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Fragen und Antworten zur Reform des öffentlichen Dienstrechts in Baden-Württemberg Dienstrechtsreform

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Fragen und Antworten zur Reform des öffentlichen Dienstrechts

in Baden-Württemberg

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2 | D i e n s t r e c ht s r e f o r m – f r ag e n u n D a n t wo r t e n z u r r e f o r m D e s ö f f e n t l i c h e n D i e n s t r e c ht s

Sehr geehrte Beamtinnen, sehr geehrte Beamte,

ab 1. Januar 2011 verfügt Baden-Württemberg über eines der fortschrittlichsten Beamtenrechte Deutschlands. Es zeich- net sich dadurch aus, dass es dem demografischen Wandel in unserer Gesellschaft Rechnung trägt, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie weiter stärkt und ein hohes Maß an Flexibilität schafft. Sowohl den Beamtinnen und Beamten als auch den Dienstherren wird in weitem Umfang gedient.

Aus den Medien haben Sie sicher von dem einen oder anderen Punkt der Dienstrechtsreform gehört. Diese Broschüre will Ihnen einen Überblick über die wesentlichen Teile des Reformwerks geben, die Sie am ehesten betreffen werden.

In dieser kurzen Form können natürlich nicht alle Fragen auf Sie persönlich zugeschnitten beantwortet werden.* Wen- den Sie sich deshalb bei Interesse an näheren Informationen an Ihre Personalverwaltung oder Interessenvertretungen.

Das Dienstrechtsreformgesetz vom 9. November 2010 ist im Gesetzblatt für Baden-Württemberg (Nr. 19, Seite 793) verkündet. Möchten Sie gerne die einzelnen Vorschriften nachlesen? Dann nutzen Sie bitte den Bürgerservice unter www.landesrecht-bw.de

Ihr Innenministerium Ihr Finanzministerium

* Aus dieser Broschüre können daher keine Rechtsansprüche abgeleitet werden.

Vo r wo r t

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Ruhestand – früher oder später?

I c h b I n 6 4 Jah r e alt un d w ü r de 2011 I n Pe n s I on ge h e n . M us s I c h Je t z t l än ge r a r be I te n ?

Nein. Die Anhebung des Pensionsalters betrifft erst die Geburts- jahrgänge ab 1947.

I c h b I n 19 47 ge bo r e n un d wo llte 2012 I n de n ruh e- stan d. M us s I c h Je t z t b I s 6 7 a r be I te n ?

Nein. Das Pensionsalter wird zwar ab 2012 erhöht, aber zunächst in kleinen Monatsschritten. Wer im Jahr 2012 65 wird, muss nur einen Monat länger arbeiten. 2013 sind es dann zwei Monate usw.

Es gibt dafür eine genaue Tabelle.

I c h M üs ste z wa r e I n e n M on at l än ge r a r be I te n, M ö c hte abe r t rot z de M zu M b I s h e r I ge n ze I t Pun k t I n de n ruh estan d. k an n I c h das ?

Ja. Wie bisher können Sie auf eigenen Antrag in den Ruhestand versetzt werden. Sie müssen das 63. Lebensjahr vollendet haben und bereit sein, einen Versorgungsabschlag in Kauf zu nehmen.

w I e v I e l w ü r de M I r von M e I n e r Pe n s I on abge zo ge n, w e n n I c h vo r ze I t I g I n de n ruh estan d g I n ge ?

Der Versorgungsabschlag beträgt pro Monat 0,3 Prozent Ihres errechneten Ruhegehalts.

Berechnet wird Ihnen der Versorgungsabschlag von dem Zeit- punkt an, zu dem Sie in den Ruhestand gehen, bis zu dem Monat, in dem Sie die gesetzliche Altersgrenze erreichen. Wie viele Monate Ihnen angesetzt werden, hängt also davon ab, um wie viele Monate Sie früher gehen wollen.

Für Lehrerinnen und Lehrer, die regelmäßig am Ende des Schuljah- res in Pension gehen, gelten Sonderregelungen.

I c h b I n bald 6 5 Jah r e alt un d h abe sc h on e I n e d I e n st ze I t von 4 5 Jah r e n h I n te r M I r . M e I n e gese t z- l I c h e alte r sg r e nze w ü r de I c h M I t 6 5 Jah r e n un d d r e I M on ate n e r r e I c h e n . k an n I c h vo r ze I t I g o h n e ab - sc h l ag I n de n ruh estan d ge h e n ?

Ja. Wenn Sie 65 Jahre oder älter sind und mindestens 45 Jahre im Be- amtenverhältnis verbracht haben, werden Sie ohne Versorgungsab- schlag in den Ruhestand versetzt, wenn Sie es beantragen. Würden Sie bereits vor 65 in Pension gehen wollen, träfe Sie der normale Versorgungsabschlag bis zur gesetzlichen Altersgrenze.

I c h b I n sc hw e r be h I n de r t un d kon n te b I s h e r M I t 6 0 aus sc h e I de n . was än de r t s I c h de n n fü r M I c h ?

Auch für Schwerbehinderte wird die Antragsaltersgrenze von 60 auf 62 angehoben, jedoch nicht in einem Zug, sondern ab dem Geburtsjahrgang 1952 in den gleichen Monatsschritten wie bei anderen Beamtinnen und Beamten.

w e n n I c h al s sc hw e r be h I n de r te r frühze I t I g ge h e , w I e h o c h I st dan n M e I n ve r so rgun gsab sc h l ag ?

Die Berechnungsgrenze für den Versorgungsabschlag von 0,3 Prozent für jeden Monat des vorzeitigen Ruhestands wandert für schwerbehinderte Beamtinnen und Beamte parallel zur Alters- grenze ebenfalls von 63 auf 65 Jahre nach oben.

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4 | D i e n s t r e c ht s r e f o r m – f r ag e n u n D a n t wo r t e n z u r r e f o r m D e s ö f f e n t l i c h e n D i e n s t r e c ht s 4 | D i e n s t r e c ht s r e f o r m – f r ag e n u n D a n t wo r t e n z u r r e f o r m D e s ö f f e n t l i c h e n D i e n s t r e c ht s

Ruhestand – früher oder später?

al s be a M te r des allge M e I n e n vo ll zugs d I e n stes be I e I n e r vo ll zugsan stalt w e r de I c h b I s h e r M I t 6 0 Pe n - s I on I e r t. st I M M t es, das s auc h I c h kün f t I g l än ge r a r be I te n M us s ?

Das ist richtig. Für Beamtinnen und Beamte des Polizeivollzugs- dienstes, des allgemeinen Vollzugsdienstes und des Werkdienstes bei Justizvollzugseinrichtungen und für Einsatzkräfte der Feuer- wehr gilt grundsätzlich wie für alle Beamtinnen und Beamte: Ab dem Jahr 2012 wird die Altersgrenze um zwei Jahre erhöht. Konkret heißt das für diese Beamtengruppen, ab dem Geburtsjahrgang 1952 steigt das Pensionsalter schrittweise von 60 auf 62.

de r P o l Ize I d I e n st fo r de r t M I c h sta r k , I c h w ü r de des h alb l I e be r frühze I t I ge r I n Pe n s I on ge h e n . n un h abe I c h ge h ö r t, das s s I c h auc h P o l Iz I ste n e n t sc h e I - de n kön n e n, vo r ze I t I g I n de n ruh estan d zu t r e te n . st I M M t das ?

Neu ist ab 2012, dass den Beamtinnen und Beamten im Polizei- vollzugsdienst, im allgemeinen Vollzugsdienst und im Werkdienst bei den Justizvollzugseinrichtungen sowie im Einsatzdienst der Feuerwehr ermöglicht wird, auf Antrag in den Ruhestand zu treten, ohne dienstunfähig zu sein, vorausgesetzt sie sind mindestens 60 Jahre alt. Wer diese Möglichkeit nutzt, bekommt jedoch von seiner Pension den üblichen Versorgungsabschlag von 0,3 Prozent pro Monat abgezogen.

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Neu:

Offensive für freiwillige Weiterarbeit

I c h füh le M I c h n o c h zu Jun g fü r de n ruh estan d.

k an n I c h de n n auc h l än ge r a r be I te n ? un d was b r I n gt es M I r ?

Sie können über die gesetzliche Altersgrenze hinaus bis allerhöchs- tens 68 arbeiten, wenn Sie es beantragen und dienstlich nichts entgegensteht. Beamtinnen und Beamte im Polizeivollzugsdienst, im allgemeinen Vollzugsdienst sowie im Werkdienst bei den Justiz- vollzugseinrichtungen und im Einsatzdienst der Feuerwehr können ihre Dienstzeit bis höchstens 63 verlängern.

Was es für Sie bringt, hängt von Ihrem bisherigen Werdegang ab.

Zunächst zählt die Zeit, die Sie länger arbeiten auch für Ihre spätere Pension, sofern Sie nicht schon den höchsten Ruhegehaltssatz er- reicht haben. Dies gilt auch dann, wenn Sie sich bereits vor Inkraft- treten des Dienstrechtsreformgesetzes zur freiwilligen Weiterarbeit entschlossen haben.

Ist der Höchstruhegehaltssatz erreicht, wird Ihr monatliches Gehalt um einen Zuschlag von zehn Prozent aufgestockt. Diesen Besoldungszuschlag erhalten Sie ab 1. Januar 2011 auch dann, wenn Sie die freiwillige Weiterarbeit bereits vor Inkrafttreten der Dienst- rechtsreform begonnen haben.

Eine freiwillige Weiterarbeit ist auch in Teilzeit möglich. In diesem Fall wird zusätzlich zur Besoldung entsprechend der Teilzeitbe- schäftigung ein Zuschlag gezahlt, der sich nach dem Umfang der Freistellung und dem erdienten Ruhegehalt bestimmt. Anhand von Beispielfällen können Sie sich einen ersten Überblick über die finanziellen Anreize für eine freiwillige Weiterarbeit verschaffen.

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6 | D i e n s t r e c ht s r e f o r m – f r ag e n u n D a n t wo r t e n z u r r e f o r m D e s ö f f e n t l i c h e n D i e n s t r e c ht s

Neu:

Erfahrungsstufen

än de r t s I c h du rc h d I e e I n füh run g von e r fah run gs - stufe n M e I n g run dge h alt ?

Das bisherige System des Besoldungsdienstalters, das weitgehend am Lebensalter hängt, wird durch Erfahrungsstufen ersetzt, die sich an der Dienstzeit orientieren. Basis für die Einstufung und den Stufenaufstieg ist damit nicht mehr – wie bisher – das vom Lebens- alter abhängige Besoldungsdienstalter, sondern der tatsächliche Diensteintritt und die Zeiten mit dienstlicher Erfahrung (Erfah- rungszeiten).

Die am 1. Januar 2011 vorhandenen Beamtinnen und Beamten, bei denen sich weder die Amtsbezeichnung noch die Besoldungsgrup- pe ändert, werden von den bisherigen Dienstaltersstufen in die Erfahrungsstufen ohne betragsmäßige Änderung übergeleitet. In Fällen, in denen eine betragsmäßige Überleitung nicht möglich ist, erfolgt eine Zuordnung zu der Stufe mit dem jeweils nächst höhe- ren Betrag. Damit ist sichergestellt, dass sich durch die Überleitung keine Verschlechterungen ergeben.

6 | D i e n s t r e c ht s r e f o r m – f r ag e n u n D a n t wo r t e n z u r r e f o r m D e s ö f f e n t l i c h e n D i e n s t r e c ht s

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Neu:

Altersgeld

I c h M ö c hte aus de M be a M te n ve r h ältn I s aus sc h e I - de n . k an n I c h M e I n e Pe n s I on san s Prüc h e , d I e I c h be r e I t s e rwo r be n h abe , be h alte n ?

Ja. Sie können Ihre beamtenrechtlichen Ansprüche auf Alterssiche- rung als sogenanntes „Altersgeld“ mitnehmen. Dies ist eine Folge der neuartigen Trennung der Alterssicherungssysteme. Die Nach- versicherung entfällt in diesen Fällen. Der Anspruch auf Altersgeld setzt ebenso wie der Anspruch auf ein Ruhegehalt eine Dienstzeit von mindestens fünf Jahren voraus.

w I e e r h alte I c h das alte r sge ld, w I e h o c h I st es un d w e r k an n es be r ec h n e n ?

Um später einmal Altersgeld zu erhalten, müssen Sie vor Beendi- gung Ihres Beamtenverhältnisses gegenüber Ihrem Dienstherrn schriftlich erklären, dass Sie Altersgeld in Anspruch nehmen wollen.

Für die Berechnung des Altersgeldes werden die altersgeldfähige Dienstzeit und die altersgeldfähigen Dienstbezüge ermittelt. Zur altersgeldfähigen Dienstzeit gehört im Wesentlichen die im Beam- tenverhältnis verbrachte Zeit. Zu den altersgeldfähigen Dienst- bezügen zählt maßgeblich das Grundgehalt, das Ihnen zuletzt für mindestens zwei Jahre zugestanden hat.

Wenn Sie sich aus dem Beamtenverhältnis entlassen lassen wol- len, ein berechtigtes Interesse und Ihren Werdegang darlegen, berechnet Ihnen das Landesamt für Besoldung und Versorgung Baden-Württemberg bzw. der Kommunale Versorgungsverband Baden-Württemberg das Altersgeld. Das errechnete Altersgeld wird bis zum Beginn der Auszahlung, z. B. wegen Erreichens der gesetzlichen Altersgrenze, entsprechend den Anpassungen der

Versorgungsbezüge dynamisiert. Die spätere Zahlung des Alters- geldes erfolgt erst auf Ihren Antrag.

was Pas s I e r t, w e n n I c h M I c h n I c ht fü r das alte r s - ge ld e n t sc h e I de ?

Wird vor dem Ausscheiden aus dem Beamtenverhältnis nicht erklärt, Altersgeld in Anspruch nehmen zu wollen, werden Sie wie bisher in der gesetzlichen Rentenversicherung oder in einer beruf- ständischen Versorgungseinrichtung nachversichert. Eine Nachver- sicherung bei einer Zusatzversorgungseinrichtung des öffentlichen Dienstes (z. B. der Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder) findet jedoch nicht statt.

Das Landesamt für Besoldung und Versorgung Baden-Württem- berg oder der Kommunale Versorgungsverband Baden-Württem- berg können Ihnen die Höhe des Gehalts, für das Sie nachversichert werden, mitteilen. Eine Berechnung der zu erwartenden gesetzli- chen Rente können sie jedoch nicht vornehmen.

was I st son st n o c h zu M t h e M a „ alte r sge ld“ von beson de r e M I n te r es se ?

Eine Abfindung des Altersgeldes ist aufgrund des dauerhaften Versorgungscharakters der Leistung nicht möglich.

Altersgeld wird nicht mit Renten aus der gesetzlichen Rentenversi- cherung oder aus einer berufständischen Versorgungseinrichtung verrechnet. Das ist die Folge der Trennung der Alterssicherungs- systeme.

Bezieherinnen und Bezieher von Altersgeld sind nicht beihilfebe- rechtigt.

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8 | D i e n s t r e c ht s r e f o r m – f r ag e n u n D a n t wo r t e n z u r r e f o r m D e s ö f f e n t l i c h e n D i e n s t r e c ht s

Neu:

Altersgeld

w e lc h e w e I te r e n ausw I r kun ge n h at d I e e I n füh run g de r t r e n n un g de r alte r s s I c h e run gs syste M e I n sbe - son de r e fü r s Pät- un d Que r e I n ste I ge r ?

Auch wer bereits eine berufliche Karriere hinter sich hat, bevor das Beamtenverhältnis begründet wird, erwirbt Versorgungsansprüche wie alle Beamtinnen und Beamten. Nur Zeiten, für die bereits Ren- tenanwartschaften in anderen Alterssicherungssystemen erworben wurden, werden künftig nicht mehr versorgungswirksam. Auch das ist Folge der Trennung der Alterssicherungssysteme. Dies gilt jedoch erst für Beamtinnen und Beamte, die ab dem 1. Januar 2011 in ein Beamtenverhältnis berufen werden.

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I c h h abe an de r fac h h o c h sc hule e I n e n M aste r - ab sc h lus s ge M ac ht. ko M M e I c h Je t z t I n de n h ö h e r e n d I e n st ?

Mit einem akkreditierten Master-Studiengang ist der Zugang zu einer Laufbahn des höheren Dienstes grundsätzlich möglich.

Allerdings müssen Sie zusätzlich die Laufbahnbefähigung für die angestrebte Laufbahn des höheren Dienstes haben.

I c h h abe M e I n e n ab sc h lus s an de r h o c h sc hule fü r ö ffe n t l I c h e ve rwaltun g ge M ac ht. I n de r ko M M un e , fü r d I e I c h a r be I te , stan d b I s h e r k e I n e be a M te n - ste lle fü r M I c h zu r ve r fügun g. e n dl I c h – n ac h d r e I Jah r e n – w u r de e I n e gesc h affe n . M us s I c h Je t z t I n beso ldun gsg ruPPe a 9 an fan ge n ?

Wenn Sie die Aufgaben des gehobenen Dienstes schon erfolg- reich im Tarifbeschäftigtenverhältnis wahrgenommen haben, kann Sie Ihre Gemeinde auch sofort in Besoldungsgruppe A 10 übernehmen.

I c h h abe M e I n e n vo r be r e I tun gs d I e n st M I t e I n e M to lle n e rge bn I s abgesc h los se n . w I r d das be I M e I n e r Pro be ze I t be rüc ks I c ht I gt ?

Ja. Ihre Probezeit kann um maximal ein Jahr verkürzt werden.

Wenn Sie sich dann noch während Ihrer Probezeit überdurch- schnittlich bewähren, ist zusätzlich noch eine weitere Abkürzung möglich.

es h e I s st I M M e r : le I stun g lo h n t s I c h. abe r u M n ac h beso ldun gsg ruPPe a 12 be fö r de r t zu w e r de n, M us s I c h ac ht Jah r e wa r te n – t rot z h e rvo r -

r age n de r beu r te I lun g un d fr e I e r be fö r de run gs - ste lle . än de r t s I c h da r an was ?

Ja. Die bisher geltenden Mindestdienstzeiten für Beförderungen nach Besoldungsgruppe A 12 bzw. A 15 und höher sind entfallen.

Die laufbahnrechtliche Sperrfrist zwischen den einzelnen Beförde- rungen beträgt nur ein Jahr. Leistung lohnt sich also wirklich.

I c h b I n I M M I t t le r e n v e rwaltun gs d I e n st. M us s I c h w e I te r h I n an e I n e M vo r ste llun gsve r fah r e n vo r de M l an des Pe r son al aus sc hus s te I ln e h M e n, u M auf - ste I ge n zu kön n e n ?

Nein. Der Landespersonalausschuss ist durch die Flexibilisierung im neuen Laufbahnrecht entbehrlich geworden. Wenn Sie in Besol- dungsgruppe A 9 sind, in Ihrer Laufbahn bereits zwei verschiedene Aufgabengebiete abgedeckt haben, seit einem Jahr Aufgaben des gehobenen Dienstes wahrnehmen, sich überdurchschnittlich bewährt und sich weiter qualifiziert haben, ist ein Aufstieg für Sie laufbahnrechtlich möglich.

I c h b I n I M ge h o be n e n d I e n st, 3 5 Jah r e alt un d M e I n c h e f h at M I c h suPe r beu r te I lt. M us s I c h Je t z t I M M e r n o c h wa r te n, b I s I c h 4 0 b I n, u M w e I te r zu ko M M e n ?

Nein. Ein Mindest- und auch ein Höchstalter für den Aufstieg gibt es nicht mehr. Ein Aufstieg ist jetzt unabhängig vom Alter möglich.

Laufbahnrecht,

Beförderungen und Aufstieg

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10 | D i e n s t r e c ht s r e f o r m – f r ag e n u n D a n t wo r t e n z u r r e f o r m D e s ö f f e n t l i c h e n D i e n s t r e c ht s

M us s e I n e Qual I fIz I e run gs M as sn ah M e fü r de n auf - st I eg I M M e r M I t e I n e r Prüfun g e n de n ?

Nein. Das Landesbeamtengesetz sieht nicht zwingend eine Prüfung vor. Welche Maßnahme konkret vorliegen muss, um aufsteigen zu können, erfahren Sie bei Ihrer Personalverwaltung.

I c h b I n fü r de n v e rw e n dun gsaufst I eg zuge l as se n, n e h M e abe r d I e auf g abe n des ge h o be n e n d I e n stes e r st se I t e I n e M Jah r wah r . was Pas s I e r t Je t z t M I t M I r ?

Es gibt hierzu eine Übergangsvorschrift. Sie können Ihren Aufstieg nach den bisherigen Regelungen zu Ende bringen.

Laufbahnrecht,

Beförderungen und Aufstieg

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I c h h abe k I n de r un d k an n n u r I n te I l ze I t a r be I te n . w e lc h e M ö gl I c h k e I te n h abe I c h ?

Sie können immer in Teilzeit mit mindestens 50 Prozent der regel- mäßigen Arbeitszeit arbeiten. Wenn Sie ein Kind unter 18 Jahren selbst betreuen, können Sie die Teilzeitbeschäftigung sogar mit mindestens 30 Prozent Beschäftigungsumfang ausüben. Diese Art der Teilzeitbeschäftigung ist allerdings höchstens 15 Jahre möglich.

k an n I c h M I c h auc h beu r l aube n l as se n, w e n n I c h M I c h g anz de r k I n de r be t r euun g w I d M e n M ö c hte ?

Ja. Sie können sich für höchstens 15 Jahre ohne Dienstbezüge beurlauben lassen, wobei auch Zeiten einer Teilzeitbeschäftigung unter 50 Prozent auf die Höchstfrist angerechnet werden. Nicht dazu zählt eine Teilzeitbeschäftigung während der Elternzeit oder der Pflegezeit.

I c h wa r früh e r be r e I t s z wö lf Jah r e fü r d I e k I n de r - e r z I e hun g beu r l aubt. k an n I c h M I c h Je t z t w e I te r e d r e I Jah r e beu r l aube n l as se n b z w. M I t w e n I ge r al s de r h älf te I n te I l ze I t a r be I te n ?

Eine Beurlaubung für weitere drei Jahre ist grundsätzlich möglich.

Das gilt auch für eine Teilzeitbeschäftigung unter 50 Prozent, wenn Sie ein Kind unter 18 Jahren betreuen oder Angehörige pflegen.

w I e s I e ht es de n n M I t e lte r nze I t aus ? w I e w I r k t s I c h d I ese auf d I e h ö c h st daue r aus ?

Elternzeit wird gewährleistet. Während einer Elternzeit dürfen Sie zudem mit mindestens 25 Prozent Beschäftigungsumfang in Teilzeit arbeiten. Die Elternzeit und die Teilzeitbeschäftigung

während der Elternzeit werden nicht auf die Höchstfrist von 15 Jahren angerechnet.

w I e w I r k e n s I c h k I n de r e r z I e hun gsze I te n I n de r s Päte r e n ve r so rgun g aus ?

Für Kinder, die ab 1992 geboren sind, wird regelmäßig ein Kinder- zuschlag in Höhe von 82 Euro pro Kind zum Ruhegehalt bezahlt.

Der Zuschlag erhöht sich künftig entsprechend den allgemeinen Versorgungsanpassungen. Das Ruhegehalt, das sich unter Berück- sichtigung des Höchstruhegehaltsatzes ergeben würde, darf nicht überschritten werden. Kein Kinderzuschlag wird gewährt, wenn die Erziehung des Kindes bereits zu Ansprüchen in der gesetzlichen Rentenversicherung geführt hat. Für Kinder, die vor 1992 und während eines Beamtenverhältnisses geboren sind, wird die Zeit der Kindererziehung mit bis zu sechs Monaten als ruhegehaltfähige Dienstzeit berücksichtigt. Kindererziehungszeiten für Kinder, die vor 1992 und vor der Berufung in ein Beamtenverhältnis geboren sind, können mit bis zu zwölf Monaten durch einen Kindererzie- hungszuschlag zum Ruhegehalt berücksichtigt werden.

I c h b I n alle I n e r z I e h e n d. M e I n k I n d I st k r an k un d M e I n a r be I t sze I t kon to I st sc h on w e I t I M M I n us, auc h u r l aub h abe I c h k e I n e n M e h r . M us s I c h Je t z t kost- s PI e l I g e I n e be t r euun gs k r af t e n g ag I e r e n o de r g a r un be z ah lte n u r l aub n e h M e n ?

Nein. Zur Pflege und Betreuung kranker Kinder unter zwölf Jahren können Sie Sonderurlaub beanspruchen. Das Gehalt wird Ihnen in dieser Zeit weiterbezahlt. Der Sonderurlaub beträgt längstens sieben Arbeitstage im Kalenderjahr für jedes Kind, bei mehreren Kindern jedoch höchstens 18 Arbeitstage pro Jahr. Als Alleinerziehende können Sie jeweils das Doppelte beanspruchen.

Kindererziehung

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12 | D i e n s t r e c ht s r e f o r m – f r ag e n u n D a n t wo r t e n z u r r e f o r m D e s ö f f e n t l i c h e n D i e n s t r e c ht s

M e I n e M ut te r I st n ac h e I n e M sc h l ag an fall Pflege - be dü r f t I g. was k an n I c h M ac h e n ?

Um in einer akut auftretenden Pflegesituation eine bedarfsgerechte Pflege zu organisieren, können Sie ohne Gehaltsfortzahlung bis zu zwei Wochen ohne vorherige Genehmigung dem Dienst fernblei- ben. Sie müssen das Ihrem Dienstvorgesetzten anzeigen.

Soweit Sie sich dazu entschließen, Ihre Mutter für längere Zeit selbst zuhause zu pflegen, können Sie bis zu einem halben Jahr Pfle- gezeit ohne Dienstbezüge nehmen. Während dieser Pflegezeit wird Beihilfe und ggf. ein Zuschuss zur privaten Krankenversicherung gewährt. Während der Pflegezeit können Sie auch mit mindestens 30 Prozent Beschäftigungsumfang weiterarbeiten, wenn sich dies dienstlich vereinbaren lässt.

Nach dieser Zeit haben Sie die Möglichkeit einer längerfristigen Beurlaubung ohne Dienstbezüge oder einer Teilzeitbeschäftigung zwischen 30 und 50 Prozent bis höchstens 15 Jahre; eine Teilzeit- beschäftigung über 50 Prozent ist unbefristet möglich.

Neu:

Pflege von Angehörigen

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k an n I c h e I n „sabbatJah r“ I n an s Pruc h n e h M e n ?

Ob Sie ein Freistellungsjahr, besser bekannt als „Sabbatjahr“, nutzen können, hängt davon ab, ob dies in Ihrem Dienstbereich eingeführt ist.

Wenn dieses zugelassen ist, muss die Freistellung über einen län- geren Bewilligungszeitraum vorgearbeitet werden. Das Sabbatjahr soll grundsätzlich am Ende des Bewilligungszeitraums genommen werden. Es kann aber auch bis vor den Ruhestand aufgeschoben werden. Mehrere Sabbatjahre können zusammengefasst werden.

I c h b r auc h e e I n e l än ge r e ausze I t vo M d I e n st, auc h o h n e d I e ze I t vo r zua r be I te n . ge ht so e t was ?

Wenn dienstliche Belange nicht entgegenstehen, kann bis zu sechs Jahren Urlaub ohne Dienstbezüge bewilligt werden. Allerdings darf während dieses Urlaubs keiner anderen Erwerbstätigkeit nachgegangen werden.

Schließt sich der Ruhestand unmittelbar danach an, kann der Urlaub auch mehr als sechs Jahre dauern und schon ab 55 Jahren angetreten werden.

Grundsätzlich gilt auch hier die Begrenzung auf 15 Jahre, wobei Ur- laub und Teilzeitbeschäftigung aus familiären Gründen (Kinderer- ziehung, Pflege) unter 50 Prozent mitgerechnet werden, nicht aber die Elternzeit und die Pflegezeit.

I c h b I n sc hw e r be h I n de r t un d M ö c hte alte r ste I l ze I t I n an s Pruc h n e h M e n . ge ht das n o c h ?

Ja. Die Altersteilzeit für schwerbehinderte Beamtinnen und Beamte wird zu veränderten Bedingungen fortgeführt. Das

Verhältnis von Arbeits- zur Freistellungsphase beträgt 60 zu 40. Sie erhalten 80 Prozent der Nettodienstbezüge und 60 Prozent der Dienstzeit werden versorgungswirksam.

k an n I c h aus be w I ll I gte M u r l aub von l än ge r e r daue r auc h vo r ze I t I g zu rüc k k e h r e n, be I s PI e l sw e I se w e I l M e I n Pa r tn e r a r be I t slos ge wo r de n I st ?

Ja. Hierauf haben Sie einen Anspruch, wenn Ihnen die Fortsetzung des Urlaubs nicht zugemutet werden kann und dienstliche Belange nicht entgegenstehen.

be I M I r I st es äh n l I c h. I c h a r be I te I n te I l ze I t, abe r das ge ld r e I c ht se I t M e I n e r sc h e I dun g e I n fac h n I c ht M e h r fü r de n n öt I gste n le be n sun te r h alt.

Auch Sie können auf Antrag einen höheren Arbeitszeitumfang erhalten oder zur Vollbeschäftigung zurückkehren, wenn Ihnen die Fortsetzung der Teilzeitbeschäftigung nicht zugemutet werden kann und dienstliche Belange nicht entgegenstehen.

Urlaub und Teilzeit

aus anderen Gründen

(14)

14 | D i e n s t r e c ht s r e f o r m – f r ag e n u n D a n t wo r t e n z u r r e f o r m D e s ö f f e n t l i c h e n D i e n s t r e c ht s

I c h wa r du rc h l an ge k r an k h e I t d I e n stun fäh I g. Je t z t ge ht es M I r w I e de r bes se r , I c h w e I s s abe r n I c ht, o b I c h so fo r t e I n e n vo lle n a r be I t stag du rc h ste h e .

Das neue Dienstrecht bietet die Möglichkeit, für einen befristeten Zeitraum den Dienst stundenweise zu verrichten und durch eine gestufte Wiederaufnahme des Dienstes besser in den Dienstbetrieb eingegliedert zu werden („stufenweise Wiedereingliederung“).

Neu:

Wiedereingliederung

h e r ausge be r : Finanzministerium Baden-Württemberg, Neues Schloss, Schlossplatz 4, 70173 Stuttgart und Innenministerium Baden-Württemberg, Dorotheenstraße 6, 70173 Stuttgart

Referenzen

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