• Keine Ergebnisse gefunden

Mastschweine individuell und automatisch registrieren

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Mastschweine individuell und automatisch registrieren"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

April 2007 Schweizer Landtechnik 39 In der Schweinemast klafft eine arbeits-

aufwändige Lücke: Bislang besteht keine technische Möglichkeit, die einzelnen Tiere vom Einstallen bis zum Schlachtkörper zu verfolgen. Dazu läuft zurzeit an der For- schungsanstalt Agroscope Reckenholz- Tänikon ART ein dreijähriges Projekt.

Der Schweinehalter kennzeichnet seine Masttiere mit einer normalen Ohrmarke (siehe Abb. 1 ) und er führt ein Verzeichnis über die in seinem Betrieb vorhandenen Tiere. Meldungen über Zu- und Abgänge gelangen in eine zen- trale Datenbank. Ein Begleitschein wird mit den Schlachttieren dem Schlachthof ausge- händigt. Mit dem Nummernsystem kann man zwar identifizieren, aus welchen Schweine- mastbetrieb ein Tier kommt. Trotz des relativ grossen administrativen Aufwandes erlaubt dieses System im Gegensatz zu den Rindern jedoch keine lückenlose, tierindividuelle Rück- verfolgbarkeit. Zum Thema automatische Ein- zeltiererkennung bei Mastschweinen läuft deshalb zurzeit in Tänikon ein dreijähriges Projekt.

Gesucht ist eine technische Lösung, die es erlaubt, das einzelne Mastschwein aus einer Gruppe heraus elektronisch zu erfas- sen und die Daten rationell weiterzubear- beiten. Die aufwändige manuelle Registrie- rung des Einzeltiers soll dabei wegfallen. Das Marktvolumen einer solchen Neuerung wäre beträchtlich: Iin der Schweiz gibt es immerhin 1,6 Millionen Schweinemastplätze, was jähr-

lich rund 2,7 Millionen Schlachtungen ent- spricht. Für den Tierhalter könnten sich wei- tere Vorteile ergeben: Exaktere Aussagen zu den Zuchtwert-Entwicklungen und die Mög- lichkeit einer tierbezogenen Fütterungs- und Gesundheitsüberwachung. Letztere Aspekte gewinnen zukünftig an Bedeutung im Sinne einer «präziseren» Tierhaltung durch Steige- rung der Effizienz des Futtereinsatzes und der Qualitätssicherung des Produktionsprozesses.

Auf den ersten Blick erscheint das Ganze technisch nicht so kompliziert. Elektronische Ohrmarken oder Injektate haben sich beim Rindvieh bewährt. Beim Mastschwein stel- len sich aber spezielle Kosten- und Funktions- fragen. Aus Vorversuchen ist bekannt, dass elektronische Ohrmarken gegenüber anderen Lösungen auch bei Mastschweinen im Vor- dergrund stehen. Sie sind am Ferkel einfach anzubringen und im Schlachtprozess rasch und sicher zu entfernen.

Konventionelle elektronische Ohrmarken haben aber eine relativ geringe Lesedistanz, handelsübliche Antennen und mobile Handge- räte sind für die Erfassung der einzelnen Mast- schweine aus einer Gruppe heraus ungeeignet.

Eine Vereinzelung für das elektronische Erfas- sen ist bei Schweinen aus Tierschutzgründen nicht zu empfehlen, da diese als Gruppe am schonendsten behandelt werden können.

Mit Hilfe einschlägiger Firmen entwi- ckelt ART spezielle elektronische Ohrmarken mit «Anti-Kollisions-Algorithmus». Diese neue Technologie erlaubt das «Heraushören» von

Einzeltiersignalen aus der Gruppe während des Treibens. Passende stationäre Antennenproto- typen sind in Weiterentwicklung (Abb. 2 ).

Weiter wird im Rahmen dieses Projektes untersucht:

• Funktion verschiedener elektronischer Ohr- marken in typisch schweizerischen Hal- tungssystemen.

• Verlustquoten von Ohrmarken bei der Ent- haarung der Schlachtkörper.

• Aufwand und Nutzen eines Systems der Tier- kennzeichnung mit elektronischen Ohrmar- ken.

Das sind wichtige Mosaiksteine in Rich- tung einer «präzisen» Tierhaltung mit gleich- zeitiger Rationalisierung der Arbeit.

Robert Kaufmann, Leiter Agrartechnik.

Auskünfte: Frank Burose (frank.burose@art.admin.ch) AgroSpot

Unter dieser Rubrik berichten wir in regel- mässigen Abständen über aktuelle Forschungs- objekte der Forschungsanstalt Recken- holz-Tänikon ART. Im Vordergrund stehen die Themen zur Technik in der Innen- und Aussenwirtschaft.

Abb. 2: Testschwein mit konventioneller und elektronischer Ohrmarke (siehe Kreis).

AgroSpot

Mastschweine individuell und automatisch

registrieren

Abb 1:

Schweinekenn- zeichnung mit herkömmlicher Kunststoffohrmarke.

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Die Analyse von Ohrmarkenver- lusten hinsichtlich des Applikationszeit- punktes und der Verweildauer der Ohrmarke am Ohr widerlegt teilweise die Hypothese, dass eine früh

The 25.2 % loss rate of electronic ear tags was considerably higher than with conven- tional plastic ear tags (9.7 %).There was evidence that the age of the animals when the ear

Folientunnelstalles erhoben; es wurden der Futterverbrauch für den Versuchsdurchgang insgesamt erfasst, Wasser, Einstreu und Energieverbrauch täglich festgehalten und Investitionen

E ncouraged by the use of plastic tunnels for pigs in Canada and Australia [1, 2] a plastic tunnel house for 400 feeding pigs was erected in 1998 by the Barnstädt

Die Verlustrate und die Funktion von einer Kunststoff- und drei elektronischen Ohrmarken sind auf 16 Praxisbetrieben in jeweils zwei verschiedenen Haltungs- und

2: Das Lebensalter der Tiere bei der Applikation der Ohrmarke (OM), bei der Schlach- tung sowie die Verweildauer der Ohrmarke am Tier und der Durchmesser des Ohrlochs

[r]

lich  Extr lichk teils Extr sam Disk Bezü Skal Selb halb hen schä schi es li Die  ren  Selb stim schä (200 tent höh auch und Unt Zwis Korr Vorz sich Extr Extr rela sign lichk