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eit seinem Debüt im Jahre 1959 wurde der Mini in nur wenig veränderter Form gebaut. Lediglich im In- nern und unter der Haube ka- men einige technische Ver- besserungen zum Tragen.Das ist inzwischen (automo- bile) Geschichte: Der aktuel- le Mini ist eine komplette Neuentwicklung. Nur das Aussehen ist stark an das un- verwechselbare Erschei- nungsbild des „Originals“ an- gelehnt. Der neue Mini Coo- per S komplettiert jetzt die Modellpalette. Er richtet sich vor allem an die Kunden, die in puncto Leistung bislang nicht ganz auf ihre Kosten ge- kommen waren, denn der letzte „alte“ Mini wurde nur noch mit einem 46 kW/63 PS starken Motor angeboten.
Die gute Nachricht: Auch der neue Mini vermittelt Fahr- spaß pur, liegt tief auf der Straße und vermittelt dadurch fast das „Go-Cart-Feeling“
seines Vorgängers. Beim Fahr- komfort hat sich jedoch einiges getan, was wohl nur Puristen als negativ vermerken werden:
Fahrer und Passagiere müssen
bei ausgedehnter Fahrt nicht mehr länger um den Zustand ihrer Bandscheiben fürchten.
Im Innenraum lehnen sich der große, mittig angebrachte Tacho und die verchromten Kippschalter an die gute alte Zeit an. Der Platz auf den Rücksitzen ist nach wie vor nicht üppig, aber schon etwas großzügiger bemessen. Der Kofferraum misst Mini-typi- sche 150 Liter – und entzieht sich damit nach wie vor quasi jedem Vergleich.
Von den jetzt eingebauten technischen Neuerungen hin- ter der Verkleidung konnte der Ur-Mini nur träumen:
Front- und Seitenairbags für Fahrer und Beifahrer, ABS, elektrische Fensterheber, Kopfstützen für al-
le vier Plätze, um- klappbare Rück- sitzlehne (geteilt) und eine Zentral- verriegelung ge- hören zur Serien- ausstattung. Gegen
Aufpreis sind unter anderem ESP (470 Euro, bei BMW als DSC bezeichnet), Glasschie- bedach (800 Euro), Klimaan- lage oder Klimaautomatik (900 beziehungsweise 1 220 Euro) und Kopfairbags für alle vier Plätze (300 Euro) lieferbar. Auch ein Navigati- onssystem ist verfügbar.
Der Mini wird von BMW als eigenständige Marke ver- trieben. Rund 100 000 Fahr- zeuge will BMW im Mini- Werk in Oxford dieses Jahr herstellen. Die Stückzahl zeigt, dass man nach wie vor an eine große Fangemeinde und damit an einen ordentli- chen Absatz des kleinen Au- tos mit Kultstatus glaubt.
Die schlechte Nachricht:
Auch preislich hat der Neue nichts mehr mit seinem Vor- gänger gemeinsam: Für die Einstiegsvariante, den Mini One mit 66 kW/90 PS sind mindestens 14 500 Euro fäl- lig. Das letzte Modell (1997 vorgestellt) war bereits für 19 950 Mark (circa 10 200 Eu- ro) zu haben. Trösten können da nur die höhere Leistung bei einem mit 6,5 Liter Super trotzdem um 0,1 Liter gerin- geren Verbrauch.
Der sportliche Mini Coo- per kostet ab 16 400 Euro.
Sein Motor leistet 85 kW/115
PS und verbraucht durch- schnittlich 6,7 Liter Super auf 100 km.
Das Spitzenmodell, der kompressoraufgeladene Mini Cooper S, bringt es auf im- merhin 120 kW/163 PS. Da- mit ist er bis zu 218 Kilometer schnell und verbraucht nach Angaben des Herstellers 8,4 Liter Super. Preis: 19 800
Euro. Marc Seidel
V A R I A
A
A1318 Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 99½½½½Heft 19½½½½10. Mai 2002
Mini Cooper
Die Wiedergeburt einer Legende
Vier Jahrzehnte lang trotzte der Mini Cooper nahezu allen Trends der automobilen Neuzeit. Nach dem Produktionsstopp ist der „Kleine“
jetzt wieder da: rundum erneuert, modern.
Auto
„Go-Cart-Feeling“:
Auch der neue Mini Cooper liegt tief auf der Straße.
Die verchromten Kippschalter und der mittig angebrachte Tacho erinnern stark an das Erscheinungsbild des „Originals“. Fotos: Marc Seidel
Mit 150 Liter Laderaum entzieht sich der Mini Cooper nach wie vor jedem Vergleich.