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Archiv "Die Anti-HIV-Diagnostik bei Blutspendern: Einwände" (23.07.1987)

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Einwände

Angesichts der bisher publizier- ten Erfahrungen mit dem Abbott Anti HTLV III Confirmatory EIA (1, 2) ist uns die große Bedeutung, die dieses Testsystem in den Emp- fehlungen der DVV zur Antikörper- testung bei Blutspendern erhält, völ- lig unverständlich.

Habermehl et al. (1) können nur bei 83,5 Prozent Western-Blot be- stätigt positiver Seren ein p24 ent- decken, ein gp41 auch nicht in je- dem Fall; wir selbst beobachten bei zwei Western-Blot bestätigten Seren ein (falsch) negatives Ergebnis im p24- und im p41-Test. Die Sensitivi- tät des Testsystems muß daher in Zweifel gezogen werden.

Die Spezifität des Testsystems gibt ebenfalls Anlaß zur Kritik. Der empfindlichere p41-Test reagiert an- scheinend ab und zu auch einmal zu Unrecht: Eines von 20 Western-Blot negativen Seren, die im Abbott p41 reagieren (2), bedeutet immerhin ei- ne Rate von fünf Prozent falsch Po- sitiven. Aus eigener Erfahrung mit einer größeren Zahl von Seren kön- nen wir diese Größenordnung von fünf Prozent bestätigen.

Wenn schon die genannten Zah- len den Abbott Confirmatory Test als Bestätigungstest in Frage stellen, so lassen ein viermal höherer Auf- wand (zwei Testansätze in Doppel- bestimmung) und ein gegenüber ge- bräuchlichen ELISAs 16mal höherer Preis diesen Test als Screening-Test ebensowenig ratsam erscheinen.

Als Standard-Bestätigungstest kann zur Zeit nur der Western-Blot betrachtet werden.

Literatur

1. Habermehl, K.-0., B. Zorr, F. Deinhardt u. a.: Specificity and Sensitivity of Anti- HTLV III/LAV Determinations with a Re- combinant Antigen Competitive ELISA. In- fection 14 (5) (1986) 216

2. Abb, J.: Evaluation of a New Confirmatory Assay for Antibodies against Lymphadeno- pathy-Associated Virus (LAV)/Human T- Lymphotropic Virus Type III (HTLV III).

Vox Sanguinis 51 (3) (1986) 233

Dr. med. Heinz Schmitt Gregor Caspari

DRK-Blutspendedienst Niedersachsen

Eldagsener Straße 38 3257 Springe 1

Es muß klargestellt werden, daß wir in unserem Artikel den Recom- binant-ELISA bewußt nicht als

„confirmatory test" bezeichnet ha- ben, sondern nur als Recombinant- ELISA. Zweitens handelt es sich nicht um eine Empfehlung der Deut- schen Vereinigung zur Bekämpfung der Viruskrankheiten (DVV), son- dern auch der Vertreter der Arbeits- gemeinschaft der Leitenden Medizi- nalbeamten der Länder, des Bun- desgesundheitsamtes, des Bundes- amtes für Sera und Impfstoffe Paul- Ehrlich-Institut, der Blutspende- dienste des Deutschen Roten Kreu- zes wie der Deutschen Gesellschaft für Bluttransfusion und Immunhä- matologie.

In der zitierten Arbeit von Ha- bermehl et al. (1986) und Abb (1986) wurden alle Western-Blot- Anti-HIV positiven Seren als positiv identifiziert, entweder reaktiv mit p24 und p41 oder nur mit p24 oder p41. Eine absolute Spezifität wird nicht postuliert, und eine Anwen- dung als primärer Screening-Test wird nicht empfohlen. Es wird ledig- lich gesagt: „Eine breitere Anwen- dung und gesammelte größere Er- fahrungen mit dem Recombinant- ELISA werden in Zukunft mögli- cherweise auch eine Freigabe von Blutspenden, die nur im Recombi- nant-ELISA als negativ bestätigt worden sind, zur Transfusion erlau- ben". Weiter wird dann ausdrück-

lich auf die Bedeutung des Immuno- blots hingewiesen. „Alle im Recom- binant-ELISA positiven Proben soll- ten bis auf weiteres durch eine Un- tersuchung im Immunoblot-Verfah- ren in qualifizierten Laboratorien in der gleichen und einer zweiten Blut- probe bestätigt werden, bevor eine Benachrichtigung des Spenders über das Anti-HIV erfolgt".

Die Einwände von Dr. Schmitt und Caspari sind uns deshalb nicht einsichtig. Inzwischen werden von verschiedenen Firmen weitere Re- combinant-Testsysteme entwickelt, die eventuell in der Zukunft als Screening-Teste eingesetzt werden können und die versprechen, sensiti- ver und spezifischer als die derzeiti- gen Screening-Teste zu sein. Diese Teste müßten selbstverständlich ei- nen vergleichbaren Preis haben und würden aber wahrscheinlich einen Teil der jetzt durchgeführten Immu- noblots unnötig machen. Ob dane- ben ein echter „confirmatory" ELI- SA entwickelt werden kann, der den Immunoblot praktisch ganz ersetzen könnte, muß abgewartet werden.

Professor Dr. med.

Friedrich Deinhardt Präsident der Deutschen Vereinigung zur Bekämpfung der Viruskrankheiten e. V.

Pettenkoferstraße 9 a 8000 München 2

Die

Anti-HIV-Diagnostik bei

Blutspendern

Zu dem Beitrag von Professor Dr. med. Friedrich Deinhardt in Heft 49/1986, Seiten 3469 und 3470

Schlußwort

Dt. Ärztebl. 84 , Heft 30, 23. Juli 1987 (53) A-2057

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