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Mit Service zum Erfolg

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TUHH spektrum

Das Magazin der Technischen Universität Hamburg-Harburg April 2004 ISSN 1611-6003

Studium

Mit Service zum Erfolg

Forschung

Online den Meeresgrund observieren

Lehre

Top-Logistiker made

by HSL

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inhalt

Editorial

3

„Elite“, sagte einer, der es wissen muss, „Elite, das ist man“.

Sic! Prof. Dr. Dr. E. h. mult. Hansjörg Sinn verstand es schon immer, die Dinge beneidenswert schnell auf den Punkt zu bringen. Sinn, Ehrendoktor der TUHH, stand als deren geis- tiger Vater vor 26 Jahren Pate für Strukturen, die bis heute die steile Hochschul-Karriere der TUHH fördern. Allein da- von fühlen sich Wissenschaftler mit Reformgeist magnetisch angezogen. Gleichzeitig sind diese Strukturen die Basis, auf der aus der kleinen, eine feine Universität wurde. Kein ande- res als dieses Prinzip liegt im Kern der Hochschulreform mit ihrem Auswahlverfahren zugrunde.

Wie die TUHH mit diesen neuen Entwicklungen umgeht, lesen Sie in diesem Heft (S. 4-6). Mit ihrem erstklassigen Service im Studium hat sich die international ausgerichtete TU bei den „Konsumenten“ auf dem Hochschul-Markt einen guten Namen gemacht und sich damit in der Spitze der deutschen Universitäten platziert. Die TUHH versteht es, wie kaum eine andere, den Fortschritt zu gestalten.

Als Anfang des Jahres die Diskussion über die Elite-Universi- täten die deutschen Hochschullande erfasste, war auch die TUHH Thema der Medien und sogar im Bundeskanzleramt (S. 24). Wissenschaftler mit Strahlkraft nach draußen (S. 11-12), Forschung, die mit Grundlagen begann und zu viel beachteter Technik für den Menschen führt (S. 7-9), von der Industrie preisgekrönte Doktoranden und Diplomanden (S. 20-24) sind weitere Themen in diesem Heft. „Das Interview“ klärt im April über die neue Disziplin Gender Studies auf. Wir waren auf der Messe und haben von Technik begeisterte Schülerinnen und Schüler erlebt.

Nun kurz noch ein Wort in eigener Sache: Das Frühjahr hat begonnen. Passt in diese Jahreszeit nicht auch ein neues Kleid? Jedenfalls hatten wir Lust auf etwas Neues. Wie Sie unschwer erkennen, hat sich unser Erscheinungsbild geän- dert. In diesem Heft ist Farbe drin in doppeltem Sinn! Wie das Frühjahr die Farben der Natur in unser Leben bringt, so ist das „Spektrum“ bunter geworden. Wir kommen optisch anders daher, weil auch bei uns Veränderungen Motor des Fortschritts sind.

Viel Spaß beim Blättern und Lesen wünscht die Redaktion

inhalt

1 Titel

2 Editorial

3 Inhaltsangabe und Impressum

4 - 6 Studium: Mit Service zum Erfolg

7 Aufstieg:

TUHH-Professor im Wissenschaftsrat

8 - 10 Forschung: Weltpremiere für den ersten per Internet gesteuerten Tiefseeroboter

1 1 Kolloquium: Wie berechnet man die Dynamik einer Welle?

12 Hamburg School of Logistics:

Karriere in der Logistik made by HSL

13 Northern Institute of Technology:

Tag der offenen Tür

14 An-Stifter: Vom Maschinenbauer zum Flughafenchef: Werner Hauschild

15 Studentenleben: Wo Studierende ihr eigenes Marketing machen

16 - 18 Messe:

· Vom Fräsen, der Mathe matik und komplizierten Bauteilen

· Faszinierend: Laser innovation auf der Nortec

· TUHH präsentiert sich dem Nachwuchs

19 Das Interview: Professor Winker zur Geschlechterforschung

20-23 Preise · Preise · Preise

24 Unterwegs: TUHH-Präsident Nedeß bei Schröder und Merkel

25 Politik: Ein Zwischenruf

26 TUHH kulturell:

Das eiskalte Experiment

27 TUHH musikalisch:

Hört, wie es klingt!

28-29 Gäste: Aus China und Russland

30 Medienecho

3 1 Dissertationen

32 Termine Impressum

Herausgeber: Präsident der Technischen Universität Hamburg-Harburg;

Redaktion: TUHH Pressestelle (040) 428 78-43 21 Texte, sofern nicht namentlich gekennzeichnet:

Jutta Katharina Werner

Fotos, sofern nicht namentlich gekennzeichnet:

Roman Jupitz

Gestaltung: xo-crossmedia, Hamburg Druck: Schüthe-Druck

Erscheinungsdatum: April 2004

Anzeigen- und Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe:

15. Juni 2004

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V

om Accomodation Offi ce über die Integrierte Fachdidaktik zur Zentralen Studienberatung: An der TUHH sind Beratung, Betreuung, Begleitung, wie der Studieninhalt selbst, die Theorie und Praxis der Ingenieurwissenschaften, feste Größen im Studium. Zum hohen Niveau in der Lehre kommt die neue Qualität einer wachsenden individuellen Betreuung mit einem ganzen Bündel studienbegleitender und studieninte- grierter Maßnahmen hinzu.

Die am Fortschritt orientierte TUHH hat sich bezüglich dieser Serviceleis- tungen in der Spitze der deutschen Hochschulen platziert und ist somit bestens vorbereitet auf den unmittelbar bevorstehenden Start in ein neues Zeit- alter an den deutschen Hochschulen:

Dies wird beginnen, wenn sich die Hochschulen ihre Studierenden selbst aussuchen - und umgekehrt: die Stu- dierenden unter vielen Universitäten die „ihre“ auswählen können.

Auswahlverfahren heißt diese Münze, die - wie alle neuen - vielversprechend glänzt. Hamburgs Wissenschaftssenator Jörg Dräger will das Geldstück - nach anerkanntem Erfolg an privaten Unis,

beispielsweise am NIT an der TUHH, schon ab dem Sommersemester 2005 in der Hansestadt in Umlauf bringen.

Als eines der ersten Bundesländer hat der Senat der Freien und Hansestadt Hamburg einen Gesetzentwurf auf den Weg gebracht, der in diesen Wochen mit den Hochschulen diskutiert und noch vor der Sommerpause Senat und der Bürgerschaft zur Beschluss- fassung vorgelegt werden soll. Damit will Hamburg die Quote der Studien-

abbrecher senken. „Nur wenn Hoch- schulen das Recht haben, sich ihre Studierenden auswählen zu können, werden sie die Verantwortung für den Studienerfolg übernehmen können“, sagte Hamburgs Wissenschaftsse- nator Jörg Dräger bei der Bekannt- gabe am 31. März.

Wie alle hat auch diese Münze zwei Seiten: Die hohe individuelle Leistungs- bereitschaft bei den Studierenden einerseits und andererseits deren best- mögliche Betreuung durch die Univer- sität. Wissend, dass Servicean gebote für Studierende eine immer größere Bedeutung bei der Entscheidung für einen Studienort einnehmen werden, hat die TUHH bereits in den frühen 90er Jahren mit dem Aufbau ihrer hier in alphabetischer Reihenfolge kurz dargestellten Serviceleistungen begonnen.

Accomodation Offi ce

Das Accomodation Offi ce auf dem Campus versteht sich als Drehscheibe für wohnungssuchende Studierende aus dem Ausland einerseits und an- dererseits für die Anbieter von Wohn- raum, professionelle Maklerbüros und private Hausbesitzer. Weit über 20 Prozent der Studierenden kommt aus dem Ausland. Tendenz steigend!

Career Service

Karriereplanung beginnt an der TUHH im Studium. Im Rahmen des Career Service an der TUHH informieren und beraten Dozenten aus der Wirtschaft vorrangig Studierende höherer Semes- ter. In Vorlesungen und persönlichen Gesprächen geht es auch darum, den richtigen Zeitpunkt für die Schwer- punktbildung im Studium im Hinblick auf die spätere berufl iche Laufbahn zu fi nden. Wie ein persönliches Profi l ent- wickelt werden kann, wie Schwächen erkannt und Stärken ausgebaut werden können, sind weitere Beispiele für Themen des Career Service.

Gender Studies

Wege zur Gleichberechtigung in der Technik sucht die Geschlechterfor- schung. Gender Studies haben ihre Wurzeln in den USA und an der TUHH seit einem Jahr einen festen Platz auch in der Lehre. Grundsätzlich geht es um die Entwicklung neuer, gleichberech- tigter Lebensmodelle für Frau und Mann. „Wir erforschen das Technikin- teresse männlicher und weiblicher

Spitzenplatz

durch exzellenten Studienservice

Studierender mit dem Ziel, unter schied- liche Typen zu erkennen, um daraus Vorschläge zur Studienreform und zur Vermeidung von Studienabbrüchen ableiten zu können“, sagt Prof. Dr. rer.

pol. Gabriele Winker im aktuellen

„Spektrum-Interview“ (S. 17).

Integrierte Fachdidaktik

Als Schlüssel zum Erfolg im Studium versteht sich auch die Integrierte Fachdidaktik. Was es damit auf sich hat, schildert Dr.-Ing. Dietmar Dunst, Referent für die Lehre an der TUHH:

„Wir wollen Denkblockaden vermeiden:

Man hat festgestellt, dass Studierende sehr oft an immer der gleichen Stelle eines Themas gedanklich festhaken.“

Die Fachdidaktik baue Brücken über diese Hürden. Stets das Ziel vor Augen, die Studienerfolgsquote zu erhöhen, leistet sich die TUHH eine eigene Pro-

fessur für die Fachdidaktik. Professor Dr. rer. nat. Christian Kautz lehrt und forscht auf diesem Gebiet seit etwa eineinhalb Jahren an der TUHH. Der Physiker mit internationalen Hochschul- erfahrungen entwickelt unter anderem Lernhilfen und Lehrmaterialien zu spezifi schen Inhalten ingenieurwissen- schaftlicher Grundlagenfächer. An der TUHH ist Kautz einer der ersten Junior- professoren und ein Beispiel für den in der deutschen Hochschullandschaft eher seltenen „brain-gain.“ Bevor Kautz an die TUHH kam, arbeitete der Wissenschaftler sechs Jahre an der University of Washington. In den Genuss der Integrierten Fachdidaktik kommen bereits seit dem Winterse- mester 2003/04 alle Studierenden des dekanatsübergreifenden Bachelor-Stu - dien ganges General Engineering Sci- ence im Fach Physik. Tutorien zu fach-

didaktischen Fragen stehen allen daran interessierten Hochschul lehrern offen.

„Wir haben die Erfahrung gemacht, dass der Studienerfolg stark von der Betreuung abhängt“, sagt der Vize- präsident für die Lehre, Prof. Dr. rer.

nat. Ulrich Killat. Zügig und erfolgreich studieren, kann gelernt werden. Das Tutorienprojekt StartING@TUHH ist in- zwischen fester Bestandteil des Studi- enberatungs-Angebotes. Alle Studien- anfänger werden vom Wintersemester 2004/05 an von diesem seit zwei Jah- ren erfolgreich laufenden Programm

(Maschinenbau, Schiffbau, Allgemeine Ingenieurwissenschaften, Verfahrens- technik) profi tieren und in den ersten Monaten von professionell geschulten Studierenden höherer Semester durchs Studium begleitet. Im Kern geht es um die Selbstorganisation des Studiums und Lernens. StartING@TUHH optimiert den individuellen Studienerfolg durch gekonnte Starthilfe in Form eines kon- tinuierlichen Betreuungs- und Bera- tungsangebotes in den ersten beiden Semestern.

Studentische Vorlesungsbewertung Die web-gestützte Studentische Vor- lesungsbewertung gehört zum Stan- dard des umfassenden Betreuungspro- gramms. Studierenden wird damit die Möglichkeit gegeben, die Vorlesungen ihrer Hochschullehrer zu bewerten.

Einmal mehr zeigt diese Offenheit, den für das Studium an der TUHH ange- strebten partnerschaftlichen Dialog.

Über die Ergebnisse dieser per online- Fragebogen ermittelnden Beurteilung

von Lehrveranstaltungen werden Be- wertende und Bewertete automatisch per Email informiert. Zu dieser Praxis des Dialogs gehört auch folgendes Lehrstück aus dem Alltag von Prof.

Dr. rer. nat. Ulrich Killat. Als sich Stu- dierende, aufgefordert zur kritischen Refl exion seines Vorlesungsstils, über fehlende Anschaulichkeit beklagten, reicherte der Physiker seinen theo- retischen Vortrag mit anschaulichen Computeranimationen an und stellte diese leichter verständliche Version des offensichtlich schwierigen Themas auf die Homepages seines Arbeitsbe- reiches „Kommunikationsnetze“. Den Ehrgeiz, „ihren“ Studierenden kompli- zierte Inhalte nahe bringen zu wollen, haben auch Killats Kollegen.

Systemorientiertes Lernen

Ein anderer Schlüssel zum Erfolg im Studium ist das Systemorientierte Lernen als weiteres Beispiel für die nach modernen Gesichtspunkten aus- gerichtete Lehre an der TUHH. Was ist systemorientiertes Studium? Es ist das Lernen am Objekt! Vor allem im Grundstudium fehlt es oftmals an Bezug zur Praxis, weil in den ersten Se mestern die Vermittlung theoreti- scher Grundlagen dominiert. Beides ist keineswegs unvereinbar, wie das objektorientierte Lehren zeigt. Um generell den Lernerfolg und damit die Erfolgsquote zu erhöhen, wurde zum

„Wir haben die Erfahrung gemacht, dass der Studienerfolg stark von der Betreuung abhängt.“

oben:

der Chef der Lehre: Prof. Dr. rer. nat.

Ulrich Killat links:

der Planer: Dr.-Ing. Dietmar Dunst unten:

der Didaktiker: Prof. Dr. rer. nat.

Christian Kautz

„Die Verantwortung für den Studien er- folg wächst, wenn die Hochschulen ihre Studierenden auswählen können.“

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studium

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auf stieg

Wintersemester die neuartig konzi- 7 pierte Vorlesung „Einführung in den Maschinenbau“ als Pfl ichtveranstal- tung für die Erstsemester entwickelt.

Am Beispiel „Tragfl ügel und Triebwerk eines Flugzeuges“ werden in objekto- rientierter Lehre die Zusammenhänge zwischen Grundlagen- und Anwen- dungswissen anschaulich vermittelt.

TalkING

Bei allem Ernst, darf der Spaß nicht zu kurz kommen. Eine Vielfalt von Veran- staltungen auf dem Campus trägt dem Vergnügen Rechnung. Viele Foren bie- ten die Begegnung mit der Kunst und Kultur - und mit Kommilitonen. Kontakte entstehen nicht zuletzt beim TalkING, der vom Allgemeinen Studierenden- ausschuss der TUHH organisierten Kommunikation per Internet.

Women‘s Competence-Center Es ist eine zuweilen andere Herange- hensweise an technische Themen, die im ingenieurwissenschaftlichen Studium Frauen von Männern unterscheidet.

Bestrebt, den mit über 20 Prozent be- achtlichen Frauenanteil weiter anzuhe- ben, hat die TUHH das Women’s Com- petence-Center installiert. Namentlich

die Juristin Dagmar Bork entwickelt als TUHH-Gleichstellungsreferentin spe- zifi sche Lehrangebote für weibliche Studierende. Diese studien- und se- mesterübergreifenden Seminare ver- mitteln auch Schlüsselqualifi kationen, beispiels weise Präsentation, Modera- tion, Rhetorik, Lebens- und Karriere- planung. Darüber hinaus ist eine weitere Vernetzung studierender und berufstätiger Frauen in dieser Männer- domäne das Ziel.

Zentrale Studienberatung

Studienberatungsgespräche sind von zentraler Bedeutung, und ratsuchende Studierende wissen die Kompetenz der Fachfrauen in der Zentralen Stu- dienberatung zu schätzen. Ob es um Orientierungsfragen im Studium geht,

oder Techniken des wissenschaftlichen Arbeitens, um Prüfungsstress oder per- sönliche Probleme, die einer psycho- logischen Beratung bedürfen: Die mit den Sorgen und Nöten der Studie- renden konfrontierten Mitarbeiterinnen wissen die angehenden Ingenieure professionell zu begleiten.

Wer kommt in den Genuss dieses beachtlichen Servicepaketes? Das An gebot steht allen derzeit 5300 Stu- dierende offen. Sie studieren in über 30 unterschiedlich ausgerichteten Studiengängen der Ingenieurwissen- schaften. Darunter sind auch elf inter- nationale Masterstudiengänge so- wie ein Bache lor-Studiengang: das umfassendste interna tionale Studien- angebot in Deutschland.

oben: die Psychologin:

Frauke Schwarzhans

unten: Susanne Sommer (rechts) von der Zentralen Studienberatung im Gespräch mit zwei Studierenden der TUHH.

Das

Auswahlverfahren

W

er an der TUHH studieren möchte, wird sich ab dem Winterse- mester 2005/06 einem Bewerbungs- ver fahren unterziehen müssen.

Grundlage für die Beurteilung bilden:

· Das Zeugnis:

Ein gutes Zeugnis mit erkennbaren Stärken in naturwissenschaftlichen Fächern.

· Ein Bewerbungsschreiben:

Maximal zwei A 4 Seiten umfassend sollte daraus erkennbar das Motiv für die Studienwahl und für die TUHH hervorgehen sowie das persönliche Profi l des Bewerbers und die Erfolge mit dem Selbsttest.

· Der Selbsttest:

Unter dem Stichwort „Immatriku- lation“ kann der Test auf der Home- page www.tuhh.de angefordert werden. Die im Multiple-Choice-Ver- fahren gestellten Fragen prüfen das mathematische Verständnis, das Allgemeinwissen, das Textverständ- nis am Beispiel der Defi nition eines technischen Begriffs, und Englisch- kenntnisse.

Wer sich auf diesem neuen Wege bis zum 30. Juni für das Wintersemester 2004/05 online einschreibt, kann als Teilnehmer einer Verlosung einen Laptop gewinnen.

Ab Mai 2005 ist das Bewerbungsver- fahren obligatorisch.

D

er Hamburger Forscher Rüdiger Bormann, Professor an der Tech- nischen Universität Hamburg-Harburg (TUHH) und kollegialer Leiter des Insti- tuts für Werkstoffforschung am GKSS- Forschungszentrum Geesthacht, ist mit Wirkung zum 1. Februar 2004 Mit- glied des Wissenschaftsrates. Bun- despräsident Johannes Rau hat den Werkstoffphysiker in das hochkarätig besetzte Gremium berufen.

Prof. Dr. Bormann (51) ist der zweite Hamburger Wissenschaftler in dem 36-köpfi gen Gremium; erstmals sind damit die TUHH und das GKSS-For- schungszentrum im Wissenschaftsrat vertreten.

Prof. Bormann ist Leiter des Arbeits- bereiches „Werkstoffphysik und -tech- nologie“ an der TUHH. Hier werden in enger Zusammenarbeit mit dem GKSS-Forschungszentrum in Geest- hacht und der Anwenderindustrie neuartige Leichtbau- Werkstoffe für die Verkehrstechnik sowie nanostruk- turierte Materialien für eine künftige Wasserstofftechnologie entwickelt.

Prof. Bormann hat in Göttingen Physik studiert und dort 1979 mit 27 Jahren promoviert. In den Jahren 1981 bis 1988 absolvierte er mehrere Aufenthalte an der renommierten Stanford University in Kalifornien, wo er auf den Gebieten Supraleitung und Nanotechnologie forschte. Nach seiner Habilitation in Göttingen erhielt er 1989 den Ruf an die TUHH und leitet in Personalunion seit 1996 den Bereich Werkstofftechnologie

des Instituts für Werkstoffforschung im GKSS-Forschungszentrum. Als Pro- grammsprecher wirkt Prof. Bormann seit 2002 maßgeblich an der struktu- rellen und programmatischen Entwick- lung der Werkstoffforschung innerhalb der Helmholtz Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren (HGF) mit.

Der Wissenschaftsrat berät die Bun- desregierung und die Regierungen der Länder hinsichtlich der inhaltlichen und strukturellen Entwicklung der Hochschulen, der Wissenschaft und der Forschung sowie des Hochschul- baus. Träger des Wissenschaftsrates sind die Regierungen des Bundes und der 16 Länder.

Bundespräsident beruft TUHH- Professor in den Wissenschaftsrat

links:

als Herausgeber profi liert:

Prof. Dr. oec. publ. Cornelius Herstatt unten:

an die Spitze berufen:

Prof. Dr. rer. nat. Rüdiger Bormann

C

ornelius Herstatt, Professor für Technologie- und Innovations- management an der TUHH, ist in den Herausgeberbeirat der Zeitschrift

„Wissenschaftsmanagement“ berufen worden. Der 44-jährige Wirtschafts- wissenschaftler repräsentiere in ide- aler Weise die immer wieder eingefor- derte Nähe zwischen universitärer Forschung und innovationsorientierten Unternehmen, schrieb das Magazin in seiner Februarausgabe. Neben Her- statt wurden Hanns Seidler, Kanzler der TU Darmstadt, Frank Ziegele, Pro- fessor für Wissenschaftsmanagement an der Fachhochschule Osnabrück, und Horst Soboll, Leiter der Abteilung Forschungspolitik bei DaimlerChrysler, in den Herausgeberbeirat berufen. Wie diese stünde Herstatt für die Verbin- dung von Wissenschaft und Wirtschaft, für Forschungstransfer und Anwen- dungsnähe. Der Wissenstransfer zwi- schen Hochschulen, Forschungsein- richtungen und Unternehmen werde in Zukunft noch genauer beobachtet und gefördert werden können.

Professor Herstatt

zum Herausgeber

berufen

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O

nline den Meeresgrund erfor- 9 schen: Der Prototyp des ersten Internetgesteuerten Tiefseeroboters ist fertig und wird als sichtbares Ergebnis einer erfolgreichen Kooperation zwi- schen der TUHH und der International University of Bremen (IUB) sowie der Meerestechnik Bremen GmbH bereits im Herbst 2004 Premiere haben. Der Arbeitsbereich „Meerestechnik I“ ent- wickelte die Datenkommunikation, die Kontrollelektronik und das Modul

„Benthische Flux Kammer“. Spätes- tens im November soll der „Crawler“

im Pazifi schen Ozean seine Unter- wasserarbeit aufnehmen.

32 Kilogramm schwer und nur 70 Zentimeter lang kann sich der „Deep Sea Crawler“ wie ein Kettenfahrzeug bewegen und aus bis zu 6000 Meter Wassertiefe Messdaten und Video- bilder einer Web-Kamera über ein Glasfaserkabel ins Internet übertra- gen. Die neuartigen Roboter können weltweit von jedem PC aus über das Internet angesteuert werden. Voraus- sichtlich ab Herbst 2004 wird es jedem Haushalt mit Netzanschluss möglich sein, auf der Website www.deepsea-

cam.com die Entwicklung dieses Pro- jektes der öffentlich zugänglichen Tief- see-Web-Kamera zu verfolgen.

Der Prototyp des Tiefseeroboters ver- körpert für alle Beteiligten den Beginn einer neuen Ära der Meeresforschung.

Kernstücke dieser bahnbrechenden Erfi ndung kommen aus der TUHH. So ist unter Leitung von Professor Giselher Gust im Arbeitsbereich „Meerestech- nik I“ die gesamte Datenkommuni- kation für diesen per Internet gesteu- erten Roboter entwickelt worden.

Der Crawler ist Bestandteil eines Tief- seeobservatoriums, das durch das internationale Forschungskonsortium IRCCM (International Research Con- sortium on Continental Margins www.

irccm.de) entwickelt wird, und an dem die TUHH beteiligt ist. Dieses Observa- torium besteht aus einer an ein Unter- wasserkabel gekoppelten Bodensta- tion, die mit drei Crawlern verbunden ist. Mit Messgeräten ausgerüstet, er- laubt diese Mutterstation umfassende Untersuchungen von Prozessen in der Grenzschicht zwischen dem Boden und Wasser. Die einzelnen Crawler - ausgestattet mit Web-Kameras mit

Weltpremiere für den ersten per Internet gesteuerten Tiefseeroboter

Dreh ,- Schwenk- und Zoomfunktion - können am Meeresboden, im Umkreis von 30 bis 50 Metern von der Mutter- station entfernt, gezielte Positionen ansteuern. Mit variablen modularen Messsystemen an Bord sind diese Kabelverbundenen Roboter imstande, auf weniger als einem Quadratmeter vergleichsweise viele unterschiedliche Untersuchungen durchzuführen. So wird mit Hilfe des an der TUHH ent- wickelten Moduls „Benthische Flux Kammer“ die Simulation von Boden- strömungen auf Sedimentoberfl ächen möglich sein.

Konzipiert und realisiert wird diese Onli- ne-Erforschung der Tiefsee im Rahmen des amerikanischen Programms „Nep- tune“ (www.neptune.washington.edu).

Nach einer Testphase an der west- amerikanischen Küste in der Monterey Bay in 1200 Meter Wassertiefe ist der großräumige Einsatz dieser Tiefsee- Observatorien an der Pazifi kküste geplant. Die Mutterstationen und die Roboter werden mit mehr als 3000 Kilometer langen Glasfaserkabeln ver- netzt. Mittelfristiges Ziel ist der Aufbau eines umfassenden Frühwarnsystems für Erdbeben und der so genannten Monsterwellen (Tsunami).

„Das kommt einem Quantensprung gleich“, sagte Meerestechniker Gust am Rande der Pressekonferenz im März in der IUB. Die Tiefseeforschung beginne sich ähnlicher Techniken zu bedienen, wie man diese bereits auf den Erkundungsexpeditionen auf dem Mars eingesetzt habe. Erst durch den Einsatz der beweglichen, zentimeter- genau positionierbaren Crawler sei es möglich, die noch weitgehend unbe- kannte Tiefsee - etwa 300 000 000 Qua- dratkilometer der Erdoberfl äche liegen unterhalb von 2000 Meter Wassertiefe - in einem bis dato nicht da gewesenen Umfang zu erkunden. Vergleichbare Forschungsgeräte konnten bisher nur von Schiffen aus und deshalb zeitlich begrenzt betrieben werden.

Die zahlreichen saisonal verlaufenden Prozesse auf dem Grund der Welt- meere können nach Aussagen Gusts bis heute nicht mit vertretbarem Auf- wand erfasst werden. Durch die über Monate und Jahre auf dem Meeres- boden stationierten Observatorien werde es erstmals möglich sein, eng gerasterte und synoptische Aussagen über größere Flächen der Welt unter Wasser zu treffen. Die längs der Unter- wasserroute positionierten Crawler er - lauben Langzeitbeobachtungen bei gleich zeitig geringer Wartungsintensität.

Das durch die intensiven Messungen gewonnene Wissen könne künftig für die Erforschung von Geologie und Ökologie des Meeresgrundes ebenso wie die Erdbebenüberwachung oder die Kontrolle von Offshore-Anlagen der Erdöl- und Erdgasindustrie einge- setzt werden.

Weitere Einsatzbereiche des Roboters sind sowohl in den USA als in Eu ropa erkennbar: Bereits geplant sind Unter- wasser-Untersuchungen in dem durch Erdbeben gefährdeten östlichen Mit-

telmeerraum. Denkbar sind außerdem Untersuchungen der Transportwege von Sedimenten in Flüssen und im marinen Flachwasserbereich.

Die Kosten für den Bau des Tiefseeob- servatoriums bestehend aus Crawlern mit Landestation übernahm der nor- wegische Ölkonzern Statoil.

oben:

das Dock an der Monterrey Bay an der westamerikanischen Küste: Im Herbst 2004 wird der Tiefseeroboter von hier zunächst per Schiff aufs Meer gebracht, um im Pazifi k seine Unterwasserarbeit aufzunehmen.

links:

TUHH-Prof. Dr. rer. nat. Giselher Gust (links) und der Ingenieur Thomas Viergutz vom Arbeitsbereich „Meeres- technik I“ bei der Präsen tation des ersten per Internet gesteuerten Tief - seeroboters, für den die Hamburger Meerestechniker die Kontroll elek tronik und das Datenlayout entwickelt haben.

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B

ahnbrechende Erfi ndungen werden selten über Nacht geboren. So ist auch der in vergleichsweise kurzer Zeit gebaute, als kleine Sensation prä- sentierte Tiefseeroboter das sichtbare Ergebnis einer Summe von über viele Jahre eher im Verborgenen blühenden Forschungstätigkeiten.

TUHH-Professor Dr. rer.nat. Giselher Gust, Leiter des Arbeitsbereiches

„Meerestechnik I“, hat sich bereits An- fang der 80er Jahre an einem US-Pro- gramm (High Energy Benthic Boundary Layer Experiment) zur Untersuchung von Tiefseeprozessen beteiligt. Gust entwickelte Techniken zur Quantifi - zierung hydrodynamischer Prozesse in der Tiefsee (mit hoher räumlicher und zeitlicher Aufl ösung) sowie deren Einfl uss auf biologische, geologische und chemische Vorgänge. Die ersten seegängigen Heißfi lmsonden wurden entwickelt und wissenschaftliche Ver- gleiche über die turbulenten Grenz- schichten mit Hilfe von im Labor und vor Ort in der Tiefsee gewonnenen Daten gezogen.

Die Entwicklung einer hydrodynamisch kalibrierten, im Ozean einsetzbaren Erosions- und Respirationskammer folgte und wurde 1987 patentiert. De- ren Einsatzbereiche entwickelten sich kontinuierlich zunächst von einem nor- malen Laborgerät zu einem Flachwas- ser-Modul, dann zu einem Schiffsgerät mit Kerneinsatz, danach zu einem Tief- seegerät integriert in einen Lander und neuerdings in ein Experimentierlabor

innerhalb eines Landers. Es erfolgten verschiedene Einsätze im Atlantik und Pazifi k, in der Ostsee und der Elbe, im Hafen von Baltimore und weltweit in Laboren. Publikationen in begutach- teten Fachzeitschriften der ausführen- den Wissenschaftler belegen ausführ- lich Details dieser Entwicklung.

Trotz wachsender Erkenntnisse und technischen Fortschritts konnten die Naturprozesse weder in ihrer räum- lichen noch zeitlichen Variabilität untersucht werden. Dafür fehlte die Kontinuität des Einsatzes der For- schungsgeräte und entsprechende Abtastfrequenzen zur Untersuchung der saisonalen Zyklen sowie darin ein- gebetteter extremer Einzelereignisse (benthische Stürme). Soviel wurde den Entwicklern des Tiefseeroboters klar:

Außer Forschungsschiffen als Plattform würden auch permanent verkabelte Untersuchungsstationen notwendig sein. Diese Erkenntnis wuchs parallel auch bei Meeres-Anrainerstaaten, die das Umfeld ihrer ökonomischen ma- rinen Nutzungszonen bezüglich Nut- zungs- und Gefährdungspotenzialen besser verstehen wollen.

An diesen Evolutionswegen lässt sich erkennen, dass der Tiefseeroboter auf einer erfolgreichen Kombination von über Jahre entwickelten Unter- suchungsstrategien, Gerätetechniken sowie neuen Daten- und Kommunika- tionswegen beruht.

Prof. Dr. rer.nat. Giselher Gust

„Vor den Erfolg haben die Götter den Schweiß gesetzt“

Der Crawler ist Ergebnis

jahrzehntelanger Forschung

W

ie berechnet man die Dynamik einer Welle? Mit dieser Frage haben sich Wissenschaftler aus aller Welt, darunter weltberühmte Mathe- matiker, im Rahmen eines Workshops vom 1. bis 5. März an der TUHH be- schäftigt. Dabei ging es auch um die Suche nach der Formel für die Berech- nung des Strömungsverhaltens einer Welle – ein seit mehr als 200 Jahren ungelöstes mathematisches Problem.

Im Mittelpunkt des Workshops „Verfah- ren für mehrdimensionale Wellenstruk- turen in hyperbolischen Systemen“

stand die Optimierung der numeri- schen Berechnung mehrdimensionaler Wellenstrukturen. Mehr als 30 weltweit bekannte Experten aus Beijing, Delft, Freiburg, Houston, Michigan, Ox- ford und Paris, darunter Vertreter der NASA, Fluent, Aerospace Corporation, diskutierten ihre neuesten Erkenntnis- se zur Berechnung komplexer Strö- mungsstrukturen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer tauschten neue Trends in der Entwicklung effektiver, robuster und zuverlässiger numerischer Algo-

rithmen aus und präsentierten aktuelle mathematische Erkenntnisse über ex- akte Lösungen dieser Differentialglei- chungen.

Viele der heutzutage zur Modellierung mehrdimensionaler Strömungssyste- me benutzten numerischen Techniken basieren auf vereinfachten eindimensi- onalen Verfahren. Diese jedoch werden der komplexen Struktur mehrdimen- sionaler Strömungen nicht gerecht.

„Wir können mit mehrdimensionalen Ansätzen die Fehlerquelle deutlich senken“, sagte Professor Dr. rer. nat Maria Lukácová, Wissenschaftlerin im Arbeitsbereich Mathematik der TUHH.

Die Mathematikerin hatte die Rolle der Organisatorin des internationalen Workshops, den sie gemeinsam mit ihren Kollegen Professor Sebastian Noelle, Rheinisch-Westfälische Tech- nische Hochschule Aachen, und Ger- ald Warnecke, Universität Magede- burg, durchführte.

Berechnungen der Strömungsmecha- nik liefern wichtige Hinweise für den Bau von Flugzeugen und Schiffen.

Wie berechnet

man die Dynamik einer Welle?

oben: Eine im Crawler eingebaute Kamera foto grafi erte diese Simulation einer Gasquelle auf dem Boden des

„Ocean Lab“).

unten: Im „Ocean Lab“ der International University Bremen bewegt sich der Crawler - verbunden mit der Mutter station - unter Wasser.

Kluge Köpfe von oben in Form einer Welle fotografi ert: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Kolloquiums mit der Organisatorin, Prof. Dr. rer. nat.

Maria Lukácová (Mitte vorn) beim Fototermin im Audimax.

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in starker Logistikstandort wie

Hamburg braucht eine leistungs- fähige Logistikausbildung. Hamburgs Wissenschaftssenator Jörg Dräger hob in der Handelskammer Hamburg die große Bedeutung der an der Techni-

schen Universität Hamburg-Harburg (TUHH) gegründeten Hamburg School of Logistics (HSL) für das Wachstum der Stadt hervor. Die besten Köpfe aus aller Welt werden zur Ausbildung nach Hamburg kommen. Die neue Ausbil- dungsstätte für Logistik mit Sitz in einer der stärksten Logistikmetropolen der Welt werde weltweit eine Anziehungs- kraft ausüben.Grundsätzlich trage die mit Mitteln der Stadt und der privaten Kühne-Stiftung gegründete HSL dazu bei, die nachweisliche Lücke in der Aus- und Weiterbildung von Top-Logis- tikern zu schließen. Klaus-Michael Kühne, Stiftungspräsident und Chef des Weltunternehmens Kühne&Nagel, begründete sein starkes fi nanzielles Engagement in der HSL mit der Ex- pansion der Logistikbranche und dem in dieser Folge eklatanten Mangel an hochqualifi zierten Mitarbeitern, insbe- sondere für die obere Führungsebene.

Der Bedarf könne europaweit nicht gedeckt werden.

„Das Ausbildungsangebot an der TUHH liegt im Interesse der Hafen- wirtschaft“, bestätigte Dr. Stefan Behn, Mitglied des Vorstands der Hamburger Hafen- und Lagerhaus-AG, während der Informationsveranstaltung im Feb- ruar im Plenarsaal der Kammer. Er hob vor allem den angestrebten Praxisbe-

zug hervor. Mit mehr als 5700 Dienst- leistungsunternehmen biete Hamburg ideale Voraussetzungen, um den Kur- susteilnehmern eine praxisorientierte Erarbeitung logistischer Fragestel- lungen zu ermöglichen. Die HHLA ist eines der ersten Unternehmen, das früh seine fi nanzielle Unterstützung, beispielsweise für Gastdozenten und Stipendien, ankündigte und zum Start im Oktober realisieren wird.

Das einjährige Vollzeitstudium zum

„Master of Business Administration“

(MBA) mit dem Schwerpunkt Logistik ist weltweit einzigartig. HSL-Präsident Professor Wolfgang Kersten, Leiter des Arbeitsbereiches „Produktions- wirtschaft“ an der TUHH, erläuterte vor den Gästen die interdisziplinäre Struktur des in englischer Sprache ge- planten Studiums. Im ersten Semester dominieren in den international be- setzten Studierendenteams generelle Management-Themen (Strategische Planung, Finanzierung, Marketing), im zweiten und dritten gewinnen logis- tikspezifi sche Fächer (Logistic Cont- rolling, Supply Chain Management, IT- Systems & E-Logistics) an Umfang und Bedeutung, ergänzt durch Schulung in Führungseigenschaften, Projekt- und Teamarbeit. Das Unterrichtskonzept sieht Fallstudien, von Industriepart- nern betreute Studienprojekte, Team- Arbeiten, Planspiele sowie Seminare und Vorlesungen vor.

Der Dozentenpool der HSL besteht aus Professoren der TUHH und anderer deutscher sowie internationaler Hoch- schulen. „Gastdozenten aus führenden Handels- und Industrieunternehmen so- wie Praktiker aus der Logistikbranche werden das Lehrangebot ergänzen und mitgestalten“, sagte HSL-Ge- schäftsführerin Dr. Kirsten Schröder im

„Spektrum“-Gespräch. Zusätzlich wird die HSL jedes Jahr zwei internationale Visiting Professors einladen.

Das anspruchsvolle MBA-Kompakt- studium kostet Studiengebühren in Höhe von 19.800 Euro. Voraussetzung für die Aufnahme eines Studiums sind ein qualifi zierter Hochschulabschluss und erste Berufserfahrungen.

Start mit zunächst 30 Studierenden ist der 1. Oktober 2004.

Die Bewerbungsfrist läuft bis 30. Mai. 2004.

www.hslog.de

Karriere in der Logistik

made by HSL

G

leich zu Beginn des neuen Jahres hat sich das NIT der Hochschul- öffentlichkeit im Rahmen eines „Tages der offenen Tür“ vorgestellt. Vor fünf Jahren gegründet, ist das Northern Institute of Technology heute bundes- weit ein Modell für Eliteförderung. In- ternationalität ist hier Normalität: 90 Prozent der ausgewählten Studieren- den kommen aus dem Ausland, meist aus Asien. Die private Bildungsstätte bildet in enger Kooperation mit der öf- fentlichen Hochschule Elite-Ingenieure aus aller Welt aus.

Das schmucke Gebäude des NIT, fi nan- ziert von der Körber-Stiftung, ist längst ein beliebter Treffpunkt der Studieren- den aus dem NIT und der TUHH. Am

„Tag der offenen Tür“ bot sich hier den Besucherinnen und Besuchern die Gelegenheit, sich umfassend über den aktuellen Stand der Entwicklung die- ses Instituts zu informieren. NIT-Prä- sident Professor Dr. rer.nat. Wolfgang Bauhofer sowie der für die Betreuung im NIT-Studium zuständige Gunter Menge informierten ausführlich über das in dieser Form weltweit einzigar- tige ingenieurwissenschftliche Studium, in dem auch die Kunst und Kultur eine wichtige Rolle spielen und das sowohl an der TUHH als dem NIT durchgeführt wird.

161 Studierende, davon 52 Frauen, aus 42 Ländern sind seit Gründung am NIT zugelassen worden. 98 junge Frauen und Männer der ersten drei Jahrgänge des zweijährigen Studiengangs zum

„Master of Global Technology“ haben ihr Studium erfolgreich abgeschlossen.

Ein Drittel der Absolventen schließt ein so genanntes Ph.D.-Studium im Aus- land an. Die meisten aber starten ins Berufsleben entweder in Deutschland oder im Ausland, fast immer bei einem NIT-Stipendien fi nanzierenden Unter- nehmen. Kritischer Punkt sind unver- ändert die Aufenthaltsbestimmungen.

Wer in Deutschland arbeiten will, kann schnell Konfl ikte bekommen. Das Aus- länderrecht sieht auch für NIT-Studie- rende eine längere Bleibe nicht vor.

Typisch für das NIT ist, dass es am

„Tag der offenen Tür“ reichlich Theater gab. Denn wer hier studiert, ist aufge- fordert, auch seine künstlerische Seite

zu entdecken und zu leben. Am „Tag der offenen Tür“ trat „Hidden Shake- speare“, ein Improvisationstheater aus Hamburg, auf die Bühne - mit einer er- staunlich kenntnisreichen Inszenierung des Studienalltags am NIT. Woher die Schauspieler ihr Wissen darüber bezo- gen, war schnell ausgemacht: „Hidden Shakespeare“ gehört zum Kreis der NIT-Dozenten. So haben NIT-Studie- rende beispielsweise im Rahmen eines Workshops erlernt, wie sie mit Mitteln der Improvisationskunst ihre Kommu- nikations- und Teamfähigkeit stärken können. Selbstverständlich erhielt die professionelle Darbietung den gebüh- renden Beifall eines begeisterten Pu- blikums.

Katja Caspar

Welch’ Theater!

„Hidden Shakespeare“

improvisierte den Studienalltag

NIT lud erstmals zum „Tag der offenen Tür“

Interessante Gespräche, wo immer man hinhörte, waren typisch für den ersten „Tag der offenen Tür“ am NIT.

Hochrangige Vertreter aus Wissenschaft und Wirtschaft bilden die HSL-Grün- dungskommission: Hans-Dieter Weger, Mitglied des Stiftungsrates der Kühne- Stiftung, Stiftungsberatung Dr. H.D.

Weger & Partner GmbH (von links); Dr.

PD Frank Straube, Vors. des Direkto- riums des Kühne-Instituts für Logistik an der Universität St. Gallen; Prof.

Dr. Bernd Kaluza, Abtl. Produktions-, Logistik- und Umweltmanagement, Universität Klagenfurt;. Gerd Wecker, Sprecher der Geschäftsführung Dach- ser GmbH & Co. KG; Prof. Dr. Jürgen Weber, Direktor des Kühne-Zentrums für Logistik-Management, WHU Otto- Beisheim-Hochschule; Dr. Kirsten Schröder, Kaufm. Geschäftsführerin der HSL Hamburg School of Logistics gGmbH; Prof. Dr. Peer Witten, Mitglied.

des Vorstandes der Otto Gruppe; Prä- sident der Bundesvereinigung Logistik;

Dr. Stefan Behn, Mitglied des Vorstan- des der Hamburger Hafen und Lager- haus AG; Prof. Dr. Wolfgang Kersten, Präsident der HSL; Jürgen Büring, Vors. des Vorstands der Stiftung zur Förderung der Bucerius Law School;

Prof. Dr. Wolfgang Bauhofer, Präsident des Northern Institute of Technology ; nicht auf dem Foto abgebildet: Ewald Kaiser, Vors. der Geschäftsleitung Kühne & Nagel Deutschland.

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an -s tif te r

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student enleben

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„Als Junge“, sagt Fughafenchef Werner Hauschild, „habe ich lieber mit Autos als mit Flugzeugen gespielt“. Seine Begeisterung für die Luftfahrt habe sich erst viel später, während seines Maschinenbaustudiums an der TU Berlin entwickelt. Als Hauschild als studentische Hilfskraft im TU-Institut für Luft- und Raumfahrt jobbte, ahnte der angehende Ingenieur nicht, dass er damit zugleich die Weichen für seine berufl iche Laufbahn gestellt hatte und die Luftfahrt ihn nicht mehr loslassen würde. „Das Fliegen“, erinnert er mit einem Blitzen in den Augen, „war da- mals etwas sehr viel Exklusiveres als heute“.

„Damals“, das war Ende der 60er Jahre, als Hauschild seine Diplom- arbeit schrieb und danach seine be- rufl iche Laufbahn startete, zunächst als Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Luftfahrtinstitut. 1976 wurde er Assis- tent der Betriebsleitung bei der Deut- schen Lufthansa AG in Frankfurt. Es folgten abwechselnd in Hamburg und Frankfurt weitere Positionen: als Abteilungsleiter Material /Zentrallager, Haupt abteilungsleiter Materialwirtschaft und Bereichsleiter Luftfrachtlogistik.

„In dieser Zeit habe ich einen Job nie länger als vier bis sechs Jahre ge- macht und mich immer wieder neuen berufl ichen Herausforderungen ge- stellt“, sagt der gebürtige Berliner und Vater zweier Töchter im „Spektrum“- Gespräch.

1994 gelang dem Ingenieur der Karriere - sprung an die Spitze der Flughafen Hamburg GmbH. „Meine Aufgaben heute haben mit meinem Studium nur noch wenig zu tun“, sagt der 62-Jährige: „Aber ich habe festge- stellt, dass die mathematischen und physi kalischen Grundlagen sowie das analy tische Denken und das systema- tische Vorgehen sehr hilfreich für alle meine Tätigkeiten waren und bis heute sind.“ Fundierte betriebswirtschaftliche

Kennt nisse habe er erst im Berufs- leben erworben, da entsprechendes Wissen in seiner Studienzeit als nicht notwendig erachtet wurde. Besonders prägend war für ihn ein achtwöchi- ges „Executive-Program“ an der Stan- ford University zur Entwicklung von Management-Qualitäten.

Heute wie damals empfi ehlt Hauschild angehenden Ingenieurinnen und Inge- nieuren, sich weiterzubilden und im berufl ichen Leben stets auch nach neuen Aufgaben zu suchen. Nicht nur in festgefahrenen Strukturen zu denken und gegenüber der Politik, wenn es Not tut, den Mund aufzuma- chen, lautet eine weitere Empfehlung des Flughafenchefs. Er fordert dies von sich selbst und schätzt es an anderen Menschen. So verbinde er mit Hauke Trinks, dem ehemaligen TUHH-Präsi- denten, diese Offenheit für neue Wege des Denkens und unkonven tionelle Vorgehensweisen.

Trinks sei es gewesen, der ihn für das Northern Institute of Technology (NIT) als einer internationalen Ausbildungs- stätte für zukünftige Führungskräfte an der TUHH habe begeistern können.

Aus dieser Begeisterung wurde Über- zeugung: Seit Gründung des NIT 1999 sponsert die Flughafen Hamburg GmbH jährlich ein Stipendium, zusätz- lich ist Hauschild im NIT-Industriebei- rat aktiv. Außerdem ist die Flughafen Hamburg GmbH in der Stiftung zur Förderung der TUHH vertreten. „Die TUHH ist effi zient. Mit ihrem neuesten Projekt, der Hamburg School of Lo- gistics, wird sie sicherlich eine Lücke in der Logistikausbildung schließen“, sagt er.

In der Hansestadt vollzieht sich unter Hauschilds Regie seit einigen Jahren

der Wandel vom Provinzfl ughafen zum hochmodernen Hamburg Airport.

Das ehrgeizige Projekt „HAM 21“, das größte Ausbauprogramm seit Flug- hafengründung, passe in das Leitbild der „Wachsenden Stadt“ in der –wie er ergänzt – „wachsenden Region“.

Mit schnellen Schritten - verbesser- ten Zu fahrtswegen, zusätzlichen Park- fl ächen, modernen Terminals, Hotel und Shopping-Plaza sowie einem S-Bahn-Anschluss - gehe die Ent- wicklung des Flughafens zur kunden- freundlichen Verkehrsdrehscheibe und zur Erlebniswelt voran.

„Immer wenn größere Sachen uner- ledigt sind, spüre ich meine ‚Unwohl- ruhe’. Das war früher so und ist bis heute geblieben“, sagt Sylt-Fan Hau- schild. Und wo fi ndet der zielstrebige Manager seinen Ausgleich zum auf- reibenden Berufsalltag? Entspannung bringt ihm das Golfen und Krimilesen.

Ganz oben aber steht das Familienle- ben – immer mit viel zu wenig Zeit.

Saskia Kapels

Vom Maschinen- bauer zum

Flughafenchef Hamburg

Werner Hauschild:

ein Porträt

Neu in der Stiftung zur Förderung der TUHH mit inzwischen 34 Mit- gliedern sind:

· Airbus Deutschland GmbH, Hamburg,

· Reintjes GmbH, Hameln

· Dipl.-Ing. Wolfram Birkel, hit-Tech- nologiepark, Hamburg

· Kurt Groenewold, Aurelius-Immo- bilien AG

· Dr. jur. Günter Koch, Synthopol Chemie, Buxtehude

Neue Mitglieder

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as schwungvolle Design ist kein Zufall. Die studentische Projekt- gruppe „proHWI“ ist dynamisch und genau dieser Schwung fi ndet sich als Grafi k auf dem Logo ihrer Image-Kam- pagne für angehende Wirtschaftsinge- nieure wieder. Für deren seit 1974 be- stehenden hochschulübergreifenden Studiengang Wirtschaftsingenieur- wesen (HWI) hat das Team ein Logo konzipiert, das Teil einer umfassenden Marketingstrategie ist. „Wir sind der erste Studiengang in Deutschland mit einem eigenen, eigenständigen Logo und Corporate Design“, schreibt „Zart- bitter“, die Zeitung der Hamburger Wirt- schaftsingenieure im Oktober 2003.

Mit ihrer Eigeninitiative verfolgt proHWI zwei Ziele: Nach außen soll das schwungvolle Logo als Bestandteil ei- nes Corporate Designs die Darstellung dieses ungewöhnlichen Studiengangs fördern. Nach innen wollen die Marke- tingstrategen das Zusammengehörig- keitsgefühl der rund 1500 Studieren- den stärken. Denn diese absolvieren an drei verschiedenen Hochschulen in der Hansestadt ihr Studium.

An dieser seltenen Form einer Trä- gerschaft für einen Studiengang sind die (TUHH), die Universität Hamburg und die Hochschule für Angewandte Wissenschaften beteiligt. Interdiszip- linär angelegt vereint dieses Studium sowohl Themen der Ingenieurwissen- schaften als auch der Wirtschaftswis- senschaften. Gerade in Zeiten globaler Märkte ist dieses fachübergreifende Wissen gefragt, das die HWI-Absol- venten bei ihrem Start ins Berufsleben mitbringen. Auf dem Arbeitsmarkt sind die so geschulten wirtschaftlich den- kenden Ingenieure beziehungsweise die Betriebswirte mit technischem Sachverstand gefragt.

Zur Verbreitung des neuen Designs stehen bereits verschiedene Medien bereit. So hat sich der Kreis der Stu- dierenden, der ein Jahr am Konzept

und der Realisierung arbeitete, neben den Standardelementen wie Brief- bogen, Broschüren und Homepage, auch um die Einführung von Visiten- karten und Polo shirts im Design des Studiengangs gesorgt. Dadurch sollen sich die Studierenden besser mit dem Studiengang identifi zieren und Außen- stehende ein Erkennungsmerkmal mit dem Kürzel HWI verknüpfen können.

Durch eine verstärkte Außenarbeit sollen dabei insbesondere Studienin- teressierte, wie auch Unternehmen auf den Studiengang aufmerksam werden.

Die Studenten planen weiterhin an der Außendarstellung des HWI zu arbei- ten, um den Studiengang langfristig zu

fördern. Geplante Projekte sind unter anderem die Erstellung einer Informa- tionsbroschüre und Durchführung von Informationsveranstaltungen für Studi- eninteressierte sowie der Aufbau einer intensiveren Pressepräsenz.

proHWI

Wo Studierende ihr eigenes

Marketing machen

Werner Hauschild am Schreibtisch seines Büros in der fünften Etage des Lilienthalhauses am Hamburger Flughafen.

Dynamisch und kreativ wie ihr Logo zeigten sich Nico Hölzel (von links), Patricia Schöberl, Henning Hinz, Hagen Späth und (dahinter) Simon Linder von der studentischen Projektgruppe „proHWI“ beim Fototermin.

D

ieses Logo bildet das Zentrum des neuen Designs. In ihm ist die Ver bindung zwischen Wirtschaft und Technik durch einen Brückenschlag ge-

kennzeichnet. Die dargestellte Brücke stellt gleichzeitig ein Hamburger Wahr-

zeichen, die Köhlbrandbrücke, dar, die ebenso wie der HWI im Jahr 1974 eröffnet wurde. Die Symbolik der drei stützenden Pfeiler der Brücke steht für die drei tragenden Hochschulen, die den HWI erfolgreich in Kooperation führen. Die Entwicklung des Logos er folgte in Zusammenarbeit mit der jungen Werbeagentur Ecke Hamburg.

Die Studenten planen auch weiter- hin an der Außendarstellung des HWI zu arbeiten, um den Studiengang

langfristig zu fördern. Geplante Pro- jekte sind unter anderem die Erstel- lung einer Informationsbroschüre und Durchführung von Informationsver- anstaltungen für Studieninteressierte sowie der Aufbau einer intensiveren Pressepräsenz.

Weitere Informationen:

www.hwi-hamburg.de oder info@hwi-hamburg.de

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ie Lasertechnik hat sich insbeson- dere in Deutschland zu einer der wich tigsten Schlüsseltechnologien für eine wettbe werbsfähigere Wertschöp- fung in der Produktion entwickelt. Die Branche boomt. Was fehlt, sind Exper- ten. Und: In vielen Unternehmen ist der aktuelle Stand der Forschung oftmals nicht bekannt. Für Prof. Dr.-Ing. Claus Emmel mann von der TUHH sind dies gute Gründe als Laserexperte einer Uni- versität auf den Marktplatz des Gesche- hens zu gehen, in diesem Fall der Nor- tec. Dort gestaltete der Arbeits bereich

„Laser- und Anlagensystemtechnik“

unter dem Kürzel „2LAS“ (TUHHLAS) die Sonderschau „Laser innovationen“

und präsentierte die Bandbreite der Laserforschung an der TUHH. Adres- saten dieser faszinierenden Schau waren branchennahe Unternehmen.

Doch zum Selbstverständnis der Laser- experten gehört es auch, gerade die Jugend für dieses zukunftsweisende Fachgebiet zu begeistern, das eine Fülle berufl icher Perspektiven aufweist.

So konnten die Messebesucher in der Ausstellung „Faszination Licht“

an zahlreichen Exponaten spielerisch optische Effekte kennen lernen und ausprobieren. Das Laser-Forum selbst

lieferte mit Fachvorträgen einen um- fassenden Überblick über die neuesten Innovationen. Hersteller von Laserma- schinen, Dienstleistungsunternehmen, Anwender sowie Beratungsinstitutio- nen der Branche referierten über die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten in der Medizintechnik, zum Makro schneiden, Schweißen und im „Rapid Manufac- turing“. Ein eigens für die Messe ein gerichteterer Industrieroboter ver- anschaulichte anhand von Schweiß- bearbeitungen an Automobilbauteilen eindrucksvoll die Potenziale der intelli- genten Kopplung von Laser und Hand- habung. Außerdem gab es auf dem Forum eine Premiere: Das Team von

„2LAS“ führte seine Projekte über das

„Laserremoteschweißen“ mittels des neu- en diodengepumpten Scheiben lasers erstmals einer breiten Öffentlichkeit vor. Weiterhin wurde anhand des La- ser „Rapid Manufac turing“ dargestellt, wie sich mit Hilfe von lasergestützten Fertigungsverfahren (3D-Laserprinting) Prozessketten effi zient und fl exibel für die Herstellung von Funktionsbau- teilen einsetzen lassen und somit einen beschleunigten Markteintritt (time to market) ermöglichen.

Andreas Lorenz bewusst zu machen. Hamburgs Wirt-

schaftssenator Gunnar Uldall sagte an- lässlich seines Messebesuchs: „Das Wichtigste ist die Vermittlung der Fas- zination von Technik“. Die Luftfahrt sei für Hamburg ein wichtiger Wirtschafts- faktor. Experimente wie sie auf dem Technik-Forum gezeigt wurden, seien eine hervorragende Gelegenheit, früh naturwissenschaftlich-technische Be- rufsperspektiven zu entwickeln. Dazu haben neben Professor Mackens eine Reihe weiterer TUHH-Wissenschaftler aus den Arbeitsbereichen Fertigungs- technik, Lasertechnik, Produktionswirt- schaft und Wasserbau beigetragen.

Das „School Lab“, das im Mai 2004 auf dem Campus der TUHH in Koopera- tion mit den Behörden für Wirtschaft und Ar beit sowie Bildung und Sport, der Luft fahrtwerkstatt Hamburg und dem Arbeitgeberverband Nordmetall er- öffnet wird, sei der richtige Weg, junge Menschen für Technik zu begeistern und das nachgelassene Interesse an naturwissenschaftlich-technischen Vorgängen wieder neu zu beleben. Ziel dieses Labors für die Schulen auf dem Campus der TUHH ist es, mit Expe- rimenten zum Verstehen technischer Vorgänge beizutragen.

Rüdiger Bendlin

Faszinierend:

Laserinnovationen auf der Nortec

das Team von „2LAS“ auf der Nortec (obere Reihe von links) Andreas Lorenz, Olaf Rehme, Peter Gördes, Sven Brocksus sowie (untere Reihe von links) Johanna Kapitzka, Arzu Kilic, Jutta Schuer, Maren Petersen, Prof.

Dr.-Ing. Claus Emmelmann

A

ls die Nortec am 24. Januar ihre Tore auf dem Hamburger Messe- gelände schloss, zogen nicht nur die 400 Aussteller der 9. Fachmesser für Produktionstechnik eine positive Bilanz, sondern auch 1200 Schülerinnen und Schüler, Lehrer und Eltern. Sie waren Gast des Technik-Forums, organi- siert von TUHH-Professor Wolfgang Mackens.

Aussteller auf den über 500 Quadrat- metern Fläche des Technik-Forums waren die technisch orientierten Hoch- schulen der Region: die Fachhoch- schule Wedel, die Hochschule für

Angewandte Wissenschaften Ham- burg, die Nordakademie Elmshorn, die TUHH. Außerdem beteiligten sich der Arbeitgeberverband NORDMETALL, der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbauer, der Verein Deutscher Ingenieure sowie die Wirtschaftsbe- hörde und die Bildungsbehörde der Hansestadt. Zusammen mit den großen Ausbildungsfi rmen Airbus Deutschland GmbH und Blohm+Voss wurde Technik zum Anfassen anhand praktischer Beispiele auf dem Technik- Forum und bei den kooperierenden Ausstellern gezeigt. Das alle einende Ziel: Mehr junge Menschen für die Technik zu begeistern.

Außer der schon in den Vorjahren be- währten Führung zu den Ständen aus- gewählter Aussteller, kamen erstmals in diesem Jahr naturwissenschaft- lich-technische Aktionen auf dem Stand dazu: So konnten die Besuche- rinnen und Besucher den Einsatz der Mathematik in der Technik durch die manuelle Bedienung einer Fräsma- schine erleben und anschließend an einer vollautomatischen Werkzeug-

maschine die Bearbeitung kompli- zierter Geometrien von Bauteilen ver- folgen. Außenhautteile eines Airbus‘

und Teile eines Schiffsmotors bei Blohm+Voss zeigten den Einsatz der Bearbeitungsmethoden für technische Produkte. Natur wissenschaftliche Grundlagen der demonstrierten Tech- niken wurden an zwei mobilen Versu- chen aus dem neuen „DLR-School- Lab“ an der TUHH demonstriert sowie an einem Versuchsstand des Natur- wissenschaftlichen Zentrums Müm- melmannsberg und an - durch die oben genannten Verbände organisier- ten - Experimenten aus dem „Phäno- menta“-Museum in Flensburg.

„Die Experimente auf dem Technik- forum wurden von den Schülern sehr gut angenommen“, sagte Professor Wolfgang Mackens. Der Professor im Arbeitsbereiches „Mathematik“ an der TUHH führte Regie auf dem Technik- Forum, an dem sich die technisch orientierten Hochschulen der Stadt, Verbände, Behörden und Unter- nehmen präsentierten. Mackens ge- hört zum Kreis der Befürworter von deutlich mehr und lebendigerem natur- wissenschaftlich-technischen Unter- richt, insbesondere an Schulen. Mit den ausgewählten Beispielen und an- schaulichen Präsen tationen hatte der Hochschullehrer nicht nur die Schüler schnell auf seiner Seite, sondern auch Lehrer, Eltern und Aussteller, denn die Exponate des sorgfältig konzipierten Standes faszinierten alle Besucher gleichermaßen.

„Wir haben durch die präsentierte Technologie wieder mehr Schüler, Lehrer und Eltern für moderne tech- nische Berufe und ein ingenieurwis- senschaftliches Studium begeistern können“, sagte Mackens. Es sei ge- lungen, die Bedeutung der generell für die Technik „extrem wichtigen“ Schul- fächer Mathematik, Chemie, Physik und Informatik als „die wesentlichen Produktivfaktoren der Gesellschaft“

Vom Fräsen, der Mathematik und komplizierten Bauteilen

1200 Schülerinnen und Schüler beim Technik-Forum der Nortec

rechts:

neugierig auf Technik: Hochschullehrer Prof.Dr. rer. nat. Wolfgang Mackens (links) im Gespräch mit Schülerinnen und Schülern auf der Nortec.

unten:

am Prandtl-Kanal die Strömungslehre erfahren: Experimente auf dem Technik- Forum gehörten zu den großen Attrak- tionen des Technik-Forums auf der Nortec.

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messe

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das int ervie w

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Zur Person:

Gabriele Winker, TUHH-Professorin seit März 2003, sieht sich als

„Grenz gängerin zwischen Sozial- wissenschaften und Technik“ und ist über zeugt, dass durch den Ein bezug von Geschlechterperspektiven viele gesellschaftliche Probleme neu ge- sehen werden können. Die Sozial- wissenschaft lerin promovierte an der Universität Bremen. Zuvor war sie zwölf Jahre lang als Geschäftsführerin eines auf Datenverarbeitung speziali- sierten Beratungsunternehmens und als IT-Beraterin in einer Landesver- waltung tätig. Von 1994 bis Februar 2003 war sie Professorin für Arbeits- und Sozialwissenschaften an der FH Furtwangen. Sie ist Sprecherin der Gemeinsamen Kommission der Ham- burger Gender Studies.

35.000 Schülerinnen und Schüler, Lehrer, Eltern und andere Interessierte haben am 20. und 21. Februar die zweite EINSTIEG-Messe für Berufsaus- bildung und Studium in Hamburg be- sucht - und die TUHH war erstmalig

„mit großer Besetzung“ dabei. Der gemeinsame Stand der Hochschule für Angewandte Wissenschaften, der Helmut-Schmidt-Universität der Bun- deswehr und der Technischen Univer- sität Hamburg-Harburg bot eine Fülle von Informationen über Studiengänge, Karriereplanung und Berufsfelder.

Die „schwebende Kugel“ des Arbeits- bereiches „Regelungstechnik“ stellte sich auf dem Stand nicht nur als

„Eyecatcher“, sondern als effi zientes

„Schüler-Sortiergerät“ heraus. Wer bei ihrem Anblick leuchtende Augen be- kam, konnte von der Standbesatzung mit erstaunlicher Treffsicherheit als technisch interessiert und geeignet vor gebildet angesprochen werden.

Vor allem der erste Messetag führte viele junge Menschen zum Stand der TUHH, meistens begleitet durch glei- chermaßen interessiert zuhörende wie intensiv fragende Eltern. Dort wurden an beiden Messetagen weit über 400 Beratungsgespräche durchgeführt, so die erfreuliche Gesamtbilanz.

Parallel lief das Technik-Forum des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI), auf dem mehrere Professoren der TUHH mit fesselnden Berichten das Publikum für Technik, Forschung und Entwicklung begeisterten. Da nach einer Befragung der Veranstalter mehr als die Hälfte der Besucherinnen und Besucher Abiturientinnen und Abituri- enten waren, hat sich der Einsatz ent- gegen anfänglicher Befürchtungen ge- lohnt. Denn die Messe führte vor allem diejenigen zum Stand der TUHH, die ohnehin an einem technischen oder naturwissenschaftlichen Studium inte- ressiert sind. Und der Aufbruch zu die- sen Fächern ist bei den Jugendlichen längst im Gang.

Wurde das vier Wochen zuvor ver- anstaltete, gleichfalls gut besuchte Technikforum auf der NORTEC-Messe

primär von Schülergruppen der Fächer Mathematik, Naturwissenschaften und Technik und einzelnen auf diese Fächer ausgerichteten Schülerinnen und Schüler besucht, war das Publikum der EINSTIEGS-Messe jünger und of- fener in der Wahl der schulischen und späteren berufl ichen Schwerpunkte.

Nur jeder achte Besucher kam zur EINSTIEG-Messe im Klassenverband.

Unter Berücksichtigung dieser Beob- achtungen scheint es umso wichtiger, in Zukunft auf diesem Forum attraktive Exponate vorzuweisen. Denn genau dies war der Hauptanlass, mit inter- essierten Schülerinnen und Schülern über die spannende Tätigkeit als Inge- nieurin oder Ingenieur ins Gespräch zu kommen.

Rüdiger Bendlin, Wolfgang Mackens

Technik begeistert:

TUHH präsentierte sich auf der EINSTIEG- Messe für Berufsaus- bildung und Studium

Schüler und Schülerinnen aus Hamburg und der Region informierten sich auf der Einstieg-Messe über berufl iche Perspek- tiven und ein Studium in der Hansestadt

· Spektrum: Was eigentlich sind

„Gender Studies“?

· Professorin Dr. rer.pol. Gabriele Winker:

Gender Studies haben ihre Wurzeln in den USA und sind ein Forschungs- und Lehrgebiet, das sich mit den Imp- likationen unserer hierarchischen Ge- schlechterordnung auseinandersetzt und Veränderungsmöglichkeiten auf- zeigt. Wie funktioniert die Arbeitstei- lung zwischen den Geschlechtern auf dem Arbeitsmarkt, und welche Barrie- ren stellt diese für die wirtschaftliche Entwicklung dar? Warum wird noch immer unbezahlte Haus- und Sorge- arbeit primär Frauen zugeordnet?

Welche strukturellen Veränderungen müssen realisiert werden, damit sich für junge Frauen und Männer Familie und Beruf sinnvoll verbinden lassen?

Welches kreative Potenzial verschlie- ßen wir uns durch die Stereotypen von Weiblichkeit und Männlichkeit?

· Was genau ist Gegenstand Ihrer Forschung an der TUHH?

· Wir erforschen das Technikinteresse männlicher und weiblicher Studie- render mit dem Ziel, unterschiedliche Typen zu erkennen, um daraus Vor- schläge zur Studienreform und zur Vermeidung von Studienabbrüchen ab- leiten zu können. Wir wollen die Attra- ktivität eines technischen Studiums insbesondere für Frauen, aber auch für Männer erhöhen. Ein weiteres Thema ist die weniger intensive Nutzung des Internets durch Frauen. Wir entwickeln mit fi nanzieller Förderung des Bundes- forschungsministeriums Software, mit der das Nutzungsverhalten aufge- zeichnet und Methoden, mit denen dieses Datenmaterial ausgewertet werden kann. Derzeit beginnen wir mit der Konzeption und Realisierung eines Hamburger Gender-Portals, um im Internet Verbindungen sichtbar zu machen und frauenpolitische Netze zu realisieren. Außerdem beraten wir

Städte und Kommunen, die sich dem Prinzip des „Gender Mainstreaming“

auch in ihren Internet-Auftritten ver- pfl ichtet sehen und vor allem Frauen, aber auch Männer dementsprechend fördern wollen. Im Kern geht es stets um die Unterstützung neuer gleichbe- rechtigter Lebensmodelle für Frauen und Männer.

· Wie groß ist das Interesse der Studierenden an der Geschlechter- forschung?

· Noch ist unser Angebot nicht al- len TUHH-Studierenden bekannt.

Wir arbeiten mit Studentinnen und Studenten der TUHH, der Univer- sität Hamburg und der Hochschule für Wirtschaft und Politik in unseren Seminaren zusammen. Deren ge- meinsames Interesse ist die Interdis- ziplinarität: Wer Sozialwissenschaften studiert, fragt nach dem Stellenwert von Technik sowie technischen Ge- staltungsmöglichkeiten - und wer von den Ingenieurwissenschaften kommt, will mehr über das soziale Umfeld wissen, in dem sich Technik entwi- ckelt. Gemeinsam lassen sich die nicht einfachen Fragen der Ko-Kon- struktionen, also der sich gegenseitig beeinfl ussende Entwicklungen von Technik und Geschlecht angehen.

· „Man wird nicht als Frau geboren, man wird zu einer gemacht“, formu- lierte Simone de Beauvoir. Mit ande- ren Worten: Es liegt keineswegs „in der Natur der Sache“, sondern am Umfeld, wenn sich Frauen für alles andere, selten aber für Technik be- geistern. Wo fängt man den Ergeb- nissen der Gender-Studies folgend an, wo hört man auf, wenn man möchte, dass Frauen so selbstver- ständlich Ingenieur- wie Geistes- wissenschaften studieren?

· Anfangen würde ich immer dort, wo wir an der TUHH etwas dazu beitragen können. Es gilt das kulturelle und da- mit sehr langlebige Bild zu erschüttern, wonach Technik eng mit Männlichkeit verbunden ist. Ein Beitrag dazu ist jede Ingenieurin, die wir promovieren oder habilitieren und jede Professorin, die an einen ingenieurwissenschaft- lichen Bereich berufen wird. Und an- dersherum verdeutlicht jeder Vater, der an einer TU Elternzeit nimmt, dass die geschlechtliche Arbeitsteilung gleich- berechtigter gestaltet werden kann.

Selbstverständlich sind gleichzeitig die Aktivitäten des Women´s Com- petence Center an der TUHH wichtig,

die Studentinnen und Schülerinnen zusammenbringen, um den Mädchen berufl iche Alternativen vor Augen zu führen.

· Sie waren an verschiedenen Hoch- schulen tätig. Was ist das besondere Kennzeichen der TUHH?

· Ich komme von der Fachhochschule Furtwangen im Schwarzwald. Vor die- sem Hintergrund bin ich an der TUHH vor allem von den vielfältigen interna- tionalen Aktivitäten und den Studie- renden aus aller Welt sehr beeindruckt.

Diese internationale Perspektive macht übrigens besonders deutlich, dass die in Deutschland übliche einseitige Zuord- nung von Technik zum männlichen Ge- schlecht andernorts, beispielsweise in Spanien, der Türkei und in vielen asiati- schen Ländern, deutlich durchbrochen ist. Die internationale Herkunft unserer Studierenden ist auch im Hinblick auf Gender Studies eine tolle Chance, im tagtäglichen Miteinander voneinander zu lernen!

Geschlechter- forschung:

Schlüssel zur

Gleichberechtigung in der Technik

Interview mit Gabriele Winker, Professorin für Arbeitswissen schaft und Gender Studies

Referenzen

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