Lichtgeschwindigkeit Versuchsvorbereitung
Thomas Keck, Gruppe: Mo-3
Karlsruhe Institut f¨ur Technologie, Bachelor Physik
Versuchstag: 29.11.2010
Inhaltsverzeichnis
1 Drehspiegelmethode 3
1.1 Allgemeines . . . 3
1.2 Strahlengang . . . 3
1.3 Aufbau . . . 4
1.4 Durchf¨uhrung . . . 5
1.5 Berechnung der Lichtgeschwindigkeit . . . 5
2 Phasenvergleichsmethode 6 2.1 Allgemeines . . . 6
2.2 Vorbereitende Rechnungen . . . 6
2.3 Aufbau und Durchf¨uhrung . . . 6
2.4 Modulation des Signals . . . 6
2.5 Durchf¨uhrung . . . 7
Literatur 8
1 Drehspiegelmethode
1.1 Allgemeines
Bei diesem Versuch wird die Gruppengeschwindigkeit des Lichts in Luft bestimmt.
1.2 Strahlengang
Abbildung 1: Schematischer Aufbau der Drehspiegelmethode
Als Lichtquelle dient ein He-Ne-Laser (Strahlleistung 1mW, Strahldurchmesser etwa 0.8mm, Strahlivergenz etwa 1mrad; unpolarisiert [Aufgabenstellung]), der Kondensor K wird nicht ben¨otigt, der Spalt A ist die Laseraustritts¨offnung.
Der Laserstrahl durchl¨auft einen Strahlenteiler G, der transmitierte Strahl f¨allt das erste Mal auf den Drehspiegel D, dabei wird je nach Stellung von D der Strahl ¨uber den Strahlenteiler auf den Beobachtungsschirm M inM1abgebildet pder er wird von hier aus Richtung Umlenkspiegel U gelenkt und durchl¨auft dabei eine Sammellinse B (mitf = 5m[Aufgabenstellung]), welche den Strahl, der von U wiederum umgelenkt wird, auf den Endspiegel E fokussiert.
Der Endspiegel E reflektiert den Strahl senkrecht zur¨uck zum Umlenkspiegel U, wieder durch die Sammellinse B und zum zweiten Mal auf den Drehspiegel D, dieser ist w¨ahrend das Licht
den Wegs= 2·(dEU+dU D)in der ZeitTdurchlaufen hat, um den Winkelweiterrotiert. Der Laserstrahl wird daher unter dem Winkelϕ= 2·, zum urspr¨unglichen Strahlengang beim ersten Auftreffen auf den Drehspiegel, reflektiert. ¨Uber den Strahlenteiler G wird der ankommende Strahl auf den Beobachtungsschirm M in PunktM2abgebildet.
Die beiden Laserpunkte bei M1 und M2 ruhen. F¨ur M1 passiert dies, da nur f¨ur einen be- stimmten Ablenkwinkel der Strahl wieder direkt zum Strahlenteiler zur¨uckgeworfen wird. F¨ur M2muss in Betracht gezogen werden, dass die Projektion auf den Beobachtungsschirm nur bei einem bestimmten Winkel, der den Strahl gerade ¨uber de Umlenk-, auf den Endspiegel ablenkt, stattfindet. Die Linse dient offensichtlicherweise zur Fokussierung des Strahles der sonst ¨uber die Gesamtlaufstrecke von ¨uber 20 Metern stark divergieren w¨urde.
Die Strecker=M2−M1kann nun gemessen werden.
1.3 Aufbau
dEU (Endspiegel - Umlenkspiegel) (6.57±0.005)m dU D(Umlenkspiegel - Drehspiegel) (7.23±0.005)m max(dDL)(Drehspiegel - Laseraustritts¨offnung) (6.80±0.005)m
Tabelle 1: Fest vorgegebene Versuchsbedingungen
Linsenposition f = 5m In der Literatur findet man verschiedene Angaben zur Linsenpo- sition, ich halte es f¨ur sinnvoll die Linse so zu positionieren, dass sie die Laseraustritts¨offnung, gerade auf den Endspiegel abbildet. Eine andere M¨oglichkeit ist es die Linse im Abstand ih- rer Brennweite vom Drehspiegel aufzustellen, M.A. Harrendorf, hat diese M¨oglichkeit in seiner Vorbereitung durchgerechnet, ich werde mich an dieser Stelle dem ersten Fall zuwenden.
Die Gegenstandsweite ist gegeben durchg=dDL+xdie Bildweite durchb=dU D−x+dEU. Dabei istxder Abstand der Linse vom Drehspiegel D. Es gilt:
1 f = 1
b +1
g = g+b
b·g = dDL+dU D+dEU
(dDL+x)·(dU D−x+dEU) (1) Hieraus ergibt sich eine Bestimmungsgleichung f¨ur x:
x2+x·(dDL−dU D−dEU) +f·(dDL+dU D+dEU)−dDLdU D−dDLdEU = 0 (2) Dies ist eine quadratische Gleichung mit der L¨osung:
x= 1 2·
±p
dU D+dDL+dEU ·p
dU D−4·f +dDL+dEU+dU D−dDL+dEU
(3) Der AbstanddDLwird nun so bestimmt, dass die Wurzel gerade 0 ergibt, es folgt dann f¨ur x:
dDL= 4·f−dU D−dEU = 6.2m (4) x= 1
2 ·(dU D−dDL+dEU) = 3.8m (5)
Der Abstand vom Strahlenteiler zum Beobachtungsschirm sollte gerade dem Abstand vom Strahlenteiler zur Laseraustritts¨offnung entsprechen, damit das Bild hier scharf abgebildet wird.
Ansonsten muss mit der Beobachtungslupe nachgeholfen werden, um das Bild scharf zu stellen.
1.4 Durchf ¨uhrung
Wie in der Aufgabenstellung angegeben wird die Apperatur justiert. In Abh¨angigkeit von der Rotationsfrequenz wird der Lichtmarkenort M2 gemessen. Die elektronische Frequenzanzei- ge die ¨uber eine Photodiode in der N¨ahe des Drehspiegels getriggert wird, wird mithilfe einer Stimmgabel und deren Schwebung mit dem Motorger¨ausch ¨uberpr¨uft. Der Motor l¨auft hierbei mit der Frequenz der Stimmgabel, sobald keine Schwebung mehr zu h¨oren ist.
1.5 Berechnung der Lichtgeschwindigkeit
Bekannt ist die Strecke r = M2 −M1, die Drehfrequenz des Spiegels f, und der Lichtweg s= 2·(dEU +dU D).
1. Zuerst wird ¨uber die Strecke r der Drehwinkeldes Drehspiegels zwischen erstem und zweitem Auftreffen des Strahl berechnet, hierzu ben¨otigt man die Streckeh vom Dreh- spiegel ¨uber den Strahlenteiler zum PunktM1. Idealerweise ist dies gerade, der Abstand zwischen Laseraustritts¨offnung und Drehspiegel, wie oben beschrieben wird f¨ur diese Strecke der Laser scharf auf dem Beobachtungschirm abgebildet. Es gilt:
= 1
2 ·arctan (r
h) (6)
2. Zur Drehung um den Winkelben¨otigt der Spiegel die ZeitT bei einer Umdrehungsfre- quenz vonf:
T = 1
f ·2·P i (7)
3. In der Zeit T legt das Licht die Strecke s = 2·(dEU +dU D) zur¨uck. Es folgt f¨ur die Lichgeschwindigkeitc:
c= s
T (8)
4. F¨ur die oben festgelegten Abst¨ande und eine Drehfrequenz von 500 Hz, sowie f¨ur die Absch¨atzung von c = 300000000ms ergibt sich eine erwartete Ablenkung von: r = 3.58mm.
2 Phasenvergleichsmethode
2.1 Allgemeines
Bei diesem Versuch wird die Phasengeschwindigkeit des Lichtes in Luft, Plexiglas und Wasser bestimmt. Hieraus kann man die Brechzahl f¨ur rotes Licht in den einzelnen Medien bestimmen unter der Annahme vonnLuf t ≈1.
2.2 Vorbereitende Rechnungen
Um bei einem Lichtweg von d = 1Meter eine Verschiebung von 101 der PeriodendauerT zu erreichen, muss das Licht mit folgender Frequenz moduliert werden.
f = 1
T = 1
10·∆t = 1
10·dc ≈30M Hz (9)
Um auf dem Oszilloskop eine sichtbare Ablenkung vond= 0.5cmzu erreichen. Ben¨otigt das Oszilloskop eine Ablenkgeschwindigkeit von:
vag= d
∆t = 150cm
µs (10)
2.3 Aufbau und Durchf ¨uhrung
Ein Lichtsender sendet eine mit einer Frequenz vonf1 = 60MHzmodulierte Lichtwelle zu ei- nem Empf¨anger, ¨uber einen beweglichen Kondensor am Sendegeh¨ause wird das Licht zu einem Parallelstrahl fokussiert, ¨uber eine Linse vor dem Empf¨anger wird dieser Strahl wiederrum auf die Photodiode des Empf¨angers fokussiert. Die Strecke szwischen Sender und Empf¨anger ist dabei variabel einstellbar. Mithilfe eines Oszilloskops kann die Phasenverschiebungϕzwischen Sender und Empf¨anger, und damit die Laufzeittdes Lichts f¨ur die Streckes, bestimmt werden.
Um weitere Verz¨ogerungen beim erzeugen des Signals, beim Verarbeiten im Oszilloskop etc, auszuschalten, wird die Laufzeitdifferenz f¨ur 2 verschiedene Strecken∆s=s1−s2bestimmt.
2.4 Modulation des Signals
Da dass im Versuch verwendete Oszilloskop hierf¨ur zu tr¨age ist, wird die Frequenz des Senders weitermoduliert mit einer Frequenz von f2 = 59.9MHz,es entsteht eine Schwebung mit der Frequenzfs = 100kHz. Die Phasenverschiebung der Schwebung entspricht nat¨urlich der Pha- senverschiebung des gesamten Signals. Aufgrund der um Faktor 600 kleineren Frequenz, kann das Oszilloskop diese Phasenverschiebung jedoch zeitlich aufl¨osen. Die hochfrequenten Anteile des Signals werden dabei durch einen Tiefpass herausgefiltert. Es gilt:
Urspr¨ungliches Signal a·cos (ω·t+ϕ) ω = 2·π60MHz (11) Modulations Signal A·cos (Ω·t) Ω = 2·π59.9MHz (12) Resultierendes Signal A·a·cos (ω·t+ϕ)·cos (Ω·t) (13)
Uber die Additionstheoreme ergibt sich durch Addition von 14 mit umgekehrten Vorzeichen.¨ cos (ω±Ω) = cosω·cos Ω∓sinω·sin Ω (14) A·a·cos (ω·t+ϕ)·cos (Ω·t) = A·a
2 ·(cos ((ω−Ω)·t+ϕ) + cos ((ω+ Ω)·t+ϕ)) (15) Die Zeitdifferenz t die zur Phasenverschiebung ϕ geh¨ort, ist beim niederfrequentigen Anteil um den Zeitdehnungskoeffizienten ω−Ωω h¨oher, dies ergibt sich einfach als Verh¨altnis von ur- spr¨unglicher zur resultierenden Winkelgeschwindigkeit der Welle.
Dies entspricht in der obigen Beispielrechnung einem Faktorγ = 600. Die ben¨otigte Ablenk- geschwindigkeit reicht hierf¨ur bei normalen Osilloskopen aus:
v= vag
γ = 0.25cm
µs (16)
2.5 Durchf ¨uhrung
Die Apperatur wird wie in der Aufgabenstellung beschrieben justiert und die entsprechenden Eichmessungen durchgef¨uhrt. Anschließend wird die Zeitdifferenztin Abh¨angigkeit zum Sender- Empf¨anger Abstandsgemessen. Hieraus ergibt sich direkt die Lichtgeschwindigkeitc, als Stei- gung der Geraden:
s=c·t (17)
Es ist bekannt das die Phasengeschwindigkeit des Lichts vom Brechungsindexndes Medium abh¨angt, es gilt unter der Annahme das im Materialµ≈1gilt und mit der Definitionn=√
: cm = 1
√0µ0 = c0
√ = c0
n (18)
Aus der Laufzeitdifferenz ∆t zwischen einer Messung mit Luft (n ≈ 1) auf dem gesamten Lichtweg, und einer Messung mit einer Streckedinnerhalb eines weiteren Mediums, folgt der Brechungsindex ¨uber:
n= c0
cm
= c0
c0−∆c = c0
c0−∆td (19)
Diese Art der Messung wird f¨ur Plexiglas und Luft vorgenommen werden.
Eine weitere M¨oglichkeit zur Bestimmung des Brechungsindexes ist der Einsatz von Lissajous Figuren. Hierzu wird das Empf¨angersignal ¨uber dem Sendersignal im x-y-Betrieb des Oszillo- skops angezeigt. F¨ur Geraden als Lissajous-Figuren befinden sich die beiden Signale gerade in Phase. Der Abstand zwischen 2 dieser Geraden ist gerade λ2.
Literatur
[Aufgabenstellung] Aufgabenstellung der Versuche P1-42,44 [Vorbereitungshilfe] Vorbereitungshilfe zu den Versuchen P1-42,44