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Archiv "Depotgebühren: Sparmöglichkeiten" (29.11.1990)

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Academic year: 2022

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LESERDIENS

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Z

um Jahresende klingeln wieder die Kassen bun- desdeutscher Kreditin- stitute: Abrechnungstermin für die Depotgebühren, die sich bei den meisten Geld- häusern nach dem Depot- stand per Jahresende bemes- sen. Während jedoch die Kontoführungsgebühren bei Banken und Sparkassen dank Preisaushang noch vergleich- bar sind, herrscht bei den De- potgebühren unter den Bank- kunden meist Unkenntnis.

Besonders ärgerlich jedoch:

Kaum ein Institut schlüsselt die verlangten Gebühren de- tailliert auf, meist findet sich nur ein lapidarer Hinweis auf die Gebührenbelastung auf dem Depotauszug.

Transparenz wäre freilich angesagt, handelt es sich bei der Depotverwaltung doch durchaus um ein Massenge- schäft: Rund 10 Millionen Depots werden heute zwi- schen Flensburg und Berch- tesgaden gehalten, 43 Prozent davon bei den privaten Ban- ken. Damit verfügt durch- schnittlich jeder dritte Haus- halt über eigene Wertpapier- bestände im Bankdepot. Bei Gebührenunterschieden von bis zu 300 Prozent lohnt je- doch die Nachfrage.

Die meisten Wertpapier- bestände werden heute in Form der „Girosammelver- wahrung" geführt: Das Kre- ditinstitut hat dazu bei einem sogenannten „Kassenverein"

ein Konto ähnlich einem Gi- rokonto, über das alle Wert- papierzu- und -abgänge abge- rechnet werden. Jede Trans- aktion wird dabei nur noch in den Büchern des Kassenver- eins verbucht, keineswegs müssen jedoch Wertpapier- urkunden transportiert wer- den. Diese Verwahrungsme- thode ist denn auch die billig- ste und daher — soweit mög- lich — unbedingt vorzuziehen.

Für festverzinsliche Wertpa- piere berechnen die meisten Institute einheitlich 1,25 Pro- mille Jahresgebühr, bei Ak- tien schwankt die Belastung allerdings zwischen 0,5 und 1,25 Promille vom Kurswert.

Einige Institute kennen auch eine Staffelregelung, abhän-

gig vom Kurswert eines Pa- piers: Verlangt werden dann etwa zwischen 0,2 Promille bei einem Kurswert über 600 DM pro Aktie und 0,6 Pro- mille bei einem Kurswert un- ter 200 DM.

l

Eigene Emissionen:

Kostengünstig

Hauseigene Emissionen werden bei den meisten Insti- tuten kostenfrei oder zu ei- nem ermäßigten Gebühren- satz verwaltet. Allerdings scheuen einige Institute auch hier nicht vor einer vollen Ge- bührenbelastung zurück, so daß sich der Anleger schon beim Kauf über die anfallen- den Gebühren informieren sollte. Eine besonders günsti- ge Möglichkeit bieten übri- gens Staatspapiere, also etwa Anleihen von Bund, Bahn oder Post: Schon beim Kauf kann der Anleger festlegen, daß diese Titel nicht im Bankdepot verwaltet werden, sondern spesenfrei in das Bundesschuldbuch eingetra- gen werden. Depotgebühren fallen dann nicht mehr an, al- lerdings ist auch im Verkaufs- fall nicht mehr die Bank, son- dern die Bundesschuldenver- waltung in Bad Homburg An- sprechpartner für den Auf- trag. Auch nachträglich ist ei- ne Eintragung gegen relativ geringe Gebühren übrigens möglich, so daß insbesondere bei größeren Beständen eine schnelle Entscheidung vor Jahresende noch lohnend sein kann.

Wesentlich teurer als die Girosammelverwahrung ist bei Banken und Sparkassen jedoch die Streifbandverwah- rung: Hierbei werden die Ti- tel einzeln gekennzeichnet — daher auch die Bezeichnung — für den Anleger verwahrt, der Depotinhaber erhält regel-

mäßig eine Aufstellung mit den Nummern der ihm gehö- renden Stücke. Vorteile bringt die Streifbandverwah- rung jedoch kaum, allerdings ist sie — etwa bei Namensak- tien der Versicherungsgesell- schaften — oft die einzige zu- lässige Aufbewahrungsmög- lichkeit. Da jedoch die Streif- bandverwahrung bis zu 6 Pro- mille Gebühren kostet und es auch hier Billiganbieter mit Gebührensätzen von 1,0 bis 3,0 Promille gibt, lohnt sich einerseits das rechtzeitige Durchforsten des eigenen Depots vor Jahresende, ande- rerseits aber auch möglicher- weise die Wahl eines preis- werteren Instituts. Die Über- tragungsgebühren sind übri- gens niedriger als meist ange- nommen• Viele Institute ver- langen nur zwischen 5 und 10 DM für die Übertragung ei- nes Wertpapierpostens an ein anderes Institut.

I

Auslandspapiere:

Umsteigen

Rechtzeitiges Durchfor- sten des Depots lohnt sich vor Jahresende auch bei allen Auslandspapieren. Für US- Dollar-Anleihen beispiels- weise werden zwischen 1,25 und stolzen 6,0 Promille Ge- bühren berechnet, so daß sich der Umstieg beziehungsweise Ausstieg angesichts der in den USA bestehenden niedri- gen Zinsen möglicherweise lohnt. Auch wenn der Ver- kauf von Auslandsaktien oh- nehin beabsichtigt ist, sollten die Transaktionen — attrakti- ve Kurse vorausgesetzt — noch vor Jahresultimo durchge- führt werden, spart der Anle- ger damit doch bare Münze.

Günstiger sind übrigens die Niederlassungen amerikani- scher Brokerhäuser: Depot- gebühren sind bei ihnen be-

reits in den Transaktionsspe- sen einkalkuliert, weitere Ge- bühren fallen nicht an. Frei- lich lohnt sich das Brokerkon- to erst ab einer Anlagesumme von 50 000 bis 100 000 DM, keinesfalls sollte sich der An- leger allerdings auf ihm unbe- kannte Anbieter — die vor- nehmlich über Telefon ver- kaufen — einlassen.

I

Investmentfonds:

Anlagekonto

Attraktive Möglichkeiten bieten auch Investment-Zer- tifikate: Die meisten Invest- mentgesellschaften offerieren die Eröffnung eines soge- nannten „Anlagekontos", auf dem nicht nur ganze Anteile, sondern auch Anteilsbruch- stücke eingetragen werden können. Während also der Anleger bei seiner Sparkasse beispielsweise 100 Deka- fonds-Anteile erwirbt, über- weist er auf das Deka- Anlagekonto einen festen Be- trag — möglich ab 50 bis 100 DM. Dieser Betrag wird dann in Form von ganzen An- teilen und Anteilsbruchstük- ken gutgeschrieben. Umge- kehrt sind jederzeit auch Ver- fügungen über ganze Beträge möglich, jedoch werden gene- rell keine Depotgebühren verlangt.

Abwandern sollte freilich kein Anleger allein wegen der Depotgebühren. Maßgeblich ist nach wie vor die Berater- qualität, wobei hohe Gebüh- ren aber längst noch keine Rückschlüsse auf eine gute Beratung zulassen. Ebenso wie in allen anderen Berei- chen der Finanzdienstleistun- gen entscheiden letzten En- des das persönliche Engage- ment des Beraters und seine fachliche Kompetenz über Erfolg oder Mißerfolg einer Geldanlage. pj

Depotgebühren: Sparmöglichkeiten

Depotgebühren mindern den Ertrag aus Wertpapierbesitz oft deutlich.

Es gibt jedoch Einsparungsmöglichkeiten.

Dt. Ärztebl. 87, Heft 48, 29. November 1990 (81) A-3869

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