• Keine Ergebnisse gefunden

Höhe und Stelle

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Höhe und Stelle"

Copied!
17
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Die phonetischen Merkmale von Vokalen

Jonathan Harrington, IPDS Herunterladen:

http://www.ipds.uni-kiel.de/

-> Lehre -> Lehrmaterial zu den Modulen -> Modul A

(2)

Konsonant/Vokal Unterschiede

Vokale Konsonanten

Verengung verengt/geschlossen offenerer Vokaltrakt

Dauer kurz länger

Sprechtempo Variationen

geringe erhebliche

Änderungen in der Dauer

Dialekt-Unterschiede Sprecher-Merkmale (zB männlich/weiblich) Intonation und Betonung

(3)

Höhe und Stelle

In der Erzeugung eines Vokals ist die Zunge meistens gewölbt – die Stelle der größten Verengung nennt man manchmal die

höchste Stelle der Zunge (=highest point of the tongue)

[i]: die Verengung ist maximal hoch und vorne

[A]: die Verengung ist maximal tief und hinten

(ähnlich wie SE England ‘far’)

(4)

die Zungen-Verengung ist maximal hoch und vorne

die Zungen- Verengung ist maximal

tief und hinten [i]

[A]

So hoch wie [i], so weit nach

hinten wie [A] [u]

So tief wie [A], so weit nach vorne wie [i]

[a]

Höhe

Stelle

(5)

[i]

Höhe

[A] Der Kardinalvokalraum

(Daniel Jones, 1917)

[u]

[a]

vorne hinten

hoch

tief

[ç]

= der theoretische Raum aller [o]

möglichen Vokale Um einen Vokal zu erzeugen, muss die

höchste Stelle der Zunge in diesem Raum vorkommen mittel-hoch

mittel-tief [E] [e]

e E

a

Stelle

(6)

Diese acht Vokale bilden die Grenzen des

Kardinalvokalraumes und werden Kardinalvokale genannt

[i]

[A] [u]

[a]

[ç]

[E]

[e] [o]

Kardinalvokal1 Kardinalvokal 2

KV3

KV4 KV5

KV6 KV7 KV8

(7)

Vokale einer Sprache/eines Dialekts werden im Verhältnis zu den Kardinalvokalen positioniert

[i]

[A] [u]

[a]

[ç]

[E]

[e] [o]

Diese Positionierung bedeutet: der Vokal in ‘Lahm’ ist (i) so tief wie [a] und [A], und (ii) zentral (nicht so weit nach vorne wie [a], nicht so weit nach hinten wie [A])

Lahm

(8)

Einige Vokale in Deutsch

i u

hoch

lieb Steg

Lahm

Stuhl Boot

Mensch Spott

A Höhe

mittel-hoch

mittel-tief e E

o ç

tief a

vorne zentral hinten Stelle

(9)

Die akustische Basis vom Vokalraum

Höhe und Stelle sind akustisch mit den ersten zwei

Resonanzen oder Formanten des Vokaltrakts korreliert.

Formanten = die Frequenzen, mit denen die Luft im Vokaltrakt maximal vibriert (diese Frequenzen

hängen von der Gestaltung des Vokaltrakts ab)

Formant

(10)

Die akustische und auditive Basis vom Vokalraum

Der Grund, weshalb Sprachen der Welt [i u a]

bevorzugen, ist, dass diese die akustisch, und daher für den Hörer, differenzierten Vokale sind - also Vokale mit maximal unterschiedlichen F1 und F2 Werten

i u

F1

a F2

(11)

Lippenrundung und -spreizung

i u

a

Größere

Lippenspreizung

e E

A o

ç GrößereLippenrundung lieb

Steg

Lahm

Stuhl Boot

Mensch Spott

gerundet: Vokale mit Lippenrundung ungerundet: Ohne Lippenrundung

(12)

Sekundäre Kardinalvokale

Höhe

vorne zentral hinten

Größere Lippenrundung Größere

Lippenspreizung

y führen

[y] = Sekundär-Kardinal Vokal 1 = [i] mit gerundeten Lippen

lösen

O

[O] = Sek. KV 2 = [e] mit gerundeten Lippen µ

[µ ] = Sek. KV 8 = [u] mit gespreizten Lippen

Töpfe

ø

[ø ] = Sek. KV 3 = [E] mit gerundeten Lippen

(13)

Diphthonge

Diphthong = Eine Reihenfolge von zwei Vokalen in derselben Silbe

I U

a

[I] wie ‘Rind’

[a] wie ‘Mann’

[ç] wie ‘Spott’

[U] wie ‘Hund’

[aI]

‘Leine’

ç

[çI]

‘heute’

‘Laune’

[aU]

(14)

Länge/Dauer

Manche Sprachen haben lange und kurze Vokale, die Bedeutungen unterscheiden können.

zB, Deutsch:

‘Lahm’ [la:m] ‘Lamm’ [lam]

unterscheiden sich fast nur in der Dauer.

wavesurfer.exe

(15)

Nasalisierte Vokale

• Jeder Vokal kann nasalisiert werden.

• [a] → [a)]

• Hohe nasalisierte Vokale (z.B. [u)]) sind selten.

oral nasal

Laid (häßlich) Lin (Flachs)

[E] [E)]

[ø)]

[ø] Leur (ihr) Lundi (Montag)

[A)]

[A] Las (müde) Lent (langsam)

[o)]

[o] Lot (Preis) Long (lang)

(16)

Vokale: Zusammenfassung

1. Vokale unterscheiden sich hauptsächlich in einem 2-D Raum von Stelle x Höhe.

2. die Grenzen des möglichen Vokalraumes

werden von den Kardinalvokalen (KV) gesetzt.

3. Nur [i] = KV1 und [A] = KV5 haben artikulatorische Definitionen.

4. Akustisch ist Höhe mit F1 (dem ersten Formanten), Stelle mit F2, korreliert

5. Die sekundären Kardinalvokalen werden durch einen Austausch der Lippenspreizung/rundung in den primären Kardinalvokalen gestaltet.

(17)

Fragen beantworten (bis nächste Woche):

Fragen 1-13, Seiten 5-6, und Fragen 1-6, Seiten 7-8

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

T~\ie gegenwärtige Schrift ist entstanden aus den einleiten- den Paragraphen und allgemeinen Ergebnissen einer Dissertation: „Des Barhebräus Scholien zum Alten Testament und die

erweisen, wenn auch nicht immer gerade für den betreffenden Einzel¬. fall (ich denke hierbei namentliqh an

Anwendungsgebiete: Registriertes homöopathisches Arzneimittel, daher ohne Angabe einer therapeutischen Indikation.. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit (Allergie) gegen

Als gebührenpflichtige Maßnahme im Sinne der Verordnung ist dabei eine Anforderung der in der „Richtlinie Ärztliche und zahnärzt- liche Stellen“ (siehe Internet-Verweis)

Auftraggeberin an die Auftragnehmerin übergibt, als auch für Daten, die im Auftrag der Auftraggeberin erstmalig durch die Auftragnehmerin verarbeitet werden. § 2 Umfang, Art und

verursachen grosse artikulatorische Änderungen kaum eine akustische Änderung. Artikulation:

Auch die digitale Gesundheitskompetenz der (Zahn-)Ärzteschaft wird zunehmend wich- tiger, denn diese werden zu Garanten für mehr Sicherheit, Partizipation und Selbst-

Verbesserte Lebensmittel- qualität dank Forschung Auch leistet der Staat über die landwirt- schaftliche Forschungstätigkeit seinen Beitrag für eine verbesserte Lebensmittel-