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„Betriebswirtschaftliche Grundlagen“

Jahresabschlussanalyse 1

1. Inhalt, Zielsetzung, Grundlagen

Begriffsbestimmung

Als Jahresabschlussanalyse bezeichnet man die zweckbestimmte Aufbereitung und systematische Untersuchung und Auswertung von Jahresabschluss-Dokumenten eines Unternehmens wie Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung, Kapitalflussrechnung und anderes mit dem Ziel, aussagekräftige Informationen über

 die Vermögenslage,

 die Finanzlage,

 die Liquiditätslage,

 die Ertragslage,

 den Umschlag ausgewählter Positionen des Umlaufvermögens,

 die Rentabilität des eingesetzten Eigen- und Gesamtkapitals,

 die Selbstfinanzierungskraft des Unternehmens u. a.

des betreffenden Unternehmens zu gewinnen und so konkrete Ansatzpunkte a) für die Bewertung der Bonität und Zukunftsfähigkeit des Unternehmens, b) für das Treffen von Entscheidungen über ein weiteres Einbringen von Eigen-

kapital sowie

c) für die Zielrichtung der künftigen Steuerung des betreffenden Geschäftsbe- triebes unter dem Aspekt der Erhöhung seiner Rentabilität, der Verbesserung der Selbstfinanzierungskraft sowie seiner Wirtschaftlichkeit zu bestimmen.

Funktionen

Die Jahresabschlussanalyse hat im Wesentlichen drei Funktionen zu erfüllen:

a) Informationsfunktion

Die Jahresabschlussanalyse hat erstens die Funktion, über die Angaben in den Jah- resabschluss-Dokumenten (Bilanz, GuV u. a.) hinaus, weitere detaillierte - auf ver- gleichenden Analysen beruhende - Aussagen über die wirtschaftliche Lage eines Unternehmens und die Richtung seiner ökonomischen Entwicklung zu machen und damit die Informationsinteressen externer und interner Adressaten zu befriedigen.

Dabei sind die genannten Qualitätsanforderungen zu beachten.

1 Literatur zum Thema:

BORNHOFEN, M./BOERNHOFEN, M. C.: Buchführung, Bd. 2, Springer-Gabler Verlag, Wiesbaden 2019.

COENENBERG, A. G. u. a.: Jahresabschluss und Jahresabschlussanalyse. Schäffer-Poeschel- Verlag, Stuttgart 2016.

BRÖSEL, G.: Bilanzanalyse. Erich-Schmidt-Verlag, Berlin 2014.

KÜTING, P./WEBER, C.-P.: Die Bilanzanalyse: Beurteilung von Abschlüssen nach HGB und IFRS.

Schäffer-Poeschel, Stuttgart 2015

(2)

b) Kontrollfunktion

Die Jahresabschlussanalyse hat zweitens die Funktion, die Informationen so aufzu- bereiten, dass über Soll-Ist-Vergleiche, Periodenvergleiche und Betriebsvergleiche eine Kontrolle der ökonomischen Entwicklung des betreffenden Unternehmens statt- finden kann.

Eine Aussage als reine Information - beispielsweise zum Verschuldungsgrad des Unternehmens am Bilanzstichtag - vermag für Empfänger der Information eine ge- wisse Bedeutung haben, wichtiger aber ist, darzustellen, wie sich - um im Beispiel zu bleiben - der Verschuldungsgrad gegenüber Vorperioden entwickelt hat und wie in dieser Hinsicht das Unternehmen im Vergleich zu Wettbewerbern steht u. a. m.

Insofern muss die Kontrollfunktion weit über die reine Informationsfunktion hinausge- hen!

c) Steuerungsfunktion

Die Jahresabschlussanalyse hat drittens die Funktion, ausreichende Grundlagen für die Vorbereitung und das Treffen betriebswirtschaftlich fundierter Entscheidungen zu liefern, vor allem im Hinblick auf solche Probleme wie

 Verbesserung der Eigenkapitalbasis und der Eigenkapitalstruktur im Zusam- menhang mit möglichen Kapitalerhöhungen oder über das Anstreben von Beteilungen, die Aufnahmen von Mezzanine-Kapital u. a.,

 Möglichkeiten der Aufnahme von weiterem Fremdkapital unter Beachtung des dynamischen Verschuldungsgrades und des Leverage-Effekts,

 Erfordernisse bzw. Möglichkeiten der Beschleunigung des Umschlags bei Po- sitionen des Umlaufvermögens mit dem Ziel der Verringerung der Kapitalbin- dung und damit der Verbesserung der Liquidität des Unternehmens

u. a. m.

Vorgehen

Eine gründliche Jahresabschlussanalyse bedingt eine Vielzahl von Tätigkeiten. Diese lassen sich im Wesentlichen in drei Gruppen (Arbeitsschritte) einteilen.

(3)

Abb.1: Jahresabschussanalyse

Zusammenhang zur Bilanzpolitik

Als Bilanzpolitik bezeichnet man all jene Aktivitäten, die bewusst auf einzelne Posi- tionen des handelsrechtlichen Jahresabschlusses und der Steuerbilanz Einfluss nehmen und dabei die gegebenen Handlungs- und Entscheidungsspielräume aus- nutzen, die sich aus Bilanzierungs- und Bewertungswahlrechten ergeben.

Hauptziele der Bilanzpolitik sind vor allem die Beeinflussung

 der Steuerlast sowie

 der Ausschüttungen bzw. Entnahmen aus erwirtschafteten Gewinnen.

Darüber hinaus zielt die Bilanzpolitik darauf ab, Einfluss auf die vorzulegenden Do- kumente der Rechenschaftslegung (Bilanz, GuV, Anhang u. a.) zu nehmen, und zwar in dem Sinne, dass ein solches Bild vom Unternehmen gezeichnet wird, das den je- weiligen Interessengruppen (Eigenkapitalgeber, Kreditinstitute u. a.) die Ziele der Unternehmenspolitik verdeutlicht (zum Beispiel optimale Gestaltung der Bilanzstruk- tur, Sicherstellung einer ausgewogenen Information Dritter, Erfüllung der Publizitäts- erfordernisse).

(4)

Die Auswirkungen bilanzpolitischer Entscheidungen kommen im Rahmen der Ab- schlussbuchungen vor allem in der Rubrik "Umbuchungsspalte" der Hauptabschluss- übersicht zum Tragen.

Formale und materielle Jahresabschlussanalyse

Aufgabe der formalen Jahresabschlussanalyse ist es, zu prüfen, ob die im Rahmen des Jahresabschlusses erstellten Dokumente (wie Bilanz, GuV u. a.) den handels- und steuerrechtlichen Vorgaben und Vorschriften entsprechen.

Im Einzelnen geht es um die Prüfung, ob diese Dokumente den Grundsätzen und Vorgaben der ordnungsmäßigen Bilanzierung und der ordnungsmäßigen Buchfüh- rung entsprechen.

Dies betrifft zum Beispiel solche Aspekte wie

 Ausweis der Bilanzpositionen,

 Gliederung und Übersichtlichkeit der Bilanz,

 Benennung der Bilanzpositionen,

 Einhaltung der Bewertungsvorschriften u. a. ,

 Ausweis der GuV-Positionen,

 Beachtung des Saldierungsverbots u. a.

Die materielle Jahresabschlussanalyse beinhaltet die Aufbereitung und die sachliche Analyse des Datenmaterials, wobei eine Vielzahl betriebswirtschaftlicher Kennzahlen zur Anwendung kommt (siehe die nachfolgenden Lernabschnitte).

Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf das Aufdecken sog. stiller Reserven ge- legt.

Um die im Rahmen der materiellen Jahresabschlussanalyse zu erarbeitenden Aus- sagen noch zu verbessern, sollte danach gestrebt werden, außer den Daten aus dem Jahresabschluss weitere erreichbare Publikationen über das zu analysierende Unternehmen zu erschließen.

Als derartige weitere Informationsquellen kommen in Betracht:

 Materialien für Werbezwecke,

 Publikationen in der Presse,

 Web-Präsenzen der Einrichtungen im Internet u. a.

2. Bilanzanalyse 2.1 Grundlagen

2.1.1 Inhalt und Ziele

Als Bilanzanalyse bezeichnet man die zweckbestimmte Aufbereitung der Bilanz ei- ner Einrichtung, die als Bestandteil eines Jahresabschlusses erstellt wurde mit dem Ziel, ausreichende Daten für die nachfolgende Bilanzkritik sowie ggf. für die Begrün- dung von Strategien für die Bilanzpolitik zu gewinnen.

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Die Bilanzanalyse ist eine auf Zeitpunkte (Bilanzstichtage) bezogene Analyse, die jedoch nur ihren Zweck erfüllt, wenn in diese Analyse auch die anderen Bestandteile des Jahresabschlusses (Gewinn- und Verlustrechnung, ggf. Anhang und Lagebe- richt) einbezogen werden.

Abb. 2: Bilanzanalyse (Prinzipschema)

Eine Bilanzanalyse hat somit nicht nur Aussagen zu machen zum „Wie war es?" (ret- rospektive Betrachtung), sondern vor allem auch zum „Wie kann es werden?" (pros- pektive Betrachtung).

Ferner unterscheiden wir eine interne Bilanzanalyse (innerhalb der Einrichtung) und eine externe Bilanzanalyse (erstellt durch Dritte, wie Banken u. a.)

Die Bilanzanalyse (als Einheit von Bilanzaufbereitung, Bilanzauswertung und Bilanz- kritik) verfolgt vor allem das Ziel, fundierte Aussagen

 zum Vermögensaufbau (Konstitution der Einrichtung),

 zur Kapitalausstattung (Finanzierung),

 zur Anlagenfinanzierung (Investition) und Anlagendeckung sowie

 zur Zahlungsfähigkeit (statische Liquidität)

zu machen und dies ggf. durch die Aufstellung einer Bewegungsbilanz zu ergänzen.

Da die Bilanz stets eine stichtagsbezogene „Momentaufnahme" der Bewegung eines Unternehmens in der Zeitachse darstellt, muss diese Momentaufnahme in Verbin- dung mit

Vorjahr T - 1 Abschlussjahr T Folgejahr T + 1

Ausgangspunkt:

Festlegung der Ziele der Bilanzanalyse Ausgangspunkt:

Festlegung der Ziele der Bilanzanalyse

Informationssamm- lung und Datenauf- bereitung

Informationssamm- lung und Datenauf- bereitung

Aufbereitung der Bilanzstruktur Aufbereitung der Bilanzstruktur

A Bilanz zum ... P

Vermögen

Eigen- kapital Fremd- kapital Durchführung von Teilanalysen:

Vermögenslage, Finanzlage, Anlagendeckung, Liquiditätssituation Durchführung von Teilanalysen:

Vermögenslage, Finanzlage, Anlagendeckung, Liquiditätssituation

Auswertung (Bilanzkritik) Auswertung (Bilanzkritik)

Interne Schlussfolgerungen für die Steuerung des

Geschäftsbetriebs Interne Schlussfolgerungen für die Steuerung des

Geschäftsbetriebs Unternehmens- bewertung

Unter- nehmen

Unter- nehmen

Unter- nehmen

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a) sowohl der zeitlichen Erfolgsabgrenzung sowie

b) der ggf. notwendigen aktiven und passiven Rechnungsabgrenzung vorgenommen werden.

2.1.2 Informationsquellen

Die Bilanzanalyse stützt sich ausschließlich auf die Auswertung publizierter Daten zum Jahresabschluss einer Einrichtung.

Liegen einer solchen Analyse auch unternehmensinterne Daten zugrunde, so wird von einer „Betriebsanalyse" gesprochen.

Die zum Jahresabschluss gehörenden, offenlegungspflichtigen Dokumente sind – wie wir bereits wissen –

 die Handelsbilanz,

 die Gewinn- und Verlustrechnung und – soweit gesetzliche Pflicht besteht –

 die Kapitalflussrechnung sowie

 der Anhang.

Des Weiteren ist bei Kapitalgesellschaften zum Jahresabschluss ein Lagebericht einzureichen.

Die Aussagefähigkeit einer Bilanzanalyse kann dadurch verbessert werden, dass versucht wird, außer den Daten aus dem Jahresabschluss weitere erreichbare Pub- likationen über das zu analysierende Unternehmen zu erschließen.

Als derartige weitere Informationsquellen kommen in Betracht:

 Materialien für Werbezwecke,

 Publikationen in der Presse,

 Web-Präsenzen der Einrichtungen im Internet u. a.

2.1.3 Kennzahlen

Externe und interne Jahresabschlussanalysen basieren vor allem auf der Ermittlung und Bewertung von Kennzahlen sowie auf Kennzahlenvergleichen.

Kennzahlen sind absolute oder relative Größen, die in knapper, prägnanter Form mess- und bewertbare Tatbestände und Sachverhalte im Untersuchungsobjekt zah- lenmäßig widerspiegeln.

Kennzahlen stellen verdichtete Informationen dar und sind immer in Einheit von Maßzahl und Maßeinheit zu bestimmen.

Kennzahlen der Jahresanalyse basieren vor allem auf Daten des Rechnungswesens und der entsprechenden Jahresabschluss-Dokumente (Bilanz, GuV u. a.).

Aus dieser Sicht ist die Unterscheidung zwischen

Stichtagsgrößen (Bestandsgrößen der Bilanz) und

Zeitraumgrößen (Erfolgsgrößen der Gewinn- und Verlustrechnung) von besonderer Bedeutung.

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In der einschlägigen Fachliteratur zu betriebswirtschaftlichen Kennzahlen werden oft drei wichtige Sachverhalte nicht explizit hervorgehoben:

Zum einen werden bei Kennzahlendefinitionen keine Angaben zu Maßeinheiten ge- macht, um zum anderen werden Stichtagsgrößen durch Zeitraumgrößen (oder um- gekehrt) dividiert, was sachlich und rechnerisch nicht in Ordnung ist. Schließlich wird implizit unterstellt, dass eine Kennzahl eine Prozentangabe ist, obwohl die hierfür notwendige Angabe "* 100 [%]" fehlt.

Im Hinblick auf die Jahresabschlussanalyse sind folgende Merkmale und Eigenschaf- ten betriebswirtschaftlicher Kennzahlen von besonderer Bedeutung

Nr. Merkmale, Eigenschaften

1 Kennzahlen machen bestimmte Zusammenhänge sichtbar, die auf andere Weise kaum oder nicht zu erkennen sind.

2 Kennzahlen erhöhen die Transparenz ("Durchschaubarkeit") der Prozesse durch Aufdecken von Ursache-Wirkung- Zusammenhängen.

3 Kennzahlen zeigen im Periodenvergleich Entwicklungen auf und bilden somit die Grundlage für die Ableitung von Zielen für die künftige Tätigkeit der jeweili- gen Einrichtung (Unternehmen, Betrieb, Verwaltung).

4 Kennzahlen verdeutlichen Stärken und Schwächen der Einrichtung im Ver- gleich zu gleichartigen Einrichtungen und liefern damit Maßstäbe zu bestimm- ten betriebswirtschaftlichen Sachverhalten.

2.2 Vorgehen

2.2.1 Schwerpunkte

Die inhaltlichen Schwerpunkte der Bilanzanalyse ergeben sich aus der Beurteilung der Entwicklung von Bilanzpositionen sowie aus den Relationen zwischen Teilberei- chen der Bilanz.

Im Einzelnen betrifft dies folgende Sachverhalte, zu denen Teilanalysen durchzufüh- ren sind:

 Teilbereich 1: Analyse der Vermögensstruktur,

 Teilbereich 2: Analyse der Finanzierungsstruktur,

 Teilbereich 3: Analyse der Anlagendeckung,

 Teilbereich 4: Analyse der statischen Liquidität,

 Teilbereich 5: Analyse der Ertragslage und der Rentabilität.

2.2.2 Arbeitsschritte

Für die Durchführung einer Bilanzanalyse gibt es keine allgemeingültige Methodik. In der Praxis orientiert man sich in der Regel an der Durchführung folgender Arbeits- schritte (siehe die bereits skizzierte Abb. 2):

a) Zielformulierung,

b) Informationssammlung und Datenaufbereitung,

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c) Darstellung der Bilanzstruktur mit absoluten und relativen Zahlen (Strukturbilanz), d) Durchführung von Teilanalysen,

e) Beurteilung der Ergebnisse der Bilanzanalyse (Bilanzkritik), f) Zusammenstellung der Ergebnisse und Schlussfolgerungen.

In dieser Weise wollen wir nachfolgend die Bilanzanalyse und Bilanzkritik vorneh- men.

Die praktische Durchführung einer Bilanzanalyse vollzieht sich allgemein in zwei komplexen Arbeitsschritten:

a) Aufbereitung und systematische Untersuchung der Bilanzdaten (Bilanzanalyse im engeren Sinne) sowie

b) Auswertung und Beurteilung der Ergebnisse der erarbeiteten Daten und Kennzahlen als Aufgabe der Bilanzkritik.

Von besonderer Bedeutung für die Bilanzanalyse kommt der sog. Strukturbilanz zu, die die Grundlage der Kennzahlenbildung ist.

Die Strukturbilanz ist daher so aufzubereiten, dass eine Übernahme von Daten in die Kennzahlenberechnung eindeutig ist, was eine automatische Ermittlung dieser Kennzahlen mit Softwareprogrammen (z. B. mit MS Excel) ermöglicht bzw. erleich- tert.

Außerdem sollte die Strukturbilanz Prozentwerte aufweisen, um so die Relationen zwischen den Bilanzpositionen untereinander und im Vergleich zu Vorjahren transpa- rent zu machen.

Die nachfolgende Abb. 3 zeigt ein Beispiel für den Aufbau einer Strukturbilanz.

Abb. 3a: Strukturbilanz, Teil, AKTIVA

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Abb. 3b: Strukturbilanz, Teil Passiva

Die Umordnung der Ausgangsbilanz zur Strukturbilanz betrifft vor allem folgende Sachverhalte:

 Zuordnung der Wertpapiere des Umlaufvermögens zu den „liquiden Mitteln“,

 Aufteilung des Jahresergebnisses (vor Gewinnverwendung) mit festzulegendem Prozentsatz hinsichtlich der Zuordnung zu den „Gewinnrücklagen“ bzw. zu den

„kurzfristigen Verbindlichkeiten“, falls Ausschüttungen bzw. Entnahmen vorgese- hen sind,

 Aufteilung der Rückstellungen in langfristige und kurzfristige Rückstellungen u. a.

Dieses Vorgehen wird in den Übungen zu diesem Teil der Lernsoftware an Beispie- len gezeigt (siehe Übungen und Fallbeispiele unter MS Excel in dieser Lernsoft- ware).

2.2.3 Formale und materielle Bilanzanalyse

Aufgabe der formalen Bilanzanalyse ist es zu prüfen, ob die im Rahmen des Jah- resabschlusses erstellte Bilanz den handels- und steuerrechtlichen Vorgaben und Vorschriften entspricht.

Im Einzelnen geht es um die Prüfung, ob die Bilanz (die GuV und der Anhang) den Grundsätzen und Vorgaben ordnungsmäßiger Bilanzierung und ordnungsmäßiger Buchführung vor allem hinsichtlich

 Ausweis der Bilanzpositionen,

 Gliederung und Übersichtlichkeit der Bilanz,

 Benennung der Bilanzpositionen,

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 Einhaltung der Bewertungsvorschriften u. a.

entspricht.

Die materielle Bilanzanalyse beinhaltet die Aufbereitung und die sachliche Analyse des Datenmaterials, wobei eine Vielzahl betriebswirtschaftlicher Kennzahlen zur Anwendung kommt.

Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf das Aufdecken sog. stiller Reserven ge- legt.

2.3 Teilanalysen

2.3.1 Analyse der Vermögenslage

Der erste Blick auf eine Bilanz sollte auf die Seite der Aktiva gerichtet sein, denn sowohl die Relation zwi- schen Anlagevermögen (AV) und Umlaufvermögen (UV) als auch die Größenverhältnisse der Positionen innerhalb des Anlage- bzw. des Umlaufvermögens geben Auskunft über die Konstitution des betreffen- den Unternehmens.

Es liegt auf der Hand, dass das Verhältnis von Anlagevermögen zu Umlaufvermögen stark von den Erfordernissen der unternehmerischen Tätigkeit in einer bestimmten Branche abhängig sein wird.

So wird bei einer modernen Schmiede oder bei einem Dienstleistungsunternehmen

„Autowäsche" der größere Teil des Vermögens sicherlich im Anlagevermögen ste- cken, während dies bei einem Juwelier in der Regel umgekehrt ist, denn hier werden die größeren Werte im Umlaufvermögen (Vorräte an Gold, Silber und Edelsteinen, Vorräte an fertigen Schmuckwaren u. a.) zu verzeichnen sein.

Aber auch der notwendige Mechanisierungs- und Automatisierungsgrad im Unter- nehmen hat Einfluss auf seine Konstitution.

Fakt ist:

Anlagen, insbesondere Sachanlagen, binden langfristig Kapital und verursachen zu- dem relativ hohe Fixkosten (als „Kosten der Betriebsbereitschaft"), die unabhängig von der gegebenen Auftrags- und damit Beschäftigungslage anfallen.

Wenn es dem Unternehmen nicht gelingt, eine hohe Auslastung der Anlagen zu er- reichen, belasten die Fixkosten aus dem Anlagevermögen (insbesondere Abschrei- bungen und Zinsen des investierten Kapitals, ferner Instandhaltungskosten) die ge- samte Kosten- und Ertragssituation derart, dass es für das Unternehmen zu ernsten wirtschaftlichen Problemen kommen kann.

Das Verhältnis von Anlagevermögen zum Umlaufvermögen liefert Aussagen über die Elastizität des Unternehmens im Hinblick auf notwendige Anpassungen an veränder- te Markt- bzw. Nachfragesituationen.

Um dies zahlenmäßig beurteilen zu können, werden eine Reihe von Kennzahlen ge- bildet.

Kennzahl „Konstitution“

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Wir bezeichnen mit kon die Konstitution eines Unternehmens und definieren diese Größe als Verhältnis von Anlagevermögen [EUR] zum Umlaufvermögen [EUR]:

Diese Kennzahl kann auch in Prozent ausgedrückt werden.

Kennzahl „Anlagenintensität“

Wir bezeichnen mit ai die Anlagenintensität und definieren diese Größe als Verhält- nis des Anlagevermögens [EUR] zum Gesamtvermögen [EUR]:

Sofern dieser Anstieg der Anlagenintensität durch Investitionen bedingt ist, die zu höheren Umsätzen führen oder die die Marktstellung des Unternehmens verbessern, ist eine solche Entwicklung positiv. Wenn dieser Sachverhalt aber nicht zu verzeich- nen ist, muss ein Ansteigen der Anlagenintensität kritisch beurteilt werden.

Kennzahl „Umlaufmittelintensität“

Wir bezeichnen mit ui den Anteil des Umlaufvermögens am Gesamtvermögen eines Unternehmens und definieren diese Größe wie folgt:

Eine Verbesserung der Umlaufmittelintensität ist zum Beispiel dann positiv zu wer- ten, wenn der betreffenden Einrichtung gelungen ist, den Bestand an Vorräten zu senken und so die Kapitalbindung im Umlaufbereich zu verringern.

Kennzahl „Vorratsquote“

Wir bezeichnen mit vq die Vorratsquote und definieren diese Größe als Verhältnis des Vorratsvermögens [EUR] zum Gesamtvermögen [EUR]:

Anlagevermögen

Umlaufvermögen

Konstitution = [%]

* 100

Anlagevermögen

Gesamtvermögen

Anlagenintensität = [%]

* 100

Umlaufvermögen

Gesamtvermögen

Umlaufmittelintensität = [%]

* 100

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Eine Senkung der Vorratsquote wirkt sich immer positiv auf die Minderung der Kapi- talbindung und damit auch auf die Verbesserung der Cashflow-Finanzierung aus.

Kennzahl „Forderungsquote“

Wir bezeichnen mit fq die Forderungsquote und definieren diese Größe als Verhält- nis des Bestandes an Forderungen (aLuL) [EUR] zum Gesamtvermögen [EUR]:

Aus der Entwicklung des Forderungsbestandes und der liquiden Mittel lässt sich schließen, ob das Umsatzgeschäft des Unternehmens normal „floriert", allerdings ist eine definitive Aussage hierzu ohne Kenntnis der konkreten Umsatzerlöse nicht mög- lich!

Anteil liquider Mittel (Cashflow-Orientierung):

Wir bezeichnen mit aliq den Anteil liquider Mittel am Gesamtvermögen und bilden folgende Gliederungszahl:

Wenn Unternehmen im marktwirtschaftlichen Leistungs- und Preiswettbewerb beste- hen wollen, müssen sie vor allem über ausreichende liquide Mittel verfügen. Ein ho- her Forderungsbestand nützt wenig, wenn wegen unzureichender Liquidität fällige Verbindlichkeiten nicht beglichen und neue Marktoffensiven nicht gestartet werden können.

Vorratsvermögen

Gesamtvermögen

Vorratsquote = [%]

* 100

Forderungen

Gesamtvermögen

Forderungsquote = [%]

* 100

Liquide Mittel

Gesamtvermögen

Anteil liquider Mittel = [%]

* 100

(13)

2.3.2 Analyse der Finanzlage

Der zweite Blick auf eine Bilanz sollte auf die Seite der Passiva gerichtet sein, denn die Relation zwischen Eigenkapital (EK) und Fremdkapital (FK) gibt Auskunft über die Finanzierung des betreffenden Unterneh- mens (= Erklärung der Mittelherkunft).

Von besonderem Interesse sind dabei

 der Grad der finanziellen Unabhängigkeit des Unternehmens, ausgedrückt durch die Kennzahl „Eigenkapitalquote“,

 der Grad der Verschuldung des Unternehmens, ausgedrückt durch den Anteil des Fremdkapitals am Gesamtkapital sowie

 die Bewertung der Selbstfinanzierungskraft, ausgedrückt durch den Anteil der Gewinnrücklagen am Gesamtkapital.

Kennzahl „Eigenkapitalquote“ (= Grad der finanziellen Unabhängigkeit).

Wir bezeichnen mit ekq die Eigenkapitalquote als Grad der finanziellen Unabhängig- keit eines Unternehmens und definieren diese Größe als Verhältnis des Eigenkapi- tals [EUR] zum Gesamtkapital [EUR]:

Das Eigenkapital erfüllt – wie wir wissen – vor allem zwei Funktionen:

Es gibt erstens an, in welchem Umfang Vermögensteile als Haftung gegenüber Gläubigern eingesetzt werden können und es zeigt zweitens auf, in welchem Um- fang Mittel eingesetzt wurden, die dauerhaft dem Geschäftsbetrieb des Unterneh- mens dienen und vor allem zur Finanzierung des Anlagevermögens eingesetzt wurden.

Dabei gilt: Je höher die Anlagenintensität ai in der gegebenen Branche ist, in der sich das betreffende Unternehmen wirtschaftlich betätigt, um so größer muss sicher- lich auch das Eigenkapital sein, um den beiden genannten Funktionen gerecht wer- den zu können.

So ist in anlagenintensiven Branchen wie Schwermaschinenbau, Gießereien, Chip- Fabriken und dgl. eine höhere Eigenkapitalausstattung erforderlich als in weniger

Eigenkapital

Gesamtkapital

Eigenkapitalquote = [%]

* 100

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anlagenintensiven Bereichen (wie beispielsweise im Bereich der Finanzdienstleis- tungen, Einzelhandel u. a.).

Ferner gilt: Je höher die Eigenkapitalausstattung eines Unternehmens, um so grö- ßer ist nicht nur seine finanzielle Unabhängigkeit und – in der Regel auch – seine wirtschaftliche Stabilität, sondern auch ihre Kreditwürdigkeit im Falle anstehender Aufgaben der Erweiterung ihres Geschäftsbetriebes!

Demgegenüber spricht man von einer „dünnen" Eigenkapitaldecke, wenn als Grad der finanziellen Unabhängigkeit Werte unter 15 % ausgewiesen werden. In diesen Fällen sind Unternehmen – wie die Praxis zeigt – nicht ausreichend krisenfest, so dass sie – oft sogar trotz guter Auftragslage – in Insolvenzgefahr geraten.

Kennzahl „Verschuldungsgrad“

Wir bezeichnen mit vs den Grad der Verschuldung eines Unternehmens und definie- ren diese Größe als Verhältnis des Fremdkapitals [EUR] zum Gesamtkapital [EUR]:

Liegt der Verschuldungsgrad über 50 %, dann werden – wertmäßig – mehr Vermö- gensteile durch Fremdmittel als über eigene Mittel finanziert.

Ein hoher Verschuldungsgrad engt die wirtschaftliche Selbständigkeit des betreffen- den Unternehmens stark ein, es sei denn, die Analyse der Struktur des Fremdkapi- tals weist aus, dass der größte Teil langfristiges Fremdkapital (mit Kreditlaufzeiten von 5 Jahren und mehr) ist, woraus nur geringe Beanspruchungen an die Liquidität der Einrichtung erwachsen.

Ist dagegen der Anteil kurzfristigen Fremdkapitals – beispielsweise durch Kauf von Waren auf Ziel – relativ hoch, dann ist die wirtschaftliche Handlungsfähigkeit des Un- ternehmens stark eingeschränkt und fehlende Umsätze (zum Beispiel in einem Ein- zelhandelsunternehmen) können – bei geringer Eigenkapitalausstattung – sehr schnell das wirtschaftliche Ende des Unternehmens bedeuten.

Anmerkung: In der Formel zur Bestimmung der Verschuldung eines Unternehmens kann im Nenner auch die Größe Eigenkapital ausgewiesen werden. Wir sprechen dann vom Verschuldungskoeffizient v [%]:

Fremdkapital

Gesamtkapital

Verschuldungsgrad = [%]

* 100

Fremdkapital

Eigenkapital Verschuldungs-

koeffzient = [%]

* 100

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Kennzahl „Selbstfinanzierungskraft“

Wir bezeichnen mit sf den Grad der möglichen Selbstfinanzierung des Geschäftsbe- triebes einer Einrichtung und definieren diese Größe als Verhältnis der verfügbaren Gewinnrücklagen [EUR] zum Gesamtkapital [EUR]:

Eine hohe Eigenkapitalquote ekq kann zwar beeindrucken, sagt aber nur wenig über die Quellen der Finanzierung des Geschäftsbetriebes der betreffenden Einrichtung aus, denn bei dieser Kennzahl wird nicht nach den Quellen der Finanzierung gefragt.

Wir wissen aber, dass die als bilanzielles Eigenkapital ermittelten Werte zwei unter- schiedlichen Quellen entstammen, nämlich a) der Außenfinanzierung (gezeichnetes Kapital und Kapitalrücklage) sowie b) der Innenfinanzierung (Gewinnrücklagen, Jah- resüberschuss u. a.).

Die als Gewinnrücklagen ausgewiesenen Beträge sind der abstrakte Gegenwert der erwirtschafteten Überschüsse (nach Steuern), die im Unternehmen einbehalten wur- den und die somit für die Selbstfinanzierung des Geschäftsbetriebes des Unterneh- mens zur Verfügung stehen. Erst wenn in dieser Hinsicht „gute Zahlen“ vorgewiesen werden können, ist dies ein Hinweis darauf, dass das Unternehmen einen sich selbst tragenden Unternehmensprozess realisiert und nicht am „Tropf“ der Außenfinanzie- rung hängt!

Beurteilung der Struktur des Fremdkapitals

Die Verbesserung des Grades der finanziellen Unabhängigkeit und der Senkung des Verschuldungsgrades sollte immer mit einer Verbesserung der Fremdkapitalstruktur einhergehen.

Wir bezeichnen mit alfk den Anteil des langfristigen Fremdkapitals am Gesamtkapital und ermitteln hierzu folgende Gliederungszahl:

Gewinnrücklagen

Gesamtkapital Selbstfinanzierungs-

kraft = [%]

* 100

Langfrist. FK

Gesamtkapital Anteil des langfristigen

FK = [%]

* 100

(16)

Analog kann auch eine Kennzahl akfk als Anteil des kurzfristigen Fremdkapitals am Gesamtkapital gebildet werden:

2.3.3 Analyse der Anlagendeckung

Ein weiterer Blick auf eine Bilanz sollte sich auf die Untersuchung der Relation Eigenkapital zu Anlage- vermögen konzentrieren.

Aus dieser Relation ist zu erkennen, zu welchem (Pro- zent-) Anteil – rein rechnerisch – das Anlagevermögen durch Eigenkapital finanziert wurde und somit durch Eigenkapital gedeckt ist.

Wir wissen, dass zum Anlagevermögen alle Wirtschaftsgüter zählen, die dauerhaft dem Geschäftsbetrieb der Einrichtung dienen sollen.

Aus dieser Sicht liegt es auf der Hand, dass jede Einrichtung, insbesondere in der Phase ihrer Gründung, darum bemüht ist, zu erreichen, dass das Anlagevermögen – aus der Sicht der Mittelherkunft – durch eigene Mittel (Eigenkapital) finanziert wird.

Es ist daher ein wichtiger Aspekt der Bilanzanalyse zu prüfen, in welchem Grad (in Prozent) das Anlagevermögen der betreffenden Einrichtung – der Mittelherkunft nach – Eigenkapital repräsentiert.

Kennzahl „Anlagendeckung 1“

Wir bezeichnen mit dgr1 den „Deckungsgrad 1" der Finanzierung des Anlagevermö- gens einer Einrichtung und bestimmen diese Größe als Verhältnis des „Eigenkapi- tals" [EUR] zum „Anlagevermögen" [EUR]:

Liegt der Deckungsgrad dgr1 wesentlich unter 100 %, ist zu schlussfolgern, dass die Einrichtung in einer Krisensituation gegebenenfalls Gegenstände des Anlagevermö-

Kurzfrist. FK

Gesamtkapital Anteil des kurzfristigen

FK = [%]

* 100

Eigenkapital

Anlagevermögen

Deckungsgrad I = [%]

* 100

(17)

gens veräußern muss, um anstehenden finanziellen Verpflichtungen nachkommen zu können. Damit würden aber dem Geschäftsbetrieb der Einrichtung Mittel entzogen werden, die der Leistungserstellung und -verwertung dienen, ein vielleicht sogar „töd- liches Unterfangen"!

Etwas anders ist die Situation, wenn durch die Bilanzanalyse festgestellt wird, dass Teile des Anlagevermögens offenbar durch langfristiges Fremdkapital finanziert wur- den und dabei noch günstige Kreditbedingungen (geringe Zinshöhe, lange Laufzeit u.

a.) gegeben sind.

Kennzahl „Anlagendeckung 2“

Wir bezeichnen mit dgr2 den Deckungsgrad 2 der Finanzierung des Anlagevermö- gens einer Einrichtung und bestimmen diese Größe als Verhältnis von Eigenkapital und langfristigem Fremdkapital [EUR] zum Anlagevermögen [EUR]:

Beim Deckungsgrad dgr2 muss mindestens ein Wert von 100 % erreicht werden, da sonst Teile des Anlagevermögens nicht dauerhaft zur Verfügung stehen.

Je mehr der Wert von 100 % überschritten wird, desto günstiger ist die wirtschaftliche Situation der betreffenden Einrichtung, weil dann noch wichtige Teile des Umlauf- vermögens (wie eine „eiserne Reserve" bei Vorräten) langfristig abgesichert sind.

Vermögensdeckungsrechnung

Eine Vermögensdeckungsrechnung prüft die Finanzierung der Vermögensteile über eine Staffelrechnung.

Eine solche Staffelrechnung kann wie folgt durchgeführt werden:

Position Gj. 03 Gj. 02 Veränd.

Eigenkapital ./. Anlagevermögen

= Unter- bzw. Überdeckung durch Eigen- kapital

+ Langfristiges Fremdkapital

= Unter- bzw. Überdeckung durch langfristi- ges Kapital

./. Umlaufvermögen

Eigenkapital + langfristiges Fremdkapital

Anlagevermögen

Deckungsgrad II = [%]

* 100

(18)

= Finanzbedarf zur Finanzierung des Umlauf- vermögens

Goldene Bilanzregel

Ein wichtiges Ziel der Ausgestaltung des Geschäftsbetriebes einer Einrichtung muss offenbar darin gesehen werden, dass die langfristig zu nutzenden Vermögensteile hinsichtlich ihrer Finanzierung auch langfristig abgedeckt sind!

Diesen Zusammenhang beschreibt man auch als „Goldene Bilanzregel". Sie orien- tiert damit auf eine sog. Fristenkongruenz zwischen „langfristig verfügbarem Ver- mögen" und „langfristig verfügbarem Kapital".

2.3.4 Analyse der Liquiditätslage

Der vierte Blick auf eine Bilanz sollte sich auf die Un- tersuchung der Relation der liquiden Mittel und kurz- fristigen Schulden („kurzfr. Sch.“) konzentrieren.

Mit dieser Betrachtung soll – rein hypothetisch – eine Antwort auf die Frage gegeben werden, in welchem Maße das Unternehmen – stichtagsbezogen – in der Lage wäre, die anstehenden kurzfristigen Schulden sofort mit liquiden Mitteln zu begleichen.

Obwohl eine solche Aussage wenig Aussagegehalt hat, da aus der Bilanz keine Fäl- ligkeiten der kurzfristigen Schulden erkennbar sind, wird in der Praxis der Bilanzana- lyse der Beurteilung dieser – gewissermaßen statischen Liquidität (= Zahlungs- fähigkeit) ein beachtliches Gewicht beigemessen.

Vor allem aus einem Periodenvergleich lassen sich Schlüsse über die konkrete Li- quiditätspolitik des Unternehmens ableiten und Wertungen zur Liquiditätssituation vornehmen.

Grundlage dieses Teils der Bilanzanalyse bilden drei Liquiditätskennzahlen, die international einheitlich bestimmt und gehandhabt werden.

Kennzahl „Barliquidität” (cash ratio)

Wir bezeichnen mit liq1 den Liquiditätsgrad I zur Beurteilung der statischen Liquidität eines Unternehmens und bestimmen diese Größe als Verhältnis der verfügbaren li- quiden Mittel [EUR] zum kurzfristigen Fremdkapital [EUR]:

Liquide Mittel

Kurzfristige Schulden

Liquiditätsgrad I = [%]

* 100

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Zu den liquiden Mitteln zählen alle flüssigen Mittel wie Kassenbestand, Bankgutha- ben und Postbankguthaben, ferner diskontfähige Besitzwechsel und börsenfähige Wertpapiere des Umlaufvermögens.

Als kurzfristiges Fremdkapital werden alle Verbindlichkeiten einbezogen, die eine Restlaufzeit kleiner 1 Jahr haben. Somit gehören hierzu auch jene langfristigen Ver- bindlichkeiten, wenn die Restzahlung im betreffenden Geschäftsjahr fällig ist.

Eine Barliquidität von 25 % bis 30 % gilt gerade noch als zulässig, ab 45 % als „gut", ab 80 % als „sehr gut".

Eine Barliquidität über 100 % verweist zwar auf eine solide Liquiditätssituation, ist aber aus Sicht der Rentabilität der verfügbaren Mittel nicht besonders günstig.

Hinweis:

Für die Beurteilung von Liquiditätssituationen in der Praxis ist der Zeitraum eines Jahres zu lang. Deshalb wird der Beurteilung der 90-Tage-Liquidität mehr Aufmerk- samkeit geschenkt. In diesem Falle werden in die obige Formel zur Bestimmung der Barliquidität nur jene Mittel (in Zähler und Nenner der Formel) aufgenommen, die im Zeitraum von 90 Tagen a) als liquide Mittel verfügbar und b) als Verbindlichkeiten fällig sind.

Kennzahl „Einzugsbedingte Liquidität“ (quick ratio)

Wir bezeichnen mit liq2 den Liquiditätsgrad II zur Beurteilung der statischen Liquidi- tät einer Einrichtung und bestimmen diese Größe als Verhältnis des verfügbaren monetären Umlaufvermögens [EUR] zum kurzfristigen Fremdkapital [EUR]:

Als „monetäres Umlaufvermögen“ wird die Summe aus „liquiden Mitteln“, „Forderun- gen“ und „aktiven Rechnungsabgrenzungsposten“(ohne Disagio) eingesetzt.

Der Liquiditätsgrad 2 sollte mindestens 100 % erreichen, um gegen alle Eventualitä- ten in der Liquiditätsbelastung gewappnet zu sein.

Kennzahl „Umsatzbedingte Liquidität“ (current ratio)

Wir bezeichnen mit liq3 den Liquiditätsgrad III zur Beurteilung der statischen Liquidi- tät einer Einrichtung und bestimmen diese Größe als Verhältnis des Umlaufvermö- gens [EUR] zum kurzfristigen Fremdkapital [EUR]:

Liquide Mittel + Kurzfristige For- derungen

Kurzfristige Schulden

Liquiditätsgrad II = [%]

* 100

(20)

Der Liquiditätsgrad 3 sollte mehr als 150 % erreichen, um gegen alle Eventualitäten in der Liquiditätsbelastung gewappnet zu sein.

Liegt der Wert für liq3 weit über 200 %, dann sind die Lagerbestände zu hoch, sie binden zuviel Kapital.

Kennzahl „Working Capital“

Als Working Capital wird die Differenz zwischen dem Umlaufvermögen und den kurzfristigen Verbindlichkeiten bezeichnet.

Umlaufvermögen

./. Kurzfristige Verbindlich- keiten

= Working Capital (W. C.) Ziel: W.C. > 0

Ist das Working Capital positiv, dann wird ein Teil des Umlaufvermögens durch lang- fristiges Kapital finanziert.

3. Erfolgsanalyse 3.1 Inhalt und Ziele

Als Erfolgsanalyse bezeichnet man die zweckbestimmte Aufbereitung und systema- tische Untersuchung der Gewinn- und Verlustrechnung eines Unternehmens, die in Verbindung mit der Bilanz als Bestandteil eines Jahresabschlusses erstellt wurde, mit dem Ziel, Informationen über

 die Ertragslage des Unternehmens,

 die Rentabilität des Geschäftsbetriebes des Unternehmens,

 die Entwicklung des Umschlags von Positionen des Umlaufvermögens (Vorrä- te, Forderungen u. a.),

 die Wertschöpfung im Geschäftsbetrieb und

 die Entwicklung des Cashflows in Verbindung mit der Kapitalflussrechnung u.

a. m.

im Berichtszeitraum zu gewinnen (siehe Abb. 4).

Liquide Mittel +

Kurzfristige Forderungen + Vorräte

Kurzfristige Schulden

Liquiditätsgrad III = [%]

* 100

(21)

A Bilanz zum ... P

Vermögen

Eigen- kapital Fremd- kapital

A Bilanz zum ... P

Vermögen

Eigen- kapital

Fremd- kapital

Gewinn

Geschäftsjahr Geschäftsjahr GuV-Rechnung Betriebliche Erträge

./. Betriebliche Aufwendungen

= Betriebsergebnis + Finanzergebnis

= Ergebnis d. gewöhnl. Gesch.

+ ao Ergebnis ./. Steuern

= Jahresüberschuss/-fehlbetrag

Erfolgsanalyse Erfolgsanalyse

Unter- nehmen

Abb.4: Erfolgsanalyse

3.2 Analyse der Ertragslage

Begriff, Kennzahlen

Unter Ertragslage versteht man im Zusammenhang mit dem Jahresabschluss ein Gesamtbild aller fundamentalen Daten bezüglich der Gewinne eines Unternehmens.

Als derartige Gewinn-Kennzahlen gelten vor allem

 das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT)

 das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA)

 das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit,

 das Ergebnis vor Steuern (EBT),

 der Jahresüberschuss sowie

 die mit Gewinngrößen gebildeten Rentabilitätskennzahlen wie Eigen- und Gesamtkapitalrentabilität, ROI, ROCE u. a.

Im Rahmen der Jahresabschlussanalyse wird vor allem der Bewertung des Verhält- nisses von Jahresüberschuss [EUR/a] zum durchschnittlich eingesetzten Eigen- kapital [EUR] als Maß für die Ertragslage herangezogen.

Da auf die so skizzierte Ertragslage viele weitere Faktoren Einfluss nehmen, wollen wir im Weiteren schrittweise vorgehen und uns zunächst der Bewertung der Ertrags- lage im unmittelbaren Betriebsprozess beeinflusst durch die Vorgehensweisen der internationalen Rechnungslegung nach IFRS bzw. nach US-GAAP gehen auch deut-

(22)

sche Unternehmen mehr und mehr dazu über, für die Zwecke der Analyse und Be- wertung der Ertragslage nicht die Kennzahl "Betriebsergebnis" bzw. die Kennzahl

"Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit" zu verwenden, sondern die modifi- zierten Kennzahlen EBIT bzw. EBITDA zu ermitteln und zu bewerten.

Dies wird im Übrigen auch durch Bestimmungen im Bilanzrechtsmodernisierungsge- setz (BilMoG) unterstützt.

Kennzahlen EBIT, EBITDA

Wichtiges Ziel und Anliegen der Ermittlung der Kennzahl EBIT (Earnings Bevor Interest and Taxes) ist, den Einfluss der hauptsächlichen Finanzierungsart (Eigen- oder Fremdfinanzierung) bei der Bewertung des Erfolgs von Unternehmen zu elimi- nieren (Vergleich „nicht verschuldeter Unternehmen nach verdienten Ergebnissen vor Zinsen und Steuern“, also nach „Earnings before interest and taxes“).

Sind außer dem Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit auch die Zinsaufwen- dungen sowie die Zinserträge bekannt, dann kann die für Zwecke der Jahresab- schlussanalyse so wichtige Kennzahl EBIT wie folgt ermittelt werden:

1 Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 2 + Zinsaufwendungen

3 ./. Zinserträge

4 = EBIT (ordentliches Ergebnis vor Zinsen und Steu- ern)

Wichtiges Ziel und Anliegen der Ermittlung der Kennzahl EBITDA (Earnings Before Interest, Taxes, Depreciation and Amortization“) ist, zusätzlich zum Problem des Zinsaufwandes auch den Einfluss von Abschreibungen bei der Bewertung des Er- folgs von Unternehmen zu eliminieren (Vergleich „nicht verschuldeter Unternehmen“

nach „verdienten Ergebnissen vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen“).

Durch die weitere Eliminierung der Positionen "Abschreibungen Sachanlagen“ und

„Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte“ ermöglicht die Kennzahl EBITDA aussagekräftige Vergleiche im operativen Ergebnis aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit eines Unternehmens, und zwar nicht nur unabhängig von den Wirkungen aus steuerrechtlichen Regelungen oder von der Kapitalausstattung des Unternehmens (Zinswirkung!), sondern auch unabhängig von der Investitionsfreudig- keit oder -zurückhaltung der Unternehmen.

So ist Fakt, dass investitionsfreudige Unternehmen bei der Kennzahl "Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit" schlechter abschneiden als Unternehmen, die sich bei Investitionen zurückhalten.

Da aber Investitionen die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen sichern (sollen), kön- nen aus der Kennzahl EBITDA bessere Aussagen abgeleitet werden als beim Ver- gleich des Ergebnisses der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit lt. § 275 HGB.

(23)

3.3 Analyse der Rentabilität

Begriff

Es liegt allerdings auf der Hand, dass die Angabe der absoluten Höhe des erzielten Gewinns kaum etwas über die Ertragskraft des Geschäftsbetriebes aussagt. Der Gewinn muss in Relation zu Einsatzfaktoren gebracht werden. Dies führt zum Begriff der Rentabilität.

Unter Rentabilität ist die "Gewinnergiebigkeit" von Einsatzfaktoren im Unterneh- mensprozess zu verstehen.

Messausdruck der Rentabilität sind Kennzahlen, in denen im Zähler in jedem Falle der Gewinn G [EUR] und im Nenner der jeweilige Einsatzfaktor, zum Beispiel das eingesetzte Kapital K [EUR] steht.

Kennzahl „Eigenkapitalrentabilität“

Wir bezeichnen mit ekr die Eigenkapitalrentabilität als Maßstab zur Beurteilung der Ertragskraft des Geschäftsbetriebes einer Einrichtung und bestimmen diese Größe als Verhältnis des erzielten (bereinigten) Gewinns (vor Steuern) [EUR/a] zum durch- schnittlich eingesetzten Eigenkapital [EUR]:

Maßeinheit ist ein Prozentsatz p. a. (per anno).

Als „Gewinn“ kann der Jahresüberschuss, aber auch ein „bereinigter Jahresgewinn“

(Gewinn vor Steuern + außerordentliche Aufwendungen ./. außerordentliche Erträge) eingesetzt werden.

Als normatives Ziel wird eine Prozentzahl von 20 % p. a. und mehr angesehen. Zu beachten ist allerdings, dass diese Zahl durch die Wirkung des sog. Leverage- Effekts (siehe weiter unten) stark beeinflusst werden kann.

Kennzahl „Gesamtkapitalrentabilität“

Wir bezeichnen mit gkr die Gesamtkapitalrentabilität als Maßstab zur Beurteilung der Ertragskraft des Geschäftsbetriebes einer Einrichtung und bestimmen diese Größe als Verhältnis des „Jahresüberschusses [EUR/a] + Zinsaufwand für Fremdkapital [EUR/a]“ zum durchschnittlich eingesetzten Gesamtkapital [EUR]:

Zur Beachtung:

Gewinn

durchschnittl. Eigenkapital

Eigenkapitalrentabilität = [% p. a.]

* 100

Gewinn + Zinsaufwand

durchschnittl. Gesamtkapital Gesamtkapital-

rentabilität = [% p. a.]

* 100

(24)

Durch Einsatz der Güter, die durch das Gesamtkapital finanziert wurden, werden nicht nur der Jahresüberschuss, sondern auch der Aufwand für Fremdkapitalzinsen erwirtschaftet.

Um den Einfluss der Steuern und auch der außerordentlichen Aufwendungen bzw.

Erträge aus der Ermittlung der Gesamtkapitalrentabilität zu eliminieren, kann im Zäh- ler der Berechnungsformel die Kennzahl EBIT eingesetzt werden.

Leverage-Effekt

Unter dem Leverage-Effekt wird jene Hebelwirkung verstanden, die sich daraus ergibt, dass die Eigenkapitalrentabilität ekr [% p. a.] auch dann gesteigert werden kann, wenn der Anteil der Fremdfinanzierung der betreffenden Einrichtung zunimmt.

Voraussetzung für diese Wirkung ist, dass die Gesamtkapitalrentabilität gkr [% p. a.]

größer ist als der Zinssatz i [% p. a.] für die Aufnahme von weiterem Fremdkapital.

Dies ergibt sich aus der sog. Leverage-Formel:

Es bedeuten:

ekr Eigenkapitalrentabilität [% p. a.]

gkr Gesamtkapitalrentabilität [% p. a.]

i Zinssatz für die Aufnahme von Fremdkapital [% p. a.]

EK eingesetztes Eigenkapital [EUR]

(25)

FK eingesetztes Fremdkapital [EUR]

wenn man einen entsprechenden Perioden- oder Betriebsvergleich durchführt.

Kennzahl „Return On Investement (ROI)”

Die Kennzahl Return On Investment (ROI) gibt an, in welcher prozentualen Relation die Kennzahl EBIT zum eingesetzten Gesamtkapital steht:

Aussagefähiger wird die Kennzahl ROI in der Aufspaltung nach Umsatzrentabilität ur [%] und Umschlagszahl des Kapitals uz [-/a]

ROI = ur * uz [% p. a.]

Hieraus wird erkennbar, dass eine sinkende Umsatzrendite ur durch einen schnelle- ren Kapitalumschlag (steigende Umschlagszahl uz) ausgeglichen wird, so dass der Wert für ROI gleich bleibt (siehe Abb. 5).

Die weitere Detaillierung des in Abb. 5 dargestellten Zusammenhangs führt - wie aus Abb. 6 zu ersehen ist - zu einer hierarchischen Struktur, die unter Einsatz von MS Excel rechen- und simulationsfähig gemacht werden kann (siehe die Übungen unter Excel zu diesem Kapitel).

Gewinn

Investiertes Kapital

ROI = [% p. a]

* 100

ur =ur =

Umsatz U Umsatz U Gewinn G * 100 Gewinn G * 100

uz =uz =

Kapital K Kapital K Umsatz U Umsatz U

*

d =d =

ROIROI 100100

ROI-Kennzahlensytem ROI-Kennzahlensytem

ROI [% p. a.]

ROI [% p. a.]

[%] [/a]

[a]

Abb. 5: ROI-Kennzahlensystem

(26)

Abb. 6: Hierarchische Struktur des ROI-Kennzahlensystems

Ende

ROIROI

uzuz urur

*

GG : UU : KK

DBDB - fKfK AVAV + UVUV

-variable Kosten vkk[EUR/ME]

= Deckungsbeitrag dbk[EUR/ME]

*

Absatzmenge qk[ME]

Verkaufspreis pk[EUR/ME]

Personal- gemeinkosten, Abschreibungen, Zinsen u. a.

Immaterielle Vermögens- gegenstände, Sachanlagen, Finanzanlagen

Vorräte, Forderungen, liquide Mittel (abzüglich erhal- tener Anzahlungen)

= „Drehfelder“ (Stellgrößen)

Referenzen

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