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Academic year: 2022

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08.11.2016

Implantate und EMF, Stephan Joosten, BAuA-Workshop

Beeinflussung von aktiven und passiven Implantaten durch EMF

Dr. Stephan Joosten Berufsgenossenschaft

Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse

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Passive Implantate

• Nägel, Schrauben

• Schienen

• Gelenke / Endoprothesen

• .

• Aber keine Zahnimplantate!

Quelle: DGUV Information 203-043

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Beeinflussung passiver Implantate

• Statische Magnetfelder können Kraftwirkungen auf passive

Implantate ausüben, die ferromagnetische Bestandteile enthalten (nur bei sehr hohen Feldern)

• Niederfrequente elektrische und/oder magnetische Felder

erzeugen Körperströme (Stromdichten), die sich an metallischen Implantaten verdichten/erhöhen können

• Hochfrequente Felder können das Implantat erwärmen

08.11.2016 Implantate und EMF, Stephan Joosten, BAuA-Workshop

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Aktive Implantate

Die heutige Medizin verfügt über eine Vielzahl von Implantaten.

Aktive Körperhilfsmittel (z.B.

Herzschrittmacher, Defibrillator) können durch äußere

elektromagnetische Felder in ihrer Funktion beeinflusst werden.

Quelle: DGUV Information 203-043

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Aktive Implantate

Die am häufigsten eingesetzten aktiven Körperhilfsmittel sind Herzschrittmacher, Defibrillatoren, Cochlea-Implantate,

Neurostimulatoren sowie Medikamentenpumpen

08.11.2016 Implantate und EMF, Stephan Joosten, BAuA-Workshop

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Beeinflussung aktiver Implantate

• Aktive Implantate überwachen, unterstützen oder ersetzen Körperfunktionen

• Aktive Implantate können durch äußere elektromagnetische Felder in ihrer Funktion beeinflusst werden:

• Signale werden überlagert, Körperfunktionen können nicht erkannt werden

• Betriebsart wird durch Einkopplung verändert

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Beeinflussung von Herzschrittmachern / ICD

08.11.2016 Implantate und EMF, Stephan Joosten, BAuA-Workshop

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Beeinflussung von Herzschrittmachern / ICD

• Magnetische und/oder elektrische Felder koppeln in die Elektrode ein elektrisches Signal ausreichender Spannung ein, so dass der Herzschrittmacher das Herzsignal nicht mehr erkennen kann oder fälschlicherweise ein herzeigenes Signal annimmt:

Herzschrittmacher stimuliert oder inhibiert

• Statische bzw. niederfrequente Magnetfelder können den im Implantat befindlichen Magnetschalter aktivieren:

Aktivierung des Programmiermodus, festfrequente

Stimulation oder Inhibierung der Schockabgabe bei ICD

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Beeinflussung von Herzschrittmachern / ICD

Ergebnisse aus wissenschaftlichen Untersuchungen

08.11.2016 Implantate und EMF, Stephan Joosten, BAuA-Workshop

Implantate ohne Störung

< 500 µT < 1300 µT < 2500 µT Herzschrittmacher > 95 % > 80 % > 60 %

ICD 100 % > 90 % > 80 %

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Schutz von Implantatträgern am Arbeitsplatz - Rechtliche Grundlagen

DGUV Vorschrift 15 (bisher BGV B11) „Elektromagnetische Felder“

• Fürsorgepflicht des Unternehmers §12(3) DGUV Vorschrift 15:

„Für Personen mit aktiven oder passiven Körperhilfsmitteln sind besondere Maßnahmen erforderlich ( ). Der Unternehmer hat alle Versicherten auf solche möglichen Gefährdungen

hinzuweisen.“

• Mitwirkungspflicht der Mitarbeiter §12(3) DGUV Vorschrift 15:

„Versicherte haben den Unternehmer über eine Versorgung mit Körperhilfsmitteln zu informieren, damit der Unternehmer

notwendige Maßnahmen ergreifen kann.“

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Schutz von Implantatträgern am Arbeitsplatz - Rechtliche Grundlagen

EMF-Verordnung

• Gefährdungsbeurteilung §3(7):

„Bei der Festlegung der Maßnahmen nach Absatz 1 Satz 9 hat der Arbeitgeber ( ) die Erfordernisse von besonders

schutzbedürftigen Beschäftigten entsprechend dem Ergebnis der Gefährdungsbeurteilung zu berücksichtigen und gegebenenfalls individuelle Schutzmaßnahmen vorzusehen.“

08.11.2016 Implantate und EMF, Stephan Joosten, BAuA-Workshop

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Schutz von Implantatträgern am Arbeitsplatz - Rechtliche Grundlagen

EMF-Verordnung

• §9:

„Bei Überschreitung der oberen Auslöseschwelle nach Anhang 2 Tabelle A2.10 (0,5 mT / 1.0 mT, Anmerkung) hat der Arbeitgeber weitere Maßnahmen nach § 6 Absatz 2 zu ergreifen, um

Gefährdungen der Beschäftigten mit implantierten aktiven oder am Körper getragenen medizinischen Geräten zu beseitigen oder zu minimieren.“

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Ist das alles???

08.11.2016 Implantate und EMF, Stephan Joosten, BAuA-Workshop

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Weitere Informationsquellen

DGUV Information 203-043 (bisher BGI 5111)

• Erläuterung von Implantateigenschaften und Hintergründen zu möglichen Beeinflussungen

• Erläuterung der Gefährdungsbeurteilung

• Gefährdungsanalyse – Vorgehensweise zur Beurteilung der Beeinflussbarkeit von

Implantaten – Ermittlung der Störschwellen

• Auflistung typischer Geräte und Anlagen im Bereich der Industrie mit Angabe, ob eine Beeinflussung möglich oder ausge-

schlossen ist (Anhang 1)

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Weitere Informationsquellen

Forschungsbericht FB 451 des BMAS

• Zusammenfassung gültiger Normen und aktueller Forschungsergebnisse

• Allgemeine Sicherheitswerte über den gesamten Frequenzbereich für

passive Implantate

• Allgemeine Sicherheitswerte über den gesamten Frequenzbereich für

aktive Implantate

08.11.2016 Implantate und EMF, Stephan Joosten, BAuA-Workshop

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Weiter Informationsquellen und Unterstützung

• Zuständiger Unfallversicherungsträger (Berufsgenossenschaft, Unfallkasse)

• Erste Beratung per Telefon/Mail oder über den Außendienst

• Durchführung einer Beratung und Messung vor Ort

• Besprechung der weiteren Vorgehensweise

• Institut für Arbeitsschutz

• Erste Beratung per Telefon/Mail

• Beratung und Messung vor Ort nach Beauftragung durch den zuständigen Unfallversicherungsträger

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Geht es nicht einfacher?

• Derzeit verfügbare Warngeräte

für Implantatträger werden meist den komplexen

Messanforderungen nicht gerecht und ersetzen nicht die erforderliche Sachkunde zur Ermittlung!

• Es kann zu Über- oder Unterbewertungen kommen!

08.11.2016 Implantate und EMF, Stephan Joosten, BAuA-Workshop

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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

Dr.-Ing. Stephan Joosten

FG Elektrische Gefährdungen Tel.: 0221/3778-6175

Joosten.Stephan@bgetem.de

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