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Neu berufene Professorinnen und Professoren

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Academic year: 2022

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Neu berufene Professorinnen und Professoren

Univ.-Prof. Dr. Ricarda Bauschke-Hartung

Seit dem 15. Oktober 2008 hat Ricarda Bauschke-Hartung den Lehrstuhl Germanistik III „Ältere deutsche Literatur und Sprache“ (Nachfolge Univ.-Prof. Dr. Dr. h.c. Gert Kai- ser) an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf inne.

1966 in Wolfenbüttel geboren, aufgewachsen in Essen und Berlin, studierte sie von 1985 bis 1990 Germanistik und Romanistik an der Freien Universität Berlin, wo sie 1995 promoviert wurde und sich 2006 habilitierte. Im sel- ben Jahr wurde sie als Universitätsprofessorin nach Frei- burg im Breisgau berufen, wo sie bis Oktober 2008 tätig war.

In ihrer Dissertation überDie ‚Reinmar-Lieder‘ Walt- hers von der Vogelweiderevidiert Ricarda Bauschke-Har-

tung das seit über 100 Jahren fortgeschriebene Forschungsphantom einer Fehde zwischen den Minnesängern Walther und Reinmar, indem sie einerseits konsequent die Materiali- tät der mittelalterlichen Überlieferung berücksichtigt und die einzelnen Varianten in den Manuskripten für die Liedanalysen heranzieht und indem sie andererseits die vermeintli- chen Bezugnahmen der Lyriker untereinander in den Koordinaten von Intertextualität und Systemreferenz neu bewertet. Diese und andere Publikationen zur mittelhochdeutschen Lyrik – etwa eine Studie über den jüdischen Spruchdichter Süßkind von Trimberg oder die Herausgabe eines Sammelbandes zum Motiv der Burg im Minnesang – haben eine en- gere Zusammenarbeit mit dem Reclam-Verlag begründet: Ricarda Bauschke-Hartung hat die neue Edition und vor allem Neukommentierung der zweisprachigen Walther-Ausga- be übernommen und stellt in der Reclam-Reihe „Literaturstudium“ eine Monografie zum Minnesang her.

Ricarda Bauschke-Hartung hat sich verstärkt mit Erzähltheorien auseinandergesetzt und narrative Gesichtspunkte für komparatistische Perspektiven fruchtbar gemacht. In ihrer HabilitationsschriftHerbort von Fritzlar: ‚Liet von Troye‘. Antikerezeption als Diskurs- montage und Literaturkritikuntersucht sie die unterschiedlichen aktualisierten Erzählver- fahren, um den bisher nur wenig beachteten Text der höfischen Klassik als hybrides Werk mit poetologischem Impetus zu deuten. Das im Anschluss an die Monografie entwickelte Projekt einer Neuausgabe des Herbort’schen Trojaromans mit neuhochdeutscher Überset- zung und Kommentar soll als Drittmittelprojekt durchgeführt werden, die Publikation der Edition ist mit dem de Gruyter-Verlag abgesprochen.

Ricarda Bauschke-Hartung bemüht sich intensiv um Nachwuchsförderung und interna- tionale Vernetzung der Altgermanistik. In Freiburg war sie Sprecherin des Promotionskol- legs „Lern- und Lebensräume im Mittelalter“. Im September 2009 wird sie eine interna- tionale DFG-Tagung in London zum Thema „Sehen und Sichtbarkeit in der Literatur des Mittelalters“ ausrichten.

Ricarda Bauschke-Hartung ist verwitwet und hat eine Tochter.

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290 Neu berufene Professorinnen und Professoren

Univ.-Prof. Dr. Achim Landwehr

Achim Landwehr studierte in den Jahren 1990 bis 1995 Geschichte, Germanistik und Rechtswissenschaft an den Universitäten Freiburg, Augsburg, Basel und Dublin. Nach Abschluss des Studiums mit dem Magister Artium wech- selte er an das Max-Planck-Institut für Europäische Rechts- geschichte in Frankfurt am Main, wo er die Arbeit an seiner Dissertation zur Geschichte frühneuzeitlicher Poli- cey aufnahm. Im Rahmen des DFG-Projekts „Repertorium der Policeyordnungen der Frühen Neuzeit“ erstellte Land- wehr in einem Teilprojekt das Repertorium zum Herzog- tum Württemberg und arbeitete zugleich an einer empi- rischen Studie zur Implementation von Policeynormen in der frühneuzeitlichen Gesellschaft. Parallel war er Kolle- giat des Graduiertenkollegs „Rechtsgeschichte“ an der Jo- hann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main.

Der Promotion an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg folgte 1999 der Wechsel an die Universität Augsburg, wo Landwehr am dortigen Graduiertenkolleg „Wissensfelder der Neuzeit“ ein Stipendium als Postdoktorand erhielt. Damit begann auch die Arbeit an der Habilitationsschrift mit dem TitelDie Erschaffung Venedigs. Raum, Bevölkerung, My- thos 1570–1750, in der er eine Kulturgeschichte frühneuzeitlicher Staatlichkeit verfasste.

Ermöglicht wurde diese Arbeit unter anderem durch ein Stipendium des Deutschen Stu- dienzentrums Venedig.

Im Sommer 2000 wechselte er als wissenschaftlicher Assistent an den Lehrstuhl für Europäische Kulturgeschichte der Universität Augsburg. Im April 2003 erfolgte die Beru- fung auf die Juniorprofessur für Kulturhistorische Europastudien an der Heinrich-Heine- Universität Düsseldorf, wo er sich im Juli 2005 auch habilitierte. Zum 1. April 2008 wurde Landwehr zum W3-Professur für Geschichte der Frühen Neuzeit an der Heinrich-Heine- Universität Düsseldorf ernannt.

Im Zentrum derzeitiger Forschungen steht eine umfassende Kulturgeschichte des 17.

Jahrhunderts. Darüber hinaus gilt ein besonderes Augenmerk der Rheinischen Geschichte sowie der Geschichtstheorie, vor allem der Historischen Diskursanalyse und der Kultur- geschichte.

Achim Landwehr ist verheiratet mit Dr. Eva-Maria Landwehr und Vater von zwei Söh- nen.

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Philosophische Fakultät 291

Univ.-Prof. Dr. Roger Lüdeke

Roger Lüdeke (geboren 1966) studierte Anglistik, Kompa- ratistik und Spanische Literaturwissenschaft in München, Sevilla, Mexiko-Stadt, London und Paris. 1999 wurde er im Rahmen des Graduiertenkollegs „Textkritik als Grund- lage und Methode historischer Wissenschaften“ der Lud- wig-Maximilians-Universität München mit einer Studie zu Autorschaftsmodellen und Revisionsstrategien des an- gloamerikanischen Romanciers Henry James promoviert.

Nach Tätigkeiten als wissenschaftlicher Mitarbeiter und einem DAAD-Forschungsstipendium an der Pariser Mai- son des sciences de l’homme übernahm er zum Winter- semester 2003/2004 die Aufgabe des wissenschaftlichen Koordinators des Münchener Promotionsstudiengangs Li-

teraturwissenschaft; 2006 wurde er Mitglied der Forschergruppe „Anfänge (in) der Moder- ne“. Im selben Jahr folgte seine Münchener Habilitation überÄsthetische Souveränität und das politische Imaginäre des 18. Jahrhundertsam Beispiel despoet painterWilliam Bla- ke. Die Arbeit wurde mit dem Habilitationspreis 2004–2007 des Deutschen Anglistenver- bands ausgezeichnet. Der Düsseldorfer Professur voraus gingen Vertretungsprofessuren am Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft (Komparatistik) und am Institut für Englische Philologie (beide Ludwig-Maximilians-Universität München).

Sein aktuelles Interesse in Forschung und Lehre gilt einer ästhetischen Theorie des Po- pulären. Dieses Projekt untersucht Ausprägungen und Funktionen des Populären in ver- schiedenen soziohistorischen, medialen und politischen Kontexten. Es fragt danach, wie Populäres an Öffentlichkeit, Massenmedien und Interdiskursen, so genannter Volkskultur und Hochkultur partizipiert und wie es dabei semantische Schlüsselkonzepte oder „Kon- tingenzformeln“ wie Tod, Liebe,feeling,community, Geschmack und Stil speichert, ver- arbeitet und verbreitet. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der bislang weitgehend ver- nachlässigten Historisierung des Konzepts, mit dem auch vormodernen Ausprägungen des Populären Rechnung getragen werden soll.

Die Politik der Tragödie bildet einen weiteren Forschungsschwerpunkt: Die doppelte Herkunft der Gattung aus religiösen und politischen Verfügungsansprüchen, Ritus und Polis, verspricht wesentliche Einsichten in das historische Funktionsspektrum von Tragik und Tragödie.

Aus dem Rahmen der Münchener Forschergruppe „Anfänge (in) der Moderne“ stammt schließlich das Interesse am zurzeit intensiv und fächerübergreifend diskutierten Konzept derworld literaturesowie damit verbundenen Konzepten von „Welt“ und „Welthaftigkeit“.

Systematisch orientiert sich das Projekt an Positionen derpostcolonialundtransnational cultural studies, der Wissens- und Wissenschaftssoziologie sowie der zeitgenössischen Globalisierungsdebatte, etwa aus dem Bereich der Raum- und Netzwerktheorie.

Roger Lüdeke setzt auf die Entwicklung eines literaturtheoretisch und interdisziplinär anschlussfähigen Forschungsprofils der Anglistischen Literaturwissenschaft, das sich ins- besondere in der Einrichtung geeigneter Förderinstrumente zur strukturierten Graduierten- förderung bewähren soll.

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