fossen-Destilla tion von Wasser
insbesondere
zur Erzeugung von Trinkwasser und Lokomotiv-Speisewasser
von
Luchvig Botlias
Regierungs-Baumeistera.D., St.Petersburg.
** *
• •
••
Mit 8 Abbildungen.
I V
.
A
Berlin.
Verlag
von
Julius Springer.1908.
13 6
REMOTE STORAGE
# AlJe^J^Bclite, insbesondere das derÜbersetzung
» \* \* * *in fremde Sprachen Vorbehalten.
Druck vonOscar Brandstetterin Leipzig.
Die Destillation von Wasser ist nur in Apparaten kleiner Leistung weit verbreitet, während die Massendestillation von Wasser durch große leistungsfähige Anlagen noch nicht die verdienteBeachtung gefundenhat. Die vielen in derLiteratur zerstreuten
und
zusammenhanglosenAngaben
betreffen nur denBau
einzelner Destillierapparateund
sind nicht geeignet, ein richtigeszusammenhängendes
Bild über den heutigen Stand der Wasserdestillation zu geben.Die besten Veröffentlichungen über
Zweck und
Ziele der Massendestillation von Wasser sind zweifelsohne in den letzten Jahren in russischer Sprache erfolgtund
infolgedessen leider in Westeuropa unbeachtet geblieben.Die vorliegende Schrift beabsichtigt, die in
Rußland
er- zielten Resultate weiteren Kreisen zugänglich zumachen und
gleichzeitig die Anregung zu geben, daß auf diesem noch sehr entwicklungsfähigen Gebiete auch von anderen Seiten recht viele praktische Erfahrungen veröffentlicht werden.
St.
Petersburg, im Dezember
1907.Der
Verfasser.Inhaltsverzeichnis.
Seite I. Die verschiedenen Arten der Wasserreinigung
....
51. Filtration 5
2. Sterilisation 5
3. Chemische Reinigung 6
4. Destillation 6
5. Die Verwendung des destillierten Wassers 6 II.
Bau und
Betriebvon
Wasser-Destillieranlagen....
91. Allgemeines 9
2. Die Wirkungsweise der Wasser-Destillierapparate 10 3. Konstruktionseinzelheiten des russischenSystemsJagn-Koppel 13 4. Betrieb und Betriebsresultate russischer Apparate 20
5. Aufzählung ausgeführterWasser- und DestillieranlagenJagn-
Koppel 25
6. Bau und Betrieb eines englischenWasser-Destillierapparates 25 III. Rentabilität der
Verwendung
destilliertenWassersim
Eisenbahnbetriebe 29
1. Allgemeines 29
2. Bau- und Betriebskosten von Wasser-Destillieranlagen
...
303. Wasserverbrauch der Lokomotiven 31
4. Kosten der Lokomotivspeisung mit destilliertemWasser . . 32
5. Ersparnis durch vermindertes Auswaschen der Lokomotiven 32
6. Ersparnis an kleineren Ausbesserungen der Lokomotiven. . 33
7. Ersparnis an großen Ausbesserungen der Lokomotiven
...
348. Ersparnis an Brennmaterial 35
9. Ersparnis durch Verminderung der Anzahl der Lokomo-
tiven usw 36
10. Vergrößerung der Zugkraft der Lökomotiven 37 11. Tabellarische Zusammenstellung der Vorteile beim Speisen
der Lokomotiven mit destilliertem Wasser 38
12. Beispiel 39
13. Schlußbemerkung 42
14. Aufzählung inRußland ausgeführter großer Destillieranlagen
für Eisenbahnzwecke 43
IV. Die Trinkwasser-Destillieranlagen von
Baku
461. Verschiedene Möglichkeiten der Wasserbeschaffung
....
462. Höhe des Wasserverbrauches 48
3. Güte des destilliertenWassers 49
4. Beschreibung der Anlage 49
V.
Anhang
51Literatur überDestillieranlagen 51
Abbildungen ausgeführter Anlagen 55
Tabelle ausgeführter Anlagen.
Der Zweck
aller Wasserreinigungs-Anlagen besteht darin, unbrauchbares Wasser (kurz „Rohwasser“ genannt’)^ welche/durch mechanische
und
chemische Beimengungen verunreinigt oder auch infolge Anwesenheit gewisser Ballterieiji"gesundheits- schädlich ist, in brauchbaresWasser(kurz ,,Reinwasser1 genannt) zu verwandeln, also für gewerblicheZwecke
cd^i* als Trink- wasser oder auch für beide gleichzeitig brauchbar ziimachen/
Die zweckmäßigste Art derWasserreinigung in jedemFalle hängt ab von der
Zusammensetzung
des Rohwassersund
der beabsichtigtenVerwendung
des Reinwassers.Die Wasserreinigungs-Anlagen werden eingeteilt infolgende Arten, welche jede für sich oder auch gleichzeitig angewendet werden können:
1. Filtration. Mit Hilfe von gutenFiltern werden nur die
dem
Rohwasser mechanisch beigemengten Teile gänzlich ent- fernt, dagegen dieBakterien weniger gut, während die chemisch gelösten Bestandteile gänzlichim
Reinwasser verbleiben. Filter sind daher nur dort gut verwendbar,wo
die Härteund
der Salzgehalt desRoh
wassers für den Verwendungszweck des Rein- wassers nicht störend sind.2. Sterilisation.
Durch
Erhitzung oder auch Ozonisierung desRohwassers werden die Bakterien getötet. Dieses Verfahren, Sterilisation genannt, wird fast ausschließlich zur Erzeugungvon
Trinkwasser verwendet, weil nur das Vernichten der Bak- terien auf diese Weise zweckmäßig erreicht wird,während
andere schädliche Bestandteile des Wassers in größererMenge
entweder nicht entferntwerden können oder billiger aufandere Weise zu entfernen sind.6 Die verschiedenen Arten der Wasserreinigung.
3.
Chemische
Reinigung. Die Ausfällung der chemisch im Rohwasser gelösten Bestandteile, wie Kalk, Magnesia usw.durch Zusatz anderer Chemikalien
und
nachfolgender Klärung desWassers durch Filtration wird nur für gewerblicheZwecke
angewendet, insbesondere zur VerhütungvonKesselsteinbildung.Zur Herstellung von Trinkwasser ist dieses Verfahren
im
all-gemeinen ungeeignet, mit
Ausnahme
der Enteisenung vonWasser.Rohwasser, welches nurinfolge Eisengehaltes unverwendbar ist,
wird in bekannter Weise durch Lüftung
und
nachfolgende Fil- tration in brauchbares Reinwasser verwandelt. Der Gehalt des Rohwassers an Kochsalzkann
auf chemischemWege
praktisch nicht entfernt werden.4/
[Ifesfcillcition.Im
Regenwasser, welches in industrie-armen
Gegenden niederfällt, also in der Luft schädliche Be-: statidfeile*. ßifch.Räufnimmt, erzeugt die Natur reines, destilliertes Wasser, jedochsollen dieAnlagen
zum Sammeln
solchenNatur-:vy r
asäers. hferiniicht berücksichtigt werden.
B6i ‘künstlichen Destillieranlagen wird dasRohwasser ver- dampft
und
der entstandeneWasserdampf
wieder als Wasser niedergeschlagen. Dieses Niederschlagwasser ist ein nahezu vonallen mechanischen
und
chemischenBeimengungen freies, auch absolut steriles Reinwasser, welches gewöhnlichchemisch
reines destilliertes
Wasser
genannt wird. Die Destillation des Rohwassers wird nicht allein dort angewendet,wo
derEndzweck
die Erzielung chemisch reinen Wassers ist, sondern auch dort,wo
die unter 1—
3 genannten Verfahren versagen oder das auf solche Weise erzeugte Reinwasser zu teuer wird.Insbesondere ist außergewöhnlich hartes
und
salziges Wasser, also auch Meerwasser, nur durch Destillation in Reinwasser zu verwandeln; daher sind die ersten größeren Destillieranlagen fast ausschließlich zur Destillation von Meerwasser erbaut worden.5. Die
Verwendung
des destillierten Wassers. Es istohne weiteres einleuchtend, daß chemisch reines Wasser für die meisten Verwendungszwecke irgendwelchem verunreinigten Wasser vorzuziehen ist;
wenn
daher Wasser-Destillieranlagen noch nicht ganz allgemein verwendet werden, so lag dieses bisher nur an denverhältnismäßig hohen Anlage-und
Betriebs- kosten. Trotzdem haben sich Wasser-Destillieranlagen bereitsdauernd in der Schiffahrt
und
inmanchen
Zweigen der In- dustrie eingebürgert. Es würde denRahmen
der vorliegenden Abhandlung zu sehr erweitern,wenn
alle überhauptmöglichen Verwendungsarten des destillierten Wassers besprochen werdensollten, daher sollen nur die größten
und
technisch voll-kommensten
Anlagen, welche in denletztenJahren inRußland,speziell zur Erzeugung von
Trinkwasser und Lokomotiv- Speisewasser,
gebaut sind, besprochen werden.a)
Trinkwasser.
Die Natur erzeugtim
Quellwasser dasim Geschmack
vorzüglichsteund im
Preise billigste Trinkwasser, welches durch kein künstliches Erzeugnis übertroffen werden kann. DieVerwendung
von destilliertem Wasser als Trink- wasser ist daherimmer
nur ein Notbehelfund
wird niemals dort angewendet,wo
nur ein einigermaßen brauchbares Natur- wasser aufzutreiben ist. Es gibt aber Gegenden auf unserer Erde,wo
atmosphärische Niederschläge seltenund
Süßwasser weder oberflächlich noch durch Bohrungen zu erreichen ist; an solchenStellen wird eine Wasser-Destillieranlage zurNotwendig-keit, vorausgesetzt, daß überhaupt irgend ein Rohwasser vor- handen ist
und
die Gegend bewohnbar gemacht werdenmuß.
Die Städte
Baku und Krasnowodsk am
Kaspischen Meere liegen in einer solchen Gegend,und
da dieBewohner
fast aus- schließlich künstliches, destilliertes Wasser trinken, sollen die Verhältnisse dieser beiden Städte im Folgenden noch speziell behandelt werden.Wie
oben bereits gesagt, ist das destillierte Wasser nicht so schmackhaft wie Brunnenwasser, aber es hat doch auchviele gute Eigenschaften, wie ersichtlich aus der Zeitschrift für diätetische
und
physikalische Therapie, 8. Band, 10. Heft,vom
1. Januar 1905, ausdem
Vortrage des Sanitätsrat Dr. Axel Winckler. Verfasser weist anvielen Beispielen nach, wietöricht das vielfach vorhandene Vorurteil gegen dieVerwendung
destil- lierten Wassers ist.b)
Lokomotiv
-Speisewasser. Die Schädlichkeit des KesselsteinansatzesinDampfkesselnmitBezugaufBrennmaterial- verbrauchund
Reparaturbedürftigkeit ist allgemein bekannt.Die Speisung der Kessel mit destilliertem Wasser (welches bei
Dampfmaschinen
mit Oberflächen-Kondensation nebenbei ge-wonnen
wird) ist daher bereits viel verbreitet, insbesondere für8 Die verschiedenen Arten der Wasserreinigung.
Schiffs-
und
feststehende Röhrenkessel.Neu
dagegen ist die Speisungvon Lokomotiven ingroßem Maßstabe mitdestilliertem Wasser, wobeiRußland
auf diesem Gebiete bahnbrechend vor- gegangen ist. Die Ergebnisse der theoretischenund
praktischen Forschungen haben das Versuchsstadium längst überschrittenund
sollen daher die Bestrebungen zur Speisung der Loko- motiven mit destilliertem Wasser mit besonderer Berück- sichtigung der russischen Verhältnisse hier weiter erläutert werden.1. Allgemeines. Als bekannt müssenvorausgesetztwerden die einfachsten Grundlehren derWärmetheorie
und
der Chemie;es genügt daher,
wenn
hier nochmals folgende kurzeAngaben
gemacht werden:a)
Wärmeeinheit:
Eine Wärmeeinheit (W.E.) ist die- jenigeWärme,
welche benötigt wird,um
die Temperatur von1 kg Wasser von 0° auf
1°C
zu erhöhen. Wasser von 100°C
enthält
demnach
100W.E.
Wenn
1 kg Wasser untergewöhnlichem Atmosphärendruck,also bei 100°C, verdampft, so werden beim Übergang von
dem
flüssigen in den dampfförmigen Zustand 537
W.E.
gebunden.1 kg
Dampf von
100°C
enthältalso 100—j—537=
637W.E.
Bei Verdichtung dieses
Dampfes
zu Wasser von 100°C
wird die latente
Wärme
von 537W.E.
wieder frei.Bei vollständiger Verbrennung entwickelt im Mittel 1 kg Holz
1 ,, Torf (lufttrocken)
1 ,, Braunkohle
1 ,, beste Steinkohle
1 ,,
Masut
ungefähr 2820
W.E.
3550 „
„ 4500 „
53 7500 ,,
,, 10500
b)
Härtegrade
desWassers.
Die Stärke der Verun- reinigung des Wassers wird nach Härtegraden gemessen,und
zwar ist:1 Teil
CaO
in 100000TeilenWasser=
1 deutscherHärtegrad1 ,,
CaC0
3 ,, 100000 ,, ,,
=
1 französischer ,,1 ,,
CaC0
3 ,, 70000 ,, ,,
=
1 englischer ,,10 Bau und Betrieb von Wasser-Destillieranlagen.
Hiernach ist:
1 deutscher
=
1,25 englischer=
1,79 französischerHärtegrad0,8 „
=
1,0 „=
1,430,56 „
=0,7
„—
1,0c)
Umrechnung
russischerWerte
aufmetrisches System. Wie
bereitsim
Vorwort begründet,mußte
in der vorliegendenAbhandlung
besonders auf russische Verhältnisse Rücksichtgenommen
werden.Durch
russischeMaße und
Ge- wichtsangaben alleinwürde aber das Verständnisfürandere Ver- hältnisse erschwertund
sind daher tunlichst überall metrischeAngaben
neben den russischenAngaben
aufgeführt, wobei die nachstehend verzeichneten genauen Umrechnungswerte abge- gerundet wurden:Längen- maße:
Raum-
maße:Ge- wichte
Geld- wert:
1 Werst
1
Faden
1
Fuß
1 Kubikfaden
1 Kubikfaden
1 Kubikfuß
1 Eimer 1000 Liter
1
Pfund
russisch1
Pud =
40 Pfund1
Tonne
1
Kilogramm
J 1 Rubel
\ 1
Kopeke
500
Faden
7
Fuß
12 Zoll 343 Kubikfuß 789,6 Eimer 2,302 Eimer
12.3 Liter 81.3 Eimer
0,4095 kg 16,3805 kg 61,048
Pud
0,061 „ 100
Kopeken
== 1,067
km
= 2,134
m
- 0,3048
m
= 9,7123
cbm
- 9712,31
= 28,3168 1
2,16
Mark
2,16 Pfennig.
2. Die
Wirkungsweise
der Wasser-Destillierapparate. Die Wasser-Destillieranlagen trenntman dem
Prinzip nach in solche mit einfacherund
mehrfacher Verdampfung.Bei der
einfachen Verdampfung
wird das zu destil- lierendeRohwasser verdampftund
direktim
Kondensatornieder- geschlagen. Die zurVerdampfung
des Wassers aufgewandteWärme
(latenteWärme)
wird bei der Niederschlagung desDampfes
wieder freiund
geht nutzlosim
Kühlwasser verloren.Die latente
Wärme
wird dagegen nutzbar gemacht bei mehr- facher Verdampfung.Bei
mehrfacher Verdampfung
wird der Frischdampf des Kessels in einDampffaß
geleitet, in welchem sich eine von Rohwasser umspülte Kondensbatterie befindet.Dampffaß und
Batterie bilden
zusammen
ein Destillierelement.Der
Frisch-dampf
kondensiertfortgesetzt innerhalbder Batterie, gibt seine latenteWärme
an das umspülende Rohwasser abund
erzeugt schließlich ausdem
RohwassereinegewisseMenge
neuenDampfes
geringerer
Spannung und
Temperatur, welche in das zweite Destillierelement gesandtwird, worauf sich in diesemund
den folgenden Elementen derselbe Vorgang wiederholt.Ein ganz roher zahlenmäßigerVergleich zwischeneinfacher und mehrfacher
Verdampfung
läßt sich wie folgt aufstellen:Ein
Kilogramm
Wasser von 0°C
benötigt zurErwärmung
bis auf 100°
C
nur 100 Wärmeeinheiten, während beim Über- gehen inDampf von
100° noch weitere 537W.E.
gebunden werden. Diese 537W.E.
stellendie latenteWärme
desDampfes
dar, welche beim Kondensieren des
Dampfes
wieder freiund vom
Kühlwasseraufgenommen
werden. Rein theoretisch, ohne Berücksichtigung derWärme
Verluste, könnte beieinfacher Verdampfung
1 kg Kohle von 7500W.E.
aus Wasser von 0°C
7500:637
=
11,8kg Destillat von 100°C
erzeugen. Praktisch dagegenkann
proKilogramm
Brennmaterialnichtmehr
Destillatgewonnen
werden als 1 kg des betreffenden Brennmaterialsim
Kessel Wasser verdampft, d. i. bei Heizung mit Kohlekaum 8—9
kg.Unter
Annahme
der vollständigenNutzbarmachung
der latentenWärme
des Dampfes, also bei vielfacher Verdampfung, jedoch ohne Berücksichtigung derWärme
verluste, könnte da- gegen 1 kg Kohle aus Wasser von 0°C
theoretisch 7500:100=
75 kg Destillat von 100°C
erzeugen. Praktisch sogar unter Ausnutzung der Flüssigkeitswärme des Destillates, sind bis jetzt noch nichtmehr
als 50 kg Destillat für 1 kg Kohleim
Dauerbetriebe erzielt worden.Die
einfache Verdampfung
des Rohwassers imDampf-
kessel
und
nachfolgende Verdichtung desDampfes
zu destil- liertem Wasser unterAufwand
einer großenMenge
Kühlwasserund
unter Verzicht auf dieNutzbarmachung
der latentenWärme
desDampfes
wird mit Vorteil nur dort angewendet,wo
der Frischdampf ausdem
Kessel zunächst in einerDampf-
12 Bau und Betrieb von Wasser-Destillieranlagen.
maschine oder irgendwie andere nutzbare Arbeit geleistet hat
und
derAbdampf
als Nebenprodukt zuDestillatverarbeitet wird.Mehrfache Verdampfung muß
überall dort zur An-wendung kommen
,wo
es sichum
große, rationell arbeitende Anlagen handelt, derenHauptzweck
die Erzeugung destilliertenWassers ist.
Sowohl bei einfacher als auchbei mehrfacher
Verdampfung kann
dasVerdampfen und
die Verdichtung desWasserdampfes (Kondensation)vorgenommen
werden:a)
nur unter Überdruck,
also bei einer Temperatur von 100°C und
höher, wobei das Destillat ungehindert frei ausfließen kann. Dieses Verfahren,und
zwar für mehrfache Verdampfung, soll in der vorliegendenAbhandlung
besonders eingehend besprochen werden, weil dasselbe neuerdings inRuß-
land die älteren Verfahren zur Erzeugung destilliertenWassers überflügelt hat. Dieses Verfahrensoll als russischesSystem
bezeichnet werden;
b)
nur
in derLuf tverdünnung (Vakuum),
also bei einer Temperatur unter 100° C, wobei das Destillat durchPumpen
abgesaugt werdenmuß.
Dieses Verfahren wird für die Erzeugung von destilliertem Wasser so wenig angewendet, daß ein näheres Eingehen darauf sich erübrigt;c) teilweise
unter Überdruck und
teilweise in derLuftverdünnung.
Dieses Verfahren ist insbesondere von englischen Firmen bisher fast ausschließlich beidem Bau
größerer Wasser-Destillieranlagen angewendet
und
soll daher als englischesSystem
bezeichnet werden.Nach
dieser allgemeinen Erklärung sollen die Vorzügeund
Nachteile der zur Besprechung übrigbleibenden beiden, unter aund
c näher bezeichneten Verfahren weiter erläutert werden.Es ist schwer
und
ziemlich zwecklos, theoretisch dieVor-teile der verschiedenen Systeme gegeneinander nachzuweisen, weil auch beispielsweise der
Kampf
zwischen Kolbendampf- maschineund
Dampfturbine nicht durch die Theorie ent- schieden worden ist. Es müssen zunächst aufdem
verhältnis- mäßig neuen Gebiete der Wasserdestillation recht viele prak- tische Resultate veröffentlichtund
damit einwandsfreie Ver- gleichsziffern geschaffen werden,wozu
hoffentlich dieseAb-
handlung die Anregung gibt.Zum
besserenVerständnis des Nachfolgenden sei hier noch vorausgeschickt, daß bei mehrfacherVerdampfung
die Vereini- gung der einzelnen Destillierelemente mit Kessel-und Pumpanlage
Destillierapparat genannt werden soll. Destillier- apparate werden aus praktischenGründen
nur füreine Höchst- leistung von ca. 400cbm
in unterbrochenem Tag-und
Nacht- betriebe gebaut. Ist die erforderliche Leistung größer, so werden zu einer Destillieranlage
mehrere solcher Apparatevereinigt. Die größteAnlage derWelt in Baku, welche weiter unten näher beschrieben wird, besteht beispielsweise aus fünf Apparaten von neunfacher Verdampfung, deren Höchstleistung
zusammen
in 24 Stunden beträgt:5
X
32000 Eimer=
200 russischeKubikfaden=
1942cbm.3. Konstruktionseinzelheiten des russischen
Systems
„Jagn-Koppel“. Der
Bau
von großen Wasser-Destillieranlagen hat inRußland
durch denim
Jahre 1905 verstorbenen ver- dienstvollen russischen Ingenieur N. F. Jagn eine selbständigeund
großartige Entwickelung gefunden. Die ersten von Jagnallein erbauten Destillieranlagen bewährten sich im Betriebe nicht gut, weil Jagn zu wenig
Wert
auf die Ausbildung der Einzelheiten legte. Erstnachdem
dieAktiengesellschaft ,,Arthur Koppel“ in St. Petersburg mit Jagn einen Vertrag über den gemeinsamenBau
von Wasser-Destillieranlagen abgeschlossen hatte, wurde auf die Durchbildung aller Einzelheitenmehr Wert
gelegt,und
seitdem sind Anlagen erbaut, welche mit Bezug auf Zweckmäßigkeit der Gesamtanlageund
Wirtschaft- lichkeitim
Betriebe vermutlich alle bisher gebauten Anlagenin anderen Ländern weit hinter sich lassen.
Die Destillieranlagen „Jagn-Koppel“ sind alle erbaut aus- schließlich für
Dampfüberdruck und
für mehrfacheVerdampfung.Bei der nachfolgenden Aufzählung der Bestandteile eines Wasser-Destillierapparates russischer Bauart werden die Unter- schiede gegenüber
dem
englischen System teilweise besprochen werden.a) Dampfkessel:
Die Konstruktion
desKessels
ist die eines leicht zu reinigenden Flammrohrkessels für 6Atm.
Betriebsdruck, wobei jedes beliebigeBrennmaterial
Verwendung
finden kann.
14 Bau und Betrieb von Wasser-Destillieranlagen.
Der Kessel dient nicht allein zur Erzeugung des Frisch- dampfes, sondern auch zur Speisung derDestillierelemente mit hocherhitztem Rohwasser,
wodurch
eine fortgesetzte gute Spü- lung des Kessels gewährleistet wird.Das
Kessel-Speisewasser wird infolge systematischerVorwärmung
mit einerTemperaturvon
130°C
in den Kessel gedrückt.Das
Rohwasser ist bei dieser Temperatur praktisch luft-und
gasfrei, wodurch gefähr- liche Rostungenim
Kessel vermieden weiden.Die Speisung des Kessels beim englischen System erfolgt mit destilliertem Wasser, wobei
dann
Röhrenkessel verwendet werden können; jedoch ist dieses nicht sovorteilhaft, weil die Nettoleistung der Anlagen sinkt, sowohl mit Bezug auf das erzeugte Reinwasserquantum, als auch mitBezug
auf das er- zeugteWasserquantum
für die Gewichtseinheit des Brenn- materials.,,Jagn-Koppel“ speisen denKessel mit destilliertemWasser nur bei ganz kleiner Leistung der Apparate.
Beim
englischen System dient zur Speisung des Kessels in erster Linie das Kondensat desAbdampfes
der Pumpanlage, welchesimmer
durch öl verunreinigt istund
daher vorher gereinigt werdenmuß.
Die große Pumpleistung beim englischen System recht- fertigt wohl diese Ausnutzung des Abdampfes. Jagn-Koppel verzichten infolge geringeren Dampfverbrauches für diePump-
anlage auf das Kondensat des Abdampfes. Bei Speisung mit Rohwasser ist die Aufstellung eines zweiten Kessels zweck-
mäßig
zur Reserve, während bei Speisung mit Destillat ein Kessel unter allenUmständen
genügt.Die Größe
derHeizfläche
desKessels und
infolge- dessen auch der Verbrauch an Heizmaterialund
Rohwasser verringert sichim
Verhältnis zurVermehrung
der Anzahl der hintereinander geschalteten Destillierelemente. Die benötigte Heizfläche des Kessels ist daher beispielsweise wesentlich kleiner bei achtfacher als wie bei vierfacher Verdampfung.b) Destillierelemente. Jedes Element besteht aus einem
teilweise mit Rohwasser gefüllten eisernen
Dampffaß,
sowie dervom
Rohwasser bedeckten kupfernenVerdampf- und
Kondensbatterie.
Die Elementewerden bei kleinerLeistung der Billigkeitund
Platzersparnis wegen stehend, bei größerer Leistungliegendangeordnet,um
einerseits ruhigereVerdampfung
und
andererseits bessere Zugänglichkeitund
Reinigung zu er- möglichen.Jedes Dampffaß
erhält außer der üblichen Armatur, bestehend aus Wasserstandsglas,Thermomanometer,
Speise ventilund
Lufthahn, einen abnehmbaren, auf Schraubenbolzen be- festigten Deckel, damit die Batterie behufs Reinigung leicht herausgezogen werden kann. Ein guter Wasserabscheider darf nicht fehlen, damit derAbdampf
gut getrocknetund
kein Rohwasser mitdem Abdampf
mitgerissen wird.Jede Batterie
eines Elementes besteht aus einer Anzahl lotrecht stehender Kupferplatten, in deren Inneres derDampf
geleitet wird und deren Äußeres
vom
Rohwasser umspült wird.Die Batterien sind auf eisernen
Wagen
montiertund
werden nach Lösung einer einzigen Verbindungsschraube auf den vorgesehenen Gleitwinkeln zur Reinigung herausgezogen.Jede Platte
einerBatterieist zu- sammengenietet aus zwei (aufWunsch
außenund
innen verzinnten) Kupfer- blechen, wie nebenstehende Figur zeigt,und
wird einem Prüfungsdruck von 6 Atm. unterworfen.Der Wirkungsgrad
dieser Plattenbatterien ist erheblich größer als derjenige von Röhrenbatterien aus zwei Gründen:Einerseits werden die Heizflächen weniger
vom
Kondens- wasser bedeckt, weil die Abführung des Destillates auf kür- zestemWege
geschiehtund immer
in gleicher Richtung mit derDampf
Strömung,andererseits sind Entlüftungsröhrchen in jeder Platte vor- gesehen, welche eine sonst eintretende
Luftansammlung
ver- hindern, deren Einfluß auf den Wirkungsgrad überaus schäd- lich ist.Näheres über die Schädlichkeit von
Wasseransammlung und
Luft in den Kondensbatterien ist zu ersehen aus der Ab- handlung in der Zeitschrift des Vereins deutscher Ingenieurevom
Jahre 1902 Nr. 12 Seite 418 von H. Claaßen, Dormagen.Die Reinigung
derPlatten vom
Kesselstein ist sehr schnellund
unter großer Schonung der Platten vorzunehmen, da derKesselstein sich an dergeraden Außenfläche der Platten ansetztund
sich in großen Stücken bei leichten Schlägen mit16 Bau und Betrieb von Wasser-Destillieranlagen.
einem
Holzhammer
ablöst. Alle übrigen Konstrukteure ver-wenden
zu den Verdampf- und Kondensbatterien Röhren, so daß der Kesselstein sich an zylindrischen Flächen ablagernmuß.
Die Reinigung ist daher beiVerwendung
von Röhrenviel langwieriger
und
schwieriger, auch werdendie Rohrsysteme durch die notwendigeAnwendung
stärkerer Schläge beim Rei- nigen schneller zerstört.Die Anzahl der Destillierelemente
wirdum
sogrößergenommen,
jemehr Wert
auf die Ausnützung des Brenn- stoffes gelegt wirdund
je wenigerRoh
wasser zur Verfügungsteht.
Dieser Satz gilt sowohl für Hochdruck-Destillieranlagen nach System „Jagn-Koppel“, als auch für mitLuftverdünnung arbeitende Destillieranlagen.
Je größer derWärmeunterschied zwischen der Temperatur des
Dampfes
und des Rohwassers ist,um
so kräftiger wird dieWirkung
der Kondensfläche,um
somehr
Destillat wirddemnach
die Flächeneinheit der Kondensfläche hervorbringenund um
so kleinerund
billiger wird die benötigte Kondens-fläche.
Aus
diesem Grunde wird die Anfangstemperatur desDampfes
möglichst hochgenommen und
die Endtemperatur möglichst niedrig.Die Anf angstemperatur
desDampfes
ist praktisch beschränkt ausdem
Grunde, daß derDampfdruck
viel schneller steigt als die Temperatur desDampfes, denn beieinemDampf-
überdruckvon
0Atm.
ist die Temperatur ca. 100° C,„ 120° C, Differenz 20°
„ 133° C, „ 13°
„ 143° C, „ 10°
„ 151° C, „ 8°
„ 158° C, ., 7°
„ 164° C, „ 6°
Je höher der Druck,
um
so teurer werden alle Apparate.Aus diesem Grunde haben Jagn-Koppel praktisch die obere Grenze bei6
Atm.
Überdruckentsprechend 164°C angenommen,
während bei englischem System als höchsterDruck
gewöhnlich nur 3 Atm.=
143°C angenommen
werden.Die Endtemperatur
desDampfes
ist bei einer Hoch- druckanlage Jagn-Koppel mit+
100°C
erreicht, während beieinem mit Luftverdünnung arbeitenden Destillierapparat eng- lischen Systems bei 0,1 Atm.
Druck
dieentsprechende Tempera- tur nur 46°C
beträgt.Der Temperaturunterschied
desDampfes
zwischen erstemund
letztem Element besteht danach bei einer Anlage System Jagn-Koppel aus höchstens 64° C,während
bei Luft- verdünnung dieser Unterschied 97°C
beträgt. Dieser an- scheinend große Vorteil der Luftverdünnung wird wieder auf- gehoben durch das unvorteilhafte Arbeiten der Luftpumpen, was andem
Betriebsresultate zwischen eineruntersonst gleichen Verhältnissen arbeitenden Hochdruck-und
Niederdruckanlage nachgewiesen werden könnte.Das
letzteElement
in derKette der Destillierelemente, welches mit niedrigstemDruck
arbeitet, wirdKondensator
genannt, weil in diesem nur der letzte
Dampf
verdichtet wirdund
eineVerdampfung
des Rohwassers nichtmehr
stattfindet.Die theoretisch unbegrenzte Zahl der Elemente
wird praktisch dadurch begrenzt, daß einerseits bei zu großer Zahl der Elemente das Temperaturgefälle zu klein für jedes Element wird
und demnach
die Heizfläche zu wenig wirkungs-voll,
und
daß andererseits der Frischdampfim
Mittelund im
praktischen Dauerbetriebe nur 80°/0Neudampf
erzeugt. Giebt also beispielsweise bei einem Apparat neunfacherVerdampfung
mit kesselsteinfreien Heizflächenund
unterAnnahme
regel-mäßiger Temperaturabstufung in der Zeiteinheit der Kessel
Frischdampf 100kg
so giebt das 1. ElementDestillat 100kg
und Neudampf
80 kg5 5 55 5» 2- y y yy 00o 64 „
55 55 55 3. y y y y 64v ^ yy yy yy fll „
„ „ „ 4. yy ?y 51 „ „ 41 „
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5, ,5 „ 7. ?•/ ?y 28 „ „ 22 „
55 55 5 5 8. yy yy 22 „ „ 18 „
33
J
und
der Kondensator y y 18 „ „—
„Ergebnis für 100kg Frischdampf 437 kg Destillat.
Bothas, Massendestillation. 2
/ ö o
18 Bau und Betrieb von Wasser-Destillieranlagen.
Selbst bei neunfacher
Verdampfung
istdemnach
für je100 kg Kesseldampf nur 337 kg Destillat netto zu erzielen, so daß eine
Vermehrung
der Zahl der Elemente zwecklos er- scheint.Unter
Umständen
ist es vorteilhaft, den Destillierapparat so einzurichten, daß der Apparat arbeiten kann:normal
ungeteiltmit acht Elementen
hintereinander geschaltet,wenn
normale Leistungund
bessere Ausnützung des Brennstoffes gewünscht wird, oder:forciert geteilt
mit zweimal
vierElementen, wenn
vorübergehendmehr
Destillat gewünscht wirdund
der Brenn- stoffverbrauch gesteigert werden kann.Auf diese Weise
kann
die Leistung desDestillierapparates nahezu auf das Doppelte gesteigert werden unter der Voraus- setzung, daß die Kessel zur Erzeugungder benötigten größerenMenge
an Frischdampf ausreichend sind unter verstärkter Feuerung.Eine solche doppelte Arbeitsmöglichkeit ist bei den Appa- ratenJagn-Koppelverhältnismäßigeinfach zuerreichen,
während
bei
Vakuum
apparaten diese Möglichkeit recht schwierig zu er- zielen ist.c)
Der Dampfkühler
oderKondensator
.Das
letzteElement in der Kette der Verdampf-
und
Kondenselemente, wie bereits oben erwähnt, wird Kondensator genanntund
hat einerseits den Zweck, denAbdampf
des vorhergehenden Ele- mentes zu Destillat zu verdichtenund
andererseits das Roh- wasser gleichzeitig nahezu auf 100° vorzuwärmen, wobei der größte Teil der im Rohwasser enthaltenen Luftund
anderer Gase entweicht. Ein nutzbaresVerdampfen
des Rohwassers findetim
Dampfkühler nicht statt. Die Konstruktion ist ganz ähnlich der der Elemente, nur einfacher.d)
Vorwärmer
oder Regenerator*n, BeiDestillier-Appa-
raten größerer Leistungsfähigkeit, System Jagn-Koppel, liegt unter jedem Destillierelement ein Vorwärmer, auch Re- generator genannt,
um
einerseits das 100 bis 160°C
heiße Destillat abzukühlenund
andererseits mit der überschüssigenWärme
des Destillates das Rohwasser bis auf 130° vorzu- wärmen. DieVorwärmer
bestehen,um
dieses zu ermöglichen, aus eisernenRöhren
großen Durchmessers, in derenInnern sichje ein Rohrbündel aus kleineren Kupferröhren befindet.
Das
heißeDestillat fließt aus der Kondensbatterie durch die Kupfer- röhren
und
erwärmt das unter 6 AtmosphärenDruck
stehende umspülende Rohwasser, welcheszum
Kesselspeisen dient. Die praktische Konstruktion der unter b) näher erläuterten hohlen Platten ist bei denVorwärmern
aus verschiedenenGründen
nicht anwendbar, ist auch nicht so wichtig, weil in den Vor-
wärmern
keineVerdampfung
stattfindetund
infolgedessen der Kesselstein-Ansatz weniger energisch vor sich geht.Durch
be- sondereim
Innern derVorwärmer
angebrachte Blechekann
in besonderenFällen die Oberfläche, anwelche sich derKesselstein ansetzt, stark vergrößert werden, sodaß dieKupferröhrenvom
Kesselsteinansatz teilweise entlastet werden.
e)
Der Meinwasser
kühler.Für
Trinkwasserbereitung ist es wünschenswert, das heiße Destillat tief abzukühlen, wäh- rend bei Kesselspeisewasser dieAbkühlung
nicht so wichtigist. Die benötigte Kühlfläche
und Menge
des Kühlwassers richtet sich nach der vorgeschriebenen Endtemperatur des Destillates, die aberimmer
etwas höher liegenmuß
als dieTemperatur des Kühlwassers.
Die Konstruktion desWasserkühlers Jagn-Koppel istähn- lich der der Destillierelemente, es werden also ebenfalls die hohlen Kupferplatten verwendet.
Im
Gegenstrom mitdem
Destillat erwärmt sich das Roh- wasser hier erstmaligund
wird gleichzeitig von schwebenden Sinkstoffen gereinigt.Je größer die Geschwindigkeit des Destillates
und
des Rohwassers ist,um
so besserwird derWirkungsgrad derKühl- fläche sein. Sehr wertvolleWinke
hierüber gibt Hausbrandtin seinem
Werke
,,Kondensierenund
Kühlen“. Bei derKon-
struktion des Wasserkühlers ist ferner großer
Wert
auf die symmetrische Verteilung desWassers zu legen, worüber Lorenzin seinem
Buche
,,Neuere Kühlmaschinen“ sehr interessante Mitteilungen macht.f)
Die Dampanlage
.Im
Gegensatz zu der bisherigen englischen Bauart größerer Destillieranlagen, arbeiten die An- lagen Jagn Koppel ohne Luftpumpe.Es
ist daher nicht not- wendig, dasDestillat abzusaugen, sondern es fließtunterDruck
frei aus den Destillierelementen ab durch die
Vorwärmer und
2*
20 Bau und Betrieb von Wasser-Destillieranlagen.
durch den Reinwasserkühler in das in
Fußbodenhöhe
liegende Reinwasser-Reservoir.ZurSpeisung des Kessels werden beim System Jagn-Koppel einfache schwungradlose
Dampfpumpen
viel verwendet, weil diesePumpen im
Preise billig, in der Leistung gut regulierbarund
sehr betriebssicher sind.ökonomischer ist es, einen Wärmekraftmotor oder eine gute regulierende
Dampfmaschine
aufzustellenund
diePumpen
direkt, durch Transmissionen, oder auch elektrisch anzutreiben.
Unter der
Annahme,
daß das kalte Rohwasser direkt aus einer vorhandenenWasserleitungin den Wasserkühler abgeliefert wird,und
daß das fertig gekühlte, inFußbodenhöhe
abgelieferte Destillat nicht noch nachträglich weitergepumpt werdenmuß,
ist für den eigentlichen Betrieb der Wasser-Destillieranlagen Jagn-Koppel nur eine einzige
Pumpe
nötig, nämlich die Kessel- speisepumpe.Pumpen,
zur Heranschaffung des Rohwassersund zum
Weiterbefördern des Destillates, sind nicht in jedem Falle notwendige Hilfspumpen, die mitdem Wesen
der Destillier- anlagen nichts zu tun haben; infolgedessen sind diesePumpen
in
dem
nachfolgend beschriebenenBetriebsvorgange fortgelassen worden.Die
Pumpanlage
eines Apparates englischen Systems ist komplizierter, weil unter denselben Voraussetzungen benötigt werden:
1. 1 Kesselspeisepumpe,
2. 1 Elementspeisepumpe,
3. 1
Vakuumpumpe,
4. 1 Destillat-Absaugepumpe.
4. Betrieb
und
Betriebsresultate russischer Apparate.a) Betriebsvorgang. Zur Erläuterung des Betriebsvorganges ineinemDestillier-ApparatJagn-Koppelneunfacher
Verdampfung
dient die Skizze auf Seite 22, in der solche Temperaturen in Celsius eingeschrieben sind, welche das ideale Ziel bilden.
Hierbei sind die Wärmeverluste
und
Temperaturunterschiede zwischenDampf- und
Flüssigkeitswärme der Übersichtlichkeitwegen
meistens nicht berücksichtigt.Das
kalte zu destillierende Rohwasser vonangenommen
15°C
erwärmt sichim
Wasserkühler im Gegenstrom mitdem
heißendestilliertenWasserauf36°
und
kühltletzteresauf25°ab.Jemehr
Rohwassergenommen
wird,um
so besser wird dasDestillat gekühlt, aberum
so weniger wird auch das Rohwasser vorge- wärmt.Das
vorgewärmteRoh
wasser von 36° fließt weiter in den Kondensatorund
erhitzt sich hier bis 98°, wobei gleich- zeitig der 101°warme Abdampf
des letzten achten Destillier-Elementes kondensiert wird. In den Hauptwasserkühler tritt
nur das Destillat aus den acht Destillierelementen,
während
das Destillat ausdem
Kondensator noch durch einen darunter liegendenHilfskühler abgekühlt wird,wenn
dasüberhaupt not- wendig ist.Das
fertige Destillat fließt frei aus in das inFuß- bodenhöhe befindliche Reinwasser-Reservoir.Zu
bemerken ist, daß dasRoh
wasser im Wasser-und Dampfkühler
von Schlamm, Öl, Luftund
Gasen größtenteils befreit wird.Das
imDampfkühler
auf 98° erhitzte Rohwasser fließtunter Gefälle der Kesselspeisepumpe zu, wirdaber nicht direkt in den Kessel gespeist, sondern durch die
Vorwärmer
1—
8 hindurchgedrückt.Im
Gegenstrom mitdem
Destillat aus den ElementenI
—
VIII erhitzt sich das unter 6 AtmosphärenDruck
stehende Rohwasser allmählich auf 130°und
wird mit dieserTemperatur in den Kessel gedrückt.Zu
bemerken ist noch, daß das Rohwasser auf diesemWege
einen Teil des Kesselsteines verliert (vergl.Punkt
3d).Das
in denKessel mit 130° eintretendeSpeisewasser wirdim
Kessel auf 164°C
weitererhitztund
gleichzeitig inForm
von Wasserund Dampf
in 2 getrennten Rohrleitungen in das Element I abgeführt.Das
Kesselwasser von 164° wird in dasDampffaß
1 ge- leitet, in welchem eineDampf
temperatur von 157° herrscht.Infolgedessen verdampft sofort beim Eintritt ein kleiner Teil desKesselwassers, wobei die benötigte latente
Wärme
des sich bildendenDampfes dem
übrigbleibenden Wasser entzogen werdenmuß
; die Temperatur des Kesselwassers sinkt daher ebenfalls bei Eintritt in das Element I auf 157°.Der Erischdampf des Kessels dagegen von 164° wird in das Innere der Verdampf-
und
KondensbatterieA
geleitetund
dort vollständig in destilliertes Wasser
von
164° verwandelt,wobei letzteres untereige-
nem Druck
durch denVor-wärmer
8 in den Vorwär-mer
7usw. strömtund
sich dabei allmählich abkühlt.Der
inder BatterieA
kon- densierende Frischdampf gibt seine frei werdende latenteWärme
an dasum-
gebende Rohwasser ab, wodurchneuerDampf
(der ersteAbdampf)
natürlich von geringererSpannung
als der Frischdampf ge- bildet wird. Die
Dampf-
menge, welche von Ele-ment
I zu Element II strömt, setzt sich zusam-men
aus den beiden oben- erwähnten verschiedenartig entwickelten Dampfarten, welche jedochgleicheSpan-nung und
Temperatur ha- benund zusammen
alsAbdampf
I bezeichnet wer- den.Im
Element II wieder- holt sich derselbeVorgang wieim
Element I, nur daß dereintretendeDampf
der obengenannte Ab-
dampf
I istund
nicht Frischdampf ausdem
Kessel,
und
daß das ein- tretende Speisewasser ausdem
ElementIentnommen
wirdund
nicht ausdem
Kessel.
Der
Wärmeprozeß
läßtsich aus den eingeschriebenen Temperaturen genau ver- folgen.
Die
Dampfmenge,
welche von Element II nach IIIund
von III nachIV
usw. Übertritt, sinkt beständig von Element zu Element; ebenso sinkt die Rohwassermenge von Element zu Element, wobei die Konzentration von Salzenund
anderen Bestandteilen, welchenicht als Kesselsteinausgeschiedenwerden, fortgesetzt steigt.Im
Element VIII ist daher ein Ablaßhahn vorgesehen, welcher dauerndim
Betriebe geöffnet istund
eine allzugroße Konzentration der Lauge verhindert.Die Stärke des Kesselsteinansatzes ist im ersten Element
am
größtenund
sinkt schnell, so daß im letzten Element bei selbst längerem Betriebe sich nur eine ganz dünne Schicht ansammelt.Durch
diesen Kesselsteinansatz wird die Leistungsfähigkeit des Apparates natürlich vermindertund
werden die Tempera- turen beeinflußt. Die Regelmäßigkeit des Temperaturgefälles wird auch noch beeinflußt durch andereUmstände, deren Auf- zählung hier zu weit führen würde. Näheres ist enthalten in der Zeitschr. d. Ver. d. Ing. Nr. 12 von 1902. Die in der Zeich-nung
eingeschriebenenTemperaturen sinddaherals Idealzustand zu betrachten, welcher praktisch nicht erreicht werdenkann.Die Regulierung der Frischdampfmenge
und
daher der Leistung des ganzen Apparates geschieht mitdem
Ventil A, während dieRegulierung der weiterenDampfmenge
automatisch geschieht,und
zwar ziemlich genau, so daß das Temperatur-gefälle zwischen allen achtElementen gleich groß ist, beispiels- weise
im
vorliegenden Falle=
8°.Die Speisung des ersten Elementes mit Kesselwasser wird reguliert durch das Ventil B, auch ist es notwendig, zwischen
je 2 Elementen ein Ventil
G
anzubringen, mit welchem der Wärter den Wasserstand in den Elementen reguliert. Die Re- gulierung des Wasserstandes könnte auch automatisch vor-genommen
werden,wenn man
einen absolut sicher arbeitenden Regulierapparat für schlechtes Wasser konstruieren könnte.Alle bisher eingeführten automatischen Speiseapparate arbeiten aber auf die
Dauer
nur zufriedenstellend beigutem
Speise- wasserund
versagen, sobald sie mit heißem, stark Kesselstein absetzendem Wasser arbeiten.24 Bau und Betrieb von Wasser-Destillieranlagen.
b) Leistung eines Destillierapparates. Besondere Auf- merksamkeit ist dermittleren Leistung eines Destillierapparates zu schenken.
Am
meisten werden die Destillierapparate für eine stündliche oder tägliche Leistung angeboten, wobei Voraussetzung ist, daß die Verdampf- und Kondensfläclien ohne Ansatz von Kesselstein sindund
wobei nicht berück- sichtigt wird, daß zur Reinigung der ganze Apparat oder einzelne Teile angehalten werden müssen. Die Leistung eines reinen Apparates ist selbstverständlich höher, alswenn
der- selbe stark mit Kesselstein verunreinigt ist. Es ist daherWert
darauf zu legen, daß bei derBestimmung
der Leistungs- fähigkeit beide oben erwähntenUmstände
in Rücksicht ge- zogen werden. Ferner ist es wünschenswert, daß die Arbeits- periode eines Apparates so lange als möglich dauert, bevor eine Reinigung notwendig ist, weil jede Reinigung naturgemäßdem
Apparatmehr
schadet als die Betriebszeitund außerdem
die Reinigungszeit, auf eine kürzere Betriebsdauer bezogen, die mittlere Leistung
mehr
herabdrückt, alswenn
die Betriebs- dauer eine längere ist.Je nach den Wasserverhältnissen können die Apparate Jagn-Koppel 20
—
40 Tage lang arbeiten, ohne gereinigt zuwerden, während die englischen Apparate gewöhnlich schon nach 3
—
10 Tagen reinigungsbedürftig sind. Die mittlere tägliche Leistung ist deshalbimmer
für eine längere Zeit zu berechnen, beispielsweise wie folgt:Maximalleistung des Apparates
am
ersten Tage 150cbm
Leistung des Apparates
am
15. Tage 110 mithin mittlere tägliche Leistung ohne Reinigung 130 ,,Wenn nun
der Apparatzum
Reinigen zwei Tage angehalten werdenmuß,
so beträgt die mittlere tägliche Leistung15x130
=
1950:17=
114,7cbm, nichtetwa150 cbm, wie aus der Leistung des ersten Tages geschlossen werden könnte.c) Güte des destillierten Wassers.
Das
Destillat wirdum
so reiner sein,
um
so ruhiger dieVerdampfung im
Kesselund
in den Destillierelementen erfolgt. RuhigeVerdampfung
wird erzielt:1. durch reichliche Bemessung der Heizflächen, so daß die Flächeneinheit nicht stark beansprucht wird,
2. durch großen
Wasserraum
im Verhältnis zur Heizfläche, damit das Wasser weniger in Wallung gerät,3. durch große Oberfläche desRohwasserspiegels gegenüber
dem Dampfraum,
welche bei liegender Konstruktionleichter zu erreichen ist als bei stehender,
4. durch geringen Temperaturunterschied zwischen Heiz- fläche
und
Rohwasser, wobei das verdampfte Wasser-quantum
für die Flächeneinheit gering wird.Die Destillierapparate Jagn-Koppel besitzen betreffs Güte des Destillates alle wünschenswertenEigenschaften
und
zeichnen sich auch noch dadurch vor den Niederdruckanlagen aus, daß in den Destillierelementenimmer
derDruck
innerhalb der Batterie größer ist als derjenige des umspülenden Wassers.Bei Undichtigkeiten in den Batterien wird daher ein Ein- dringen des Rohwassers vermieden, während bei undichten Vakuumapparaten, Rohwasser direkt in die Kondensbatterien hineingesaugt
und
damit das Destillat verunreinigt wird.5.
Aufzählung
ausgeführter Wasser-und
Destillier- anlagen Jagn-Koppel.Zum
Beweis dafür, daß die Apparate Jagn-Koppel auch in der Praxis sich bewährt haben, folgtzum
Schluß eine Tabelle der bereits ausgeführten Anlagen dieses Systems. Die Ziffern sind denim
Besitze der Aktien- gesellschaft „Arthur Koppel“ in St. Petersburg befindlichen offiziellen Abnahmeprotokollenentnommen.
Die Dauer der Versuche betrug von 1
—
12 Monaten, so daß also die Ziffern keine vorübergehende Glanzleistungen, sondern praktische Durchschnittszahlen darstellen.In der Tabelle sind nur ganz kurze allgemeine
Angaben
über die einzelnen Anlagen enthalten. Dagegen sindim
Ab- schnitt über Destillieranlagen für Eisenbahnzwecke ausführ- lichereAngaben
enthalten über einzelne Anlagen,während
die Anlage in Baku, die größte der Welt,zum
Schluß eingehend beschrieben ist.6.
Bau und
Betrieb eines englischen Wasser-Destillier- apparates. Soweit aus der Literatur ersichtlich,nimmt
inEngland die
Firma
„MirrlessWatson &
Co. Ltd.“, Glasgow, aufdem
Gebiete der Wasser-Destillieranlagen die führende26 Bau und Betrieb vonWasser-Destillieranlagen.
Stellung ein
und
soll daher hierzum
Vergleich mit den An- lagen Jagn-Koppel eine Beschreibung folgen der größten von dieserFirma
erbauten Anlage in Ägypten, welche in ,,The Engineer“vom
4. März 1907 veröffentlicht ist mit Zeich- nungenund
perspektivischen Bildern. DieAnlage besteht aus zwei gleichen Apparaten von je 350 Tons, inSumma
also 700 Tons=
56 000 Eimer täglicher Leistung.a)
Dampfkessel.
Die Kessel werden mit destilliertem Wasser gespeist,wozu
in erster Linie das Kondensat ausdem Abdampf
derPumpen
dient. Zur gelegentlichen Speisung des Kessels mit Seewasser ist eine besondereVorrichtunggetroffen.Die Kessel sind als Röhrenkessel ausgebildet
und
arbeiten derPumpen
wegen mit 5—
6Atm.
Überdruck, obgleich derDampf-
druck deszum
Destillieren dienenden Frischdampfes auf 40lbs pro Quadratzoll, also auf weniger als 3Atm.
reduziert wird.b) Destillier
elemente.
Die sechs Elementesind liegendund übereinander
angeordnet, wodurch dieGesamthöhe
des Apparates sehr groß wird. Die Batterien bestehen aus Röhren, welche an beidenEnden
inBöden
befestigt sind. Die sechs Wasserabscheider stehen zu eine? besonderen gußeisernen Säule vereinigt neben den Elementen.Das
Rohwasser wird durch die Röhrenbatterien gedrückt, so daß also derKesselstein sich innerhalb derRöhren
absetzt.Der Druck im
ersten Element beträgt 40 lbsDruck
auf ein Quadratzollund
im letzten Element 27 ZollVakuum.
c)
Kondensator,
ebenfalls in Röhrenkonstruktion, dient auch hierzum
Niederschlagen desAbdampfes
ausdem
letzten Element.d)
Vorwärmer oder Regeneratoren
zurVorwärmung
des Seewassers sind bei diesem System ebenfalls vorhanden
und
mit den Destillierelementen vereinigt.Das
Rohwasser wird auch in diesenVorwärmern
durchRöhren
gedrückt.e)
Der Wasserkühler
für Destillat liegt zwischenKon-
densatorund Vakuumpumpe und
dient alsVorwärmer
für Rohwasser.f)
Die Pumpanlage
umfaßt folgende Maschinen:1. 1 Rohwasserpumpe, welche den Kondensator speist;
2. 1 Jarryan-Speisepumpe für die Elemente;
3. 1
Vakuum-Luftpumpe;
Bau und Betrieb vonWasser-Destillieranlagen. 27
4. 1
Pumpe zum
Absaugen der Lauge ausdem
letzten Element5. 1
Pumpe
zurHebung
desReinwassers auf den Filter;6. 1 Kessel-Speisepumpe.
Der
Abdampf
dieserPumpen
wird teilweise im Kondensatorund
teilweiseim
ersten Element wieder nutzbar gemacht.Da
der
Abdampf
mit Maschinenöl verunreinigt ist, wird eine Rei- nigung des Destillats durch Filter zur Notwendigkeit.g)
Betriebs
v organg. DiePumpe
Nr. 1 saugt das kalte Rohwasser anund
drückt dieses durch den Kondensatorund
einen Filter in ein Reservoir, wobei eine leichteErwärmung
eintritt. Die
Pumpe
Nr. 2 saugt dieses angewärmte Rohwasser anund
drückt dasselbe zunächst durch den Wasserkühlerund
dann hintereinander durch dieam Boden
der sechs Elemente liegenden Röhrenvorwärmer, wobei das Rohwasser sich all-mählich weiter erwärmt, bis es schließlich im obersten ersten Element durch Frischdampf aus
dem
Kessel erhitzt wird.Von
hier läuft das Rohwasser wieder nach unten in einen Kesselsteinabscheider, inwelchem ein Teil des Kesselsteines in- folge weiterer Erhitzung durch Kesselfrischdampf in einen Holzkohlenfilter ausgeschieden wird. Hierbei erhitzt sich das Rohwasser bis nahezu auf die Temperatur des Kesseldampfesund
tritt alsdann wieder in das erste Element, aber jetzt in die Verdampfbatterie.Durch
diese Batterie tritt das Roh- wasser in denerstenDampf
abscheider, teilt sich hier inWasserund Dampf,
welche beide in das zweite Element geführt werden. Hier kondensiert derDampf
und das Wasser geht durch die Röhrenbatterie in den zweiten Dampfabscheider, worauf sich das Spielim
drittenund
den folgendenElementen wiederholt.Im
sechsten Element beträgt der Rest des Rohwassers nur noch ca. 25°/0 der ursprünglichen
Roh
wassermenge (jetztLauge genannt)
und
wird durch diePumpe
Nr. 4 entfernt.Das
Destillat ausdem
ersten Element dientzum
Speisen des Kessels.Das
Destillat des zweiten Elements wird in das dritte Element geführtund
so fort biszum
sechsten Element, aus welchem einerseits das Destillat durch den Wasserkühlerund
andererseits der letzteAbdampf
durchPumpe
Nr. 3 in den Kondensator gesaugt wird.28 Bau und Betrieb von Wasser-Destillieranlagen.
Die
Luftpumpe
Nr. 3 liefert das gesamte Destillat in ein Zwischenreservoir ab, aus welchem die Reinwasserpumpe Nr. 5 das Destillat ansaugtund
auf die Filter drückt.h)
Verbrauch an Brennmaterial.
Für jedes Pfund reinerim
Kessel verbrannter Kohle (nachAbzug
des Aschen- gehaltes) soll ein solcher Apparat imstandesein, netto48 Pfunddestilliertes Wasser zu liefern, also ungerechnet des Kessel- Speisewassers. Es
würde
das umgerechnet auf russischesMaß und
Gewicht ergeben proPud
Kohle 64 Eimer Destillat.Unter
Verwendung
ganz vorzüglicher Kohle, bei einem neuen unverschmutzten Apparatund
nicht abgenutztenPumpen
ist es vielleicht möglich, ein solches Resultat auf kurze Zeit zu erzielen. Es wäre aber wünschenswert, daß die Resultate dieser Apparateim
Laufe eines ganzen Jahres sorgfältig auf- gezeichnet würden, damit dieselben mit den Resultaten der Apparate Jagn-Koppel verglichen werden könnten. Mehr- stündige Versuche mit Destillierapparaten haben nur geringenWert und
sind Versuche von vierwöchentlicherDauer zum
mindesten nötig,