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Einfluss von verschiedenen Gülle-Applikationstechniken auf die Sila-gequalität

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Academic year: 2022

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Klimawandel und Nutztiere: eine wechselseitige Beeinflussung

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Einfluss von verschiedenen Gülle-Applikationstechniken auf die Sila- gequalität

U. Wyss1, A. Latsch2 und D. Nyfeler3

1Agroscope, 1725 Posieux, Schweiz

2Agroscope, 8356 Ettenhausen, Schweiz

3Bildungs- und Beratungszentrum Arenenberg, 8268 Salenstein, Schweiz Kontakt: Ueli Wyss, ueli.wyss@agroscope.admin.ch

Einleitung

Mit der Ausbringung der Gülle gelangen viele Bakterien (z.B. Clostridien) auf den Boden bezie- hungsweise auf die Pflanzen. Je später die Gülle nach dem vorangehenden Schnitt ausgebracht wird, umso grösser ist die Gefahr, dass Güllereste einsiliert werden. Die bandförmige Ablage von Gülle bewirkt, dass in der Gülle beinhaltete Feststoffe konzentrierter auf der Futterfläche zurück- bleiben und verkrusten („Güllemädli“). Skeptiker befürchten, dass diese Verkrustungen durch das nachwachsende Gras in die Höhe gehoben werden und verschmutztes Futter die Folge ist. Der da- mit verbundene erhöhte Clostridienbesatz könnte das Risiko für Fehlgärungen und dementspre- chend für schlechte Silagequalität erhöhen.

Material und Methoden

In einem Feldversuch von Agroscope wurde in Tänikon in den Jahren 2013 und 2014 der Einfluss von verschiedenen Gülleapplikationsverfahren (Breitverteiler, Schleppschlauch und Schleppschuh) auf die Silagequalität untersucht. Neben den verschiedenen Gülleapplikationstechniken wurde auch der Einfluss vom Ausbringzeitpunkt der Gülle und die Güllekonsistenz variiert. Die Gülle wurde früh (unmittelbar nach vorausgehender Ernte) und spät (7-10 Tage verzögert) ausgebracht. Die di- cke bzw. dünne Gülle wies einen durchschnittlichen Trockensubstanz (TS)-Gehalt von 5.3 bzw. 3.1

% auf. Jeweils bei drei verschiedenen Aufwüchsen wurden Proben genommen (2013: Gras- Reinbestände; 2014: Gras-Klee-Mischbestände). Das Futter wurde angewelkt und in Laborsilos einsiliert. Neben den Inhaltsstoffen wurde im Ausgangsmaterial auch der Clostridienbesatz be- stimmt. In den Silagen wurde nebst den wichtigsten Nährwert-Parametern der Fokus auf den But- tersäuregehalt gelegt.

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ETH-Schriftenreihe zur Tierernährung, Band 40 (M. Kreuzer, T. Lanzini, A. Liesegang, R. Bruckmaier, H.D. Hess, S.E.Ulbrich) 2017

119 Ergebnisse und Diskussion

Die untersuchten Futterproben wiesen 2013 einen tiefen Clostridienbesatz auf (Durchschnitt 5 ko- loniebildende Einheiten pro g). 2014 waren die Werte für den Sporenbesatz höher (Durchschnitt 75 koloniebildende Einheiten pro g). Trotz des tiefen Clostridienbesatzes im Jahr 2013 gab es Unter- schiede zwischen den Verfahren. Bei den beiden Verfahren Breitverteiler und Schleppschlauch wa- ren die Werte bei der späten Gülleausbringung leicht höher als bei der frühen Ausbringung, was sich auch auf die Silagequalität auswirkte.

Der Einsatz von dicker im Vergleich zu dünner Gülle führte in den meisten Fällen zu einem stärke- ren Clostridienbesatz im Futter. Die Effekte hängen aber wohl stark von den Niederschlagsmengen zwischen der Ausbringung und dem Folgeschnitt ab. Bei viel Regen kann angenommen werden, dass die Güllereste auf den Pflanzen teilweise abgewaschen werden. In den Versuchen hat es zwi- schen der Gülleausbringung und dem Silieren immer geregnet.

Die TS-Gehalte des einzusilierenden Guts variierten zwischen 22 und 42 % bei den verschiedenen Aufwüchsen. 2013 wiesen beim ersten Schnitt sämtliche Verfahren deutlich zu hohe Buttersäure- gehalte und dementsprechend eine schlechte Silagequalität auf, was vermutlich mit dem tiefen An- welkgrad des Futters zusammenhing. Bei den folgenden Aufwüchsen konnte bei fast allen Verfah- ren ein Anstieg des Buttersäuregehaltes zwischen der frühen und späten Gülleapplikation festge- stellt werden.

Im zweiten Jahr wiesen alle Verfahren beim ersten Aufwuchs Buttersäuregehalte unter 5 g/kg TS auf, was auf eine gute Silagequalität hindeutet. Beim zweiten Aufwuchs hatten alle Varianten But- tersäuregehalte über 20 g/kg TS, weshalb die entsprechende Silage als schlecht zu beurteilen ist.

Für die schlechte Silagequalität dürfte bei diesem Futter vor allem das Alter des Futters bezie- hungsweise der hohe Rohfasergehalt verantwortlich gewesen sein.

Insgesamt zeigte sich, dass ein hoher Buttersäuregehalt respektive eine schlechte Silagequalität nicht mit einem hohen Clostridienbesatz, korrelierten (Korrelation Clostridienbesatz-Buttersäure - 0.03). Hingegen konnte eine positive Korrelation mit dem Vergärbarkeitskoeffizienten des Siliergu- tes und der Silagequalität (DLG-Punkte) festgestellt werden (Korrelation 0.66).

Fazit

Die Ergebnisse der durchgeführten Versuche deuten auf keine zusätzliche Beeinträchtigung der Silagequalität durch den Einsatz von emissionsmindernden Gülleausbringtechniken hin. Die Wahl eines geeigneten Schnittzeitpunktes und ein optimaler Anwelkgrad sind daher wichtiger für eine gute Silagequalität als die Gülleausbringtechnik.

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Klimawandel und Nutztiere:

eine wechselseitige Beeinflussung

Dr. Carla Riccarda Soliva gewidmet

Tagungsbericht 18. Mai 2017

Herausgeber:

M. Kreuzer, T. Lanzini, A. Liesegang, R. Bruckmaier, H.D. Hess, S.E. Ulbrich ETH-Schriftenreihe zur Tierernährung

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Band 40

ETH-Schriftenreihe zur Tierernährung ISBN 978-3-906466-40-X

Adresse: ETH Zürich

Institut für Agrarwissenschaften Tierernährung / LFW

Universitätstrasse 2 8092 Zürich

Mai 2017

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