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Archiv "Unkontrolliertes Asthma: Inhalation einüben und nach Eosinophilen fahnden" (17.10.2014)

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Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 111

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Heft 42

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17. Oktober 2014 A 1823 UNKONTROLLIERTES ASTHMA

Inhalation einüben und nach Eosinophilen fahnden

Ein unkontrolliertes Asthma kann viele Gründe haben. Der Antikörper Reslizumab richtet sich gegen das für die Eosinophilenreifung bedeutsame Interleukin-5 und vermindert dadurch die inflammatorische Reaktion.

E

in Drittel der Asthmapa - tienten bleibt trotz Therapie symptomatisch. Fehlerhafte Inhala- tion oder ein für den Patienten sub- jektiv ungeeignetes Inhalationssys- tem können dabei eine Rolle spie- len. „Bei Trockenpulverinhalatoren kommt alles auf den Inspirations- fluss an“, gibt Priv.-Doz. Dr. med.

Christian Geßner, Leipzig, bei ei- nem Symposium in Bremen zu be- denken. „Ist er zu schwach, dann erfolgt eine unvollständige Desag- glomeration der Partikel, sie kön- nen nicht an den Zielort gelangen.“

Laut Studiendaten üben 22 bis 28 Prozent der Anwender eine zu geringe Inspiration aus (1). Ist die Inspiration dagegen allzu stark, lan- den laut Geßner viele Partikel we- gen der Massenträgheit an der hin- teren Rachenwand.

Aber auch bei Dosieraerosolen (metered dose inhaler, MDI) ist eini- ges zu beachten: Hier kommt es auf die richtige Koordination von Aus- lösung der Dosis und Einatmung an.

Jeweils gut die Hälfte der Patienten atmet vor der Anwendung nicht aus, anschließend zu kraftvoll ein und hält schließlich den Atem nicht lange genug an, erklärt Dr. med.

Thomas H. Voshaar, Moers. „Dazu kommt, dass etwa 37 Prozent nicht daran denken, das System vor der Anwendung zu schütteln (1).“

Bei Dosieraerosolen auf die Koordination achten

„Das Schütteln ist bei MDI bedeut- sam, in denen der Wirkstoff in Form einer Suspension vorliegt“, konkre - tisiert Geßner. Bei MDI mit Lö- sungsaerosolen wie dem AutoHaler®

und dem Easi-Breathe® dagegen ent- fällt diese Fehlerquelle; insgesamt spielt die Koordination hier keine große Rolle: Verteilung und Größe der Partikel sind nicht beeinflussbar und somit zuverlässig. So sorgt etwa beim Ventolair® Easi-Breathe® die extrafeine Teilchengröße des Glu- cocorticoids Beclometason von nur 1,1 Mikrometer für die tiefe Lun- gendeposition eines großen Wirk- stoffanteils, erläuterte Geßner. Der Pneumologe erinnert daran, bei Ver- ordnung eines Inhalationssystems möglichst immer das Aut-idem-Kreuz zu setzen: „Sonst kann es passieren, dass der Patient zwar den gleichen Wirkstoff bekommt, aber in einem ganz anderen Inhalationssystem, mit dem er nicht geschult wurde.“

Voshaar unterstreicht die Bedeu- tung der Schulung: In der VITA-

Meningitec®: Chargenrückruf aufgrund eines möglichen Qualitätsmangels – Der adsorbierte Meningokokken-Konjugatimpfstoff Meningitec (Injektionssuspension in

Fertigspritze) ist zugelassen zur akti- ven Immunisierung von Kindern ab zwei Monaten, Jugendlichen und Er- wachsenen zur Vorbeugung einer in- vasiven Erkrankung, hervorgerufen

durch Neisseria meningitidis der Se- rogruppe C.

Aufgrund eines möglichen Quali- tätsmangels hat sich die Firma Nu- ron Biotech B.V. entschlossen, alle Chargen Meningitec® 10 Mikrogramm zu- rückzurufen. Parallel- vertriebene Chargen von Meningitec® von EMRAmed, EurimPharm und Kohl pharma wer- den ebenfalls zurück - gerufen. Grund für den Rückruf ist, dass die Injektionssuspen- sion Eisenoxid- und/oder andere Me- tallpartikel enthalten kann. Das Pro- blem wurde ursprünglich als einzelne Produktbeanstandung gemeldet. Die-

ser Qualitätsmangel wurde dann bei der Rückstellmusterkontrolle von zwei weiteren deutschen Chargen (J31134 und H99027) festgestellt, es ist aber davon auszugehen, dass alle Chargen ebenfalls vom beschriebenen Quali- tätsmangel betroffen sein können.

Großhändler, Apotheken, Kranken- häuser und Ärzte sollen sämtliche noch nicht verfallene Chargen aller Hersteller von Meningitec 10 Mikro- gramm retournieren. Zurzeit ist nicht bekannt, wann Meningitec wieder ver- fügbar sein wird.

In Deutschland stehen zwei Alter- nativimpfstoffe gegen Meningokokken der Gruppe C zur Verfügung: Menjuga- te® (Chiron Behring GmbH & Co) und

NeisVac-C (Baxter). EB

KURZ INFORMIERT

Foto: AkdÄ

P H A R M A

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Studie (Verbesserung der Inhalati- onstechnik von Menschen mit Asth- ma und COPD in Apotheken) mach- ten zu Beginn 78,9 Prozent der Pa- tienten mindestens einen Fehler bei der Anwendung ihrer Devices. Nach Überprüfung ihrer Inhalationstech- nik und Schulung durch die örtli- chen Apotheker hatten nur noch 28,3 Prozent Probleme mit ihrem Inhalationssystem (2, 3).

ACQ: signifikanter Vorteil für Reslizumab knapp verfehlt

Prof. Dr. med. Christian Taube, Lei- den/Niederlande, beleuchtete einen anderen Aspekt des schwer kontrol- lierbaren Asthmas: „Asthma ist ei- ne sehr heterogene Erkrankung; da- zu gehört auch, dass jeder zweite Asthmapatient eine erhöhte Eosino- philenzahl in Blut und/oder Spu- tum hat.“ Der humanisierte Anti- körper Reslizumab richtet sich ge- gen das für die Eosinophilenreifung

bedeutsame Interleukin-5 (Anti-IL5).

„Reslizumab hat eine Halbwertzeit von etwa 25 Tagen und hat in prä- klinischen Tests die eosinophile Entzündungsaktivität reduziert“, so Taube.

Der Pneumologe zitierte eine kontrollierte, randomisierte Phase- II-Studie. Hier wurden 106 Patien- ten auf die Zusatzbehandlung mit 3 mg/kg Reslizumab alle vier Wo- chen versus Placebo randomisiert.

Die Injektionen erfolgten zu Studi- enbeginn sowie in Woche 4, 8 und 12. „Unter der Therapie wurden die Eosinophilen im Sputum komplett eliminiert“, so Taube.

Primärer Wirksamkeitsendpunkt war die Veränderung von Sympto- men und Lungenfunktion laut Asth- ma Control Questionnaire (ACQ).

Sie betrug –0,7 versus –0,3 Punkte in Woche 15, berichtete Taube. Mit einem p-Wert von 0,054 wurde ein signifikanter Vorteil für Reslizumab

nur knapp verfehlt. Betrachtet man aber nur die Veränderung der Lun- genfunktion, so schnitt Reslizumab (FEV1 +180 mL) im Vergleich zu Placebo (FEV1 80 mL) signifikant besser ab (p = 0,0025) (4).

„Die Verträglichkeit von Reslizu- mab ist gut, wir haben keine Steige- rung von Autoimmunität, Tumoren oder Infektionen gesehen“, schloss Taube. „Die Eliminierung der Eosi- nophilen ist bei diesen Patienten ein erfolgversprechendes Konzept.“

Simone Reisdorf

LITERATUR

1. Laube BL, et al.: ERJ 2011; 37: 1308–31.

2. Hämmerlein A, et al.: JECP 2011; 17:

61–70.

3. Leach CL, et al.: ERJ 1998; 12: 1346–53.

4. Castro M, et al.: AJRCCM 2011; 184:

1125–32.

Symposium „Wenn die inhalative Therapie nicht erfolgreich ist – Device, Inhalationstechnik, Phäno- typ!“, in Bremen, DGP-Kongress, Veranstalter: Teva.

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