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Im Bauwesen wird der Verbrauch an Öl bis 2020 nicht re- duziert

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Band 3: Klimawandel in Österreich: Vermeidung und Anpassung

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AAR14

5.1.6 Minderung oder THG-Reduktion II:

Emissionsminderung durch Brennstoff- wechsel und den Einsatz erneuerbarer Energieträger

Substitution von fossilen Energieträgern mit ho- hen Emissionsfaktoren

Die Ziele Österreichs für den erweiterten Einsatz erneuerbarer Energie wurde im „Nationalen Aktionsplan 2010 für erneu- erbare Energie für Österreich“ (BMWFJ, 2010) ausführlich dargestellt.

Der Brennstoffwechsel innerhalb der fossilen Energieträger (Kohle, Öl, Gas) ist in Österreich weitgehend abgeschlossen.

Aus Abbildung 5.2 ist ersichtlich, dass sich bei den Einsatz- mengen für Kohle und Öl in den letzten 10 Jahren sehr we- nig geändert hat. Folglich wird es in naher Zukunft nur mehr zu wenigen Neuanschlüssen von Industriebetrieben an eine Gasversorgung kommen. Im Bereich der Eisen- und Stahlpro- duktion kam es in den vergangenen Jahren zu keiner Reduk- tion des Verbrauchs an Kohle und es wird auch bis 2020 kein Rückgang erwartet, da Kohle prozessbedingt eingesetzt wird.

Der Einsatz von Holzkohle und torrefiziertem Holz ist mög- lich (Arnsfeld et al., 2012) und wird in einigen Unternehmen bereits versucht. Eine Potenzialabschätzung für diesen Substi- tutionsvorgang ist nicht verfügbar, aber es wird vermutlich bei Einzelfällen bleiben, die österreichweit nicht ins Gewicht fallen.

Im Bauwesen wird der Verbrauch an Öl bis 2020 nicht re- duziert; Öl wird zum Betrieb der Baumaschinen benötigt und es nicht anzunehmen, dass bis 2020 Aggregate mit alternati- ven Energieträgern angetrieben werden. Jedenfalls sind in die- ser Richtung keine wissenschaftlichen Arbeiten bekannt.

Einsatz von Biomasse

Feste Biomasse aus Land- bzw. Forstwirtschaft bzw. aus bio- genen Abfällen kann grundsätzlich auch in der Industrie in geeigneten Kesselanlagen als Brennstoff eingesetzt werden und fossile Brennstoffe ersetzen. Hierdurch kommt es zwar zu kei- ner Verringerung des Energieverbrauchs, aber zu reduzierten Emissionen an Treibhausgasen.

Tatsächlich wird der Einsatz von Biomasse weiterhin nur in wenigen Industriesparten erfolgen (z. B. Zellstoffwerke, Holz- verarbeitung etc.), wo Abfallbiomasse zur Verfügung steht oder eine große Nähe zur Forst- oder Landwirtschaft besteht, und stellt kein wesentliches Potenzial dar, da die Durchdrin- gung bereits heute weitgehend erfolgt ist. Die Umstellung von Gaskessel auf Biomasse erfordert nicht nur eine völlige Neuin-

stallation im Kesselhaus, sondern auch eine neue Brennstofflo- gistik. An der Forderung nach einer regelmäßigen (täglichen?) Anlieferung von Biomasse scheitern mache Umstellungsvor- haben. (Abfall-)Biomasse kann auch in Drehrohröfen (z. B. in der Zementindustrie und beim Kalkbrennen in der Zellstoff- industrie) als Ölersatz verwendet werden (Ekebro, 2011).

Ein höherer Anteil an Biomasse in Feuerungsanlagen könn- te durch eine Torrefizierung erreicht werden (Beekes und Cre- mers, 2012). Torrefizierte Biomasse hat auch das Potenzial, als technologischer Kohlenstoffträger (z. B. in der Stahlindustrie) eingesetzt zu werden.

Feuchte Biomasse – wie sie z. B. in der Landwirtschaft und der Lebensmittelindustrie anfällt – kann über Biogasanlagen zu Methan umgewandelt werden und nachfolgend zu jegli- chen Heizzwecken und auch für Traktionsanwendungen ein- gesetzt werden.

Solare Wärme

Solare Prozesswärme kann nach verschiedensten Studie in Europa wesentlich zur Wärmeversorgung in der Industrie bei- tragen. Da rund 30 % des industriellen Wärmebedarfs unter 100 °C und 47 % unter 400 °C bestehen kann von einem stark steigenden Markt ausgegangen werden. Hierzu wird derzeit die Entwicklung von Hochtemperaturkollektoren vorange- trieben.

Für Österreich wurde das Potenzial im Projekt PROMISE mit 5,4 PJ / Jahr errechnet (Müller et al., 2004). Geht man

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Torrefizierung ist eine Methode zum Cracken von Biomas- se. In einer sauerstoffarmen oder -freien Atmosphäre wird Biomasse für ca. eine Stunde auf 260–320 °C erhitzt. Hier- bei wird Hemizellulose und teilweise Lignin und Zellulo- se desintegriert und hierdurch die Faserstruktur aufgelöst bzw. zerbrochen. Somit wird die Biomasse mahlfähig und sie kann mit Kohle gemeinsam verarbeitet werden.

Der erhaltene Heizwert liegt wegen des Verlustes an Feuchtigkeit und flüchtigen Bestandteilen zwischen 12 und 24 MJ / kg. Eine Zusatzfeuerung von bis zu 50 % Bio- masse ist somit ohne große Änderungen der Feuerungs- technik möglich. (Beekes und Cremers, 2012; Überset- zung: Schnitzer)

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