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iermal in Folge, 1997 bis 2000, war der Camry der meistverkaufte PKW in den USA (450 000 Stück). In Deutschland fristete er bis- lang ein Schattendasein. Mit leichten optischen Überar- beitungen möchte Toyota Deutschland den Absatz von 1 000 auf 3 000 Fahrzeuge in diesem Jahr erhöhen.Nun legen deutsche Auto- fahrer andere Maßstäbe an ihr
„liebstes Kind“
als die Amerika- ner. Während dort „Value for money“ vorran- gig zum Kauf- entscheid führt, achten die Deut-
schen eher auf Prestige, Sport- lichkeit und Solidität. Beim Letzteren bietet der Toyota Camry gute Argumente: eine insgesamt gute Verarbeitung, komfortable Sitze, ein ver- größerter Innenraum bei 4,81 Meter Fahrzeuglänge, ange- trieben wahlweise von einem 2,4-Liter-Motor mit 152 PS (28 350 A) oder einem 3.0-Li- ter-V6-Motor mit 186 PS. Die auf Langlebigkeit ausgerichte- te Motorleistung, eine ge- schmeidige Vierstufen-Auto- matic (beim 2,4-Liter-Motor gegen Aufpreis) und die kom- fortorientierte Fahrwerksab- stimmung lassen die klassische Stufenhecklimousine zu einem bequemen und soliden Reise-
auto werden. Diesen Eindruck unterstützt auch der große Kofferraum mit einem Fas- sungsvolumen von 587 Litern.
Allerdings behindert die circa 20 cm hohe Kofferraumschür- ze beim Einladen, das einge- baute Gepäcknetz erweist sich als fummelig.
Eine Vielzahl komfortun- terstützender Details zählt beim Camry zur Serienausstat- tung: eine automatische Klima- anlage, sechs Airbags, ein auto- matisch abblendender Rück- spiegel, elektrisch verstellbare Vordersitze inklusive Heizung, Zentralverriegelung mit Funk- steuerung, Bordcomputer, elek- trische Fensterheber vorne und hinten, Heckfensterrollo, RDS- Audio-System mit CD-Player und ein Regen- sensor – für die- ses umfangrei- che Zubehör verlangt Toyo- ta im Gegen- satz zu den mei- sten anderen Autoherstellern keinen Auf- preis. Beim 3.0/V6 (33 460 A) kommt sogar noch ein elektro- nisches Stabilitätsprogramm und die Antriebsschlupf-Rege- lung hinzu. Beim Spitzenmo- dell V6-Executive (37 000 A) gehören Ledersitze und ein Multivisions-Audio- und DVD- Navigationssystem zur Serien- ausstattung. Der große Camry rollt auf 16-Zoll-Felgen mit 215/60er Bereifung.
Dies und eine Garantiezeit von drei Jahren kommen nicht von ungefähr. Toyota sieht sich im gehobenen Mittelklasseseg- ment in direkter Konkurrenz zum Nissan Maxima, Peugeot 607, Opel Omega und Volvo
S80. Eberhard Hahne
V A R I A
Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 99½½½½Heft 6½½½½8. Februar 2002 AA383
Toyota Camry
Zuverlässig und komfortabel
Der Toyota Camry, in den USA ein Verkaufsschlager, soll auf dem deutschen Markt Fuß fassen.
Auto
Fotos: Eberhard Hahne, Toyota
Rund 25 bis 50 Prozent der über 65-Jährigen klagen über Störungen der Gedächtnis- funktionen. Wie sich kogniti- ve Funktionen im Alter oh- ne Krankheitseinflüsse ent- wickeln und wie diese unbe- einträchtigt bleiben können, untersuchte Priv.-Doz. Dr. Ralf Ihl von der Klinik für Psychia- trie und Psychotherapie der Universität Düsseldorf. Die Erkenntnisse präsentierte er bei dem Satellitensymposium
„Geistig gesund im Alter“, veranstaltet von Dr. Willmar Schwabe Arzneimittel, anläss- lich des Kongresses der Deut- schen Gesellschaft für Psych- iatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde in Berlin.
Mit dem Alter nehme die Komplexität kognitiver Pro- zesse zu – das heißt, ältere Menschen nutzten mehr Be- reiche ihres Gehirns, erklärte Ihl. Diese Zunahme lasse sich durch das EEG und die Po- sitronen-Emissions-Tomo- graphie nachweisen. Bei De- menz- und Alzheimer-Patien- ten dagegen würden sichtbar weniger Hirnareale genutzt.
Das kognitive Leistungsni- veau ist großen individuellen Schwankungen unterworfen:
Es ist abhängig vom Bil- dungsstand, Hobbys, dem Einfluss von Nikotin und Al- kohol sowie Erkrankungen und Traumen. Eine geringe Nutzung des Gehirns führt zu geringerer Leistungsfähigkeit – die kognitiven Fähigkeiten müssen aktiviert werden. Um Stress und Überforderung bei alten Menschen zu vermei- den, seien als Gehirn-Trai- ning alltagsnahe Aufgaben am besten geeignet.
Bei der medikamentösen Unterstützung von Gedächt- nisstörungen sollten nur Mit- tel eingesetzt werden, deren Nebenwirkungen sehr gering sind. Hierzu gehöre der aus Ginkgo biloba gewonnene
Extrakt EGb 761 (Tebonin®), dessen positiver Effekt auf die kognitiven Fähigkeiten in Studien bestätigt wurde. Der Neurobiologe Prof. Ernst Pöppel (Institut für Medizi- nische Psychologie, Ludwig- Maximilians-Universität Mün- chen) wies ebenfalls auf den positiven Effekt des Ginkgo- Extrakts auf die mentalen Funktionen und Fähigkeiten bei gesunden Probanden hin.
Verbessert wurden die emo- tionale Bewertung von Infor- mationen, Bewegungskoordi- nation sowie Genauigkeit und Geschwindigkeit von Be- wegungen. Der Wirkstoff stei- gerte das subjektiv wahrge- nommene Gesundheitsemp- finden und die allgemeine Aufmerksamkeit.
Demenz-Check ab dem 40. Lebensjahr anbieten Werde eine Hirnleistungsstö- rung oder ein Hirnleiden, wie beispielsweise die Demenz, nicht frühzeitig erkannt, sei der Betroffene durch die An- forderungen in Beruf oder Familie möglicherweise über- fordert, sagte Dr. med. Dipl.- Psych. Rainer Wiegand vom Zentrum für Hirnleistungs- diagnostik in Hochheim. Dies könnte zur Entwicklung ei- ner psychischen Erkrankung führen. Durch testpsychologi- sche Untersuchungen sei es möglich, zwischen Befind- lichkeitsstörungen und mess- baren Defiziten zu unter- scheiden.
Zur Behandlung werden in der Nervenarztpraxis, neben dem „Brainfood“ Ginkgo bilo- ba, kognitive Psychotherapie, Entspannungsverfahren oder computergestützte Program- me zum Gedächtnistraining eingesetzt. Wiegand plädierte dafür, einen „Demenz-Check“
ab dem 40. Lebensjahr anzu- bieten. Petra Bühring