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Zuordnung von Leistungen zum Unternehmen

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Stand: 11.02.2014 | Alle Beiträge sind nach bestem Wissen zusammengestellt | Eine Haftung für deren Inhalt kann jedoch nicht übernommen werden | © KÜFFNER MAUNZ LANGER ZUGMAIER

Aufteilungsgebot: Werden vertretbare Sachen oder Leistungen teilunternehmerisch verwendet, ist entspre- chend der beabsichtigten Verwendung aufzuteilen. Das Aufteilungsgebot gilt ebenfalls, wenn der Unternehmer beabsichtigt, einen Gegenstand teilunternehmerisch zu verwenden, und die nichtunternehmerische Tätigkeit in einer nichtwirtschaftlichen Tätigkeit i.e.S. besteht.

Zuordnungswahlrecht: Ist beabsichtigt, einen Gegen- stand teilunternehmerisch zu verwenden, und handelt es sich bei der nichtunternehmerischen Tätigkeit um ei- ne unternehmensfremde, hat der Unternehmer ein Z u- ordnungswahlrecht. Er kann den Gegenstand

- insgesamt seinem Unternehmen zuordnen oder - in vollem Umfang im nichtunternehmerischen Be-

reich belassen oder

- im Umfang der unternehmerischen Verwendung seiner unternehmerischen Tätigkeit zuordnen.

Beträgt die unternehmerische Nutzung jedoch nicht min- destens 10 %, gilt das Zuordnungsverbot.

2. Zuordnungsschlüssel

Bei teilunternehmerischer Verwendung ist der Aufteilungs- schlüssel nach § 15 Abs. 4 UStG analog als Zuordnungs-

Zuordnung von Leistungen zum Unternehmen

Mit seinem Schreiben vom 02.01.2014 hat das BMF sehr ausführlich auf 62 Seiten die Grundsätze der Zuordnung von Leistungen zum Unternehmen dargestellt und den UStAE in Abschn. 15.2c grundlegend überarbeitet.

1. Zuordnungsregeln

Leistungen können vollständig für die unternehmerische oder die nichtunternehmerische Tätigkeit bezogen werden, oder zum Teil für die unternehmerische und zum Teil für die nichtunternehmerische Tätigkeit (sog. teilunternehmerische Verwendung). Die nichtunternehmerische Tätigkeit umfasst die nicht-wirtschaftliche Tätigkeit im erweiterten Sinne (z. B.

bloße Beteiligungsverwaltung) und die unternehmensfrem- de Tätigkeit (z. B. Entnahmen für den privaten Bedarf). Der Unternehmer kann einen Vorsteuerabzug nur dann geltend machen, wenn und soweit er die bezogene Leistung für seine unternehmerische Tätigkeit verwendet. Entsprechend der beabsichtigten Verwendung gelten folgende Zuord- nungsregeln:

Zuordnungsgebot: Wird die Leistung ausschließlich für die unternehmerische Tätigkeit bezogen, ist sie voll- ständig dem Unternehmen zuzuordnen.

Zuordnungsverbot: Werden Leistungen ausschließlich für die nichtunternehmerische Tätigkeit bezogen, ist eine Zuordnung zum Unternehmen ausgeschlossen.

Für den Vorsteuerabzug maßgebliche Zuordnungsgrundsätze

Ein Vorsteuerabzug ist nur möglich, soweit Leistungen dem Unternehmen zugeordnet werden können. Im Schreiben vom 02.01.2014 stellt das BMF die Grundsätze der Zuordnung zum Unternehmen dar. Insbesondere bei Baumaßnahmen ist darauf zu achten, rechtzeitig bis zum 31.05. des Folgejahres die Zuordnungswahlrechte auszu- üben. Anderenfalls besteht das Risiko, dass Vorsteuern nicht mehr geltend gemacht werden können.

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wahlrecht hat, muss er bereits beim ersten Leistungsbezug eine Zuordnungsentscheidung treffen.

4.1 Vornahme des Vorsteuerabzugs bis 31.05.

Die Geltendmachung des Vorsteuerabzugs ist ein gewicht i- ges Indiz für die Zuordnung zum Unternehmen. Dokumen- tiert wird dies im Rahmen der Umsatzsteuer- Jahreserklärung, die bis spätestens 31.05. des Folgejahres abzugeben ist. Bis zu diesem Termin können unterjährig getroffene Zuordnungsentscheidungen noch korrigiert we r- den. Verlängerungen der Abgabefrist für Steuererklärungen gelten jedoch nicht für die Vornahme der Zuordnungsent- scheidung.

4.2 Andere Beweisanzeichen

Nur wenn ein Vorsteuerabzug nicht möglich ist, können andere Beweisanzeichen für die Zuordnung herangezogen werden. Der An- und Verkauf unter dem Firmennamen, die betriebliche Versicherung des Gegenstandes oder seine bilanzielle und ertragssteuerliche Behandlung können Indi- zien für die Zuordnung zum Unternehmen sein.

Ist bei der Anschaffung oder der Herstellung eines Gebäu- des ein Vorsteuerabzug nicht möglich, kann der Unterneh- mer mittels einer schriftlichen Erklärung gegenüber dem Finanzamt dokumentieren, in welchem Umfang er das Ge- bäude dem Unternehmen zuordnet. Auch diese Dokumenta- tion der Zuordnung hat spätestens bis zum 31.05. des Fol- gejahres zu erfolgen.

Insbesondere bei Herstellungsvorgängen, die sich über mehrere Jahre erstrecken, ist die Zuordnungsfrist bis 31.05.

zu beachten. Anderenfalls gilt der Gegenstand als nicht zugeordnet, sodass der Vorsteuerabzug für alle Leistungs- bezüge bis zur Änderung der Zuordnung verloren geht.

schlüssel anzuwenden. Demnach hat der Unternehmer den unternehmerischen Nutzungsanteil sachgerecht zu schät- zen. Bei Gebäuden gilt der Flächenschlüssel als sachge- rechter Aufteilungsmaßstab. Die Anwendung des Umsatz- schlüssels kommt nur dann in Betracht, wenn bei einem Gebäude die Nutzflächen nicht wesensgleich sind. Dies ist z. B. bei Photovoltaikanlagen der Fall. Hier ist auf das Ver- hältnis der (ggf. fiktiven) Vermietungsumsätze für die Dach- und Gebäudeinnenfläche abzustellen.

3. Zuordnungsobjekt

Der Unternehmer hat grundsätzlich für jeden Leistungsb e- zug eine Zuordnungsentscheidung zu treffen. Neben der Anschaffung bzw. Herstellung eines Gegenstandes sind auch Erhaltungsaufwendungen zuordnungspflichtig. Die ertragssteuerliche Umqualifizierung in anschaffungsnahe Herstellungskosten ist umsatzsteuerlich unbeachtlich. Auch nachträgliche Herstellungskosten bilden ein eigenständiges Zuordnungsobjekt. Wird ein bestehendes Gebäude um neue Gebäudeteile erweitert (z. B. Aufstockung, Anbau), ist für die Zuordnung der nachträglichen Herstellungskosten aus- schließlich auf die Verwendungsverhältnisse der neuen Gebäudeanteile abzustellen. Einheitlich zu beurteilen sind dagegen zeitlich gestreckte Herstellungsvorgänge. Hier ist einheitlich die beim Bezug der einzelnen Leistungen beste- hende Verwendungsabsicht für den später fertiggestellten Gegenstand zu berücksichtigen. Des Weiteren liegen eigen- ständige Zuordnungsobjekte vor, auch wenn es sich dabei um wesentliche Bestandteile des Gebäudes handelt, z. B.

Photovoltaikanlagen, Blockheizkraftwerke und B etriebsvor- richtungen.

4. Dokumentation der Zuordnungsentscheidung In den Fällen, in denen der Unternehmer ein Zuordnungs-

KÜFFNER MAUNZ LANGER ZUGMAIER Rechtsanwaltsgesellschaft mbH | Unterer Anger 3 | D -80331 München Tel.: +49 (0) 89 / 217 50 12 – 20 | Fax: +49 (0) 89 / 217 50 12 – 99 | www.kmlz.de | office@kmlz.de

Ansprechpartner: Eveline Beer Rechtsanwältin, Steuerberaterin

Tel.: 089 / 217 50 12 - 35 eveline.beer@kmlz.de

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