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Deutscher Gewerkschaftsbund DGB Bezirk Rheinland - Pfalz/Saarland

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Deutscher Gewerkschaftsbund

DGB Bezirk Rheinland - Pfalz/Saarland

Eugen Roth

Stellvertretender Vorsitzender DGB Rheinland - Pfalz/Saarland eugen.roth@dgb.de Telefon: 0681/40001-10 Telefax: 0681/40001-17 eroth

Fritz-Dobisch-Strasse 5 66111 Saarbrücken eugen.roth@dgb.de

REDEMANUSKRIPT

(es gilt das gesprochene Wort)

Eugen Roth, stellvertretender Vorsitzender DGB Rheinland-Pfalz/Saarland, MdL Vergaberechtsänderungen im Saarland: Ziel Repräsentativer Tarifvertrag

Vergaberechtstagung Friedrich – Ebert – Stiftung und DGB, 5. September 2018

Mit der erneuten Bildung einer „Großen Koalition“ nach der Landtagswahl im Saarland am 26. März 2017 wurde seitens der Gewerkschaften die Kernforderung, das Prinzip der „Gu- ten Arbeit“ weiter umzusetzen, konsequent weiter verfolgt. Im Koalitionsvertrag vom 16.05.2017 gelang es dabei auf Initiative der SPD, bei öffentlichen Vergabeverfahren einen

„repräsentativen Tarifvertrag“ als Vergabekriterium zu vereinbaren. In der vorausgegange- nen 15. Legislaturperiode(2012-2017) und davor war dieses Kriterium noch nicht eini- gungsfähig gewesen. Die Zuständigkeit für die Umsetzung ressortiert im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr(MWAEV)bei der Ministerin und stellvertretenden Ministerpräsidentin Anke Rehlinger(SPD). In den Koalitionsverhandlungen waren in der zu- ständigen Verhandlungsgruppe der heutige, saarländische Ministerpräsident Tobias Hansk(CDU)sowie Eugen Roth in Funktion als stellvertretender Vorsitzender der SPD – Saar die Sprecher.

Nachdem im März 2013 das Saarländische Tariftreue- und Vergabegesetz bereits mit dem Kriterium eines Vergabemindestlohns angereichert worden war, wird in der 16. Wahlperi- ode(2017-2022)an der Gesetzesänderung zur Einführung eines repräsentativen Tarifvertra- ges als Vergabekriterium gearbeitet. Die Formulierung vom o. a. Koalitionsvertrag lässt es zu, dass dieses Kriterium für alle Branchen und Gewerke gelten kann, nicht „nur“ für den öffentlichen Personennahverkehr.

Der Vergabemindestlohn wurde im Saarland zwischenzeitlich durch einstimmigen Beschluss der zuständigen MiLo – Kommission beim Stande von derzeit 8,84 Euro an den Bundes- mindestlohn und die dort eingerichtete Kommission angeknüpft.

Da die Rechtslage für das im Koalitionsvertrag erklärte Ziel, die Einhaltung eines oder

mehrerer repräsentativer Tarifverträge für die Vergabe aller öffentlichen Aufträge ver-

pflichtend einzuführen, bislang noch nicht eindeutig geklärt ist, hat das saarländische

MWAEV mit Prof. Dr. Rüdiger Krause, Universität Göttingen, einen unabhängigen

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Seite 2 von 2 des Redemanuskripts

Rechtsexperten mit der Erstellung eines Gutachtens beauftragt. In dessen Mittel- punkt stehen die umfassende Beurteilung der aktuellen Rechtslage sowie daraus ab- geleitete Empfehlungen bzgl. der Einhaltung repräsentativer Tarifverträge bei der Vergabe – aller - öffentlichen Aufträge im Rahmen eines novellierten STTG.

Eine der wesentlichen Rechtsfragen, die das Gutachten klären soll, besteht darin, ob ein Eingriff in die Dienstleistungsfreiheit nach der aktuellen Rechtslage gerechtfertigt ist. Denn unstreitig stellt der vergabespezifische Mindestlohn auf der Grundlage eines oder mehrerer repräsentativer Tarifverträge einen Eingriff in die Dienstleistungsfrei- heit dar.

Da die Landesregierung die Vorlage des Gutachtens erst im Oktober/November 2018 erwartet, können zum jetzigen Zeitpunkt noch keine verlässlichen Ergebnisse vorgetragen werden. Insgesamt wird im Saarland kalkuliert, dass ein Entwurf für eine entsprechende Gesetzesnovelle im ersten Halbjahr 2019 in die interne Kabi- nettsberatung gehen kann.

Ergänzend sei auf den im Anhang beigefügten, ausführlichen Sachstandsvermerk hingewiesen, den die Abteilung Arbeitsmarktpolitik des MWAEV zu meiner inhaltli- chen Unterstützung in Folge der Erkrankung des für den Arbeitsmarktbereich im MWAEV zuständigen Kollegen Lothar Gretsch, der selbst an der Tagung teilnehmen wollte und leider von mir entschuldigt werden muss, zur Verfügung gestellt hat.

Eugen Roth

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