Ultraviolette Photoelektronenspektroskopie (UPS)
hν e -
E kin (max) = hν - φ
Photoeffekt: (Nobelpreis Einstein 1905):
E kin = hν – E bin -φ
allgemeiner:
Φ: Austrittsarbeit [eV] , E
bin: Bindungsenergie, E
kin: kinetische Energie
Was läßt sich mit UPS bestimmen ?
• Zugang zur elektronischen Struktur im Valenzband Messbare Größen der emittierten Photoelektronen:
• kinetische Energie E kin
• Impuls (via Emissionswinkel zur Oberfläche: θ, φ)
• Spin der Elektronen (zwei Spinkomponenten)
maximal sind 5 Observablen unabhängig messbar (vollständiges QM-Experiment)
Anregung in der Photoemission ist definiert durch
• Energie des Photons: E=hν
• Polarisation (linear, zirkular, elliptisch)
• Einfallswinkel zur Oberfläche
Oberflächensensitivität von UPS
entscheidend: mittlere freie Weglänge von Elektronen
Universal curve
im Bereich von 20-100eV liegt die Austrittstiefe bei ca. 2 Monolagen
Henzler, Göpel nach: Seah and Dench, Surface and Interface Analysis 1, p.2 (1979)
schematisches UPS-Spektrum
„auswertbare“
PES-Strukturen
Intensität
Sekundär elektronen
zunehmende kinetische Energie
0 E F (Fermi-Niveau)
abnehmende Bindungsenergie
Sekundärelektronen: verursacht durch inelastische Streuprozesse,
keine auswertbare Information über elektronische Struktur
Dreistufen-Modell der Photoemission
Unterteilung des Photoemissionsprozesses in drei voneinander
unabhängige Schritte: Anregung, Transport und Transmission
Quantenmech. Beschreibung der Anregung
Energieerhaltung: E f (k f ) – E i (k i ) =hν
Impulserhaltung: k f – k i = k ph; mit k ph = Impuls des Photons
für den UPS-Bereich mit hν < 100eV ist k
phvernachlässigbar klein, d.h., es gibt „senkrechte“ Übergänge in der Bandstruktur
Fermi´s Goldene Regel: (Berechnung der Übergangswahrscheinlichkeit W)
W |<ψ ∝ f | H´ | ψ i >| 2 δ(E f – E i - hν)
mit Stör-Operator H´ = e/2me*(AP+PA)
P= (QM-Impuls-Operator)
A(r,t) = A 0 *exp(-iωt+iqr) Vektorfeld der Strahlung
∇
− r h i
Dipolnäherung: Wellenlänge des Vektorfeldes groß gegen Durchmesser des
durchstrahlten Volumens Æ Vektorfeld konstant, Operatoren vertauschbar
Anregung und Transport
mit Dipolnäherung folgt für Fermi´s Goldene Regel:
W |<ψ ∝ f | V | ψ ∇ r i >A 0 | 2 δ(E f – E i - hν)
mit Potential V: V(r) = V(r + R); R: Gittervektor
Jetzt kann durch Fourier-Analyse des Potentials V und Verwendung von Blochfunktionen der differentielle Wirkungsquerschnitt berechnet werden.
Der zweite Schritt im Dreistufen-Modell, der Transport der Elektronen zur Oberfläche,
ist bestimmt durch die freie mittlere Weglänge
Transmission im Dreistufen-Modell
3. Schritt: Überwindung der Oberflächenbarriere (Austrittsarbeit)
• nur Elektronen mit E kin > φ können die Potentialbarriere überwinden
• Betrachtung des Impulses (parallel und senkrecht zur Oberfläche)
k f ||
Vakuum Festkörper
k ||
Impuls k || bleibt erhalten bei der Transmission, k ändert sich
k int
k ext
kin
f
m E
k
||= sin ϑ 2 / h
2*
ϑ
ϑ ′
⊥
Gesamtbilanz des Dreistufen-Modells
Intensität : I (E,hν) = P(E,hν) * D(E) * T(E)
Transport zur Oberfläche Anregungswahr-
scheinlichkeit
Transmission an Potentialstufe für Anregungswahrscheinlichkeit:
• Integration über alle k-Zustände in zwei Bändern, die durch E=hν getrennt sind
• Summationüber alle Paare von Bändern n (unbesetzt) und n´ (besetzt) ) )
( )
( ( )
(
´´ ,
3
δ ν
ω d k E k E k h
J
n nn n
−
−
⋅
∝ ∑∫
) )
( ( ) )
( )
( ( )
,
(
´´ ,
3
k E k E k h E k E
d hv
E
P
n n nn n