• Keine Ergebnisse gefunden

Pflanzenschutz- und Herbizid-strategien

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Pflanzenschutz- und Herbizid-strategien"

Copied!
2
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Der Gemüsebau/Le Maraîcher 6/2005

33

Anfang September stellte Agros- cope FAW, Wädenswil, die Versu- che vor, die die Forschungsanstalt in diesem Jahr mit dem Ziel durch- geführt hat, Indikationslücken oder Lücken in der Wirkung von Pflan- zenschutzmitteln zu schliessen.

Lutz Collet, Zentralstelle für Gemüse des Kantons Freiburg, Grangeneuve;

Robert Theiler, Agroscope FAW, Wädenswil

Die FAW lud ein und viele kamen. Die FAW zeigte den Besuchern des Gemü- sebautags anschaulich und überzeu- gend, dass sie Forschung für die Pra- xis anbietet und Probleme pragma- tisch angeht, damit Indikationslücken schnell geschlossen werden können.

Ebenso wie die Versuche ist das Kapi- tel Pflanzenschutz im Handbuch Gemüse für die Praxis gemacht.

Unabdingbar sei es jedoch, die jeweils neueste Ausgabe des Handbuchs zu lesen und dabei auch das Vorwort nicht zu übersehen, so Robert Baur von der FAW. Bewilligungen für Kultu- ren, die im Handbuch nicht erwähnt sind, finden Interessierte auf der Homepage der FAW.

Vorsicht bei älteren Produkten

Ältere Produkte, die nicht mehr im Handel erhältlich sind, dürfen in der Regel noch während einiger Jahre aufgebraucht werden. Aber Vorsicht!

Viele dieser Produkte werden im Handbuch Gemüse (und Internet) nicht mehr aufgeführt. Daneben wer- den zunehmend Bewilligungen für ökologisch oder gesundheitlich pro- blematische Wirkstoffe zurückgezo- gen. Daher sollte im Zweifelsfall vor dem Einsatz dieser Produkte neben der Gebrauchsanweisung die kanto- nale Beratung, die FAW oder die Zu-

lassungsstelle des BLW kontaktiert werden. So kann abgeklärt werden, ob das entsprechende Produkt noch eingesetzt werden darf.

Mit vereinfachtem Verfahren gegen Lückenindikationen

Ein vereinfachtes Zulassungsverfah- ren von Pflanzenschutzmitteln ist möglich. So wurde über diesen Weg das Mittel Ridomil Gold (Wirkstoff:

Mancozeb/Metalaxyl) im Kampf ge- gen Falschen Mehltau in Küchenkräu- tern zugelassen. Ein weiteres Verfah- ren für die Bewilligung des Herbizides Linuron in Petersilie ist bereits einge- leitet. Irrtümlich wurde der Wirkstoff Linuron bis 2004 im Handbuch Gemü- se noch empfohlen. 2005 war er für Petersilie nicht mehr gelistet. Um das Verfahren zu beschleunigen, werden im Ausland Rückstandsdaten gesucht.

Die FAW hat zusätzlich Versuche an- gelegt, um noch fehlende Rückstands- daten nachzuliefern.

Für den Weg der vereinfachten Zulas- sung müssen laut Robert Baur drei Voraussetzungen erfüllt sein:

– Der Wirkstoff muss erstens in der Schweiz für eine andere Indikation zugelassen sein.

– Zweitens muss für das Mittel bereits eine Zulassung für den gleichen Schaderreger auf der gleichen Kul- tur in einem EU-Land bestehen.

– Als Drittes müssen Höchstkonzen- trationen für Rückstände festgelegt sein.

Sind diese Punkte erfüllt, so wird auf Prüfung von Wirksamkeit und Neben- wirkungen verzichtet. Um bestehende Lücken zu schliessen, sollten diese möglichst bald aufgedeckt werden.

Dazu bedarf es der Mitarbeit der Pro- duzenten. Hinweise dazu nehmen die Kantonalen Zentralstellen entgegen.

Saatgutbeizung mit Insek- tiziden – bald möglich?

In der Schweiz ist bisher kein Mittel zu- gelassen. Dennoch finden entspre- chende Produkte über importierte, ge- beizte Jungpflanzen ihren Weg in die Schweiz. Ein klarer Wettbewerbsnach- teil für Schweizer Unternehmen. Diese können jetzt aber etwas tun. Versuche von Agroscope FAW haben gezeigt, dass der Befall an Kohlpflanzen mit der mehligen Kohlblattlaus, der Drehherz- gallmücke und mit Erdflöhen deutlich reduziert werden konnte, wenn ihr Saatgut mit den Wirkstoffen Imidaclo- prid und Clothianidin behandelt wor- den war. Damit diese, aber auch ande- re Wirkstoffe in der Schweiz zugelas- sen werden können, müssten sich in- teressierte Firmen, so Robert Baur, konkret mit ihm in Verbindung setzen.

(Fortsetzung, S. 34)

Wädenswiler Gemüsebautag, 1. Sept. 2005

Pflanzenschutz- und Herbizid- strategien

V E R A N S TA LT U N G E N

An Neues sollte man vorsichtig herangehen. Ein Herbizidtest führte zu erhebli- chen Schäden an der Kultur. Links steht die Kultur (Rucola), in der Parzelle rechts ist die Kultur kaum noch zu sehen.

Il faut être prudent lorsqu’on aborde une nouveauté. Un essai d’herbicide a abouti à des dégâts importants dans une culture. À gauche, la culture (roquet- te). Sur la parcelle de droite, il n’en reste quasiment plus rien. Par contre, les adventices s’y développent bien.

Saatgutbeizungen mit Insek- tiziden wären gemäss den Untersuchungen von Agros- cope FAW auch in der Schweiz möglich. Es bedürfe allerdings noch einer Firma, die sich konkret um die Zulassung eines Produktes bemühe, so Robert Baur.

(Fotos: L. Collet) Selon la station Agroscope FAW, des traitements de semences avec des insecti- cides seraient également possibles en Suisse. Cepen- dant, il faudrait qu’une firme se préoccupe concrè- tement de demander l’ho- mologation d’un produit, selon Robert Baur.

(2)

34

Der Gemüsebau/Le Maraîcher 6/2005

Weitere Herbizide für Rucola, Zwiebel und Lollo?

Ausgangspunkt war das Fehlen oder eine ungenügende Wirkung von Her- biziden.

In Rucola ist kein Herbizid zugelassen.

In diesem Versuch lehnte man sich da- her an Mittel an, die für Kreuzblütler bereits bewilligt sind. Butisan zeigte hier die beste Herbizidwirkung, führte jedoch bei höheren Niederschlags- mengen nach der Behandlung zu Kul- turschäden.

Im Salat weist das einzig bewilligte Mittel Kerb eine ungenügende Wir- kung gegenüber breitblättrigen Un- krautarten auf. Bei 10 geprüften Mit- teln und Kombinationen im Anbau von Lollo zeigte sich Stomp, das im Sa-

V E R A N S TA LT U N G E N

Journée maraîchère de Wädenswil, 1erseptembre 2005

Protection des plantes et stratégies de lutte contre les adventices

Cette année, la journée maraîchère de Wädenswil était consacrée aux lacunes d'indications et aux lacunes d'efficacité des produits de protection des cul- tures.

On peut combler les lacunes d'indications selon une procédure simplifiée. Les conditions nécessaires à l'adoption de la procédure simplifiée d'homologa- tion de produits de protection des cultures sont au nombre de trois:

– Premièrement, la matière active doit être homologuée en Suisse pour une autre indication.

– Deuxièmement, il doit y avoir une homologation pour le produit en ques- tion et le pathogène concerné sur la même culture, dans un pays de l'UE.

– Troisièmement, les concentrations maximales de résidus doivent être dé- terminées.

Lorsque ces trois exigences sont remplies, on renonce à l'examen de l'effica- cité et des effets secondaires du produit.

Cette année, une telle procédure a permis d'homologuer plus rapidement le produit Ridomil Gold (matière active: mancozèbe/métalaxyl) pour la lutte contre le mildiou dans les herbes condimentaires. Pour le Linuron, la procé- dure n'est pas encore aboutie. D'une façon générale, les lacunes d'indications devraient être signalées aux offices cantonaux des cultures maraîchères.

À part cela, la station Agroscope FAW a mené des essais avec des produits non homologués en Suisse ou dans les cultures examinées, afin d'élargir de manière simple les possibilités de protection des plantes.

Le traitement des semences avec les matières actives Imidachlopride et Clo- thianidine a montré une bonne efficacité dans la lutte contre le puceron cen- dré du chou, la cécidomyie et les pucerons des racines sur les plantes de choux. Il manque pour le moment une firme qui sollicite l'homologation de produits correspondants pour cet usage.

Les lacunes d'efficacité d'herbicides font particulièrement problème dans les cultures de roquette, de laitues et d'oignons. La station Agroscope FAW a constaté dans les essais de cette année que l'herbicide Butisan avait une bon- ne efficacité dans la culture de roquette, de même que le produit Kerb dans les cultures de lollo et le produit Stomp dans les cultures d'oignons.Aucun des herbicides mentionnés ici n'est homologué pour les cultures citées. Aucune demande d'homologation n'a non plus été déposée à ce jour.

latanbau noch nicht zugelassen ist, als mögliche Alternative zu Kerb. Wei- tere Wirkstoffe, die das Wirkungs- spektrum von Kerb ergänzen könnten, sind in Prüfung.

Die in Zwiebeln verfügbaren Mittel zeigten nur teilweise Wirkung ge- genüber einzelnen Unkräutern (z.B.

Kreuzkraut). Zusätzlich sind sie nur als Vorauflauf- oder Nachauflaufmittel zugelassen, so dass eine Anpassung der Bewilligungen sinnvoll wäre.

Stomp, im Vor- und Nachauflauf ein- gesetzt, erzielte eine gute Wirkung gegen Portulak, ohne Schäden an der Kultur nach sich zu ziehen. Alternati- ven, welche die Wirkungslücken von Stomp gegen Kreuzkraut und Franzo- senkraut vollständig schliessen kön- nen, fehlen aber.

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

rentretien des sols est au coeur d’enjeux agronomiques et environnementaux cruciaux dans le contexte du rëchauffement climatique et du dëveloppement d'une viticulture durable visant

position mais aussi leur incidence sur le sens de ces œuvres ne sont ici nullement pris en compte. Même si ces jugements de valeur font écho au débat du XIXe siècle entre

La deuxième partie du mémoire se concentre sur les fonctions sociaux – l’analyse des personnages et de leurs aspects problématiques, parce que on peut voir souvent que les

rinstitut photogrammeirique de l'E. Les directeurs de ce service, auxquels nous savons un gre infini de leur collaboration, sont MM. les professeurs Dr. Biisdilin

Reflets de Si en matière de vols par effraction l'année 1988 a été marquée par une forte recrudescence de cambriolages de villas et d'appartements, les statistiques de l'année

A vous de choisir si vous voulez rester dans la course ou si vous aimez mieux regarder les autres progresser.. Le danger qui guette le spectateur,

Les exercices de tirs de combat tirs réels, ont entre autres pour but d'apprendre aux exécutants à engager leurs armes et à conduire leur feu dans le cadre d'une situation

Nous pourrions citer, pour le neuviéme siécle, plusieurs Evan- gélz'az'res, dont un donné par Louis le Débonnaire a l’abbaye Saint-Médard de Soissons, dans lequel se