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Projekt-Nummer 3383 Guppenrunskorporation Schwanden, Glarus Süd GL / Hochwasserschutz Guppenrunse

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Academic year: 2022

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Guppenrunskorporation Schwanden, Glarus Süd GL / Hochwasserschutz Guppenrunse ___________________________________________________________________________

Am 7. Mai 2006 ist im Kanton Glarus ein neues Zeitalter angebrochen. Überraschend befürworte- te die Landsgemeinde die Fusion von 25 Ortsgemeinden, 18 Schulgemeinden, 16 Fürsorgege- meinden und 9 Tagwen in 3 Einheitsgemeinden und sorgte für das weitreichendste Glarner Re- formvorhaben seit Jahrzehnten. Die Gegner dieses tiefgreifenden Entscheides haben jedoch in der Folge beim Bundesgericht in Lausanne Beschwerde eingereicht, der Entscheid verstosse ge- gen die Kantonsverfassung. Zeitgleich wurde eine Unterschriftensammlung gestartet, mit dem Ziel, das Drei-Gemeinden-Modell wieder rückgängig zu machen. Das verantwortliche Komitee er- zwang damit die erste vom Volk einberufene ausserordentliche Landsgemeinde seit 120 Jahren.

Am 25. November 2007 nah- men schätzungsweise 13'000 Stimmbürger die Gelegenheit wahr, ihre Meinung zu den drei Grossgemeinden noch einmal kundzutun. Mit einem grossen Mehr wurde der Ent- scheid vom 7. Mai 2006 be- stätigt, und die drei Einheits- gemeinden waren beschlos- sene Sache.

Die Reform stärkt den Kanton auf allen Ebenen und gewähr- leistet für die Bevölkerung ei- ne professionelle Infrastruktur sowie einen zeitgemässen Service Public. Fortschrittliche Schulen fördern zudem den Wohn- und Wirtschaftsstand- ort Glarnerland.

Im Sinne des Landsgemeinde- Credos "Ds Wort gilt!" hiess

es und heisst es noch, die mit dem Entscheid verbundenen Veränderungen anzupacken. Am 1. Januar 2011 hat die neue Gemeinde Glarus Süd die Verwaltung übernommen.

Die Exekutive der neuen Gemeinde ist halbprofessionell und wird durch einen Gemein-

depräsidenten, vier Departementsvorsteher und zehn Gemeinderäte bestellt. Die Verwaltung ist in den Gemeindehäusern von Mitlödi, Schwanden, Haslen und Nidfurn untergebracht.

Die Legislative ist eine grosse Gemeindeversammlung, eine Art "kleine Landsgemeinde". Es be- steht die Befürchtung, dass die kleinen Gemeinden von den grossen (Schwanden und Linthal)

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stark dominiert werden. Doch der Prozess hat erst begonnen und kann deshalb auch erst in eini- gen Jahren beurteilt werden.

Bevölkerung

1930 14'262 Einwohner 1960 14'552 Einwohner 1990 11'058 Einwohner 2000 10'334 Einwohner heute 9'240 Einwohner

Altersstruktur

0 – 15 Jahre 774 Personen 8 % 16 – 65 Jahre 6'249 Personen 68 % über 65 Jahre 2'217 Personen 24 %

Schulen

An 16 Standorten in der Grossgemeinde Glarus Süd werden 147 Kindergarten- und 432 Primar- schüler sowie 198 Real- und Sekundarschüler unterrichtet.

Gemeindefläche

Siedlungsfläche 688 ha

Landwirtschaftliche Nutzfläche 12'390 ha

Wald 12'107 ha

unproduktiv 17'935 ha

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Total 43'020 ha

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Die einzelnen Ortsteile von Glarus Süd liegen zwischen 500 und 1'300 m.ü.M. Die Gemeinde be- findet sich in den Bergzonen I bis IV und verfügt über 39 Alpen mit 3'815 Grossvieheinheiten.

Erwerbsstruktur

340 haupt- und nebenberufliche Landwirte 30 Forstwirtschaft

1'915 Handwerk und Industrie 2'415 Dienstleistungssektor 4'270 Wegpendler

1'060 Zugpendler

Vereine

Gegen 170 Vereine in der Gemeinde bieten sich für den sozialen, kulturellen und sportlichen Aus- tausch an.

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Tourismus

Glarus Süd verfügt über 829 Hotelbetten in 25 Hotels, 104 Ferienhäuser und -wohnungen, 63 Restaurants, 25 Gruppenunterkünfte und 7 Bergbahnen. Bekannte Wintersportdestinationen sind Braunwald und Elm.

Ruheliebende Feriengäste und Naturfreunde finden im gesamten Gemeindegebiet eine Fülle von Wander-, Sport- und Kulturangeboten.

Die finanzielle Situation der Gemeinde

Nettovermögen pro Kopf 2017 Fr. 2'970.15

Steuereinnahmen pro Kopf 2017 Fr. 2'715.16

Konzessionen und Regalien 2017 Fr. 2'231'393.--

Aufwandsüberschuss 2017 Fr. 418'472.--

Abschreibungen 2017 Fr. 4'037'356.--

Finanzausgleichsbeitrag 2017 Fr. 672'824.--

Steuerfuss 2017 63 % der einfachen Staatssteuer

Direkte Bundessteuer pro Kopf 2014:

Gemeinde Glarus Süd Fr. 580.--

Kanton Glarus Fr. 678.--

Schweiz Fr. 1'224.--

Die finanzielle Situation der Gemeinde Glarus Süd ist aufgrund der hohen Investitionen und der geringen Steuerkraft unvermindert angespannt. Sie ist mit Abstand die schwächste der drei Ge- meinden des Kantons, muss aber für zwei Drittel der Fläche des Kantons aufkommen.

GRK Guppenrunskorporation Schwanden

Die Guppenrunskorporation Schwanden wurde um 1889 nach einem grossen Murgangereignis gegründet und hat heute rund 560 Mitglieder. Ihr Zweck ist die Sicherung der Runse für die Ab- wehr von Hochwasser- und Murganggefahren innerhalb der Perimetergrenze. Ausserdem ist sie verantwortlich für die Ausführung von erforderlichen Verbauungsarbeiten, den Unterhalt von Bau- werken sowie die Offenhaltung der Runsen.

Die bestehende Korporation hatte seit Langem keine Funktion mehr. In den letzten Jahren wurden deren Pflichten von der ehemaligen Gemeinde Schwanden wahrgenommen, was aber seit dem Landsgemeindebeschluss von 2014 nicht mehr möglich ist (der Hochwasserschutz muss im gan- zen Kanton von Korporationen getragen werden). Deshalb musste sie 2015 wieder reaktiviert werden, mit einem aktiven neuen Vorstand, neuen Statuten und neuer Rechnung.

Die finanzielle Situation der Guppenrunskorporation Schwanden 2017 sieht wie folgt aus:

Besondere Einnahmen Fr. 158'096.25

Besondere Ausgaben Fr. 158'140.50

Ausgabenüberschuss Fr. 44.25

Flüssige Mittel Fr. 14'045.45

Schulden Fr. 0.--

Rückstellungen und Reserven Fr. 14'139.25

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Projekt

Die Guppenrunse ist ein gefährlicher Wildbach, der grosse Murgänge und Murgangfrachten von mehreren 10'000 m3 führen kann. Die aktuelle Gefahrenkarte zeigt, dass sich grosse Teile der Dörfer Mitlödi und Schwanden in einem Gefahrengebiet befinden. Es werden grosse Risiken und Schutzdefizite ausgewiesen.

Heftige Unwetter im Juni 2010 und Oktober 2011 führten zu massiven Schäden an den teilweise über 120 Jahre alten Verbauungen der Guppenrunse. Die Gemeinde Glarus Süd hat nach diesen Unwetterereignissen für ca. 2 Mio. Franken Sofortmassnahmen umgesetzt, um Folgeschäden zu reduzieren. Diese Massnahmen wurden von der Patenschaft damals mit Fr. 150'000.-- aus dem Unwetterfonds unterstützt.

Um den Hochwasserschutz aber wieder vollständig herzustellen, müssen weitere grosse Investiti- onen in Schutzbauten getätigt werden. Erste Kostenschätzungen zeigten, dass die Wiederin- standstellung der ursprünglichen Sperrentreppen (v.a. im hochgelegenen, schwer zugänglichen Sienentobel in 900 - 1'300 m.ü.M., an der Flanke des Vorder-Glärnisch) für rund Fr. 20 Mio. nicht kosteneffizient ist und somit von Bund und Kanton nicht subventioniert würde.

Die neu gebildete Guppenrunskorporation (in Zusammenarbeit mit Kanton und Gemeinde Glarus Süd) hat sich deshalb zum Grossprojekt‚ Geschieberückhalteräume und Murgangbremsen

"Bluemerberg-Enneteggen" entschieden (ca. 760 m.ü.M., westlich Schwändi, mit Platz für 200'000 m3 Gesamtfracht). Die Geschieberäume werden mit bis zu 10 m hohen und über 100 m langen Dämmen abgeschlossen.

Die Wildbachverbauungen oberhalb werden weitgehend aufgegeben (nur Sicherung einzelner Sohlenfixpunkte usw.); die Verbauungen unterhalb werden instandgestellt (Sicherung und Sanie- rung Wildbachschale).

Ein Notablagerungskonzept für die Räumung der gefüllten Rückhaltebecken ist in Vernehmlas- sung beim Landrat. Der nächstgelegene Notablagerungsplatz ist bei Schwändi in 200 - 300 m Dis- tanz.

Das anfallende Geschiebe in den insgesamt drei Rückhaltebecken wird dort bereits nach Art bzw.

Gesteinskörnung vorsortiert und kann grösstenteils durch die Bauindustrie wiederverwertet wer- den.

Durch den Bau der beiden Geschieberückhalteräume müssen die Gewässerschutzzonen der Maienbrunnen- und Wyggelenquellen aufgehoben werden, was Anpassungen bei der Wasser- versorgung bedingt; z.B. an der Leitung im Sienentobel, bei der Wasserversorgung im Gebiet Enneteggen, die neue Verbindungsleitung Schwanden-Schwändi usw. Diese Massnahmen sind Bestandteil des Gesamtprojektes; deren Restkosten werden vor allem von der Gemeinde Glarus Süd übernommen.

Auswirkungen auf Landschaft und Natur

Die neuen Geschieberückhalteräume führen lokal zu einer massiven Geländeumgestaltung. Sie sind jedoch in einer natürlich vorhandenen Mulde der Guppenrunse geplant und liegen damit ge- genüber ihrer weiteren Umgebung vertieft. Sie verändern das Landschaftsbild nur wenig und sind fast nur von der gegenüberliegenden Talseite einsehbar (z.B. von Sool und vom Tannen-

berg/Schwandenturm).

Die Aufgabe der alten Verbauungen im oberen Runsenteil ermöglicht die Wiedererlangung einer natürlichen Dynamik, wo Erosions- und Ablagerungsprozesse den Gewässerraum bezüglich Flora und Fauna neu gestalten können. Die Bauausführung wird durch eine Fachperson Ökologie be- gleitet.

Die Baubewilligung wurde am 31. Januar 2018 erteilt.

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Mit den Rodungsarbeiten wurde am 5. März 2018 und kurze Zeit später mit der Wasserversor- gung begonnen. Geplant ist, dass die Arbeiten Ende 2021 fertig gestellt werden können.

Kosten und Finanzierung

Wasserbauliche Massnahmen

Blockrampe/Fusssicherung Sperren Fr. 150'000.--

Vorsperre zur Sicherung Fr. 320'000.--

Geschieberückhalteräume Enneteggen/Blumerberg Fr. 5'750'000.-- Wiederinstandstellung Wildbachkanal Enneteggen Fr. 200'000.-- San. Wildbachschale Enneteggen-Eichwald Fr. 90'000.-- Neue Sperre unterhalb Sammler Chatzbrand Fr. 180'000.-- San. Wildbachschale zwischen Eichwald und Linth Fr. 60'000.-- ________________

Fr. 6'750'000.-- Wasserversorgung

Neue Pumpenleitung Schwanden-Schwändi Fr. 1'000'000.--

Leitungsbrücke Sienentobel Fr. 550'000.--

Anpassungen Wasseranschlüsse Private Fr. 300'000.-- Anpassungen Wasserversorgung Enneteggen Fr. 350'000.-- ________________

Fr. 2'200'000.-- ______________

Gesamtkosten Fr. 8'950'000.--

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Die Finanzierung ist folgendermassen vorgesehen:

Gesamtkosten Fr. 8'950'000.--

./. Subvention Bund Fr. 3'892'500.--

./. Subvention Kanton Fr. 2'595'000.--

./. Beitrag der Gemeinde Glarus Süd Fr. 475'000.-- ./. Eigenleistungen in Form von Arbeit Fr. 50'000.-- ________________

Restkosten Fr. 1'937'500.--

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Für die Deckung der verbleibenden Restkosten von Fr. 1'937'500.-- wurde ein Bankkredit über 20 Jahre, mit einer jährlichen Amortisation von ca. Fr. 100'000.-- aufgenommen.

Der Hochwasserschutz wird immer wichtiger, die Klimaveränderungen stellen uns alle vor neue Herausforderungen. Die Guppenrunskorporation Schwanden wird viele Jahre mit den Bauarbeiten beschäftigt sein, und die Kosten werden sie stark belasten.

Wir können Ihnen deshalb eine Hilfeleistung dieses wichtigen Projektes sehr empfehlen.

Bis heute durften wir für dieses Projekt Spenden in der Höhe von Fr. 557'677.60 entgegenneh- men.

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