• Keine Ergebnisse gefunden

Nationales Programm Ernährung und Bewegung Bericht für die Jahre

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Nationales Programm Ernährung und Bewegung Bericht für die Jahre"

Copied!
32
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Nationale Präventionsprogramme

Nationales Programm

Ernährung und Bewegung

Bericht für die Jahre 2008 – 2012

(2)

Partner

Dieses Programm entstand in einem partizipativen Prozess, der vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) koordiniert wurde. Die strategische Leitung liegt beim BAG, beim Bundesamt für Sport (BASPO), der Stif- tung Gesundheitsförderung Schweiz sowie bei der Schweizerischen Konferenz der kantonalen Gesund- heitsdirektorinnen und -direktoren (GDK).

(3)

Inhaltsverzeichnis

Nichtübertragbare Krankheiten lassen sich verhindern. . . 4

Vorwort . . . 5

Ausgangslage . . . 6

Ziele. . . 8

Aufgaben . . . 9

Die Aufgaben des Bundesamts für Gesundheit . . . 9

Die Aufgaben des Bundesamts für Sport . . . 9

Die Aufgaben von Gesundheitsförderung Schweiz / der Kantone . . . 9

Stand der Umsetzung . . . 10

Gremien des Nationalen Programms Ernährung und Bewegung (NPEB). . . 11

Strategische Leitung des NPEB . . . 11

Operative Leitung des NPEB . . . 11

Arbeitsgruppe Umsetzungsprojekte . . . 11

Suisse Balance . . . 11

Arbeitsgruppe Kommunikation . . . 11

Arbeitsgruppe Monitoring-System Ernährung und Bewegung. . . 12

Umsetzung der NPEB-Projekte des Bundesamtes für Gesundheit . . . 14

Förderung einer ausgewogenen Ernährung und der Alltagsbewegung . . . 14

Schweizerischer Ernährungsbericht . . . 14

Nationale Ernährungserhebung . . . 15

actionsanté . . . 15

Konsumenteninformation . . . 17

Salzstrategie . . . 17

Gemeinschaftsgastronomie. . . 19

Multisektoraler Ansatz in der Alltagsbewegung . . . 19

Optimierung der Beratung und Therapie . . . 20

Internationale Aktivitäten . . . 20

High Level Group on Nutrition and Physical Activity. . . 20

Europäische Lebensmittelsicherheitsbehörde . . . 21

Finanzen und Personal . . . 21

Beitrag des Bundesamts für Sport zur NPEB-Zielerreichung. . . 22

Jugend+Sport . . . 22

Angebote für die Schule . . . 22

Einführung von «Erwachsenensport Schweiz esa» . . . 24

Netzwerk Gesundheit und Bewegung Schweiz hepa.ch . . . 24

Beitrag von Gesundheitsförderung Schweiz zur NPEB-Zielerreichung. . . 26

Kantonale Aktionsprogramme. . . 26

Bevölkerungskampagnen . . . 27

Wirkungsmanagement Gesundes Körpergewicht . . . 28

Ausblick. . . 29

(4)

Nichtübertragbare Krankheiten lassen sich verhindern

Die nichtübertragbaren Krankheiten – wie Krebs, Diabetes, Herz-Kreislauf- und Atemwegserkrankungen – sind heute weltweit die häufigste Todesursache. In über der Hälfte der Fälle sind sie auf Tabakkonsum, ungenügende körperliche Aktivität, Alkoholmissbrauch oder eine unausgewogene Ernährung zurückzuführen. Auf diese Fak- toren, die mit dem persönlichen Lebensstil zusammenhängen, kann die Prävention einwirken. Denn die zuneh- mende Verbreitung der nichtübertragbaren Krankheiten ist nicht einfach Schicksal: Mit einem gesunden Lebens- stil lassen sie sich zu einem grossen Teil verhindern. Im Juni 2008 hat der Bundesrat die nationalen Programme Tabak, Alkohol sowie Ernährung und Bewegung verabschiedet. Diese Programme gehen die hauptsächlichen Risikofaktoren der nichtübertragbaren Krankheiten an und tragen so dazu bei, die Krankheitslast und die Zahl der vorzeitigen Todesfälle zu senken. Letztlich lassen sich damit die Auswirkungen dieser Krankheiten auf unser Gesundheitssystem verringern.

Seit 2008 wurde im Rahmen der nationalen Präventionsprogramme eine ganze Palette von gezielten Massnahmen lanciert, um die starke Zunahme der nichtübertragbaren Krankheiten einzudämmen und allen Menschen zu ermöglichen, möglichst lange gesund zu bleiben. Die Programme sind darauf ausgerichtet, die Eigenverant- wortung und die Gesundheitskompetenz der Bevölkerung zu stärken. Gleichzeitig soll unser Lebensumfeld ver bessert werden, damit sich alle für ein Verhalten entscheiden können, das ihrer Gesundheit zuträglich ist – indem sie zum Beispiel im Personalrestaurant ein ausgewogenes Menü wählen können, ihnen für die Fortbe- wegung Velowege zur Verfügung stehen oder sie nicht gezwungen sind, Zigarettenrauch einzuatmen.

In den vier Jahren, in denen die Programme bisher umgesetzt wurden, konnten bedeutende Fortschritte erzielt werden: Die Zahl der Rauchenden geht zurück, deutlich weniger Menschen sind Passivrauch ausgesetzt, der Jugendschutz im Bereich des Alkohols wurde verbessert und dank dem multisektoralen Ansatz des Bundes- amts für Gesundheit (BAG) setzt sich die Förderung der Bewegung im Alltag nach und nach auch in anderen Politikbereichen durch. Im Bericht 2008 – 2012 des Nationalen Programms Ernährung und Bewegung wird nach- gezeichnet, was die verschiedenen Partner der Präventionsprogramme in den letzten vier Jahren erreicht haben. Neben dem Bund, den Kantonen und den im Präventionsbereich tätigen Organisationen haben sich auch Akteure aus der Privatwirtschaft engagiert. Dieser Bericht zeigt auch, falls dies überhaupt noch notwendig ist, dass die Prävention für die Gesundheit der gesamten Bevölkerung und jedes Einzelnen mehr denn je un- abdingbar ist.

Pascal Strupler

Direktor Bundesamt für Gesundheit BAG

(5)

Vorwort

Ernährung und Bewegung – zwei lebenswichtige Aktivitäten, welche wir täglich ausüben. Ernährung und Be- wegung – zwei Themen, die uns seit bald fünf Jahren im Rahmen des Nationalen Programms Ernährung und Bewegung beschäftigen.

Essen sollte ein Genuss sein, Bewegung Freude machen. Doch in unserer immer komplexer werdenden Welt wird genau das immer schwieriger. Durch die zunehmende Mobilität unserer Gesellschaft wird die Mittags- pause oft zum Luxus, gegessen wird, was rasch geht und scheinbar schnell sättigt, wir sind immer mobiler ohne uns körperlich zu bewegen. Ein Trend, der böse Folgen haben kann, denn: Unausgewogene Ernährung und mangelnde Bewegung sind auch in der Schweiz am Vormarsch nichtübertragbarer Krankheiten wie Herz- Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes beteiligt.

Wie kann man sich in einem ausgefüllten Alltag gleichzeitig ausgewogen und schmackhaft ernähren? Wo Hilfe organisieren, wenn die eigenen Kinder bereits im Primarschulalter zu Übergewicht tendieren? Wie ein Minimum an Bewegung in den Alltag einbauen, wenn man von frühmorgens bis spätabends beruflich unterwegs ist?

Hier setzt das Nationale Programm Ernährung und Bewegung (NPEB) als Orientierungshilfe an. Es startete 2008 in einem unübersichtlichen Umfeld, hat jedoch in der Zwischenzeit dazu beigetragen, Übersicht zu schaf- fen, Aufgaben und Rollen der Akteure zu klären und deren Aktivitäten besser aufeinander abzustimmen. Als Stärken des NPEB dürfen die geschaffenen Plattformen für die verbesserte Koordination zwischen den zahl- reichen Akteuren, die erfolgreiche Umsetzung des Monitoring-Systems Ernährung und Bewegung (MOSEB) und der Initiative «actionsanté», der erfolgte Aufbau von «Jugend+Sport Kids», die Stärkung der Kantonalen Aktionspläne sowie die Schaffung von strategischen Grundlagen für ein gesundes Lebensmittelangebot her- vorgehoben werden.

Im Mai 2012 hat der Bundesrat das NPEB um vier weitere Jahre verlängert. Wir freuen uns über diesen Ent- scheid, denn dies ermöglicht es dem Bund, den Kantonen und Gemeinden, halbstaatlichen und Nicht-Regie- rungsorganisationen, der Wirtschaft und dem Detailhandel, die begonnenen Arbeiten weiterzuführen und zu vertiefen. Nicht zuletzt wird damit die nationale Strategie zur Förderung einer ausgewogenen Ernährung und regelmässigen Bewegung weitergeführt, um der Verbreitung von nicht übertragbaren Krankheiten entgegenzu- wirken. So stehen genussvolles Essen und Freude an der Bewegung wieder im Vordergrund.

Carlo Conti

Präsident Schweizerische Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren

Heidi Hanselmann

Präsidentin des Stiftungsrates Gesundheitsförderung Schweiz

Matthias Remund

Direktor Bundesamt für Sport BASPO

Andrea Arz de Falco

Leiterin Direktionsbereich Öffentliche Gesundheit Bundesamt für Gesundheit BAG

(6)

Unausgewogene Ernährung und mangelnde Bewegung gehören in den meisten europäischen Ländern zu den wichtigsten Risikofaktoren für nichtübertragbare Krank- heiten: Wer sich zu wenig bewegt und sich nicht ausge- wogen ernährt, läuft eher Gefahr, an Übergewicht und Adipositas zu erkranken. Übergewicht und Adipositas wiederum erhöhen die Wahrscheinlichkeit, beispielswei- se eine Herz-Kreislauf-Erkrankung zu erleiden.

In der Schweiz haben heute vier von zehn Erwachsenen (39 Prozent) einen Body-Mass-Index (BMI) von über 25 (der BMI ist eine Masszahl für die Beurteilung des Kör- pergewichts. Ein BMI zwischen 18.5 und 25 gilt als ideal.

Bei einem BMI ab 25 spricht man von Übergewicht, ein BMI ab 30 bedeutet Adipositas), und jedes fünfte Kind leidet an Übergewicht oder Adipositas. Ein Grund dafür ist der Lebensstil, der sich in den letzten Jahrzehnten in der Schweiz stark verändert hat: Die Menschen essen zu viel Salz, Zucker und Fett, und sie bewegen sich zu wenig.

Die Folgekosten von Übergewicht und Adipositas und der damit verbundenen nichtübertragbaren Krankheiten wie Diabetes, Krebs oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben sich innerhalb von nur fünf Jahren mehr als verdoppelt und sind von 2,7 (2001) auf 5,8 Mia. Franken (2006) pro Jahr angestiegen.

Spass an der Bewegung, Genuss beim Essen – in diesem Sinne will das Nationale Programm Ernährung und Bewegung (NPEB), welches 2008 im Auftrag des Bundesrates ins Leben gerufen wurde, einen gesunden Lebensstil fördern. Über die Stärkung der Eigenverant- wortung, die Förderung von freiwilligen Massnahmen der Wirtschaft und die Gewährleistung der Lebensmit- telsicherheit fördert das NPEB Lebensbedingungen, in welchen sich Individuen, Familien und Gemeinschaften ausgewogen ernähren, ausreichend bewegen und da- durch ihre Gesundheit fördern.

Der vorliegende Bericht gibt einen Überblick über Sinn und Zweck des NPEB und erläutert die Tätigkeiten der verschiedenen Gremien, die zur Umsetzung des Pro- gramms geschaffen wurden. Er legt Rechenschaft ab über die Projekte und Tätigkeiten, welche das Bundes- amt für Gesundheit (BAG) im Rahmen des NPEB lanciert hat. Zudem stellt der Bericht die Projekte, Strategien und Programme des Bundesamts für Sport (BASPO) und von

Ausgangslage

Abbildung 1

Unausgewogene Ernährung und mangelnde Bewe- gung gehören in den meisten europäischen Ländern zu den wichtigsten Risikofaktoren nichtübertragbarer Krankheiten.

Ausgewogene Ernährung Ausreichende Bewegung

Unausgewogene Ernährung Bewegungsmangel

Risikofaktoren

Bluthochdruck

Hoher Blut-Cholesterolgehalt Übergewicht, Adipositas

Geringer Früchte- und Gemüsekonsum Inaktivität

... schützt vor Risikofaktoren

... führt zu Risikofaktoren

Lebensqualität

Nichtübertragbare Krankheiten

Herz-Kreislauf-Erkrankungen Diabetes

Krebs

(7)

Ausgangslage

Abbildung 2

Spass an der Bewegung – das Nationale Programm Ernährung und Bewegung. Quelle: BAG.

(8)

Am 18. Juni 2008 hat der Bundesrat das BAG damit beauftragt, das NPEB – in Koordination mit dem BASPO und in Zusammenarbeit mit Gesundheits- förderung Schweiz sowie den Kantonen (vertreten durch die Gesundheitsdirektorenkonferenz GDK) – umzusetzen. Das NPEB will die Bevölkerung moti- vieren, sich ausgewogen zu ernähren und genügend zu bewegen. Damit sollen Übergewicht, Adipositas, Essstörungen und weitere damit verbundene nicht- übertragbare Krankheiten wirksam bekämpft werden.

Inhaltlich baut das NPEB auf bestehenden Aktivitäten im Bereich Ernährung und Bewegung auf. Als Basis dienten die «Global Strategy on diet, physical activity and health» (2004) der Weltgesundheitsorganisation (WHO), das EU-Weissbuch «Ernährung, Übergewicht, Adipositas: eine Strategie für Europa», die Ernäh- rungspolicy der Eidgenössischen Ernährungskom- mission und des BAG sowie das «Konzept für eine Sportpolitik in der Schweiz» des BASPO. Mehrere Kantone arbeiteten bereits vor der Lancierung des NPEB an einer kantonalen Gesundheitspolitik, wel- che die beiden Aspekte «ausgewogene Ernährung und ausreichende Bewegung» beinhalten. Neben Gesundheitsförderung Schweiz, die sich dem Thema

«Gesundes Körpergewicht» im Rahmen einer lang- fristigen Strategie annimmt, sind verschiedene wei- tere Akteure wie NGOs, Konsumentenorganisationen, die Nahrungsmittel industrie, Krankenversicherer und weitere private Institutionen aktiv.

Ziele

Abbildung 3

Das NPEB definiert auf nationaler Ebene fünf langfristige Oberziele.

5 Ziele 1

Nationale Koordination sicherstellen

2

Ausgewogene Ernährung fördern

5

Beratungs- und Therapieangebote optimieren

4

Integrierte Ansätze zur Förderung eines gesunden Körpergewichts

3

Bewegung und Sport fördern

(9)

Ausgangslage

Aufgaben

Die vier Programmpartner BAG, BASPO, Gesund- heitsförderung Schweiz sowie die GDK nehmen die verschiedenen Aufgaben wahr, die sich aus den genannten fünf längerfristigen Zielen ergeben. Sie treffen sich mindestens zweimal jährlich unter der Leitung des BAG, um die Koordination sowie den Er- fahrungs- und Informationsaustausch sicherzustellen.

Ziel Projekte /

Aufgaben

Zuständigkeit

Sicherstellung der nationalen Koordi- nation

Monitoring-Sys- tem Ernährung und Bewegung (MOSEB)

BAG

Förderung einer ausgewogenen Ernährung

Salzstrategie, actionsanté, Qualitätsstan- dards für die Gemeinschafts- gastronomie

BAG

Förderung von Bewegung und Sport

Jugend+Sport, Erwachsenen- sport,

actionsanté, multisektoraler Ansatz für Alltags- bewegung

BASPO / Kantone

Alltagsbewegung:

BAG

Integrierte Ansätze zur Förderung eines gesunden Körpergewichts

Kantonale Aktions- programme

Gesundheitsför- derung Schweiz / Kantone

Optimierung der Beratungs- und Therapieangebote

Beratung von Hausärztinnen und Hausärzten im Umgang mit übergewichtigen oder adipösen Patientinnen und Patienten

BAG / Kantone

Die Aufgaben des Bundesamts für Gesundheit Um die nationale Koordination zwischen den Ak- teuren sicherzustellen, hat das BAG ein einheitliches Monitoring-System Ernährung und Bewegung (MOSEB) lanciert (Ziel 1). Mit den Projekten zur Verbesserung eines gesunden Lebensmittelangebots liefert das BAG auf nationaler Ebene einen wichtigen Beitrag zur Förderung einer ausgewogenen Ernährung (Ziel 2). Mit seinem multisektoralen Ansatz leistet es zudem einen bedeutenden Beitrag zur Förderung eines bewegungsfreundlichen Umfeldes (Ziel 3). Dem BAG wurde im NPEB auch die Verantwortung für die Optimierung der Beratungs- und Therapieangebote übertragen (Ziel 5).

Die Aufgaben des Bundesamts für Sport Seit Jahren engagiert sich das BASPO mit seinem Programm «Jugend+Sport» im ausserschulischen Sportbereich und hat dieses Angebot mittlerweile auch für die fünf- bis zehnjährigen Kinder geöffnet.

Zudem hat das BASPO – in Zusammenarbeit mit 30 Partnerorganisationen – das Sportförderungspro- gramm «Erwachsenensport Schweiz esa» für Men- schen ab 20 Jahren eingeführt und engagiert sich nun für die sportliche Förderung von Breiten- und Freizeit- sport in allen Altersgruppen (Ziel 3).

Die Aufgaben von Gesundheitsförderung Schweiz / der Kantone

Gesundheitsförderung Schweiz engagiert sich schon seit mehreren Jahren im Bereich «Gesundes Körper- gewicht» und unterstützt dabei die Kantone bei der Erarbeitung und Umsetzung von kantonalen Strate- gien, den so genannten Kantonalen Aktionsprogram- men (Ziel 4). Die Stiftung organisiert zudem über verschiedene Plattformen die Koordination zwischen den Kantonen. Das Hauptziel von Gesundheitsförde- rung Schweiz ist es, mit einem integrierten Ansatz zu Ernährung und Bewegung langfristig den Anteil von Kindern und Jugendlichen mit gesundem Körperge- wicht zu erhöhen.

Tabelle 1

Überblick über die Ziele und Projekte / Aufgaben der Programmpartner im Rahmen des NPEB.

(10)

Stand der Umsetzung

(11)

Gremien des Nationalen Programms Ernährung und Bewegung (NPEB)

Das NPEB ist ein Rahmenprogramm, bei dem die vier Programmpartner ihre eigenen Strategien haben und mit ihren Massnahmen oder Projekten einen wert- vollen Beitrag an die Zielerreichung des NPEB leisten.

Der Informations- und Erfahrungsaustausch sowie die Koordination erfolgt in den verschiedenen Gremien des NPEB.

Strategische Leitung des NPEB

Die Strategische Leitung des NPEB be steht aus Vertre- terinnen und Vertretern der vier Programmpartner. Sie trifft sich mindestens zweimal jährlich unter der Leitung des BAG für Auftragsdefinition sowie Informations- und Erfahrungsaustausch. Die Koordination der jeweiligen Massnahmen und Aktionen steht hier im Zentrum.

Operative Leitung des NPEB

Die Operative Leitung des NPEB führt die Aufträge der Strategischen Leitung aus, koordiniert die Mass- nahmenumsetzung in enger Zusammenarbeit mit den federführenden Stellen und dient als Anlaufstelle für alle programminternen und -externen Anspruchsgrup- pen. Sie ist in der Sektion Ernährung und Bewegung des BAG angesiedelt.

Zur Erfüllung ihrer Aufgaben setzte die Operative Leitung drei Arbeitsgruppen ein: die Arbeitsgruppe Umsetzungsprojekte, die Arbeitsgruppe Kommunika- tion und die Arbeitsgruppe MOSEB. Von diesen drei ursprünglich ins Leben gerufenen Arbeitsgruppen ist heute noch die Arbeitsgruppe MOSEB aktiv.

Arbeitsgruppe Umsetzungsprojekte

Die Arbeitsgruppe Umsetzungsprojekte startete als beratendes Gremium und bereitete Entscheide zu Finanzierungsgesuchen für Präventionsprojekte im Bereich Ernährung und Bewegung vor. Sie diente in erster Linie der Qualitätssicherung von BAG-Projekten und der Koordination der Projektunterstützung zwi- schen den Programmpartnern. Sie setzte sich ur- sprünglich aus Expertinnen und Experten des BASPO, von Gesundheitsförderung Schweiz, der Projektför- derstelle Suisse Balance sowie der Beratungsstelle für Unfallverhütung zusammen.

Mit der Fokussierung des BAG auf die Schwerpunkte Forschung, Information und Regulierung und auf die neuen Aufgaben – Initiative actionsanté, MOSEB, Projekte im Bereich eines gesunden Lebensmittel- angebots, der Alltagsbewegung und der Therapie – entschied das BAG, Präventionsprojekte ab 2011 nur noch via Suisse Balance zu finanzieren. Infolgedessen wurde die Arbeitsgruppe Umsetzungsprojekte aufge- löst.

Suisse Balance

Suisse Balance wurde 2002 als «Nationale Ernäh- rungsbewegung» vom BAG und von der Stiftung Ge- sundheitsförderung Schweiz lanciert und übernahm bei der Prävention und Gesundheitsförderung in den Bereichen Ernährung und Bewegung schon bald eine Pionierrolle.

Als das NPEB 2008 initiiert wurde, wurden die Rollen und Aufgaben der Programmpartner geklärt. Das BAG hat im Rahmen des NPEB schrittweise neue Aufga- ben übernommen. Aufgrund dieser neuen Ausgangs- lage prüften und beschlossen das BAG und Gesund- heitsförderung Schweiz die Integration der bisherigen Aufgaben von Suisse Balance ins Aufgabenspektrum von Gesundheitsförderung Schweiz. Damit ist es möglich, die Ressourcen inskünftig besser zu nutzen, Doppelspurigkeiten zu vermeiden und die Koordina- tion mit den Kantonen zu vereinfachen.

Das BAG wird sich daher ab 2014 nicht mehr finanziell an Suisse Balance beteiligen und seine Ressourcen prioritär für den Bereich der Verhältnisprävention ein- setzen. Es wird Suisse Balance jedoch in dieser Über- gangsphase bis 2013 weiterhin finanziell unterstützen.

Arbeitsgruppe Kommunikation

Nachdem sich gezeigt hatte, dass sich die Kommuni- kationsaktivitäten der verschiedenen Partner aufgrund der unterschiedlichen Zielsetzungen nicht oder nur schlecht koordinieren liessen und sich die Programm- partner infolge dessen nicht auf ein gemeinsames Kommunikationskonzept einigen konnten, wurde die Arbeitsgruppe Kommunikation aufgelöst. Die Kommu- nikation wird – soweit nötig – durch die Strategische Leitung des NPEB koordiniert.

Stand der Umsetzung

(12)

Arbeitsgruppe Monitoring-System Ernährung und Bewegung

Was hindert Menschen daran, sich gesund zu er- nähren? Wie hat sich das Gewicht von erwachsenen Frauen in den vergangenen Jahren entwickelt? Was assoziieren Menschen, wenn sie an Sport denken?

Antworten auf diese und viele andere Fragen liefert das Monitoring-System Ernährung und Bewegung (MOSEB) – eine umfassende Sammlung statistischer Daten zur Beobachtung der Ernährungs- und Bewe- gungssituation in der Schweiz. Es orientiert sich an den NPEB-Zielen sowie den Prioritäten der Schweizer Gesundheitspolitik. Langfristig hat das MOSEB zum Ziel, die Effektivität der getroffenen Massnahmen aufzuzeigen.

Ende 2007 wurde die Arbeitsgruppe MOSEB unter Beteiligung der wichtigsten nationalen Monitoring- Experten (Bundesamt für Statistik, BASPO, Bundes- amt für Strassen, Observatorium Sport und Be- wegung Schweiz, Schweizerisches Gesundheits- observatorium und Gesundheitsförderung Schweiz) gegründet. Sie ist das inhaltliche Koordinationsorgan des MOSEB und wird von der Sektion Ernährung und Bewegung geleitet. Die Arbeitsgruppe MOSEB ist unter anderem für die Planung, Realisierung und Aktualisierung der Indikatorensammlung des MOSEB zuständig.

Das MOSEB steht im Zentrum von Ziel 1 des NPEB und soll die aktuelle Datenlage und -qualität verbes- sern. Alle bestehenden und zukünftigen Monitoring- Projekte sollen besser koordiniert und wo nötig neue Projekte aufgebaut werden, um ein umfassendes und aussagekräftiges Monitoring-System zu schaffen.

49 Indikatoren, die laufend ergänzt und angepasst werden, bilden den Kern von MOSEB. Jährlich finden eine bis zwei Aktualisierungen statt. Der erste Indika- torenbericht wurde im Dezember 2009 veröffentlicht.

Ende 2012 erfolgte bereits die 5. Aktualisierung.

Um eine Übersicht über die vorhandenen Daten zu geben, wurden bis Ende 2012 folgende Produkte realisiert:

• Analysebericht zu bestehenden Monitoring-Pro- jekten Ernährung und Bewegung in der Schweiz (2008)

• Sammlung von Monitoring-Projekten Ernährung und Bewegung in der Schweiz (ab 2008, laufend aktualisiert)

• Indikatorensammlung des MOSEB (ab 2009, lau- fend aktualisiert)

• Zwei Broschüren: «Wie essen und bewegen wir uns?» (2010) und «Ernährung & Bewegung in der Schweiz» (2012)

• Sammlung von Standardfragen in den Bereichen Ernährung und Bewegung (2011)

• Faltblatt «MOSEB – Sitzen und essen wir immer mehr?» (2012)

Die Website www.moseb.ch wird regelmässig ak- tualisiert. Interessierte können zudem ein Infomail online abonnieren, das regelmässig über Neuerungen bei der Indikatorensammlung sowie aus Monitoring- Projekten informiert.

Während in den Jahren 2007 bis 2012 primär der Auf- bau von MOSEB im Zentrum stand, wird der Fokus in den kommenden Jahren zunehmend auf die beiden Aspekte «Qualitätsoptimierung der Daten» sowie

«Verstärkung der Kommunikation rund ums MOSEB»

gelegt.

Abbildung 4

Das MOSEB ist eine umfassende Sammlung statis- tischer Daten zur Beobachtung der Ernährungs- und Bewegungssituation in der Schweiz.

MOSEB

Sitzen und

essen wir

immer

mehr?

(13)

Stand der Umsetzung

Abbildung 5

Überblick über die Arbeitsgruppen im Rahmen des NPEB.

Bundesamt für Sport Bundesamt

für Gesundheit Gesundheitsförderung

Schweiz Gesundheits-

direktorenkonferenz

Strategische Leitung

Programmleitung

Arbeitsgruppe Kommunikation

Bundesamt für Gesundheit Bundesamt für Sport

Gesundheitsförderung Schweiz Vereinigung der Kantonalen Beauftragten für Gesundheits- förderung in der Schweiz

Arbeitsgruppe MOSEB

Bundesamt für Gesundheit Bundesamt für Sport

Gesundheitsförderung Schweiz Bundesamt für Statistik

Schweizerisches Gesundheits- observatorium

Bundesamt für Strassen Observatorium Sport und Bewegung Schweiz

Arbeitsgruppe

Umsetzungsprojekte

Bundesamt für Gesundheit Bundesamt für Sport

Gesundheitsförderung Schweiz Suisse Balance

Beratungsstelle für Unfallverhütung

(14)

Umsetzung der NPEB-Projekte des Bundesamtes für Gesundheit

Das NPEB ist ein Rahmenprogramm. Daher galt es nicht nur, verschiedene Projekte im Rahmen des NPEB zu lancieren, sondern auch, diese unter ein gemeinsames Dach zu stellen. 2012 begann das BAG mit der Erarbeitung einer BAG-Strategie «Ernährung und Bewegung».

Bei den BAG-Aktivitäten steht – neben dem Aufbau der beiden Instrumente actionsanté und MOSEB so- wie der Planung und Umsetzung der Schweizerischen Ernährungserhebung – eine nachhaltige Förderung der Lebensqualität im Vordergrund. Diese erreicht das Amt einerseits über die Förderung eines gesunden Lebensmittelangebots (unter anderem Verbesserung der Konsumenteninformation und der Lebensmit- telzusammensetzung) sowie der Alltagsbewegung (multisektoraler Ansatz), andererseits durch die Optimierung der Beratungs- und Therapieangebote für Übergewichtige in den Arztpraxen.

Wegweisend für Projekte wie die Salzstrategie und die Verbesserung der Konsumenteninformation waren internationale Entwicklungen, insbesondere die EU- Strategie und die WHO-Empfehlungen.

Am Beispiel der Salzstrategie lässt sich zeigen, wie die einzelnen Projekte des BAG und die beiden Instru- mente actionsanté und MOSEB miteinander verbun- den sind: Die Ergebnisse der Forschung und Daten- erhebung (aufgeführt im MOSEB) zeigen, dass der tägliche Salzkonsum in der Schweiz weit über dem von der WHO empfohlenen Durchschnittswert von 5 Gramm pro Tag liegt. Gestützt auf die WHO-Empfeh- lungen und die EU-Salzstrategie erarbeitete das BAG in Zusammenarbeit mit den verschiedenen Akteuren die Schweizer Salzstrategie 2008 – 2012. Die Umset- zung erfolgt zum Teil über die Initiative actionsanté (freiwillige Aktionsversprechen der Lebensmittelin- dustrie), und das Projekt «Qualitätsstandards in der Gemeinschaftsgastronomie» bietet eine ideale Platt- form, Massnahmen praxis- und realitätsnah auf ihre Effektivität zu prüfen (Umsetzung). Mit MOSEB ist ein Monitoring-Tool vorhanden, das die vorhandenen Daten sammelt und einfach zugänglich macht. Diese Daten fliessen wiederum in die Planung von neuen Aktivitäten ein (Forschung und Datenerhebung).

Förderung einer ausgewogenen Ernährung und der Alltagsbewegung

Schweizerischer Ernährungsbericht

Mit den Schweizerischen Ernährungsberichten infor- mieren das BAG und die Eidgenössische Ernährungs- kommission in regelmässigen Abständen über die aktuelle Ernährungssituation in der Schweiz. Die Berichte liefern somit die Grundlagen für die Situa- tionsanalyse und Definition der Problemfelder, zeigen auf, in welchen Bereichen Massnahmen ergriffen werden und sind so ein zentrales Instrument zur Information der Öffentlichkeit und der interessierten Fachkreise.

Im Januar 2013 wurden zwei für das Thema Ernäh- rung und Bewegung wegweisende Dokumente veröffentlicht: der sechste Schweizerische Ernäh- rungsbericht sowie die Broschüre «Schweizer Ernäh- Abbildung 6

Ausrichtung der BAG-Strategie «Ernährung und Bewegung».

Förderung eines gesunden Lebensmittel- angebots

Gesetzliche Grundlage:

LMG

Förderung der Alltags- bewegung

BR-Auftrag:

BR-Beschluss 18.06.08

Optimierung der Therapie

Gesetzliche Grundlage:

KVG

BAG-Aktivitäten / NPEB

Internationale Rahmenbedingungen: WHO / EU (Weissbuch «Ernährung, Übergewicht, Adipositas:

Eine Strategie für Europa» der EU (2007))

(15)

Stand der Umsetzung

Der sechste Schweizerische Ernährungsbericht ver schafft einen Überblick über die aktuelle Ernäh- rungssituation in der Schweiz. Er bildet gleichzeitig die Grundlage für die Schweizer Ernährungsstrategie sowie für die Erarbeitung und Umsetzung der BAG- Strategie «Ernährung und Bewegung». Er wurde in Deutsch, Französisch und Italienisch veröffentlicht.

Die Broschüre «Schweizer Ernährungsstrategie 2013 – 2016» enthält im ersten Teil die Haupterkenntnisse aus dem sechsten Schweizerische Ernährungsbericht und im zweiten Teil die Schweizer Ernährungsstrate- gie. Die Handlungsfelder der Schweizer Ernährungs- strategie setzen die Prioritäten und Ziele im Ernäh- rungsbereich fest und bilden für die Akteure eine Grundlage für die Erarbeitung ihrer Strategien, Akti- onspläne und Massnahmen im Ernährungsbereich.

Nationale Ernährungserhebung

Die Schweiz ist eines der wenigen Länder Europas, das bis heute über keine repräsentativen Daten zum Lebensmittelverzehr und zum Ernährungsverhalten verfügt. Diese Daten sind für die Lebensmittelsicher- heit (Risikoabschätzung), die Überprüfung der Ernäh- rungssituation sowie für die Planung, Umsetzung und Evaluation von Projekten im Bereich Ernährung, Bewegung und Gesundheit von grosser Bedeutung.

Das BAG hat daher beschlossen, eine nationale Erhe- bung durchzuführen, um diese Datenlücke zu schlies- sen. Die Erhebung soll national repräsentative Daten über den Lebensmittelverzehr liefern. Damit können unter anderem Aussagen dazu gemacht werden, wie die Bevölkerung in der Schweiz mit Nährstoffen ver- sorgt ist und ob es Risikogruppen für eine Unter- oder Überversorgung mit gewissen Stoffen gibt.

Die ersten Arbeiten begannen 2006 im Rahmen einer Tagung zum Erfahrungsaustausch mit internationalen Expertinnen und Experten. Eine Bedürfnisabklärung bei nationalen Expertinnen und Experten folgte 2007.

Im Anschluss daran wurde eine Piloterhebung gep- lant, die im November 2008 startete. Hierbei wurden während eines Jahres Telefoninterviews mit 1500 Frauen und Männern im Alter von 15 – 84 Jahren aus allen Sprachregionen der Schweiz durchgeführt. Die kontaktierten Personen gaben über ihren Lebens- mittel- und Getränkekonsum während der letzten 24 Stunden Auskunft (24-hour recall).

Diese Erfahrungen wurden bei den weiteren Vorberei- tungen für eine Nationale Ernährungserhebung mit- berücksichtigt. Das Studiendesign, der Studienablauf sowie die erforderlichen Erhebungsinstrumente wie Befragungs- und Standardsoftware wurden definiert.

Verantwortlich für die Durchführung der Erhebung ist das Institut Universitaire de Médecine Sociale et Préventive in Lausanne. Es nahm seine Arbeiten im Oktober 2012 auf. Der Erhebungsstart ist für Ende 2013 geplant.

Abbildung 7

Umsetzungskreislauf am Beispiel der Salzstrategie.

EU WHO

S t rat e gi e

U se m un tz g Eva t lua

on i Fo s r

un g ch un

d Da te ne

rheb u ng

MOSEB actionsanté

(16)

Abbildung 8

actionsanté: «Make the Healthy Choice the Easy Choice».

Quelle: BAG.

(17)

zu nahrhaften Lebensmitteln. Dies geht aus einer Er- klärung der WHO aus dem Jahr 2003 hervor («Global strategy on diet, physical activity and health»).

Aus diesem Grund hat das BAG 2008 die Schweize- rische Gesellschaft für Ernährung SGE beauftragt, mit dem Projekt «Ein Label für die Schweiz» abzuklären, ob zusätzlich zu den heute vorgeschrieben Angaben auf der Lebensmitteletikette ein internationales Label auch in der Schweiz eingeführt werden könnte. Auch bei actionsanté bildet die Lebensmittelkennzeich- nung ein Schwerpunktthema. Die Ergebnisse zeigen:

Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten bevor- zugen detaillierte Informationen (Nährwertangaben) zusammen mit einer leicht verständlichen Orientie- rungshilfe (einem «Healthy Choice Label») und wen- den diese auch richtig an.

Da die Wirtschaft die freiwillige Einführung eines entsprechenden Labels ablehnt, sucht das BAG nach Wegen, wie die Konsumentinnen und Konsumenten die aktuell verfügbare Information besser verstehen und anwenden können. Die in der EU obligatorische Nährwertkennzeichnung soll auch in der Schweiz eingeführt werden.

Die Schweizerische Gesellschaft für Ernährung SGE erarbeitet und testet gemeinsam mit Konsumentenor- ganisationen und der Lebensmittelwirtschaft Massnah- men, welche die Konsumentinnen und Konsumenten in der Schweiz zukünftig bei der gesunden Wahl unter- stützen. Das Projekt wurde Ende 2012 abgeschlossen.

Salzstrategie

Wer viel Kochsalz konsumiert, erhöht sein Risiko, an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung zu erkranken. Die WHO empfiehlt aus diesem Grund einen Kochsalz- konsum von weniger als fünf Gramm pro Tag.

Um zu erfahren, wie viel Salz die Schweizer Bevöl- kerung konsumiert, hatte das BAG 2010 beim Centre Hospitalier Universitaire Vaudois in Lausanne eine nationale Studie in Auftrag gegeben. Das Ergebnis: In der Schweiz ist der Salzkonsum mit rund zehn Gramm pro Person und Tag (Männer 10,6 Gramm; Frauen 7,8 Gramm) gut doppelt so hoch wie von der WHO empfohlen. Dafür verantwortlich sind vor allem verar- beitete Lebensmittel wie Brot, Käse, Würste und an- dere Fleischprodukte, Suppen und Fertigmahlzeiten, die viel «verstecktes» Kochsalz enthalten.

Stand der Umsetzung

actionsanté

«Make the Healthy Choice the Easy Choice»: Mit seiner Initiative actionsanté, welche im Rahmen des NPEB im Mai 2009 im Beisein der Foederation der Schweizerischen Nahrungsmittel-Industrien (fial) sowie von Coop, Migros und Nestlé lanciert wurde, unterstützt und vernetzt das BAG innovative Un- ternehmen und Institutionen, die sich auf freiwilliger Basis dafür einsetzen, dass sich die Menschen in der Schweiz im Alltag leichter für eine ausgewogene Ernährung und eine regelmässige körperliche Aktivität entscheiden.

actionsanté hat damit eine ähnliche Stossrichtung wie die Europäische Aktionsplattform für Ernährung, körperliche Bewegung und Gesundheit und die «Piat- taforma nazionale sull‘alimentazione, l‘attività fisica e il tabagismo» in Italien.

Die freiwilligen Aktionen der actionsanté Partner müssen sich in einem der vier folgenden Bereiche bewegen:

• Informationen für Konsumentinnen und Konsu- menten

• Marketing und Werbung

• Lebensmittelzusammensetzung und -angebot

• Förderung eines bewegungsfreundlichen Umfelds Bis Ende 2012 haben sich 16 Partner mit 26 Aktionen verpflichtet. Die actionsanté Jahreskonferenz 2009 war dem Thema Salzstrategie gewidmet, jene von 2010 dem Thema Marketing und Werbung und die Konferenz von 2011 hatte die Förderung der Alltags- bewegung als Schwerpunkt. Dies führte dazu, dass in folgenden Bereichen am meisten Versprechen ein- gereicht wurden: Salz- und Zuckerreduktion, Verän- derung der Fettqualität, Lebensmittelangebot sowie Marketing und Werbung. Die actionsanté Jahreskon- ferenz 2012 war der Information für Konsumentinnen und Konsumenten gewidmet.

Abbildung 9 auf Seite 18 zeigt, in welchen Bereichen sich die einzelnen Partner bisher engagiert haben.

Konsumenteninformation

Die Lebensmittelkennzeichnung ist eine wichtige Orientierungshilfe für Konsumentinnen und Konsu- menten, insbesondere bei der Wahl und beim Zugang

(18)

Wie in diesen Lebensmitteln und in Angeboten der Gastronomie der Salzgehalt längerfristig und ohne Geschmackseinbussen gesenkt werden kann, klärt das BAG – in enger Zusammenarbeit mit der Le- bensmittelindustrie und der Forschung – nun mit der sogenannten «Salzstrategie» ab: Bis 2012 sollte der Salzkonsum um 16 Prozent (vier Prozent pro Jahr) auf acht Gramm pro Tag und Person gesenkt werden.

Längerfristig werden die empfohlenen maximalen fünf Gramm pro Tag angestrebt.

Im Fokus stehen bei der Salzstrategie – deren Umset- zung ebenfalls über actionsanté erfolgt – das Wohl- befinden und die Gesundheit der Bevölkerung: Sie soll zu einer merklichen Reduktion des Risikofaktors

Auch die Gemeinschaftsgastronomie wurde unter die Lupe genommen (siehe dazu das Kapitel «Gemein- schaftsgastronomie»): Der Fachbereich Gesundheit der Berner Fachhochschule untersuchte insbesondere die Salzeinbringung bei der Mahlzeitenzubereitung – vom Ausgangsprodukt bis zur Abgabe der Mahlzeiten.

Die Schweizer Qualitätsstandards für eine gesund- heitsfördernde Gemeinschaftsgastronomie verfolgen u.a. das Ziel, den Salzkonsum zu reduzieren, ohne dabei den Geschmack der Gerichte zu tangieren.

Die Schweizerische Hochschule für Landwirtschaft klärte in Zusammenarbeit mit Wirtschafts-partnern die technologische Machbarkeit, Lebensmittelsicherheit und sensorische Akzeptanz einer Salzreduktion für Abbildung 9

Zusammensetzung der bisherigen 26 Aktionen von actionsanté nach Themen und Partnern (Stand: Dezember 2012). Bei «Swiss Pledge» handelt es sich um ein gemeinsames Aktionsversprechen von Coca-Cola, Danone, Intersnack, Kellogg’s, Kraft Foods, Mars Schweiz, Nestlé Schweiz, PepsiCo, Procter & Gamble, Unilever und Zweifel.

10

Salz

Zucker

3

Fett

4

Portionen- grösse

1

Angebot

4

& WerbungMarketing

3

Alltags- bewegung

1

Nestlé Coop

Coop Coop

Mars

Mars Mars GE Money

Bank Traitafina

Traitafina Migros

Migros Selecta

Swiss Pledge Migros

Unilever + Unilever FoodSolutions

Aktionen von actionsanté

Mars

Nestlé

(19)

Stand der Umsetzung

Fleisch erzeugnisse und Fertiggerichte ab. Die Er- gebnisse zeigen: Eine Salzreduktion im getesteten Umfang ist technologisch umsetzbar und die Lebens- mittelsicherheit wird nicht beeinträchtigt.

Die Salzstrategie war unter medizinischen Fachper- sonen bisher noch wenig bekannt. Diese äusserten sich zudem wiederholt kritisch zur Salzstrategie und zum Ziel einer Reduktion des Salzkonsums der Be- völkerung. Dies soll sich nun ändern: Aufgrund ihrer institutionellen Vernetzung mit den kardio-vaskuIär tätigen Fachpersonen hat das BAG 2012 die Herzstif- tung beauftragt, die medizinische Fachwelt für die Salzproblematik zu sensibilisieren. Dabei sollen alle wichtigen Stakeholder und Organisationen einbezo- gen werden.

Gemeinschaftsgastronomie

In der Schweiz nehmen täglich rund 1 Million Frauen und Männer in Schulrestaurants/Mensen, Perso- nalrestaurants, Cafeterien, Heim- oder Spitalküchen mindestens eine ihrer Mahlzeiten ein.

Im Rahmen des Forschungsvorhabens «Gesundheits- fördernde Gemeinschaftsgastronomie» erarbeiteten Wissenschaftler/innen und Praktiker/innen am Fach- bereich Gesundheit der Berner Fachhochschule in Zusammenarbeit mit der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung SGE und der Haute Ecole de Santé Ge- nève wissenschaftlich gesicherte und praxistaugliche Qualitätsstandards für die Schweizer Gemeinschafts- gastronomie. Dank der finanziellen Unterstützung des BAG, der beiden Fachhochschulen und der SV Stiftung konnten die Erstellung, Verbreitung und Umsetzung der Qualitätsstandards in der Praxis intensiv vorange- trieben werden.

Die Schweizer Qualitätsstandards bieten Verpflegungs- endanbietern sowie Produzenten und Lieferanten eine Orientierungshilfe. Diese Standards beschäftigen sich mit zahlreichen Themen, die für eine qualitativ hoch- wertige gesundheitsfördernde Verpflegung und somit die Zufriedenheit der Gäste wichtig sind. Im Zentrum steht die Gestaltung des Verpflegungsangebots – also wie oft und in welchen Mengen welche Speisen und Getränke im Angebot sein sollten und wie diese idea- lerweise zubereitet und präsentiert werden.

Seit 2010 beschäftigt sich das Team der Berner Fach hochschule in Zusammenarbeit mit der Schwei-

zerischen Gesellschaft für Ernährung SGE mit der nachhaltigen Umsetzung der Qualitätsstandards in der Branche. Das Motto lautet «Mit der Praxis für die Praxis». Auf der Internetplattform www.gp-gemgastro.ch erfahren Interessierte mehr über Gemeinschaftsgastronomie-Betriebe, die sich bereits erfolgreich für die Umsetzung der Schweizer Quali-tätsstandards engagiert haben.

Multisektoraler Ansatz in der Alltagsbewegung In der Welt des 21. Jahrhundert spielt die Gesundheit der Bevölkerung eine zentrale Rolle. Das Konzept der

«Health in all Policies» (sinngemäss: multisektoraler Ansatz) wurde ursprünglich von der WHO entwickelt.

Gesundheit kann nicht nur Aufgabe der Gesundheit- politik sein, sondern wird durch andere Politikbe- reiche ebenfalls beeinflusst und geht daher auch die anderen Politikbereiche (Agrarpolitik, Raumplanung, Langsamverkehrspolitik, usw.) etwas an.

Das BAG arbeitet deshalb eng mit anderen Akteuren aus der Bundesverwaltung zusammen. So ist bei- spielsweise bekannt, dass die Infrastruktur einen bedeutenden Einfluss auf das Bewegungsverhalten der Bevölkerung hat. Deshalb setzt sich das BAG zusammen mit den Bundesämtern für Raumplanung, Strassen, Energie und anderen Partnern für attraktiv gestaltete Quartiere, sichere Fuss- und Velowege und die Förderung des Langsamverkehrs ein. Die Um- setzung dieses multisektoralen Ansatzes geschieht entweder durch die Mitarbeit in Arbeitsgruppen, Pro- jekten oder Analysen sowie durch die Stellungnahme zu Strategiepapieren oder Gesetzesrevisionen.

Das BAG unterstützt zudem im Rahmen des Dienst- leistungszentrums für innovative und nachhaltige Mobilität des Eidgenössischen Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation neue, zukunftsweisende Ideen mit guten Marktchancen.

Zurzeit sind insbesondere zwei Projekte nennens- wert:

• «Gemeinde bewegt»: Gesundheit und Bewe- gungsverhalten, Unfall- und Sturzgefahren sowie die Nachhaltigkeit unseres Mobilitätsverhaltens werden massgeblich von strukturellen Rahmenbe- dingungen – also der Art, wie unsere Gemeinden gebaut sind – beeinflusst. In diesem Projekt soll die strukturelle Bewegungsförderung in den kom- munalen Verwaltungen stärker verankert werden.

(20)

So können in den Gemeinden langfristige Verände- rungen unterstützt werden, die den Langsamver- kehr und die körperliche Aktivität fördern und dadurch die Gesundheit stärken, Unfallgefahren verringern und Ressourcen schonen. Die Erkennt- nisse aus dem Pilotprojekt im Kanton St. Gallen sollen weitere Kantone zur Umsetzung animieren.

• «Mobilitätsmanagement in Wohnsiedlungen»:

Immer mehr Siedlungen haben sich den Zielen der 2000-Watt-Gesellschaft verschrieben (ein ener- giepolitisches Modell, wonach der Energiebedarf jedes Erdenbewohners einer durchschnittlichen Leistung von maximal 2000 Watt entsprechen soll- te), so auch die Familienheim-Genossenschaft in Zürich. Während beispielsweise in der Wärmever- sorgung bereits Fortschritte zur Erreichung dieser Ziele gemacht wurden, besteht bezüglich Mobilität grosser Handlungsbedarf. Hauptziel dieses Pro- jektes ist ein ganzheitliches, nachhaltiges Mobili- tätsmanagement. Der durch die Bewohnerinnen und Bewohner verursachte Treibstoffverbrauch soll reduziert und der Ausstoss von CO2 somit verringert werden. Das Mobilitätsmanagement führt dazu, dass für die Mobilität öfter energieeffi- zientere Verkehrsmittel gewählt werden.

Weiter beteiligt sich das BAG mittels Erfahrungsaus- tauschs am interdisziplinären Projekt «Suburbane Freiraumentwicklung». Im Rahmen dieses Projektes werden für die verschiedenen Politikbereiche des Bundes Wissen und Erfahrungen zur Freiraument- wicklung der Kantone, Städte und Agglomerationen gesammelt. Das BAG nimmt zudem an den interde- partementalen Arbeitgruppen «Bundeskoordination Langsamverkehr» (Federführung beim Bundesamt für Strassen) sowie «Koordinationsgruppe Frei- zeitverkehr» teil. Dort werden gesetzgeberische, planerische, finanzielle und organisatorische Hand- lungsspielräume, die sich den verschiedenen Bunde- sämtern zur Stärkung des Langsamverkehrs bieten, besprochen und die Anliegen des Langsamverkehrs in verwandten und übergeordneten Politik- und Hand- lungsfeldern verankert.

Optimierung der Beratung und Therapie

Nachdem das MOSEB, actionsanté und der multi-

Forschungsarbeit begann Anfang 2011 – auch die Expertengruppe «Beratung und Therapie». Ihr Ziel ist es, jenen Menschen, die an Übergewicht, Adipositas oder Essstörungen leiden, bessere, evidenzbasierte Beratungs- und Therapieangebote zur Verfügung zu stellen. Damit die entsprechenden Kosten zukünftig im Grundleistungskatalog der Kranken- und Unfall- versicherungen aufgenommen werden, muss die Zweckmässigkeit, Wirtschaftlichkeit und Wirksamkeit von Gruppentherapien für Kinder mit Übergewicht nachgewiesen werden. Dieser Nachweis soll mit der vom BAG finanzierten Evaluation des Pilotprojekts

«Kidssteps Obesity» erbracht werden.

Als Basis für die Erarbeitung solcher Angebote wurde eine Literaturanalyse über den interprofessi- onellen Ansatz bei der Betreuung von Patientinnen und Patienten mit Übergewicht an die Hand genom- men. Bis 2013 soll nachgewiesen sein, dass solche Therapien wirksam, wirtschaftlich und zweckmässig sind.

Damit das Beratungs- und Therapieangebot verbes- sert werden kann, sollen die Hausärztinnen und Hausärzte bei der Behandlung von Patientinnen und Patienten mit einem Übergewichtsrisiko unterstützt werden. 2010 wurden von der Expertengruppe daher folgende Projekte in Angriff genommen:

• Guidelines für Ärtinnen und Ärzte,

• Patienteninformationen zur Sensibilisierung für die Übergewichtsproblematik,

• eine Arbeitsdokumentation (Erklärungen und konkrete Übungen) für Patientinnen und Patienten und

• eine Internet-Plattform mit einer Liste von Bera- tungs- und Therapieangeboten in den verschiede- nen Kantonen und Regionen.

2012 startete im Kanton Bern in Zusammenarbeit mit dem Berner Institut für Hausarztmedizin ein Pilotprojekt. Ziel dieses Projektes ist es, im Rahmen einer Interventionsstudie zur Beratung von Eltern übergewichtiger oder adipöser Kinder im Alter von 5–8 Jahren Arbeitsblätter zu testen, die von der Expertengruppe entwickelt wurden. Aufgrund der Testergebnisse werden die Instrumente angepasst, um dann in weiteren lokalen oder regionalen Pro- jekten die Hausärztinnen und -ärzte bei der Behand-

(21)

Internationale Aktivitäten

High Level Group on Nutrition and Physical Activity

Die High Level Group on Nutrition and Physical Activity ist eine von der Europäischen Kommission, namentlich der Generaldirektion Öffentliche Gesund- heit und Verbraucherschutz (Directorate-General for Health and Consumers, DG SANCO), geleitete Gruppe, die sich aus Regierungsvertretenden der 27 EU-Mitgliedstaaten sowie von Norwegen und der Schweiz zusammensetzt. Die Schweiz wird durch das BAG vertreten.

Die High Level Group sucht nach Lösungen für Ge- sundheitsfragen in Zusammenhang mit Adipositas.

Sie trifft sich unter anderem einmal jährlich zu einer gemeinsamen Sitzung mit der EU-Plattform «Ernäh- rung, Bewegung und Gesundheit». 2009 und 2010 hat die High Level Group die Europäische Kommission um die Einberufung von Expertinnen und Experten gebeten, um die Grundlagen für die EU-Salzstrategie (2008/2009) sowie die Rahmenstrategie zur Redu- zierung des Fett- und Zuckergehalts in Lebensmitteln und in Essensangeboten der Gemeinschaftsgastro- nomie vorzubereiten. Die EU-Salzstrategie war eine wichtige Grundlage für die Schweizer Salzstrategie.

Das Mitwirken des BAG in diesem Gremium ermögli- cht der Schweiz, nebst der Beziehungspflege entspre- chende Erfahrungen auszutauschen.

Europäische Lebensmittelsicherheitsbehörde Die Europäische Lebensmittelsicherheitsbehörde (EFSA) mit Sitz in Parma/Italien gewährleistet auf der Grundlage des EU-weit harmonisierten Lebensmittel- rechts eine einheitliche Risikobewertung (zum Beispiel von Toxinen in den Lebensmitteln) und erlaubt so ein schnelles und koordiniertes Vorgehen aller betroffenen Staaten. Neben klassischen Lebensmittelsicherheits- fragen befasst sich die Behörde auch mit Fragen im Bereich der Ernährung, beispielsweise mit der Zulässigkeit von Gesundheitsversprechen oder Nähr- stoffempfehlungen. Diese Erkenntnisse bilden eine wichtige Grundlage für die Projekte, Strategien und Empfehlungen des NPEB. Im Rahmen der Verhand- lungen bezüglich des Freihandels- und Gesundheits- abkommens mit der EU strebt die Schweiz eine aktive Mitarbeit in der Lebensmittelsicherheitsbehörde an.

Finanzen und Personal

Gemäss Bundesratsbeschluss vom 18. Juni 2008 stehen für die Umsetzung des NPEB 2008 – 2012 bis Ende 2012 jährlich 2,95 Mio. Franken zu Lasten des Präventionskredits zur Verfügung, davon sind 547 600 Franken für 370 Stellenprozente gebunden. Während den ersten Jahren des Aufbaus wurden jährlich 2,3 Mio. Franken verwendet, in der weiteren Umset- zungsphase (2013 bis 2016) sind jährlich 2,75 Mio.

Franken vorgesehen.

Stand der Umsetzung

(22)

Das Bundesamt für Sport (BASPO) hat den Auftrag, Sport und Bewegung für alle Alters- und Leistungs- gruppen in der Schweiz zu fördern – und zwar auf nationaler, kantonaler und regionaler Ebene. Das Amt leistet mit seinen Aktivitäten einen wichtigen Beitrag zur Erreichung des Ziels 3 des NPEB (Förderung von Bewegung und Sport).

Jugend+Sport

Hauptinstrument zur Erreichung dieses Ziels ist das Programm «Jugend+Sport» (J+S). Es richtet sich an Kinder und Jugendliche von fünf bis zwanzig Jahren.

Durch J+S-Expertinnen und -Experten gut ausge- bildete J+S-Leiterinnen und -Leiter gestalten und fördern kinder- und jugendgerechten Breiten- und Freizeitsport und ermöglichen Kindern und Jugend- lichen, Sport ganzheitlich zu erleben und mitzuge- stalten. Damit wird die Entwicklung und Entfaltung junger Menschen unter pädagogischen, sozialen und gesundheitlichen Gesichtspunkten unterstützt.

Die Hauptleistungen von J+S sind:

• Expertenausbildung (Ausbilder-Ausbildung)

• Leiterausbildung

• finanzielle Unterstützung von Sportkursen und -lagern in 75 Sportarten via Sportvereine und Schulen

• Lehrunterlagen

• Leihmaterial

Für diese Leistungen gibt das BASPO jährlich rund 70 Millionen Franken aus. Davon profitieren derzeit rund 10 000 Sportvereine, die jährlich gegen 50‘000 J+S-Kurse und -Lager mit etwa 700‘000 Kindern und Jugendlichen durchführen. Derzeit sind rund 66‘000 Leiterinnen und Leiter in 75 Sportarten im Einsatz.

Freiwilliger Schulsport

Die Kantone können das vom Bund zur Verfügung gestellte Angebot von Jugend+Sport ergänzen, beispielsweise mit weiteren Angeboten im freiwil- ligen Schulsport. Der J+S-Schulsport versteht sich als Bindeglied zwischen dem obligatorischen Sport- unterricht und dem freiwilligen Vereinssport. Ziel ist es, möglichst viele Jugendliche durch den Besuch

gen 2‘500 Lager und über 2‘200 Sportkurse (Mindest- dauer ein Semester) mit knapp 30‘000 Schülerinnen und Schülern statt.

Angebote für die Schule

Das Programm «schule bewegt» wurde im Uno-Jahr des Sports 2005 durch das BASPO lanciert und wird seither von der Schweizerischen Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren empfohlen. Das Programm «schule bewegt» will Schulklassen und Tagesstrukturen in der Schweiz und Liechtenstein zu täglicher Bewegung animieren und bietet praktische, einfach umsetzbare Hilfsmittel für den Unterricht.

Mitmachen können Schulklassen, vom Kindergarten bis zur Sekundarstufe II, und Tagesstrukturen, die sich täg- lich mindestens 20 Minuten bewegen wollen. «schule bewegt» bietet neun Bewegungsmodule sowie die Zu- satzmodule «Ernährung» und «Milch bewegt» in Form von Kartensets an. Die teilnehmenden Schulklassen und Tagesstrukturen erhalten kostenlos Bewegungsideen in Form von praktischen Kartensets inklusive Bewegungs- material. Die Ideen der Bewegungsmodule werden gemeinsam mit den Kindern erarbeitet.

Die 20 Minuten Bewegung finden ausserhalb des ob- ligatorischen Sportunterrichts statt und können über den gesamten Schultag verteilt ausgeführt werden:

während des Unterrichts, in den Pausen, auf dem Schulweg oder als bewegte Hausaufgabe.

Im Schuljahr 2011/2012 waren 3‘500 Schulklassen während mindestens einem Quartal täglich aktiv (davon 94 % Stufe Kindergarten/Primarstufe und 6 % Sekundarstufen I/II). 85 % der Klassen stammen aus der Deutschschweiz, 13.5 % aus der Romandie und 1.5 % aus dem Tessin. Auf Stufe Primarschule nehmen heute mehr als 10 % aller Schulklassen der Schweiz teil. Die tägliche Bewegungszeit wurde zu einem Grossteil während des Unterrichts innerhalb des Klassenverbandes abgehalten.

Der Bedarf und das Angebot an schulergänzenden Tagesstrukturen haben in der Schweiz in den letz- ten Jahren stark zugenommen. Daher können sich seit dem Schuljahr 2011/12 auch Tagesstrukturen bei

Beitrag des Bundesamts für Sport zur

NPEB-Zielerreichung

(23)

Stand der Umsetzung

Abbildung 10

Das Programm «Jugend+Sport» richtet sich an Kinder und Jugendliche von fünf bis zwanzig Jahren. Quelle:

BASPO.

(24)

gung. Nach Möglichkeit werden diese den Bedürfnis- sen der Tagesstrukturen noch angepasst.

Einführung von «Erwachsenensport Schweiz esa»

In Zusammenarbeit mit 32 Partnerorganisationen bietet das BASPO seit 2009 das Sportförderungspro- gramm «Erwachsenensport Schweiz esa» für Men- schen ab 20 Jahren an. Seither engagiert sich das BASPO nun für die sportliche Förderung von Breiten- und Freizeitsport in allen Altersgruppen.

In der Schweiz existieren zahlreiche Angebote zur Förderung des Sports und der Bewegung von Er- wachsenen. Nicht alle verfügen aber über die nötige Qualität oder sie sind nicht so zielgruppengerecht aufbereitet, wie es möglich wäre. Mit esa sollen optimale Rahmenbedingungen für die Aus- und Wei- terbildung von Leiterinnen und Leitern im Erwachse- nensport geschaffen werden, so dass die vielseitigen Sportbedürfnisse der Erwachsenen auf breiter Ebene angesprochen werden können.

esa orientiert sich an folgenden Zielen:

• Partnerschaftliche Förderung: Im Sinne der Sub- sidiarität unterstützt das BASPO die Partneror- ganisationen des Erwachsenensports. Mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen koordiniert und fördert es die Aus- und Weiterbildung von Leite- rinnen und Leitern.

• Effizienz und hohe Qualität: Durch die Zusammen- arbeit mit Ausbildungsanbietern des Schweizer Sports und die Nutzung der Synergien zu J+S werden bestehende Ressourcen ausgeschöpft und gefördert. So wird ermöglicht, dass die Aus- und Weiterbildung von Leitenden effizient organisiert und in hoher Qualität durchgeführt wird.

• Zielgruppen- und bedürfnisorientierte Inszenie- rung von Sportangeboten begünstigen: Inhaltliche Grundlagen liefern das Know-how für zielgrup- penorientierte Sportangebote, wodurch die Be- wegungsaktivität der Bevölkerung erhalten und gefördert werden soll.

Bis Ende 2010 fanden 156 Aus- und Weiterbildungs- kurse statt. Im Jahr 2011 wurden bereits 275 esa- Kurse von den Partnerorganisationen beim BASPO angemeldet und durchgeführt.

Expertenausbildung besorgt. Die Grundausbildung sowie die Weiterbildung der Leiterinnen und Leiter übernehmen die Partnerorganisationen. Das BASPO unterstützt das Ausbildungsangebot mit Subventi- onen, inhaltlich mit Ausbildungsgrundlagen und struk- turell mit einem Ausbildungssystem.

Netzwerk Gesundheit und Bewegung Schweiz hepa.ch

Das Netzwerk Gesundheit und Bewegung Schweiz hepa.ch (Health-Enhancing Physical Activity HEPA) ist ein Zusammenschluss von Organisationen, Insti- tutionen und Unternehmen, die sich auf nationaler, kantonaler oder lokaler Ebene für die Gesundheitsför- derung durch Bewegung und Sport einsetzen. hepa.ch ist Teil des europäischen Netzwerkes HEPA Europe.

Die Trägerschaft besteht aus dem BASPO (wo sich auch die Geschäftsstelle befindet), dem BAG, der Beratungsstelle für Unfallverhütung, Gesundheits- förderung Schweiz sowie der Suva. Im Frühjahr und im Herbst findet in Magglingen jeweils eine Netz- werktagung für Partner und Interessierte mit einem bestimmten Themenschwerpunkt statt. Neben den Tagungen, die als Plattform für Austausch und Ver- netzung dienen, werden mehrmals jährlich aktuelle Informationen durch einen Newsletter verbreitet.

Das BASPO führt neben den Sportförderprogrammen J+S und Erwachsenensport Schweiz esa die Hoch- schule für Sport Magglingen, betreibt die Plattform www.mobilesport.ch für Sportunterricht und Training und erbringt vielfältige Dienstleistungen für den Schweizer Sport. Zu den Aktivitäten des BASPO in der Sportförderung und Ausbildung finden Sie Infor- mationen auf der Website www.baspo.ch.

(25)

Stand der Umsetzung

Abbildung 11

In Zusammenarbeit mit 32 Partnerorganisationen bietet das BASPO seit 2009 das Sportförderungs- programm «Erwachsenensport Schweiz esa» für Menschen ab 20 Jahren an. Quelle: BASPO.

(26)

Kantonale Aktionsprogramme

Gesundheitsförderung Schweiz ist zusammen mit den Kantonen für das Ziel 4 (integrierte Ansätze zur Förderung eines gesunden Körpergewichts) zustän- dig. Die Hauptrolle zur Erreichung dieses Ziel spielen die Kantonalen Aktionsprogramme für ein gesundes Körpergewicht.

Die Kantonalen Aktionsprogramme bestehen unter anderem aus Gesundheitsförderungsprojekten, die sich lokal oder regional bereits bewährt hatten. So sollen funktionierende Ansätze unterstützt und mul- tipliziert sowie Ressourcen für die Entwicklung von Projekten gespart und Synergien genutzt werden.

Gesundheitsförderung Schweiz koordiniert, vernetzt und evaluiert als nationaler Akteur diese kantonalen Aktivitäten.

Vier Ebenen der Kantonalen Aktionsprogramme Jedes Kantonale Aktionsprogramm enthält Massnah- men auf den folgenden vier Ebenen, wobei die erste Ebene finanzierungsrelevant ist:

1. Förderung von ausgewogener Ernährung und aus- reichend Bewegung bei Kindern und Jugendlichen durch speziell konzipierte Modulprojekte. Diese orientieren sich am Prinzip der Gesundheitsför- derung und Primärprävention bei den genannten Zielgruppen, deren sozialen Systemen (Familie, Schule etc.) sowie deren Umfeld.

2. Förderung langfristiger Veränderungen durch struk- turelle Policymassnahmen. Diese zielen auf die Verbesserung des Lebens- und Arbeitsumfeldes ab, um ein gesundheitsförderliches Verhalten zu unterstützen (z.B. Schaffung von sicheren und bewegungsfreundlichen Schulwegen).

3. Information der Öffentlichkeit einerseits über den Zusammenhang zwischen Körpergewicht und Gesundheit sowie Bewegung und Ernährung, an-

Beitrag von Gesundheitsförderung Schweiz zur NPEB-Zielerreichung

Abbildung 12

Die Kantonalen Aktionsprogramme als Schwerpunkt der langfristigen nationalen Strategie für ein gesundes Körpergewicht. Quelle: Gesundheitsförderung Schweiz.

2007

1. Interventionsprojekte 2. Policyansätze

3. Öffentlichkeitsarbeit 4. Vernetzung

Fokus Kinder und Jugendliche

Phase III

2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018

Kantonale Aktionsprogramme

Zusammenarbeit von Gesundheitsförderung Schweiz mit aktuell 20 Kantonen (2012)

Entwicklung Umsetzung

Phase I

Erhöhung des Anteils der Bevölkerung mit einem gesunden Körpergewicht.

Phase II

(27)

Stand der Umsetzung

in die Kantonalen Aktionsprogramme aufgenommen und so verbreitet. Das BAG wird sich ab 2014 nicht mehr finanziell an Suisse Balance beteiligen und sieht von einer weiteren Führung dieser Projektförderstel- le ab. Die Projektförderstelle wird ab Januar 2013 in Gesundheitsförderung Schweiz integriert.

Netzwerktagungen 2008 – 2012

Ein tragendes Element der Kantonalen Aktions- programme ist die Bündelung der Kräfte und die Vermeidung von Doppelspurigkeiten durch die Ver- netzung der Akteure. Zu diesem Zweck führt Gesund- heitsförderung Schweiz seit 2008 Netzwerktagungen durch, an denen sich die verschiedenen Kantone zum Informationsaustausch treffen. 2012 wurde die fünfte Netzwerktagung (Thema «Zusammenarbeit und Ver- netzung») durchgeführt.

Bevölkerungskampagnen

Die Ziele der Kantonalen Aktionsprogramme und anderer Projekte wurden bis ins Jahr 2010 durch die nationale Plakat- und Inseratekampagne «Gesun- des Körpergewicht» begleitet und unterstützt. Ge- sundheitsförderung Schweiz führte jedes Jahr eine Sensibilisierungskampagne durch, gefolgt von einer Mobilisierungskampagne, die auf konkrete Massnah- men hinwies. Mit einem Mix von Print- und elektro- nischen Medien (Plakate, Inserate, Internet, TV) sowie Mobilisierungsevents (z. B. SlowUp, Walking Events) sollte das Thema gesundes Körpergewicht in der Bevölkerung, der Politik und der Fachwelt etabliert und die Kantonalen Aktionsprogramme flankierend unterstützt werden. Das von Gesundheitsförderung Schweiz produzierte Kampagnenmaterial (Plakate, Postkarten) wurde den Kantonen und der Bevölke- rung kostenlos zur Verfügung gestellt. Dank reger Nachfrage konnten die Botschaften flächendeckend in der ganzen Schweiz verbreitet werden. 2010 lancierte Gesundheitsförderung Schweiz die letzte Welle dieser Kampagne. In den Jahren 2011 und 2012 wurden vermehrt Kommunikationsaktivitäten auf kantonaler Ebene unterstützt.

dererseits über die laufenden Projekte und Ange- bote in einem Kanton.

4. Um Kräfte zu bündeln, Doppelspurigkeiten zu vermeiden und um die Einheitlichkeit der Bot- schaften zu garantieren, wird aktive Vernetzung (multisektorale Zusammenarbeit) betrieben. Diese findet einerseits zwischen den Kantonen, anderer- seits innerhalb der Kantone zwischen den Depar- tementen und auch zwischen der Kantons- und Gemeindeebene sowie unter den Akteuren statt (z.B. Ärzteschaft, Mütter- und Väterberatung, Kindergärtnerinnen etc.).

Diese vier Interventionsebenen stehen miteinander in Verbindung. Sie beeinflussen sich in der Umsetzung gegenseitig und bauen aufeinander auf.

Die Modulprojekte werden für sechs verschiedene Altersgruppen (von der Geburt bis zum Alter von 20 Jahren) zusammengefasst. Zurzeit empfiehlt Gesund- heitsförderung Schweiz rund 25 Projekte. Bereits existierende Projekte aus den Kantonen können in ein Kantonales Aktionsprogramm übernommen werden, wenn sie den Kriterien von Gesundheitsförderung Schweiz entsprechen.

2012 stehen 20 von 26 Kantonen mit einem Kanto- nalen Aktionsprogramm zum gesunden Körperge- wicht unter Vertrag. Theoretisch können so 96 Prozent der Bevölkerung erreicht werden. Die Kantone inve- stieren jährlich insgesamt rund 14 Millionen Franken in ihre meist auf vier Jahre angelegten Programme.

Gesundheitsförderung Schweiz beteiligt sich daran jährlich mit rund vier Millionen Franken.

Die Projektförderstelle «Suisse Balance» (siehe auch Kapitel Arbeitsgruppe Umsetzungsprojekte) transfe- riert, multipliziert und kommuniziert erprobte, erfolg- reiche Projekte und Massnahmen. Die Stelle unter- stützt auch innovative Projektideen, begleitet und überprüft diese bezüglich ihrer Umsetzbarkeit, ihrer Wirkung und ihrer Multiplizierbarkeit. Weiter vernetzt und koordiniert Suisse Balance Projekte und arbeitet mit relevanten Akteuren im Bereich Ernährung und Bewegung zusammen. Der Austausch und die Nut- zung von Synergien stehen dabei im Vordergrund.

Die von Suisse Balance gewonnenen Erkenntnisse fliessen in das NPEB mit ein. Zudem werden Projekte und Massnahmen sowie Materialien, die durch Suis- se Balance gefordert werden, wenn immer möglich

(28)

Wirkungsmanagement Gesundes Körpergewicht Begleitend zur nationalen Strategie für ein gesun- des Körpergewicht realisiert Gesundheitsförderung Schweiz zusammen mit ihren Partnern verschiedene Monitoring- und Evaluationsprojekte, welche eine Beurteilung der Umsetzung der Strategie ermöglichen und Hinweise auf deren Wirkungen auf unterschied- lichen Ebenen liefern.

Die für Monitoring und Evaluation verwendeten In- dikatoren betreffen unterschiedlichste Wirkungsebe- nen und -zeiträume. Auf der einen Seite werden län- gerfristige Indikatoren wie das Bewegungsverhalten, das Ernährungsverhalten oder der Body Mass Index verfolgt, welche eine Beurteilung gesellschaftlicher Entwicklungen ermöglichen, ohne aber einen direkten kausalen Zusammenhang zu einzelnen realisierten Massnahmen herstellen zu können. Bei anderen Wirkungsindikatoren hingegen handelt es sich um intermediäre Indikatoren kurz- oder mittelfristigen Charakters, die eine direktere Wirkungszuschreibung ermöglichen. Als solche können zum Beispiel die Anzahl der Kantone gelten, die sich verbindlich für ein gesundes Körpergewicht einsetzen, oder die Wahr- nehmung der Plakatkampagne in der Bevölkerung.

Daten aus Sicht der Bevölkerung, der Politik, der Medien sowie unterschiedlicher Stakeholder fliessen in das Wirkungsmanagement ein und werden mit Re- ferenzdaten aus nationalen Befragungen ergänzt und mit internen Erhebungen kombiniert.

Das «Wirkungsmanagement Gesundes Körperge- wicht» von Gesundheitsförderung Schweiz umfasst und kombiniert primär die folgenden Elemente, die im Rahmen des MOSEB ins NPEB einfliessen:

• Einzelindikatorenmonitoring zu Bewegung, Ernährung und Gewicht

• Monitoring Body Mass Index (BMI)

• Bevölkerungsbefragungen gesundes Körpergewicht

• Politikmonitoring

• Medienmonitoring

• Verhältnismonitoring Schulen

• Monitoring gewichtsbedingte Krankheiten

• Evaluation Kantonale Aktionsprogramme sowie Evaluation einzelner Modulprojekte

• Evaluation Bevölkerungskampagnen

Im Schwerpunktbereich «Gesundes Körpergewicht»

unternimmt Gesundheitsförderung Schweiz ausser halb ihres Engagements im NPEB zusätzliche Massnahmen. Diese sind auf www.gesundheitsfoerderung.ch ersichtlich.

Abbildung 13

Wirkungskette Kantonale Aktionsprogramme. Quelle: Gesundheitsförderung Schweiz.

Input Gesundheits- förderung Schweiz 4,9 Mio. CHF Kantonale

Aktionsprogramme:

Finanzierung, Koordination, Evaluation und Kommunikation (inkl. Personalkosten)

Erbrachte Leistungen Initiieren und Koordinieren Kantonale

Aktionsprogramme Evaluieren der Massnahmen (vgl. KVG Art. 19/20)

Langfristige Wirkung

Reduktion des BMI bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen Reduktion gewichts- bedingter Krank- heiten und Kosten Mittelfristige

Wirkung

Stabilisierung des BMI bei Kindern und Jugendlichen Wissenszuwachs bei der Bevölkerung Unmittelbare

Wirkung

Mehr Kantone mit Kantonalen Aktions- programmen Mehr multiplizierte Projekte in der ganzen Schweiz Bündelung der Direktinvestitionen

(29)

Ausblick

(30)

Das NPEB 2008 – 2012 wurde 2011 einer Bilanz unterzogen. Die Resultate, die in den vier Jahren seit seinem Bestehen erzielt wurden, sind ermutigend, und der Evaluationsbericht kommt zum Schluss, dass die unternommenen Anstrengungen weitergeführt werden sollen. Der Bundesrat hat deshalb beschlos- sen, das NPEB bis ins Jahr 2016 zu verlängern. Damit wird die nationale Strategie zur Förderung einer aus- gewogenen Ernährung und regelmässiger Bewegung mit dem Ziel der Verhinderung von nichtübertragbaren Krankheiten weitergeführt.

Erfolgreiche Basisarbeit und Optimierungs- potenzial

Das NPEB startete 2008 in einem unüber sichtlichen Umfeld. Gemäss Evaluation hat es wesentlich dazu beitragen, Übersicht zu schaffen, Aufgaben und Rol- len der Hauptpartner zu klären und deren Aktivitäten besser aufeinander abzustimmen. Das Programm wird von den Akteuren als wichtig und notwendig erachtet. Der Evaluationsbericht hält fest, dass es von den richtigen Partnern getragen wird und gut auf internationale Erfahrungen und Empfehlungen abge- stützt ist. Obwohl das NPEB ein neues Programm ist, können in diversen Projekten erste wichtige Erfolge ausgewiesen werden. Zu nennen sind hier das MO- SEB, die Initiative actionsanté, wichtige strategische Grundlagen für ein gesundes Lebensmittelangebot, die multisektorale Zusammenarbeit oder die Kanto- nalen Aktionsprogramme.

Die Evaluation stellt aber auch einige Mängel fest, z.B. im Bereich der Programmsteuerung, der wirkungs- orientierten Konzeption und der Kommunikation.

Die vier Hauptempfehlungen der Evaluation sind:

Hauptempfehlung 1:

Weiterführung des NPEB

Das NPEB ist positiv angelaufen und zeigt auf ver- schiedenen Ebenen erste Erfolge. Es bleibt aus Sicht der Gesundheitsförderung und Prävention relevant, ist national gut akzeptiert und international eingebettet.

Beurteilung

Eine Verlängerung ist insbesondere deshalb sinnvoll, weil Ernährung und Bewegung fünf der wichtigsten Risikofaktoren (Bluthochdruck, Cholesterol, Überge- wicht/Adipositas, mangelnder Früchte- und Gemü- sekonsum, Inaktivität) der nichtübertragbaren Krank- heiten beeinflussen. Die Aktivitäten des NPEB wirken langfristig und lassen sich erst nach einer längeren Laufzeit evaluieren. Kontinuität ist daher notwendig für eine erfolgreiche Prävention.

Hauptempfehlung 2:

Anpassungen auf strategisch-politischer Ebene des NPEB

Die aktuellen Partnerschaften sollen beibehalten und verstärkt werden. Die strategische Steuerung soll ver- bessert und ein effektives Aktionsprogramm geschaf- fen werden.

Beurteilung

Das NPEB wird 2013 mit den gleichen Partnern wie bisher fortgesetzt, die sich – neben der Programm- koordination – vermehrt auch kritisch mit inhaltlichen und strategischen Fragen des NPEB auseinander- setzen werden. Weiter soll die Zusammenarbeit und Funktion des aktuellen Steuerungsgremiums mit Blick auf Rollen und Aufgabenverteilung der Partner geklärt werden.

Ausblick

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Studien zeigen, dass Übergewicht nicht nur ein Risikofaktor für Stoffwechselstörungen, Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankung oder Diabetes ist, sondern auch die Ursache für

Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Berlin Ministerium für Landwirtschaft der Russischen Föderation, Moskau.. Botschaft der Russischen

„Wenn Ihr Kind abends nicht einschlafen kann, sind Rituale eine gute Hilfe. Eine kleine Gutenacht- Geschichte, ein Gebet oder ein Schlaf- lied, jeden Abend zur selben

2. bei der Versorgung von Kindern und 3. in Altenpflegeeinrichtungen.“).. §39d SGB V Förderung der Koordination in Hospiz- und Palliativnetzwerken durch.

Ein zusammenfassender Bereich zu den Empfehlungen des WCRF zum Thema Ernährung, körperliche Aktivität und Krebsprävention findet sich ab Seite 10 unter folgendem

Autoren: Fenyves Attila, Finsinger Jörg, Frotz Stephan WEITERE INFORMATIONEN UND BESTELLUNG.

Sowohl der Kodex zur Krebsbekämpfung als auch der World Cancer Research Fund (WCRF) empfehlen pro Woche mindestens 150 Minuten moderate Bewegung oder 75 Minuten intensive

Studien zeigen, dass Übergewicht nicht nur ein Risikofaktor für Stoffwechselstörungen, Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankung oder Diabetes ist, sondern auch die Ursache für