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Grundlagen der Architektur-Wahrnehmung

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Academic year: 2022

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Grundlagen der Architektur-Wahrnehmung

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Jörg Kurt Grütter

Grundlagen der

Architektur-Wahrnehmung

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Jörg Kurt Grütter Bern, Schweiz

ISBN 978-3-658-05109-9 ISBN 978-3-658-05110-5 (eBook) DOI 10.1007/978-3-658-05110-5

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; de- taillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Springer Vieweg

© Springer Fachmedien Wiesbaden 2015

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Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier.

Springer Vieweg ist eine Marke von Springer DE. Springer DE ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media

www.springer-vieweg.de

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Vorwort

Architektur, auch Baukunst genannt, hat sowohl wissenschaftliche wie auch künstlerische Aspekte. Teile von ihr sind eine exakte Wissenschaft, andere können eindeutig als Kunst be- zeichnet werden. Die eher rationalen Bereiche, wie Ökonomie, Statik und Bauphysik, sind genau definierbar und quantifizierbar. Ihre Anliegen sind heute meist logisch, mit wissen- schaftlichen Methoden lösbar. Die mehr irrationalen, emotionalen Aspekte des Bauens, die den Bereich der Ästhetik betreffen, sind weder genau definierbar noch messbar. Dies mag ein Grund sein, warum über den ästhetischen Bereich des Bauens heute eine solch grosse Unsicherheit herrscht.

Das Erleben von Architektur, ihre Wahrnehmung, ist nur sehr beschränkt quantifizier- bar, die subjektive Komponente ist immer grösser als der objektiv messbare Bereich. Ar- chitektur als Objekt ist mess- und bestimmbar, sie lässt sich in Zahlen ausdrücken. Der Betrachter hingegen, der Mensch als Subjekt, kann als Typ nicht generalisiert werden.

Der Prozess des Wahrnehmens, das Erleben der Umwelt, geschieht über unsere Sin- nesorgane. Viele Faktoren dieses Prozesses sind erklärbar; viele der physikalischen, chemi- schen und biologischen Vorgänge sind sogar messbar.

Das Verarbeiten der über die Sinnesorgane aufgenommenen Informationen ist äusserst komplex und geschieht von Mensch zu Mensch verschieden.

Selbst wenn wir dasselbe betrachten, nehmen wir es verschieden wahr.

Auch sind die auf die Wahrnehmung einwirkenden Randerscheinungen des Menschen wie physischer Zustand, Vorkenntnisse, Erfahrung etc. heute bekannt. Diese Komponen- ten sind aber von Mensch zu Mensch so verschieden, dass eine Verallgemeinerung des Wahrnehmungsprozesses, bezogen auf alle möglichen Arten von Zuständen während der Rezeption, praktisch unmöglich ist.

Das Entwickeln einer integralen Theorie über die Wahrnehmung der Architektur ist aus obengenannten Gründen nicht möglich. Auch eine allgemeine Prognose, wie generell geplant und gebaut werden muss, um „gute“ Architektur zu erhalten, kann nur begrenzt gestellt werden.

Das vorliegende Buch will keine Rezepte vermitteln, die Absicht ist vielmehr, den äus- serst komplexen Prozess der Architektur-Wahrnehmung etwas transparenter zu machen und damit vielleicht Einzelentscheide zu vereinfachen. Das Buch richtet sich deshalb nicht

V

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VI Vorwort nur an Fachleute, sondern auch an all jene Personen, die am Ausdruck und der Gestaltung unserer gebauten Umwelt generell interessiert sind.

Am Anfang, im ersten Kapitel, werden kurz die allgemeinen Grundlagen der Wahr- nehmung besprochen, welche in den folgenden Kapiteln zum Erklären vieler Aspekte der Architektur, der Architektur – Wahrnehmung, dienen. Die Behandlung dieser Aspekte nimmt den grössten Teil des Buches ein. Trotzdem sind sie teilweise fragmentarisch; oft werden bestimmte Vorgänge vereinfacht, um das Wesentliche besser hervorheben zu kön- nen. Die vorliegende Arbeit erhebt deshalb auch keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Die aufgeführten Beispiele stammen aus verschiedenen Epochen und aus verschiedenen Kulturen. Damit soll unterstrichen werden, dass bestimmte architektonische Grundsät- ze unabhängig von Zeitepochen, Kultur, Ideologie und Klima ihre Gültigkeit haben. Mit den Zitaten sollen einige der wichtigsten Exponenten einer bestimmten Meinung direkt zu Wort kommen.

Mein Dank gilt all jenen, die mir beim Verwirklichen dieser Arbeit mit Rat und Tat zur Seite standen, und dem Verlag Springer Vieweg, vorab Herrn Ralf Harms und Frau Pamela Frank.

Bern, April 2014 Jörg Kurt Grütter

(6)

Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung – Grundlagen der Wahrnehmung . . . 1

1.1 Das Prinzip der Nachrichtenübermittlung . . . 2

1.2 Die Nachricht. . . 3

1.2.1 Strukturierung der Nachricht . . . 3

1.2.2 Aktive und passive Nachrichten. . . 4

1.2.3 Originalität. . . 5

1.2.4 Ästhetische und semantische Information. . . 6

1.2.5 Informationsmenge . . . 7

1.2.6 Information und Repertoire . . . 9

1.2.7 Störung und Täuschung der Nachricht . . . 10

1.3 Der Empfänger. . . 13

1.3.1 Die Sinnesorgane . . . 13

1.3.2 Der Prozess des Sehens . . . 14

1.3.3 Empfangskapazität und Speicher . . . 16

1.3.4 Gestalt- und Deduktionstheorie . . . 21

1.3.5 Konstanz . . . 29

1.3.6 Tiefenwahrnehmung . . . 31

1.3.7 Wahrnehmungsmässige Orientierung im Raum. . . 33

1.4 Sozio-psychologische Aspekte. . . 36

Literatur . . . 38

2 Teil und Ganzes . . . 39

2.1 Die Teile und der Ausdruck des Ganzen . . . 39

2.1.1 Anzahl der Teile . . . 40

2.1.2 Art der Teile . . . 40

2.1.3 Beziehung der Teile untereinander – Ordnungssystem . . . 46

2.2 Beziehungen zwischen Art, Anzahl und mögliche Anordnung der Teile . 54 2.2.1 Die Beziehung zwischen Art der Teile und Anzahl der Teile . . . . 54

2.2.2 Die Beziehung zwischen Anzahl der Teile und Ordnungssystem . 59 2.2.3 Die Beziehung zwischen Art der Teile und Ordnungssystem . . . . 60

VII

(7)

VIII Inhaltsverzeichnis

2.3 Zusammenhang zwischen Art, Anzahl und Beziehung der Teile. . . 65

2.4 Das Zusammensetzen von Teilen. . . 67

2.5 Vorfertigung der Teile . . . 69

2.6 Industrielles Bauen . . . 74

Literatur . . . 76

3 Kultur und Stil. . . 79

3.1 Architektur als Kulturträger . . . 79

3.2 Ursprung von Kultur . . . 84

3.2.1 Kunst und Wissenschaft. . . 84

3.2.2 Der Anfang der Kunst. . . 85

3.3 Stil und Art der Information. . . 87

3.4 Ordnung und Komplexität der Stile . . . 89

3.5 Stil und Art, Anzahl und Anordnung der Teile . . . 92

3.6 Stil und Persönlichkeitsstruktur des Betrachters . . . 95

3.7 Wandel der Stile . . . 96

3.8 Akzeptanz der Stile . . . 100

Literatur . . . 104

4 Ort und Umgebung . . . 107

4.1 Einfluss der Umgebung auf die Wahrnehmung von Architektur. . . 107

4.2 Ort . . . 110

4.3 Art der Umgebung und Wahl des Ortes . . . 111

4.4 Die Beziehung des Menschen zur Natur und zur Umgebung . . . 114

4.5 Die Beziehung des Gebauten zur Umgebung . . . 119

4.5.1 Anpassung – Kontrast – Konfrontation . . . 119

4.5.2 Die Beziehung zum Boden . . . 121

4.5.3 Die Beziehung zwischen innen und aussen . . . 124

4.6 Strasse und Platz . . . 132

Literatur . . . 133

5 Raum . . . 135

5.1 Zur Geschichte des Raumes . . . 135

5.1.1 Die drei Raumauffassungen der abendländischen Kultur. . . 137

5.2 Raumarten . . . 152

5.2.1 Mathematischer Raum und erlebter Raum . . . 152

5.2.2 Tagraum und Nachtraum . . . 153

5.2.3 Privater Raum und öffentlicher Raum . . . 154

5.2.4 Erlebter Raum . . . 155

5.2.5 Zwischenraum . . . 156

5.2.6 Leere . . . 160

(8)

Inhaltsverzeichnis IX

5.3 Elemente des Raumes . . . 162

5.3.1 Material und Oberfläche. . . 164

5.3.2 Öffnungen . . . 166

5.4 Raumorganisation. . . 168

5.4.1 Die Beziehung zwischen verschiedenen Räumen . . . 168

5.4.2 Raumflexibilität und Raumpolyvalenz . . . 171

5.4.3 Kulturbedingte Arten der Orientierung im Raum . . . 177

Literatur . . . 181

6 Form. . . 183

6.1 Form und Kultur. . . 183

6.2 Wahl der Form . . . 184

6.3 Form und Gestalt . . . 192

6.4 Form und Struktur . . . 193

6.5 Regelmässige Formen . . . 196

6.5.1 Horizontal und vertikal . . . 196

6.5.2 Die Linie . . . 197

6.5.3 Die ebene Fläche. . . 198

6.5.4 Die gekrümmte Fläche. . . 201

6.5.5 Der Kreis . . . 205

6.5.6 Die Ellipse . . . 210

6.5.7 Die Kugel. . . 210

6.5.8 Das Quadrat und der Würfel. . . 213

6.5.9 Das Rechteck . . . 214

6.5.10 Das Dreieck und die Pyramide . . . 215

6.5.11 Das Sechseck und das Achteck . . . 217

6.6 Unregelmässige Formen. . . 219

6.7 Formaler Widerspruch. . . 219

Literatur . . . 221

7 Harmonie . . . 223

7.1 Harmonie und Gleichgewicht . . . 223

7.2 Spannung. . . 225

7.3 Proportion und Massstäblichkeit . . . 228

7.4 Symmetrie und Rhythmus . . . 235

7.4.1 Bilaterale Symmetrie . . . 235

7.4.2 Translative Symmetrie . . . 241

7.4.3 Rhythmus . . . 242

7.5 Hierarchie . . . 243

Literatur . . . 248

(9)

X Inhaltsverzeichnis

8 Ästhetik und Schönheit . . . 251

8.1 Ästhetik und Architektur . . . 251

8.2 Schönheit im Wandel der Zeit. . . 254

8.3 Sinn des Schönen . . . 258

8.4 Was ist Schön? – Empfinden von Schönheit . . . 259

8.5 Mode und Geschmack. . . 263

8.6 Messbarkeit von Schönheit. . . 265

Literatur . . . 272

9 Bewegung und Weg . . . 273

9.1 Bewegung . . . 273

9.2 Zeit. . . 277

9.3 Zur Geschichte von Bewegung in Kunst und Architektur . . . 280

9.4 Dynamik . . . 283

9.5 Rhythmus . . . 290

9.6 Weg. . . 292

9.7 Achse und Richtung . . . 301

Literatur . . . 303

10 Licht und Farbe . . . 305

10.1 Das Licht und seine Wirkung . . . 305

10.2 Lichtführung und Öffnung. . . 310

10.3 Ausblick und die natürliche Belichtung des Innenraumes . . . 314

10.4 Lichtintensität. . . 319

10.5 Schatten. . . 323

10.6 Farbe. . . 324

10.6.1 Warum sehen wir farbig? . . . 326

10.6.2 Der psychologische Aspekt von Farben. . . 327

10.6.3 Farbe und Raum . . . 328

10.6.4 Farbe in der Architektur. . . 330

Literatur . . . 333

11 Zeichen. . . 335

11.1 Semiotik . . . 335

11.2 Semantik . . . 336

11.3 Schmuck . . . 338

11.4 Symbol . . . 340

11.5 Die Bedeutung des Zeichens in der Geschichte der Architektur . . . 348

Literatur . . . 357

Sachverzeichnis . . . 359

Personenverzeichnis. . . 369

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