305
Zur Erklärung des Rigveda.
Von Theodor Anfrecht.
1) santya.
santya kommt im Rigveda neunmal im Vokativ als lieiwort
von Agni , und zwar immer am Ende eines Päda vor. Roth hat
sich einer Deutung desselben enthalten. Grassmann und Ludwig
stellen es mit sat zusammen und ühersetzen es mit gut, wahrhaft,
trefflich. Das Wort steht einfach mit Verschluckung des ha für
sahantya, welches selbst dreimal nur als Attribut von Agni er¬
scheint. Er heisst I, 127, 9 sähasil sähantamah , und wird oft
genug sahasin, sahasya, sahasävat, sahasvat genannt.
Ein ähnliches Uehergehen der Sylbe ah ünde ich in dem Eigen¬
namen Sobhari. Dieses steht für das einmal vorkommende s a -
hobhäri. Die Abweichung im Accent zur Uuterscheidung vom
Adjeetiv findet sich mehrfach. Vergleiche parushä Pärushni,
äsita äsiknl Asiknl', gömat Gomati'.
2) hid.
VIII, 18, 19 yajnö hll.ö vo antara ä'dityä ästi mriläta |
Hier ist bidah der abi. des abstractum hi'd und entspricht
dem gewöhnlichen helas. Ein Opfer ist euch lieber als Zorn gegen
uns. Vgl. I, 24, 14: äva te hel.o varuna nämobhir äva yajflebhir
imahe havirbhih |
306
Ueber Bhattoji.
Von Theodor Anfrecht.
1.
Wir wissen zwar, dass Bhattoji jünger ist als Rämacandra,
der Verfasser der Prakriyäkaumudi , ja sogar später als dessen
Enkel Vi^thala. Aber bisher haben wir uns mit der Angabe von
Colebrooke begnügen müssen : Descendants of Bhattoji in the fifth
or sixth degree are, I am told, now (1801) living at Benares. He
must have flourished , then , between one and two centuries ago.
Miscellaneous Essays IP, 12. Zu genauerer Bestimmung seiner
Zeit gelangen wir durch einen Schüler desselben. Nilakantha, ein
Sohn von Janärdana und Enkel von Vachäcärya von Mutterseite,
ist ausser dera Oshthagataka und Järajätagataka auch der Verfasser
der Qabdagobhä, einer Elementargramraatik des Sanskrit, welche
ira Jahre 1637 geschrieben ist. Bhattoji muss danach bereits im
Jahre 1620 Lehrer gewesen sein. Die betrefl'enden Verse lauten:
»1^^1*1 i.^«iM^1 fl^Mi4**i «OHsi: : i
■^sp^^m^'jrr^ »ig\«f\<On'i<isn'w: hrm
f^m^srfJI^ ifTHBT^ f^Hi^RTf^WTft I
firT?:!^^" flr^^fSfffiTraTf^ «ft^ran^^ ii a n
2.
Kävyaparikshä.
Die Kävyaparikshä von Qrivatsalänchana habe ich gemäss der
Analyse von Eggeling in seinem Catalog p. 342 als ein selbst¬
ständiges Werk betrachtet. Selbständig ist es insofern, als auch
der Auszug von Paulus Diaconus aus Festus, und dessen Auszug
aus Verrius Flaccus als unabhängige Werke gelten können. Eine
Prüfung der Handschrift IG. 607 hat das folgende Ergebniss ge¬
liefert. (,'rivatsalänchana hat die zehn Kapitel des Kävyaprakäsa in