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(1)

Bhävanäkrama

l'uclM^

Von Mitsuyoshi Saigusa, Tokyo

GuiSEPPB Tucci hat in seinem Buch Minor Bitddhist Texts, Part II,

Serie Orientale Roma, IX, 2, Roma, Istituto Italiano per il Medio ed

Estremo Oriente, 1958, die Textausgahen des ersten Bhdvanäkrama in

Sanslirit imd Tibetisch veröffentlicht. Im ersten Kapitel seiner Einfüh¬

rung hat er sehr ausführlich das Leben des Kamalasila, des Verfassers

des Bhävanäkrama beschrieben, femer die historischen Ereignisse in

Tibet zur Zeit seines (Kamalaäilas) Tibetaufenthaltes. Im zweiten Ka¬

pitel seiner Einführung hat Professor Tucci den Inhalt dieses Textes

bekaimtgemacht, Sechs Jahre früher hatte Paul Demieville eine kurze

Zusammenfassung der chinesischen Übersetzung dieses Textes in Frag¬

ments du Dossier Indien de la Controverse I, Le Premier Bhävanä-Krama

de Kamalasila, Analyse sommaire d'aprh la version chinoise, gegeben.

Dieses Kapitel findet sich im Anhang S. 333—335 seines Buchs Le Con¬

cile de Lhasa (Bibliotheque de l'Institut des Hautes fitudes Chinoises,

Vol. VII) Paris 1952.

Tucoi hat sich die Ergebnisse dieser Zusammenfassung zunutze ge¬

macht, jedoch hat er die Texte nicht ihrer cliinesischen Übersetzung

gegenübergestellt. Deshalb habe ich auf Anregung von Professor Dr.

Helmut Hoffmann diese Texte mit ihrer chinesischen Version, dem

Kuang-shih p'u-t'i-hsin lun ^^-^ .f^ |^ (Taisho Bd. 32, Nr. 1664),

übersetzt von Shih Hu (Dänapäla), verglichen. Ich habe dabei

festgestellt, daß die chinesische Übersetzung weitgehend mit der Sans¬

kritfassung übereinstimmt. Hier möchte ich zum Beweis folgende zwei

Listen anführen.

1. Übereinstimmimg der beiden Texte.

Sanskrit (Tucci) chinesisch (Taisho 32, Nr. 1664)

fehlt 563a. Z. 13 ,^563a. Z. 27

§ 1. 663a. Z. 28 ^563c. Z. 17

§ 2. 563 c. Z. 17 ^563c. Z. 28

§ 3. 563 c. Z. 28 ^564b. Z. 4

§ 4. 564b. Z. 4 ^564b. Z.24

§ 6. 564b. Z. 24 ^564c. Z. 13

§ 6. 564c. Z. 13 r^564:C. Z. 26

§ 7. 5 '^la.l fehlt

fehlt 564c. Z. 26 r^565a. Z. 13

7a. 1 ~ 666 a. Z. 14 ~565b. Z. 11

21*

(2)

310 MiTSITYOSHI SaiGTTSA

Sanskrit (Tucci) chinesisch (Taisho 32, Nr. 1664)

§ 8. 565b. Z. 11 ~565c. Z. 6

§ 9. 565 c. Z. 6 -^öööc. Z. 15

§10. 565c. Z. 16 -~566b.Z. 15

§11- 566b. Z. 15 ~566c. Z. 11

§12. 566c. Z. 11 ~566c. Z. 20

§13. 566c. Z. 20 ~567a. Z. 28

§14. 567 a. Z. 29 ~567b. Z. 27

§16. 567 b. Z. 28 ~567c. Z. 22

§16. 567c. Z.23 ~568a. Z. 19

§17. 568a. Z. 19 '-.'568b. Z. 28

§18. 568b. Z. 28 '~569b. Z. 7

§19. 569b. Z. 7 '~569c. Z. 10

§20. 569c. Z. 11 -'570b.Z. 19

§21. 570b. Z. 20 ~570c. Z. 7

§22. 570 c. Z. 7 '-^570c. Z.27

§23. 570 c. Z. 28 -^5710. Z. 5

fehlt 571c. Z. 5 ~572b.Z. 17

Aus der ersten Liste geht hervor, daß nur drei Sanskrittexte fehlen

und nru" ein chinesischer Text. Die drei fehlenden Sanskrittexte werde ich im folgenden aus dem Chinesischen übersetzen.

2. Übereinstimmung der Namen der Sütras, die sich ia beiden Texten

finden. Hier führe ich die Sütras an, die Tucci unterstrichen hat.

Tucci Sanskrit chinesisch Nr.

S. 187 äryäksayamatinirdeäa mmmm 1

S. 187 äryagayäiirsa Mkmm 2

S. 187 äryaäraddhäbalädhäna mtiit'f'im 3

S. 190 aksayamatisOtra wie Nr. 1 4

S. 190 abhidharmasOtra Hit^^ffi 5

S. 190 daöadharmasütra + 6

S. 190 äryatathägatajfiänamu- ^n^ÜPnHJ^Sfe^

drasamädhi _tl 7

S. 191 maitreyavimok9a mmmmm 8

S. 191 äryarä j ävavädakasütra iumifimm%^m 9

S. 192 äryaviradattaparipfcchä M^mf^m 10

S. 192 äryagan^avyüha mmm 11

S. 192 äryagan(Javyüha 12

S. 193 äryagayääir^a wie Nr. 2 13

S. 193 äryasamädhiräja ^mm^m 14

S. 194 ak^ayamati- wie Nr. 1 15

(3)

BhävonäkrEtma 311

Tucci Sanskrit Chinesisch Nr.

S. 194 -ratnameghädisüträ — Älti^M 16

S. 194 äryavünalakirtmirdeöa f^^WM 17

S. 194 äryagayääirsa wie Nr. 2 18

S. 195 [sütra] [(ift) 19

S. 195 äryaäraddhäbalädhäna wie Nr. 3 20

S. 195 daöabhOmiiia wie Nr. 6 21

fehlt wie Nr. 6 22

S. 195 aryavimalakirtinirdeäa wie Nr. 17 23

S. 195 gayääir^a wie Nr. 2 24

S. 195 sarvadharmasamgraha:

vaipulya fehlt 25

S. 196 vaürocanäbhisambodhi ^^MM^ifi M. 26

S. 197 äryadharmasamgiti M^MM 27

S. 198 vimalakirtyädinirdeöa wie Nr. 17 28

S. 198 [hhagavatä] samädhiräja [fft] fehlt 29

fehlt MM"^^ 30

S. 199 äryadharmasamgiti wie Nr. 27 31

S. 199 äryabuddhasamgiti wie Nr. 27 32

S. 199 äryasatyadvayavibhäga ^ZllSM 33

S.200 prajnäpäramitä f^^itÜ^^S 34

S. 200 hastikaksyä I^IKM 35

S. 200 pitäputrasamagama 3(1 -? ^ Ä iE 36

S. 201 [hhagavatä] [iti:#] 37

S. 202 [hhagavatä] [-^J 38

S. 202 äälistamha IfrjKW 39

S. 203 äryalankävatära 40

S. 203 [hhagavatä] wie Nr. 37 41

S. 204 lankävatära wie Nr. 40 42

S. 204 äryaratnamegha WS® 43

S. 204 äryasamädhiräja wie Nr. 14 44

S. 205 [uktam hi hhagavatä] 45

S. 205 äryasamdhimrmocana fn^fl?89;@ 46

S. 206 samdhinirmocana wie Nr. 46 47

S. 206 abhidharma wie Nr. 5 48

S. 207 äryaprajnäpäramitädi f^^)^B^^^M 49

S. 208 pnTväcäry[air] maitreyena MM^^M^J^ü 50

S.208 [sütra] 51

S. 209 [sütra] wie Nr. 51 52

S. 210 äryalankävatära wie Nr. 40 53

S. 212 [sütra] wie Nr. 51 54

(4)

312 Mitsuyoshi Saigusa

Tucci Sanskrit Chinesisch Nr.

S. 212 äryasatyadvayanirdeäädi wie Nr. 33 55

S.212 avikalpapraveäadhärani An^mmwm^ 56

S. 213 [tathä coktam] mm^] 57

S. 215 äryasatyadvayanirdeäädi wie Nr. 33 68

S.215 satyadvayanirdeäa wie Nr. 33 69

S. 216 äryalankävatära wie Nr. 40 60

S. 217 äryalokottaraparivarta mmmm^Sx 61

S.218 äryasatyadvayanirdeäa wie Nr. 33 62

S.219 äryaprajnäpäramitä wie Nr. 49 63

S. 219 äryadharmasamgiti wie Nr. 27 64

S.220 äryaratnamegha wie Nr. 43 65

S. 221 [äryabhadracaryapra-

nidhäna] fehlt 66

S. 221 äryadharmasamgiti wie Nr. 27 67

S. 221 äryäk^ayamatioirdeöa wie Nr. 1 68

S. 221 äryaratnamegha wie Nr. 43 69

S. 222 äryadharmasamgiti wie Nr. 27 70

S. 223 äryaratnamegha wie Nr. 43 71

S. 228 äryasamadhinirmocana wie Nr. 46 72

S. 228 äryagandavyüha wie Nr. 11 73

Bei den obigen Sanskritnamen ergeben sich selbstverständlich einige

Abweichungen von den Namensübersetzungen Demievilles, da DemiE-

viLLE die Sanskritnamen dem Ötani Kanjur Catalogue, entnommen hat.

ZB:

Nr. Tucci Demi6ville

8 daäadharmasütra daiabhümika-sütra

11 äryagandavyüha avatamsaka-sütra

lu. 68 äryäksayamatinirdösa aksayamati-sütra

7 äryatathägata jnänamu- tathägatajnänamudrasa-

drasamädhi mädhiuttara-sütra

10 äryavlradattapariprcchä viradattapariprccha-sütra

17 äryavimalakirtinird6sa vimalakirti-sütra

20 äryaöraddhäbalädhäna äraddhäbalamudrä-sütra

28 vimarakirt[yäd]inirdeöa vimalakirti-sütra

67 äryadharmasam^ti äryasahgiti-sütra

30 fehlt

sam yukt&gama

(5)

Bhävanäkrama 313

Übersetzung

Das chinesische Vokabular für die buddhistischen Ausdrücke weist keine

Besonderheiten auf. Die chinesischen Fachausdrüoke finden sich in den fol¬

genden Wörterbüchern :

W. E. SooTHiLL and L. Hodous : A Dictionary of Chinese Buddhist Terms,

London 1937.

H. Hackmann imd J. Nobel : Erklärendes Wörterbuch zum chinesischen

Buddhismus, Chinesisch-Sanskrit-Deutsch, Leiden 1951.

Mahävyutpatti (U. Wogihara's Ausgabe, Töykö, Fotodruck 1959: R. Sakaki's

Ausgabe, Kyöto 1916) usw.

A) Taishö, S. 563a, Z. 13—27.

Ehre allen Buddhas der drei Zeiten !

Sie haben die Praktiken aller Dharmas des großen Fahrzeugs {Mahä¬

yäna) kurz zusammengesfaßt

und den Grundstein zu dem höchsten Werk gelegt.

Nun möchte ich ausführlich den erleuchteten Gedanken {bodhicitta) er¬

läutern.

Im folgenden möchte ich darlegen: wenn wir Allwissenden {sarvajnä)

schnell erklären wollen, so können wir zusammenfassend sagen, daß der

Gedanke in den drei Gebieten wohnt. Aus ihm wird der Gedanke des

Mitleides (karuifä) geboren. Aus dem Mitleid entsteht der große erleuch¬

tete Gedanke. Die höchsten aller Buddhadharmas haben ihren Grund

im Mitleid und wurzeln im Mitleid. Dieses Mitleid hat seinen Grund in

der Betrachtung aller Lebewesen (sattvä). Wie das ÄryadharmasarngUi-

Sütra sagt:

Damals sagte Avalokiteävara-Bodhisattva-Mahäsattva zu Buddha:

„Bhagavän ! Alle Boddhisattvas müssen nicht unbedingt die vielfältigen

Wege zum Dharma [dharmapariyäya) studieren, sondern sie sollen sich

nur an einen Dharma halten und diesen ausüben. Dann sind ihnen alle

Dharmas so, daß sie sie mit ihrer Hand ergreifen köimen. Was man als

einen Dharma bezeichnet, das ist das große Mitleid. Wenn die Bodhi¬

sattvas dieses große Mitleid anwenden, dann sind ihnen alle Dharmas

so, daß sie sie mit ihrer Hand ergreifen können. Bhagavän! Als zum Bei¬

spiel der Cakravartin-König in das Land der kostbaren Werke fuhr,

konnte er alle Kräfte sammeln. Ebenso ist es mit allen Bodhisattvas.

Das große Mitleid ist das Land der Werke. Dort köimen sie es sofort

erlangen, die Kräfte aller Buddhadharmas zu vereinigen. Bhagavän!

Wenn beim Menschen (purusa) das Lebensorgan (jivitendriya) gesund

ist, dann kann er alle Organe in volle Aktion setzen (pravartate). Ebenso

ist es mit allen Bodhisattvas. Wenn das große Mitleid gesund ist, dann

können sie den Dharma aller Bodhi-taten ausüben.

(6)

314 MrrsuYOSHi Saigusa

B) Taishö, S. 564 c, Z. 26 — S. 565a, Z. 13.

Dieses Sotra (Dasabhümikasütra) sagt:

Sohn des Budha (bvdihaputra), Bodhisattva, Mahäsattva! Man soll

sich damit beschäftigen, durch das schon vollzogene große Gelübde

{mahäpariv-idhäna) dem Wohnsitz der Kraft des guten Organs zu stützen

(adhi§thäna). Die Buddhas folgen auch diesem Weg zum Dharma und

daraus fließt das große Wissen (mahäjnäna) und das Vollbringen aller

Taten (kriyä). Das ist das, was wir als den höchsten Weg zur Geduld

(ksänti) bezeichnen. Alle Buddhadharmas haben darin ihren Grund und

sind darin zusammengefaßt.

Guter Frexmd, [kalyänamitra), wenn du noch nicht dazu fähig bist,

dann beginne mit der Konzentration (samatha) ! Die von mir bereits er¬

reichten zehn Kräfte {dada haläni), vier Selbstvertrauen (catväri vaiiä-

radyäni, achtzehn Einzelheiten {asMdaSävenikadharmäh) und alle über-

natürhchen Fähigkeiten (abhijnä), das sind alle Buddhadharmas. Wem

du sie noch nicht erreicht hast, daim sollst du dich darum bemühen

(vlrya). Beginne mit allen Gelübden und suche deinem Gelübde gemäß

zu handeln. Daher darfst du nicht von diesem Weg der Geduld abweichen.

Femer, guter Freund, wie könntest du die Toren und Narren {bäla,

prthagjana) übersehen, die Qualen {klesa) auf Qualen häufen, immer wie¬

der von Neuem Begierden um Begierden nachgeben imd sie nicht ab¬

reißen lassen {nirodhayaH)\ Wie könnten sie den Wunsch haben, Kon¬

zentration auszuüben!

Femer, guter Freund, du sollst wissen: alle Dharmas haben ihr

Dharma-wesen {dharmatä) und wurzeln in sich selbst. Deshalb, weil er im

Dharma-wesen beständig wurzelt, hat der Täthägata keine Geburt. Da

die sogenannten Srävakas und Pratyekabuddhas nicht zu der Erkenntnis

kamen, daß alle Dharmas nicht zu analysieren sind, {vikalpa), und keine

Geburt haben, führte sie der Tathägata durch gute Hilfsmittel {upäya)

aus dieser Welt {loka, sarnsära) heraus.

Ferner, guter Freund, siehst du, daß mein Wesen {käya) unermeßlich

{aprameya) ist, daß mein Wissen imermeßlich ist, daß das Buddha-land

{buddhak^etra) unermeßlich ist, und daß die vollkommene Klarheit uner-

meßUch ist. Der Weg, auf dem das Wissen bereits offenbar geworden ist

{abhimukha), ist unermeßlich, die Reinheit {parihtddhi) ist unermeßüch.

Damit habe ich den großen Dharma erklärt.

Daher handele nach den Gmndgelübden und trachte immer danach,

Wohltaten {upakära) für die Lebewesen zu vollbringen. Wenn du das

erreicht hast, dann bist du auf dem Weg zum unbegreiflichen {acintya)

Wissen.

(7)

Bhävanäkrama 315

C) Taishö, S. 571c, Z. 1 — S. 572b, Z. 17.

Daher soll man wissen : Die Tugend [guna) aller Buddhas ist unerme߬

lich und unendlich {ananta) und kann nicht in Zahlen ausgedrückt werden.

Daher kann sie nur der Buddha mit seinem angeborenen Wissen betrach¬

ten tmd durch sich selbst beweisen. Da nicht einmal die im Qandavyüha-

Sütra beschriebene Tugend ein Bruchteü (der Tugend) erschöpften (nist-

Jiägata) koimte, um so weniger kann ich sie jetzt an dieser Stelle dar¬

legen. Wie köimte ich es wagen, sie mit Worten zu preisen ! Jede Tugend

auf der Stufe {bhümi) des Buddha faßt alle ausgezeichneten Vorzüge

{paramärtha) zusammen, wie es im Lankävatära-Sütra geschrieben steht.

Femer heißt es im Verse :

Wer die drei Körper {tfikäya) erkennen kann,

der faßt alle Körper aller Buddhas zusammen

und die Grundlagen der höchsten und vorzügUchsten Dharmas.

Daher möchte ich die Gestalt {äkära) der drei Körper erklären :

Der Dharma-körper {dharmakäya), der Vergeltungskörper (sambhoga¬

käya)

und der Verwandlungskörper (nirmärjakäya). Diese drei sind am größten.

Wenn man jeden dieser Körper aller Buddhas unterscheidet (vikalpa)

dann bildet der erste Körper mit den beiden anderen (zur Erkeimtnis

aller übrigen Körper) die Autorität (an die man sich halten soll) (niicita).

Als der Buddha die schwierigen Taten (duskaracarya) und die unge¬

wöhnlichen Handlungen (äscaryädbhüta) vollbracht imd auf hundert

Arten ausgebildet hatte, da erst hatte er den ruhigen und duldsamen

Gedanken erlangt.

Alle Wege des Guten (hiiälamärga) insgesamt

kann er vereinigen und es bleibt keiner übrig.

Seit der unbegrenzt langen Zeit (kälpä) hat er sich

um den obersten imd auserlesenen Weg zum Dharma des großen

Fahrzeugs bemüht.

Alle Hindemisse (vighna) hat er beseitigt

rmd vernichtet, ohne Rest (niravase§ä), und so hat er die Reinheit erlangt.

Die in der Ursache (hetu) liegenden kleinen Hindemisse und die in dem

Erfolg (phalä) hegenden Kräfte des Wissens (jnänabala) hat er bereits

beiseitegeräumt.

Wie kostbare Edelsteine (ratna) beim ersten öffnen der Kassette

reinen Glanz (ätapa) verbreiten, so hat er das All hell erleuchtet.

Er folgte dem Leben, das in dieser Welt existiert,

er ging durch Leiden (duhkha) hindurch und strebte nach den Früchten

der Erleuchtung (bodhivipäla).

(8)

316 Mitsuyoshi Saigusa.

Seine Predigten verbesserten die hunderttausend Wege,

und überall und an allen Orten gab er gute Almosen (däna).

Der Tathägata zeigt sich erhaben und ohne Bewegung (acalä),

in Frieden lebt in der Welt der große Heilige (mahärya).

Wie ein König jener vielen (SwmerM-berge.

sieht man ihn auf der höchsten Spitze der Berge.

Im höchsten Maß hat er das mitleidige Herz zu seiner Wurzel {müla)

gemacht.

Durch den Weg der Meditation {samädhi) ist er als ein Guter in die Welt

gekommen.

In allen drei Seinsschichten {tfibhava) zeigt er sein Wesen,

und nirgendwo gibt es einen Ort, an dem nicht seine Geburt offenbar wird.

Wie ein Strahl {äloka) des reinen SonnenUchts {süryaprabha) alles in der Welt erleuchtet,

so läßt das heilige Wissen {äryajana) und der auserlesene Glanz aller Buddhas

alle Dharmas erkennen.

Von den Früchten, die die Srävakas erlangt haben,

sind die am höchsten, die sich von der irdischen Welt entfernt haben.

Doch die Ergebnisse, zu denen jene Srävakas gekommen sind {präpta),

reichen nicht an die der Pratyekabuddhas heran.

Das Gebiet {bhümi) des Pratyekabuddha ist im Vergleich zu dem Gebiet

des Bodhisattva

nicht einmal ein Bruchteil im Verhältnis zum Ganzen.

Das Gebiet des Bodhisattva ist im Vergleich zu dem Gebiet des Buddha,

des Tathägata,

nicht einmal ein Bruchteil im Verhältnis zum Doppelten.

Die Früchte der Erleuchtung, die der Tathägata erlangt hat,

sind unermeßlich und seine Vorzüge sind unbegreiflich.

Wie seine Werke, die er Zeit und Ort entsprechend durchführte, so begleiten {anugacchati) ihn auch die Hilfsmittel {upäya)

und auf diese Weise ist er zum Guten in die Welt gekommen.

Die kostbarsten Ergebnisse, die er erreicht hat, sind :

er hat seine fünf Lebensorgane geläutert und sie zu auserlesenem Ge¬

brauch vollendet.

Innerhalb der zwölf Stufen kann er auf dem Weg der Tugend

alle jene Vorzüge in die Welt bringen.

Die kostbarsten Ergebnisse, die er erreicht hat, sind :

er hat alle Wege der Gedanken geläutert.

Wie er erleuchtet wurde, so sollen alle zur Erkenntnis kommen:

vollkommen rein und ohne zu analysieren.

Die kostbarsten Ergebnisse, die er erreicht hat, sind:

(9)

Bhävanäkrama 317

er hat alle Vorzüge und Vorteile zusammengefaßt (aamgrahava) und

geläutert.

Das Buddha-land ist so rein, vide man es nur wünschen kann,

und alles ist frei (vom eigenen „Ich") (vasitva) in die Welt gekommen.

Die kostbarsten Ergebnisse, die er erreicht hat, sind :

er hat alles Unterschiedene geläutert,

und seine Taten sind unzerstörbar {avibhava).

Sie führen zu allen Zeiten alle Unternehmungen des (^eistes zum Guten.

Die kostbarsten Ergebnisse, die er erreicht hat, sind :

alles Reine wohnt gut imd ruhig in ihm.

Er hat bereits das große ApratistJiita Nirväna erreicht, und die reinen Lehren aller Buddhas vollendet.

Die kostbarsten Ergebnisse, die er erreicht hat, sind :

alle Dharmas der Begierden (klista) hat er bereits geläutert :

Er hat (sich selbst) nicht mit Qualen (kleSa) vermischt und war von

Ursprung an ohne Befleckung {nirmalä).

Beständig ist er hi die Taten der auserlesenen Freude (sukha) aller

Buddhas eingedrungen.

Die kostbarsten Ergebnisse, die er erreicht hat, sind:

seine Wahrnehmung (samjnä) ist vollkommen rein, wie der leere Luft¬

raum (äkäsa).

Er hat die Wege der umfassenden, großen, kostbaren Vorzüge zusammen¬

geführt.

(jrelöst von allen materiellen Dingen (rüpalaksana) betrachtet er (die

Welt).

Der Verwandlungskörper (nirmäijukäya) des Tathägata ist so groß,

daß er alles umfaßt.

Diese unbegrenzten Taten hat er alle geläutert.

Das Wissen, das er vollendet hat, ist auserlesen und kann kaum erfaßt

werden.

Die Unbefleckheit aller Buddhas ist die höchste Autorität.

Hier soll man wissen : die reine Dharma-Welt (dharmadhätu) ist gerade

die So-heit (tathatä) von allen Dharmas und durch die Unumkehrbarkeit

(nirviparita) aller Dharmas hat sie ihr eigenständiges Wesen (svabkäva)

und ihren wahren Grund. Femer kann sie alle Buddhas hervorbringen

imd das Wissen aller Buddhas. Sie entfemt alle hinderlichen Begierden.

Sie hat die Meditation erschaffen und die Festhaltung (dhäranl) der

Dharma-Wege: Femer alle übrigen Taten des unermeßUchen Glückes

(jmriya) und Wissens. Sie hat vorteilhafte und glückbringende Werke

für gesamten Lebewesen vollbracht. Darüber hinaus vollendete sie den

Samen {bija), durch den wir alle wahren Dharmas verstehen und er¬

kennen können. Solche Dinge kann sie vollbringen.

(10)

318 MirsuYosm Saigusa

Wenn man von dem Wissen aller Buddhas spricht, so bezeichnet man

die vier (Arten) des Wissens :

1. Das große Spiegelwissen {mahädar^ajnäna). Dieses Wissen entfemt

{rte) das Kennzeichen (laksava) des „Ichs" {ätman) und des „Meines"

(ätmiya). Ferner entfernt es das Greifen (upädäna), das Gegriffene

(upädäya) und die Analyse {vikalpa), und es vermischt sich mit keiner

Begierde und keinem Schmutz. In allen Gestalten des Abhängigseins

(prcUyaya), des Wirkens, des Erkennens, vergißt es nicht (das Wesen der

Dinge) und läßt sich nicht täuschen. Die Schemen und Gestalten des

Wissens werden hervorgebracht und die gegenwärtigen Arten erhalten

sich. Der Grund jenes umfassenden Wissens ist die Reinheit. Dies ist

gerade das ungeteilte Wissen {avikalpitajnäna), von dem die So-heit

abhängig ist.

2. Das Wissen um die Gleichheit {samatäjnäna). Das Wissen um die

höchsten Abhängigkeiten karm die Gleichheit zwischen sich selbst {sva)

und anderem {para) sehen. Bereits kann es in Frieden im Apratisthita

Nirväna wohnen. Es begiimt mit der großen Barmherzigkeit und mit dem

großen Mitleid {mahämaitrikarunä) und leitet alle gegenwärtigen Wesen

und die gegenwärtigen (beiden) höheren (Welten)i. Es entspricht überall

den guten Hilfsmitteln.

3. Das Wissen der auserlesenen Einsicht (pratyavek§anäjnäna). Es faßt

alle Meditationen, Konzentrationen (samäpatti) und die Wege der Fest¬

haltung des Dharma zusammen. Durch Zusammenfassen aller bekaimten

Stufen kam es ohne Hindemisse in die Welt. Femer kann es die Schätze

{ratna) der höchsten Tugend hervorbringen. Mit seinen Hilfsmitteln

zeigt es den Wesen, wie sie auf gute Weise die Zweifel {vicikitsä) besei¬

tigen können. Wie man es nur wünschen kann, kann es auf gute Weise

den Dharma erklären.

4. Das Wissen durch das alle Taten vollbracht werden können (krtyä-

nu§thänajnäna). Es kann kraft aller Arten der unbegreiflichen Hilfs¬

mittel alle Taten für die anderen reifen lassen. Wie eine Verwandlung

erlöst es die gesamten Lebewesen. Das sind vier Arten des Wissens.

Femer lautet ein Vers :

Die verschiedenen Stufen der drei Körper sind folgende: 2, 2, 1.

2 (Stufen) für die Dharma-Körper, 2 (Stufen) für die Vergeltungs¬

körper,

1 (Stufe) für den Verwandlimgskörper.

In der reinen Dharma-Welt aller Buddhas

steht es nicht fest, ob es ein oder mehrere eigenständige Wesen (svahhäva) gibt.

^ Taishö S. 572, Anm. 3. schreibt: im emderen Text steht statt ,,_t" „-|-"

(= Welt).

(11)

Bhävanäkrama 319

Das bedeutet: Die reinen Dharma-Körper gleichen dem leeren Luft¬

raum und haben keine Gestalt. Aus diesen Körpern entspringt der ge¬

samte Dharma. Diese alle bilden den auserlesenen unvergleichbaren,

höchsten, weißen Dharma (sukladharma). Sie sind der Ursprung der

reinen Wahrheit (tattva), des großen Vorteils und der Freude. Sie bringen

das Buddha-Land imd die vollkommenste Freude hervor und können

das unerschöpfliche Dharma-Meer ausfüllen. Femer köimen sie der

reinsten und erlesensten Erkenntnis vollkommen Genüge tun. Femer

können sie den Gedanken der großen Erleuchtung erlangen.

Der obige Kommentar erklärt den Gedanken der Erleuchtung. Er

gibt keine Gresamtwiedergabe aller Sütras, sondern nur die wesenthchen

Punkte. Nur der Buddha und der Bodhisattva köimen die Einsicht in das

V^issen (jnänadarsana) erschöpfen.*

2 Taishö S. 568 Anm. 3 und S. 570 Anm. 1 zeigen, daß außer im Sung-

Text und Ming-Text 317 Zeichen (von ^^^IJ bis ^) ausfallen. An

einer anderen Stelle im Taishö S. 570 a — b, werden diese Zeichen eingefügt.

Dieser Text stimmt vollkommen mit der Sanskritfassung S. 212 Z. 19—

S. 213 Z. 19 überein.

(12)

Der Dhänyakataka-Stüpa.

Von Klaus Hahlweg, Wilsingen

Eine Beschreibung mit genauen Ortsangaben dieses für das K&-

lacakra-System so wichtigen Stüpa — soU doch hier der Buddha das

Kälacalira dem König Sucandra verkündet haben — findet sich bei

Edoh-rdol-bla-ma Nag dban blo bzan (vgl. A Catalogue of the Tohohu

University Collection of Tihetan Works on Buddhism, Tohoku University,

Sendai, 1953, No. 6538) unter dem Titel: Dpal Idan 'bras spuns kyi

mö'od rten gyi bkod pa bu lugs Itar bris pa (Beschreibung des Stüpa

Sri-Dhänyakataka nach dem System des Bu-ston). Der Text hegt in

Deutschland in zwei kaum voneinander abweichenden Versionen vor:

1. Peking-Blockdruck, 4 Blätter, 53,5x10,5 cm, Deutsche Staats-

bibhothek, Berhn; 2. Blockdruck unbekannter Herkunft, 4 Blätter,

55,5x10 cm, Westdeutsche Bibhothek Marburg. Mochizuki, Bukkyo-

Daijiten, Tokyo 1936, gibt unter dem Stichwort Dhänyakataka nur

an, daß der Stüpa sich am Berge Potala befunden habe. Sakat Chandba

Das, Tibetan-English Dictionary, p. 929, verlegt den Stüpa nach Orissa.

Über den Berg Potala schreibt er (p. 785): a residence of Avalokiteävara

and Ärya Tärä on a hill situated in an harbour somewhere in the Indian

Ocean. H. Hoffmann, Die Religionen Tibets, p. 119, 164, identifiziert

den Stüpa mit dem südindischen Land Dhänyakataka am Mündungs¬

gebiet der Kistnä xmd Godävari.

Es soll nun meine Übersetzung der Peking-Version des oben ge¬

nannten Kloh-rdol-Buches folgen. Mir ist keine weitere Übersetzung

dieses für die Lokalisierung des Stüpa so wichtigen Textes bekannt.

Beschreibung des Stüpa Sri-Dhänyakataka nach dem

System des Bu-ston.

Den Stüpa Sri-Dhanyakataka, wo der Buddha das Kälacakramüla-

tantra gepredigt hat, erreicht man in 3 Tagen, wenn man dort, wo Indien

an China grenzt (Burma), ein Boot nimmt und über den Ozean fährt.

In der Volkssprache heißt der Ort Astu-ka-ya. Der Umfang der Basis

(rman) des Stüpa beträgt 40 rgyan-grags (1 rgyan grags = 500 Doppel¬

armlängen). Darüber befindet sich eine Terrasse {ban rim) und 37 von

den Caturmahäräjas aus Edelsteinen angefertigte Säulen. An den

4 Toren in den 4 Himmelsriehtvmgen sind 4 Dharmadhätuvagiövara-

mandalas angebracht. Darüber befindet sich die Terrasse mit den von

75 Mahäkälas angefertigten 28 Stüpas, zwischen den Stüpas sind 28 Säu¬

len aus Kramaäirsa von 28 Naksatra-Gottheiten angefertigt worden.

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