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Die im Äthiopischen erhaltenen Visionen

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187

Die im Äthiopischen, Arabischen und Koptischen er¬

haltenen Visionen Apa Schenute's von Atripe.

Text und Übersetzung.

Von Adolf Grohmann.

I. Die im Äthiopischen erhaltenen Visionen.

Einleitung.

J. Leipoldt hat in seinem Werke über Schenute^) zum

erstenmal den Gedanken ausgesprochen, daß Schenute innerlich ein

Pneunfatiker war, allein Schriften pneumatischen Inhalts lagen bis

auf Leipoldt nicht vor und so blieb der Gedanke, den Leipoldt

ausgesprochen, eine glückliche Vermutung, die nur der Bestätigung

bedurfte, um Gewißheit für sich in Anspruch nehmen zu können.

Noch im Anhang zu Leipoldt's Werk erschien diese Bestätigung

handgreiflich. Es war Leipoldt gelungen, eine bisher anonyme

und wenig bekannte Apokalypse'') Schenute mit Sicherheit zu¬

zuweisen! Nun hatte ich einmal bei der Durchsicht äthiopischer

Handschriften - Kataloge den Namen Slnödä angegeben gefunden.

Das Werk, das ihm zugeschrieben wurde, Die 10 Visionen 'Abbä

Sinödä's , fesselte sofort mein regstes Interesse ; denn hier lag ja

gleichfalls ein Apokryph vor. Allein stand es im Zusammenhang

mit der koptischen Apokalypse bei Leipoldt , war M : fl/^/i •• mit

*.n«. «jenoyre identisch? 8) Die Prüfung des Index sanctorum

1) Schenute von Atripe und die Entstehung des national-ägyptischen Christentums. T. U., NF. X (1904), S. 54.

2) Meine Übersetzung dieser Apokalypse findet sich am Schlüsse der vor¬

liegenden Arbeit. Leipoldt selbst hat Auszüge aus ihr in seinem Anhang in Übersetzung veröffentlicht.

3) Die Identität zwischen M^tt.'Tfi' und «>"*. ujenOTT^e wurde zu¬

erst von C. Conti Rossini in den Note per la storia letteraria abissina. Rendic.

d. R. Ac _ dei Lincei Ser. V, 8, p. 217 in ganz kurzer Weise (,un dialogo fra Cristo e Senouti') und später von E. Littmann, Gesch. d. äth. Litteratur (Christi.

Lit. des Orients p. 208) „dieser Vision geht ein Dialog zwischen Christus und Schenuti dem bekannten koptischen Heiligen voraus', festgestellt. Da ich

Zeitaohrift der D. M. G. Bd. LXVII. 13

1 8 *

(2)

in Ludolfs Commentarius ad historiam^) ergab eine Reibe von

Persönlichkeiten , die allfällig die Ehre beanspruchen konnten , mit

dem berühmten Abte des weißen Klosters identisch zu sein; eine

Aufstellung, die ich mir im Auszug aus dem bei Ludolf abgedruckten

5 Heiligenkalender machte, ergab folgende Resultate :

fl'U'P ä A.+i fcÄA < Sanutius Patriarcha Alexandriae am 18. Sene,

2. IJedär , 9. und 24. Mlyäzyä mußte aus der Identifizierung von

vornherein ausgeschaltet werden ; denn i>n<s> igenoifie war zwar

Archimandrit, aber nicht Erzbischof von Alexandria gewesen. Auch

10 auf den Ruhm eines Märtyrers hatte «.n*. ujenoyre nie Anspruch

machen können , und so fiel die zweite in Betracht kommende

Persönlichkeit tXA.j./iJt bJ^*., (23. Hamle), Sinodä Martyr, von

selbst weg. Es blieben also als Bewerber um die Identität nur

mehr vier Personen übrig: rt.T'? ' 14. Magäblt (Senodius), A,*?*? »

15 6. Genböt (Senodius anachoreta), ftJTfi' 17. IJedär (Senodius Abbas)

und M'il/rfi', arab. ^)^yAAJi ^'^\ »Oj^ jjI, ('Abbä Slnödä)

7. Hamle. Die Heranziehung des äthiopischen Synaxariums mußte

nun die Lösung bringen, das von Wüstenfeld übersetzte Synaxarium

der koptischen Christen reichte nämlich zur Entscheidung nicht aus.

20 Ich ließ mir durch die gütige Vermittlung der k. k. Hofbibliothek

die Synaxar-Handschrift Tubingensis M. a. IX, 17, zwei starke

Poliobände , nach Wien kommen und war bald in der angenehmen

Lage , mit absoluter Sicherheit den J»fl : A,f ^? i unserer Versionen

mit A.n*. ujenoyic identifizieren zu können: denn am 7. Hamle

25 findet sich in Cod. II, fol. lOPc fi'. eine höchst interessante und

auch ziemlich ausführliche Biographie Schenute's'''), des Arcbi-

mandriten des weißen Klosters , deren Anfang lautet : h"" • %tiih y"rt. ' nH-t : dM- i Mid, • h-n •■^t-ii • öa^ß: ■■<n'ft•^;'^A < : rt,«?« «

^Crt. ■•0D^£i\ ■•-H-flVLA •• ChA ' ' a^'h-P >m ,am siebenten

30 Hamle verschied der heilige Vater, der Diener, der Streiter (Christi)

'Abbä Slnödä der Archimandrit, das heißt das Oberhaupt der Ana-

choreten". Apa Schenute war also den Athiopen schon durch

das Synaxarium wohlbekannt -— die Visionen sind ja auch nicht

das einzige seiner Werke , die uns im Äthiopischen erhalten sind.

35 Einem Verweise Zotenberg's in seinem Catalogue des manuscrits

aber beide Werlce erst einzusehen Gelegenheit hatte , als ich bereits selbst¬

ständig zum gleichen Resultate gekommen war, und übrigens mehrere koptische Heilige den Namen Schenute tragen, so will ich doch dio für diese Identität sprechenden Belege folgen lassen.

1) lobi Ludolfi alias Leutholf dicti ad suam historiam Aethiopicam ante- hac editam commentarius. Francofurti ad Moenum 1691.

2) Ludolfs Text hat verschrieben ^xiJI.

3) Diese Synaxarbiographio findet sich jetzt herausgegeben und übersetzt in der Patrologia Orientalis Tom. VII (1911) von I. Guidi, Le Synaxaire ethio-

pieii 11, Le mois de Hamle p. 262—267. Dieser Band war damals leider

noch nicht erschienen. Obige Stelle findet sich im genannten Werk auf

S. 262, Z. 12 f.

1 8 *

(3)

Grohmann, Die im Äth., Arab. u. Kopt. erhalt. Visionen Schenute's. 189

ethiopiens (gheez et amharique) de la Bibliotheque nationale p. 249

und 131 folgend, ließ ich mir die im Britischen Museum in London

befindliche arabische Handschrift add. 22 691, die eine dem Erz¬

bischof Cyrillus von Alexandria zugeschriebene Homilie enthält und

in der uns eine Vision Apa Schenute's erhalten ist, kommen. Da 5

sie inhaltlich jedoch mit den Visionen nichts zu tun hat, sah ich

mich leider in der Hoffnung getäuscht, in diesem Ms. einen Parallel¬

text zum äthiopischen vor mir zu haben; interessanterweise zeigt

der arabische Text jedoch gewisse innere Zusammenhänge mit dem

koptischen Apokalypsenfragment und da er für uns überdies die lo

einzige ira Arabischen erhaltene Vision Schenute's repräsentiert,

wurde er in die vorliegende Publikation einbezogen. Das arabische

Ms. Ancien fond 144 der Bibliotheque nationale zu Paiis, das ich

gleichfalls eingesehen habe, enthält eine Homilie Schenute's, in der

er die Menschen zur Umkehr und Buße auffordert. Da aber weder i5

inhaltlich, noch der Porm nach ein Zusammenhang mit den hier

veröffentlichten Visionen besteht, wurde von der Mitteilung dieses

Textes vorläufig abgesehen und diese auf später verschoben. Der

Text enthält zwar viel Interessantes zur Charakteristik Schenute's,

jedoch gar keinen apokalyptischen Zug, sondern ist rein homile- 20

tischer Natur.

Die Daten über Schenute's Leben hat Leipoldt in seinem

Buche in einer so ausreichenden und klaren Darstellung gegeben,

daß ich hier nur Wiederholungen aus jenem Buche bringen könnte ;

es sei also diesbezüglich auf Leipoldt verwiesen und hier nur das 25

gegeben, was für die vorliegende Arbeit hauptsächlich in Betracht

kommt: wie verhielt sich Schenute's Psyche und was hat die Nach¬

welt von ihm gehalten? Daß Schenute innerlich ein Pneumatiker

war, darauf wurde schon am Anfang dieses Abschnittes hingewiesen.

Übrigens beweist der Umstand , daß man Schenute Apokalypsen so

zuschrieb, doch mindestens, daß er solche geschrieben baben muß,

oder man solche unter seinem Namen kannte. Falls man z. B. einem

Kirchenvater Homilien zuschreibt — mögen diese nun echt sein

oder nicht — so beweist dies doch, daß von ihm tatsächlich Homilien

verfaßt worden sein müssen , daß er ein Homilet gewesen. Denn 35

man wird z. B. doch nie darauf verfallen, einem Dichter historische

und einem Historiker poetische Erzeugnisse zuzuschreiben, wohl aber

einem Dichter dichterische und einem Historiker historische Erzeug¬

nisse. So mußte man, falls man Schenute Apokalypsen zuschrieb,

doch auch zugleich gewußt haben , daß Schenute tatsächlich Ver- 4o

fasser von Apokalypsen war.

Schenute selbst „wagte es erst sein prophetisches Bewußtsein

offener zur Schau zu tragen", als ihm schon ein gewisser Ruhm

zuteil geworden war. Auch da noch war er sehr vorsichtig , und

dies aus guten Gründen^): „die Bischöfe duldeten nämlich ein 45

1) Nach Leipoldt 1. c. S. 56. 57.

13*

(4)

allzu offenkundiges Prophetentum nicht". „Zwar wird uns nirgends

unverhüllt mitgeteilt, daß Schenute wegen seines Enthusiasmus ein¬

mal mit dem Episkopate in Streit geriet, doch findet sich (V" 38 ff., V» 374 ff., V" 638 f., E 12) ein Geschichtchen, daß, so legendarisch

6 es jetzt klingt, doch wohl darauf hinweist, daß es beinahe zu einem

solchen Streite gekommen wäre: Schenute redet mit Jesu, da er¬

scheint der Bischof von Schmun , in dessen Sprengel das weiße

Kloster liegt , und will Schenute sprechen. Dieser weigert sich

seinen Vorgesetzten zu empfangen, er beharrt auf seiner Weigerung,

10 auch als der Bischof mit dem Banne gedroht hat. Da macht Jesus

den Mönch darauf aufmerksam, daß er mit denen nicht verkehren

kann , die der Bischof als Nachfolger des Petrus und Inhaber der

Schlüsselgewalt ausgestoßen hat. Erst jetzt verläßt Schenute den

Heiland' und geht dem Bischof entgegen". Die Tatsache, daß

.15 Schenute m echt apokalyptischer Weise mit Jesu verkehrte und

Unterredungen hielt, geht nicht nur aus dieser Stelle hervor. Im

Synaxarium, daß ich schon oben zitierte, findet sich auf Pol. 101^ a

folgende höchst bezeichnende Stelle^): *•APf»- ' ftlr^ft"

' •• ' ffl^i-Tn-fl ' y/iA-ü- : oiA^. ' ^^tL^•nfh.c •• -ntt

20 ^"f-1 T.H.^+ « „Er wird die Herzen aller Auserwählten, Heiligen,

erfreuen und der Sohn Gottes wird oft mit ihm sich unterreden" 2).

Dies paßt, wie ich hier schon vorwegnehmen will, wie geschaffen

zur zehnten Vision, der Unterredung 'Abbä Sinödä's mit Jesu über

die letzten Dinge ! Warum sollte ein derartiges Gespräch mit Jesu

«5 auch nicht von Schenute aufgezeichnet oder wenigstens seinem in¬

timsten Schüler, Besa, mitgeteilt worden sein ? Gewiß ist, daß die

zehnte Vision nur die lebendige Schilderung einer derartigen Unter¬

redung ist, eine Schilderung, die sich ganz in den Bahnen des

apokalyptischen Geistes bewegt, der damals, wie lange im Christen-

80 tum , die Gemüter gefesselt hielt. In Äthiopien , dem mittelalter¬

lichen Christenstaate, der auf einer Stufe stehen geblieben, welche,

wie sich Ewald ausdrückt^), „in allen übrigen christlichen Ländern

seit anderthalb Jahrtausenden verlassen wurde", war und blieb das

Interesse an der Apokalyptik lange erhalten ; das bewiesen die

35 zahlreichen Abschriften , die beispielsweise vom Henochbuche vor¬

liegen. Diesem Geschmacke kamen auch die Visionen Schenute's

entgegen und während die ursprünglich wohl koptische Vorlage,

vielleicht auch die arabische Ubersetzung derselben — falls eine

solche vorhanden war — dem Geiste und der Strömung der Zeit

40 erlagen und in Vergessenheit gerieten, hat uns das Schatzhaus der

apokalyptischen Literatur, Äthiopien, auch diese Visionen erhalten.

Daß sie nicht vollzählig sind, soll der Gang der folgenden Unter-

1) I. Guidi, Le Synaxaire ethiopien S. 263, Z. 15 f.

2) Außerdem spreciien sclion alle Schriftsteller von Besa an von Schenute stets als vom „Propheten".

3) ZDMG. 1 (1847), S. 21.

(5)

Grohmann, Die im Äth., Arab, u. Kopt. erhalt. Visionen Schenute's. 191

suchungen zeigen, aus denen ich nur einige Momente vorwegnehmen

möchte. Fünf von den vorliegenden Handschriften (L^, Pj, W, F,

Pj) versprechen uns, zehn Visionen folgen zu lassen. Die Durch¬

sicht des Textes aber überzeugt uns sofort, daß es beim Ver¬

sprechen blieb; denn von den gebotenen drei Visionen sind nur 5

zwei unter den zehn aufgezählten, die dritte (die Vision der Kirche)

kann trotz aller Versicherungen, daß Schenute sie geschrieben habe,

unmöglich in ihrem Ganzen von ihm stammen. Dieser Umstand

zeigt — was übrigens kein vereinzelter Fall ist —, daß den ur¬

sprünglichen Stücken unechte, außerhalb stehende hinzugefügt und lo

ohne weiteres Schenute zugeschrieben wurden, sei es nun, um sie

auf diese Weise der Vergessenheit zu entreißen, oder sei es, um ihnen

so ein größeres Ansehen zu verleihen. Das große Ansehen, in dem

Schenute bei den Athiopen stand, zeigt sich auch darin, daß er in

einem Saläm des Cod. aeth. 22 der Wiener Hofbibliotbek fol. 4^ 15

zugleich mit den größten Heiligen der äthiopischen Kirche an¬

gerufen wird. Es heißt dort: „Antonius und Makarius, Arsenius

und Palladius, Auserwählter Cyrus, Sinödä, Euagris, Feküra Maryäm,

Ablb und Feküra Walda Krestös, Gerlmä, Libanos, Pantalewön und

Likanos, betet für uns, Gerechte, Frohe im Himmel, Diener des 20

heiligen Geistes". Wie sich aber dieser Vorgang vollzog, vor allem,

wie die Übersetzung angefertigt wurde, ob nach dem koptischen

Original oder nach einer arabischen Übersetzung, läßt sich nicht

gut bestimmen. Am wahrscheinlichsten ist es wohl, daß das Werk,

in seiner ursprünglichen Gestalt nach dem Koptischen — vielleicht 25

unter Mitwirkung der Mönchstradition -— arabisch konzipiert und

dann ins Ge'ez übertragen wurde.

Beschreibung der Handschriften.

Zur vorliegenden Textausgabe habe ich alle erreichbaren Hand¬

schriften herangezogen. In der Beschreibung derselben schließe ich so

mich an die betreffenden Stellen der Handschriftenkataloge än —

für die Handschriften von Paris und London ist es mir leider nicht

möglich, eine detaillierte Beschreibung zu geben, da mir nur die

Photographien vorlagen. Für die übrigen (Wien, Tübingen, Frank¬

furt) gebe ich eine ausführliche Beschreibung, die sich naturgemäß S5

hauptsächlich auf den Teil bezieht, der den Text der Visionen

enthält.

F = Fran cofurten sis. Signatur Ms. orient. Rüpp. II, 7 (vgl.

L. Goldschmidt^) p. 20 f., Nr. 7). 4 fol. membr. vorgebunden, Höhe

247, 248, Breite 220, 221, 222 mm. Linienschema am Rande durch- 40

stechen und in Blendlinien ausgezogen, Scolumnig. Schriftraum

Höhe 214, 210, 207, 212, 206, 209 mm, Breite 170, 172, 169 mm,

Intercolumniurasbreite 9, 10, 11, 8 mm. Zeilenzahl der Columnen:

1) Die abess. Iis. der Stadtbibl. z. Frankfurt a/JI. (Rüppell'sche Sammlung).

(6)

fol. I-^a 31, I'b 57, I'c 60; I^a 56, I^b 47, I^c 50; Il'a 45,

ll'b 47, Il'b 48; ll^a 44, IPb 44, li^c 46; Ill'a 42, Ill'b 42,

IlPc 38 (mit Nachtrag am oberen Rande); Ill^a 39, Ill^b 44,

III^c 46; IV'a 41, IV'b 42, IV'c 44; IVa 42, IV^b 31, das

6 Übrige von IV"b leer. Rubra: fol. 1' die ersten 2 Zeilen a, b, c;

der Name » in fol. l'^a einmal, b zweimal, fol. 3'^a, 4''b je

einmal ; hC/TfÄ"« fol. 2'' a einmal, ebenda AA.Tft"P-A/»"Art.! fol. l''c, flA-/" > 4»^ft ! fol. 4'c, "^CWjFft"' fol. 4''b; 3''b, c die ersten

2 Zeilen; Rasuren sind wenig, Nachträge zwischen den Zeilen

10 ziemlich häufig (alle von erster Hand) angebracht; fol. l'a, 3''—4''

sind mit schwarzer, das übrige mit brauner Tinte geschrieben.' Die

Folioseiten sind unnumeriert, Quaternionenzahlen fehlen. Als Eigen¬

tümer der Handschrift erscheint auf fol. 4^b, und am Anfang und

Ende der Nagara Müse ein gewisser f'CF-W'h • ■ Dies war aber

15 keineswegs der ursprüngliche Besitzer der Handschrift, denn auf

fol. (des eigentlichen Kodex) a, Zeile 5 steht hinter 7'flfi : eine

Rasur von drei Buchstaben, die ich mit voller Sicherheit nach den

Spuren der Konturen — der Name ist ziemlich gründlich radiert —

P'A^ i lese. Diesem gehörte also Seite 1—229 (nach Gold-

20 Schmidt's Zählung), das ist: Buch IV Esra, III Esra^ Esra und

Nehemia, Tobit, Judith, Esther und Sirach — das Ganze ist auch

von anderer Hand, als die Visionen Abba Sinödä's. Am Ende findet

sich eine hübsche Zeichnung in Schwarz und Bot als Zeilenabschluß ;

Seite 232—33 zeigen feine dünne Schrift von dritter Hand , auf

26 p. 233 unten zwei Zeichnungen, Seite 235—342 von einer vierten

Hand. Interpunktionen sind einfach. Die Schrift der Visionen

Sinödä's erscheint mir nicht gar so schlecht, wie dies Goldschmidt

behauptet , wenigstens war sie mir vollkommen leserlich. Da

L. Goldschmidt begreiflicherweise in seinem Kataloge nur ganz all-

30 gemeine Andeutungen gibt und besonders über Besitzer und innere

Gestalt der Handschrift gar nichts bringt, habe ich es als meine

Pflicht betrachtet, bei diesem wichtigen Ms. ausführlicher zu werden

(XVII.—XVIII. Jahrb.).

W = Vindobonensis. Signatur Aeth. 4 (vgl. N. Rhodokanakis i)

36 p. 69 f., Nr. XXI). Das vorliegende Stück bildet mit dem voran¬

gehenden Physiologus, der von derselben Hand ist, zwei Quater-

nionen, die dem Werke offenbar später beigebunden wurden — die

vorangehenden Stücke sind nämlich von anderer Hand geschrieben.

30 Zeilen zu 2 Columnen; Höhe der Fol. 255 mm, Breite 202 mm.

40 Höhe des Schriftraums 170 mm. Breite 138—144 mm, Inter¬

columniurasbreite 15 — 16,5 mm. Eubra: fol. 98''b Zeile 1, 2, 5, 6;

der Name A.^ « i fol. 98'b Z. 9, 26, 35; fol. lOO^a Z. 17 MlT^

fir, fol. 101^ a Z. 3, 4 v.u. und A.«^«: Z. 1; fol. 101^ b, fol. 103' a

1) Die äthiopisclien Handschriften der Ii. lt. Hofbibliothelc zu Wien.

(7)

Grohmann, Dte ttn Äth., Arab. u. Kopt. erhalt. Vistonen Schenute's, 193

Z. 13 und endlich MhiC> Z. 15 derselben Folioseite. Fol. 9'9'b

und 100' a, sowie 101^ b und 102' a sind durch nasses Auf¬

einanderlegen beschädigt. Als Name des Besitzers erscheint am An¬

fang des Physiologus und am Ende der Visionen Sinödä's (fol. 103' a)

ein gewisser Kn*<6C'- Daraus, daß der Name fol. 89^ a (Einleitung 6

des Physiologus) auf einer Rasur steht , wird man wohl nicht

schließen dürfen , 'Abüqer sei nicht der erste Besitzer des Kodex

gewesen; denn auf den ersten 8 Zeilen von fol. 89^ a wurde sehr

viel ausradiert, so daß die Rasur keinen festen Anhaltspunkt bietet.

Da überdies der Name auf fol. 103' a nicht auf Rasur steht, lo

so glaube ich, daß 'Abüqer sicher als Besitzer des Kodex, wenigstens

für den Physiologus und die Visionen 'Abbä Sinödä's, gewiß als

erster Besitzer in Betracht kpmmt. Das vorliegende Stück findet

sich übrigens auf fol. 98'b—103'a. (XVIII. oder XIX. Jahrh.)

Lj = Londoniensis. Signatur Orient. 818 (vgl. Wright^) S. 313, 16

Nr. 391). Sehr schön und korrekt geschrieben und deshalb dem

Texte zugrunde gelegt. (XVII.—XVIII. Jahrh.)

Lj = Londoniensis. Signatur Orient. 827 gleichfalls gut ge¬

schrieben (vgl. Wright 1. c. S. 294). (XVII.—XVIII. Jahrh.)

Pl = Parisinus. Signatur Ethiopien 146 (Zotenberg 1. c. so

S. 222, Nr. 146), sehr schön und korrekt geschrieben = L^.

(XVII.—XVIII. Jahrh.)

Pj = Parisinus. Signatur Ethiopien 113 (Zotenberg 1. c.

S. 127 f., Nr. 113), ziemlich flüchtig geschrieben, aber alter Duktus.

(XVI. Jahrh.) 25

T = Tubingensis. Signatur M. a. IX, 13 (vgl. Ewald, ZDMG.

1, 1847, p. 23 f.). Aufschrift Tagsässa Beta Christian. Das vor¬

liegende Stück steht fol. 80'—88' (nicht wie bei Ewald 79—87, da

der Kodex, wie die meisten Tübinger äthiopischen Ms., nicht nume¬

riert ist, ist ein Verzählen natürlich leicht möglich). Foliozahl 97, so

2 columnig geschrieben, die Columne zu 20 Zeilen. Höhe der Folio¬

seite 205—207 mm. Breite 181, 180, 179 mm. Größe des Schrift¬

raums: Höhe 132—137 mm. Breite 130—133, 140 mm; Inter-

columniumsbreite 11— 16 mm. Rubra: fol. 79' a , Zeile 1 und 2

(die Einleitungsformel) und der Name '^CfT'' auf fol. 87 'b. Ge- sS

näht ist das Pergament fol. 86; durchlöchert fol. 83, 84, am Rande

eingerissen fol. 80 unten. Zwischen fol. 87/88, 89/90, 96/97 ist

je 1 Blatt ausgeschnitten. Als Schreiber erscheint am Schlüsse in

der Gebetsformel (vgl. S. 265, Note 11) > tiC/i-FA > genannt.

(XVI. Jahrb.). 40

1) Catalogue of the Ethiopic Ms. in the British Museum acquired since the year 1847.

(8)

Die Rezensionen des Textes und das Verhältnis

der Handschriften zu einander.

Der Text der Visionen 'Abbä Sinödä's liegt in 7 Handschriften

vor, die sich auf 3 Rezensionen verteilen. Rezension A umfaßt

5 F W Li Pl , Rezension B ist durch P, , und Rezension C durch

Lj T repräsentiert.

Rezension A gibt den Text iu der ursprünglichen Form

in voller Breite. Aus der Zahl ihrer Repräsentanten gehören je

2, nämlich Li Pj und WF eng zusammen. Da die Orthographie

10 in Li und Pi bis auf wenige Ausnahmen identisch ist, da sich

ferner in beiden dieselben gemeinsamen Fehler i), besonders Ver¬

schreibungen ^) , finden , ist wohl anzunehmen , daß beide von der¬

selben Vorlage kopiert wurden, höchstens mag Pj in direkter Linie

aus einer Abschrift von L^ abgeschrieben sein. Kleine ünter-

16 schiede zwischen Li Pj^), die sich jedoch auch ganz gut aus Ver¬

sehen des Kopisten erklären, können diese zweite Annahme recht¬

fertigen. Ähnlich steht es auch mit W und F, nur daß der Zu¬

sammenhang nicht so eug ist, wie bei LjPi; vor allem sind beide

keinesfalls nach einer Vorlage kopiert. Die Zusammengehörgkeit

20 beider tritt besonders in gemeinsamen Auslassungen gegen Li Pi*),

sowie gemeinsamen Abweichungen gegen Lj Pi*) hervor. Einmal

(S. 216, Z. 14) sind sogar die Trennungspunkte in beiden in der¬

selben abweichenden Weise verwendet {(DKhOflC '• X >)■ Diesen

Zusammenhängen steht aber eine Reihe weit wesentlicherer gegen-

26 seitiger Abweichungen gegenüber, als dies innerhalb Li und Pj

1) So S. 216, Note 23 RMl « statt flAAi :, 220, Note 18 ^-JiHUh •

statt 1">iHHh ', 212, Note 3 OlfllAR"' statt fllAK"!; vgl. weiter 232, Note 30;

233, Note 34; 250, Note 26, 27.

2) z. B. S. 252, Note 37 ah/*'(n i rfi:C ■• statt W-tlf- : ^"^C i , vgl.

weiter 230, Note 25; 231, Note 31; 232, Note 13; 238, Note 5, 6; 242, Note 21;

244, Note 27; 250, Note 33; 254, Note 36.

3) So z. B. S. 214, Note 12 P, a)+"IYA°lH>' i , L, (D^'-"; 214, Note 23

P, (Dft-^»:, L, (D^+!; 218, Note 31 P,+m^lfti, L, -i-m-nA-, 220, Z. 10

P, l-JtHTlh L, ^XHHll Note 15 P, ^ft+f :, f-ti-tf ., 230, Note 20

Pl f'^d^'W' ', L, P^i^lO- 232, Note 2 P^ 6P«^a^•^ i, L, . . . ^ . . i ; 236, Note 12 P, fl)Yfft"fl»- ', aJtltf-A°<n>" i ; Note 28 Pi ', ^ H**

+n«; 238, Z. 2 P, Ktif^', L, Ki*^^'; 212, Note 8 P^ nn<n>^Aai. i , L, fl»*:; vgl. weiter S. 238, Note 10, 14; 240, Note 22.

4) So fehlt S. 214, Note 14 in beiden JvO»«Note 21 ^Id •■; 226, Note 4, 5 fehlt Oiao'i'itim •• anniai'iVf'i >■

5) So z. B. S. 216, Note 9 beide OJM'fl'J • gegen Lj Pj flM'flO- >;

244, Note 14 beide % gegen Li P, Vgl. ferner S. 212, Note 12; 218, Note 23 222, Note 11; 226, Note 33; 228, Note 1, 3, 15; 230, Note 25.

(9)

Grohmann, Die im Ath., Arab. u. Kopt. erhall. Visionen Schenute's. 195

der Fall war^), so daß die Möglichkeit einer gemeinsamen Vorlage

ausgeschlossen erscheint. Trotz dieser internen Untei'schiede , die

im Vergleich zur stark überwiegenden Zahl der gemeinsamen

Stellen als verschwindend gering anzusehen sind, gehören beide

Gruppen doch eng zusammen. Sie repräsentieren eben eine und 5

dieselbe Te.xtgestaltung , in die durch Kopieren Pehler und Ab¬

weichungen hineingetragen wurden. Dies soll , abgesehen von

dem früher Ausgeführten , noch an zwei Fällen veranschaulicht

werden. S. 230, Note 25 ist das falsche (D^IL-: in P^ intakt,

in W schon emendiert (nach F). Der Vorgang ist also folgender: lo

F trägt die ursprünglich richtige Fassung (DAXA', LiP^W haben

die Stelle verderbt, und zwar nach einem aus einen anderen Vor¬

lagetyp als F (zu dem Pj Lj T gehört) stammenden CD-^fl «, in W

aber ist bereits wieder nach einem F nahestehenden Exemplar nach¬

korrigiert worden. Ebenso S. 234, Note 23, wo Lj P^ das unsinnige 15

it^lf'ß: •• intakt stehen haben, während W den Fehler zwar gleich¬

falls hat , aber schon am Rande durch ein Lo T verwandtes (D^f'

f^hi.' verbessert. Für die Filiationsfrage ist es ferner von großer

Wichtigkeit, daß gerade F (gelegentlich auch WF) in einer Reihe

von Fällen die richtigere und auch ursprünglichere Fassung des so

Textes zeigt ^).

Rezension B mit ihrem Repräsentanten Pj zeigt bereits

große Abweichungen von Rezension A. So sind besonders Wörter,

selbst Sätze, die einen schildernden Zusatz enthalten, in Pj oft

gegen Rez. A ausgelassen ^) , um den Text zu kürzen und zn ver- 25

einfachen. Dadurch wurde manchmal etwas ausgelassen, worauf

im folgenden wieder zurückgegriffen wird, so daß kleine Dissonanzen

auftreten, die die Umarbeitung erkennen lassen. Umgekehrt finden

sich auch Zusätze zu Rez. A, so z. B. S. 214, Note 17; 246, Note 33,

34, 35. Eine Eeihe von Fällen zeigt ganz deutlich , daß Pj auf so

einer Umarbeitung der Rez. A beruht. S. 214, Note 8 hat Rez. A

1) So S. 214, Zeile 15 und Note 24 W f'ff.^ll » (am Rande fy^m

^V--) Mör-tiO", F f^t^Ö > MKT'^O' •■; 216, Zeile 1 und Note 1 W

(OfM,--. F MH!P"nA--; 216, Zeile 7 W X,1-1llft1-i, P verschrieben Kf"

hAt ' '• (offenbar hatte die Vorlage X.+hft1* '); 216, Note 13 fehlt h<W» <

gegen W; Zeile 11 und Note 20 W MICh F Midtl ••; 218, Note 35

W verschrieben ll<!?"1- ' (nach VkJ^I" F : \ld9''t' > .

■■ 2) So S. 218, Note 48 AATi ' gegen L^P, AftO):; 222, Note 11 hO"? >

gegen L,P, tttid'V '• ; vgl. ferner 250, Note 10; 252, Note 10, 37; 260, Note 41;

262, Note 14; 266, Note 4, 5.

3) So S. 214, Note 16 Roo'i^:; 216, Nute 11 flM'h < ^-X-fc ' Ötit" ';

240, Note 25 «"»rtlV i hfrnC > (BtitP'IC ■•'itt?'^ 254, Note 20 OHftt' ' H

•t i n.+ ' YlCA-t^"» •■; 264, Note 15 (Df-XlOh'i i HIV ' ^fAx ' (Dhhr ■ Oh A^ ' tf-A* •• "JAf" '; vgl. ferner 232, Note 18, 19; 234, Note 12; 236, Note 1, 9. 14, 20; 242, Note 4, 5; 244, Note 4; 246, Note 17, 33, 35; 250, Note 29;

252, Note 16.

(10)

l£'\f' ' Ifl-^-l- • i , Pj H-öf- > hV ' -iO-h •■ttht-t » ^A >. S. 214, Note 10, Rez. A (Df.a.ttr •■AXItlM ' hCft-fcH >hh - ■ ■ ■ Pj besser f'O.'M' A.?« < -thliMir ■'hl •• AS"« •• AX-ZtLXV (OhO.lr' ■■t.h'WM >

InCAi:^? ' XA ' • • ■^)- Auffallend ist der Zusammenbang zwischen

und WF"), einmal ist W sogar nach Rezension B korrigiert*).

Der Archityp der Rezension B stand offenbar der Gruppe W P

näher als der Gruppe Pi. Eine Besonderheit von Pj — und

auch der Rezension C — ist es, daß Schenute von sich stets in

der ersten Person spricht*), während dies in Rezension A erst von

Kap. 6,1 an der Fall ist. Dies wird wohl so zu erklären sein, daß

einst auch Rez. A Schenute stets in der ersten Person sprechen

ließ, die uns vorliegenden Kopien aber den Versuch zeigen, die

Darstellung durch Einführung der dritten Person zu objektivieren,

was durch die Ungeschicklichkeit der Kopisten nur mangelhaft ge¬

lang und schließlich aufgegeben wurde. Sprachlich bemerkenswert

ist, daß Pj J^AO ' stets mit dem Akkusativ verbindet i*), sowie die

Schreibung AiT i (vgl. S. 205, h).

Rezension 0 umfaßt die Handschriften Lj und T. Der

Abstand von Rezension A ist bereits sehr groß. Abgesehen von

157 Fällen, in denen die Textgestaltung von A abweicht*), zeigt

Rez. C folgende wichtige Eigentümlichkeiten: 1. Wie in Rez. B

spricht auch hier Schenute von sich stets in der ersten Person.

2. Wie in Rez. B erscheint auch hier die Schreibung AVT i .

3. Kap. 1 und 2, sowie 3, u-ae fehlen in T (vgl. S. 220, Note 5,6;

222, Note 10). 4. Die siebente Vision fehlt in Rez. C. 5. Zu Ende

1) Vgl. femer 8. 216, Note 18; 224, Note 27; 233, Note 33; 246, Note 17;

252, Note 36.

2) Mit WF 8. 212, Note 20; 218, Note 8, 23; 240, Note 14; mit W 252, Note 37 (beide das ungewobnliche OhllfO > yfrC «!); mit P 212, Note 13, 17 (FPj das richtige); 214, Note 1; 216, Note 8; 218, Note 18, 19; 234, Note 16;

238, Note 19. 3) S. 218, Note 23.

4) Vgl. 8. 214, Note 10, 25; 216, Note 1; 224, Note 17, 25; 226, Note 13;

243, Note 31. 5) Vgl. 8. 214, Note 7: 236, Note 2; 246, Note 2.

6) Einige derartige Fälle, die zugleich auch die Zusammengehörigkeit beider Ms. zeigen, sind: 8. 220, Note 2 }|A ■X.)ArlK > (lUf < fehlt bei LjT;

226, Note 27 L^T mehr Whliü ' HMAA : Uli > hMWf > MTiinA > thi >

V'liWll^ ••; 230, Note 25 P^l^^l ID'S.n i gegen L,P, (D^fLU Cfr. 234,

Note 31; 235, Note 35 L,PiWF X*}!! s IIA° > XT^^ ■ AdAU* ■, LjTX"«

Olf I y"AA • ^fl,ß ' JCÄ"* «! Vorgleiche hierzu 238, Note 19; 240, Note 16 ; 242, Note 20; 246, Note 10, 20, 22; Note 26—28 L^P, fl'il" < i P-IUA^ «, LjT dAT-'HÄC:!» (T MKCth') "VILf ' flip.n.Ai '; 246, Note 13; 248, Note 7; vgl. besonders 248, Note 10, was LjTganzanders lautet; 260, Note 42

T hM -Midi (wL,p„, M1C-) «"»h ' xy-rni-^ ! (w xy-miY»!)

w^-eis «, Lj AWIC « hao ' X-rnil ' vi-'Z-ti ü, T AUdC • AHxnr^ I

X'TLV ' fD-ttVfi ■•W^^'E't '; vgl. 228, Note 27; 230, Note 13.

(11)

Grohmann, Die im Ath., Arab. u. Kopt. erhalt. Visionen Schenute's. 197

•der Vision vor der Kirche hat T eine gänzlich andere Fassung

{vgl. 264, Note 26). Daß Rez. C aus Rez. B hervorgegangen, zeigen

schon die zahlreichen mit gemeinsamen Auslassungen. Doch

auch sonstige gemeinsame Abweichungen von Rez. A beweisen den

Zusammenhangt). Lj T hängen untereinander ebenso zusammen 5

wie W und F"), abgesehen von einigen wesentlicheren Ab¬

weichungen*), die es eben nahelegen, für beide keine gemeinsame

Vorlage anzunehmen ; Lj T sind wie W F nicht aus demselben Ms.

kopiert. Einmal zeigt sich Zusammenhang mit F (244, Note 19)

und in einem Falle ist T nach Rez. A korrigiert (258, Note 23). lo

Bei Betrachtung der Frage nach der Filiation der Hs. und der

Aufeinanderfolge und Entwicklung der Rezensionen gibt der Um¬

stand zu denken, daß die nach den sachlichen Kriterien als jüngste

Rezension sich erweisende Rezension C neben einem Ms. aus dem

XVn. — XVIII. Jahrhundert (Lg) noch durch ein Ms. aus dem i5

XVI. Jahrhundert (T) repräsentiert wird, während die als älteste

umzusehende Rezension A nur durch ein Ms. aus dem XVH. —

XVIII. Jahrhundert repräsentiert wird. An sich könnte dieser

Umstand dazu führen, den umgekehrten Weg, also C als älteste

Rezension anzusehen , einzuschlagen , und A und B aus C durch 20

Erweiterung und Hinzufügung entstanden zu denken. Gegen diese

Auffassung spricht aber die Art der Auslassungen in PjLjT gegen

Rez. A. Besonders die wesentlichste Auslassung der Rez. C, das

Fehlen des Kap. 3, 14-26 (und auch von Kap. 1, 2), die als wesent¬

lich zur Vision gehörig angesehen werden müssen, zeigen die Art 25

und Weise, wie aus P^ Rez. C hervorging. Der umgekehrte Vor¬

gang ist an dieser Stelle ganz unmöglich; Rez. C hat die ganze

ausgefallene Stelle zu den Worten: Und als ich meinen Vater be¬

treffs der Christen fragte, deren Leib ich angezogen hatte,

da ... (vgl. S. 223, Note 6) zusammengefaßt. Es ist ganz unmöglich, so

daß aus diesen 5 Worten eine Einlage von 12 Sätzen in Rez. A

und B gemacht worden sei. Ähnlich verhält es sich meist auch

mit den übrigen in Rez. C ausgefallenen Stellen. Da nun so fest¬

steht , daß sich aus Rezension A Rez. B , und aus dieser C ent-

1) So hat S. 226, Note 17 PaL^T KP'l'M'h ' Regen LiP^WF ^.^-h.

Note 30 WPjL^T hti • f^l-tti- ' gegen L 1 P, F MP-l-fl*- «; 228, Note 6 Pj La T besser »lV^!<W>fllV< gegen LiP,WF hVi; 230, Note 13 PaL^T besser ATlO^-f O»*^ ! gegen L , Pj AH : Ohh-f-O^i. ', W F OJ-Ji-f <n>"X '; 240, Note 19 PjLjT fllhy"', LjPi fl>h<n>: (vgl. Note 16). Vgl. 226, Note 18; 230, Note 25, 28; 242, Note 9, 26; 244, Note 10; 246, Note 18; 258, Note 8, 13.

2) Vgl. vorhergehende Seite, Note 3. — Ferner S. 234, Note 22; 240, Note 3, 5; 248, Note 21; 250, Note 23; 258, Note 5, 12; 260, Note 16.

3) So S. 216, Note 24 T Alf'', Lj XflHl"!; 241, Note 31 T hfl

^Jfrl, Lj X9"fl"n"«!; 220, Note 5 L, HMflA ' AT 1 P-^-WV- », T Hfl ihi « W-ViWO"^ 'i vgl. ferner S. 228, Note 14; 234, Note 10—15; 240, Note 16;

244, Note 34; 246, Note 4; 260, Note 20, 42.

(12)

wickelt hat, so soll als Abschluß der vorangegangenen Unter¬

suchungen der Versuch gemacht werden, die Filiationsfrage der Mss.

zu beantworten. Wir Jiaben gesehen, daß WFL^Pj in engem Zu¬

sammenhange stehen, WF jedoch vor L^Pj den Vorteil hat, oft

6 die bessere und zweifellos ursprünglichere Passung des Textes be¬

wahrt zu haben. Ferner ergab sich, daß Pg und somit auch Rez. C

dem Ms. P viel näher stehen, als der Gruppe L^P^, die stellen¬

weise doch wieder den Einfluß einer Vorlage, die mit Pj Lj T ver¬

wandt ist, verrät (vgl. das auf S. 195 am Ende Gesagte). Daraus

10 ergibt sich , daß F in einem seiner Vorgänger — den ich später

nach dem Vorgehen D. H. Müller's in seiner Arbeit „Die Rezensionen

und Versionen des Eldad -had- däni"i) mit F* bezeichne — den

Architypus für die Rezension A abgab, aus dem die beiden übrigen

Rezensionen hervorgingen und zwar die Klasse F in direkter Linie,

16 aus ihr einerseits W, andererseits LjPi, wobei für beide Be¬

ziehungen zu einem Ms. P* der Klasse F, aus dem Pj hervor¬

ging, angenommen werden müssen. Aus zwei verschiedenen Mss.

von Pj sind dann L2 und T hervorgegangen. Ein Versuch, diese

Beziehungen in einer Zeichnung darzustellen, mag folgender Stamm -

so bäum ergeben :

F'' I

Klasse F

W P»

LiPi I

Pj

L., T

Nun will ich noch einen Umstand erwähnen, der für die

Filiation der Handschriften von Bedeutung ist. In der Vision von

der Kirche Kap. 3, 1 sind der König von Rom und der König von

Äthiopien erwähnt, und zwar kommt es dabei auf das Fehlen des

26 Namens des Königs von Rom an. Die Stelle lautet (cfr. S. 254,

Note 18):

in F trn-w : er ••Wtia^ mi-it-w : Kt-f-kF •■Vtiao- : ^J-p-fl

inWLiPi, , , Wia^'OtS , , , „

in P2 . » , fehlt . , ,

30 in L, T , , , • , , , , , fehlt fehlt

1) Die Rezensionen und Versionen des Eldad- had -däni, nach den alten Drucken von Konstantinopel, Mantua und Venedig und den Handschriften von London, Oxford, Parma, Rom, St. Petersburg und Wien, veröffentlicht und kri¬

tisch untersucht von Prof. Dr. D. H. Müller (Denkschr. d. kais. Akad. d. Wissensch, in Wien, philos.-hist. Classe Bd. XLI, I Wien 1892).

(13)

Grohmann, Die im Äth., Arab. u. Kopt. erhalt. Visionen Schenute's. 199 In P steht hinter nho"' ' ein freier Raum für drei Buchstaben

ausreichend, leeres weißes Pergament. Derartige leere Stellen waren

stets zum Ausfüllen für ein Rubrum bestimmt oder konnten als

Andeutung dienen , daß hier ein neuer Absatz beginne. Letzteres

ist hier natürlich ausgeschlossen und so bleibt nur die Annahme, 5

daß der Schreiber hier etwas im Rubrum hat nachtragen wollen,

allein was konnte dies nach Hfl'"'' ' anderes sein, als der Name des

Königs von Rom! Die Erscheinung, daß P ein Rubrum ausläßt,

ist gar nicht auf diesen Fall beschränkt; die ersten Zeilen der Vision

von der Kirche sind auf diese Weise ausgefallen und erst später lo

auf der vorangegangenen Folioseite nachgetragen worden. Die Vor¬

lage von F muß also den Namen des Königs von Rom noch ge¬

habt haben; wie er lautete, ist natürlich nicht zu eruieren. Nach

dem Typ F schlössen nun WLjPi in genauer Abschrift des Wort¬

lautes Wia^i an das Folgende an, P^L^T ließen es aus, da es ja i6

gar keinen Sinn hatte, es ohne den Namen beizufügen. In LjT

ging dann auch der Name des Königs von Äthiopien verloren,

vielleicht durch einen ähnlichen Vorgang, wie der des Königs von

Rom. Wie sehr in solchen Fällen mit Eigennamen in weitherzigster

Weise verfahren wurde, zeigen der Name <n»li = (S. 260, Note 42) ao

und ll?" ! (S. 240, Note 19), auf welch beide Fälle, da sie gleich¬

falls für die Beantwortung der Filiationsfrage im obigen Sinne

sprechen, hier noch näher eingegangen werden soll : In S. 240, Z. 7 ff.

werden mehrere Gestalten der Bibel , wie Adam , Esau und Cham,

als Beispiele herangezogen: nun hat Lj P^ statt tDh?" ' (und Cham), 20 das uns so in Po L T erhalten ist, Whi"' (und wie) verschrieben,

in W F fehlt fflhy :. Nun muß aber in den Vorlagen von

WEL^Pj auch 0)119": gestanden haben, denn schon im zweit¬

nächsten Satze (Satz 7) wird mit den Worten „andere erbten die

Knechtschaft von Geschlecht zu Geschlecht' auf Cham angespielt, ao

Pj Lj T haben das richtige aus einer Vorlage der Klasse F bewahrt.

Im zweiten Falle verhält es sich umgekehrt. S. 261, Note 42 haben

W F Li Pl P2 das richtige >,ft.A : Mid •■aott •• „wehe der Stadt

Mekka'. L.j hat aus aol} t durch Verschreibung Yi€io:, und darauf

aus Ji^^-flU-^! einen Subjunktiv X-flTI'li gemacht, der gar keinen 35

Sinn gibt. T, dessen Vorlage den Namen Mekka nicht mehr oder

nicht richtig aufwies, hat eine neue Fassung angenommen und statt

„wehe der Stadt Mekka' — „wehe der Stadt die sich weigert, an

unsern Herrn Jesus Christus zu glauben". Der zweite Fall beweist,

glaube ich, die Unmöglichkeit des umgekehrten Weges, das heißt, 40

daß Rez. AB aus C hervorgegangen, in genügend deutlicher Weise.

Gleichwohl will ich eingestehen , daß die Frage der Filiation der

Mss. im einzelnen , besonders über ihre Zwischenglieder , nicht so

leicht und durchsichtig zu lösen ist. Obiger Stammbaum mag

also vorderhand ein Versuch zur Lösung sein. 4.5

1 !

(14)

Das Verfahren bei der Herstellung des Textes*).

Als gegebene Grundlage für die Herausgabe erwies sich die

wohl am besten geschriebene Hs. der Rezension A, nämlich L^,

deren Poliozahlen am Rande des nachstehenden Textes verzeichnet

5 sind. Zwar finden sich in ihr gelegentliche Plüchtigkeiten , wie

Verschreibungen oder Auslassungen, doch keineswegs in so großer

Anzahl wie in den anderen Hs. Die Kapiteleinteilung ist nach der

einzigen Hs. die sie bietet, nach Lj, vorgenommen. Für den in

Lo nicht enthaltenen Teil habe ich die Einteilung nach dem Inhalt

10 selbst nachgetragen. Die Interpunktionen und damit die Satz¬

abteilung wurde nach Pj beibehalten. Nur wo diese absolut un¬

brauchbar war — was übrigens nur sehr selten vorkommt — wo

ein Satz etwa schon nach 3—4 Worten schließt und eigentlich

zum folgenden oder vorangehenden gehört, oder wo ein Absatz

15 den Zusammenhang zerstören würde, wurde davon abgesehen. Die

Zählung der Kapitel und Sätze wurde übrigens nur zur Bequemlich¬

keit des Lesers eingeführt und findet sich in den Hss. nicht.

In den Text von Lj wurde an wenigen Stellen aus Rezension

C und B (LjTPj) oder auch aus WF die bessere Lesart auf-

20 genommen, wenn sie sich wirklich als solche erwies oder der Text

von Li notorisch verderbt war. Diese Einschübe sind durch eckige

Klammern gekennzeichnet, so daß der Originaltext von L^, ab¬

gesehen von den Noten, leicht herzustellen ist.

Alle Varianten , die für die Textkritik nur irgendwie in Be-

25 tracht kommen können, sowie alle Eigentümlichkeiten von L^, aus¬

schließlich der orthographischen, sind in so sorgfältiger Weise wie

nur möglich, vermerkt. Die Orthographie der Eigennamen ist stets

nach sämtlichen Hss. gegeben. Mit dem Bestreben, dem Leser ein

möglichst genaues Bild der Hss. zu geben, glaube ich es entschul-

30 digen zu können, daß ich dabei vielleicht etwas zuviel des Guten

tat. Doch brachte ich es nicht über mich, selbst minder wichtige

Kleinigkeiten aus den Noten auszuscheiden, da deren Wert beispiels¬

weise bei der Auffindung einer neuen Hs. oder Version von vorn¬

herein nicht beurteilt werden kann. Im Interesse der Entlastung des

35 dem Leser und Herausgeber gewiß gleich unangenehmen Varianten¬

ballastes wurden nun doch folgende Lesarten, mit Ausnahme zweifel¬

hafter und wichtiger Fälle, weggelassen :

1. Offenkundige Schreibversehen einer einzelnen Hs. (immer

außer L^) , die in Auslassung oder Doppelschreibung eines Buch-

40 staben oder in sichtlicher Verwechslung mit einem anderen bestehen.

Diese Fälle seien hier vollzählig zusammengestellt: T

X.A: für ft>.ft<J,>bA> 236, o. W YiCftt^ : für hCft-tn ' 254, lo.

VlC/|-f> : für hCft-tn ' W 256,222, Note 1; WF 248, o. T V"1

1) Ich habe dabei im aligemeinen den von C. Bezold in seinem Kebra Nagast eingeschlagenen Weg beibehalten.

1 9

(15)

Grohmann, Die im Äth., Arab. u. Kopt. erhalt. Visionen Schenute's. 201

fH-> f- 'if'l'Tt-' 256, Note 24. ¥ 'T.JiA' f. 'T.hX.A« 252, lo. F AQ : für AnA-tis » 228, s. W nf-^h > für HP-'t^-ft : 222,12. F K.f'

hMA : für X.p.T'hyA •■ 224, 11. W ß:^ : für jC^^. i 238, 13. F flX

•i-tV > für nM-tXY ' 240, 5. W f,h> für ^,^•t' 242, 1. W CD+

AfoB-: für fflt+AJPffl"- ■• 230, 12. Lj a)/»'*(?' für aif./^dCt 262, 4. 5

W ^t-Ohlt für ^ho^^: 234,11. F A^T^Jt für h-^VKi ' 236, 9. F P4»

ntio»-: für ro4>nVia»-< 236, n. W fflAO ' für ffiXAH > 264,9.

F AH' für Am« 254,3. Lj für XA"»: 252,6. F ^m.^:

für •Irti.M-« 240, u. W AC! für nAC : 246, 9. T AÄ,AX.ff-flAf" '

für AX.P<-AAyi 262,8. P2 ti^'hfP'Pü: für Ylf,^fVV : 242,8. 10

F C^hhX ' f C^hi. •■250, 5. T ffl^^^lA •■f. a)p.^lA ' 256, Note 27.

F «D^AAAi»^ ' für (D^uLAA* ' 256, 15. W OdAA ' für « 254, 13.

F tf-tf-A" für tf-A" 216, 3. F für «Tt++i 234, 1. W HV

•fl-flh ■ für HVn-flh » 234, 9. F tXHHY»- i für ^XHHh •• 220,10. F X,^

hA+'1-' für X,1-h/?'1-' 216, 7. W (DXnfto: für (DX(LA- > 246, 3. 16

W XJ-tf-h-A ! für Xyh-W-A ' 240, s. W OJJIr'B^ftJPoo- : für ffl^

«B^ftjPflo. t 238, 3. Pl nRA ! für näCrh ' 230, 13. P^ X^Afl- : für

K^hO" 226, 9. Pl tKdi, : und W VRC^i für Vä«;^: 226, 7. L2 0+

AyRR+ ' für n+Af"JL};+ : 229, Note 33. F a):hna)}i « für al;^n

OJ-X: 228,9. W ^hmt : für 228,7. W Ji<;y":|-i für 20

9"^ : 218,16. Pl ^U-i«?: für 212, is F *d«P : für *J,«P '

230, I.'i. W haKhao- : für ha^bh"^ •■ 222,11. W tf-iVf ' für tf->if :

222,9. WF hfOKhMao-i für Xa>-9>ih<nH : 220, is. W «nAM : für

«wAKVll" ' 252, 11. W p^^/^Or •. für f^Yif^O- 254, s. fflXYi

«?<Jlh : für fflXViVitÜ- ! 258, 3. P2 «Tip.a) : für "VAP^ ' 252 , 8. 26 W (Dhirn ' für fllJiHH : 252, 7. W ^"^61 > für h'^did'i •• 236, 1.

W -HXH-Hh ' für ^XH-Hh ' 234, 7.

2. Korrekturen von offensichtlichen Schreibversehen durch Rasur

oder Setzung eines fehlenden Buchstabens zwischen die Zeilen, ferner

Rasuren im allgemeinen, sofern sie nur den Raum eines Buchstabens 30

einnehmen. Eine Ausnahme macht davon Li und solche Fälle, die

für die Abhängigkeitsfrage der Hs. in Betracht kommen können.

3. Das eventuelle Fehlen des Naquet oder dessen unrichtige

Setzung (einigemal in W F Lj). Die Pronominalsuftixe erscheinen

durch Naquet getrennt in W hCft-tn'h' 252, 6. 254, 1. W flit S5

CWi^: 218,3. Pl H^^A-ii» 236,12; X: ist durch Naquet ge¬

trennt in WF (DAXOf-IC:^! 216, u. W ft-1:::t' 212, u; ^iinPj

oDi, : Tt « 242, 12. W ao-4iAx1 1 11 230, 12; des öfteren trennt Naquet

auch Ui, H' von seinem Beziehungswort LjPiPj AH'^Af"' 224,1.

P2 AH »AIA»"' 218, 10. P. AM'P.Vi.->»i 218, Note 20. T Yian:-»'to 218, 12; einmal auch '• in W X«"* > A^t»* s 258, 12. In die Mitte

des Wortes fällt Naquet in Pj : i\ : 260, 13. F JiV 1 1- 1 238, 8.

F tf-i i iWfl»- : 232, 8. W HP-T-1 "J^* : 224,13. W oiKf^'^f: ■•IP '

216,8. Lo AT'8 s 216, Note 19. Als zwei Worte scheinen durch

Zwischensetzung des Naquet noch gefühlt L-^ \l.C9 '• fiffil 256,1.1. 45

W hin}t><l<h.C> 250,4. WLj Xn-i+A^-Aft' 226,1.

Bezüglich der Orthographie ist im Texte die etymologisch

(16)

richtige Schreibung nach Dillmann's Lexikon eingehalten mit Aus¬

nahme jener Fälle, in denen der Wechsel der Konsonanten mit

einem Bedeutungswechsel verbunden ist; in diesem Falle ist die

Orthographie der Hs. stets in den Noten angezeigt. Die Vai'ianten

5 sind stets nach der Orthographie der Hs. gegeben. Um dem Leser

jedoch eine Vorstellung von den orthographischen Eigentümlich¬

keiten der Hss. zu geben, seien hier die Verschiebungen im Laut¬

bestande , die die Hss. aufweisen , in ihren wichtigsten Beispielen angeführt :

10 Innerhalb der Hauchlaute herrscht eine ziemlich bedeutende

Verwirrung. Für O erscheint und th, so: f^ß'f!:P •• WF

234,6. fA^K-f! LiF^T 234,.i. ß:|-:i'I-A.i FP.,T 230, s; FP,

222,1. LiPjWLj 230, s; LiPjW 222, i. +<»-mV:

T 218,10. Tlax: P.^L.. 224"', n. lihOh : L^Pi 224, u. ^14.*:

15 W 236, 8. ä W 224, 8. Sogar die Pronominalsuffixe y«:

und Wao- s sind einmal ^>^A. : T 232, Note 7 und ATIflr^a»- ' T

254, Note 21 geschrieben.

Für rfi findet sich öfters '\, so: ly^H : T 242, 2. HIV«

Li P1WL2P2 264,4. a):i"t1-: PiF 264, 10. ^(D-lViiPiii»- : W 230, u.

20 +Tiyi L., T 246. Note 4. «TIP* : L„ 248, Note 10. CV+J Li

P1WFP2 220,13. a)^^{^»;^! LjPi 246,'2. cdP-OhITI s WFT 218,1«.

— Ferner y : AU^ : LiPiP.,T 264, 1. AÜ-^ ' WF 264, Note 1.

«p^hüi W 238,9. d.^0\\- W 220,8. Wf.^V^nÜ' - F 254,13.

T 244,13. ^Ot-h' W 248,2. (Dh-ttOCf - L, Pi 218,6. ffl^

25 0Vfl' W 218,9.14. OTi T 220, 2.3. <POK- Li 212,1. M'VÜf^'ti -

Li 212, 2. h^vr - F 212, 3. WU: W 214, is.

Für tritt sehr oft A ein, so: '^A^4>•f > Li 258, 7.

lihh^i' ' Li 214, 4.6. a)A,nAA,V i Li Pl W F Po 266, 8. AA.«rh :

L1P1WFP2L2 238,11. HÄ.fAA'P« W 218,11. frh-t ' Pj 234,

80 Note 2. "7A-f1-i Lj 234,4. «^A+i" s Li Pi 234, 1. Afli-h «

LiPiW 288,10; LiPiWFP., 238,9; LiPiP„L..T 228,3; LjPj

228,11; Li Pl Po 236,.; Li P., Lo 234,10. +ATX ■■Pj 234,3.

P2 244,7. A^As W 244, 1. ^pao^ : alle Mss. 228,9.

Hrhndh' P» 252,3. -hth-flX: Po 218,4. ihO-hV^' W 244, 13.

85PWiC^' LiPiWPo 226,3. oinÄ-ni P2 228,13. tA«-;» > Po

244, Note 3. «Ad ' Lj Pi Po 240, 7. HÄCA • T 246, Note 27.

flJ^ÄCA: T 260, Note 19. Wi^di" « Po 222,3. >.1-AwA^ 1 W

216,10. Xrh'Ch ' W 236,5. VCA > P2 Lj T 258,2; W 258, Note 5 ;

L1P1L2P0T 264,1. (Dn<l^A< Po 212, 10. — Selten ü: Xr-fl

40 -MV« W 264,6. Vinw\ : F 246,7. HX,ß*fr ' Lo 254,6. HßÄ^ft i

L2T 222,12.

Ziemlich bedeutend ist auch der Wechsel der Gutturale X

und O. Beispiele für den Wechsel von >» und O sind:

XM- i W 216,11. 224, .5. 234,15. 236, s. ^-^ai-X : W 260,1. t^tpfi ,

46 P2 260,7. J,^^ : W 240,15. 0DAXA-bh ' 250,7. 1 W 238,11.

r^l-flK-i- ' W 224,1. h^oD : Po 230, 6. ai:hp.^Xi W 234, Note 23.

(17)

Grohmann, Die im Äth., Arab. u. Kopt. erhalt. Visionen Schenute's. 203

XnP-l-' FP2 234, 12. Mflat»' : W 236, Note 28. fXSCn^: 234, 9.

fO-thir •■ T 244 , Note 33. hhi] •■ Pa 222 , u Xftn > F 222, 15.

atani^'ilin'i ' P2 T 226, 2.

Von 0 für h ölt^ - Pl 238, 11. ftTll : W 234, 5. A'>0.ft

YifliH: T 264, Note 26. to-tl - T 242, Note 14; P^WF 212, 9. 8

äPAdT-i T 242, Note 20. <n.«>-HV : 212, 12; FWLiPiP» 212, 12.

P 212, Note 13. (D'id'^i. : T 256, 13. ^.^«J : alle Mss.

234,1; LiPiWPT 232,6. 4-flO' P2 232, c. ^•^Idfl s L^P^WF

L„T(P2) 234, 3. LiPiWFPjT 234, 2. T-n«V. 1 Lj Pj W T

25"0,8; W 254,16. 7^0^' Po 250,8. lötf.'h - L^P^WF 232,9. 10

ö^-}: F 262, 2. ainötl ' WL^Pi 264,10. RO/'T-s F 250, s. ölh -

Pl 258,12. fli"16hA> WFPi 258,9.

Auch IP und A wechseln in ziemlich ausgedehntem Maße.

So steht w für A in folgenden Beispielen: ' W

266, 2. H^/^+4äoAA« W 252, s. X^^hC/^O-^ : T 264, Note 26. 15

fllVl«^>^ : Li 258, 2. 4./^+ 1 Li 258, 4. ip/J.^-I: i alle Mss. 260, 2.

262,1. iP^^+fl»-: L1P1WL2TP2 254,11. +ü'£D<;; LiPi 248,4.

^jPd-- LiPi 244,4. X/^T^i: T 218,1. X,V/»'Hi-WF 220, 1.

fli+"/A4»'P : LiPiWF 230,16. fli'h"/+s:Fi W 232, 1. +iPCF «

L1P1L.J 236, 21. 20

Ebenso tritt A für ip in folgenden als Beispiel

angeführten Fällen ein: an^d^ Lj 249, Note 22. MA-f <

Pü 248,14. ^Afr«^i: FP2L2T 238,3. Mfi^-f-^ : 262, Note 9.

A<n»CV' P2 256, Note 27. fflKA"»!^ ' W 244, 15. hft^: W 216, 1.

X,1"1flA^» W 216, 7. i-lhh' F 218, 2. ooUcn- F 226, 2. ft^^ • 25

F 238, Note 15. 218, 13. A^p : WL2 238, 7; L.j 228, Note 18.

h^^-ao- : F 222, II. f^h^f. : P2 L2 228,11. ß,A+^ : F 228, Note 31.

I-A*?"- LiPiW 234,14. nhACYlo»-: WFP2 238,2. AA-/»-: F

212,1. 260. Note 17. AAft+-- F 244, Note 8. n^AA/^i: ■• W

212, Note 1. n^AAAi: ' F 212, Note 1. 30

Endlich erscheint in einer Reihe von Fällen %

für e geschrieben, so: X.^fliJOis WPiT 240, 15. hO^'Kh"^'-

F 222,11. Wl^Ki i WP„T 230,5. K'iPf.^ • T 230, Note 18. frlÄ-s

Po 224,10. .R-y"ät: T 218, 6. htK^^-f • P» 214, Note 25. M

J^rV"'tt^' fLiP., 214, i6. ss

Häufiger ist für % 0 geschrieben: (OK.^b'^'i • W

(LiPi) 214, 12. <10-«i->i alle Mss. 218,12. WF 240, 7.

P2 240, 7. 0«J«i L1P1WPL2T 258, 7. 10; LiPiWF 258, 1.

ep«.: W 236, 11. n+AyX.0 : W 228, 12. 1«^ : Lj Pi W FL2 T

222, 13; LiPiWP 264, 8 HnonC* i L„ T 258, Note 21. tl^0ft-A'4o

LiPiWF 258,6. ne^A' LiPiWF 252,2; WPj 250, Note 33.

0«A' LiPi 250,10. II^0AX> LjW 246,4. ^lAA -• W 258, 16.

250, 7. 0A.«T> : W 262, 1. ^XP^ s T 248, Note 21. Wtbi.P^ '

T 248, Note 23. A70;^ ' Li Pi 248, 16. Aldfr : Li Pi 248, 11;

T 248, Note 21. 45

Auf die grammatischen Eigentümlichkeiten , ich erwähne hier

nur kurz das Vorkommen von altertümlichen Verbalformen, wie der

Zeitschrift der U. M. 0. Bd. LXVII. 14

1 9 *

(18)

Imperative thf, t statt ih-f^', des Subjunktivs ^Vi'i'fli>- > statt

'tO^ !, XVnh ' statt }iU*nh ••, ferner das oft konsequente Vor¬

kommen von i vor folgendem -y- in der Pluralbildung, so beson¬

ders bei der Endung -äwt-, z. B. ßll'^f'i' und andere Einzelheiten, 5 ist in den Noten hingewiesen. Hier soll nur auf eine Eigentümlich¬

keit aus der Lautlehre näher eingegangen werden, die grammatisch

unberechtigte Dehnung des Vokals der Gutturale J, und 0 und der

Hauchlaute, wie die Unterlassung der grammatisch geforderten Länge.

il beziehungsweise 0 erscheint in >i bezw. «J gedehnt:

10 1. Im Adjektivum Odf. i. «Jd^P-i WF 248, lo; LjP^W 250, s.

u. Note 10; T 242, Note 4; LiP^L^T 242, i; L^PiLjT 242,8;

WLiPjLj 240,9; L^T 286, Note 36; L^PiWP 218, 17; Lj P^

WPL2T 220, 6 und sonst.

2. Beim Nomen a) der Form qatl: 'ih-tt - L^P^WFL^T 222, u.

16 «»ftn> LiP^WLjT 222, 16. «iPr^i L1P1FL2 238,11.— b) der Form

qatalä: «»«jd? i L„ 262, Note 14; L^P^WEP^ 264, 9. OW Lj PjW

FL2T 248, 1, 7, 10. MJJi P2 248, 1, 7, 10. — c) der Form qatal:

LiPjWFLjT 258,4. P2 258,4. — d) der Feminin¬

form qatala-t: miK-t" '• F 246, 14. — e) im Status constr. bezw.

20 Akk.: ^■tt'i- LiPjWFT 282,«; alle Mss. 234, 1. fDM-tt'i > FW

216,5 und Note 9. tiM • W 262,5. a)^°J11 L^ 214,8. ÜL'i •

T 264, Note 26. — f) vor der Femininendung -t: /»*C*>1- ' L2

238, Note 3. /"CJI" ■• T 238, Note 3. "^m.^^ s L^ 214, 9. nT

^<i^i LjPjWF 244,2; LiPiWFP2L2 244,4. T^^H- ! WL^P^

25 234,4. — g) Außerdem gehören hierher: W'id'^i.' T 256, 18.

(Doo'iTiM'i •• L^PiLjWP 226, 2.

3. Beim Verbum: a) fi als Präfix von IP wird gedehnt in

AM/ilVf ' FP2 220, 6. ^CD/tP-^vh' P2 222, 9. — b) im Inf. qatll:

«J^OJ! LiPjWFPj 214, 12. «i*n! LiPiWFLaT 244, u. taqatelö:

30 (D-t'ilC* •■ L-2 244, Note 33. — c) im Perf. l^: H«>+n ' Lj 236, 12.

Ml+n' Pl 236, Note 28. ««J+nfl"»- ' FT 236, Note 28. Ä.'J+n- «

L.,T 236, Note 28. flf"«}: L^P^WFL^T 214, 1.,. atMAr"i- T

264, Note 26. l^.«» : alle Mss. 240, s. (DTid' L^P^WFLaT

214, L'S. Imperf 1': P«}C"» > alle Mss. 248, i.^ fi^tt\Vi^ • LjT

36 2 3 6, Note 22; Li P^ W P2 236, 11. nötti. - LiPiW(F)L2T 284, 9.

f«j:|-a>-i W 266, 7. Perf. IP: COKl/^hi. - W 216, 4. Perf. IIP:

Mi-'JAfl) : Li Pl W F P2 L2 T 220 , 10. UK-t^^tP-Xi- • W 220, 11.

...^i...: Li P1FP2 220,11. tD+yi)'»! Li PiWF 240,6. Perf IIP:

'^'}^/»■^: WFLiPi 222,3. +A«JM-: alle Mss. 246,11. Imperf 111^:

40 (Dtwrr&'il : Li Pl 214, 12. (DKWi •■ FP. 214, 12. Perf IV^ : whtl

i-'flt^'J' 240, Note 7.

Die Hauchlaute V, th, '\ erscheinen gedehnt in Y. ''», ^f-

1. Beim Nomen bezw. Adjektivum: a) Der Form qatl: ^^ft:

T 250, Note 25; alle Mss. 216, 12. ^f./^-. alle Mss. 218, 2 — b) der

45 Form qatal: MlC W 260,13, und qatelt: ai^i"*^-! Pi F 264, 10. —

c) der Form qetlat: hrVCH^ • LiPiWFPj 266,«, und qatlat:

^Vd-t 1 Li Pl W F 222, 3. — d) der Form maqtali : aof:^^^-', : Li

1 9 *

(19)

Grohmann, Die im Ath., Arab. u. Kopt. erhalt. Vitionen Schenute's. 205

212, 14. — e) in der inneren Pluralform X:>a»-f : T 204, Note 26.

h^'Sh ' Li Pl P P„ L.2 T 236, 5. — f) in der Form qattlat bei :

•^m^hrt' LaT 236, Note 33; alle Mss. 240, i. u. 15. 252, 5. 242, 13;

LiPi 244, 4; LjT 238, Note 20 und sonst fast immer, ^tnoh^x -.

F Pj L2 T 244, Note 21; Pi W F 234, 13 und sonst. — g) im Zahl- 5

wort ^fh-P* 230, Note 9. — h) im Akk. bezw. Stat. constr. des

Nomens und Adjektivums: tiWi-^t L1P1WFP2 254, 12. •flH*^' »

LiPiFPoT 254,13. hr-tt-ni'- LiPiF 262, 1; LiPiWFLjT

264, ti. Xy-miYi W 262,1. — i) von hier aus weiteres mi߬

bräuchlich auch auf andere Buchstaben ausgedehnt ist die Länge 10

in: «»rtlV F2 228,5. Of\f.=t- > 228,2. ri-C ■ P2 220, 11.

2. Beim Verbum: a) im Infinitiv qafil: at-^i^l : Lj Pi W F

Lj 246, 1; qatilöt: (D'ii&'P^t Lj Pj 246, i; und taqatelöt: Oi^it

Cf^' T 246,2. — b) im Perf. P: -^itPf^i Li 212,2.3. MäA:^ «

L, 246, Note 27. -^hi^i L1P1WFP2 266, 7; und Imperf P: \[h'> i5

i^i-i LiPjWF 216,1. «Df^-HV-i T 260, Note 9. frV^^JP: WF

234,5. . Y . . .! L2 234,5. Im Imperf 11^: \[^^^ Lo 234, Note 2;

LjT 234, Note 4. KSf:^'?"^ - Li Fi 232,.;. Im Perf IIP: (D^

ufYAoflv-i Li 214,10. a)i-"l'{ttrao- : Pj 214, 10. t^fh : LiPiW

FLjT 234,3. -tfi-tth- L1P1L2T 218,4. Im Imperf IIP: MX, 20

?.1-hYA : Lo 224, Note 23; Pi Lj Pj 216, 12. tD^^nYA* : W 254, i4.

J.I-riiP/*'" LiPiF 216,10. a)f>^^^i'-)i WP2 242,9. +lfA' T,

•MJIA' L1P2F 216, Note 25.

Im Gegensatz hierzu steht das Fehlen der grammatisch ge¬

forderten Länge: a) In der Pluralendung -an, wenn diese Länge 25

von einem Guttural oder Hauchlaut getragen wird: (P<K-M> WP»

T 230, 5. ^TM' LiPjFLoT 216, 13; LjT 216, Note 19. -nn-n''

P2 224,19. A-nH"^'»' P2 216,7. a^it,h1t' LiPiPoL., 234,7.

ao-isthl- T 230, Note 26 und sonst des öfteren in P„LiPi. —

b) im gebrochenen Plural: -thrC' LiPiFLjT 256, s falso bei so

Guttural!), und naof^w. W 226, 12 (wenn dies nicht bloß Schreib¬

fehler ist). — c) in der Form qattäli{-t) , wenn die Länge von

einem Hauchlaut getragen wird: MIti L1P1FP2 252,7. nfA6^'

Pj 224, 5. — d) in der Form qätel (J^cLi), wenn die Länge von

einem Hauchlaut getragen wird: •^T>i'> ' P2 216, is. (B-WM •• Pa

224,1«. A'VTX'Ji Pa 236,9. — e) in VO : Lo 216, 15 (also bei

Guttural). — f) im fem. Plural -ät: >,y"a»-XP+: WLo 218, 7. —

g) in der Femininform des Adj.: «JO^ = W 242, Note 3 (statt

0- — ^) AVTi statt A9Ti {alvam) schreiben PjLjT 234, 10;

PoT 236, 11. 13; 238,9; 240,1; 228,3.11; Po 238,9; T 240, Note 27. 10

— i) "tflfh • meist in allen Mss. für '>A«h i geschrieben, z. B. AlArfi '

alle Mss. 216, 9. (DdlArhi alle Mss. 244, e. 0(h^: meist in allen

Mss. für O'hf'-- geschrieben, so alle Mss. 218,4; PiLoTPjWF

224, 4; T 224, 2. 1V% : statt 1Y^ ' schreiben T 258, io;'F 248, 13.

Zum Schlüsse sei noch darauf hingewiesen, daß der vorliegende 45

Text auch zum äthiopischen Lexikon einige interessante Beiträge

14*

(20)

liefert. Ich verweise diesbezüglich auf die Noten : p. 230, Note 31 •

242, Note 6; 250, Note 35; 262, Note 12.

Der Inhalt des Textes.

Der Text der vorliegenden drei Visionen wird durch den

6 Kopisten mit dem Glaubensdogma der Dreieinigkeit eingeleitet

(Kap. 1, i), die drei göttlichen Personen werden mit der Kohle,

Flamrae und Hitze verglichen (2). Darauf folgt die Überschrift (3)

und ein Einschub zur Zeitabgrenzung der Visionen im Anschluß

an Daniel (4-7). Darauf nochmalige Einleitung und knappe In-

10 haltsangabe der 10 Visionen.

Darauf folgt I. die zehnte Vision:

a) Schenute fragt den Herrn, ob die Unbußfertigen Verzeihung

finden, Antwort Jesu (Kap. 2, 1. 2). Schenute fällt vor Jesus zu

Boden , und fleht um Beantwortung seiner Frage (3-4). Christus

15 tröstet ihn und verspricht , seiner Bitte zu willfahren , gebietet

Schenute Stillschweigen über seine Worte (5-7).

b) Schilderung der Vorgänge am jüngsten Tage, die Reden

der Sünder (Kap. 3, 1-13). Das Gericht, Fürbitte Jesu beim Vater

und Wechselrede zwischen Gottvater und Gottsohn (14-27). Lohn

20 des Gerechten (28-30).

c) Aufzählung der Verdammten, die jedoch später Gnade finden

(Kap. 4, 1-0). Einwurf Schenute's (7). Erklärung Jesu (s-is).

d) Aufzählung derer, die ohne Erbarmen verdammt werden

, (Kap. 5,1-9). Abermaliger Einwurf Schenute's (Kap. 6, 1). Antwort

26 Jesu mit dem Worte des Jacobus (2-3). Frage Schenute's, ob der

Glaube oder die Werke größer sei (4). Antwort Jesu mit Gleich¬

nissen (5-9).

e) Schenute bittet Jesus um Erklärung, warum der Gerechte

eines einzigen Vergehens wegen verdammt, der Sünder jedoch mit

so einem Senfkorn von Gerechtigkeit erlöst werde (Kap. 7, i-s). Jesu

Trost und Verheißung (e-ii). Jesus erklärt Schenute an biblischen

Beispielen die Wahrheit und Gerechtigkeit seines Ausspruches (der

Gerechte mit einer Sünde gleich einem Senfkorn geht zugrunde)

(Kap. 8, 1-11). Schenute fragt nun, wer dann gerettet werde, da

35 niemand ohne Sünde sei (12). Antwort Jesu und Anleitung zur

Buße (13-17).

f) Schenute fragt Jesus, worin die Reue, Buße und das Ge¬

rechthandeln bestehe, worauf Jesus die einzelnen Definitionen gibt

(18-23). Schenute fragt weiter, was Sünde sei, Jesus gibt ibre

40 Definition (Kap. 9, 1-2) und setzt seine Erklärung fort, wie der

Sünder mit einem Senfkorn von Gerechtigkeit erlöst werde (s-ts).

Aufforderung an Schenute zur Vorsicht (7), und seine Visionen zum

Frommen der Menschen niederzuschreiben (s) , was natürlich im

Gegensatz zum ausdrücklichen Verbot (Kap. 2, e) steht. Jesus ver-

45 schwindet (9). Dank Schenute's (10).

(21)

Grohmann, Die im Äth., Arab. u. Kapt. erhalt. Visionen Schenute's. 207

Daran schließt sich II. die Vision von der Kirche.

I. Teil: Schenute sieht eine große Kirche, die er, ohne die

Erde aufzugraben, erbaut (Kap. 1, i). Der Satan erscheint und

will sie zerstören (2). Antwort Schenute's (3). Der Satan ver¬

ursacht ein Erdbeben, Schenute fleht zu Gott um Hilfe (4-9). Der 6

Erzengel Michael erscheint, festigt die Kirche und verheißt Schenute,

daß Jesus in ihr die heilige Messe abhalten werde (Kap. 2, 1-3).

II. Teil: Zusammentreffen des Königs von Rom und von

Äthiopien in Schenute's Kirche (Kap. 3, 1-2). Glaubensstreit (s).

Rede des Patriarchen von Alexandria (4-6). Zustimmung der 10

Menge (7). Die Patriarchen lesen die heilige Messe , Reden der

Anwesenden (s-ii). Der heilige Geist steigt in Gestalt einer Taube

herab (12), ihr Aussehen (n-ie). Rede des Lammes (Jesu) (lo), das

über dem Opfer des Patriarchen von Alexandria schwebt (17).

Aufsteigen der Taube (is). Wirkung des Wunders auf die An- i5

wesenden, ihre Bekehrung und Taufe (19-22). Aufforderung des

Herolds an die Bekehrten , das Evangelium zu predigen (23-25).

Drohung an die Widerspenstigen (26). Wehruf über Mekka (27).

Zug nach Ägypten, Herrschaft über Rom und Jerusalem (29-80).

Schilderung der Standarte des Königs von Äthiopien (28, 31). Heim- 20

kehr, Ruhe und Frieden auf der Welt (32-37).

Den Abschluß bildet III. die Vision von den sieben

Königen. Die sieben Könige und ihre Namen (1). Erscheinen

des Logos, Gericht (2). Rückkehr in die Ewigkeit und Vergehen

der Welt (3-4). 25

Schenute's Autorschaft an den vorliegenden, im

Äthiopischen erhaltenen Visionen.

Schon oben wurde darauf hingewiesen , daß einerseits nicht

alle Visionen , die die Einleitung des Kopisten anführt , wirklich

auf uns gekommen sind, und andererseits der größere Teil einer so

in der Einleitung des Kopisten gar nicht erwähnten Vision , der

Vision von der Kirche, unecht, d. h. nicht von Schenute stammend

ist. Unter den 10 angeführten Visionen vermissen wir in unserem

Texte die achte und neunte Vision , die beide theologische

Fragen behandeln, den Lohn der Gerechten und die Strafe der ss

Sünder; sie dürften beide, soweit sich dies vermuten läßt, in Form

einer Apokalypse (etwa in Dialogform) oder einer Homilie abgefaßt

gewesen sein. Mit dem letzteren Thema befaßt sich ja auch die

von J. Leipoldt veröffentlichte koptische Apokalypse Schenute's.

Zur zehnten Vision, mit der der Kopist den Text beginnt, wurde 40

schon oben das nötige mitgeteilt, für sie kann die Autorschaft

Schenute's wohl als gesichert gelten. Zeigt sie doch ganz den

Tenor der in der Biographie Schenute's sich findenden analogen

Stellen. Anders steht es mit den 7 Visiofien über die 7 Könige,

die über die 7 Länder herrschten. Diese sieben Visionen scheinen 45

(22)

zu einem knappen Auszug von vier Sätzen zusammengeschmolzen

zu sein, eine genauere Untersuchung darüber, was sie ursprünglich

enthalten haben mögen, ist durch diese fragmentarische Gestaltung

leider unmöglich gemacht. So möchte ich auch nicht mehr als

5 eine Vermutung aussprechen , wenn ich an einen Zusammenhang

mit den 9 Sonnen und den 9 Zeitaltern der Sibylle *) denke, als

deren Repräsentanten in entsprechender Reihenfolge 9 Personen

erscheinen , deren erste Adam und deren letzte der Antichrist ist.

Man könnte an dem Buchstaben >i : des ersten Königs der 7 fest-

10 haltend im Vergleich mit der Karschuniversion an Ji[/?y"]: denken,

während als neunter Repräsentant in der äthiopischen Sibylle so¬

wohl als auch hier tbVZf'fl.fh '•, der Antichrist, erscheint. Die

Gleichheit dieser Umrahmung läßt wohl keinen zwingenden Schluß

auf eine Inhaltsgleichheit beider Apokalypsen zu. Nur möchte ich

15 erwähnen, daß die Neunzahl kein Hindernis wäre, da die armenische

Version der Sibylle gleichfalls nur 7 Zeitalter und 7 Könige

schildert. Der Schluß scheint jedenfalls chiliastische Ideen zu ent¬

halten und möglicherweise lagen auch sonst Berührungspunkte vor.

Allein auch dies würde kaum genügen, Schenute's Autorschaft mit

20 Sicherheit zu verneinen, und so möge aus Mangel an definitiven

Beweisen diese Frage vorläufig in suspenso bleiben. Der Umstand

übrigens, daß die sieben Visionen in der Rezension C gänzlich fehlen,

spricht nicht zugunsten einer positiven Erledigung der Frage.

Auf festem Boden stehen wir erst wieder bei der Vision von

25 der Kirche*).

Schon Zotenberg hat in seinem Catalogue bei der Besprechung

des Ms. ethiop. 146 (p. 222—49) auf das Kebra NagaSt als Quelle

für die Vision von der Kirche hingewiesen *). Mit dieser Abhängig¬

keit vom Kebra Nagast, das im XIII. Jahrhundert abgefaßt wurde,

so fällt aber auch die Autorschaft Schenute's an jenem Teile dieser

Vision, für den das Kebra NagaSt als Quelle feststeht, d. h. an

Kap. 3 S. Allein auch abgesehen von dieser Abhängigkeit, enthält

dieser Teil eine Reihe von Argumenten , die Schenute als Autor

von vornherein ausschließen : die Erwähnung der Muhammedaner

85 und Mekkas, sowie des Königs Theodores (Teyödä)*), die Anspielung

1) Vgl. Die Erzählung der Sibylle. Dr. J. Schleifer, Denkschr. d. kais.

Akad. d. Wissensch, in Wien, Bd. LIII.

2) Eine ähnliche Vision hat sich im Arabischen erhalten. Sie ist Picendi, dem Bischof von Coptos, zugeschrieben, und ündet sich in der Bibliotheque nationale von Paris, Ancien fond 107, vgl. Zotenberg 1. c. S. 249 und C. C. Rossini, 1. c. S. 217, Hoffentlich bin ich bald in der Lage, die Zusammenhänge zwischen beiden feststellen zu können.

3) Zotenberg führt dort das vorletzte Kapitel des Kebra Nagast an, in Wirklichkeit kann aber nur das letzte, 117. Kapitel ,Von dem König von Rom und dem König von Äthiopien" gemeint sein, vgl. Bezold, Kebra Nagast S 138 f.;

vgl. auch C. Conti Rossini I. c. S. 217 und E. Littmann 1. c. S. 208. Andere Literaturerzeuguisse Abesshiiens und der Nachbarländer , die gleichfalls unter dem Einäuß des Kebra Nagast stehen, führt Bezold 1. c, Einleitung XLII an.

4) König Tewodros regierte 1411—1414 n. Chr.

(23)

Grohmann, Die im Äth., Arah. u. Kopt. erhalt. Visionen Schenute's. 209

auf den Zug 'Amda Siyön's nach Ägypten, endlich die ganz offen

hervortretende Tendenz des Ganzen, den jakobitisch-monophysitischen

Glauben als allein wahren hinzustellen t). Pür die beiden ersten

Kapitel der Vision von der Kirche hingegen wird sich die Autor¬

schaft Schenute's vielleicht doch aufrecht erhalten lassen. Ist 5

Schenute aber nicht selbst der Autor, so muß es doch jemand aus

der ümgebung oder dem unmittelbaren Schülerkreis Schenute's ge¬

wesen sein. Die historische Unterlage dieses Teiles bildet möglicher¬

weise wohl der Bau der großen Kirche in Schenute's Kloster.

Dabei ging es ja, wie die arabische Version der Biographie lo

Schenute's'') berichtet, recht wunderbar zu. Der Herr Jesus er¬

scheint Schenute und weist ihm einen Ort, wo er das zum Baue

nötige Geld findet, Jesus arbeitet selbst am Baue mit usw. Im

Zusammenhang mit diesen Vorgängen und der visionären Stimmung,

in der sich Schenute befand , mag dann diese Vision entstanden i5

sein, die, ein selbständiges Ganzes bildend, sei es in Buchform oder

durch die Mönchstradition weitergegeben wurde und schließlich

auch zu den Abessiniern kam , die sie den übrigen , ihnen bereits

bekannten, auf Schenute zurückgeführten Visionen, angliederten.

Schenute's Kirche wurde hier nun zum Schauplatz der als religiöses 20

Thema so beliebten Zusammenkunft des Königs von Eom und von

Äthiopien zur Reformierung des Glaubens. Interessant ist übrigens,

daß nur T den ganzen zweiten Teil der Vision von der Kirche

ausdrücklich Michael in den Mund legt; ob man T damit einen

Vorrang vor den andern Mss. zugunsten der Ursprünglichkeit zu- 25

erkennen soll, vermag ich nicht zu entscheiden. Jedenfalls ist

damit die Art gegeben, wie man derartige, ursprünglich nicht zu¬

sammengehörige Stücke zusammenschweißte.

Der Umstand übrigens, daß die Rä'eya Slnödä im Mashafa

Mestlr zitiert wird {a\iat> : •■M ■• ' ChA •• ""VhAI- ■ (DhO. > so

nA^^^*»' Zotenberg 1. c. p. 222—49; C. C. Rossini 1. c. S. 217 und

E. Littmann 1. c. S. 208) ermöglicht die Datierung des Werkes ins

XIV. spätestens den Anfang des XV. Jahrhunderts, was auch durch

die im Texte selbst erwähnten Ereignisse bestätigt wird.

Zum Schlüsse sei noch einiges über die in den folgenden im 35

äthiopischen erhaltenen Visionen Schenute's vorkommenden Zitate

aus dem alten und neuen Testamente, den apokryphen Apokalypsen

und der Mönchsliteratur bemerkt. — Aus der letzteren ist nur

eine Stelle aus der Vision des Mathäus pauper*) nachzuweisen

(Kap. 7, 9 der zehnten Vision und Kap. 2, 3 der Vision von der 40

1) Schenute starb noch vor dem Schisma 451 n. Clir.

2) Vgl. E. Am^lineau, Memoires publ. par les membres de la mission archdologique fran9aise au Caire, Paris 1888, VI. Vie de Sehnoudi p. 353, äff.

(zitiert mit dem Sigel V»).

3) Vgl. Leipoldt, 1. c. S. 158. Zoega, Catalogus codicum raanuscriptorum, qui in museo Borgiano Velitus asservantur No. 536, A. Mingarelli, Aegyptiorum codicum reliquiae Venetiis in Bibliotheca Nanina asservatae No. 273.

(24)

Kirche, vgl. S. 237 Note 22 und S. 235 Note 8). Da Mathäus pauper

nach Schenute lebte, sind die beiden Stellen natürlich als Ein¬

schübe zur Verherrlichung Schenute's zu betrachten ünd wohl einem

späteren Kopisten des wohl koptischen Originals der Visionen zu-

5 zuschreiben. Aus der Mönchstradition stammt wahrscheinlich auch

die Stelle über den heiligen Antonius, Kap. 3, so S. 225, die übrigens

wohl schon auf Schenute selbst zurückgeht. Hier sei auch erwähnt,

daß die beiden nur im Titel erhaltenen Visionen Schenute's , die

achte und die neunte Vision , die sich mit dem Lohne der Ge-

10 rechten und der Strafe der Sünder beschäftigten, ein in der Mönchs¬

literatur sehr beliebtes Thema zum Gegenstande hatten, wozu z. B.

nur die Vision des Greises , dem ein Engel Hölle und Paradies

zeigt (Zoüga No. 229) zu vergleichen ist.

Von apokryphen Apokalypsen kennen die folgenden Visionen

15 Schenute's die Petrusapokalypse *) (zitiert nach Dr. E. Klostermann, Apocrypha I, Reste- des Petrusevangeliums und der Petrusapokalypse

und der Kerygma Petri, Kleine Texte, herausgegeben von H. Lietz¬

mann), sowie die Apokalypse des Elias (zitiert nach : Die Apokalypse

des Elias und Bruchstücke der Sophoniasapokalypse, herausgegeben

20 von G. Steindorff, Leipzig 1899, T. u. U., N. F. H). Mit diesen

beiden Apokalypsen, die im weißen Kloster viel gelesen wurden, ist

ja auch das von Leipoldt mitgeteilte Fragment von Schenute's

koptischer Apokalypse bekannt*).

Auch aus dem Buche Henoch und der Ascensio Jesaiae sind

25 gelegentlich Vorstellungen entnommen (zitiert nach J. Flemming's

Ausgabe, T. u. U. , N. F. VH, 1. Heft und A. Dillmann, Ascensio

Isaiae aethiopice et latine, Lipsiae 1877). Den breiteren Raum

nehmen natürlich die Zitate aus den Büchern des alten und neuen

Testaments ein. Zitiert nach der Vulgata wurden sie nach folgen-

30 den Editionen verglichen :

Veteris Testamenti aethiopici, tom. I, sive Octateuchus aeth.,

A. Dillmann, Lipsiae 1853.

Psalterium Aethiopicum, ed. J. Ludolfus.

Novum Testamentum, ed. Th. P. Platt, London 1830.

85 Dodekapropheton Aethiopicum und Der Prophet Jesaia (TeU I)

nach J. Bachmann's Ausgabe.

Die Zitate aus dem alten und neuen Testament sind verhältnis¬

mäßig selten wörtlich gegeben , viel häufiger in freier Umformung

und 'Ausspielung. Wo aber wörtlich zitiert ist , ergeben sich bei

40 der Vergleichung mit den LXX , der koptischen und äthiopischen

Bibelversion gelegentlich interessante Abweichungen. So ist Röm.

2, 12 (Kap. 3, is) nach der griechisch-koptischen Fassung *), nicht

1) Die Übersetzung wolle man bei Edgar Hennecke, Neutestamentliche Apokryphen, S. 214 ff. nachsehen.

2) Vgl. Leipoldt, 1. c. S. 207.

3) W. Budge, The earliest known Coptic Psalter, London 1898; Sacrorum

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