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Archiv "Gerhard Theissing wurde achtzig" (24.06.1983)

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Spektrum der Woche Aufsätze - Notizen PERSONALIA

Gerhard Theissing wurde achtzig

Dr. med. Gerhard Theissing, eme- ritierter ordentlicher Professor und ehemaliger Direktor der Uni- versitätsklinik und Poliklinik für HNO-Kranke, Erlangen, langjähri- ges Mitglied des Wissenschaftli- chen Beirates der Bundesärzte- kammer, beging am 15. Juni sei- nen achtzigsten Geburtstag.

Nach Staatsexamen und Promo- tion in Bonn (1926) und nach kur- zer dermatologischer Tätigkeit un- ter Professor Dr. Erich Hoffmann absolvierte Gerhard Theissing sei- ne Weiterbildung an der Uni- versitäts-Hals-Nasen-Ohren-Klinik, Bonn, unter Professor Grünberg.

Nach der Habilitation (1931) war er von 1934 bis 1959 Chefarzt der HNO-Klinik an den Städtischen Krankenanstalten Ludwigshafen am Rhein. Nach apl. Professur in Bonn (1942), Umhabilitierung nach Mainz (1951), wurde er 1960 als ordentlicher Professor und Di- rektor der HNO-Klinik an die Uni- versität Erlangen/Nürnberg beru- fen; er leitete die Klinik bis 1972.

Mehr als 130 Veröffentlichungen in Fach- und allgemein-ärztlichen Zeitschriften zeugen von seiner wissenschaftlichen Aktivität eben- so wie seine Mitarbeit am Hand- buch der Haut- und Geschlechts- krankheiten (Jadassohn, 1931);

Handbuch der Tuberkulose (Hein- Kleinschmidt-Uehlinger, 1964);

Handbuch der HNO-Heilkunde (Berendes-Link-Zöllner, 1966). Da- neben war Prof. Theissing Heraus- geber der Verhandlungen der Deutschen Gesellschaft der Hals- Nasen-Ohren-Ärzte 1955 und 1956; ab 1955 Mitherausgeber der Zeitschrift für Laryngologie, Rhi- nologie, Otologie und ihre Grenz- gebiete; ab 1958 Mitherausgeber der „Zwanglosen Abhandlungen"

aus dem Gebiet der Hals-Nasen- Ohren-Heilkunde.

Auch in den Fachgremien der Bundesärztekammer erwarb sich Gerhard Theissing guten Ruf und hohe Verdienste, ab 1951 als Mit- glied der Arzneimittelkommission

der deutschen Ärzteschaft und ab 1955 als Mitglied des Wissen- schaftlichen Beirates der Bundes- ärztekammer. 1960 war Professor Theissing Präsident der Deut- schen Gesellschaft der Hals-Na- sen-Ohren-Ärzte, 1964 Dekan der Medizinischen Fakultät der Uni- versität Erlangen-Nürnberg, ab

Gerhard Theissing Foto:

privat

1966 Vorsitzender der Vereini- gung der Fachvertreter der HNO- Heilkunde an den westdeutschen Universitäten.

Diese nüchterne Darstellung des akademischen Lebensweges von Gerhard Theissing gibt eines nicht wieder, was zu seinem achtzigsten Geburtstag besonders hervorge- hoben werden soll: In allen Teilen der Bundesrepublik Deutschland arbeiten seine Schüler in seinem Geiste, auch heute noch voller Be- wunderung für ihren Lehrer, der ihnen nicht nur als virtuoser Ope- rateur und einfühlsamer Arzt, son- dern auch in seiner tiefen Mensch- lichkeit Vorbild war und ist. Als ebenso beispielhaft galt und gilt uns seine Kollegialität: Auf eine gute Zusammenarbeit zwischen den Ärzten in Klinik und Praxis legte er schon zu einer Zeit beson- deren Wert, als dies noch nicht Allgemeingut war. F. C. Loch Prof. Dr. med. Dr. phil. Horst-Eber- hard Richter, Ordinarius für Psy- chosomatik an der Universität Gie- ßen und Geschäftsführender Di- rektor des Zentrums für Psychoso- matische Medizin am Klinikum der Universität Gießen, vollendete am 28. April sein 60. Lebensjahr. Der international renommierte Wis-

senschaftler promovierte 1949 zum Dr. phil. und 1957 zum Dr.

med., ehe er 1982 zum Professor und Leiter der Beratungs- und Forschungsstelle für Seelische Störungen im Kindesalter in Ber- lin-Wedding berufen worden ist.

Von 1952 bis 1962 war Richter Lei- ter des Psychoanalytischen Insti- tuts in Berlin. Von 1955 bis 1962 arbeitete er als Assistenz- und als Oberarzt an der Psychiatrischen Klinik der FU Berlin, ehe er zum Direktor der Psychosomatischen Klinik der Universität Gießen (1962) berufen wurde.

Der Psychoanalytiker hat zahlrei- che soziologische, medizinische und psychoanalytische Standard- werke (zum Teil in hoher Auflage und in fremde Sprachen über- setzt) herausgebracht. Sein 1963 erstmals erschienenes Werk „El- tern, Kinder und Neurose" ist in- zwischen in vier Sprachen über- setzt worden und 1980 in der (deutschen) 18. Auflage erschie- nen. Maßgeblich sind seine For- schungsarbeiten im Beziehungs- geflecht zwischen Arzt, Patient und Familie sowie seine gruppen- soziologischen, empirischen und fallbeispielbezogenen Analysen zur „Gruppe". Professor Richter ist Mitverfasser zahlreicher ein- schlägiger Standard- und Sam- melwerke sowie Verfasser vielbe- achteter Fachzeitschriften-, Maga- zin- und Tageszeitungsartikel. Fu- rore machte er auch im Fernse- hen, etwa mit seinem 1972 gesen- deten Film „Siedlung Eulenkopf".

In jüngster Zeit hat sich Professor.

Richter in der „Friedensbewe- gung" und beim („alternativen")

„Gesundheitstag" engagiert. 1981 veröffentlichte er das Sachbuch

„Alle redeten vom Frieden". Rich- ter ist Initiator und Sprecher der Sektion Bundesrepublik Deutsch- land in der Gruppierung „Interna- tionale Ärzte für die Verhütung ei- nes Atomkrieges". Auch im DEUT- SCHEN ÄRZTEBLATT hat Richter publiziert.

Professor Richter ist mehrfach ge- ehrt worden; 1980 erhielt er den Theodor-Heuss-Preis. EB 66 Heft 25 vom 24. Juni 1983 80. Jahrgang DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Ausgabe A

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Gewählt

Die erste Frau, die jemals in Italien Oberhaupt einer größeren Stadt geworden ist, ist eine Ärztin. Seit Mai ist Frau Dr. Elda Pucci (55) Bürgermeisterin („Sindaco") von Palermo — und dies ist zweifellos auch noch neben Neapel einer der schwierigsten Bürgermeisterpo- sten, der in Italien zu finden ist.

Elda Pucci ist Kinderärztin in ei-.

nem großen Hospital, sie vertritt schon seit Jahren die Christdemo-

kraten im palermitanischen Stadt- rat. Daß die Übernahme dieses Amtes in der Hauptstadt der „eh- renwerten Gesellschaft" auch noch eine gehörige Portion Mut erfordert, steht außer Frage. bt

Bekanntmachung

Elda Pucci Foto:

Laetitia Battaglia/

Gamma

Arzneimittelrückruf

Die Firma Nordmark-Werke machte die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft darauf aufmerksam, daß das folgende Fertigarzneimittel vom Herstel- ler zurückgezogen wurde. Der Bestand an Ärztemustern bzw. der Praxisvorrat ist entsprechend durchzusehen, und das folgende Fertigarzneimittel ist auszuson- dern und zu vernichten.

Angitrit Depot-Tabletten

wegen technischer Probleme bei der Herstellung aus dem Handel genom-

men. AK/BÄK

Spektrum der Woche Aufsätze • Notizen PERSONALIA

In Anerkennung seiner großen Verdienste ist Professor Stralau mit zahlreichen nationalen und in- ternationalen Auszeichnungen ge- ehrt worden; so erhielt er u. a. das

Josef Stralau Foto:

Archiv

Ehrenzeichen des Deutschen Ro- ten Kreuzes und 1973 das Große Verdienstkreuz mit Stern des Ver- dienstordens der Bundesrepublik Deutschland. EB

Neugründungen

Eine Gesellschaft für medizini- sche Information Köln (GMI) ist in Köln gegründet worden. Sie beab- sichtigt nach eigenen Angaben bei Tagungen die Probleme des ge- sunden und kranken Menschen aus dem Blickwinkel von Gesell- schaft und Umwelt, Medizin, For- schung und medizinischen Rand- gebieten darzustellen und zu dis- kutieren. Präsident dieser Gesell- schaft ist Prof. Dr. med. E. Kuntz, Wetzlar. Prof. Dr. med. Th. Ghe- orghiu, Köln, und Prof. Dr. med. U.

H. Peters, Köln, sind zu Vizepräsi- denten gewählt worden. EB Am 17. April 1983 ist in Malmö/

Schweden The European Shock Society gegründet worden. Präsi- dent: lan Mc. A. Ledingham, Glas- gow/Schottland; President Elect:

Prof. Dr. med. K. Meßmer, Heidel- berg; Generalsekretär: Ulf Ha- glund, Malmö/Schweden. Aus- künfte erteilt: Doz. Ulf Haglund, Department of Surgery, Malmö General Hospital, S-21401 Malmö/

Schweden. EB Prof. Dr. med. Josef Stralau, Mini-

sterialdirektor a. D., Köln, feierte am 5. Juni seinen 75. Geburtstag.

Der in Trier geborene Jubilar wid- mete sich schon früh den Aufga- ben des öffentlichen Gesundheits- und Sozialwesens. 1938 über- nahm er die Stelle des stellvertre- tenden Amtsarztes im Gesund- heitsamt der Stadt Oberhausen und wurde dort 1946 Beigeordne- ter für das Sozial- und Gesund- heitswesen.

1953 ist Dr. Stralau als Beigeord- neter der Stadt Köln gewählt wor- den und leitete von 1954 bis 1957 das Sozialdezernat. Danach ist er zum Ministerialdirektor und Leiter der Abteilung Gesundheitswesen im Bundesministerium des Inne- ren ernannt worden.

Ende des Jahres 1961 wechselte Professor Stralau ins Bundesmini- sterium für Gesundheitswesen und 1969 ins Bundesministerium für Jugend, Familie und Gesund- heit; 1971 schied er auf eigenen Wunsch aus dem aktiven Bundes- dienst aus.

Zahlreiche Gesetze und Verord- nungen (u. a. Änderungsgesetz zum Lebensmittelgesetz, Bundes- ärzteordnung nebst der zugehöri- gen Bestallungsordnung für Ärzte, Bundesapothekenordnung, Kran- kenpflegegesetz, Bundesseuchen- gesetz), an deren Zustandekom- men er maßgeblich beteiligt war, wurden während seiner Bonner Arritszeit verabschiedet.

Aber auch in den Bereichen der Gesundheitshilfe und -vorsorge, der medizinischen Rehabilitation, der Bekämpfung von Volks- und Zivilisationskrankheiten hat sich Professor Stralau große Verdien- ste erworben. Er war Mitglied vie- ler wissenschaftlicher und ge- sundheitspolitischer Gremien, so u. a. im Wissenschaftsrat, im Prä- sidium des Deutschen Ärztetages, im Internationalen Krebsfor- schungszentrum in Lyon und im Deutschen Krebsforschungszen- trum in Heidelberg.

Ausgabe A DEUTSCHES ÄRZTEBLATT 80. Jahrgang Heft 25 vom 24. Juni 1983 69

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