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Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns

05 |19

KVB FORUM

GESUNDHEITS- REGIONEN plus

Neue Konzepte für die Versorgung in Stadt und Land

NACHWUCHSFÖRDERUNG: Seminar zur Praxisgründung an Universitäten

RECHT INTERESSANT: Arzt braucht keine AU-Bescheinigung weiterleiten

PATIENTENORIENTIERUNG: Achtes Bayerisches Fibromyalgie-Forum

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EDITORIAL 22

Dr. med. Krombholz

Vorsitzender des Vorstands Dr. med. Schmelz

1. Stellv. Vorsitzender des Vorstands Dr. med. Ritter-Rupp

2. Stellv. Vorsitzende des Vorstands

Ihr KVB-Vorstand

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen,

auf der Internetseite des Bayerischen Gesundheitsministeriums findet sich ein schöner Satz, den wir an dieser Stelle gerne zitieren und aufgreifen möchten: „In Bayern leben die Men- schen im Vergleich zu anderen Bundesländern länger und gesünder.“ Dass dies so ist, liegt auch daran, dass wir den Bürgerinnen und Bürgern im Freistaat tatsächlich eine flächen- deckende, wohnortnahe haus- und fachärztliche sowie psychotherapeutische Versorgung anbieten können. Nicht zuletzt dank Ihres täglichen Engagements in den Praxen haben wir in Bayern eine sehr umfassend ausgebaute ambulante Versorgung. Vieles, was andernorts nur stationär erbracht werden kann, wird hier durch ambulant tätige Kolleginnen und Kolle- gen geleistet.

Es ist dem Ministerium und allen voran Ministerin Melanie Huml hoch anzurechnen, dass sie den eingangs zitierten Worten auch Taten folgen lassen. Mit der Etablierung eigener Förderprogramme und der Einrichtung der Gesundheitsregionenplus wurden Maßnahmen ergriffen, um eine Niederlassung als Arzt oder Psychotherapeut auf dem Land attraktiver zu gestalten. Das ist durchaus in unserem Sinne, denn noch vor einigen Jahren war der in vielen Regionen immer stärker zunehmende Ärztemangel von Politik und Krankenkassen eher negiert worden. Diese Zeiten haben sich geändert und es ist inzwischen allen Akteuren im Gesundheitswesen klar, dass es einer gemeinschaftlichen Anstrengung bedarf, um die exzellente ambulante Versorgung auch weiterhin aufrecht zu erhalten und auszubauen. Wel- che Rolle die vom Bayerischen Gesundheitsministerium im Jahr 2015 initiierten und seither geförderten Gesundheitsregionenplus dabei spielen, können Sie im Titelthema dieser Aus- gabe von KVB FORUM nachlesen.

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Wichtiges für die Praxis

ZITAT DES MONATS ZAHL DES MONATS

520

Millionen Euro

haben die gesetzlichen Krankenkassen in die Bereiche Prävention und Gesundheitsförde- rung im Jahr 2017 investiert, das entspricht 7,17 Euro je Versicherten.

(Quelle: Präventionsbericht 2018 von GKV-Spitzenverband und Medizinischem Dienst Spitzenverband)

„Es ist doch klar, dass kein Medi- ziner nur 20 Stunden, sondern im Schnitt weit mehr als 40 Stunden pro Woche arbeitet.“

Franz Knieps, Vorstand des Dachverbands der Betriebskrankenkassen (Quelle: Der Tagesspiegel

vom 19. März 2019)

Patientenvertreter und Verbände weisen derzeit auf das Volks- begehren „Stoppt den Pflegenotstand an Bayerns Kranken- häusern“ hin. Im ver- gangenen Jahr hatten die Initiatoren über 100.000 Unterschrif- ten gesammelt, um auf die Missstände in der Pflege hinzu- weisen und mehr Personal für die Kliniken einzufordern. Aus Sicht des Vorstands der KVB ist es im Sinne einer funktionierenden, sektoren- übergreifenden Versorgung wichtig, dass die Patienten in den Kranken- häusern pflegerisch umfassend gut versorgt werden, bevor sie von den niedergelassenen Ärzten und Psychotherapeuten zur ambulanten Weiter- behandlung übernommen werden. Die gesammelten Unterschriften für ein Volksbegehren wurden Anfang März beim Bayerischen Innenministe- rium eingereicht. Sofern dieses die Zulassung erteilt, werden die Unter- schriftenlisten in den nächsten Wochen in Bayerns Rathäusern ausliegen.

Mehr Informationen dazu finden Sie online unter www.stoppt-pflegenot- stand.de

Redaktion

AKTIV GEGEN DEN NOTSTAND IN DER PFLEGE

Sonographie-Antrag im

Mitgliederportal „Meine KVB“

Künftig steht Ihnen mit dem Online-Antrag Sono- graphie im Mitgliederportal „Meine KVB“ eine schnelle und einfache Möglichkeit zur Beantragung Ihrer Sonographie-Genehmigung zur Verfügung.

Der Online-Antrag kann von allen Mitgliedern ver- wendet werden, die für sich selbst beziehungsweise für ihre Angestellten einen Antrag stellen möch- ten. Momentan arbeiten wir daran, den Kreis der Antragsteller zu erweitern, sodass in Zukunft auch Anträge für MVZ-Ärzte gestellt werden können. Die Vorbefüllung mit Ihrem Namen und Ihrer Praxis- adresse sowie den Daten zu Ihrer Praxistätigkeit machen das Ausfüllen einfacher. Auch Ihre Be- triebsstätten werden angezeigt, sodass Sie den gewünschten Tätigkeitsort ganz einfach mit einem Klick auswählen können.

Sie finden den Antrag im Mitgliederportal unter der Kachel „Formulare und Anträge“. Dieser bietet Ihnen folgende Vorteile:

Antragstellung Schritt für Schritt mit dem Antragsassistenten

„ Vorbefüllung der persönlichen Daten, Tätigkei- ten und Betriebsstätten

„ Intuitive Gestaltung

„ Übersicht über alle einzureichenden Unterlagen

„ Plausibilitätsprüfung

Momentan arbeiten wir mit Hochdruck an der Optimierung des Antrags: Neben weiteren Ziel- gruppen für die Antragstellung ist das Ziel, dass Sie demnächst notwendige Unterlagen einfach per Klick hochladen können. Künftig sollen auch wei- tere Anträge online bereitgestellt werden.

Wir freuen uns über Ihre Anregungen und Verbes- serungsvorschläge. Bitte schicken Sie uns diese an mitgliederportal@kvb.de.

Christina Brehme (KVB)

VERTRETERVERSAMMLUNGEN 2019

Die Vertreterversammlungen der KVB im Jahr 2019 finden an folgenden Terminen in der Elsenheimerstraße 39, 80687 München statt:

„ Mittwoch, 5. Juni 2019

„ Samstag, 23. November 2019

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4 INHALTSVERZEICHNIS

16 Kommunalbüro berät zur ärztlichen Versorgung Gastkommentar des Büroleiters Gunnar Geuter zu den ambulan- ten Gestaltungsmöglichkeiten von Kommunen

KVB INTERN

18 KVB-Vertreterversammlung:

Gesetz in der Kritik Intensive Diskussionen zum Terminservice– und Versorgungs- gesetz und Kritik am „politischen Aktionismus“

10 Der KVB in den Gesundheits- regionenplus ein Gesicht geben Interview mit zwei Regionalen Vorstandsbeauftragten der KVB zu deren ärztlicher und gesund- heitspolitischer Beteiligung 13 Die Gesundheitsregionenplus

und ihre Projekte

Wie lokale Akteure versuchen, passgenaue – und vor allem nachahmenswerte – Lösungen für die Herausforderungen vor Ort zu finden

TITELTHEMA

6 Regional Gesundheit fördern Mit dem Konzept Gesundheits- regionplus soll die medizinische Versorgung und Prävention im Freistaat weiter verbessert wer- den. Regionale Netzwerke unter Einbindung von Hausärzten, Fach- ärzten und Psychotherapeuten sollen hierfür auf kommunaler Ebene Sorge tragen

8 Die KVB – Partner im Netzwerk der Gesundheits- regionenplus

Als Pflichtmitglied ist die KVB an dem bayernweiten Netzwerk regionaler Akteure beteiligt und hat sich als Ansprechpartner rund um die ambulante Versor- gung etabliert

Die Gesundheits- regionenplus wid- men sich vorran- gig den Hand- lungsfeldern Ge- sundheitsförde- rung, Prävention und Gesundheits- versorgung

6

Innovative Pro- jekte sind das A und O einer Gesundheits- regionplus und werden von der Fachlichen Leit- stelle des LGL beratend beglei- tet

13

Die Vertreter- versammlung der KVB widmete sich in ihrer März- Sitzung vor allem dem Termin- service- und Ver- sorgungsgesetz

18

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PATIENTENORIENTIERUNG 30 Achtes Bayerisches

Fibromyalgieforum

Auch in diesem Jahr konnten sich Betroffene und ihre Angehörigen mit Vertretern der Selbsthilfe und Mitgliedern der KVB über das Fibromyalgie-Syndrom aus- tauschen

KURZMELDUNGEN

32 ZI verleiht Innovationspreise 2019

32 Bayerischer Tag der Telemedizin

33 IMPRESSUM

34 KVB SERVICENUMMERN VERSORGUNG FÖRDERN

26 Hausärzte nutzen Chancen in Ingolstadt Süd

Ein Arztehepaar hat sich dort vor einem Jahr seinen Wunsch nach einer Niederlassung auf dem Land erfüllt

RECHT INTERESSANT 28 Arzt braucht keine AU-

Bescheinigung weiterleiten Um den Anspruch auf Kranken- geld nicht zu verwirken, muss der Patient und nicht der Arzt die Krankenkasse rechtzeitig über die Krankmeldung informieren 20 Praxisgründungsseminare

an Universitäten

Mit dem Seminar „Arzt und Unter- nehmer“ bieten drei bayerische Universitäten ihren Medizinstu- denten Antworten auf die Frage

„Wie führe ich eine Praxis?“

VERORDNUNG 22 Lieferengpässe bei

Arzneimitteln?

Subjektiv wahrgenommene Lieferengpässe bei Medika- menten haben in Deutschland unterschiedliche Ursachen

DMP

24 DMP-Feedbackberichte im Nachrichtencenter

Im Mitgliederportal „Meine KVB“

können die Praxen ihre neugestal- teten Feedbackberichte jetzt jeder- zeit schnell und sicher abrufen

Patienten, die vom Arzt eine AU-Bescheini- gung erhalten, müssen diese selbstständig und fristgerecht bei ihrer Kasse einreichen

28

20

Junge Medizinstu- denten werden im Hörsaal kaum auf die Heraus- forderungen einer Niederlassung vorbereitet. Drei Universitäten schaffen Abhilfe

Die Ursachen für Fibromyalgie sind weiterhin unge- klärt. Entspre- chend schwierig ist eine Diagnose

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TITELTHEMA 6

D

ie lokalen Versorgungs- strukturen und Präventions- angebote unterscheiden sich im Freistaat zum Teil enorm.

Vor diesem Hintergrund will die Staatsregierung durch eine aktive Einbindung aller wichtigen Akteure vor Ort maßgeschneiderte Lösungs- vorschläge entwickeln, die auch bei der Bevölkerung eine hohe Akzeptanz und Bindungswirkung entfalten.

Die KV Bayerns wurde dabei vom Staatministerium von Anfang an als einziger überregionaler Player bereits in der Mustergeschäftsord- nung der Gesundheitsregionenplus fest verankert und kann so durch ihr umfangreiches Fachwissen – beispielsweise zur Versorgungs- situation, zur Bedarfsplanung und zu den rechtlichen Rahmenbedin- gungen – einen wertvollen Beitrag leisten.

Die Gesundheitsregionenplus kön- nen zudem auf teilweise seit Jah- ren bestehende Ansätze zurück- greifen, wie etwa „Gesundheits- regionen“, „Regionale Gesundheits- konferenzen“ und „Gesunder Land- kreis – Runde Tische zur Gesund- heitsförderung“, und sollen Syn- ergien erzeugen sowie Doppel- strukturen abbauen.

Das Staatsministerium fördert teil- nehmende Regionen über einen Zeitraum von fünf Jahren mit 50.000 Euro jährlich. Die ersten Gesundheitsregionenplus gingen im April 2015 an den Start, mittler- weile gibt es bereits 50 davon, eine Flächendeckung wird angestrebt.

Die Schwerpunkte liegen eindeutig bei der Gesundheitsversorgung, -förderung und Prävention. Zusätz- liche Themen können aber entspre- chend den lokalen Gegebenheiten aufgegriffen werden.

Gesundheitsförderung und Prävention

Angesichts der Demografie nimmt die Nachfrage nach Gesundheits- leistungen je Einwohner stetig zu.

Prävention und Gesundheitsförde- rung könnten das medizinische Versorgungssystem dabei sinnvoll entlasten. Effektive Präventions- politik muss aber darüber hinaus auch gesundheitsfördernde Lebens- und Umweltverhältnisse schaffen, neben einer Verhaltens- ist also

Mit dem Konzept Gesundheitsregionen

plus

will das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege seit 2015 die medizinische Versorgung und Präven- tion im Freistaat weiter verbessern. Die regionalen Netzwerke sollen auf kom- munaler Ebene die Gesundheit der Bevölkerung fördern. Wie dabei die nieder- gelassenen Haus- und Fachärzte sowie Psychotherapeuten mit ins Spiel kommen, behandeln die folgenden Artikel des Titelthemas.

REGIONAL GESUNDHEIT FÖRDERN

Gesundheitsregionenplus geförderte Regionen

Quelle: Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung, Stand Januar 2019

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auch eine Verhältnisprävention er- forderlich. Gerade Letztere ist ein- deutig eine gesamtgesellschaftli- che Aufgabe.

Im Bereich der Gestaltung gesund- heitsförderlicher Lebenswelten kommt der Zusammenarbeit von Kreis- und Stadt- beziehungsweise Gemeindeebene eine zentrale Be- deutung zu. Wichtig ist außerdem eine Evaluierung von Präventions- maßnahmen, sodass wirklich nur Programme mit echtem Mehrwert zum Zug kommen. Die Zielgruppe der sozial Benachteiligten mit ihrem großen Präventionspotenzial soll besondere Berücksichtigung fin- den.

Gesundheitsversorgung Beim Themenfeld Gesundheitsver- sorgung geht es nicht nur um die Gestaltung der regionalen kurati- ven Versorgung, sondern idealer- weise auch um die bessere Ver- knüpfung von Gesundheitsförde- rung und Prävention, Kuration, Re- habilitation und Pflege. Dazu gehört auch eine gute Palliativ- und Hospiz- versorgung. Bereits heute sind Kommunen vielfach als Träger von Krankenhäusern und Pflegeeinrich- tungen unmittelbar in die regionale Gesundheitsversorgung eingebun- den. Bei der Strukturierung der Krankenhausversorgung sowie bei einem Gesamtangebot über die Sek- torengrenzen zwischen ambulan- tem und stationärem Bereich hin- weg kommt der kommunalen Ebene deshalb eine wichtige Rolle zu.

Standortfaktoren

Die Kommunen haben als Träger der Daseinsvorsorge einen ganz ent- scheidenden Part bei der attrakti- ven Gestaltung der Lebens- und Arbeitsbedingungen. Auch in den Gesundheitsregionenplus sind diese Standortfaktoren von großer Be- deutung. Deswegen ist eine Ver-

besserung der Rahmenbedingun- gen eine weitere Aufgabe der Kom- munen. Schließlich sind eine gute Infrastruktur und ein funktionieren- der öffentlicher Nahverkehr Grund- voraussetzung für die Mobilität der örtlichen Bevölkerung. Dies spielt auch für die Wege der Patienten zum Arzt eine Rolle. Auch weitere Rahmenbedingungen - eine gute Schullandschaft, attraktive Ort- schaften und Einkaufsmöglich- keiten sowie eine gute Kinder- betreuung als Basis für Familien- freundlichkeit - können von den Kommunen beeinflusst werden und sind im Wettbewerb um Fachkräfte sehr wichtig. Schließlich muss eine Region auch mit den eigenen Stär- ken werben und diese bei poten- ziellen Interessenten bekannt ma- chen.

Organisation und Strukturen Die geförderten Regionen sind ver- pflichtet, eine Geschäftsstelle so- wie ein Gesundheitsforum zur Pla- nung und Steuerung in der Region sowie Arbeitsgruppen einzurichten.

Den Vorsitz im Gesundheitsforum hat der Landrat beziehungsweise der Oberbürgermeister inne. Das zeigt auch die Bedeutung, die die Staatsregierung den Gesundheits- regionen beimisst. Zudem müssen die Regionen jährlich einen Um- setzungsplan aufstellen. Dieser ist die Planungsgrundlage für alle re- gionalen Aktionen und wird vom Bayerischen Landesamt für Ge- sundheit und Lebensmittelsicher- heit überprüft.

An den Gesundheitsregionenplus sollen Vertreter aller Einrichtungen mitwirken, die vor Ort an der ge- sundheitlichen Versorgung und der Prävention wesentlich Anteil haben. Von der Teilnahme einzel- ner Akteure und Leistungsträger wird dabei abgesehen. Vorstell- bare Teilnehmer sind zum Beispiel ein ärztlicher Kreisverband, die

(Zahn-) Ärztekammer, die Psycho- therapeutenkammer, Vertreter der regionalen Krankenhäuser, Patien- tenvertreter, Träger ambulanter nichtärztlicher Leistungen, Einrich- tungen der Gesundheitsvorsorge sowie die gesetzliche Kranken-, Pflege-, Renten- und Unfallver- sicherung.

Rolle der KV Bayerns

Die KVB unterstützt das Projekt Gesundheitsregionenplus, da Städte und Landkreise wertvolle Impulse zur Unterstützung und Verbesse- rung der ambulanten Versorgung in der Region beitragen können, und steht für Fragen rund um die Themen vertragsärztliche/-psycho- therapeutische Versorgung, Sicher- stellung, Bereitschaftsdienst und Notarztdienst zur Verfügung. Die KVB muss jedoch die ambulante Versorgung in ganz Bayern im Blick haben. Entscheidungen und Be- schlüsse, die für eine Region zu einer möglichen Verbesserung der Versorgungssituation führen, könn- ten in anderen Regionen die ent- gegengesetzte Wirkung entfalten.

Deshalb beschränkt sich die KVB auf eine beratende Funktion in den Gesundheitsregionenplus und nimmt nicht als Vollmitglied mit Stimmrecht an den Gesundheits- foren teil.

Weitere Informationen finden Sie unter www.stmgp.bayern.de/

meine-themen/fuer-kommunen/

gesundheitsregionen-plus/

Redaktion

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8

A

ls das Staatsministerium für Gesundheit und Pflege in einem ersten Konzept Ende 2014 die Gesundheitsregio- nenplus skizzierte, war die Skepsis auf der KVB-Seite relativ groß. Die KVB war schließlich als einziger überregionaler Akteur als unver- zichtbares Mitglied in den Gesund- heitsregionenplus verankert. Bei da- mals 24 Regionen schien das eine

nur schwer zu bewältigende Auf- gabe. Schnell konnte die KVB je- doch eine Art der Zusammenarbeit etablieren, die die Gesundheits- regionenplus auch für sie selbst zu einem fruchtbaren Konzept wer- den ließen. Denn gerade in den Arbeitskreisen zur medizinischen Versorgung hat sich gezeigt, dass die Expertise der KVB zu Fragen der Bedarfsplanung und Sicher- stellung, aber auch zu allen Fragen rund um die ambulante medizini- sche Versorgung unverzichtbar ist.

Folgen des ärztlichen Nachwuchsmangels

Viele Gesundheitsregionenplus be- schäftigen sich zum ersten Mal in- tensiv mit der ambulanten ärztli- chen und psychotherapeutischen Versorgung – und folgen damit einem Trend. Denn die Kommunen werden in den letzten Jahren immer stärker dazu gedrängt, sich mit diesem Thema auseinanderzuset- zen. Dazu trägt auch der Nach- wuchsmangel bei, der sich im ärzt- lichen und psychotherapeutischen Bereich abzeichnet. Schließlich re- agiert die Bevölkerung äußerst sen- sibel auf Änderungen in der ge- wohnten medizinischen Versorgung vor Ort. Die Staatsregierung ist darauf eingegangen und hat neben den Gesundheitsregionenplus auch das Kommunalbüro für die ärztliche Versorgung gegründet (siehe Seite 16). Trotz der wichtigen Arbeit, die diese staatliche Stelle leistet, ist es von großer Bedeutung, dass auch die KVB den Regionen als An- sprechpartner zur ambulanten Versorgung zur Verfügung steht.

Gerade zu Beginn einer neuen Gesundheitsregionplus stellen sich viele Fragen über die Regelungen in der ambulanten ärztlichen Ver- sorgung. Während viele Regionen im Bereich Prävention und Gesund-

heitsförderung oft sehr schnell mit innovativen Projekten aufwarten können, erschweren die komplexen Regelungen im Bereich der medi- zinischen Versorgung einen direk- ten Zugang. Daher liegt für die KVB der Fokus darauf, insbeson- dere den neuen Regionen in der Startphase intensiv als Ansprech- partner zur Verfügung zu stehen.

Durch Vorträge in den Sitzungen und durch den regelmäßigen Aus- tausch mit den Geschäftsstellen- leitern gelingt es in aller Regel frühzeitig, ein Verständnis für die rechtlichen Rahmenbedingungen und die Handlungsspielräume der KVB zu schaffen. Damit bleibt es den Gesundheitsregionenplus er- spart, sich mit potenziellen Hand- lungsfeldern zu beschäftigen, die zum Scheitern verurteilt sind und zur Frustration der oft freiwilligen Akteure in den Arbeitskreisen bei- tragen.

Attraktivität der Region erhöhen

Von besonderer Bedeutung für die KVB ist es jedoch, dass sie in den Regionen für die Vorteile der am- bulanten Medizin und die Wichtig- keit einer Versorgung aus ärztli- cher und psychotherapeutischer Hand werben kann. In diesem Zu-

Von Anfang an ist die KVB Pflichtmitglied der Gesundheitsregionen

plus

. Damit ist sie an einem bayernweiten Netzwerk regionaler Akteure beteiligt und hat sich als Ansprechpartner bei allen Fragen rund um die ambulante medizinische Versorgung etabliert. Das bringt Vorteile: Probleme können frühzeitig erkannt und bearbeitet werden und Missverständnisse sind leichter aus der Welt zu räumen, um nur zwei der zahlreichen Vorteile zu nennen.

DIE KVB – PARTNER IM NETZWERK DER GESUNDHEITSREGIONEN plus

TITELTHEMA

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sammenhang gelingt es oftmals auch, die Gesundheitsregionenplus davon zu überzeugen, dass sie sich um die Steigerung der Attrak- tivität der eigenen Region küm- mern und diese auch potenziellem ärztlichen Nachwuchs nahebringen müssen.

Schließlich wirkt die KVB in den Regionen auch als wertvoller Mul- tiplikator. Denn dadurch, dass sie die einzige Organisation ist, die in allen Gesundheitsregionenplus ver- treten ist, kann sie gelungene Praxisbeispiele aus anderen Regio- nen in die Diskussionsprozesse einbringen. Dabei geht es nicht darum, dass gute Projekte haar- genau übernommen werden. Viel- mehr regen Vorzeigeprojekte zum Nachdenken an, wie eine Region für sich passende Lösungsansätze generieren und verfolgen kann.

KVB liefert Expertise

Um dieses Netzwerk aufzubauen und zu nutzen, wurden im KVB- Referat Strategische Versorgungs- strukturen und Sicherstellung die nötige Expertise und die entspre- chenden Strukturen aufgebaut, um die einzelnen Gesundheitsregio- nenplus federführend zu betreuen.

Dazu stehen die Mitarbeiter im engen Austausch mit den Ge- schäftsstellenleitern der Gesund- heitsregionenplus und stehen diesen jederzeit als Ansprechpartner zur Verfügung. Gemeinsam mit den Regionalen Vorstandsbeauftragten und den Experten von Service und Beratung kann so eine enge part- nerschaftliche und bedarfsorien- tierte Betreuung aller Regionen gewährleistet werden.

Sebastian Eckert, Adam Hofstätter, Lisa Huschke (alle KVB)

„Zu einem Gütesiegel entwickelt“

Die Bayerische Staatsministerin für Gesundheit und Pflege, Melanie Huml, skizziert in ihrem Gastbeitrag die Ent- wicklung der Gesundheitsregionenplus.

„Oberstes Ziel der bayerischen

Gesundheitspolitik ist es, eine hochwertige und wohnortnahe Versorgung sicherzustellen. Es gilt eine bestmögliche medizini- sche und pflegerische Versorgung für die Menschen in ganz Bayern anzubieten – ohne lange Anfahrtswege. Gleichzeitig müssen Gesundheitsförderung und Prävention noch stärker in den Alltag integriert werden. Mit den Gesundheitsregionenplus verfolgt die Bayerische Staatsregierung daher die Idee, Gesundheitsversorgung und -förderung nicht nur auf Ebene des Bundes und der Länder, sondern auch auf kommunaler Ebene zu gestalten und optimal weiterzuentwickeln.

Die Gesundheitsregionenplus sind regionale Netzwerke, die alle Akteure, die vor Ort beim Thema Gesundheit und Pflege eine wesentliche Rolle spielen, zusammenbringen. Unverzichtbar sind dabei Vertreter des ärztlichen Kreisverbandes und der Kassen- ärztlichen Vereinigung. Unser Ziel ist es, die regionalen Akteure des Gesundheitswesens und die Kommunalpolitik besser zu ver- netzen, um letztlich Gesundheitsversorgung, Vorsorge und Pflege für die Menschen zu verbessern. Denn Städte und Landkreise benötigen vor dem Hintergrund regionaler Unterschiede und Heraus- forderungen individuelle Lösungen. Deshalb fördert der Freistaat Bayern Landkreise und kreisfreie Städte, die Gesundheitsregio- nenplus bilden, über fünf Jahre mit bis zu 250.000 Euro. 2014 sind die ersten 24 Gesundheitsregionenplus gestartet. Seit Ende letzten Jahres haben wir nun mit der 50. Gesundheitsregionplus unser Zwischenziel erreicht.

Das Engagement der beteiligten Ärztinnen und Ärzte ist groß, eben- so der Ideenreichtum vor Ort. Beispielsweise genannt seien hier der Ärztebus im Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge oder die medizinische Ferienakademie im Landkreis Weißenburg-Gunzen- hausen. Die Gesundheitsregionplus Stadt und Landkreis Coburg hat erfolgreich einen Hol- und Bringdienst zur Bereitschaftspraxis und zum kinder- und jugendärztlichen Bereitschaftsdienst eingerichtet.

Gesundheitsregionenplus haben sich zu einem Gütesiegel entwickelt.

Die große Zustimmung aus den beteiligten Regionen und das rege Interesse vieler, die noch nicht zum Zuge kommen konnten, zeigen mir, dass wir auf dem richtigen Weg sind.“

Melanie Huml MdL, Bayerische Staatsministerin für Gesundheit und Pflege

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TITELTHEMA 10

Herr Dr. Hück, Herr Dr. Singer, warum ist es sinnvoll, dass die KVB Pflichtmitglied in den Ge- sundheitsregionenplus ist? Und wie gut klappt die Zusammen- arbeit?

Dr. Hück: Eine Organisation, die sich um die Verbesserung der re- gionalen gesundheitlichen Versor- gung der Einwohner bemüht, muss zwangsläufig die Ärzte miteinbin-

den. Dies geschieht natürlich mit engagierten Ärzten aus der Re- gion, aber eben auch mit Vertre- tern der KVB. Das Wissen um die Versorgung mit all ihren Facetten ist ja bei der KVB gebündelt und wird bei fast allen Projekten, die

die ärztliche Versorgung betreffen, benötigt. In Zeiten drohenden Ärzte- mangels – speziell in ländlichen Regionen – ist es außerdem wichtig, dass von der KVB erläutert wird, wie das mit der Niederlassung funk- tioniert oder wie und wo sie geför- dert wird. Auch, welche weichen Kriterien in den Kommunen ver- bessert werden können, um poten- zielle Bewerber zu gewinnen, muss kommuniziert werden.

Dr. Singer: Wissensvermittlung ist in der Tat das A und O. Besonders in den ersten Sitzungen „meiner“

Gesundheitsregionen hat sich ein sehr unterschiedlicher Wissens- stand der Beteiligten zu den Struk- turen unseres Gesundheitswesens gezeigt. Eine wichtige Rolle der KVB war hier insbesondere am Anfang, für einen einheitlichen Informations- stand zu sorgen und die abstrakten Regelungen des SGB V auf die re- gionalen Gegebenheiten herunter- zubrechen. Im weiteren Verlauf der Sitzungen und Arbeitsgruppen konnte die Körperschaft dann zu konkreten Ideen und Planungen aus den unterschiedlichen Grup- pierungen konkret beratend tätig werden.

Dr. Hück: Information und Wissens- transfer durch die KVB sind in der

Tat zunächst am wichtigsten. Bei den unterschiedlichen gesundheit- lichen Themen, die ja zum Teil von der bayerischen Regierung schwer- punktmäßig vorgegeben werden, etwa die geriatrische Versorgung oder die Infektionsprophylaxe bei sexuell übertragbaren Krankheiten, ist natürlich auch Fachwissen ge- fragt. Das können im Grunde nur Vertreter der KVB mitbringen und vermitteln. Für die Implementierung dieses Fachwissens in verschiede- nen Netzwerken zu Themen wie Ernährung, Geriatrie, Gesundheits- förderung und Prävention, Verein- barkeit von Familie und Beruf oder auch der Arbeit in den Regionalen Gesundheitsforen werden Kennt- nisse der ärztlichen Versorgungs- organisation und zum Teil auch medizinisches Fachwissen benö- tigt. Hierfür sind wir als Vertreter der KVB vor Ort unverzichtbar.

In welcher Form wird die KVB als Unterstützer des Gesamtkon- zepts Gesundheitsregionplus in Ihren jeweiligen Versorgungs- gebieten wahrgenommen?

Dr. Singer: Nach anfänglichen Be- rührungsängsten wurde die Exper- tise der KVB für die ambulante Versorgung schnell anerkannt und mittlerweile wird die KV Bayerns

Als Vertreter der Ärzteschaft bringt die KVB – insbesondere auch durch ihre Regionalen Vorstandsbeauftragten (RVB) – das Wissen um die ambulante Patientenversorgung unmittelbar in die Arbeit der Gesundheitsregionen

plus

mit ein. KVB FORUM sprach mit RVB Dr. med. Peter Hück, niedergelassener HNO-Arzt im niederbayerischen Bäderdreieck, und RVB Dr. med. Hans-Erich Singer, niedergelassener Allgemeinmediziner im mittelfränkischen Mittel- eschenbach, über die Zusammenarbeit mit „ihren“ Gesundheitsregionen

plus

.

DER KVB IN DEN GESUNDHEITS- REGIONEN plus EIN GESICHT GEBEN

Peter Hück ist Regionaler Vor-

standsbeauf- tragter der KVB für die fachärzt-

liche Versor- gung in Nieder- bayern und unter- stützt die Gesundheits- regionplus Passauer Land durch seine ärztliche und berufspolitische Expertise.

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Hans-Erich Sin- ger, Regionaler Vorstandsbeauf- tragter der KVB für die hausärzt- liche Versorgung in Mittelfranken, bringt sein fach- liches und be- rufspolitisches Know-how in den Gesundheitsre- gionenplus Ans- bach und Wei- ßenburg mit ein.

als Vermittlerin konkreter Informa- tionen zu komplexen Sachfragen hoch geschätzt.

Dr. Hück: Da ich mich stark in der Gesundheitsregionplus meines Land- kreises durch eine aktive Mitarbeit in einzelnen Arbeitsgruppen enga- giere, wird die KVB dort auch als die für die ambulante ärztliche Ver- sorgung alleinig zuständige Körper- schaft wahrgenommen.

Bei den Gesundheitsforen inner- halb der Gesundheitsregionplus kommt es zum breiten Informations- austausch zwischen allen Beteilig- ten. Hier sind Landräte sowie Ver- treter des stationären Sektors und diverser Gesundheitsberufe, aber ebenso der Verwaltungen auf Kom- munalebene – und selbstverständ- lich auch der KVB anwesend. Ge- rade in 2018 war es wichtig, das Thema Notfallversorgung immer wieder zu erläutern, das ja durch die Veränderung im Ärztlichen Bereitschaftsdienst – mit Implemen- tierung der Bereitschaftspraxen und dem Fahrdienst – in der Be- völkerung häufig diskutiert wurde.

Die teils politisch motivierte Un- zufriedenheit mit der regionalen Verteilung der Bereitschaftspraxen konnte dabei durch das Hintergrund- wissen der KVB zumeist befriedet werden.

Wie können Sie selbst als RVB hier vor Ort die beteiligten Akteure unterstützen?

Dr. Singer: Die Teilnahme der RVB als vor Ort persönlich bekannte Akteure im Gesundheitsbetrieb war vor allem in der Startphase der Gesundheitsregionen als vertrau- ensbildende Maßnahme sehr hilf- reich. Auf diese Weise konnte hier auch der Körperschaft KVB ein

„Gesicht“ gegeben werden. Auch der „direkte Draht“ zu den RVB wird gerne genutzt.

Dr. Hück: Als RVB kann ich die Gesundheitsregionplus vor Ort auf- grund der besonderen Kenntnis der Versorgungssituation in der Umgebung meiner eigenen Praxis und durch meine persönliche Mit- arbeit bei der Planung diverser Aktionen direkt unterstützen. Bis- her sind diesbezüglich noch keine entfernteren Gesundheitsregionen auf mich zugekommen. Dort wäre eine persönliche Mitarbeit eher auf die Teilnahme an Gesundheits- foren oder auf eine Beratung zu bestimmten Themen beschränkt.

Die KVB ist hier aber nicht nur durch die Regionalen Vorstands- beauftragten, sondern immer auch durch andere Experten vertreten.

Welche Rolle spielt der Netz- werkgedanke bei der Umsetzung der Gesundheitsregionplus? Gibt es hier bereits erste Erfolge?

Dr. Singer: Verschiedene Teilneh- mer an den Gesundheitsregionen hatten sich bereits vorher zu infor- mellen Netzwerken zusammenge- funden. Die gemeinsame Gremien- arbeit in den Arbeitsgruppen oder Foren erlaubt eine Stärkung und Erweiterung dieser Zusammen- schlüsse und damit auch eine effek- tivere Zusammenarbeit. Ein Bei- spiel ist die spezialisierte ambu- lante Palliativversorgung, die für die Landkreise Roth und Weißen-

burg gemeinsam aus den Gesund- heitsregionenplus heraus organi- siert wurde.

Dr. Hück: Die Stärke und auch In- tention der Gesundheitsregionplus ist ja gerade das „Netzwerken“, da es vor Ort meist nicht an der tat- sächlichen Versorgung fehlt, son- dern oft nur am Wissen darüber, wo es welche Angebote gibt. So wurden in meinen Regionen zuletzt im Bereich Geriatrie alle regiona- len Offerten in einer Broschüre zu- sammengefasst, die nun den Kom- munen zur weiteren Beratung ihrer Bürger – und selbstverständlich auch interessierten Ärzten im sta- tionären und ambulanten Bereich – zur Verfügung steht.

Das Thema Weiterbildung ist hier noch nicht angesprochen worden:

Grundsätzlich könnte dabei neben der KVB auch eine Gesundheits- regionplus als Plattform auftreten.

Und auch das Entlassmanagement war bisher noch kein bearbeitetes Thema. Sofern ambulante oder stationäre Pflege im Anschluss an einen stationären Aufenthalt erfor- derlich ist, überschneiden sich natürlich die Inhalte mit der der geriatrischen Versorgung.

Welche Impulse zur Unterstüt- zung und Verbesserung der am- bulanten Versorgung wurden in den Gesundheitsregionenplus bereits auf den Weg gebracht?

Was davon könnte auch in ande- ren Regionen Schule machen?

Dr. Singer: Ein Paradebeispiel ist sicher die Reform des Ärztlichen Bereitschaftsdienstes in Bayern, zu der aus der Gesundheitsregionplus Weißenburg entscheidende Impulse ausgingen und letztlich auch hilf- reich waren, initiale Bedenken bei den Betroffenen ausräumen zu helfen.

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Dr. Hück: Ganz wichtig wird auch die Schaffung einer Wissensbasis für die kommunale Verwaltung ge- sehen. Das Wissen über die gege- benen Regeln im Rahmen der Be- darfsplanung ist ja bei der KVB angesiedelt und muss immer wie- der miteingebracht werden. Zudem ist es wichtig, dass sich die Kom- munen über die Planung der beruf- lichen Zukunft der bereits ansässi- gen Ärzte hinsichtlich Dauer der Niederlassungstätigkeit, Praxisab- gabe und Nachfolge ein Bild ver- schaffen. Es ist mittlerweile über- all klar, dass die Versorgung in der Fläche durch die nachfolgende Ärztegeneration nicht mehr von selbst gewährleistet ist. Fundierte Beratung ist dabei – zum Teil auch hinsichtlich der Ideen zur Gründung kommunaler MVZ – erforderlich.

Wichtig war im vergangenen Jahr auch die Kommunikation darüber, dass die KVB mit Unterstützung der Bayerischen Staatsregierung ein umfangreiches Förderpaket für Famulaturen und das Praktische Jahr unterhält. In Zukunft wird ja die Weiterbildung in mehreren Fachbereichen nicht mehr nur in den großen Kliniken erfolgen kön- nen, da viele Weiterbildungsinhalte TITELTHEMA

nur noch im ambulanten Bereich erbracht werden. Auch hier wird die Mitarbeit der KVB in den Ge- sundheitsregionenplus hilfreich sein.

Der wesentliche Antrieb in der Zu- sammenarbeit mit Politikern auf allen Ebenen ist für mich, diese hinsichtlich der starken Nachfrage nach mehr Studienplätzen für Me- dizin zu sensibilisieren, da sich der Mangel an Medizinern hierdurch noch zusätzlich verschärfen wird.

Da helfen auch keine 25 Mindest- stunden oder freie Sprechstunden.

Ärzteminuten werden nur mehr, wenn mehr Ärzte ausgebildet wer- den.

Zum Schluss: Ist Ihnen eine Re- gion besonders in Erinnerung geblieben und warum? Was wünschen Sie sich für die Zu- kunft der Gesundheitsregionplus? Dr. Singer: Sehr spannend waren die ersten Sitzungen in Weißen- burg 2013, damals noch eine von drei Pilotregionen für ganz Bayern, das war wirklich Neuland! Aber auch die Gesundheitsregionplus Ansbach ist mir gut im Gedächtnis geblieben. Hier war der Kontakt

zum dortigen Landrat sehr hilf- reich, um dem örtlichen Weiter- bildungsverbund neue Energie ein- zuhauchen. Gerade diese direkten Gespräche mit der regionalen Poli- tik sollten auch in Zukunft genutzt werden.

Herr Dr. Singer, Herr Dr. Hück, vielen Dank für das Gespräch!

Interview Marion Munke (KVB) Der Landkreis

Passau ist seit April 2015 eine Gesundheits- regionplus und pflegt einen regen Austausch mit der KVB.

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Famulaturprogramm „Main Sommer“ (Landkreis Haßberge) Viele bayerische Regionen stellen sich aktuell der Herausforderung, Nachwuchsärzte für ihre Kommu- nen zu gewinnen. Die KVB sowie das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege nehmen den Fachkräftemangel ernst und unterstützen niederlassungswillige Jungmediziner in regel- beziehungs- weise unterversorgten Gebieten mit Zuschüssen, um die Attraktivität für eine Niederlassung zu erhöhen.

Auch in der Gesundheitsregionplus Landkreis Haßberge wird das The- ma seit Längerem intensiv erörtert.

In einem Zukunftsforum, das im Oktober 2016 stattfand, diskutier- ten Mediziner, Bürgermeister und Kreisräte im Beisein von Staats- ministerin Melanie Huml Lösungs- ansätze für dieses Dilemma. Dabei wurde deutlich, dass in Zukunft nur durch ein Miteinander von Kom- munen und anderen Verantwortli- chen vor Ort die medizinische Ver- sorgung der Bürger sichergestellt werden kann.

Daraufhin fand im September 2017 in den Haßbergen erstmals ein strukturiertes Famulaturprogramm statt. Der Arbeitstitel: „Main Som- mer“. Der Ansatz: Vom Hörsaal in die Haßberge – die Famulatur als Pflichtpraktikum des Medizinstu- diums nutzen, um Studierenden sowohl den Beruf des Hausarztes

als auch die Region schmackhaft zu machen. Nebenbei sollen die Studierenden Kontakte zu ansässi- gen Medizinern und Schlüsselper- sonen vor Ort knüpfen. In der Regel suchen sich die Studierenden selbst eine Praxis für ihre Famulatur aus.

Der Landkreis Haßberge hat jetzt aber eine Möglichkeit gefunden, um die Nachwuchsmediziner in die eigene Region zu locken.

Das „Main Sommer“-Konzept sieht eine gemeinsame Unterbringung von bis zu zehn Studierenden vor.

Jeder Teilnehmer verbringt den Tag in seiner ihm jeweils zugeteil- ten Hausarztpraxis, bei der Fahrt zur und von der Praxis werden die jungen Leute unterstützt. Um den Studierenden die Möglichkeit zu geben, ihre erlernten Inhalte, die im theoretischen Studium zu kurz kommen, noch weiter zu vertiefen, werden an einigen Abenden und an den Wochenenden zusätzliche Gruppenkurse angeboten. Beispie- le dafür sind Ultraschallkurse, prak- tisches Üben von chirurgischen Nahttechniken oder der Umgang mit einem EKG. Bei Interesse sollen die Studierenden auch den Not- arztdienst kennenlernen. Aber auch die Vernetzung untereinan- der und der Kontakt zu wichtigen Ansprechpartnern im Landkreis sind Bestandteil des Projekts. Da- für stehen Freizeitangebote wie Wanderungen mit anschließendem Biergartenbesuch gemeinsam mit

Ärzten der Region auf dem Pro- gramm.

Der „Main Sommer“ ist ein Ge- meinschaftsprojekt regionaler Ge- sundheitsversorger. Bei der Pla- nung, Vorbereitung und Umsetzung wird die Gesundheitsregionplus da- her stets von Vertretern der nie- dergelassenen Ärzteschaft, den Haßberg-Kliniken und dem BRK- Kreisverband Haßberge unter- stützt. Darüber hinaus wird das Programm durch den Bayerischen Hausärzteverband e. V. gefördert.

Angelehnt ist das Programm an die „Landarztmacher“ aus der Re- gion Arberland, die den Aufbau von „Main Sommer“ auch unter- stützt haben. Das Projekt geht mittlerweile in das dritte Jahr und erfreut sich unter Medizinstudie- renden aus ganz Deutschland gro- ßer Beliebtheit.

Ansprechpartner

Geschäftsstelle der Gesund- heitsregionenplus Haßberge Benjamin Herrmann

Telefon 0 95 21 / 27 – 4 90 E-Mail Benjamin.Herrmann@

landratsamt-hassberge.de

Neben der Prävention und Gesundheitsvorsorge ist die Gesundheitsversorgung das zweite große Handlungsfeld der Gesundheitsregionen

plus

. Die lokalen Akteure versuchen, passgenaue Lösungen für die Herausforderungen vor Ort zu finden. Hier einige Beispiele – zur Nachahmung empfohlen.

DIE GESUNDHEITSREGIONEN plus

UND IHRE PROJEKTE

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TITELTHEMA 14

Medizinstuden- ten können bei

der Medizini- schen Ferien- akademie in Alt- mühlfranken so- wohl die Region als auch die dor-

tigen Ärzte ken- nenlernen, um so eventuell ihre künftige Arbeits-

region auszu- loten.

Medizinische Ferienakademie (Altmühlfranken)

Seit vier Jahren lockt die Medizini- sche Ferienakademie angehende Mediziner für ein Ferienprogramm nach Altmühlfranken, um die Re- gion und die dortigen Ärzte ken- nenzulernen. Die Medizinische Fe- rienakademie ist aus der Zusam- menarbeit von Landkreis und Ärz- ten der Region entstanden und schafft für Medizinstudenten at- traktive Anreize, die Arbeit auf dem Land näherkennenzulernen.

Die inhaltliche Gestaltung der Fe- rienankademie wurde von vier Ärz- ten übernommen und hat Vorbild- charakter:

An insgesamt vier Tagen erleben die teilnehmenden Medizinstuden- ten praktische Seminare, gemein- same Freizeitaktivitäten und einen regen Erfahrungsaustausch mit den in der Region ansässigen Ärz- ten. Hauptziel ist die Sicherung der ärztlichen Versorgung im länd- lichen Raum – die angehenden Mediziner sollen nach Möglichkeit für eine spätere Tätigkeit im Land- kreis Weißenburg-Gunzenhausen gewonnen werden.

Beim Erfahrungsaustausch mit den Teilnehmern wollen aber auch die Ärzte aus der Region ihrerseits er- fahren, was die Nachwuchskräfte bewegt und welche Wünsche sie mitbringen. Als Partner fungiert die Hochschule für angewandtes Management (HAM) in Treuchtlin- gen, deren „Adventure Campus“

als Unterkunft und Ausgangspunkt für diverse Freizeitaktivitäten der Medizinstudenten dient. Erste Er- folge der Medizinischen Ferien- akademie sind die Etablierung zweier Weiterbildungsassistenten in Praxen im Landkreis Weißen- burg-Gunzenhausen sowie die Unterstützung von sechs Medizin- studenten im Stipendienprogramm des Klinikums Altmühlfranken.

Mit ihrem Projekt haben sich die Organisatoren der Medizinischen Ferienakademie um den Erfolgs- rezept-Praxis-Preis 2018 bewor- ben, den Apontis Pharma und die Fachverlagsgruppe Springer Medi- zin jährlich ausloben. Sie sind da- mit nicht nur unter den Top-Ten al- ler Bewerber gelandet, sondern haben nach einem Online-Votum der Leserschaft der Ärztezeitung auch noch gleich den ersten Platz abgeräumt. Die Verleihung des Er- folgsrezept-Praxis-Preises 2018 fand in Berlin statt.

Hol- und Bringdienst zum Bereitschaftsdienst (Coburg) Für akute Erkrankungen während sprechstundenfreier Zeiten, – also Montag-, Dienstag- und Donners-

Ansprechpartner

Geschäftsstelle der Gesund- heitsregionenplus Altmühlfranken Theresa Hausen und

Nina Silbereisen

Telefon 0 91 41 / 9 02 – 4 26 E-Mail Gesundheitsregion@

landkreis-wug.de

tagabend, Mittwoch- und Freitag- nachmittag sowie an Wochenen- den und Feiertagen, – steht den Bürgern in und um Coburg die Be- reitschaftspraxis am dortigen Kli- nikum sowie der dezentral organi- sierte kinderärztliche Bereit- schaftsdienst zur Verfügung. Bei- de können von den Patienten ohne telefonische Voranmeldung be- sucht werden.

Für den Weg dorthin hat der Land- kreis Coburg in Kooperation mit einem Taxiunternehmen einen Fahrdienst eingerichtet, der spe- ziell für die Landkreisbürger ge- dacht ist, die nicht selbst mobil sein können, also entweder kein eigenes Auto besitzen, schlecht zu Fuß sind oder keinen öffentlichen Nahverkehr in der Nähe haben.

Die Bereitschaftspraxis ist über die bundesweit kostenlose Ruf- nummer 116117 erreichbar. Von dort wird der Patient an den je- weils zuständigen Bereitschafts- dienst weitergeleitet. Für den Weg dorthin haben die Stadt und der Landkreis Coburg für Bürger, die nicht mobil sind, einen Hol- und Bringdienst zur Bereitschaftspraxis sowie zum kinder- und jugendärzt- lichen Bereitschaftsdienst einge-

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richtet. Der Hol- und Bringdienst ist auch direkt erreichbar. Die Pa- tienten werden von ihm zu Hause abgeholt, in die Praxis gefahren und nach der Behandlung wieder zurückgebracht. Auf der Rückfahrt ist bei Bedarf die Abholung von Medikamenten in der Apotheke möglich. Die Kosten pro Fahrt be- tragen pauschal fünf Euro – unab- hängig vom Wohnort im Landkreis Coburg. Die Fahrt mit dem Hol- und Bringdienst wird im Taxi quit- tiert und durch die Bereitschafts- praxis bestätigt.

Das Projekt wurde durch das Bun- desverkehrsministerium gefördert und wird auch nach Auslaufen der Förderung fortgeführt. Der Hol- und Bringdienst ist im Rahmen des Modellvorhabens der Raumord- nung (MORO): „Aktionsprogramm regionale Daseinsvorsorge im Arbeitskreis Ärztliche Versorgung“

von den beteiligten Akteuren ent- wickelt worden.

Projekt-Datenbank des LGL Wer sich über weitere qualitäts- gesicherte Projekte im Rahmen der Gesundheitsregionenplus infor- mieren und vielleicht auch inspi- rieren lassen möchte, dem sei die Projekt-Datenbank der Fachlichen Leitstelle Gesundheitsregionenplus ans Herz gelegt, die im Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Le- bensmittelsicherheit (LGL) ange- siedelt ist. Aufgabe der Fachlichen Leitstelle ist es, die Entwicklung

Ansprechpartner

Geschäftsstelle Gesundheits- regionenplus Coburg

Constanze Scheibl

Telefon 0 95 61 / 5 14 – 52 04 E-Mail Constanze.Scheibl@

landkreis-coburg.de der Gesundheitsregionenplus auf Basis von Praxiserfahrungen und theoretischen Grundlagen fachlich zu beraten und zu begleiten. Außer- dem werden über sie Vernetzung, Erfahrungsaustausch und Wissens- transfer – sowohl zwischen den Gesundheitsregionenplus als auch zwischen Land und Kommunen – sichergestellt. Darüber hinaus ge- hören die Anleitung und Unter- stützung der Evaluation aller Ge- sundheitsregionenplus und ihrer Projekte zu ihren Aufgaben. Für diese Projekte hat die Fachliche Leitstelle eine Projekt-Datenbank eingerichtet. Sie dient der Förde- rung und Verbreitung qualitativ

vorbildlicher Konzepte und evi- denzbasierter Ansätze und ist im Internet frei zugänglich. Interes- sierte können hier von den Erfah- rungen anderer profitieren und so zur weiteren Verbreitung Erfolg versprechender Ideen und Ansät- ze beitragen. Umgekehrt lassen sich natürlich auch die eigenen Projekte über einen passwortge- schützten Zugang einstellen. Sie finden die Projekt-Datenbank des LGL unter www.lgl.bayern.de in der Rubrik Gesundheit/Gesund- heitsversorgung/Gesundheitsre- gionenplus/Projektdatenbank.

Redaktion

Fachliche Leitstelle Gesundheitsregionen

plus

Als landesweiter Ansprechpartner der Gesundheitsregionenplus wurde die im Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebens- mittelsicherheit (LGL) angesiedelte Fachliche Leitstelle Gesundheits- regionenplus eingerichtet. Im Auftrag des Bayerischen Staatsminis- teriums für Gesundheit und Pflege (StMGP) ist es unter anderem Aufgabe der Leitstelle, die Entwicklung der Gesundheitsregionenplus vor Ort durch fachliche Beratung und Fortbildungen zu unterstützen und den Erfahrungs- und Wissensaustausch zwischen ihnen zu fördern. Auch die Evaluation der Gesundheitsregionenplus und ihrer Projekte wird von der Fachlichen Leitstelle Gesundheitsregionplus unterstützt. Sie berät zielgerichtet bei der Entwicklung von Lösungs- optionen und Maßnahmen vor Ort. Darüber hinaus fördert sie den Informationstransfer zwischen den Regionen und den Akteuren des Gesundheitswesens auf Landesebene.

Malte Bödeker, LGL, Fachliche Leitstelle Gesundheitsregionenplus

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TITELTHEMA 16

Hohes Versorgungsniveau – Strukturen unter Druck Das ambulante ärztliche Versor- gungsniveau in Bayern ist hoch.

Dies gilt für Städte und ländliche Regionen. Die vertragsärztliche Ver- sorgung ist jedoch in den letzten Jahren von sehr dynamischen Ver- änderungen geprägt. So geht der anstehende Generationswechsel in den Praxen unter anderem mit einem Wandel beruflicher Rollen- vorstellungen in der Ärzteschaft einher und Erwartungen sowie Anforderungen von Ärztinnen und Ärzten an ihren zukünftigen Arbeits- platz unterscheiden sich teilweise erheblich von den etablierten Strukturen und Prozessen abzu- gebender Arztpraxen. Dies er- schwert in der Folge Praxisüber- gaben vor Ort teilweise wesent- lich. Aus den Daten des Bundes- arztregisters der Kassenärztlichen Bundesvereinigung können ent- sprechende Rückschlüsse gezo- gen werden, welche auch auf den Veränderungsdruck, der auf be- stehenden Versorgungsstrukturen lastet, hindeuten. Die nachfolgen- den Trends sind dabei nur eine Auswahl:

„ So hat die Zahl der angestellten Haus- und Fachärzte innerhalb einer knappen Dekade in beson- ders hohem Maße zugenommen – bei Frauen und Männern. Wa- ren 2009 in Bayern noch 443 Hausärztinnen und Hausärzte angestellt tätig, waren es 2017 bereits 1.441 (Fachärzte ohne Psychotherapeuten: 2013: 3.296 zu 2017: 4.979).

„ Zudem wurden in Bayern im Jahr 2017 fast 60 Prozent der neu an der vertragsärztlichen Ver- sorgung teilnehmenden Haus- ärztinnen und Hausärzte im An- gestelltenverhältnis tätig – bun- desweit sogar fast 64 Prozent.

„ Auch die Teilnahmeumfänge von Haus- und Fachärzten veränder- ten sich in der zurückliegenden Dekade dynamisch. Zu beob- achten ist ein Anstieg von An- stellungsverhältnissen in Teil- zeit sowie hälftigen Versorgungs- aufträgen bei gleichzeitiger Ab- nahme voller Versorgungs- aufträge (in Bayern nahm bei- spielsweise der Anteil der Haus- ärztinnen und Hausärzte, die einen vollen Versorgungsauf- trag wahrnehmen von 97 Pro- zent im Jahr 2009 auf 81 Pro- zent im Jahr 2017 ab).

„ Auch als Folge der vorab auf- gezeigten Trends ist bayern- und deutschlandweit eine wach- sende Zahl von Haus- und Fach- ärzten in kooperativen Formen der Berufsausübung wie Berufs- ausübungsgemeinschaften oder Medizinischen Versorgungszen- tren tätig und eine sinkende Zahl in Einzelpraxen.

Gestaltungsmöglichkeiten der Kommunen

Gerade auf kommunaler Ebene sind die vorab skizzierten Entwick- lungen immer häufiger mit Heraus-

Seit sechs Jahren berät das Kommunalbüro für ärztliche Versorgung des Baye- rischen Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege (StMGP) kommu- nale Entscheidungsträger bei Fragen zur ambulanten Versorgung. Gunnar Geuter, Leiter des als Ansprechpartner fest etablierten Kommunalbüros, erläu- tert in seinem Gastbeitrag, wie das LGL dabei vertrauensvoll mit Kommunen, Kommunalen Spitzenverbänden, Ärztlicher Selbstverwaltung, Verbänden und Bayerischer Krankenhausgesellschaft zusammenarbeitet, um vorhandene Gestaltungsmöglichkeiten zu erkennen und vor Ort umzusetzen.

KOMMUNALBÜRO BERÄT ZUR ÄRZTLICHEN VERSORGUNG

Gunnar Geuter, Leiter des Kommunalbüros für ärztliche Versorgung im Landesamt für Gesundheit und Lebensmittel- sicherheit.

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forderungen verbunden – vor allem in strukturschwächeren, ländlichen Räumen. Um die wohnortnahe und flächendeckende Versorgung auch zukünftig zu erhalten, kann es des- halb vor Ort unter anderem ziel- führend sein, die Attraktivität der vertragsärztlichen Versorgungs- strukturen zu analysieren und ge- gebenenfalls mit geeigneten Maß- nahmen zu verbessern.

Unbeschadet der gesetzlich nor- mierten Sicherstellungsverpflich- tung der Kassenärztlichen Vereini- gung Bayerns können Kommunen, gemeinsam mit den niedergelasse- nen Ärztinnen und Ärzten in der Region, durch die Schaffung ge- eigneter Rahmenbedingungen zur flächendeckenden und bedarfsge- rechten ambulanten medizinischen Versorgung der Bevölkerung bei- tragen. Kommunalpolitik und -ver- waltungen können dabei für einen etwaig notwendigen Veränderungs- bedarf sensibilisieren und bei allen Beteiligten – auch den Bürgerinnen und Bürgern – um Veränderungs- bereitschaft werben. Dabei bietet sich häufig eine vernetzte, fraktions- und gemeindeübergreifende Stra- tegie an, um regionale Lösungs- ansätze zu etablieren. Auf Kreis- und Kreisregionenebene ist dazu auch der Aufbau von Netzwerken, wie den Gesundheitsregionenplus, sehr dienlich. Finanzieller Unter- stützung von kommunaler Seite sind zwar vor dem Hintergrund des Kommunalen Haushalts- und Wirtschaftsrechts sowie wettbe- werbsrechtlicher Implikationen en- ge Grenzen gesetzt, aber die Kom- munen können in idealer Weise:

„ den jeweiligen Gesundheits- standort analysieren helfen,

„ Strategien bei notwendiger Weiterentwicklung initiieren, moderieren und unterstützen,

„ interkommunal eng zusammen- arbeiten (zum Beispiel unter dem Dach einer Gesundheits- regionplus),

„ ressortübergreifende Verständi- gung und Abstimmung forcieren (beispielsweise zur Weiterent- wicklung der Verkehrsinfrastruk- tur zur Optimierung der Anbin- dung von Einrichtungen der Ge- sundheitsversorgung),

„ eine enge Verzahnung mit Kon- zepten anstreben (zum Beispiel der Familien- und Seniorenpoli- tik, Stadt- und Raumplanung oder Wirtschaftsförderung),

„ gemeindeübergreifendes Marke- ting für den Gesundheitsstand- ort koordinieren,

„ die Aus- und Weiterbildung in der Region flankieren,

„ im konkreten Einzelfall bei der Nachfolgersuche oder Neu- ansiedlung ideell unterstützen.

Ziel sollte insgesamt sein, konzer- tiert vorzugehen, damit Kommunen, vor Ort niedergelassene Ärztinnen und Ärzte, Praxisberaterinnen und Praxisberater der KVB sowie wei- tere Akteure in der jeweiligen Zu- ständigkeit die Attraktivität und Niederlassungsfreundlichkeit in der Region gemeinsam steigern und an einem Strang ziehen können.

Kommunalbüro unterstützt die Arbeit vor Ort

Viele Kommunen in Bayern sind sehr aktiv und unterstützen enga- giert die Weiterentwicklung und -sicherung der ambulanten Ver- sorgung. Um die bayerischen Ge- meinden, Märkte, Städte und Land- kreise bei ihren Aktivitäten im für sie oft neuen Aufgabenfeld des (am- bulanten) Gesundheitsmanagements zu unterstützen, hat das StMGP das Kommunalbüro für ärztliche Ver- sorgung im LGL eingerichtet. Das Kompetenzzentrum berät bayern- weit kostenfrei. Ziel ist es, gemein- sam mit den Verantwortlichen vor Ort maßgeschneiderte Lösungs- möglichkeiten für die spezifischen Herausforderungen in der jeweili- gen Region zu entwickeln und de-

ren Umsetzung zu begleiten. Zu- dem werden die beratenen Kom- munen vom Kommunalbüro über relevante Entwicklungen im The- menfeld informiert.

Zielgruppe sind Kommunalpolitike- rinnen und Kommunalpolitiker so- wie Verwaltungen der bayerischen Kommunen – insbesondere Bürger- meisterinnen und Bürgermeister.

Das Kommunalbüro im LGL infor- miert, berät und begleitet im Rah- men interkommunaler Abstim- mungs-, Vernetzungs- und Pla- nungsprozesse aber auch Gemeinde- verbünde wie interkommunale Allianzen und Landkreise – zum Beispiel im Kontext von Gesund- heitsregionenplus.

Ortstermine sind dabei ein wichti- ges Instrument der Beratung. Dabei initiiert, begleitet und moderiert das Kommunalbüro vor Ort auch zahlreiche Informationsveranstal- tungen und Runde Tische, an denen sehr häufig auch niedergelassene Ärztinnen und Ärzte teilnehmen.

Nachfragebedingt bilden zurzeit die Haus- und die Allgemeine Fach- ärztliche Versorgung den Schwer- punkt, insbesondere die Suche nach Nachfolgelösungen bei Praxis- übergaben sowie die Weiterent- wicklung regionaler Versorgungs- strukturen.

Um die hohe Nachfrage nach den Beratungsleistungen zu decken (über 400 Beratungsfälle auf kom- munaler Ebene sowie gut 6.800 Beratungskontakte), hat der Baye- rische Landtag im Jahr 2017 be- schlossen, das Kommunalbüro aus- zubauen und damit die Beratung von kommunalen Mandatsträgern in Fragen der medizinischen Ver- sorgung weiter zu verbessern.

Gunnar Geuter (LGL)

Auf der Inter- netseite des LGL unter www.lgl.

bayern.de/kb finden Sie weite- re Informationen zur Arbeit des Kommunalbüros für ärztliche Ver- sorgung.

(18)

KVB INTERN 18

D

as TSVG sorgt nach wie vor für erheblichen Unmut bei den Vertretern der bayeri- schen Ärzte und Psychotherapeu- ten. Dieser „politische Aktionismus“

aus Berlin gefährde die Versorgung der Patienten in Bayern, lautete ein- stimmig die Meinung der Delegier- ten. So sieht das TSVG unter an- derem die verpflichtende Auswei- tung des Angebots der KV-Termin- servicestellen vor. Außerdem muss bis Januar 2020 über die Rufnum- mer 116117 nicht nur der Ärztliche Bereitschaftsdienst, sondern auch die Terminvermittlung der KVen abgewickelt werden. Des Weiteren ist eine Anhebung der Mindest- sprechstundenzeiten von 20 auf 25 Wochenstunden vorgesehen.

Trotz des massiven Protests der Ärzte und Psychotherapeuten ha- ben es diese Regelungen letztend- lich doch in den Kabinettsentwurf des Gesetzes geschafft.

TSVG: Paradigmenwechsel im Gesundheitswesen

Vor der Aussprache der VV-Dele- gierten zu diesem Thema hatte der Vorstand der KVB – Dr. med. Wolf- gang Krombholz, Dr. med. Pedro Schmelz und Dr. med. Claudia Ritter-Rupp – in detaillierten Vor- trägen ausführlich die Inhalte und auch die diversen Fallstricke und Unklarheiten des Gesetzes dar- gestellt. So läute das TSVG mögli- cherweise einen Paradigmenwech- sel im Gesundheitswesen ein, wie der Vorstand der KVB erklärte: „Bis- her gilt laut Sozialgesetzbuch das Wirtschaftlichkeitsgebot in unserem solidarischen Gesundheitssystem.

Nun soll dieses offensichtlich durch immer neue, kleinteilige Vorgaben des Gesetzgebers ausgehöhlt und damit in die Organisation der Pra- xen eingegriffen werden. Es ist aber weder den Ärzten und den Psycho-

therapeuten noch ihren Patienten gedient, wenn mit hohen Kosten nun der Weg in die Staatsmedizin geebnet werden soll. Wir fordern die Regierung auf, dem im Koali- tionsvertrag verankerten Bekennt- nis zur Freiberuflichkeit endlich Taten folgen zu lassen und der Selbstverwaltung von Ärzten und Krankenkassen den Handlungs- spielraum zu geben, der notwen- dig ist, um die ambulante Versor- gung wirklich nachhaltig zu ver- bessern.“

Resolution zur Termintreue Die Kritik des KVB-Vorstands wur- de auch von den Mitgliedern der VV aufgegriffen. In einer mit gro- ßer Mehrheit angenommenen Re- solution wurden die Patienten dazu aufgefordert, die über die Termin- servicestelle vermittelten Termine auch wirklich einzuhalten. Denn

Als die Vertreterversammlung (VV) der KVB zu ihrer Sitzung Ende März in Mün- chen zusammenkam, war kurz zuvor das Terminservice- und Versorgungs- gesetz (TSVG) im Bundestag verabschiedet worden. Unter Vorsitz von Dr. med.

Petra Reis-Berkowicz diskutierten die VV-Delegierten intensiv die Folgen des neuen Gesetzes.

KVB-VERTRETERVERSAMMLUNG:

GESETZ IN DER KRITIK

Referentenentwurf

23. Juli 2018 Bundesrat

1. Durchgang 23. November 2018

Bundestag 2. und 3. Lesung

14. März 2019

Inkrafttreten einen Tag nach Verkündung

im Bundesgesetzblatt Ende April/Anfang Mai 2019 Zeitplan des Terminservice- und Versorgungsgesetzes

Kabinettsentwurf

23. September 2018 Bundestag

1. Lesung 13. Dezember 2018

Bundesrat 2. Durchgang 12. April 2019

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das Nichterscheinen von Patienten ohne vorherige Absage sei dem- nach „ein tägliches Problem und Ärgernis“ und löse einen wirtschaft- lichen Schaden in den Praxen aus.

Zudem sei dieses Verhalten „zu- tiefst unsolidarisch“. Der Vorstand wurde beauftragt, regelmäßig Ana- lysen durchzuführen, inwiefern durch die zentrale Terminvermitt- lung wirklich eine Verbesserung der ambulanten Versorgung erzielt werden kann.

Aktuelle Themenfelder diskutiert

Weitere Themen, die der Vorstand in den Tätigkeitsberichten gegen- über der VV präsentierte, waren unter anderem die Honorarverhand- lungen mit den Krankenkassen, der in Bayern neu formierte und sehr gut funktionierende Bereitschafts- dienst sowie die auf Bundesebene geplante Neugestaltung der Bedarfs- planung. Auch die Fördermaßnah- men zur Gewinnung von haus- und fachärztlichem Nachwuchs für die Praxen auf dem Land, die weitere

Einführung der Telematikinfrastruk- tur, die Reform der Psychothera- peutenausbildung und der Erhalt der Therapievielfalt kamen zur Sprache und wurden in der VV der KVB diskutiert.

AU per „WhatsApp“ in der Kritik

In den von der VV verabschiedeten Anträgen wurden weitere Themen behandelt, die in den vergangenen Monaten durchaus für Brisanz bei den niedergelassenen Ärzten und Psychotherapeuten gesorgt haben.

So forderte die VV den Gesetz- geber auf, die rechtliche Basis da- für zu schaffen, dass die Selbst- verwaltung die Regeln für teleme- dizinische Behandlungen und Ver- fahren definieren kann. Als Beispiel wurde hier die Ausstellung einer Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (AU) per WhatsApp genannt, bei der aus Sicht der VV weder die Qualität der angebotenen Leistung noch die strengen vertragsärztli- chen Vorgaben erfüllt seien.

Grippeimpfstoff: Keine Nach- forderungen durch Kranken- kassen!

Auch mit den Engpässen bei Grippe- impfstoffen in den letzten Mona- ten haben sich die VV-Delegierten befasst. In einem einstimmig an- genommenen Antrag hat die VV die bayerischen Krankenkassen aufgefordert, ab sofort keine Nach- forderungen von Kosten für tetra- valenten Impfstoff über die Prü- fungsstelle Ärzte Bayern mehr geltend zu machen. Angesichts der hohen Zahl an Grippefällen und dem politischen Willen aller Akteure im Gesundheitswesen, eine möglichst hohe Akzeptanz von Impfungen zu erreichen, sei es nicht nachvollziehbar, dass die gesetzlichen Krankenkassen in Bayern aktuell die Prüfungsstelle damit beauftragen, Nachforderun- gen bezüglich der Kosten für im vierten Quartal 2017 bezogenen tetravalenten Impfstoff geltend zu machen.

Birgit Grain (KVB)

In intensiven Diskussionen befassten sich die Mitglieder der KVB-VV mit den diversen neuen Vorgaben des Gesetz- gebers.

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KVB INTERN 20

A

n der Uni lernen wir den Aufbau einer Leberzelle bis ins kleinste Detail, aber wie man eine eigene Praxis führt – darauf werden wir quasi nicht vor- bereitet“, erklärt Sebastian Schulz, Arzt in Weiterbildung im Rahmen eines Workshops mit der KVB.

Das Erfreuliche: Da steckt ein

„Quasi“ in seiner Aussage, denn diese Lücke in der Ausbildung wurde an den Universitäten Mün- chen, Erlangen und – auf Initiative der KVB – ab Sommer 2019 auch in Würzburg geschlossen.

Virtuelle Praxisgründung an der Uni

Im Seminar „Arzt und Unternehmer“

erarbeiten Medizinstudierende des klinischen Abschnitts innerhalb eines Semesters eine fiktive, je- doch realistische Planung für die Gründung einer haus- oder fach- ärztlichen Praxis. Begleitet werden sie dabei durch Experten, unter anderem von ehrenamtlich tätigen

„Aktivsenioren Bayern“. Die ehe- maligen hochrangigen Manager aus der freien Wirtschaft unterstützen die Studierenden als Coaches da-

bei, die verschiedenen Erfolgs- faktoren der Praxisgründung (unter anderem Finanzierung, Personal- führung, Marketing) zu einem stim- migen Businessplan zu vereinen.

Außerdem erklären erfahrene Prä- senzberater der KVB anschaulich die spezifischen Rahmenbedin- gungen für eine Praxisgründung – zum Beispiel die Zulassungsmög- lichkeiten – und stehen als Exper- ten mit Rat und Tat zur Seite. Das Feedback der Studenten zum Se- minar ist durchweg positiv: „Auf- wendig, aber dafür sehr lehrreich!“

schreiben sie typischerweise in die Evaluationsbögen. Der Clou: Statt langen Vorträgen zu lauschen, müs- sen die jungen Leute selbst aktiv werden. „Wir geben den Studie- renden keine fertigen Antworten“, erklärt Aktivsenior-Coach Wolf- gang Bayer aus Würzburg. „Viel- mehr bieten wir mit unserer Praxis- erfahrung Rat und Struktur an, da- mit der Ärztenachwuchs seine eigenen Projektideen realisieren kann“, so Bayer, ehemals Deutsch- landchef eines Großunternehmens für Medizintechnik. Der Coach be- gleitet derzeit die Einführung des Seminars in Würzburg, wo „Arzt und Unternehmer“ im Sommerse- mester 2019 startet. Dabei freut er sich über den engen Erfahrungs- austausch mit den Aktivsenioren- Kollegen aus München und Erlan- gen, die die dortigen Kurse schon seit Langem begleiten.

Wenn junge Ärzte eine Praxis gründen oder übernehmen, wissen sie viel über Krankheitsbilder und Behandlungsmöglichkeiten. Kaum vorbereitet fühlen sie sich hingegen auf die Frage „Wie führe ich eine Praxis?“. Drei bayerische Universitäten bieten Abhilfe mit dem Seminar „Arzt und Unternehmer“, bei dem auch KVB-Experten mit Praxiswissen unterstützen.

PRAXISGRÜNDUNGS-

SEMINARE AN UNIVERSITÄTEN

„Arzt und Unternehmer“

„ Justus-Maximilians-Universität Würzburg

„ Beginn Sommersemester 2019

Kursleiterin:

Univ.-Prof. Dr. med. Anne Simmenroth, Institut für Allgemeinmedizin

„‚Arzt und Unternehmer‘ bietet interessierten Studie- renden in Würzburg eine wunderbare Möglichkeit, das ambulante System kennenzulernen: Themen wie Wirt- schaftlichkeit, Finanzierung, Führung und Marketing kommen im Medizinstudium quasi nicht vor, dabei landet doch die Mehrzahl der Ärzte später im ambu- lanten Bereich. Auch die Zusammenarbeit mit hoch motivierten externen Dozentinnen und Dozenten empfinde ich als sehr innovativ – ich bin gespannt, wie das Wahlfach bei unseren Studierenden ankommt.“

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