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Leistungsaufgabe zur Koevolution - Evolution und Schöpfungsmythos

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Academic year: 2022

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Evolution und Schöpfungsmythos – Leistungsaufgabe zur Koevolution

von Sebastian Schwarz und Dr. Monika Pohlmann

Die Bestäubung bei Blütenpflanzen ist kompliziert. Es muss sichergestellt werden, dass Pol- len übertragen wird, ohne dass eine Selbstbestäubung erfolgt. Blütenpflanzen haben dies geschickt gelöst. Die Selbstbestäubung wird umgangen, indem erst die männlichen Staub- beutel mit den Pollen reifen und die weibliche Narbe erst danach für Pollen aufnahmebereit wird. Zudem nutzen Blütenpflanzen tierische Kuriere, wobei sich auffällige Angepasstheiten beobachten lassen, wie die von Wiesensalbei und Hummel. Kommt eine Hummel mit Pollen- fracht, tippt der Griffel, der auf Hummeln spezialisierten Blüte, auf den Rücken des Insekts und sammelt den Pollen ab. Eine solche Koevolution beruht auf Koadaptationen, die positiv selektiert worden sind. Koadaptationen als Ergebnis eines langen koevolutiven Prozesses zweier Arten sind typisch für Wirt-Parasit- und Räuber-Beute-Beziehungen sowie für Sym- biosen. Das „Grundtypen-Modell“ der Kreationisten erklärt evolutive Prozesse anders als die Synthetische Evolutionstheorie. Ihre Schüler werden in dieser Leistungsaufgabe auf der Basis von Fachwissen zu einer kritischen Auseinandersetzung herausgefordert.

© schnuddel/iStock/Getty Images Plus

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RAABE UNTERRICHTS-MATERIALIEN Biologie Sek. II

I.2.33 Transspezifische Evolution Koevolution 3 von 14

M 1 Koevolution von Insekten und Pflanzen?

Viele Pflanzen und Tieren wechselten vor ca. 400 Millionen Jahren von einem wenig strukturierten aquatischen Lebensraum in ein deutlich abwechslungsreicheres Landmi- lieu mit zahlreichen unbesetzten ökologischen Nischen. Es entwickelte sich eine große Konkurrenz um lebensnotwendige Ressourcen. Der Schritt vom Wasser auf das Land ver- langte vielfältige Angepasstheiten an den neuen Lebensraum, bot aber auch neue Ent- faltungsmöglichkeiten und förderte die Evolution neuer Lebensformen. Es kam zur Auf- fächerung wenig spezialisierter Arten in verschiedene, stärker spezialisierte Arten durch Herausbildung besonderer Angepasstheiten an die Umweltbedingungen. Diese Auffä- cherung einer Stammart in verschiedene Schwesterarten wird als adaptive Radiation be- zeichnet. Die bedecktsamigen Blütenpflanzen (Angiospermen), die heute den Hauptteil der Biomasse der Erde ausmachen, sowie die Insekten, die artenreichste Klasse aller Lebewesen, sind Resultate einer solchen Entwicklung. Im Perm, vor 286–248 Millionen Jahren, entstanden die ersten geflügelten Insekten mit einer vollständigen Verwandlung (Metamorphose). Sie entwickeln sich in vier Stadien: Ei, Larve, Puppe und Imago. Die Abbildung zeigt den Lebenszyklus eines Insekts mit Metamorphose.

© Tanya Zielke/iStock/Getty Images Plus

Eier

Larve oder Raupe Vollentwickeltes

Insekt (Imago)

Puppe oder Chrysalis aus der Puppe

schlüpfender Falter

Im Pflanzenreich entstanden zeitgleich die ersten Nacktsamer (Gymnospermen), die allesamt Holzpflanzen sind. Ihre Samenanlagen sind nicht in einem Fruchtknoten ein- geschlossen, sondern liegen frei auf den einzelnen Fruchtblättern. Ihre Vermehrung

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RAABE UNTERRICHTS-MATERIALIEN Biologie Sek. II

I.2.33 Transspezifische Evolution Koevolution 5 von 14

M 2 Gerste – Wirt des parasitären Mehltaus

In England stehen die Gerstensorten (G1) und (G2) zur Verfügung. Die beliebte Gers- tensorte (G1) ist empfindlich für Mehltau, ein parasitärer Pilz, welcher der befallenen Pflanze Wasser und wichtige Nährstoffe entzieht. Idealerweise wird auf 30 % der zur Verfügung stehenden Ackerfläche Gerste angebaut. Die obige Grafik zeigt die Nutzung der Ackerfläche für die Gerstensorte (G1) in den Jahren 1967–1983.

Grafik: Sylvana Timmer

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RAABE UNTERRICHTS-MATERIALIEN Biologie Sek. II

8 von 14 Koevolution Transspezifische Evolution I.2.33

M 4 Auswahl wesentlicher Fachbegriffe für den Unterricht in Evolution

Fachbegriff Kurzdefinition

Koevolu- tion

Evolution von zwei oder mehr Merkmalen, Eigenschaften oder Verhal- tensweisen von Arten, die miteinander interagieren und sich gegen- seitig beeinflussen.

(Ko-) Adaption

Adaptionen sind Merkmale (morphologische, physiologische oder das Verhalten betreffend), die durch die natürliche Selektion als Antwort auf herrschende Umweltbedingungen bzw. Bedürfnisse entstanden sind und die Fitness ihres Trägers erhöhen.

Koadaptionen sind Angepasstheiten durch Prozesse einer Koevolution.

Mutation Veränderung in der Struktur des genetischen Materials (z. B. durch Ver- änderung der Abfolge der Basen, der Chromosomenstruktur oder der Chromosomenzahl).

Rekombi- nation

Austausch bzw. die Verteilung und Neuanordnung genetischen Materials.

Selektion/

Selektions- druck

Ein zentraler Faktor der Evolution. Ein Prozess, der bewirkt, dass aufgrund der unterschiedlichen Fitness von Individuen einer Population die günsti- geren genetisch bedingten Merkmale in den Folgegenerationen vermehrt auftreten, auf Kosten der ungünstigeren Merkmale. Durch Selektions- drucke werden besser angepasste Phänotypen ausgewählt (natürliche Auslese). Folge ist eine Veränderung der Allelfrequenzen im Genpool der Population. Der Selektionsdruck beschreibt damit biotische und abiotische Umwelteinflüsse, die variierende Angepasstheiten von Individuen einer Population bevorzugen oder benachteiligen. Evolutionstrends können durch länger anhaltende einseitig wirkende Selektionsdrucke entstehen.

Fitness Fitness ist ein Maß für den genetischen Beitrag eines Individuums zur nächsten Generation. Oft wird vereinfacht die Zahl der überlebenden Nachkommen, die ein Individuum hervorbringt, angegeben.

Allel Eine von mehreren Varianten eines Gens, die sich an einem bestimm- ten Locus auf einem Chromosom befindet.

Tabelle modifiziert nach Zrzavý, 2009

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