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Archiv "Beinverkürzung: Implantierbarer Nagel lässt Knochen wachsen" (20.11.2009)

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A 2378 Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 106

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Heft 47

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20. November 2009

BEINVERKÜRZUNG

Implantierbarer Nagel lässt Knochen wachsen

K

nochen neu wachsen zu las- sen ist eine Herausforderung für Unfallchirurgen und Orthopä- den. Vor dieser stehen sie beispiels- weise, wenn es eine einseitige Ver- kürzung der Beine zu beheben gilt.

Solch ein Längenunterschied kann mehr als zehn Zentimeter betragen und unterschiedliche Ursachen ha- ben: eine Erkrankung wie ein Kno- chentumor, eine angeborene Fehl- bildung oder zerstörtes Knochenge- webe nach einem Unfall.

Bei der Behandlung wird die Fä- higkeit der Knochen zu neuem Wachstum genutzt: Der zu kurze

Knochen wird durchtrennt und über einen längeren Zeitraum kontinu- ierlich auseinandergezogen, sodass sich in dem Spalt neues Knochen- gewebe bildet. Bis vor einigen Jah- ren war dazu der monatelange Ein- satz eines sperrigen „Metallkäfigs“

(Fixateur externe) notwendig. „Heu- te können wir durch die Implanta - tion eines intelligenten Mark nagels eine schnelle und elegante Bein - verlängerung erreichen“, erklärte Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Gunther Hofmann, Direktor der Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstel- lungschirurgie am Universitätskli-

SOFTWARE

Elektronische Patientenkurve

Während eines stationären Aufent- halts erleiden fünf Prozent aller Pa- tienten unerwünschte Arzneimittel- wirkungen. Viele Nebenwirkungen könnten dabei vermieden werden.

Die elektronische Patientenkurve

„Meona“ löst die bisher übliche pa- pierbasierte Kurve ab und unter- stützt die Ärzte vor allem bei der Arz- neimittelversorgung. Medikamen- tenverordnungen werden anhand von patientenindividuellen Parame- tern überprüft und angepasst und dadurch Wechselwirkungen und

Inkompatibilitäten wirksam erkannt und vermieden. Die Software er- möglicht die vollständige Doku- mentation der Therapien und den Einblick in die Vital- und Labor- werte durch mobile Geräte direkt am Patientenbett. „Wir sind von ei- ner deutlichen Verbesserung der Patientenversorgung überzeugt“, so Prof. Dr. med. Gerd Walz, Ärztli- cher Direktor der Medizinischen Klinik IV des Universitätsklini- kums Freiburg. Dort ist das System seit Anfang 2008 erfolgreich im

nikum Jena. Statt großer Narben sind dafür nur kleine Schnitte nötig, um den Marknagel in den Knochen einzusetzen. Durch einen inneren Verlängerungsmechanismus dehnt sich der Nagel nach genauen Vorga- ben immer weiter aus und sorgt so für einen ständigen Längenge- winn des operativ durchtrennten Kno- chens. Ausgelöst wird der Transport durch die Nutzung der bei Alltags- bewegungen ganz automatisch auf- tretenden Zugkräfte. Damit lässt sich pro Tag ein Millimeter neuer Knochen gewinnen, sodass in 70 Ta- gen ein Längenzuwachs von sieben Zentimetern erreicht werden kann.

Der neue Nagel, der millimeter- genau eingestellt werden kann, wird am Jenaer Universitätsklinikum cir- ca zehnmal im Jahr implantiert. Et- wa die Hälfte der Patienten sind Un- fallopfer. Durch das Operationsver- fahren mit dem Verlängerungsnagel erhalten sie nach einem minimalin- vasiven zweistündigen Eingriff oft wieder eine völlige Bewegungsfrei- heit zurück. Die Patienten müssen zu Hause mit einem speziellen Mo- nitor die täglich erreichte Verlänge- rung kontrollieren. Denn ein Zuviel ist schädlich – Knochen, Haut und Nerven könnten dann nicht nach- wachsen. Nach etwa zwei Jahren ist das neue Knochengewebe stabil verknöchert, und der Nagel wird wieder entfernt. Seit 2009 werden die Kosten des Verfahrens von den Krankenkassen übernommen. EB

Einsatz und inzwischen auch auf andere Abteilungen ausgeweitet worden – mit dem integrierten Pfle- gemodul auch in der Kardiologie, Neurologie und Psychiatrie.

Dabei ist die elektronische Kur- ve nicht nur ein Dokumentations- system, sondern dient auch als zen- trale Medikationsplattform des Kli- nikums. Sie liefert für andere Syste- me, wie die der Ambulanzen und Intensivstationen, relevante Infor- mationen und integriert die Einrich- tungen in den komplexen Medikati- onsprozess – von der Apotheke bis zum Abrechnungssystem. EB

Informationen: Dr. Tobias Schäfer, Universitätsklini- kum Freiburg, E-Mail: info@meona.de Ein Millimeter neu-

er Knochen pro Tag lässt sich mit dem intelligenten Implan- tat gewinnen.

Foto: Schröder/UKJ

T E C H N I K

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