phIakzente 1/2012 3
Liebe Leserinnen und Leser
Die Kinder früherer Generationen waren teilweise wirklich nicht zu beneiden.
Die extremen Erziehungsmethoden zahl
reicher pädagogischer Strömungen An
fang des letzten Jahrhunderts hatten aus ihnen bemitleidenswerte Wesen gemacht: Erst wurden sie ausnahmslos für schwachsinnig erklärt, dann wiede
rum waren sie plötzlich alle Genies.
Und heute? Sind wir heute so weit, dass wir wissen, was gut ist für die Kinder?
Nein, schreibt Martin Kunz, Dozent an der PH Zürich. Wo die Grenzen der Päd
agogik liegen und welche Funktion die Schule bei der Erziehung einnehmen kann, will und soll, lesen Sie auf den Seiten 4 bis 7.
In der letzten Ausgabe ph akzente erfuhren wir in unserer Diskussion mit zwei Studierenden der PH Zürich, wie sie es im Klassenzimmer mit der Auto
rität halten. Ihr Fazit kurz zusammen
gefasst: Ein gutes Gespür für das richtige Vorgehen ist das A und O. Welche An
sichten ein ausgewiesener Pädagoge zur Frage «Wie viel und welche Disziplin braucht die Schule?» vertritt, schildert Jürg Frick anhand des gleichnamigen Buches von Jürg Rüedi, Dozent an der Fachhochschule Nordwestschweiz. Dass Lehrpersonen im Klassenzimmer Gren
zen setzen müssen, ist klar. Doch wie viel Spielraum haben sie bei der Ausge
staltung von Regeln?
Schliesslich gibt unsere Redaktorin Vera Honegger Einblick in den Alltag von zwei Lehrpersonen, welche die Grenze ständig überschreiten. Eva Schär und Oliver Schneider pendeln jeden Tag von Deutschland und Österreich in die Schweiz. Warum sie das tun und wel
che Bedeutung das permanente Hin und Her zwischen zwei Ländern für sie hat, erfahren Sie auf den Seiten 14/15.
Damit ph akzente noch abwechs
lungsreicher wird, haben wir im Ablauf und in der Gestaltung einige Anpassun
gen vorgenommen. Unter anderem fin
den Sie die Kolumne «stutzen und stau
nen» von Hans Berner und Ruedi Isler nun weiter vorne im Heft an prominen
ter Stelle. Im Namen der Redaktion wünsche ich Ihnen viel Vergnügen bei der Lektüre.
I Christoph Hotz Editorial |
Pädagogik – Welche Rolle die Schule bei der Erziehung einnehmen kann und soll
S. 4Disziplin – Wie Lehrper
sonen am besten mit Störungen im Unterricht umgehen
S. 12Grenzgänger – Eine Österreicherin und ein Deutscher über ihre Erfahrungen in Schwei
zer Klassenzimmern
S. 14Spektrum
Grenzen der Pädagogik Was gut ist, werden wir nie
genau wissen 4
Migration – Deutscherwerb von Schülerin- nen und Schülern
«Viele Kinder können ihr Potenzial nicht zeigen» 8 Hillary Clintons Hand
Ein Bild, viele Fragen und die Grenzen
der Interpretation 10
Grenzen setzen im Klassenzimmer Was ist sinnvolle Disziplin? 12 Über sichtbare und unsichtbare Grenzen Österreich – Schweiz – Deutschland
und zurück 14
Zensur von neuen Medien
Der Mythos vom grenzenlosen Internet 16 Illustration Daniel Lienhard
Grenzen 18
Standpunkt
Claudio Caduff, Fachdidaktiker
Kompetenz − ein schwacher Begriff 21
Serie
Blackboards von Samira Makhmalbaf Zwei Lehrer und ihr Glaube
an eine Vision 22
Aktuell
Lehrplan 21
«Der Unterricht richtet sich neu aus» 24 Forschungsreise nach Yad Vashem
«Immer wieder überlief mich ein kalter Schauer» 26
Fachdidaktik der Naturwissenschaften
«Ein hohes Niveau schon auf
der Primarstufe» 31
Schulforum
Zukunftsthema Profilbildung 33 Älter werden im Beruf
Umgang mit Veränderungen 34 Kolumne «stutzen und staunen» 35
Medientipps
36Bildungsforschung
Altersdurchmischtes Lernen
AdL – ein total überschätzter Boom? 38
PHZH Live
Aus der Hochschulleitung 40 Stiftung Pestalozzianum − Marion Heidel- berger, Stiftungsrätin
«An mir kommt man nicht so
leicht vorbei» 41
Unterstützung der bosnischen Minderheit Gymnasiasten ermöglichen
Weiterbildung für Lehrpersonen 43 Spannungsfelder im Schulalltag
Führungspersonen in der Zwickmühle 44 Umsetzung neues Volksschulgesetz
«Die Arbeit war eine interessante Herausforderung» 46 ausstudiert – die studierenden-kolumne Vom Selbstwertgefühl eines Eiskristalls 49 Impressum 49
Mediensplitter
Der Effekt-Effekt 50