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Atemwegsinfekte

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10 DIE PTA IN DER APOTHEKE | Januar 2012 | www.pta-aktuell.de

Um hier gegenzusteuern, haben Hygieneexperten kürz- lich die „TOP-10-Ratschläge zur Antibiotikatherapie“ er- arbeitet. Eine wichtige Empfehlung in diesem Papier lautet, bei leichten und mittelschweren Infektionen der Atemwege vor allem Phytotherapeutika mit dafür beleg- ter Wirksamkeit einzusetzen. Pflanzenextrakte haben den großen Vorteil, Viren und Bakterien zu bekämpfen, ohne in den Erregerstoffwechsel einzugreifen. Eine Re- sistenzbildung ist somit bei pflanzlichen Arzneimitteln nicht zu erwarten.

Eine wirksame und verträgliche pflanzliche Option ist der Wurzelextrakt aus Pelargonium sidoides, der Kapland- pelargonie. Bei dem Spezialextrakt aus der Wurzel der südafrikanischen Geranienart handelt es sich um ein komplexes Vielstoffgemisch mit einem breiten Wirk- spektrum, das sich bei der Behandlung einer akuten Bronchitis dreifach wirksam zeigt: antiviral, sekretomo- torisch und antibakteriell. Wirksamkeit und Verträglich- keit sind umfassend untersucht worden. Allein in klini- schen Studien an circa 10 000 Erwachsenen und Kindern ab einem Jahr konnte die Überlegenheit des Pflanzen - extraktes gegenüber Placebo bei akuter Bronchitis und akuter Sinusitis gezeigt werden. Darüber hinaus ist die Verträglichkeit in präklinischen, klinischen und Post- Marketing-Studien belegt. Der Wirkstoff zeigt in toxiko- logischen und sicherheitspharmakologischen Untersu- chungsprogrammen ein unauffälliges Sicherheitsprofil. In klinischen Studien war die Nebenwirkungsrate nicht höher als die von Placebo.

Aktuell hat das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) aufgrund des Anstiegs von Verdachtsmeldungen zu Leberschäden bei pelargonium- haltigen Arzneimitteln ein Stufenplanverfahren einge - leitet, um das hepatotoxische Risiko bei deren Anwen- dung zu überprüfen.

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Phytotherapeutika helfen bei Atemwegs- infekten oftmals besser als Antibiotika.

Antibiotikaresistenzen– Viele Bakterienstämme wer- den gegen immer mehr antibiotische Substanzen unemp- findlich. Vor allem Kindern bekommen besonders viele Antibiotika zur Behandlung von Atemwegsinfektionen verordnet. Aber bei ihnen sind wie in den übrigen Alters- gruppen auch Atemwegsinfekte in neun von zehn Fällen viral bedingt. Von der Behandlung der Komplikationen abgesehen, ist somit eine Antibiotikatherapie in der Regel sinnlos. In einer Übersichtsarbeit der Cochrane Collabo- ration wird der Einsatz von Antibiotika bei Bronchitis als marginal bewertet. Der geringen Wirksamkeit stehen viel- mehr die Nebenwirkungen wie Magen-Darm-Beschwer- den, Durchfälle und Pilzinfektionen gegenüber. Zudem deuten Studien darauf hin, dass auf lange Sicht mit der Antibiotikagabe das Allergierisiko steigt. Kinder, die be- reits sehr früh ein Antibio tikum verabreicht bekommen haben, leiden demnach im Alter von 7 Jahren 2,5 Mal häufiger an Asthma und haben doppelt so oft eine Allergie.

QUELLE

„Antibiotika bei Atemwegserkrankungen – häufig eingesetzt, selten sinnvoll gerade bei Kindern und Jugendlichen“, 19. Oktober 2011, Hamburg. Veranstalter: Spitzner Arzneimittel.

© Alfred Osterloh / panthermedia.net

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