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Als ich mich im Herbst 1925 in Lund aufhielt, machte mich mein Lehrer und Freund, Professor E

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Academic year: 2022

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VORWORT

Wer sich als Latinist in dem wenig erforschten Grenzbereich der klassischen, mittellateinischen und romanischen Philologie bewegt, wird oft unversehens in ein Gebiet geraten, mit dem er nicht vertraut ist. Die vorliegende Untersuchung zweier spät- lateinischer, und zwar sehr später Texte wird daher in manchen Punkten der Nachsicht bedürfen.

Oskar Haag (»Die Latinität Fredegars«) und Müller-Marquardt (»Die Sprache der alten Vita Wandregiseli«) haben es vor Jahren unternommen, den Sprachgebrauch einzelner ganz später Texte zu schildern. Wenn hier nicht eine zusammenfassende Darstellung der sprachlichen Eigentümlichkeiten unserer Schriftstücke ge- geben wird, sondern die zu Unrecht verschmähte Methode des durchgehenden Kommentars bevorzugt ist, so hat dieses einen dreifachen Grund. Einmal war der erste der hier veröffentlichten Texte in unzulänglicher Form, der andere überhaupt nicht be- kannt; sie mußten also gedruckt werden, und es war naheliegend, an Hand der Ausgabe die sprachlichen Erscheinungen zu erläutern.

Demnächst ließ sich die für das hagiographische Genus charak- teristische Überlieferungsart des ersten Textes in einem fort- laufenden Kommentar und in stetem Vergleich mit dem Grie- chischen besonders anschaulich zeigen. Schließlich zwingt ein Kommentar, und nur ein Kommentar, dazu, jede Schwierigkeit ins Auge zu fassen. Der Index, welcher als wesentlicher Bestand- teil des Buches zu betrachten ist, rückt die Einzelbeobachtungen in größere Zusammenhänge, während in der Einleitung text- geschichtliche, stilistische und rhythmische Fragen erörtert sind.

Als ich mich im Herbst 1925 in Lund aufhielt, machte mich mein Lehrer und Freund, Professor E. L ö f s t e d t , auf einen spät- lateinischen Text aufmerksam, dessen sprachliches Gewand wo- möglich einen noch bunteren Eindruck machte als alles, was

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VI Vorwort

man bisher von derartigem kannte. Es war dieses die recensio Casanatensis der Acta Andreae et Matthiae. Ich machte mich an die Arbeit in dem Glauben, mich, wenn auch in der Peri- pherie, so doch innerhalb der Grenzen klassischer Philologie zu bewegen. Je mehr ich mich mit dem Casanatensis beschäftigte, und namentlich als ich die mit diesem Text inhaltsverwandte recensio Vaticana heranzog, desto weiter entfernte ich mich von derjenigen Phase der lateinischen Sprachentwicklung, deren Er- scheinungen Löfstedt in so lichtvoller und bahnbrechender Weise des öfteren behandelt hat; jede Seite dieses Buches zeigt, wie viel ich ihm schulde. Es sei mir gestattet, ihm hier zu danken auch für das allzeit liebevolle Interesse, das er stets meiner Arbeit bis zur Drucklegung entgegengebracht hat.

Dem Carlsberg- und Rask-0rstedfond, die mir einen mehr als zweijährigen Aufenthalt als Mitarbeiter des Thesaurus linguae latinae in München ermöglicht haben, verdanke ich die günstigen Bedingungen, unter denen diese Arbeit entstehen konnte.

Während meines hiesigen Aufenthaltes war es mir vergönnt, mit Herrn Professor P. Lehmann, dessen Verdienst es ist, den organischen, lebendigen Zusammenhang zwischen dem Latein vor 600 und dem sogenannten Mittellatein betont und damit einen für die sprachgeschichtliche Betrachtung willkürlichen Ein- schnitt entfernt zu haben, paläographische und rhythmische Fragen durchzusprechen.

Zur Feststellung der Zusammenhänge mit früheren und zum Teil ähnlichen Texten hat das bis 600 reichende, für die spätere Zeit jedoch nur auf Exzerpierung beruhende Thesaurusmaterial mir zur Verfügung gestanden: ohne dieses wertvolle Hilfsmittel wäre manches ungeklärt und lückenhaft geblieben. Der Leitung des Thesaurus, sowie den Herren Dr. J. B. Hofmann und Dr. Gustav Meyer spreche ich meinen herzlichsten Dank aus;

die beiden letzteren haben mir bei einer weit über die Berich- tigung von Druckfehlern hinausgehenden Korrektur große Hilfe geleistet.

Zu wärmstem Dank verpflichtet bin ich dem Herausgeber dieser Serie, Herrn Professor H. Lietzmann, der sich mit regem Interesse für die Drucklegung des Buches eingesetzt hat; möge es nicht nur Philologen, sondern auch philologisch orientierten Theologen in die Hand kommen und die nahen Beziehungen der beiden Wissenschaften weiter fördern. Dem Herrn Verleger

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Vorwort VII gebührt ganz besonderer Dank, da er auch ohne Unterstützung der Deutschen Notgemeinschaft den schwierigen Druck über- nommen hat.

Der Gelehrte, dessen Name auf dem Widmungsblatte steht, hat mir auf der Kopenhagener Hochschule die Ziele wissen- schaftlicher Arbeit gezeigt und die Wege als erster gewiesen — ihm sei dieses Buch als kleines Zeichen großer Dankbarkeit zu- geeignet.

München, im Mai 1930.

Franz Blatt.

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