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Schlanker Körper gesunder Körper?: Wenn der Drang zum Abnehmen übermächtig wird

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Academic year: 2022

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Medizinische Hochschule Hannover Info Oktober 2002

Wenn der Drang zum

Abnehmen übermächtig wird

Schlanker Körper

gesunder Körper?

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Ein Strich in der Landschaft, das möchten viele Frauen und inzwischen auch immer mehr Männer gerne sein. Schlank sein ist in – doch nicht immer gesund. Das zeigt unser Titel- thema ab Seite 16.

Riesig – nämlich 12.400 Meter im Quadrat und vier Stock- werke hoch – ist schon beim Richtfest der Neubau für das Transplantations-Forschungszentrum (TPFZ) und das Zen- trum Frauenheilkunde (Seite 6). Einen Schlussstrich musste das Konzil ziehen: Am 11. September tagte es zum letzten Mal (ab Seite 9). Eine junge Mutter in einer Führungsposition – dass diese Aufgaben versiert und ohne anzuecken gemeistert werden können, möchte das Interview auf Seite 34 zeigen.

Rund 140 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kochen, backen,

schneiden und rühren in der M H H-Küche, die renoviert und eingeweiht wurde (ab Seite 44).

Oval ist der Ball beim American Football – Mukoviszidose- kranke Kinder und Jugendliche lernten von echten Profis, wie das Spiel geht (Seite 46). Lang oder spiralig, spitz oder rund – je nach Bedarf formen Beschäftigte in der Glas- bläserei Werke für die Forschung (Seite 47). Zu guter Letzt hoffen wir aus der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sehr, das der »Tag der Forschung« am 2. November weite Kreise ziehen wird und runden das Info deshalb mit dem ausführ- lichen Programm ab (Seiten 14 und 48). Viel Spaß beim Lesen wünscht

Ihre Bettina Bandel

Formen

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4

Inhalt mhhInfo Juni 2001

3 Editorial

Aktuelles

6 Richtfest für Neubau TPFZ und Frauenklinik 7 Bundesgesundheitsministerin in der mhh 8 Der Vorstand informiert

9 Das Konzil tagte zum letzten Mal 12 »Visite« aus der mhh

13 Neue Personalstrategie 14 BioProfil unterstützt Firmen

Kurzmeldungen

15 Elektronische Handelsplattform Kurzmeldungen

Titel

16 Schlanker Körper – gesunder Körper?

Studium, Lehre und Weiterbildung 22 Professionalisierung in der Lehre

23 Indische Wissenschaftler verstärken Forschung 24 Gottesdienst und Anatomie

25 Studierende klären Jugendliche auf Kurzmeldungen

16Titel

Herausgeber:

Der Vorstand der Medizinischen Hochschule Hannover (mhh) Der Inhalt namentlich gekennzeichneter Beiträge unterliegt nicht der Verantwortung der Herausgeber und der Redaktion. Abdruck honorarfrei.

Redaktion:

Dr. Arnd Schweitzer (as), verantwortlich Bettina Bandel (bb)

Ursula Lappe (la) Eva Satzke (sz)

Gestaltung, Satz und Reinzeichnung:

QART Büro für Gestaltung

Stresemannstraße 375, 22761 Hamburg Telefon: (040) 412 613-11

www.qart.de Anzeigen:

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Agentur für Werbung und Kommunikation Asternstraße 15, 90451 Nürnberg Telefon: (0911) 64 38 528 Fax: (0911) 64 38 529 E-Mail: info@betw.de www.betw.de

Druck:

Scherrer - Druck,

Daten- und Projektmanagement GmbH Striehlstraße 3, 30159 Hannover Telefon: (0511) 1 26 05 - 0 www.scherrer.de

Gedruckt auf 100-prozentigem Recycling-Papier

Fotos:

Privat oder von Bettina Bandel, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der mhh Titelbild:Schlank: Nicht immer ist der Wunsch abzunehmen gesund

Anschrift der Redaktion:

Medizinische Hochschule Hannover Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Dr. Arnd Schweitzer, Bettina Bandel Carl-Neuberg-Straße 1 30625 Hannover Telefon: (0511) 532-4046 Fax: (0511) 532-3852 Bandel.Bettina@mh-hannover.de Das nächste mhhInfo erscheint Mitte Dezember. Redaktionsschluss ist der 18. Oktober 2002 ISSN 1619-201X Impressum

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12Visite 26Tag der offenen Tür 30Blutkrebs 44Küche

Klinik

26 mhh-Frauenklinik öffnete ihre Türen 27 NKR ehrt 100.000sten Spender

Der Gesundheitstipp: Grippeschutzimpfung 28 Durchgang Psychologische Medizin

Gäste in der mhh

Literatur

29 Sterbehilfe – Gebot der Menschlichkeit?

Schadenfreude – schönste Freude

Forschung

30 Studie zur akuten lymphoblastischen Leukämie Internationales Team in der Physiologischen Chemie 31 Hohe Auszeichnungen für Gastroenterologen 32 Drittmittel

33 Elektronische Zeitschriften-Bibliothek

Emma H

34 Eine junge Frau als Chefin: Dr. Heike Alz 35 TA-Stammtisch

Neue Leiterin des Frauenbüros: Doris Richelmann Umfrage zur Gleichstellung

Veranstaltungen und Termine

36 Vorschau auf Kongresse, Symposien und Tagungen

Namen und Nachrichten 39 Zum Abschied von Professor Samii 40 Personalien

Das Alumni-Fotoalbum 41 Examen bestanden 42 Dienstjubiläen

43 Ehrungen, Auszeichnungen, in Gremien gewählt

Vermischtes

44 Wir stellen uns vor: Die Zentralküche der mhh 45 Umfrage zur neuen Mensa

46 Picknick mit den Löwen Frauenlauf um den Maschsee 47 Maßarbeit in der Glasbläserei

Waffelbacken für Flutopfer 48 Tag der Forschung: Das Programm

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Aktuelles mhhInfo Oktober 2002

(as) Etwas mehr als ein Jahr nach dem Spatenstich konnte gefeiert werden: Am 16. August fand das Richtfest statt für das Transplantations-Forschungszentrum (TPFZ) und das Zentrum für Frauenheilkunde, das aus dem Klinikum Han- nover Oststadt auf den M H H-Campus umziehen wird. Der lang gestreckte vierstöckige Gebäudekomplex mit insgesamt rund 12.400 Quadratmetern soll im Frühjahr 2004 fertig gestellt sein. Die Baukosten in Höhe von 56,2 Millionen Euro und 20,5 Millionen Euro für die Erstausstattung tragen der Bund und das Land Niedersachsen gemeinsam.

Professor Dr. Reinhard Dengler, Sprecher des Vorstandes der Hochschule, freute sich in seiner Rede über den raschen Fortschritt: »Mit diesem Großprojekt wird die M H H ihre führende Position in der Transplantationsmedizin weiter aus- bauen können. Durch die unmittelbare Verbindung der neuen Frauenklinik mit der Kinderklinik wird zudem das seit lan- gem geplante Perinatalzentrum der Hochschule realisiert.

Besonders reizvoll ist es, dass nun in der Transplantations- medizin Forschung, Lehre und Krankenversorgung unmittel- bar unter einem Dach vereint sind.«

Niedersachsens Wissenschaftsminister Thomas Oppermann betonte: »Die M H H ist bundesweit führend beim Einwerben von Drittmitteln – das ist auch ein Indikator für die Qualität der Forschung, die hier in Hannover betrieben wird. Mit dem Neubau zeigt das Land, dass es auch in Zeiten leerer Kassen in Zukunftsprojekte investiert und exzellente Forschungs- schwerpunkte weiter ausbaut.«

Für die künftigen Nutzer des Gebäudes sprach Professor Dr. Axel Haverich, Direktor der Thorax-, Herz- und Ge- fäßchirurgie der M H H: »Im Namen der Transplantations- mediziner, der transplantationsorientierten Forschung und der Frauenklinik freue ich mich, dass sich die Arbeitsmög- lichkeiten für die Forschung und die Klinik außerordentlich verbessern werden – besonders unsere Patientinnen und Pati- enten werden von dem Neubau profitieren. Das TPFZ wird

mit seiner hoch modernen Ausstattung auch die klinische Forschung beflügeln. Allerdings müssen sich Politik und Kostenträger ebenfalls zu dem Leistungsschwerpunkt Trans- plantation an der M H H bekennen.«

Der Neubau ist in einen Forschungstrakt gegliedert und in einen klinischen Trakt mit Bettenstationen, Operationssälen und Ambulanzen. Der Forschungstrakt mit dem TPFZ um- fasst rund 3.000 Quadratmeter Nutzfläche auf vier Etagen.

Dort werden nach derzeitiger Planung 37 Laborräume – darunter Speziallabore für Gewebekulturen – mit den dazu gehörigen Labornebenräumen sowie ein multifunktionaler Konferenzraum untergebracht: Arbeitsbereiche für eine Viel- zahl von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die in der Transplantationsforschung der M H Htätig sind. Auch die neu geschaffene Abteilung Immunologie unter der Leitung von Professor Dr. Reinhold Förster wird hier angesiedelt sein.

Welche Rolle das Immunsystem nach einer Transplantation spielt, ist einer der Forschungsschwerpunkte. Noch immer zu häufig stößt das Immunsystem des Empfängers das Spender- organ ab. Noch immer bedrohen Infektionen nach einer Leber-, Herz-, Lungen- oder Knochenmark-Transplantation das Leben der Patientinnen und Patienten. Gleichzeitig man- gelt es an Spenderorganen. Mit Hilfe der molekularen Medi- zin, mit Studien zu Stammzellen und zur Gewebezüchtung will die M H H alternative Möglichkeiten der Behandlung er- forschen. Die jetzt schon enge interdisziplinäre Zusammen- arbeit zwischen chirurgischen und internistischen Abteilungen soll weiter verstärkt werden.

Im klinischen Trakt sind für die Transplantationsmedizin 22 Intensiv- und 30 Normalbetten vorgesehen. Hinzu kom- men drei Operationssäle und ein Aufwachraum mit zehn Betten, die gemeinsam mit der Frauenklinik genutzt werden.

Außerdem findet die Ambulanz für Knochenmark-Trans- plantationen ihren Platz in diesem Gebäudekomplex.

Den größeren Anteil im klinischen Trakt hat das Zentrum

Richtfest

Der Rohbau für das Transplantations-Forschungszentrum und die Frauenklinik steht

6

(6)

Frauenheilkunde, kurz die Frauenklinik. Sie besteht aus drei Abteilungen: Geburtshilfe, Pränatalmedizin und allgemeine Gynäkologie; Gynäkologische Endokrinologie und Repro- duktionsmedizin; Gynäkologische Onkologie. Die Frauen- klinik wird über 80 Betten auf drei Stationen und 20 Betten in der Chemotherapie-Tagesklinik verfügen. Vier OP-Säle, darunter einer für Kaiserschnitte, und ein künstlerisch gestal-

teter Kreißsaal mit fünf Entbindungszimmern ergänzen die Ausstattung. Mütter können in einer so genannten Inter- mediate-Care-Einheit betreut werden, zu der zwei Intensiv- plätze für Neugeborene gehören. Neben einer großen Poli- klinik mit Spezialambulanzen wird es Einrichtungen für Ultraschall und die Pränatalmedizin geben.

(as) Prominenter Besuch in der Hochschule: Bundesgesund- heitsministerin Ulla Schmidt war am 10. September 2002 zu Gast. Sie wurde begleitet vom Parlamentarischen Staats- sekretär des Bundesministeriums für Arbeit und Sozialord- nung, Gerd Andres. Zunächst begrüßte der M H H-Vorstand die Gäste, danach sprachen sie mit Mitarbeiterinnen und Mit- arbeitern über aktuelle Fragen und Probleme der Hochschul- kliniken: Auf dem Programm standen unter anderem die Finanzierung der Hochleistungsmedizin und das Arbeitszeit- Schutzgesetz. Anschließend begleitete sie Professor Dr. Axel Haverich, Direktor der Abteilung Thorax-, Herz- und Ge- fäßchirurgie, in den Arbeitsbereich »Lungentransplantation«

der M H H. Dort besichtigten die Gäste die Intensivstation und konnten mit zwei Patientinnen und einem Patienten sprechen,

die eine Spenderlunge erhalten hatten. In Hannover werden bundesweit die meisten dieser Eingriffe vorgenommen. Sie sind notwendig bei Erkrankungen der Lunge wie der Muko- viszidose, einer vererbten Stoffwechselstörung, bei der das Atmungsorgan durch zähen Schleim und häufige Infektionen nach und nach zerstört wird.

Stippvisite

Ulla Schmidt informierte sich vor Ort über aktuelle Probleme in Hochschulkliniken und über Lungentransplantationen

Über den Köpfen (Seite 6): Der Oberpolier Frank Wolf übergab den Rohbau und hielt seine Rede aus dem ersten Stockwerk

Im Publikum:Professor Dr. Axel Haverich (links) und Professor Dr. Horst v. der Hardt lauschten den gereimten Worten des Oberpoliers Der Rohbau steht:Das TPFZ und die Frauenklinik sind nun Nachbarn der Kinderklinik (am rechten Bildrand)

Im Gespräch(von links): Christiane Kugler, Professor Dr.

Axel Haverich, Cornelia Rahlfs-Busse, Professor Dr. Reinhard Dengler, Ulla Schmidt und Gerd Andres

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Aktuelles mhhInfo Oktober 2002

Abteilungen

In seiner Sitzung am 10. September 2002 hat der Vorstand beschlossen:

– die kommissarische Leitung der Abteilung Kinderheilkunde, Pädiatrische Kardiologie und Pädiatrische Intensivmedizin durch Professor Dr. Karl Welte bis zum 31. Dezember 2002 zu verlängern;

– Professor Dr. Matthias Zumkeller für die Zeit vom 1. Okto- ber 2002 bis 31. März 2003 mit der kommissarischen Leitung der Abteilung Neurochirurgie zu beauftragen;

– ab 1. Oktober 2002 die Leitung der Abteilung Biophysi- kalische Chemie und die Leitung der Betriebseinheit Bio- physikalisch-Biochemische Verfahren mit Ernennung zum C4-Professor und Dienstantritt an der M H H Professor Dr.

Dietmar Manstein zu übertragen.

Pneumologie

Ab dem 1. Oktober dieses Jahres wird die M H H-Abteilung Pneumologie ihren Standort ausschließlich im Zentralklinikum haben. Bei den Verhandlungen zwischen Hochschule und Klini- kum Hannover zur Auflösung des Stadt-Land-Vertrages war vereinbart worden, die pneumologischen Betten aus der Ost- stadt in den Roderbruch zu überführen – mit dem offiziellen Ausscheiden des Abteilungsdirektors Professor Dr. Helmut Fabel am 30. September 2002. Die Betten werden auf der Sta- tion 23 untergebracht, die durch Umsetzen der Strahlenthera- pie auf die Station 60 Ende September frei wurde. Damit ist eine weitere Hochschulabteilung nicht mehr in mehreren Kliniken lokalisiert, sondern entsprechend der Forderungen des Wis- senschaftsrates zentriert auf unserem Campus untergebracht.

Ambulanz-Untersuchungen

Bereits im Frühjahr diesen Jahres wurden sechs ausgewählte Ambulanzen der M H H durch das Institut für Funktionsana- lyse im Gesundheitswesen GmbH Hamburg (Lohfert) hin- sichtlich der Kosten-Leistungs-Situation untersucht. In einem zweiten Schritt sollen alle anderen Ambulanzen ebenfalls erfasst werden. Hierzu hat der Vorstand ein Projekt unter der Leitung von Professor Dr. Volker Amelung, Abteilung Epidemiologie, Sozialmedizin und Gesundheitssystemfor- schung der M H H, aufgelegt. Mit den Ergebnissen wird noch im 4. Quartal 2002 zu rechnen sein.

Palliativstation

Zurückgehend auf eine Initiative verschiedener Hochschul- lehrer hat sich der M H H-Vorstand seit dem Spätsommer mit dem Thema »Palliativstation« befasst. Das Interesse an einer solchen Einrichtung ist breit; sie soll sowohl die Bedürfnisse der Krankenversorgung als auch die der Forschung und der Lehre aufgreifen. Sobald das medizinische Konzept vorliegt und Erfahrungen bei bereits bestehenden derartigen uni- versitären Einrichtungen eingeholt worden sind, wird der Vorstand über das weitere Vorgehen beraten.

Dokumentationsaufgaben auf den Stationen

Bereits seit längerem beklagen Ärztinnen und Ärzte sowie das Pflegepersonal die ständig zunehmenden Dokumentations- aufgaben und die dadurch fehlende Zeit für die Patienten. Um hier Erleichterung zu schaffen, wird der Vorstand ein flächen- deckendes Konzept entwickeln, wie Dokumentationsaufgaben durch eine eigene Berufsgruppe kostenneutral übernommen werden können.

A lm uth Plum eier

Kontakt:

Almuth Plumeier Vorstandsassistenz OE 9100

E-Mail: Plumeier.Almuth@mh-hannover.de

Der Vorstand informiert

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Termine des Vorstandes

Versammlung der Klinischen Abteilungsleitungen der mhh am 14. Oktober 2002, 15 bis 17 Uhr, Hörsaal H

Vollversammlung aller Abteilungsleitungen der mhh am 27. November 2002, 16.15 bis 18 Uhr, Hörsaal M

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(as) Die Zeichen standen auf Sturm: Nach einer turbulenten und sehr kurzen Konzilssitzung am 10. Juli 2002 war das höchste akademische Gremium der M H H im September er- neut zusammengekommen. Vorstandssprecher Professor Dr.

Reinhard Dengler entschuldigte sich gleich zu Beginn der Sitzung für das Fehlen zweier Vorstandsmitglieder im Juli:

»Wir werden Sie nun ausführlich über die Arbeit des vergan- genen Halbjahres informieren.« Zunächst gedachte das Kon- zil aber der verstorbenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Hochschule sowie der Opfer der Attentate in New York und Washington vor einem Jahr. Es folgten die Berichte aus den Ressorts, die von zahlreichen Fragen der Konzilsmit- glieder bereichert wurden.

Aus dem Ressort Krankenversorgung informierte Pro- fessor Dengler über mehrere Stationssanierungen und die Renovierung des OP-Traktes. Sehr erfreut zeigte er sich über die klinischen Leistungen, die im Gegensatz zum vergangenen Jahr genau im Plansoll der Krankenkassen liegen. Allerdings sei die Personalsituation in der Pflege angespannt: »Vonnö- ten ist eine Flexibilisierung, bei der Pflegekräfte auf anderen Stationen aushelfen, und die Rückführung von Pflegekräften aus den defizitären Polikliniken auf die Stationen.« Ein Licht- blick: Die 16 Krankenpflegeschülerinnen und -schüler des Ab- schlussjahrgangs könnten übernommen werden. In diesem Zusammenhang wies Professor Dengler darauf hin, dass es entgegen vieler Gerüchte keinen kompletten Einstellungs- stopp gebe. Vielmehr handele es sich um eine Personalbe- wirtschaftung, bei der vor jeder Einstellung streng geprüft werde, wie dringend eine Stelle besetzt werden muss. Die Missverständnisse führte er auch auf eine nicht optimale Informationspolitik des Vorstandes zurück.

Ein weiterer Punkt: die Pflegesatzverhandlungen. Sie seien abgeschlossen und die Krankenkassen zahlen an die M H H in diesem Jahr 229 Millionen Euro. Allerdings muss die Hoch- schule fünf Millionen Euro zur Fallkostensenkung einsparen –

Lebhaftes Ende

Mitte September 2002 tagte das Konzil der mhh zum allerletzten Mal – Auszüge des Abgesangs

Wirtschaftsplan 2002 Betriebliche Erträge

(vor allem Krankenkassen) 258,7 Millionen Euro

Andere Erträge 12,4 Millionen Euro

Landeszuführungen 131,3 Millionen Euro

Periodenfremde Erträge 2,9 Millionen Euro

Gesamt 405,3 Millionen Euro

Transparent:Wie kam es zu den wirtschaftlichen Verlusten der vergangenen Jahre?

Erträge:Diese Summe erwirtschaftete die mhhpro Jahr

Entwicklung des Bilanzverlustes (in Millionen Euro)

Jahresfehlbetrag Bilanzverlust Reduzierung der Fallkosten (Vereinbarung mit den Kostenträgern) Fallstrang-Sanierungen Nur teilweise refinanzierter Personalkostenanstieg

Um die Verluste abzubauen, stellte Holger Baumann einen Plan vor, der einzelne Maßnahmen für die Jahre 2002 bis 2006 enthielt: Der Kostenzuschlag für Auftragsforschung soll deutlich höher liegen als bisher, weitere Einkaufskooperationen, die Reorganisation der Ambulanzen und des Chemikalienzentrums. Damit die Abteilungen besser kalkulieren können, werde es Anfang nächsten Jahres Trans- parenz in den Personalkostenbudgets geben. Ein Hoffnungsschim- mer zum Schluss: Insgesamt rechnet Holger Baumann mit einer entspannteren Finanzsituation im zweiten Halbjahr 2002.

1999 3,8 3,8

4,5 2000 5,8 9,6

4,5 4,5

3,1 2001

9,6

6,0 3,0

2002 2,6 12,2

5,0

3,0

(9)

Aktuelles mhhInfo Oktober 2002

eine alte Vereinbarung aus dem Jahr 1999 zwingt dazu. Zum Thema Arbeitszeiten: »Derzeit sucht ein Beratungsunterneh- men aus Berlin für mehrere M H H-Abteilungen neue Arbeits- zeitmodelle; Ergebnisse erwarten wir zum Jahresende«, sagte Professor Dengler. Spätestens dann müsse das Arbeitszeit- gesetz in allen Abteilungen eingehalten werden. Allerdings bezweifle er, dass sich damit auch die klinischen Leistungen halten lassen. Deshalb sollten Ärztinnen und Ärzte zukünftig nicht mehr administrative Tätigkeiten ausführen, dafür müs- sten andere Berufsgruppen zuständig sein – zum Beispiel für das neue Abrechnungssystem nach Diagnosis Related Groups (DRGs). Medizinische Dokumentationsassistenten könnten diese Aufgabe übernehmen. Ob die M H H ab dem nächsten Jahr über DRGs abrechnet, entscheidet der Vorstand Ende Oktober 2002. »Der Vorteil wäre, dass dann ein direkter Vergleich mit anderen Hochschulkliniken möglich ist«, sagte Professor Dengler.

Dipl.-Ök. Holger Baumann, M H H-Vorstand für das Ressort Wirtschaftsführung und Administration,stellte die schwie- rige wirtschaftliche Situation der Hochschule dar. Das erste Halbjahr 2002 wurde mit einem Defizit von 2,6 Millionen Euro beendet. Hauptursachen seien die im Vergleich zur Pla- nung erhöhten Personalaufwendungen durch mehr Personal (rund 70 Vollkräfte) und durch Kosten für die Altersteilzeit.

Auch der medizinische Bedarf sei teurer als geplant. Einige Konzilsmitglieder kritisierten die Kosten, die externe Berater verursachen: Ohne die im Projekt »Reorganisation Technik«

angefallenen Summen sind im ersten Halbjahr rund 630.000 Euro für sieben Unternehmen ausgegeben worden. Holger Baumann sagte, dass diese Investition sich auszahle. »Die Be- rater verfügen über Expertenwissen, das nur wenige Kliniken haben und das langfristig in die mhh integriert werden muss.«

Durch die Beratung ließen sich wieder Kosten senken.

Aus dem Ressort Forschung und Lehreberichtete Rektor Professor Dr. Horst v. der Hardt ebenfalls umfassend. Einige

Eckpunkte: Die Forschung in der M H Hist weiterhin exzellent.

Da die Ressourcen nicht nur in der Krankenversorgung knapper werden, sind Veränderungen in der Zuweisung von Forschungsgeldern notwendig. Ein erster Schritt ist, die Kosten der Personalressourcen pro Abteilung transparent zu machen hinsichtlich ihrer Finanzierungsquellen (Landeszu- schüsse und Kostenträger). Die Siemens AG wird der Hoch- schule einen modernen Magnetresonanz-Tomographen zur Verfügung stellen – ausschließlich für Forschungszwecke. Die Gründung eines medizinischen Laserzentrums ist ebenso geplant wie ein Zentrum für regenerative Medizin, das am Max-Planck-Institut für exerimentelle Endokrinologie an- gesiedelt werden soll.

Zur Lehre sagte Professor v. der Hardt: »Die Unzufrieden- heit der Studierenden ist groß. Vor allem in der klinischen Lehre fühlen sie sich nicht als erwachsene Partner ernst genommen.« Ganz anders im Zentrum Innere Medizin: Das vor kurzem etablierte Blockpraktikum kommt gut an und soll zukünftig erweitert werden. Die neue Approbationsordnung (AO) sieht solche Veranstaltungen regelmäßig vor, deshalb werden sich auch andere Zentren der guten Idee anschließen müssen. Da die Selbstlehre immer wichtiger werde, habe die Hochschule die Arbeitsbedingungen verbessert: »Die Medio- thek ist deutlich ausgebaut, die Studentenwohnheime sind mittlerweile an die Mediothek angeschlossen. Im Gebäude I 6 steht seit kurzem ein Lernlabor für 20 Studierende bereit.

Zwei Videoserver bieten Fachfilme von jedem Rechner, der an das M H H-Netz angeschlossen ist. Alle Hörsäle sind an das Netz angeschlossen und die großen Hörsäle A, D, F und R haben jetzt fest installierte Beamer.« Umfangreich eingewor- bene Drittmittel sorgten dafür, dass moderne Lehrangebote wie »krankheitsbasierte Lernmodule« oder die »Laptop-Uni- versität« auch an der Hochschule vorangetrieben würden.

Die Frauenbeauftragte Dr. Marlena Robin-Winn stellte kurz die Ergebnisse des Frauenberichtes vor: »Er umfasst 10

Trugen vor(von links): Professor Dr. Reinhard Dengler, Dipl.-Ök. Holger Baumann und Professor Dr. Horst v. der Hardt

(10)

einen Zeitraum von zehn Jahren und spiegelt die Situation der Frauen in der M H H wider.« In der Gesamtzahl der Beschäf- tigten stieg der Anteil der Frauen von 65 auf 69 Prozent, in der Gruppe der wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von 28 auf 38 Prozent, bei den C1- und C2-Pro- fessuren von neun auf 16 Prozent. Seit 1997 wurde zusätzlich die Laufzeit der Verträge dokumentiert: Frauen haben durch- schnittlich kürzere Arbeitsverträge als Männer. »Das ist nicht befriedigend und muss langfristig verbessert werden«, sagte Dr. Robin-Winn. Sie erinnerte den Vorstand an den Frauen- förderplan und hofft, dass doch noch in diesem Jahr ein Teil der Zielvereinbarungen umgesetzt wird.

Der Prorektor für Studium und Lehre, Professor Dr.

Wolfram H. Knapp, beleuchtete die wichtigsten Neuerungen der AO: Praktisches und theoretisches Wissen sollen weiter verzahnt werden, die interdisziplinäre und die Präventions- ausbildung werden verstärkt. Der Unterricht am Krankenbett wird ausgebaut: Derzeit sind es an der M H H100 Stunden ins- gesamt, künftig sollen es 470 sein. Neu sind auch die Block- praktika und der Schwerpunkt Allgemeinmedizin. Eine um- strittene Großprüfung – drei Tage schriftlich, zwei Tage münd- lich – wird die bislang üblichen drei Staatsexamina ablösen.

Professor Knapp: »Die Approbationsordnung gilt ab dem Wintersemester 2003/2004; bis dahin muss die Ausbildung der M H H-Studierenden entsprechend angepasst sein.«

Der Prorektor für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs,Professor Dr. Reinhard Pabst, stellte fest, dass die Habilitation bis Ende 2009 in Niedersachsen möglich sei, und erwähnte die 20 Juniorprofessuren, die die M H H ausge- schrieben habe. Er warnte davor, in der klinischen Forschung nur auf diesen Weg zu setzen: »Es muss einen alternativen Karriereweg für Ärztinnen und Ärzte geben.« Besonders froh sei er über die beiden Sonderforschungsbereiche, die im Mai 2002 bewilligt worden waren und für die die M H H Sprecher- hochschule ist.

Zum Schluss wagte Professor Pabst noch ein persönliches Wort: »Ich habe hier im Konzil als Student gesessen, als wis- senschaftlicher Mitarbeiter, als Prorektor, als Rektor und nun wieder als Prorektor. Ich freue mich, dass auf der letzten Sitzung des Konzils mal wieder eine lebhafte Diskussion entstanden ist.« Professor Dr. Bernd Haubitz, Vorstands- sprecher des Konzils, pflichtete dem bei, verwies auf die lange und nicht immer ruhmvolle Geschichte der Konzile an den Universitäten und gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass die Kontrolle der Leitungsarbeit auch in künftigen Gremien gelingen möge.

Damit ging mit viereinhalb Stunden eine der längsten und ganz sicher die letzte Konzilssitzung in der M H Hzu Ende. Seit dem 1. Oktober 2002 gilt das neue Niedersächsische Hoch- schulgesetz, das kein Konzil mehr vorsieht.

Dr. Marlena Robin-Winn, Professor Dr. Wolfram H. Knapp und Professor Dr. Reinhard Pabst

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Aktuelles mhhInfo Oktober 2002

6.30 Uhr:Das Team fährt in Hamburg mit Kamera, Licht- und Tontechnik los 8.30 Uhr:Ankunft von Regie und Aufnahmeleitung am mhh-Haupteingang. Beratung über den Drehort: draußen, da schönes Wetter; Ab- und Umbau aller im Bild befindlichen Straßenschilder 9.00 Uhr:Ankunft des Redaktions-Teams, Aufbau der Technik, der drei Kameras und der Scheinwerfer (1 bis 3)11.30 Uhr:Pause 12.00 Uhr:Vorgespräche mit den Ärzten, und Regisseur Bastian Schöttler spricht mit dem gesamten Team den Ablauf ab (4) 12.15 Uhr: Schminken der Moderatorin Vera Cordes, Technische

1 2 3

4 5 6

Film ab

Am 27. August 2002 war die mhhSchauplatz für eine ganze Fernsehsendung. Ein Team des NDR zeichnete

»Visite – das Gesundheitsmagazin« auf. Themenschwerpunkte waren Notfallrettung, die kranke Schulter und Rheuma.

Das Team bestand aus 36 Personen, die mit zwei LKWs und einem Übertragungswagen anreisten. Momentaufnahmen

12

Probe des Ablaufs (5)13.00 Uhr: Die Sendung wird aufgezeichnet.

Im Gespräch: Professor Dr. Christian Krettek, Abteilung Unfall- chirurgie (6), Professor Dr. Carl-Joachim Wirth, Abteilung Orthopädie, und Dr. Jan-Leo Hülsemann, Abteilung Rheumatologie 14.15 Uhr:

Abbau, Rückfahrt und Dienstende 16.30 Uhr:Ankunft in Hamburg 20.15 Uhr:Die Sendung wird im Fernsehen ausgestrahlt. Ein- schaltquote hoch: 12,4 Prozent aller Zuschauerinnen und Zuschauer Friderike Stüwert

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Das Projekt »Mit PS in die Zukunft« hat das vorrangige Ziel, die Arbeit des Personalmanagements durch eine neue Per- sonalstrategie zu optimieren. Sie soll sich später positiv auf alle jetzigen und zukünftigen M H H-Beschäftigten auswirken.

Langfristiges Ziel ist es, Wettbewerbsvorteile zu erreichen und somit die M H H wieder zur ersten Adresse für Spitzen- kräfte und Studierende im Gesundheitswesen werden zu lassen.

Im ersten Schritt analysiert das Projektteam zurzeit unter der Leitung von Michael Speckesser, Leiter des Geschäfts- bereichs I – Personal, Recht und Organisation, und Petra Schubert, Bereichsleiterin bei der Kienbaum Management Consultants GmbH, die Stärken und Schwächen des Per- sonalmanagements, zeigt seine Chancen und Grenzen auf und erfragt, was die anderen M H H-Beschäftigten als deren Kunden erwarten. Zudem wird die Positionierung im Ver- gleich zu den Personalmanagements anderer Krankenhäuser untersucht.

In weiteren Schritten sollen Auftrag und Kernkompe- tenzen des Personalmanagements sowie Leitlinien für das Handeln festgelegt werden. Eine ausformulierte Personal- strategie wird im November vorliegen.

Michael Speckesser bezeichnet die neue Ausrichtung des Personalmanagements als aktiven Beitrag zur Zukunftssiche- rung der Hochschule. »Die M H Hist führend in den Bereichen Forschung, Lehre und Krankenversorgung. An diesem hohen Maßstab will sich auch das Personalmanagement langfris- tig messen lassen. Die M H H-Beschäftigten erwarten von uns kompetente Beratung und Unterstützung sowie kurzfristige Erreichbarkeit und möglichst schnelle und zielgerichtete Lösungsvorschläge. Zudem soll die Hochschule ein attrak- tiver Arbeitgeber sein und optimale Entwicklungsmöglich- keiten bieten.«

Holger Baumann, Vorstandsmitglied für das Ressort Wirt- schaftsführung und Administration, ist sicher, »dass wir mit den guten Kräften, die wir im Personalmanagement und in der Personalentwicklung haben, Wesentliches bewegen kön- nen und den Prozess erfolgreich bewältigen.« Das Vorgehen müsse optimiert und positive Inhalte beibehalten werden. Der große Einsatz der Beschäftigten im Personalmanagement und in der Personalentwicklung wird helfen, Veränderungen nicht nur anzustreben, sondern zu leben.«

Petra Schubert bezeichnete die Strategie als wesentliche Grund- lage für den Erfolg der M H H. »Eine Strategie zeigt die Rich- tung an und die Mannschaft kann auf dieser Grundlage gemeinsam Ziele erreichen und etwas bewegen.« Ziel ist es beispielsweise, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zufriedener mit der professionellen Beratung sind.

M ichael Stoll (Kienbaum ) und Bärbel Sturm

Weitere Informationen:

www.mh-hannover.de,

Stchwörter Verwaltung, Geschäftsbereichsleitung Kontakt:

Bärbel Sturm

Telefon: (0511) 532-5020

E-Mail: Sturm.Baerbel@mh-hannover.de

»Mit PS in die Zukunft«

An der mhhentstand ein Projekt mit dem Ziel, eine neue Personalstrategie (PS) einzuführen

Anke Frombach

Sie gewann den Ideenwettbewerb des Personal- managements mit ihrem Logo für das neue Projekt PS:Das Logo weist auf aktuelle

Informationen zum Projekt hin

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Aktuelles mhhInfo Oktober 2002

(mc) Das BioProfil »Funktionelle Genomanalyse« – ein Zu- sammenschluss von Biotechnologie-Unternehmen und For- schungseinrichtungen – hat 941.000 Euro an das Unternehmen

»Phenomiques GmbH« und 250.000 Euro an die Firma

»Imusyn« vergeben.

Phenomiques GmbH ist Ende 2001 gegründet worden und hat zurzeit sieben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie geht auf eine Inititative von Professor Dr. Hermann Haller aus der M H H und Professor Dr. Helmut Drexler sowie Dr. Jan Menne zurück und arbeitet eng mit der Hochschule zusam- men. Die Firma möchte die Funktionen einzelner Gene iden- tifizieren und feststellen, welche Rolle sie bei der Entstehung von Herz-Kreislauf- oder Nierenerkrankungen spielen. Dazu wird getestet, ob genetisch veränderte Mäuse Krankheiten entwickeln. Ferner werden bei diesen Mäusen Krankheiten erzeugt und untersucht, ob die Tiere durch das Fehlen eines Gens vor den Komplikationen der Erkrankung geschützt sind.

Die dabei gewonnenen Erkenntnisse sollen zur Entwicklung neuer Medikamente führen. Die Wirksamkeit noch nicht zu- gelassener Arzneistoffe soll ebenfalls geprüft werden.

Imusyn besteht seit Februar 2001 und hat zurzeit drei Beschäftigte. Initiator ist Professor Dr. Rainer Blasczyk aus der M H H-Abteilung Transfusionsmedizin. Auch Imusyn ko- operiert mit der Hochschule und möchte diagnostische und therapeutische Verfahren für die Transplantations- und Krebs- medizin entwickeln. Dafür sollen Eiweißmoleküle, so genannte rekombinante humane MHC-Proteine, mit einer neuen Metho- de hergestellt werden. Mit ihnen lässt sich beispielsweise das Immunsystem von Patientinnen und -Patienten untersuchen, die auf ein Spenderorgan warten. Denn die MHC-Proteine binden an solche Antikörper, die für eine Abstoßungsreaktion verantwortlich sind. So könnten Komplikationen bei einer Transplantation vermieden werden. Die MHC-Proteine sollen zudem genutzt werden, um Zellen des Immunsystems zu erkennen. Die entsprechenden Zellen könnten sich dann an- reichern lassen und gezielt gegen Krebs eingesetzt werden.

Kontakt:

Phenomiques: Dr. Jan Menne

Telefon: (0511) 6006040, E-Mail: info@phenomiques.com www. phenomiques.com

Imusyn: Professor Dr. Rainer Blasczyk

Telefon: 532-6700, E-Mail: Blasczyk.Rainer@mh-hannover.de

Geld für neue Firmen

Zwei Projekte aus der mhherhalten für drei Jahre finanzielle Unterstützung

14

Ratgeber für Gäste in Deutschland (bb) Welche Dokumente muss ich aus meiner Heimat mitbringen? Wie eröffne ich ein Konto?

Wie finde ich eine Wohnung?

Wer aus dem Ausland kommt und zum ersten Mal in Deutschland studiert oder arbeitet, ist mit den Gegebenheiten nicht vertraut und oft überfordert. Erste Hinweise und Ratschläge bietet die Online-Version »Ratschläge für den Deutschlandaufenthalt« der Alexander von Humboldt-Stiftung.

Auf Deutsch sind sie zu finden unter:

www.humboldt-foundation.de/de/

programme/betreuung/rat/

Auf Englisch sind sie zu finden unter:

www.humboldt-foundation.de/en/

programme/betreuung/rat/

Zuschuss für den Austausch

(bb) Das Austauschprogramm zwischen der mhhund der Medizinischen Akademie Kirov in Russland wird von der Versicherungsgruppe Hannover (VGH) mit 5.000 Euro unterstützt.

Das Geld kommt den vier bis fünf Studierenden und vier Medizinerinnen oder Medizinern zugute, die pro Jahr aus Russland nach Deutsch- land kommen. Im Tausch fahren ebenso viele Medizin-Studierende und ein bis zwei mhh- Ärztinnen oder Ärzte nach Russland. Zwischen den Hochschulen besteht bereits eine zehn- jährige Partnerschaft, die von Professor Dr. Ulrich Mohr, dem ehemaligen Direktor des mhh-Instituts Experimentelle Pathologie, gepflegt wird.

Kontakt:

Professor Dr. Ulrich Mohr Telefon: 520322

Neue Ordnung

In diesem Info finden Sie die Beilage: »Ordnung für das naturwissenschaftliche MD/PhD- Studium an der mhh«. Sie gilt für die Promotion zum PhD, zum MD-Phd und zum Dr. rer. nat.

Susanne Kruse Kontakt:

Dr. Susanne Kruse Telefon: (0511) 532-6011

E-Mail: Kruse.Susanne@mh-hannover.de

Fest der Wissenschaften

(bb) Am 2. November 2002 präsentieren mhh-Forscherinnen und Forscher beim Tag der Forschung von 11 bis 17 Uhr im Klinischen Lehrgebäude insgesamt 22 Projekte der Öffent- lichkeit. Zusätzlich gibt es sechs Führungen und ein Schülerforum. Das ausführliche Programm finden Sie in diesem mhhInfo auf Seite 48.

Mehr Informationen:

www.fest-der-wissenschaften.de

Kurzmeldungen

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(bb) »Durch diese elektronische Handelsplattform können wir seit dem 8. Juli schneller und mit weniger Aufwand Produkte des medizinischen Sachbedarfs einkaufen«, fasst Peter Bern- hardi, Leiter des Geschäftsbereichs zusammen. Die Plattform ist eine Dienstleistung und funktioniert in beide Richtungen:

Lieferanten bieten in einem Katalog verschiedene Produkte an – zum Beispiel Einwegspritzen. Daraus wählen die Ein- kaufenden aus, bestellen elektronisch und erhalten automa- tisch eine E-Mail, wenn ihr Auftrag Probleme bereitet – wenn beispielsweise der gewünschte Liefertermin nicht eingehalten werden kann. Auftragsbestätigung und Lieferschein kommen auf elektronischem Weg zurück und können direkt im SAP- System verarbeitet werden. Zu einem späteren Zeitpunkt kön- nen Rechnungen in dieses Verfahren einbezogen werden.

GHX übersetzt Informationen in das SAP-System der Hochschule – beispielsweise überführt es nach Freigabe durch die M H H die Artikelstammdaten des Herstellers in das SAP- Modul MM.

Das Projekt läuft dank der Zusammenarbeit von Gruppen dreier Abteilungen sehr gut. Beteiligt sind das Medizinische Hochschulrechenzentrum und die Abteilungen Organisation/

Projektkoordination sowie der Zentraleinkauf. Dort haben jeweils Tatjana Neitz-Kluge, Bärbel Graus und Willi Lucan die Fäden in der Hand.

GHX ermöglicht den Einkäufern, sich mehr anderen Auf- gaben wie Preisverhandlungen und Marktanalysen zu wid- men. Peter Bernhardi ist von den Vorteilen des Projektes über- zeugt. Doch ein Nachteil bleibt: das Risiko eines Systemaus- falls. Dann kommt das gute alte Fax, das viel ältere Telefon oder vielleicht sogar die Briefmarke wieder zur Geltung.

Kontakt:

Willi Lucan

Telefon: (0511) 532-6648, Fax: (0511) 532-2008 E-Mail: Lucan.Willi@mh-hannover.de

Einkaufen leicht gemacht

Der Geschäftsbereich IV – Logistik ist nun mit dem so genannten Global Healthcare Exchange (GHX) verbunden

Korrekt

(bb) Professor Dr. med. Benno Paul Weber wechselte aus der mhh-Abteilung Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde in die Abteilung Otorhino- laryngologie des Universitätsspitals Zürich.

Dort ist er als leitender Arzt tätig. Direktor der Abteilung ist Professor Dr. Stephan Schmied.

Im vergangenen mhhInfo ist die neue Position von Professor Dr. med. Benno Paul Weber leider nicht richtig benannt worden.

»Leergut« zurück

Bitte geben Sie leere Toner-Kartuschen, Druckköpfe, Farbbänder und Farbpatronen an das Zentrallager (OE 1284) zurück. Dort werden die Produkte gesammelt, sortiert, von den Vertragspartnern abgeholt und fachge- recht entsorgt oder dem Produktionskreislauf wieder zugeführt. Dies ist besonders wichtig, weil die Rückgabe die Umwelt schont und die Beschaffung neuer Kartuschen und Farb- patronen preiswerter wird.

Willi Lucan Kontakt:

Regina Gongala Telefon: (0511) 532-6369 Fax: (0511) 532-8370

Aufnahme in die Kindertagesstätte Alle mhh-Beschäftigten können für ihr Kind einen Platz in der mhh-Kindertagesstätte (KiTa) beantragen. Ein entsprechendes Formular ist im Kindergarten, in der Krippe (beide im Gebäude Z2) oder im Hort (im Gebäude K27) erhältlich. Kinder, deren Eltern weniger als 75 Prozent der wöchentlichen Arbeitszeit von 38,5 Stunden arbeiten, können aufgrund von Platzmangel nicht aufgenommen werden.

Plätze werden bevorzugt an das Pflege- personal, Beschäftigte im Schichtdienst und allein Erziehende vergeben. Im Antrag wird neben der wöchentlichen Arbeits- und der gewünschten Betreuungszeit auch erfragt, ob der nicht an der mhharbeitende Elternteil in einem Beschäftigungsverhältnis steht. Wir möchten Sie bitten, alle Fragen wahrheits- gemäß zu beantworten. Andernfalls kann eine Zusage wieder zurückgenommen werden.

Bei Fragen helfen Ihnen neben der Kita-Leitung (Telefon: 532-2688 oder -3986) auch wir Personalratsmitglieder.

Hans-Jürgen Krieghoff und Evi Paap Kontakt:

Hans-Jürgen Krieghoff

E-Mail: Krieghoff.Hans-Juergen@

mh-hannover.de Telefon: (0511) 532-4903 Evi Paap

E-Mail: Personalrat@mh-hannover.de Telefon: (0511) 532-2661

Kurzmeldungen

@

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Schlanker Körper – gesunder Körper?

Wenn der Drang zum Abnehmen übermächtig wird

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Das Diktat des schlanken Körperideals

Das Merkmal Schlankheit aus psychosomatischer Sicht

In den vergangenen Jahrzehnten ist Schlankheit das dominie- rende Merkmal körperlicher Attraktivität geworden. Kein Heft einer Mode- oder Lifestyle-Zeitschrift wird ohne Er- nährungs- oder Diät-Tipps publiziert, fast jede Film- oder Fernsehproduktion huldigt dem schlanken Menschentypus und in Werbeproduktionen wird »schlank« mit »schön«,

»jung« und »erfolgreich« gleichgestellt. In westlichen Län- dern hat der Wunsch nach einer schlanken Körpergestalt ein Ausmaß erreicht, dass die überwältigende Mehrheit auch der jüngeren Bevölkerung nicht mit dem eigenen Körper zufrieden ist und schon Sechsjährige angeben, eine Diät eines schlankeren Körpers wegen zu machen.

Aus körpermedizinischer, insbesondere internistischer Sicht ist es sicher zu begrüßen, dass das schlanke Ideal weite Ver- breitung gefunden hat. Gilt doch der Zusammenhang von Übergewicht mit Erkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck und Gelenkbeschwerden als gut belegt – die Folgekosten der Fettleibigkeit in Deutschland werden auf 15 Milliarden Euro geschätzt. Mahnungen vor unerwünschter Gewichtszunahme gewinnen auch dadurch an Bedeutung, weil in Deutschland noch nie so viele Kinder und Jugendliche übergewichtig waren wie heute.

In der Psychosomatik aber fallen gravierende unerwünschte Folgen des Schlankheitswahns auf: Die aggressive Vermark- tung des Merkmals »Schlankheit« führt zu einer steigenden Zahl essgestörter Menschen. Dafür scheint die Tatsache ver- antwortlich zu sein, dass sich das Ziel, abzunehmen oder ein auffällig niedriges Gewicht zu halten, im Einzelnen als

»überwertige Idee« festgesetzt hat. Dabei darf die intensi- vierte Beschäftigung mit dem eigenen Körper als Phänomen des »Zeitgeists« der Postmoderne aufgefasst werden: Wenn übergeordnete Werte und Ziele ihre Bedeutung verloren haben, finden persönliche Überzeugungen offenbar ein güns- tiges Milieu, um zu überwertigen Ideen zu mutieren und diesen Platz einzunehmen.

Vor allem die Menschen, die sich vermehrt für Mode, Life- style oder »Soap-Operas« interessieren, sind für solche Bot- schaften empfänglich. Wenn man jedoch den Einfluss der Medien im Verhältnis zu anderen Einflüssen untersucht, stellt man fest, dass an erster Stelle die Gleichaltrigen, also die so genannten Peers, und die nahe soziale Umgebung stehen.

Danach folgen weitere soziale Einwirkungen und erst an-

schließend die Medien. In jedem Fall finden sich auch indivi- duell-psychische Faktoren: beispielsweise das Bedürfnis, ein labiles Selbstwertgefühl zu kompensieren.

Forschungen zur kulturellen Abhängigkeit des Ideals der Schlankheit zeigen eher komplizierte Verhältnisse. In einer Untersuchung der M H H-Abteilung Psychosomatik und Psy- chotherapie aus diesem Jahr wurde der Schlankheitswunsch bei Studentinnen und Studenten in insgesamt zwölf euro- päischen, afrikanischen und asiatischen Staaten untersucht.

Ausgeprägte Schlankheitswünsche bestanden in westlichen Ländern und praktisch keine derartigen Neigungen in nicht- westlichen Ländern. In Staaten, die sich zunehmend am Westen orientieren – zum Beispiel Iran und Tunesien – war der Wunsch nach Schlankheit mittelgradig ausgeprägt. Uner- wartet und bedenklich erscheint die Tatsache, dass sich in besonders »schlankheitsorientierten« Ländern (Italien, Frank- reich) ein Schlankheitswunsch eingestellt hat, der gar nicht mehr an ein höheres Gewicht gebunden zu sein scheint – dünne Menschen haben einen ähnlichen Schlankheitswunsch wie dicke.

Es stellt sich die Frage, ob es nicht als gesellschaftliche Ver- pflichtung angesehen werden sollte, Normen und Ziele in Bezug auf den eigenen Körper zu etablieren, die konsensfähig und gesundheitsförderlich sind. Leitbilder wie »mit sich zu- frieden«, »selbstbewusst« oder »in sich ruhend« kommen in unserem Kulturkreis nicht oder kaum vor. Wenn man aber einmal betrachtet, wie sehr es in den vergangenen Jahrzehn- ten gelungen ist, auf gesellschaftlicher Ebene Einstellungen zum Beispiel zur Umwelt zu verändern, sollte es eigentlich auch möglich sein, die Einstellung zum eigenen Körper oder zu einem abstrakten und letztlich unerreichbaren Körperide- al menschlicher zu gestalten.

Burk ard Jäger

Kontakt:

Dr. Burkard Jäger Telefon: (0511) 532-3897

E-Mail: Jaeger.Burkard@mh-hannover.de

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mhhInfo Oktober 2002 Titel

18

Frauen sind stärker von Anorexie und Bulimie betroffen als Männer. Das liegt unter anderem daran, dass sie ihren Körper stärker wahrnehmen – durch die allmonatlich wiederkehren- den Veränderungen während der Menstruation, die großen biologischen Umwälzungen durch Pubertät und Geschlechts- reife, Schwangerschaft, Geburt und Stillen sowie die Wech- seljahre. Außerdem liegen die weiblichen Geschlechts- und Reproduktionsorgane weitgehend im Verborgenen und sind der willentlichen Beeinflussung entzogen. Damit eignen sie sich, psychologische Konflikte zu somatisieren, das heißt, durch körperliche Symptome zum Ausdruck zu bringen.

Nicht nur Essstörungen, auch andere seelische Beschwer- den und Leiden sind bei Frauen häufiger und werden Frauen eher als Männern zugeschrieben: In einer Untersuchung aus dem Jahr 1987 fanden sich psychosomatische Erkrankungen zu 18 Prozent bei Männern und zu 34 Prozent bei Frauen.

Wenn Ärzte eine solche Diagnose stellen, liegt das auch an ihren unterschiedlichen Vorstellungen über Frauen und Män- ner. Es konnte nachgewiesen werden, dass Ärzte die Krank- heitssymptome von Frauen eher einer psychischen Ursache zuschreiben.

Bulimie und Anorexie

Die Bulimie(Bulimia nervosa, Ess-Brech-Sucht) wurde 1979 erstmals als eigenständiges Krankheitsbild beschrieben. Sie ist in den USA und in westlichen Ländern weit verbreitet. In Ländern oder ethnischen Grup- pen ohne Schlankheitsdruck scheint sie hingegen unbekannt zu sein.

Bulimie ist durch häufige Essanfälle und weitgehend eingeschränkte Nahrungsaufnahme außerhalb der Anfälle gekennzeichnet. Um der Ge- wichtszunahme entgegenzuwirken, praktizieren die Betroffenen absicht- liches Erbrechen nach den Anfällen. Zum Teil wird auch mit Abführ- tabletten und exzessivem Sport experimentiert. Bulimische Patienten und Patientinnen sind bemüht, sich dem Schönheitsideal anzupassen. Die Bulimie kann eher als die Anorexie auch ambulant psychotherapeutisch behandelt werden, wobei aber der behandelnde Therapeut Spezial- kenntnisse über das Krankheitsbild haben sollte.

Die Anorexie(Anorexia nervosa, Magersucht) hat es wohl schon immer gegeben. Die Beziehung des Schlankheitsdrucks zur Magersucht ist weniger ausgeprägt als bei Bulimie. Allerdings unterstützt das heutige Schlankheitsideal die Selbstüberzeugungen der Betroffenen, was die Motivation zu einer Therapie erheblich stören kann. Anorexie ist durch ein extremes, oftmals lebensgefährliches Untergewicht gekennzeichnet.

Es liegt unterhalb des »Body-Mass-Index« (BMI) von 17,5. (Der BMI be- rechnet sich aus dem Gewicht in Kilogramm geteilt durch die Größe in Metern zum Quadrat). Dieser ausgezehrte Zustand wird durch Fasten und eventuell durch exzessiven Sport oder Tabletteneinnahme erreicht.

Er geht nicht auf andere Erkrankungen zurück. Anorektische Patienten und Patientinnen empfinden ihren Körper als schön oder wenigstens als bessere Alternative zu einer normalen Körpergestalt.

Beide Erkrankungen treten sehr viel häufiger bei Frauen als bei Män- nern auf, etwa im Verhältnis neun zu eins. Allerdings steigt die Anzahl anorektischer Männer. Bulimie tritt vor allem bei Frauen auf, die etwa 16 bis 40 Jahre alt sind, Anorexie kann bereits in der Pubertät begin- nen, allerdings auch bis ins hohe Alter anhalten. In diesen Altersgrup- pen geht man von ein bis zwei Prozent bulimisch Erkrankter und etwa 0,5 Prozent anorektisch Erkrankter aus.

Man ist sich heute darüber einig, dass die Anorexie zumindest initial stationär in einer dafür ausgewiesenen, psychosomatischen Einrich- tung behandelt werden sollte. Hierbei steht wenigstens anfangs die intensiv psychotherapeutisch unterstützende Wiederherstellung eines gesunden Gewichts im Vordergrund.

Burkard Jäger

Nach wie vor ist der Weg schwierig von einem Mädchen zu einer Frau, die aktiv und selbstbewusst eigene Wünsche arti- kulieren und dennoch weiblich identifiziert sein kann. In der hierarchischen Anordnung der Geschlechter ist die Aufspal- tung in klassisch männlich aufgewertete und klassisch weib- lich abgewertete Fähigkeiten nur schwer anzugleichen und zu versöhnen. Sehnsüchte nach Emotionalität und Verbunden- heit, nach Kooperation und Unterstützung erscheinen dann leicht als weibliche Schwäche. Es ist aber auch wichtig zu sehen, dass nicht alle Frauen beim Durchlaufen wesentlicher Reifungsphasen Symptome und Störungen entwickeln, son- dern die Gratwanderung zwischen eigenen Wünschen und gesellschaftlichen Ansprüchen finden und damit auch eine Lösung für die innerpsychischen Konflikte. Sie bleiben so handlungsfähig.

M echthild N eises

Kontakt:

Professorin Dr. Dr. Mechthild Neises

Telefon: (0511) 906-3547, Fax: (0511) 906-3562 E-Mail: Neises.mhh@gmx.de

Schlanker Körper – gesunder Körper?

Stärker wahrnehmen

Frauen leiden häufiger an psychosomatischen Krankheiten als Männer

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Schaufenster:Im Vergleich zu diesen Puppen fühlen sich viele Frauen zu dick

(19)

Titel mhhInfo Oktober 2002

(bb) Nicht nur Magersucht macht Menschen zu dünn, son- dern auch viele weitere Krankheiten: »Chronische Schmerzen verderben den Appetit, Tumoren verursachen einen höheren Energieumsatz. Fortgeschrittene Leberzirrhosen, entzündliche Darm-Erkrankungen oder eine Operation, die den Magen- Darm-Trakt betrifft, kann zu Untergewicht führen. Zudem haben Dialysepatientinnen und -patienten sowie Mukoviszi- dose-Kranke ebenfalls oft Schwierigkeiten, ihr Gewicht zu halten«, berichtet die M H H-Ernährungsberaterin Angela Alten- burg. Dabei ist ein guter Ernährungszustand für die oben genannten chronisch Kranken besonders wichtig. Ernährungs- zustand und Lebenserwartung lassen sich direkt miteinander in Verbindung bringen.

Eine Broschüre mit Ernährungsinformationen kann die per- sönliche Beratung dabei selten ersetzen, denn die Betroffenen leiden oft an mehreren Krankheiten. Dann können sich die Tipps in den Broschüren widersprechen. M H H-Ernährungs- beraterin Katrin Schlüter gibt ein Beispiel: »Ein Patient schil- derte uns, dass ihn seine Zuckerkrankheit zwinge, den Zucker- wert im Blut zu senken. Eine Lebererkrankung verbiete ihm aber künstliche Süßstoffe. Gleichzeitig sei sein Dickdarm schwer entzündet, weswegen er annahm, nur fettarme Nah- rung essen zu dürfen. Er solle aber gleichzeitig vermeiden, Gewicht zu verlieren.« Deshalb definieren die Mitarbeiterin- nen der Ernährungsberatung für die Betroffenen individuelle Ziele. »Die Grenze setzt dabei der Patient. Es kommt darauf an, was er will und kann – also auf sein Alter, seine Krankheit und sein persönliches Umfeld.

Kontakt:

Telefon: (0511) 532-9083

E-Mail: Ernaehrungsberatung@mh-hannover.de

mhh-Ernährungsberaterinnen:Angela Altenburg, Anette Schünemann, Birgit Kaufmann und Katrin Schlüter (von links). Auch mhh-Beschäftigte können über die Personalärztinnen und -ärzte zu den Beraterinnen kommen Schlanker Körper – gesunder Körper?

Dünn durch Krankheit

In die mhh-Ernährungsberatung kommen viele schlanke Patienten

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Während bei Patientinnen und Patienten mit Bulimie die kör- perlichen Veränderungen weitgehend unauffällig ist, sind sie bei Magersüchtigen extrem. Ihr Körper ist sehr dünn, hat wenig Fettgewebe und Muskeln. Nicht selten wiegen die Betroffenen weniger als 35 Kilogramm. Dann sind Körper- temperatur, Herzfrequenz und Blutdruck erniedrigt. Leber und Nieren werden geschädigt, die Produktion von wichtigen Zellen im Knochenmark fällt aus. So kann die Blutgerinnung beeinträchtigt sein: Werden nicht mehr genügend Blutplätt- chen gebildet, sind Hauteinblutungen die Folge. Auch die weißen Blutkörperchen nehmen ab. Besteht die Mangeler- nährung über Jahre, kann sie zur schweren Osteoporose führen. Häufig bleibt bei magersüchtigen Patientinnen die Monatsblutung aus. Der Zuckerstoffwechsel gerät ebenfalls durcheinander, weil die Betroffenen zu wenig Kohlenhydrate zu sich nehmen. Damit sind viele Vorgänge in den Körper- zellen gestört.

Bei beiden Erkrankungen verliert der Körper durch das bewusste, häufige Erbrechen Säure – das Blut wird zu alka- lisch und die im Blut gelösten Salze verändern ihre Kon- zentration. Auch dies verlangsamt oder stoppt verschiedene Zellvorgänge. Gleichzeitig schädigt die Säure die Speiseröhre und die Zähne. Die Speicheldrüsen entzünden sich, Schluck- beschwerden, Kehlkopfkrankheiten und Heiserkeit folgen.

Magen-Darm-Beschwerden und Verstopfung können auf- treten und durch Missbrauch von Abführmitteln verstärkt werden. Zu viele Entwässerungstabletten verändern die Salz- konzentrationen im Blut. Dabei steht im Vordergrund der

Kaliummangel, der zusammen mit dem Säureverlust Herz- rhythmus-Störungen verursachen kann. Die Betroffenen be- nötigen dann eine Kaliumzufuhr.

Insgesamt haben Magersüchtige gravierende körperliche Veränderungen, die lebensbedrohlich sind. Meist hilft dann nur eine künstliche Ernährung durch Infusionen über mehrere Tage oder Wochen.

M ichael M om m a und A ndrea Schneider

Kontakt:

Dr. Andrea Schneider Telefon: (0511) 532-3302

E-Mail: Andrea.S.Schneider@gmx.de

Hilfe bei Essstörungen Amanda

Verein für Frauentherapie und Gesundheit e. V.

Volgersweg 4a

Telefon: (0511) 885970, Fax: (0511) 3887494 E-Mail: amanda-ev@addcom.de, www.amanda-ev.de Offene Sprechstunde: dienstags 10.00 bis 11.00 Uhr Anonyme Essüchtige (Overeater Anonymous) – nur für Betroffene –

Silvia, Telefon: (0511) 799240 Frauentreffpunkt

Jakobistraße 2, 30161 Hannover

Telefon: (0511) 332141, Fax: (0511) 332143 E-Mail: frauen-treffpunkt.hannover@freenet.de Offener Treff: montags 18.00 bis 20.00 Uhr

Viel zu wenig:Mangelernährung wird bei Magersüchtige mit hochwertiger Flüssignahrung behandelt

BMI:Der »Body-Mass-Index«

gibt das gesündeste Gewicht an

Lebensbedrohlich

Wie sich der Körper bei Magersucht und Bulimie verändert

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Studium, Lehre und Weiterbildung mhhInfo Oktober 2002

Professionalität ruht auf drei Säulen: hohe intellektuelle Fähig- keiten und praktisch-technische Fertigkeiten, Autonomie bei der Berufsausübung und die Verpflichtung, sich in den Dienst der Öffentlichkeit zu stellen. Professionelle Lehre bedeutet, dieses Wissen und diese Fähigkeiten effektiv zu vermitteln.

Doch wie? Um der Antwort auf diese Frage etwas näher zu kommen, fand in der M H Ham 29. Mai 2002 ein Symposium statt, auf dem über neue Konzepte und Erfahrungen berich- tet wurde.

Professionalität in der Lehre richtet sich nicht nur an Leh- rende, sondern auch an Studierende. Deshalb sind an vielen medizinischen Fakultäten Kurse zur Arzt-Patienten-Kommu- nikation, zur medizinischen Ethik, zum Medizinrecht und zum öffentlichen Gesundheitswesen eingeführt worden. Gleich- zeitig werden Inhalte in kleinen Gruppen vermittelt und Studierende beim orientierten, vertieften und selbstgesteuer- ten Lernen unterstützt. Insbesondere das Problemorientierte Lernen (POL) hat das Ziel, nicht nur Wissensfragmente und Fakten zu unterrichten, sondern Eigeninitiative zu wecken, Teamarbeit zu üben und den Patientinnen und Patienten größere Beachtung zu schenken.

Lehrpläne sollten der Entwicklung professioneller Fähig- keiten besondere Beachtung schenken. Um sie zu erstellen, wird selbst dann fachliche Unterstützung benötigt, wenn ein Großteil des Lehrkörpers eine Ausbildung zum akademischen Lehrer absolviert hat, wie sie beispielhaft von der Universität Bern angeboten wird (http://www.iamwf.unibe.ch/mme). Da praktische Prüfungen wie die vor 25 Jahren von Ronald Har- den entwickelte »Objective Structured Clinical Examination«

(OSCE) weltweit eine immer größere Bedeutung gewinnen, wird sich beispielsweise ein professionell organisiertes Ange- bot an Übungsmöglichkeiten ärztlicher Fähigkeiten und der Einsatz standardisierter Patientenfälle bald auch in Deutsch- land als notwendiger Bestandteil medizinischer Ausbildung etabliert haben.

Wir werden sehen, ob die M H Hdiese Entwicklung mitgeht.

T hom as D oering und Volk hard Fischer

Kontakt:

Privatdozent Dr. Volkhard Fischer Telefon: (0511) 532-6015

E-Mail: Fischer.Volkhard@mh-hannover.de

Professionalisierung in der Lehre

Wie vermittelt man medizinische Themen?

22

Bitte eine BU!!!!!!!!!!!!!!! unterrichten, sondern Eigeninitiative zu wecken, Teamarbeit zu üben und den Patientinnen und

(22)

(as) Im internationalen MD/PhD-Aufbaustudiengang »Mole- kulare Medizin« der M H H bearbeiten Ärztinnen und Ärzte, Naturwissenschaftlerinnen und Naturwissenschaftler inter- disziplinär molekularbiologische Themen, vor allem der Entzündungs- und Tumorforschung. Im nunmehr dritten Jahr gab es zahlreiche Bewerberinnen und Bewerber aus 31 Ländern – unter ihnen 70 Inder. Nach einer Leistungsauswahl und einem schriftlichen Test flog eine Delegation der Hoch- schule – Professor Dr. Reinhold E. Schmidt, Professor Dr.

Jörg Schmidtke und die Koordinatorin Dr. Susanne Kruse – am 29. August 2002 nach Neu Delhi, um mit Unterstützung der Deutschen Botschaft und des Deutschen Akademischen Austauschdienstes die besten Bewerber auszuwählen. »Da- mit wollen wir den Mangel an deutschem Wissenschaftler- nachwuchs decken«, sagte Professor Schmidt, Vorsitzender der MD/PhD-Kommission.

Die Delegation war beeindruckt von den hervorragend standardisierten landesweiten Leistungstests und dem hohen Ausbildungsstand der dortigen Wissenschaftlerinnen und Wis- senschaftler. Professor Schmidt rechnet damit, dass ein großer Teil der Ausländer im nächsten Studienjahr aus Indien kom-

men wird. Gleichzeitig konnte die Zusammenarbeit mit dem Zentrum für DNA-Fingerprinting und Diagnostik (CDFD) in Hyderabad verstärkt werden – von dort stammen zwei indi- sche Studenten, die bereits an der M H H studieren.

Informationen:

Internet: www.mh-hannover.de/studium/phd/

Kontakt:

Professor Dr. Reinhold E. Schmidt

Telefon: (0511) 532-6656, E-Mail: Immunologie@mh-hannover.de Dr. Susanne Kruse

Telefon: (0511) 532-6011, E-Mail: Kruse.Susanne@mh-hannover.de

Indische Wissenschaftler verstärken Forschung

Delegation der mhhwählte Bewerberinnen und Bewerber für MD/PhD-Programm aus

Budgetkürzungen und Stellenabbau erschweren die Arbeit an der mhhund gefährden das bisherige Leistungsniveau. In dieser Situation ist Hilfe von einem engagierten Freundeskreis besonders wichtig.

Zeigen Sie, dass Ihnen das Wohl der mhhnicht gleichgültig ist, und werden Sie Mitglied der Gesellschaft der Freunde der mhh!

Je mehr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Hochschule diesen Schritt tun, desto überzeugender ist die Botschaft an die Öffentlichkeit.

Gesellschaft der Freunde der Medizinischen Hochschule Hannover e.V.

In schwierigen Zeiten ist Solidarität gefragt:

Werden sie Mitglied in der Freundegesellschaft!

In Indien:Dr. Susanne Kruse, Professor Dr. Reinhold E. Schmidt und Professor Dr. Jörg Schmidtke

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Studium, Lehre und Weiterbildung mhhInfo Oktober 2002

In den ersten beiden Semestern müssen alle M edizin- Studierende den Präparierkursus absolvieren. Dort lernen sie die Anatomie an menschlichen Körpern, die Spenderinnen und Spender zu Lebzeiten der medizinischen Ausbildung und Forschung vermacht haben. Für viele ist das der erste Kon- takt mit einem toten Menschen.

Um den Vermächtnisgebern danken und von ihnen Ab- schied nehmen zu können, wünschten sich Studierende am

Ende dieses Kurses einen ökumenischen Gottesdienst. Und so organisierten einige von ihnen zusammen mit den Studen- tenpfarrern Matthias Stahlmann und Privatdozent Dr. Peter Hofmann eine Andacht. Sie fand am 20. Juni 2002 statt und war in Hannover bereits die dritte ihrer Art.

Zahlreiche Studierende bereicherten den Gottesdienst durch musikalische Beiträge, Gebete und auch sehr persönlich gehaltene Gedanken. In der überfüllten M H H-Kapelle nahmen mehr als 150 Studierende, Dozentinnen und Dozenten sowie einige Patientinnen, Patienten, Besucherinnen und Besucher der Ladenpassage teil. Im Vordergrund stand der Respekt und der Dank gegenüber den Vermächtnisgebern sowie die Freu- de über einen gemeinsam absolvierten Studienabschnitt.

H eik e N ave und T hom as Tschernig

Kontakt:

Dr. Heike Nave

Telefon: (0511) 532-3690

E-Mail: Nave.Heike@mh-hannover.de Privatdozent Dr. Thomas Tscherning Telefon: (0511) 532-2866

E-Mail: Tschernig.Thomas@mh-hannover.de

Gottesdienst und Anatomie?

Studierende dankten Körper-Spendern

Gesellschaft der Freunde der

Medizinischen Hochschule Hannover e.V.

Baumschulenallee 16 30625 Hannover

Beitrittserklärung

Hiermit erkläre ich, der Gesellschaft der Freunde der mhhe.V. beizutreten.

Ich bin bereit, jährlich einen freiwilligen Beitrag zu zahlen in Höhe von Euro (mindestens 30 Euro, Studierende 5 Euro, als Firma oder

juristische Person 60 Euro)

Der Mitgliedsbeitrag wird überwiesen auf das Konto der Gesellschaft bei der Commerzbank AG Hannover

BLZ: 25040066

Konto-Nummer: 3120003.00

Name Straße Ort Telefon

Ort, Datum Unterschrift

Respekt und Dank: Diese Gruppe bereitete den Gottesdienst für die Körper-Spenderinnen und Spender vor

Referenzen

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