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Forschungsprojekt SAFFER-CC Auswirkungen des Klimawandels auf Sturzfluten

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Academic year: 2022

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Forschungsprojekt SAFFER-CC

Auswirkungen des Klimawandels auf Sturzfluten

Was versteht man unter Sturzfluten?

Das Gefährdungspotenzial von Hangwasser wird im Gegensatz zu Jahrhunderthochwassern an Flüssen häufig unterschätzt. Sturzfluten entstehen durch kurzzeitige, kleinräumige Starkregenereignisse mit extremen Intensitäten. Die Auswirkungen derartiger Sturzfluten sind im Regelfall auf wenige Quadratkilometer beschränkt, worauf die geringe mediale Präsenz dieser Natur- katastrophen zurückzuführen ist. Dennoch sind weite Teile Österreichs betroffen, die sich bei extremen Niederschlags- ereignissen und ungünstigen Randbedingungen als sturzflutgefährdet erweisen. Die Schadenssummen solcher Sturzflutereignisse sind nicht weniger relevant als Hochwasserkatastrophen an Flüssen, wie Zahlen der Münchner Rückversicherung belegen. Zwar ist der Schaden eines einzelnen Ereignisses gering, im langjährigen Mittel gesehen sind die Schadenssummen verglichen mit den Jahrhundertereignissen an großen Flüssen allerdings äquivalent. In Zukunft wird, durch den Klimawandel bedingt, mit einem häufigeren Auftreten von derartigen Extremereignissen zu rechnen sein. Aus diesem Grund wurde das Forschungsprojekt SAFFER-CC initiiert, in welchem die Auswirkungen des Klimawandels auf Sturzfluten in Oberösterreich untersucht werden. Kern dieses Projektes ist durch interdisziplinäre Zusammenarbeit in den Gebieten Meteorologie, Hydrologie und Hydraulik die Sturzflutsimulation zu verbessern und auf Basis aktueller Klimawandelmodelle Prognosen zur Häufigkeit zukünftiger Sturzflutereignisse zu treffen.

17. Österreichischer Klimatag Graz, 6.-8. April 2016

Kontakt

Dipl.-Ing. Simon Lumassegger

Universität Innsbruck, AB Wasserbau

Technikerstraße 13, 6020 Innsbruck, Austria Tel.:+43/(0)512/50762223

Fax:+43/(0)512/5072912

simon.lumassegger@uibk.ac.at http://www.uibk.ac.at/wasserbau

Simulation dokumentierter Ereignisse zur Modellkalibrierung

Im Forschungsprojekt SAFFER-CC werden bestehende Modellierungskonzepte auf die speziellen Anforderungen der Hangwasserproblematik adaptiert. Dabei wird eine Erweiterung von Hydro_AS-2D zur räumlichen Berücksichtigung von Starkregenereignissen in einem hydrodynamischen Simulationsmodell verwendet. In diesem werden Verlustmodell und Niederschlagseintrag für jeden einzelnen Netzknoten definiert. Es erfolgt eine Bilanzierung des infiltrierten Niederschlags, wodurch kontinuierliche Verluste und Oberflächenabflussanteile simuliert werden können. Die Kalibrierung der Simulationsmodelle erfolgt anhand von dokumentierten Ereignissen in den Pilotgebieten. Dabei werden während Felderhebungen betroffene Anwohner aktiv in das Projekt involviert.

Untersuchung von Niederschlagsszenarien

1

Universität Innsbruck, Arbeitsbereich Wasserbau, Innsbruck, Österreich

2

Bundesforschungs- und Ausbildungszentrum für Wald, Naturgefahren und Landschaft, Innsbruck, Österreich

3

Universität für Bodenkultur, Institut für Meteorologie, Wien, Österreich

4

hydro & meteo GmbH & Co. KG, Lübeck, Deutschland

Simon Lumassegger

1

, Stefan Achleitner

1

, Bernhard Kohl

2

, Herbert Formayer

3

, Thomas Einfalt

4

, Alexander Strehz

4

Aus den Klimadaten sollen die Häufigkeit des Auftretens und Intensitätsveränderungen von Gewitterzellen abgeleitet werden. Eine Festlegung der räumlichen Verteilung eines Starkregenereignisses ist auf Basis der Klimamodellierung nicht direkt möglich, dies ist jedoch für die Abflussbildung von entscheidender Bedeutung. Aus diesem Grund wurden in einem Pilotgebiet räumlich variierende Szenarien eines dokumentierten Extremereignisses erstellt. Die Simulations- ergebnisse zeigen auch bei geringer Verschiebung des Niederschlagsfeldes einen relevanten Unterschied auf den maximalen Wasserstand. In einem nächsten Schritt soll deshalb eine Methode entwickelt werden, um die räumliche Varianz einer aus Klimamodellen abgeleiteten Gewitterzelle zu berücksichtigen.

Niederschlagsverteilung Sturzflutereignis Wallern am 08.06.2015 Übersicht Simulationsergebnisse - Dokumentierte Wasserstände Landnutzungskarte Pilotgebiet Wallern

Detailausschnitt Simulationsnetz

Quelle: FF Wallern

Quelle: laumat.at media e.U.

Berücksichtigung Vorbedingungen mittels Beregnungsversuche

Der Oberflächenabfluss wird maßgeblich von Landnutzung, Bodeneigenschaften und den meteorologischen Vor- bedingungen beeinflusst. Im Forschungsprojekt SAFFER-CC werden deshalb Beregnungsversuche an verschiedenen Landnutzungstypen für unterschiedliche Wassersättigungs- grade des Bodens durchgeführt. Die Versuchsergebnisse werden für die Kalibrierung der Verlustmodelle verwendet und bieten die Möglichkeit, alternative Verlustansätze in der Sturzflutmodellierung zu implementieren. Zusätzlich bieten die Beregnungsversuche die Möglichkeit Auswirkungen des Klimawandels auf den Abflussbildungsprozess unter ver- änderten hydrologischen Anfangszuständen zu untersuchen.

Simulationsergebnis Szenario

Beregnungsversuch Wiesenfläche in Schwertberg Beregnungsversuch Ackerfläche in Schwertberg Vergleich Beregnungsversuch - Simulation

Simulationsergebnis Ereignis Niederschlagsverteilung Szenario

Referenzen

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