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Willow Creek THEATER DAS WARTEZIMMER. Von Donna Lagerquist

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Academic year: 2022

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Willow Creek

THEATER

DAS WARTEZIMMER

Von Donna Lagerquist

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DAS WARTEZIMMER von Donna Lagerquist Best.-Nr.: D023

Vier Personen gelangen auf geheimnisvolle Weise in ein »Wartezimmer«, in dem sich auch ein Telefon befindet. Eine ältere Frau wartet auf den Anruf ihrer Schwester, mit der sie sich vor zwölf Jahren zerstritten hat. Eine junge Frau wartet darauf herauszufinden, was sie mit dem Rest ihres Lebens anfangen soll. Sie sucht nach einem Menschen, der ihr ihre Zukunft garantiert, bevor sie ihr Studium aufnimmt. Ein Mann wurde wegen seiner unbeherrschten Wutausbrüche entlassen, möchte aber von der Firma an seinen Arbeitsplatz zurückgerufen werden – obwohl er nichts unternommen hat, um der Wurzel seiner Wutausbrüche zu Leibe zu rücken. Und schließlich wartet ein anderer Mann darauf, Sicherheit darüber zu erlangen, dass er nie geschieden werden wird – und das vor seiner Heirat. Wird das Telefon jemals klingeln?

Angeschnittene Themen: die Schwierigkeit, Entscheidungen zu fällen; Risiken auf sich nehmen

Schauspieler: 2 Männer, 2 Frauen

Predigttitel-Vorschlag: Philipper 4,13 – Kraft auf dem Weg

Originally published in the U.S.A under the titel: The Wating Room Written by Donna Lagerquist

Zondervan Publishing House Grand Rapids, Michigan 49530

© by Willow Creek Association, South Barrington, Illinois

Originaltitel: The Wating Room Geschrieben von Donna Lagerquist

Zondervan Publishing House Grand Rapids, Michigan 49530

© by Willow Creek Association, South Barrington, Illinois

© 2006 der deutschen Ausgabe

by Willow Medien GmbH, Wingert 18, 35396 Gießen Übersetzung: Annette Schalk

Lektorat: Fabian Vogt Satz: Projektion J Verlag

Auf der Grundlage der neuen Rechtschreibregeln.

Published under a license from Willow Creek Association.

Herausgegeben mit Genehmigung der Willow Creek Association.

Aufführungslizenz für die Gemeinde

Mit dem Kauf eines Theaterstückes erwerben Sie automatisch auch die Aufführungsrechte für Ihre Orts- gemeinde zur unbegrenzten Verwendung des Stückes, sofern es in Ihren regulären Gottesdiensten oder Ihrer nichtkommerziellen Veranstaltung aufgeführt wird. Die Aufführungslizenz wird auf den Namen Ihrer Ortsgemeinde ausgestellt. Vervielfältigung der Stücke durch Fotokopie ist nur gestattet für die einzelnen Schauspieler Ihrer Gemeinde und/oder Organisation. Weitergabe und/oder Verkauf an andere Gemeinden/

Organisationen sind nicht gestattet. Die Verwendung der Theaterstücke für Fernsehen, Radio oder andere kommerzielle Zwecke ist verboten.

Die Theaterstücke, inkl. Regieanweisung und Aufführungslizenz, können aus verwaltungstechnischen Gründen nur direkt bei Willow Medien GmbH bestellt werden.

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Das Wartezimmer

Ein Raum mit verschiedenartigen Stühlen, die alle unterschiedliche Sitzwinkel und Sitzhöhen haben. Auf einem niedrigen Tisch vor den Stühlen steht ein Telefon.

Franziska, eine ältere Frau, sitzt auf einem Stuhl und stickt eine Kreuzstichdecke.

Anna, eine junge Frau, blättert eine Zeitschrift durch. Stefan liegt fast in seinem Stuhl, die Hand an den Kopf gelegt, als ob er Schmerzen hätte. Daniel, ein junger Mann im Smoking, kommt herein und läuft ungeduldig hin und her.

Franziska: (Zu Daniel.) Sind Sie nervös?

Daniel: Was? Oh, nein … Nur ungeduldig. Ich hasse es zu warten.

Franziska: Wer nicht!

Anna: Es ist einfach so sinnlos … Ich meine, man kann währenddessenirgendwie nichts Produktives machen, weil man nie weiß, wie viel Zeit man wirklich hat. Also ist man die ganze Zeit unsicher, ob man nun etwas anfangen soll oder nicht … Sehr frustrierend.

Daniel: (Durcheinander.) Ja, äh, wie schon gesagt, ich hasse es zu warten.

Stefan: (Jammert.) Aber nicht so sehr wie ich.

Anna: Ja, ich vermute, wir sollten uns nicht beschweren.

Daniel: Haben Sie Kopfschmerzen? Möchten Sie ein Aspirin oder so was?

Franziska: Nein, ihm scheint nichts zu helfen.

Daniel: Oh, tut mir Leid. (Bricht das ungemütliche Schweigen.) Wer … wer war denn zuerst da?

Franziska: Ich, warum?

Daniel: Muss ich irgendwo eine Nummer ziehen? (Zu Anna.) Haben Sie eine Nummer?

Anna: Äh, nein.

Daniel: Wie weit sind wir denn schon hinter dem Terminplan zurück? Eine halbe Stunde? Eine Stunde?

Franziska: Es gibt keinen Terminplan.

Daniel: Wie bitte? Es muss doch einen Terminplan geben. Einen Plan, wann wir dran sind, damit wir endlich herausfinden … was wir herausfinden wollen.

Denn wir sind doch alle hergekommen, um etwas heraus- zufinden.

Franziska: Es gibt keine Reihenfolge.

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Anna: Zumindest haben wir noch keine gesehen.

Daniel: Machen Sie Witze?

Stefan: Sehe ich so aus, als ob sie Witze macht?

Daniel: Aber … Es muss hier doch irgendwie nach Dringlichkeit gehen … Ich meine, ich soll in zwei Stunden heiraten! Mein Problem ist schon äußerst dringend!

Anna: Meines auch!

Franziska: Meines auch – und seines sicher auch. (Deutet auch Stefan; er stöhnt.) Daniel: Oh. (Lange Pause. Zu Franziska.) Wie lange warten Sie dann schon?

Franziska: Zwölf Jahre.

Daniel: Zwölf Jahre?!

Stefan: (Stöhnt.) Hey, nicht so laut, bitte!

Daniel: Worauf warten Sie denn?

Franziska: (Etwas unwohl.) Na ja, um es kurz zu sagen … Ich warte auf meine Schwester. Wir hatten ein sehr gutes Verhältnis, bis meine Mutter gestorben ist. Das war vor zwölf Jahren.

Daniel: Und was ist passiert?

Franziska: Bei der Testamentseröffnung, na ja, es war ziemlich unschön. Sie hat ein paar Sachen gesagt, ich habe ein paar Sachen gesagt … Seit der Beerdigung haben wir nicht mehr miteinander geredet. Ich vermisse sie (Schaut zum Telefon.) … Sie hat nächste Woche Geburtstag.

Daniel: Und worauf warten Sie dann?

Franziska: Habe ich doch gesagt – ich warte darauf, dass sie anruft.

Daniel: (Hebt den Hörer ab und hält ihn ihr hin.) Warum rufen Sie sie nicht einfach selber an?

Franziska: (Entsetzter Blick.) Weil ich darauf warte, dass sie mich anruft. Wenn sie anruft, dann weiß ich, dass ich den Schritt zur Versöhnung gehe soll.

Daniel: Versteh ich nicht.

Franziska: Ja, das wäre das Zeichen dafür, dass ich etwas tun sollte. Ich hasse es auch, darauf zu warten, aber das ist viel besser, als irgendetwas Dummes zu tun und in peinliche Situationen zu geraten.

Daniel: Aber seit zwölf Jahren!

Franziska: (Mit Nachdruck.) Zwölf Jahre ohne Unterbrechung.

Anna: (Pause.) Sie hat Recht, finde ich. Daniel: Wie lange warten Sie schon? Anna: Fast ein Jahr.

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Daniel: Sie haben ein ganzes Jahr Ihres Lebens verschwendet, um auf einen Telefonanruf zu warten?

Anna: Wissen Sie, ich habe keine Ahnung, in welchem Fach ich meinen Abschluss machen soll, welchen Beruf ich ergreifen soll … Ich will einen sicheren Job und ein gutes Einkommen haben. Ich will nicht wie meine Schwester enden.

Daniel: Was ist denn mit ihr?

Franziska: Sie hat vier Jahre studiert und findet keinen Job.

Anna: Und ich will nicht, dass mir das auch passiert … Ich meine, ich will einfach absolute Klarheit haben, bevor ich hier raus gehe.

Daniel: Aber das ist doch verrückt. Sie werden im Leben nie etwas ganz sicher wissen.

Anna: (Pause, als ob sie darüber nachdenkt.) Nein, ich muss einen Anruf bekommen. Ich muss zuerst die Garantie haben.

Daniel: Und was ist mit Ihnen? (Zu Stefan.) Stefan: Was soll mit mir sein?

Daniel: Was ist Ihre Geschichte?

Stefan: Ich bin hier, seit ich gegangen wurde – vor acht Wochen.

Daniel: »Gegangen wurde«?

Stefan: Ja, meine Firma hat mich entlassen, weil ich keine Hilfe in Anspruch nehmen wollte.

Daniel: Was für Hilfe denn?

Stefan: Nun, sehen Sie, ich habe sozusagen ein emotionales Problem.

Franziska: Er kann seine Wut nicht zügeln.

Anna: Ein Problem aus seiner Kindheit.

Stefan: (Zu Anna.) Hey, das ist doch nicht meine Schuld! (Zu Daniel.) Und außerdem ist es überhaupt nicht so schlimm, wie sie behaupten.

Jedenfalls haben sie mir in der Firma gesagt, dass ich wiederkommen kann, wenn ich messbare Fortschritte gemacht habe …

Daniel: Und, haben Sie Hilfe in Anspruch genommen?

Stefan: Nein.

Daniel: Warum denn nicht? Worauf warten Sie?

Stefan: Dass meine Firma anruft und sagt, dass ich wiederkommen kann … Dann werde ich mich sicher bessern.

Franziska: Das sagt er, seit er hier ist.

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Daniel: (Zu Stefan.) Aber warum rufen Sie nicht einfach an und suchen sich professionelle Hilfe? Und Sie (Zu Anna.), warum fangen Sie nicht einfach in dem Bereich an, in dem Sie am besten sind? Viele Leute wechseln ihren Beruf, wenn sie irgendwann feststellen, dass ihre erste Wahl nicht die beste war. (Zu Franziska.) Und zwölf Jahre, meine Güte, Sie könnten doch Ihre Schwester einfach anrufen …

Stefan: (Pause.) Warum machen Sie’s nicht?

Daniel: Warum mache ich was nicht?

Stefan: Rausgehen und dem Eheleben mutig ins Gesicht schauen?

Daniel: Na ja, ich … Vielleicht will ich … Es ist heutzutage einfach nicht so leicht, wissen Sie … Es werden so viele Ehen wieder geschieden – woher soll ich wissen, dass meine hält? Die Ehe meiner Eltern zum Beispiel ist … (Pause.) … Es gibt Ehen, die scheitern nach fünfundzwanzig Jahren … Das ist keine ganz einfache Entscheidung, vor der ich stehe!

Stefan: (Pause.) Meine auch nicht, Anna: Meine auch nicht. Franziska:

Meine auch nicht.

Anna: (Pause.) Und? Wie lange wollen Sie jetzt hier warten?

Daniel: Bis ich klarer sehe, bis (Setzt sich langsam in einen Stuhl.) ich weiß … dass ich nicht … die falsche …. Entscheidung treffe. (Pause. Schaut auf das Telefon.) Wie oft klingelt es denn … das Telefon?

Franziska: Klingeln? Ich weiß nicht. Bis jetzt hat es noch nicht geklingelt.

Die Handlung geht noch etwa fünf Sekunden weiter, dann blendet das Licht langsam aus, nur das Telefon bleibt etwas länger beleuchtet.

Anmerkung: Dieses Theaterstück lebt von ziemlich langen Pausen. Dadurch wird der ätherische Eindruck gefördert.

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