• Keine Ergebnisse gefunden

(1)Ueber die Udgatä

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "(1)Ueber die Udgatä"

Copied!
5
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Ueber die Udgatä.

Vau Hermann Jacobi.

Im Zusammenhang mit den Ganacchandas ist die Udgatä, ein

zu den Vishamavritta gehörendes (d. h. alle Päda verschieden bil¬

dendes) Metrum, von nicht geringem Interesse. Denn wie ich schon

früher ') gezeigt habe, lässt dies Metmm, in welchem die Quantität jeder Silbe bestimmt ist, sich in Gana, d. h. Takte von vier Moren,

eintheilen. Ich gebe hier zunächst das in Gana zerlegte Schema

der Udgatä.

12 3 i 5 6 7

"""l """l "1---, - - l

7 8 9 10 11 12 13 14

- .--„I _||

Wenn statt der ersten Länge des dritten Päda zwei Kürzen

stehen, heisst die Strophe Lalita, wenn der 8. Gana ein Amphi¬

brachys ist, Saurabhaka.

Die eigentliche üdgatä ist das Metram , in welchem Bhäravi

den 12. sarga des Kirätärjuniya, und der jenen nachahmende und

zu übertreffen suchende Mägha den 15. sarga des Qi9upälavadha

gedichtet haben. Es sind im Ganzen (33 prakshipta Strophen des

^i?. mitgerechnet) 180 Strophen: hinreichendes Material, um die

Angaben der einheimischen Metriker zu controlliren und zu ergänzen.

Pingala's Regel lautet: udgatäm ekatah sjau slan nsau jgau

bhnau jlau g sjau sjau g. Dies deutet der Commentar des Ha¬

läyudha, mit dem die Angaben der übrigen Metriker hierin über¬

einstimmen, so dass der erste und zweite Päda „in eins" zu lesen

seien. Nach dem Wortlaute der Regel müsste man die ganze

Strophe „in eins" zu lesen, was die folgende Ausführang als richtiger erweisen wird.

Was nun die von dem Commentar sanktionirte Auslegung der

Regel angeht, so besagt dieselbe, dass der erste und zweite Päda

nur eine Reihe, also einen Päda mit Cäsur nach der 10. Silbe

bildet. Der Grund dieser Erscheinung ist sofort klar, wenn wir

1) Siehe diese Zeitschrift Bd. 38, S. G03.

(2)

Jacohi, Ueber die Udgatä. 465

auf die Gana-Eintheilung Rücksicht nehmen. Denn dann steht die

Cäsur nach der ersten Silbe des vierten Gana. Es ist nun aber

selbstverständlich , dass ein Gana nicht durch eine volle Pause in

zwei Theile zerrissen werden kann, da ja der Gana eine metrische

Einheit bildet. Daher müssen die beiden Theile doch metrisch

verbunden d. h. „in eins" gelesen werden.

Wenn die eben ausgeführte Begründung das Richtige trifft,

dann muss auch der zweite und dritte Päda „in eins" gelesen

werden, weil ja auch das Ende des zweiten Päda in die Mitte des

7. Gana nach unserer Eintheilung fällt. Nun endet zwar der zweite

Päda stets mit einem Worte, nie mit einem vorderen Gliede eines

Compositums, wie öfter der 1., seltener der 3. Päda. Doch das

ist noch nicht entscheidend. Stände am Schlüsse des 2. Päda eine

volle Pause , so müsste die Schlusssilbe desselben wie sonst am

Ende eines Halbverses anceps sein. Das ist aber nicht der PaU;

sondern die Endsilbe des 2. Päda ist entweder von Natur lang,

oder, wenn ihr Vocal von Natur kurz ist, so bekommt sie Positions-

läuge durch den Anlaut des Wortes im Anfange des 3. Päda. Letz¬

terer FaU schliesst zwei Möghchkeiten in sich. 1) Die Schlusssilbe

des 2. Päda besteht aus kurzem Vocal plus Consonant resp. Vi¬

sarga. Dann l.iutet das erste Wort im dritten Päda immer con¬

sonantisch an. Dieser Fall ist naturgemäss häufig. 2) Die Schluss¬

silbe des 2. Päda endet auf kurzen Vocal. Dann lautet das erste

Wort des 3. Päda mit zwei Consonanten an. Dieser Fall tritt ein in

Kir. XIL 17, 20, 26, 30, 31 und Qi?. XV. 15, 32, 35, 36, 51 und

den prakshipta Versen 12, 28. Es sei noch bemerkt, dass nur in

drei Fällen (Qi?- 34 und prakshipta 17 und 18) im Anfange des

3. Päda ein vocalisch anlautendes Wort steht, dann schUesst aber

der 2. Päda auf eine consonantiscb auslautende Silbe mit von Natur

langem Vocal. Diese Beobachtungen beweisen, dass auch der dritte

Päda mit dem vorhergehenden „in eins' zu lesen ist '), wie es noth¬

wendig ist, wenn die Udgatä wirklich aus Gana besteht und nicht

nur zufälhg sich in Gana zerlegen lässt.

Bei den wirklichen Ganaversen , wie den verschiedenen Aryä-

arten und dem Hypermetron gilt als Gesetz, dass der Amphibrachys

nicht in allen Gana stehen darf Entweder steht er nur in den

geraden Gana (in der Aryä) oder nur in den ungeraden Gana fim

Hypermetron). Nun steht der Amphibrachys in der Udgatä im

2., 6., 12. und 14. Gana, in dem Saurabhaka ausserdem noch in

dem 8. Gana, also nur an gerader Stelle. Somit entspricht auch

in der Hinsicht unser Versmass den Anfordemngen eines wirklichen

Ganacchandas.

Endlich haben unsere früheren Beobachtungen gezeigt, dass

1) Darauf sciieint auch hinzuweisen , dass ^i^. XV, 44 sma im Anfange des 3. Päda steht, was am Anfange eines Halbverses nicht gestattet ist. Dieser Vers ist als ein pafhäntara zu betrachten, da v. 45 inhaltlich dasselbe sagt.

Bd. XLIU. 30

(3)

WO in Ganaversen der Amphibrachys durch den Proceleusmaticus

vertreten wird, letzterer nach der ersten Kürze Cäsur haben muss.

Dies trifft nun für den 4. Gana der Udgatä nach der Definition

des Metrums zu, da ja das Ende des 1. Päda nach der ersten Kürze

des 4. Ganas steht. Es müsste nun auch der Proceleusmaticus im

8. Gana dieselbe Cäsur haben, da dieser Gana ein gerader ist,

in welchem der Amphibrachys seine Stelle hat, wie er ja auch, im

Saurabhaka im 8. Gana wirklich steht. Und, in der That, es steht

eine Cäsur an der angegebenen Stelle; denn in allen 180 Strophen

steht im Anfange des zweiten Päda ein zweisilbiges WortEs

fehlt also nur, um die Udgatä zu einem echten Ganacchandas zu

machen, die Zulässigkeit von Zusammenziehungen und Auflösungen

innerhalb der Gana. Eine Spur davon finden wir noch, die zu er¬

kennen giebt, dass diese Zusammenziehungen und Auflösungen,

(welche übrigens in der ältesten Porm der Aryä noch verhältniss¬

mässig selten sind) ursprünglich auch in der Udgatä erlaubt sein

mussten. Denn die Abweichungen des Saurabhaka und Lalita von

der Udgatä bestehen nm- in solchen Zusammenziehungen und Auf-

lösrmgen, die allerdings nicht mehr willkürlich, sondern dauernd

geworden sind.

Was nun den Charakter der ganzen Strophe betrifft, so werden

wir auch darin zu einer veränderten Auffassung gelangen müssen.

Denn von allen übrigen Versmassen unterscheidet sich die Udgatä

dadnrch, dass sie nicht in zwei, wenn auch ungleiche so doch in

sich abgeschlossene, Hälften zerMlt, weil, wie wir sahen, die Cäsur

nach dem zweiten Päda diesen nicht von dem folgenden vollständig

trennt, sondern die Wirkung der Position nicht aufhebt. Höchstens

lässt sich sagen, dass die Udgatä aus einigen durch schwache

Cäsur getrennten Päda besteht. Und zwar müssen wir das, was

nach der bisherigen Darstellungsweise als 1. und 2. Päda bezeichnet

wurde, als einen Päda nehmen. Denn die erste Cäsur ist keine

Verscäsur, sondern eine solche, welche nur den Gana trifft, aus

dessen Natur ihre Nothwendigkeit folgt. Dasselbe gilt auch von

der Cäsur im 8. Gana, welche die indischen Metriker übersehen

haben. Auch sie ist eine Ganacäsur, keine Verscäsur. Wir können

also die Udgatä definiren als ein System von drei ungleichen

Gliedern, das aus 14 Gana und einer Silbe besteht. In den geraden

Gana steht der Amphibrachys resp. im 4. und 8. Gana der Pro¬

celeusmaticus mit Cäsur nach der ersten Kürze und nur im 10. Gana

ein Anapäst, hinter welchem eine Cäsur steht. In den ungeraden

Gana steht der Anapäst, nur im 7. Gana ein Spondeus mit Cäsur

nach der ersten Silbe. Letztere wird stets dureh ein Wortende

markirt und zerlegt die metrische Reihe in zwei nahezu gleich lange Reihen.

1) Nur in einem als unecht bezeichneten, zwischen 24 und 25 des Kirat.

stehenden Verse fehlt diese Cäsur.

(4)

Jacohi, Ueber die Udgatä. 467

So betrachtet erscheint die Udgatä als das nächste Analogon

zum Hypermetron. Denn auch das letztere bildet nur eine metrische

Reihe, die ebenfalls aus Gana besteht, und zerfällt durch die Cä-

suren, welche am Ende der ungeraden Päda stehen können, in eng

zusammenhängende Glieder. Es unterscheidet sich von der Udgatä

aber dadnrch, dass 1) die Gana Auflösungen und Zusammenziehungen zulassen, 2) die Länge des Verses variabel ist, 3) der Amphibrachys

seine Stelle in den ungeraden Gana hat.

Die indischen Metriker stellen das Upasthitapracupita nebst

seinen Abarten mit der Udgatä zusammen. Leider kommt ersteres

Metmm in der uns bekannten indischen Literatur nicht in aus¬

gedehnterem Masse vor, so dass wir nicht die Angaben der Metriker

controlliren können. Das Schema ist folgendes :

Von den 2 Varietäten wiederholt das Vardhamäna den 3. Päda,

und das Quddbavirädrishabha hat an Stelle des 3. Päda den kürzeren

Vaitäliyapäda - Nun ist auch in allen drei

Formen der 2. Päda der längere Aupacchandasakapäda mit Auf¬

lösung der ersten Länge des ersten Fusses , und der 1. Päda ein

längerer Vaitäliyapäda vermehrt um einen Jonicus a minori. Man

ersieht daraus, dass bei der Bildung des Upasthitapracupita das

Vaitäliya und Aupacchandasaka das Material abgaben. Diese Er¬

kenntniss ist von einigem Interesse. Denn wenn wir das fragliche

Metrum als ebenfaUs mit dem Hypermetron verwandt ansehen

dürfen (wegen der Aehnlichkeit beider mit der Udgatä), so gewinnt

dadurch meine Hypothese, dass das Hypermetron aus dem kürzeren

Päda des Aupacchandasaka entstanden sei (Ind. Stud. 17, 399),

eine neue Stütze. Eben deswegen habe ich das Upasthitapracupita

in diesem Zusammenhange berührt.

Nachtrag. Zwischen der Abfassung und der Drucklegung

dieses Aufsatzes liegen einige Jahre, welche neues Material brachten.

Sowohl Mankha's ^'■ilf'i'Jthacar. als auch Parimala's Sähasänkacar.

enthalten je einen sarga in Udgatä. Diese Verse imterscheiden

sich von denen Bhäravi's und Mägha's nur dadurch, dass die letzte

SUbe des 2. Päda wirklich anceps ist, dass also keine Wirkung

der Position die beiden Vershälften zusammenbindet. Da nun Pa¬

rimala und Mankba wenigstens fünf Jahrhunderte jünger als Mägha

sind, so erklärt sich ihre abweichende Metrik einfach daraus, dass

zu ihrer Zeit die lebendige Kenntniss der Udgatä verloren gegangen

war und dies Versmass gemäss den Vorschriften der Metriker

älteren Mustern nachgebildet wurden. — Das Material für Parimala

verdanke ich der freundlichen Mittheilung Prof Zachariae's.

80»

(5)

Selected Specimens of the Bihari Language.

Edited and Trnnslated by Oeorge A. Grierson.

Part II, The Bhoj'pürl dialect. The Git Nwka Ba¬

nijar'wä.

As promised in my former paper in this journal (ZDMG. XXIX,

617), I now submit to the members of the German Oriental Society a

specimen of the Bhoj'pürl dialect. This, the most western of the

true dialects of the Bihari Language, for Bais'wärl, which lies again to its west is a border dialect possessing many of the peculiarities

of Hindi, is spoken in its purity in the districts of Shähäbäd,

Säran, and Baliyä. It has a Western variety spoken about Azam¬

garh, Banäras, and Jaun'pür, which is the form of the dialect

treated of by Dr. Hoernle in his Gaudian Grammar. Purther par¬

ticulars regarding this dialect will be found in Part II of my

Seven Grammars of the dialects and subdialects of the Bihari

Language (London, Trübner).

The following song is published exactly as it was taken down

for me from an itinerant singer in the Shähäbäd district. It was

obtained for me by Bäbü Siva Nandan Läl Räy, a Deputy Ma¬

gistrate, and a gentleman who takes a great interest in the con¬

dition of his native language , a circumstance which is , I regret,

not frequently met with in Bihär. The song deals with a common

feature of Bhoj'pur! Life '), — the long journeys which travelling

merchants {hanijär) of that district take to Nepal in search of

rice. They go with hundreds of pack-bullocks , which they bring

back laden with the food-grain which they sell at Pat'nä, whence

it is distributed via Calcutta all over the world under the name

of 'Patna rice". Another important article of commerce which

they bring down is oil-seeds , in which many German mercantile

houses have made fortunes. It must be explained, however, that

1) Tlio name Bhoj'pürl is derived from Bhoj'pur, a parganS or fiscal division of the Shäliäbäd district. The Maliäräj of Bhoj'pur claims descent from RSja Bhoja.

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Der Regierungsrat ist davon überzeugt, dass ein konstruktiver Dialog zwischen den ver- schiedenen beteiligten Parteien sowie eine sachliche Kommunikation besser

Nachtragzu DjedThotefanch A: Das Statuenfragment Kairo CG884 (Fig. 7-8, Tafel 11) Kürzlich habe ich vier Denkmäler der Familie des Militärschreibers und Priesters Dd- Dhwtj-jw.f- r

mittel wenrg glatte Nahtoberfläche unlegierte und niedrigleg.Stähle Argon Ar - Kohlendioxid COz. - Sauerstoff

[r]

zur

von Agni , und zwar immer am Ende eines Päda vor. Roth hat.. sich einer Deutung desselben enthalten. Grassmann

1) Denn, wKre er laent diagonal anf 23 gegangen, dann wären zwei Felder frei geblieben, weil er in der den Seiteu parallelen Kichtung weder nach rechts oder links noch rückwärts

Die Lösung erwärmt sich stark. Nach dem Abkühlen wird sie in Wasser gegossen. Das gelbe Harz, das sich ans- scheidet, wird mit Aether extrahiert.. Die Verbindung ist leicht löslich