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Lineare Abbildungen

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Mathematik 2 f¨ur Wirtschaftswissenschaftler

Sommersemester 2018

Dipl. Wirtsch.-Math. Marcel Marohn E-Mail: m.marohn@mail.de

Lineare Abbildungen

Ubersicht¨

Seien V, W Vektorr¨aume ¨uber R. Dann heißt die Abbildung f: V → W linear, falls die Linearit¨atsbedingungen gelten:

(i) f ist additiv: f(x+y) =f(x) +f(y) f¨ur alle x, y∈V, (ii) f ist homogen: f(λx) =λf(x) f¨ur alle x∈V, λ∈R. Eine lineare Abbildung f:V →W heißt

a) Monomorphismus, fallsf injektiv ist, b) Epimorphismus, fallsf surjektiv ist,

c) Endomorphismus, fallsV =W gilt,

d) Automorphismus, fallsV =W gilt und f bijektiv ist, e) Isomorphismus, fallsf bijektiv ist.

Beispiele: Die Abbildung

f1:R2→R2, f1 x

y

:=

x−y 1 +y

ist nicht linear, da f1(000) = 0

1

6= 000 gilt, wobei 000 der Nullvektor ist. F¨ur jede lineare Abbildungf gilt n¨amlich

f(0) =f(0 + 0) =f(0) +f(0), also f(0) = 0.

Die Abbildung

f2:R3 →R2, f2

 x y z

:=

x−y x−y

ist hingegen linear (leichte ¨Ubung - interessant: z geht gar nicht in den Funktionswert ein).

Satz: Eine lineare Abbildung f: V → W ist durch die Angabe auf einer Basis von V eindeutig bestimmt. Genauer: Sei {v1, . . . , vn} eine Basis von V , f:V → W linear und f(v1), . . . , f(vn) bekannt. Dann ist f(v) f¨ur alle v ∈V eindeutig bestimmt und berechen- bar.

Dieser Satz l¨asst sich leicht zeigen, in dem man v als Linearkombination durch die Basis schreibt und die Linearit¨ats-Rechenregeln anwendet. Wir verdeutlichen das an einem Beispiel: Seif:R2→R3 linear und gegeben durch

f 1

1

:=

 1 0

−2

, f 1

2

:=

 0 1

−1

.

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Mathematik 2 f¨ur Wirtschaftswissenschaftler

Sommersemester 2018

Dipl. Wirtsch.-Math. Marcel Marohn E-Mail: m.marohn@mail.de

Die Vektoren (1,1)T,(1,2)T bilden eine Basis vonR2und deren Bilder unterf sind gegeben.

Der Satz findet also Anwendung. Wir bestimmen zun¨achst exemplarisch f 5

8

. Man sieht leicht (oder erh¨alt durch L¨osen des entsprechenden linearen Gleichungssystems)

5 8

= 2 1

1

+ 3 1

2 und man erh¨alt durch die Linearit¨atsbedingungen von f:

f 1

1

=f

2 1

1

+ 3 1

2

= 2f 1

1

+ 3f 1

1

=

 3 2

−8

.

M¨ochte man von ganz allgemeinen Vektoren (x, y)T ∈R2 das Bild bestimmen, so bietet es sich an, zun¨achst die Bilder der kanonischen Basisvektoren (1,0)T und (0,1)T wie eben f¨ur (5,8)T zu bestimmen:

1 0

= 2 1

1

− 1

2

, also:f 1

0

=

 2

−1 3

 0

1

=− 1

1

+ 1

2

, also: f 0

1

=

−1 1 1

.

Dann erh¨alt man f¨ur beliebige x, y ∈ R durch die Koordinatendarstellung und die eben berechneten Werte f¨ur die Basisvektoren:

f x

y

=f

x· 1

0

+y· 0

1

=x·f 1

0

+y·f 0

1

=

2x−y

−x+y

−3x+y

. Darstellungsmatrix einer linearen Abbildung: Betrachten wir eine m×n Matrix A mit reellen Eintr¨agen, also A∈Rm×n mit

a11 . . . a1n ... ... am1 . . . amn

. Dann k¨onnen wir eine lineare Abbildung definieren durch

F:Rn→Rm, F(x) :=Ax (∗)

mitx= (x1, . . . , xn)T ∈Rn und F(x) =:y= (y1, . . . , ym)T ∈Rm. Dann gilt

yi =

n

X

i=1

aijxj f¨uri= 1, . . . , m.

Man kann zeigen: jede lineare Abbildung F:Rn →Rm l¨asst sich darstellen wie in (∗) mit einer geeigneten Matrix A. Die Spaltenvektoren von A sind die Bilder F(ej) der in Rn kanonischen Basisvektorenej und es gilt

F(ej) =

m

X

i=1

aije0i, j= 1, . . . , n

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Sommersemester 2018

Dipl. Wirtsch.-Math. Marcel Marohn E-Mail: m.marohn@mail.de

mite0i, i= 1, . . . , mkanonische Basisvektoren inRm.1

Satz ¨uber die Eigenschaften von linearen Abbildungen: Sei F:V → W beliebige lineare Abbildung. Mit den Bezeichnungen

ImF :=F(V) :={w∈W|∃v∈V :F(v) =w}

f¨ur dasBild von F und

kerF :={v∈V|F(v) = 000}=F−1(000)⊆V f¨ur den Kern vonF gelten folgende Eigenschaften f¨urF:

(i) F(000) = 000,

(ii) F(v1−v2) =F(v1)−F(v2) f¨ur alle v1, v2 ∈V, (iii) F

n P

i=1

λivi

=

n

P

i=1

λiF(vi) f¨ur alle v1, . . . , vn∈V, λ1, . . . , λn∈R, (iv) kerF bzw.F(V) sind Unterr¨aume von V bzw.W,

(v) AusV = span{v1, . . . , vn}folgt F(V) = span{F(v1), . . . , F(vn)},

(vi) Aus{v1, . . . , vn}linear abh¨angig inV folgt:{F(v1), . . . , F(vn)}linear abh¨angig inW, (vii) Aus{F(v1), . . . , F(vn)} linear unabh¨angig in W folgt:{v1, . . . , vn}linear unabh¨angig

inV,

(viii) Ist F injektiv, dann gilt: aus {v1, . . . , vn} linear unabh¨angig in V folgt:

{F(v1), . . . , F(vn)} linear unabh¨angig in W, (ix) dimF(V)≤min{dimV,dimW},

(x) Ist kerF ={000}, so ist F injektiv,

(xi) IstF bijektiv, so ist auchF−1:W →V linear.

Weiterhin gilt die wichtigeKern-Bild-Dimensionsformel: IstF:V →W linear mit dimV <

∞, dann ist dimF(V)<∞und es gilt

dimV = dimF(V) + dim kerF.

Genauer: istB1={w1, . . . , wl}eine Basis von F(V) und B2 ={v1, . . . , vk} eine Basis von kerF sowie ˜vi ∈F−1(wi) beliebig f¨ur i= 1, . . . , l, dann ist B= (v1, . . . , vk,v˜1, . . . ,v˜l} eine Basis von V.

Im Falle dimV = dimW < ∞ sind außerdem f¨ur eine lineare Abbildung F: V → W

¨aquivalent:

F ist injektiv ⇐⇒ F ist surjektiv ⇐⇒F ist bijektiv.

Beispiel: Wir bestimmen die Dimension und eine Basis von kerF bzw. ImF f¨urF:R3 → R3 mit

F

 x y z

=

2x+y+ 3z x+ 4y−z

−7y+ 5z

.

Um kerF zu bestimmen l¨ost man das homogene lineare Gleichungssystem

F

 x y z

=

 0 0 0

.

1Das ganze geht nat¨urlich noch allgemeiner f¨ur beliebige Basisvektoren im Urbild- und Bildraum, siehe Abbildungsmatrix f¨ur Koordinatenvektoren in der Literatur.

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Sommersemester 2018

Dipl. Wirtsch.-Math. Marcel Marohn E-Mail: m.marohn@mail.de Dazu bringt man die das Gleichungssystem beschreibende Matrix auf Zeilenstufenform (wir

vertauschen zu Beginn die ersten beiden Gleichungen), in dem wir von der zweiten Zeile 2·(I) abziehen:

1 4 −1

2 1 3

0 −7 5

 ⇒

1 4 −1

0 −7 5 0 −7 5

und anschließend eine Nullzeile in (III) erzeugen. Damit ist kerF = span

−13 5 7

 , also

ein Unterraum mit Basis

−13 5 7

 und hat Dimension 1. Nach Kern-Bild-Satz hat ImF Dimension 2. Eine Basis vom Bild erh¨alt man, in dem man eine Basis des Urbildraums R3 (z.B. die kanonischen Basisvektoren e1, e2, e3) ¨uber F abbildet und aus den daraus resultierenden Bildvektoren (die ja das Bild ImF aufspannen) eine Basis bestimmt. Man braucht hier nur zwei Basisvektoren abbilden, insofern die Bildvektoren linear unabh¨angig sind, da ja dim ImF = 2 gilt. Man erh¨alt als Basis von ImF

F

 1 0 0

=

 2 1 0

 und F

 0 1 0

=

 1 4

−7

.

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