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Archiv "Laser zum Schneiden und Koagulieren" (27.04.1978)

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Academic year: 2022

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Zur Fortbildung Aktuelle Medizin

KONGRESSBERICHT

Mit Lasern experimentierten und ar- beiteten zunächst nur Naturwissen- schaftler und Techniker. Die Medizi- ner begannen erst Jahre später mit Tierversuchen. Sie suchten eine Antwort auf die Frage, welcher La- sertyp in welchem klinischen Be- reich wie eingesetzt werden kann.

Unter vielen in Wellenlänge und Lei- stung unterschiedlichen Geräten haben sich heute klinisch drei durchgesetzt: Kohlendioxyd-, Ar- gon- und Neodym-YAG-Laser. Sie können über starre und/oder flexi- ble Lichtleiter an handelsübliche Endoskope und Operationsmikro- skope angekoppelt und entweder als „Laserskalpell" oder „Laserkoa- gulator" verwendet werden. Charak- teristikum aller in der Humanmedi- zin einsetzbaren Laser ist die wäh- rend der Bestrahlung entstehende Wärme, die zum Schneiden von Ge- webe, auch von Knochengewebe, zum Koagulieren schwächerer und stärkerer Blutungen oder zum Zer- strahlen kleinerer Tumoren gezielt benutzt werden kann.

Nur kleine nekrotische Zonen Die infrarote Strahlung des CO 2-La- ser, auch Laserskalpell genannt, dringt kaum in feste Körper oder Flüssigkeiten ein. Berührungslos trifft der Strahl das Gewebe und hin- terläßt eine Schnittfurche mit nur

kleinen nekrotischen Zonen. Gleich- zeitig werden alle Kapillar- und Lymphgefäße im Submillimeterbe- reich verschlossen. Der CO 2-Laser arbeitet, wie alle übrigen Laser-Ty- pen auch „blutarm". Mit ihm hat man in Amerika (Jako) und Israel (Kaplan) Tumoren im Gesichts-, Kehlkopf- und Brustbereich erfolg- reich entfernt.

In der Bundesrepublik Deutschland arbeitet bisher nur der in Ludwigs- hafen-Oggersheim tätige Unfallchir- urg Dozent P. R. Zellner klinisch mit dem Kohlendioxyd-Laser. Er trägt mit ihm verbrannte Hautpartien bei Verbrennungen II. und III. Grades ab; der Blutverlust ist bei dieser Art

der Nekrektomie nur halb so groß wie bei den bisherigen Methoden.

Den Argonlaser mit seiner intensiv blaugrünen, sichtbaren Strahlung, die von Hämoglobin selektiv stark absorbiert wird, benutzen dagegen schon seit Jahren Augenärzte, um Netzhaut zu verschweißen bezie- hungsweise um Netzhautgefäße zu koagulieren. Neuerdings wird er auch bei der Koagulation kleinerer Magen-Darm-Blutungen eingesetzt.

Klinisch am erfolgreichsten:

der Neodym-YAG-Laser

Als klinisch am aussichtsreichsten und bisher auch am erfolgreichsten gilt der Neodym-YAG Laser. Seine infraroten Strahlen dringen tief in Gewebe ein und können dank höhe- rer Ausgangsleistung der Geräte dem schnellen Energieabtransport durch das fließende Blut mit kurzen Impulsen zuvorkommen. Die Nekro- sen lassen sich in vorausberechen- barer Tiefe setzen. Mit Hilfe flexibler Lichtleitersysteme lassen sich seine Strahlen verlustfrei auch an Opera- tionsorte im Körperinneren bringen, so daß der Neodym-YAG Laser auch für die Stillung massiver gastrointe- stinaler Blutungen geeignet ist (Kief- haber, II. Medizinische Universitäts- klinik, München).

Große Hoffnungen setzen auch die Neurochirurgen auf diesen Laser.

Dr. 0. J. Beck, München-Großha- dern, hat experimentell und klinisch demonstriert, daß sich mit einem de- fokussiertem Neodym-YAG-Laser- strahl umgrenzte Hirnareale gezielt und mit genügend vorausberechen- barer Tiefenwirkung thermisch zer- stören lassen. Hinzu kommen ein blutstillender und ein Schrump- fungs-Effekt. Beck hat auf diese Weise erfolgreich Angiome, Menin- geome und Glioblastome koagu- liert. KPa

(„Laser 77 Optoelektronik", Juni 1977, Mün- chen und Symposium Laser in Medizin und Biologie, Juni 1977. Neuherberg)

Sectio bei Beckenend-Lagen

Aus diesen Zahlen ergibt sich ein- deutig, daß die primäre Sectio bei der BE-Lage die besten Ergebnisse erzielt und daß der Entschluß zur sekundären Sectio eine höhere peri- natale Mortalität zur Folge hat. Un- sere Ergebnisse machen keine Aus- sage zur Frage der Früh- und Spät- morbidität. Deshalb fühlen wir uns nach unseren Ergebnissen berech- tigt, bei der BE-Lage die primäre Sectio bei reifem Kind zu empfehlen.

Nur dadurch ist eine Verminderung der perinatalen Mortalität und auch eine Vermeidung späterer kindlicher Schäden, vor allen Dingen der ge- fürchteten Zerebralschäden, zu er- reichen.

Literatur

(1) Dördelmann, P., Egger, H., u. Prause, L. D.:

„Geburten aus Beckenendlage in der Univ.- Frauenklinik Erlangen", Geburtsh. u. Frauen- heilk. 31 (1971) 697 - (2) Ewerbeck, H.: „Spät- schäden nach operativer Entbindung", Gynä- kologe 8 (1975) 58-60 - (3) Hochuli, E., Dubler, 0., Bornhauser, E., u. Schoop, E.: „Die kindli- che Entwicklung nach vaginaler und abdomi- naler Entbindung bei Beckenendlagen", Ge- burtsh. u. Frauenheilk. 37 (1977) 4-11 - (4) Hüter, J.: „Die aktuelle mütterliche Sektio-Mor- bidität und Mortalität in der BRD", Gynäkologe 8 (1975) 19-27 - (5) Kubli, F.: „Geburtsleitung bei Beckenendlagen", Gynäkologe 8 (1975) 48-57 - (6) Rüttgers, H.: „Sektio-Indikation bei Schädellage", Gynäkologe 8 (1975) 36-47

Anschrift für die Verfasser:

Professor Dr. med. Günther Stark Vorstand der Frauenklinik der Städ- tischen Krankenanstalten Nürnberg Flurstraße 17

8500 Nürnberg

Berichtigung

Akute Leukämien bei Kindern

In der Arbeit „Akute Leukämien bei Kindern", Heft 13/1978, Seite 757 ff.

ist bedauerlicherweise ein Fehler enthalten. Die Röntgenaufnahmen der Abbildung 2, Seite 759, sind ge- kontert. Es handelt sich um ein drucktechnisches Versehen, das während der Auseinandersetzungen im Druckereibereich entstanden ist.

Wir bitten den Fehler zu entschuldi- gen. DÄ

Laser zum Schneiden und Koagulieren

1018 Heft 17 vom 27. April 1978 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Referenzen

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