• Keine Ergebnisse gefunden

Sandra Wiesinger-Stock Erwachsenenbildung und Wissenschaftspopu- larisierung

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Sandra Wiesinger-Stock Erwachsenenbildung und Wissenschaftspopu- larisierung"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

140

So ergibt auch eine Strukturierung didaktischer Chancen und Probleme mit Blick auf die „Ty- pen“ wenig Sinn; die Typen wurden erstens schwerpunktmäßig nach ihrer Mediennut- zung, nicht jedoch nach ihrer Kompetenz ge- bildet; und zweitens sind Typen der beschrie- benen Art als „Zielgruppen“ von Bildungsan- geboten ein wenig sinnreicher Zirkelschluss.

Trotz der Einwände gegen die Operationali- sierung des Begriffs der Medienkompetenz, die zu geringe Verbundenheit der drei methodi- schen Ansätze und der vermutlich bereits ver- alteten Daten (für welche die Autoren allerdings nichts können) ist das Buch inter- essant zu lesen. Es enthält viele differenzierte Einsichten im Bezug von Medien, Mediennut- zung und Interessensstrukturen der Befragten.

Es ist – von wenigen Ausnahmen abgesehen – akribisch gearbeitet, sauber und aufwändig gestaltet und als Beleg für Nutzungsaussagen durchaus geeignet.

Allerdings steht die Frage nach der Medien- kompetenz im digitalen Zeitalter nach wie vor zur empirischen Beantwortung an.

E. N.

Sandra Wiesinger-Stock

Erwachsenenbildung und Wissenschaftspopu- larisierung. Geschichte, Terminologie, Zu- kunftsperspektiven.

(Studienverlag) Innsbruck 2002, 192 Seiten, 17.00 Euro

Volksbildung, Erwachsenenbildung, Wissen- schaftspopularisierung sind heutzutage keine gängigen Begriffe mehr. In der modernisti- schen Diktion heißt es: Weiterbildung, Life- long Learning, Wissenschaftstransfer. Doch wir wissen, nicht nur die Begriffe, auch die damit verbundenen Bildungsvorstellungen und -kon- zepte haben sich verändert.

Absicht der Historikerin und Journalistin Sand- ra Wiesinger-Stock ist, den historischen und terminologischen Zusammenhang, in dem sich Erwachsenenbildung heute bewegt, dar- zustellen. Aus kulturwissenschaftlicher Pers- pektive sympathisiert die Autorin mit einem Ansatz, der Wissenschaft, Bildung und Alltags- leben vernetzen will.

Die Studie, im wesentlichen auf den öster- reichischen Raum sowie auf die entsprechen- de österreichische Diskussion bezogen, bie- tet zunächst eine Erörterung des sozialhistori- schen Hintergrunds. Aufklärung, Entstehung politischer Parteien, industrielle Revolution gelten als Grundlage für die Entwicklung ver- schiedener Strömungen der Volksbildung so- wie der damit einhergehenden bildungstheo- retischen Positionen. Deutlich wird, dass der Begriff Volksbildung eine höchst komplexe und differenzierte soziale und gesellschafts- politische Epoche umfasst.

Konsequenterweise unternimmt es die Auto- rin in einem zweiten Schritt, eine weiterge- hende terminologische Klärung herbeizufüh- ren. Volk, Bildung, Volksbildung – neutrale und weltanschaulich gebundene – Universi- tätsausdehnungsbewegung und Popularisie- rung von Wissenschaft werden diskutiert.

Dabei stellt die Autorin, z. B. mit den gemein- samen Angeboten der Wiener Volkshochschu- len und der Wiener Universität („University meets public“), Bezüge zur Gegenwart her. Sie zeigt am Beispiel der Begriffe „Allgemeine Er- wachsenenbildung“ und „Weiterbildung“ auf der einen und „Berufliche Weiterbildung“ auf der anderen Seite, wie schwer oder sogar wie unmöglich es bis heute ist, eine trennscharfe Terminologie hervorzubringen.

Im dritten Teil des Buches beschäftigt sich die Autorin mit wirtschaftspolitischen und Bil- dungsreformen sowie mit dem vor sich gehen- den Wertewandel. Aus aktuellem Anlass setzt sie sich mit der Reform der österreichischen Universitäten auseinander – einem wichtigen Ort für Wissensproduktion und -vermittlung.

Denn hierbei, meint die Autorin, geht eine Weichenstellung für das Gesellschaftssystem vor sich. Politische Bildung, Be- und Ent- schleunigung sowie der Wandel Europas las- sen die Autorin für den für sie unbelasteten Begriff der „Menschenbildung“ votieren. Da- mit soll einer Anwendungsorientierung statt einer Funktionalisierung von Bildung Raum gegeben werden.

Die ideologiekritische Studie tritt gegen Ver- einfachungen auf und unterstützt dabei, dif- ferenzierte bildungspolitische Absichten zu durchschauen.

Werner Lenz

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Sonderpädagogische Forschung kann sich angesichts der Tatsache, dass Jugendliche mit sonderpädagogischem Förderbedarf bei der beruflichen Integration in den allgemeinen

Dabei macht es sich damit nicht immer Freunde, auch nicht unter den Zuwanderern, weswegen es beim Bayerischen Staatsminis- terium für Umwelt, Gesundheit und Verbrau- cherschutz

„Ein Kostenträger mit einer Budget- verantwortung für einen begrenzten Zeitraum wird Prävention freiwillig nicht bezahlen“,

Schlammige Flussufer mit Pioniervegetation 3270 3140 Kalkreiche, nährstoffarme Fließgewässer

Die Forschung an überzähli- gen Embryonen müsse aber zur Verbesserung der Fort- pflanzungshilfe beitragen oder im Zusammenhang mit einer schweren Krankheit stehen. Der Embryo dürfe

Aus einzelnen Wörtern sollst du Sätze bauen, sinnvolle Sätze. Aber dann sollen die Sätze so zusammengebaut werden, dass sie auch noch eine sinnvolle Geschichte ergeben.. Die

Diese ergeben sich dar- aus, dass die Schichten einschließlich Übergabezeit länger dauern als die tägli- che BAT-gemäße Arbeitszeit von 7,5 Stunden, dass bei Aufnahme

Seit 2014 und über seine Pensionierung hinaus verantwortet Marco Zingaro mit grosser Kompetenz die Zeitschrift für Kindes- und Erwachsenenschutz (ZKE) und sorgt dafür,