• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Entschließungen zum Tagesordnungspunkt VIII: Wahlen" (18.06.1999)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Entschließungen zum Tagesordnungspunkt VIII: Wahlen" (18.06.1999)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

A-1664

D O K U M E N T A T I O N 102. DEUTSCHER ÄRZTETAG

(68) Deutsches Ärzteblatt 96,Heft 24, 18. Juni 1999

Abtreibungsrecht

Mit großer Sorge sieht der 102. Deutsche Ärztetag die Entwicklung bei „späten“ Schwangerschaftsabbrüchen.

Seit Wegfall der embryopathischen Indikation nach Inkrafttreten des am 29. Juni 1995 beschlossenen Schwangeren- und Familienänderungsgesetzes beobachten Betroffene folgende Probleme:

– späte Schwangerschaftsabbrüche mit dem „Risiko der Lebendgeburt“ stürzen Eltern und Ärzte in unlösbare Konflikte;

– der Fetozid extrauterin lebensfähiger Feten ist aus medizinisch-ethischer Sicht weder berufsrechtlich noch straf- rechtlich bisher geklärt und bedeutet für die beteiligten Kol- legen eine ungeheure Belastung.

Der 102. Deutsche Ärztetag fordert deshalb – eine notwendige pränatale Diagnose kompetent und frühzeitig mit der notwendigen Sicherheit zu stellen;

– aus Gründen der Qualitätssicherung alle Schwan- gerschaftsabbrüche aus medizinischer Indikation statistisch hinsichtlich Indikation und Methodik zu erfassen;

– vom Gesetzgeber Regelungen zu treffen, die eine Spätabtreibung bei lebensfähigen Feten ausschließen. N

Gewaltverherrlichung in den Medien

Die exzessive Darstellung von Gewalt in den Medien führt zunehmend zu einer Senkung der Hemmschwelle ge- genüber körperlicher und seelischer Gewaltanwendung in

der Bevölkerung. Besonders verheerend ist der Einfluß auf gruppendynamische Prozesse bei Kindern und Jugendli- chen, der bevorzugten Zielgruppe entsprechender Filme, Sendungen und Videospiele.

Verhaltensstörungen und schwerwiegende körper- liche und seelische Folgeschäden unter Kindern und Ju- gendlichen nehmen in erschreckendem Maße zu. Kinder und Jugendliche müssen ausreichend Gelegenheit und An- leitung bekommen, gewaltfreie Konfliktlösungsmuster zu lernen.

Der Deutsche Ärztetag fordert daher eindringlich die in der Politik und in den Medien Verantwortlichen auf, eine sofortige Trendwende in der Medienpolitik herbeizuführen, um die ausufernde Darstellung und Verherrlichung von Ge- walt zu unterbinden. Dazu sollte auch das Netz von Bera- tungs- und Behandlungsangeboten für Eltern und Kinder ausgebaut werden, um Hilfen in Konfliktsituationen zur Ver-

fügung zu stellen. N

Rauchfreie Praxen und Krankenhäuser

Der Deutsche Ärztetag fordert Ärztinnen und Ärzte sowie sonstige im Gesundheitswesen Tätige auf:

– sorgen Sie für rauchfreie Praxen und Kliniken, – sorgen Sie für das Entfernen von Zigarettenauto- maten und Zigarettenwerbung in unmittelbarer Nähe von Praxen und Kliniken (250 m „Bannmeile“).

Begründung:

Rauchen ist die wichtigste durch Verhaltensände- rung vermeidbare Ursache für Krankheiten. Mehr als 25 tabakbedingte Krankheits- und Todesursachen sind be- kannt, jedes Jahr verursacht das Rauchen weltweit mehr als drei Millionen Todesfälle. Aber nicht nur Raucher selbst, sondern auch Nichtraucher können als Passivrau- cher Schaden nehmen. Neben Lungenkrebs- und Herz- krankheiten bei Erwachsenen gilt dies besonders für Kin- der: Passivrauchen ist Ursache von Atemwegserkrankun- gen und Mittelohrentzündungen bei Säuglingen und Klein- kindern, eine Ursache des plötzlichen Kindstodes und führt zu Schäden beim Fetus (Fehlgeburten, Fehlbildun- gen, Untergewicht und Durchblutungsstörungen). Kinder sind zusätzlichen Risiken ausgesetzt, weil das Rauchen der Eltern die Wahrscheinlichkeit erhöht, selbst zum Rau-

cher zu werden. N

Verwaltungskosten der Krankenkassen

Der 102. Deutsche Ärztetag fordert den Vor- stand der Bundesärztekammer auf, sich dafür einzu- setzen und an geeigneter Stelle vorzutragen, daß die Verwaltungskosten der Krankenkassen ähnlich dem im SGB V vorgesehenen Bench-Mark-Verfahren für das Arzneimittelbudget einer Obergrenze unterworfen wer-

den. N

Wahl des Präsidenten, des Ehrenprä- sidenten und der Vizepräsidenten

Der 102. Deutsche Ärztetag wählt im ersten Wahl- gang in geheimer Wahl PPrrooff.. DDrr.. mmeedd.. JJ..––DD.. HHooppppee mit 181 von 245 gültigen Stimmen in das Amt des Präsidenten der Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages.

Der 102. Deutsche Ärztetag wählt durch Akkla- mation PPrrooff.. DDrr.. mmeedd.. DDrr.. hh.. cc.. KKaarrsstteenn VViillmmaarr mit großer Mehrheit zum Ehrenpräsidenten der Bundesärztekam- mer und des Deutschen Ärztetages auf Lebenszeit.

Der 102. Deutsche Ärztetag wählt im dritten Wahlgang in geheimer Wahl Frau DDrr.. mmeedd.. UUrrssuullaa AAuueerrsswwaalldd mit 207 von 240 gültigen Stimmen in das Amt des 1. Vizepräsidenten der Bundesärzte- kammer.

Der 102. Deutsche Ärztetag wählt im dritten Wahlgang in geheimer Wahl DDrr.. mmeedd.. AAnnddrreeaass CCrruussiiuuss mit 132 von 239 gültigen Stimmen in das Amt des 2.

Vizepräsidenten der Bundesärztekammer. N

Wahl der weiteren Ärztinnen/Ärzte im Vorstand der Bundesärztekammer

Der 102. Deutsche Ärztetag wählt im ersten Wahl- gang in geheimer Wahl Herrn RRuuddoollff HHeennkkee mit 136 von 239 gültigen Stimmen in das Amt eines Mitgliedes des Vorstandes der Bundesärztekammer.

Der 102. Deutsche Ärztetag wählt im zweiten Wahlgang in geheimer Wahl Frau DDrr.. mmeedd.. AAssttrriidd BBüühhrreenn mit 127 von 234 gültigen Stimmen in das Amt eines Mit- gliedes des Vorstandes der Bundesärztekammer. N

Wahl der ordentlichen Mitglieder des Deutschen Senats

für ärztliche Fortbildung

Der 102. Deutsche Ärztetag wählt folgende Per- sönlichkeiten als ordentliche Mitglieder in den Vorstand des Deutschen Senats für Ärztliche Fortbildung: Prof. Dr.

Otto Bach, Dresden; Prof. Dr. Heyo Eckel, Hannover; Dr.

med. Maria Birnbaum, Berlin; Prof. Dr. Axel Ekkernkamp, Berlin; Dr. H. Hellmut Koch, Fürth; Prof. Dr. Friedrich-Wil- helm Kolkmann, Stuttgart; Prof. Dr. Ernst-Gerhard Loch,

Wiesbaden N

Wahl des Vorstandes der „Deutschen Akademie für Allgemeinmedizin“

Der 102. Deutsche Ärztetag wählt folgende Per- sönlichkeiten in den Vorstand der Deutschen Akademie für Allgemeinmedizin: Frau Prof. Vittoria Braun, Berlin; Dr.

Franz Dietz, Fürstenzell; Dr. Dieter Everz, Trier; Prof. Dr.

Klaus-Dieter Kossow, Achim; Ulrich Weigeldt, Bremen N

Wahl des Vorstandes der „Deutschen Akademie der Gebietsärzte“

Der 102. Deutsche Ärztetag wählt folgende Per- sönlichkeiten in den Vorstand der Deutschen Akademie für Gebietsärzte: Frau Dr. Ursula Auerswald, Bremen;

Prof. Dr. Eggert Beleites, Jena; Prof. Dr. Heyo Eckel, Göt- tingen; Frau Dr. Ingrid Hasselblatt-Diedrich, Frankfurt/

M.; Dr. Klaus Ottmann, Kitzingen N

Entschließungen zum Tagesordnungspunkt VIII

Wahlen

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Für eine ausgewogene medizinische Forschung und Versorgung der Patientinnen und Patienten sowie ei- ne den Studentinnen und Studenten gerecht werdende Lehre ist es notwendig,

Deshalb fordert der Deutsche Ärzte- tag alle niedergelassenen Ärzte, aber zum Beispiel auch die Betriebsärzte auf, bei Gesprächen mit den Patienten immer wie- der auf

Der 108. Deutsche Ärztetag begrüßt die Möglich- keiten, die die Einführung einer sicheren und einheit- lichen elektronischen Kommunikationsinfrastruktur für das

Der Deutsche Ärztetag verknüpft mit der in- zwischen wenigstens erfolgten Rücknahme des Schwarzbuches die Forderung und Hoffnung, dass die Akteure der Gesundheitspolitik und

Organisation des Fortbildungsnachweises (1) Die Ärztekammer fördert die Fortbildung der Kammermitglieder durch das Angebot eigener Fortbildungsmaßnahmen sowie die Anerkennung

Der 106. Deutsche Ärztetag lehnt diese Gesetzes- pläne entschieden ab, er fordert stattdessen, das bewährte System der ambulanten fachärztlichen Versorgung durch freiberufliche

In den Krankenhäusern muss durch die Einstellung zusätzlicher Kräfte sicherge- stellt werden, dass die ärztliche Versorgung nicht ge- schmälert wird, wobei es gleichgültig ist, ob

Bei neuen Vergütungssystemen (DRGs) ist darauf zu achten, dass personale Sterbebegleitung nur durch Schwestern, Pfleger und Ärzte sichergestellt werden kann, die für