• Keine Ergebnisse gefunden

Im Folgenden werden drei Beispiele gegeben, eines aus der älteren Zeit, die ande¬ ren aus dem 19./20

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Im Folgenden werden drei Beispiele gegeben, eines aus der älteren Zeit, die ande¬ ren aus dem 19./20"

Copied!
4
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

EXKLAVEN IN DER OSMANISCHEN VERWALTUNGSGLIEDERUNG

von Hans-Jürgen Kornrumpf, Stutensee

Es handelt sich hier um Teile einer osmanischen Provinz (Sandschak), die völlig

von dem Territorium einer oder mehrerer anderer Provinzen umgeben sind. Nicht

gemeint sind Reichsteile, die durch tributäre Staaten vom eigentlichen Staatsgebiet

getrennt waren, wie etwa um 1450 das Kernland von Bosnien' oder im 18. Jahrhun¬

dert Chotin^, auch nicht Territorien, die auf benachbarte Verwaltungseinheiten aufgeteilt wurden, wie z.B. die Nahiye Osad an der bosnisch-serbischen Grenze^ und ebenso Karagaäbäd/Karagaova in Mazedonien''. Die Gründe für das Vorhandensein solcher Exklaven sind verschieden und nachträglich nicht immer leicht anzugeben.

Oft gehen Exklaven auf vorosmanische Herrschaftsgebiete zurück und/oder besaßen

aufgrund wktschaftlicher Besonderheiten Privilegien oder eine gewisse Autonomie.

Gelegentlich scheinen auch, besonders nach der Verwaltungsreform von 1864/67,

geographische Unkenntnis und das Fehlen guter Karten Ursache zu sein'.

Im Folgenden werden drei Beispiele gegeben, eines aus der älteren Zeit, die ande¬

ren aus dem 19./20. Jahrhundert.

1. Zwei Exklaven des Sandschak Hudävendigär/Bursa im westlichen Anatolien

(vgl. Karte 1):

Nahiye und Kaza Kizilgatuzla an der Ägäis, wichtig wegen der Salinen bei Beh-

räm/Bayräm. Als Exklave vor 946/1539 belegt*, im 15. Jahrhundert jedoch noch

unter Karasi'.

Nähiyes und Kazas Bergama, Tarhäla etc. zwischen Karasi und Saruhän. Im 16.

Jahrhundert ebenfalls unter Bursa, hn 14. jedoch TeU von Karasi und zeitweUig von

Balikesri getrenntes eigenes Beylüc*.

1 H. SABANOVlt: Bosanski paXaluk. Sarajevo 1959, S. 35-41 sowie die Karte bei S. 32.

2 1767 fast gleichzeitig von Baron DE TOTT und C. NIEBUHR besucht: Memoirs of Baron de Tott II. London 1785, S. 8-12;C. Niebuhrs Reisebeschreibung nach Arabien etc. III. Ham¬

burg 1837, S. 211-14.

3 H. SABANOyit: Bosanski pasaluk, S. 135f. und 199 sowie die Karte bei S. 176.

4 Vgl. die Sälname's für Selänlk sowie die Reichsalmanache ab 1306/1888f.

5 Mehrere Beispiele hierfür gibt F. KANITZ: Donau-Bulgarien und der Balkan I-III. Leipzig 1875-79 (2. Auflage 1882), Sachregister, VII. Verwalhing.

6 Ba5,bakanlik Arjivi, Tapu Defteri No. 198; Mitteilung von N. GÖYÜNf . Aufgrund von Vakf registern bereits in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts zu Bursa; mündliche Auskunft

von N. BELDICEANU. .

7 R. ANHEGGER u. H. INALCIK: Känünnäme-i suItänT ber müceb-i '^örf-i 'Osmäni. Ankara 1956, S. 30f ; N. BELDICEANU:* Les actes des premiers sultans etc. I. Paris - Le Haye 1960, S. 94 f

8 Vgl. u.a. i. H. UZUNf AR§ILI: Anadolu beylikleri ve Akkoyunlu, Karakoyunlu devletleri.

Ankara 1969, S. 99 u. lOlf

XX. Deutscher Orientahstentag 1977 in Erlangen

(2)

396 Hans-Jürgen Kornrumpf

2. Zersplitterung des Gebietes nordöstlich von Edirne im 19. Jahrhundert (vgl.

Karte 11): Nahiye Manästir (vorwiegend westlich der TundZa), Nahiye Cöke (östlich

der TundXa), beide zu Edirne; im Norden Kaza KizilagaC (Hauptort Hasanbeyli), im

Osten Kaza Kirkkilise. Die Abgrenzung wurde nach Dorflisten aus dem Jahre 1878'

vorgenommen ; der größte Teil der Region kam im gleichen Jahr durch den Berliner Kongreß an Bulgarien.

3. Grenzen im heute noch türkischen Thrazien südöstlich von Edirne um 1900'"

(vgl. Karte III): Im Norden Kaza Cisr-i Ergene/Uzunköprü mit der Nahiye Ibriktepe

(9 Dörfer), im Süden Kaza Ma^lkara (Sandschak Tekfiirdagi) mit der Nahiye Koz

(10 Dörfer), die vöUig abgetrennt ist.

9 D. NIKOLOV: Odrinska Trakija. Sofija 1919. Die dortigen Dorflisten wurden dem Courrier d'Orient 1878 entnommen.

10 Dorflisten nach dem Sähiäme für Edime 1319 mali/1903f wo sie für den Kaza Cisr-i Ergene nicht in Nähiyes gegliedert und bei Ma<=lkaxa die Dörfer der Nahiye Koz zusammen mit de¬

nen von Hemh aufgeführt sind. Die in Klammern stehenden Zahlen wurden den Reichs¬

almanachen entnommen.

(3)

3r.

Exklaven in der osmanischen Verwaltungsgliederung

I II 11,4 ♦ i

' . / '>rf-, '

V V ^

397

I

I '

'W//ilWi«/<

t • *

MurM»lU I "

3iir*itfu *

^ N ^ I I >t

s '/^*"*'V"^''^ '*

''' X V . Art *'

/o^\^^\N\*/<> ♦!

««.«.u. o'i' '

* \ \ \ \ + /"-•• M'MV« i ,

*\»,.« .... * ' X J ' ,

'» , ; ? / ^ ♦ / * / _.

I

Kr>.-*<K/f ««•faM

* ^

,*\ V»«

♦ 4

** I 4-

* 4

\ I

4 /i<r,y, I ♦

* *

-^^i.. . ^<i,ylt

J^iK Q6

' /'

y,ikir*'^'*ft ' ■'if^' «

^y^^ .V-CÄh'*^'

f.wo - ^^'•'^'"^ -^^-^^^ ^^^T^i'i^^

Co > ^ ^ ' V»"

«^Ar/»sn/? / "»«^ Ä^ii-A , "

> • \(IZ>LA6Ai ( "•y'y < X, ,

- >r,*W£ I f'Äi-M--'^'::. ,

X 4^ *♦

K,ulnl/!ii^*, V

\C«<hva

\ gd

f '

* ttjirmtuätft

(4)

ISTANBULER DERWISCHKLÖSTER

von Klaus Kreiser, Istanbul

Mit Ausnahme der beiden, im Laufe des 19. Jahrhunderts gedruckten Verzeich¬

nisse Istanbuler tekyes existiert keine veröffentlichte Quelle bzw. Untersuchung, die uns eine Vorstellung von der Verteilung der Derwischklöster der osmanischen

Hauptstadt auf Zeit und Raum sowie von ihrer Ordensbindung vermitteln könnte.

Selbst eine so knappe Einführung in den Gegenstand, wie sie Pedersen im Abschnitt

„Klöster" seines Artikels Masdjid in El' gegeben hat, sucht man im Bereich der

Osmanistik vergeblich. Mit anderen Worten: abgesehen von den großen hänkahs, die

sich durch stärkere Kontinuität auszeichneten und z.T. Sitz des jeweiligen Ordens¬

oberhaupts (pT^vä-i tarlkat) waren — z.B. Mahmüd Hüdä^T oder Nüreddln-i Cerrähi —

ist die Rekonstmktion der Geschichte eines einzelnen Klosters wegen der Diversi- fiziertheit der Quellen und des fast vollständigen Fehlens von Ordensmonographien

eine undankbare Aufgabe. Da es mit unserer Kenntnis der Fein-Topographie des

osmanischen Istanbul noch ganz im argen liegt, ist die Aufstellung einer Bestands¬

kartei aUein für das ^9. Jahrhundert unerläßliche Voraussetzung aller weiteren

Betätigung. Dieser Katalog aber läßt sich nur durch die Kombination von Arbeit an

Ort und Stelle mit dem Studium von archivalischen, epigraphischen und sonstigen

SchriftqueUen aufbauen. Retrogressiv wird sich auf dieser Grundlage die Bauge¬

schichte früherer Jahrhunderte erschließen. Das Gesagte soll jedoch nicht unterstel¬

len, daß mit den mehr oder weniger bekannten publizierten Quellen keine Einsich¬

ten in die Rolle der Istanbuler tekyes mehr gewonnen werden könnten.

Zwei Fragebereiche können in diesem Resümee herausgegriffen werden:

1. Welche Zusammenhänge bestehen zwischen tekyes und küUJyes (Stiftungs¬

komplexen)?

2. Wie ist es um die Kontinuität von tekye-Stiftungen im Laufe der Jahrhunderte besteht?

Zu 1): Beim Fehlen ernsthafter Untersuchungen zu Form und Funktion osma¬

nischer küUiyes fällt es kaum auf, daß über die gewiß atypische Einbeziehung von

tekyes in küUies keine Äußemngen vorliegen. Wir können drei Stufen wachsender

Abhängigkeit der Klöster von größeren Stiftungskomplexen festsetzen: a) eine

tekye mit eigenem Stiftungsgut erhält weitere Zuwendungen, oft in Form von

Speise-Rationen, aus einem sultanischen „'^imäret" (im ursprünglichen Wortsinn).

So werden im tevzi'^-näme der Fätih-Stiftung von 1545 vier Klöster mit Essenspor¬

tionen bedacht, b) eine tekye ist mit den übrigen Stiftungszwecken eines großen

vakfs qualitativ gleichrangig, jedoch von der külllye räumlich getrennt wie das

Ftl-dami-Kloster der Süleyminie-Stiftung. c) tekye und übrige Bestandteile der Stif¬

tung sind zu einer külliye zusammengeschlossen (es gibt auch Fälle, in denen

Stifter zu verschiedenen Zeitpunkten küUiyes und tekyes gründen, diese aber

XX. Deutscher Orientalistentag 1977 in Erlangen

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

– Intervention bei Krisen, etwa nach Verlust des Ehepartners – Förderung von zwischenmenschlichen Beziehungen durch Gespräche – Vorbeugung der Isolation und Vereinsamung –

Das Mittelschifl' war wie in Olympia in drei Theile gegliedert: zuerst kam ein 7,59 Meter tiefer, jedermann zugänglicher Raum, von dem aus man auch die Seitenschiife betreten und

Das Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärme- dizin äußerte jedoch „erhebliche Be- denken”, dass das Melatonin auch über die Haut ins Blut

Ich darf Ihnen aber auch gleich sagen, dass wir dieses Produkt nur in der klei- nen Größe führen, da die große Packung nur übers Internet läuft.. Die haben wir nicht vor

Male die Silhouette deiner Mama oder deines Papas oder von einem Geschwisterchen nach.. Schneide sie aus und klebe sie auf ein

tion erleiden konnen, obwohl - wie Tab. 6 zeigen - aus der Strahlung keine oder kaum Energie fiir diesen Vorgang zur Verfugung steht. Aufierdem ist im Winter nach

mal gewachsen, oder aber sie weisen hier statt wind bedingter Deformationen solche durch Schneeschub und Schneekriechen auf (Sabelwuchs, Photo 12), so dafi diese

da heutzutage Zeit Geld ist und keiner von uns mehr Zeit hat, spare ich euch im folgenden Vorwort etwas von dieser Zeit, indem ich mich kurz fasse.. Im