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Archiv "Pflegeheime: Qualität entwickeln" (18.11.2005)

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lich medikamentös intervenie- ren. Dass hier eine Verbesse- rung der ambulanten psychia- trischen Versorgung erreicht wurde – dank neuer Medika- mente und kompetenter am- bulanter ärztlicher Behand- lung – lässt sich ja auch am er- heblichen Bettenabbau sta- tionärer psychiatrischer Bet- ten belegen. Die medizinisch- psychiatrische Versorgung al- ter Menschen hat sich also er- heblich verbessert – sicher auch dank verstärkter behörd- licher Kontrollen, Verbesse- rungen in der Altenpflegeaus- bildung sowie der ärztlich me- dikamentösen Behandlung.

Und die mir bekannten Alten- pflegeeinrichtungen verfügen über geschulte Mitarbeiter in Pflege und sozialem Dienst, um den Bewohnern ein mobi- les Leben in der Gemein- schaft mit Gleichaltrigen zu ermöglichen. Dass dies bei manchen, die unter amtsge- richtlich verfügter Betreuung leben, nicht immer selbstbe- stimmt sein kann – zum Schutz vor Eigen- und Fremd- gefährdung – ist krankheitsbe- dingt nachvollziehbar und verfälscht das Bild der heuti- gen stationären Seniorenpfle- gelandschaft. Ausländische Kollegen loben sogar explizit die deutschen Seniorenpflege- einrichtungen als positiven Bestandteil der deutschen So- ziallandschaft. Die früheren Siechenheime gibt es zum Glück nicht mehr.

Dr. med. PhD. Rainer Lohbeck, Am Ochsenkamp 60, 58332 Schwelm

Und zu dem Kommentar „Skandale statt Lösungen“ von Dr. med. Birgit Hibbeler in Heft 41/2005:

Ein paradoxes Phänomen

Weder Ihre Überschrift

„Schlechte Noten für die ärzt- liche Versorgung“ noch der Kommentar „Skandale statt Lösungen“ können meines Er- achtens unkommentiert blei- ben. Schließlich haben wir es mit einem systemischen Phä- nomen zu tun, welches wohl auf schlichter Verdrängung des Alterns beruht; angesichts un- serer Bevölkerungspyramide ein erschreckend paradoxes Phänomen. Unsinnig ist bei- spielsweise, dass ein „Heim- arztmodell“ unerwünscht ist.

Auch sollte nicht verschwiegen werden, dass kompetentes Pfle- gepersonal nicht selten vergeb- lich darauf drängt, dass außer dem Hausarzt auch ein Neuro- loge/ Psychiater hinzugezogen wird. Die reißerisch anmuten- de Kommentar-Überschrift ist meines Erachtens tendenziös und wird dem Alltagsbetrieb der Heimbeschäftigten über-

wiegend nicht gerecht. Auf- grund des Artikels im DÄ schrieb ich Frau Prof. Lehr an.

Die Antwort: Ihr selbst sei es nicht gelungen, „die Schlie- ßung des Deutschen Zentrums für Alternsforschung in Hei- delberg zum 31. Dezember 2005 zu verhindern“.

Dr. med. C. Bielitz,Ärztlicher Direktor, Penta-Zentrum, Schneckenhalde 13, 79713 Bad Säckingen

Qualität entwickeln

Im Rahmen meiner langjähri- gen ärztlichen Tätigkeit habe ich sehr viele Pflegeheime und deren Strukturen kennen ge- lernt und kann Frau Dr. Hibbe- ler nur zustimmen, wenn sie ausführt: „Über den Pflegenot- stand und Missstände in Hei- men ist viel gesprochen wor- den, angemessen reagiert ha- ben die Verantwortlichen nicht.

Was sich ändern müsste, ist be- kannt: eine bessere Altenpfle- geausbildung, weniger unge- lernte Kräfte in den Heimen, ein angemessener Personal- schlüssel und überschaubare

Wohneinheiten.“ Diese Aussa- ge ist allerdings zu kurz gegrif- fen: gut ausgebildetes Personal (Altenpflegerinnen sowie Krankenpflegerinnen) verlässt bestimmte Einrichtungen er- fahrungsgemäß fluchtartig, so- wie es die dortigen Gepflogen- heiten erkannt hat und mit not- wendigen Verbesserungsvor- schlägen auf völliges Unver- ständnis, ja Ablehnung ge- stoßen ist . . . Solange es den Aufsichtsbehörden nicht ge- lingt, die oben beschriebenen Strukturen in Heimen aufzulö- sen, wird sich in den beschrie- benen Einrichtungen wenig än- dern; da hilft auch nicht die Aufstockung guten Personals.

Es gibt aber auch – wie die Un- terzeichnende immer wieder erlebt hat – wunderbar geführ- te Heime, in denen es unter den schwierigen Rahmenbedingun- gen durchaus gelingt, eine gute Pflege anzubieten. Qualität lässt sich nicht in die Einrich- tungen hineinprüfen, sie muss gewollt sein und sich von innen heraus entwickeln . . .

Dr. Margot Lucke,Hansenhof 3, 30916 Isernhagen

Gesundheitskarte

Zu dem Beitrag „Ulla Schmidt macht Druck“ von Heike E. Krüger-Brand in Heft 39/2005:

Ärztemangel wird weiter provoziert

Die Kosten tragen mal wieder die Leistungserbringer, bei

Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 102⏐⏐Heft 46⏐⏐18. November 2005 AA3177

B R I E F E

E-Mail

Briefe, die die Redaktion per E-Mail erreichen, werden aufmerksam gelesen. Sie können jedoch nur veröffentlicht werden, wenn sie ausdrücklich als „Leserbrief“ bezeichnet sind. Voraussetzung ist ferner die vollständige Anschrift des Verfassers (nicht die bloße E-Mail-Adresse). Die Re- daktion behält sich ohne weitere Mitteilung vor, E-Mail- Nachrichten, die als Leserbrief erscheinen sollen, zu

kürzen.

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sinkenden Einnahmen. Wie soll die Gesundheitskarte funktionieren, wenn Medika- mente mehrmals geändert werden? Die Bürokratisierung nimmt weiter zu (wo doch die Entbürokratisierung gefordert wird). Nach zwangsweiser Ein- führung (Die Ärzteschaft soll- te sich endlich mal wehren!) werden zunehmend Ärzte, die vielleicht noch über die Ren- tengrenze hinaus arbeiten wollten, aufgrund der zuneh- menden komplizierten Techni- sierung ihrer Arbeit eher auf- geben, der Ärztemangel wird weiter provoziert.

Dr. med. Beate Handel,

Johannesbrunnen 17, 38820 Halberstadt

Wer dient wem?

Es wundert mich sehr, wie we- nig über die elektronische Gesundheitskarte und den elektronischen Heilberufsaus- weis diskutiert wird. Liegt es an der zunehmenden Resi- gnation der deutschen Ärzte- schaft angesichts nicht enden wollender Top-down-Verwal- tungsvorschriften? Seit Jahren wird in kleinen Gremien das

„größte IT-Projekt der Welt“

mit gravierenden Verände- rungen für die alltägliche Ar- beit von Millionen Menschen vorbereitet, und die Betroffe- nen werden zuletzt infor- miert. Interesse besteht von- seiten prestigehungriger Poli- tiker, einer umsatzhungrigen IT-Industrie und aufgrund ei- nes großen Dateninteresses der Versicherungen (und der Pharmaindustrie). Darum muss sich jeder eh schon ver- waltungsüberlastete Hausarzt – ohne auf die „Orwellsche Dimension“ des Vorhabens näher einzugehen – folgende Praktikabilitätsfragen stellen:

Wer, wo, wann, womit, wofür, für wen soll was – mit oder ohne PIN – mit den beiden Karten sicher verarbeitet wer- den? Letztendlich stellt sich die eine, grundsätzliche Frage:

Wer dient in der Humanmedi- zin wem? Die Technik dem Menschen oder der Mensch der Technik?

Dr. med. Susanne Blessing, Gartenstraße 11, 72074 Tübingen

Heilberufsausweis

Zu der Meldung „Spezifikation steht“ in Heft 42/2005:

Teilnahme verweigern

Sollte es dann auch offiziell

„Card-to-Card-Authenticati- on“ heißen, werde ich mich natürlich weigern, daran teil- zunehmen und das Verfas- sungsgericht anrufen. Wir sind immer noch in Deutschland!

Tjard F. M. Gerdes,Feldbehnstraße 4 a, 25451 Quickborn

A

A3178 Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 102⏐⏐Heft 46⏐⏐18. November 2005

B R I E F E

Foto:ddp

KBV

Zu dem Beitrag „KBV zur Reform des Gesundheitswesens: Mehr Effizienz - mit den Vertragsärzten“ von Samir Rabbata und Sabine Rieser in Heft 42/2005:

Ausbeutung

Wie effizient kann ein gesetzli- ches Gesundheitswesen noch werden, wenn es den meisten niedergelassenen Ärzten kei- nen Gewinn mehr ermöglicht und diese nur noch mit ihren privat versicherten Patienten persönliches Honorar erwirt- schaften? Wenn die Gesund- heitsministerin die Vergütung in der PKV der GKV anglei- chen will, bedeutet es das Ende für viele Ärzte. Die KBV ver- sucht sich mit ihren Consulting- Plänen aus der ursprünglichen Verwaltungsposition zwischen GKV und Vertragsärzten selbstständig zu machen. Er- stens werden wir Ärzte damit endgültig von unserer Verwal- tung im Stich gelassen. Zwei- tens halte ich dies juristisch für äußerst fragwürdig, weil ein Großteil der KV-Ressourcen (Gebäude, Personal,Technik, usw.) von den beiden Auftrag- geberparteien (Ärzte und GKV) finanziert wurde. Erhal- ten wir dann also eine Rück- zahlung oder werden die Ver- waltungsgebühren gesenkt?

Neuerdings zahlen wir Ärzte zum Beispiel in Bayern zwölf Cent pro Minute am Telefon, wenn wir eine Frage haben. Ein Sozialsystem ist für eine Gesell- schaft ein wirtschaftlicher Lu-

xus, aber eine menschliche Er- rungenschaft. Je besser ein Arzt seine Arbeit macht, desto län- ger leben seine Patienten und desto unwirtschaftlicher ist das Ganze. Also sollten wir die Grenzen der neuen Religion Wirtschaftlichkeit diskutieren.

Seit dem Pillenknick hätte den Verantwortlichen klar sein kön- nen, dass dieses Sozialsystem so nicht finanzierbar sein wird.

Wir jungen Leistungserbringer können die Unwirtschaftlich- keit dieser Alterspyramide und das kalkulierte Missmanage- ment der vorhergehenden Ge- nerationen durch Rationalisie- rung nicht kompensieren. Mehr Wettbewerb und Qualitätsma- nagement heißt letztlich nur mehr Leistung für weniger Geld – also mehr Ausbeutung der Leistungserbringer und Leistungsbedürftigen.

Dr. med. Oliver Heinemann, Steinkirchner Straße 28, 81475 München

Keine Ahnung

Frau Schmidt wird uns also wei- terhin mit ihrem rheinischen Gemüt als Gesundheitsministe- rin erfreuen und von Sachen re- den, von denen sie in der prak- tischen Anwendung keine Ah- nung hat. Ich finde, wir sollten sie wirklich mit aller Kraft un- terstützen: preist sie doch das niederländische Modell für die Krankenversorgung an.Wie wir vor kurzem im DÄ lesen durf- ten, wollen die Niederländer jetzt die Krankenversicherung vollständig auf das System der PKV umstellen.Wer das eine

haben will, muss auch das ande- re akzeptieren. Und dies recht- fertigt unsere ganze Fürsprache.

Dr. med. Karl-Hubertus Bonmann, Echternstraße 125, 32657 Lemgo

Allgemeinmedizin

Zu dem Leserbrief „Weiterbildung zu teuer“ von Michael Hinz in Heft 40/2005:

Klarstellung

Die Bayerische Landesärzte- kammer bietet den so genann- ten „Kompaktkurs Allgemein- medizin“, also die nach der Wei- terbildungsordnung von 1998 obligat nachzuweisende 80- stündige Seminarweiterbildung

„Allgemeinmedizin“, an. Diese ist nach dem Selbstkostendek- kungsprinzip kalkuliert und kostet aktuell 640 Euro. Eben- falls läuft in unserem Kursan- gebot der achttägige Kompakt- kurs „Allgemeinmedizin Pädia- trie“, der ebenfalls nach dem Selbstkostendeckungsprinzip kalkuliert und mit einer größe- ren Zahl von Referenten und Tutoren für eine relativ intensi- vere Kleingruppenarbeit eben aufwendiger ist. Nicht richtig ist, dass die Bayerische Lan- desärztekammer (Weiterbil- dungs-)Seminare zum Erwerb der Zusatzweiterbildung Chirotherapie durchführt oder anbietet. Gleiches gilt für Kur- se zum Erwerb der Zusatzwei- terbildung Akupunktur.

Dr. Rudolf Burger, M. Sc.,Bayerische Landesärztekammer, Mühlbaurstraße 16, 81677 München

Referenzen

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