Sommer-Semester 2009
Theoretische Physik F
Statistische Physik
Dozent: Alexander Shnirman
Institut für Theorie der Kondensierten Materie
Mi 11:30-13:00, Lehmann Raum 022, Geb 30.22 Fr 09:45-11:15, Lehmann Raum 022, Geb 30.22
http://www-tkm.physik.uni-karlsruhe.de/lehre/theoF.SS09/
1) T. Fließbach, Statistische Mechanik.
2) L.D. Landau, E.M. Lifschitz, Band 5, Statistische Physik.
3) K. Huang, Statistical Mechanics.
4) L.E. Reichl, A Modern Course in Statistical Mechanics.
5) R. P. Feynman, Statistical mechanics.
6) Die Skripten von P. Wölfle, G. Schön, M. Vojta
Literatur
Zwei Hauptteile des Kurses
• Thermodynamik - axiomatisch, phänomenologisch
• Statistische Physik - mikroskopische
Begründung
Thermodynamik
Ein thermodynamisches System ist ein System mit makroskopisch vielen Freiheitsgraden.
√ N ≫ 1
Avogadro-Zahl Teilchen pro Mol
Thermodynamischer Limes
N → ∞ , V → ∞ , N
V = const.
N
A= 6 , 023 · 10
23Zustandsgrößen
Thermodynamischer Zustand ist vollständig bestimmt durch Angabe v o n w e n i g e n m a k r o s k o p i s c h e n Zustandsgrößen.
Intensiv: Druck P , Temperatur T , Chemisches Potential µ , ... ∝ N
0Extensiv: Volumen V , Teilchenzahl N ,
Innere Energie U , Freie Energie F , Entropie S , ... ∝ N
Gleichgewicht
Thermodynamisches Gleichgewicht herrscht in einem System, wenn ein stabiler, zeitunabhängiger Zustand vorliegt.
Es existieren stationäre
Nichtgleichgewichtszustände!
Zustandsgleichung
Der Zusammenhang zwischen Zustandsgrößen im thermodynamischen Gleichgewicht wird
Zustandsgleichung genannt.
z.B. für das ideale Gas gilt
k
B≈ 1 . 38 · 10
−23 JK
- Boltzmann-Konstante U = 3
2 N k
BT P V = N k
BT
Einatomiges Gas
Zustandsänderung
Eine thermodynamische Zustandsänderung kann im Gleichgewicht nur durch Änderung der Äußeren Bedingungen herbeigeführt werden.
Man unterscheidet:
a) quasistatische Zustandsänderungen: langsame Änderungen, so daß das System nahe am Gleichgewicht bleibt;
b) reversible Zustandsänderungen: Prozesse, die bei Zeitumkehr in den Ausgangszustand zurückführen;
c) irreversible Zustandsänderung: Prozesse, die bei Zeitumkehr in endlicher Zeit nicht zum Ausgangspunkt zurüuckführen
d) adiabatische Zustandsänderung: ohne Wärmeaustausch mit der Umgebung e) isotherme, isobare, isochore, ... Zustandsänderungen:
T =const., P =const., V =const., ...
Reversible Prozesse
Thermodynamische Prozesse können reversibel verlaufen,
d.h. quasistatisch innerhalb der Menge der Gleichgewichtszustände.
Oder sie können irreversibel sein. Z.B. eine Relaxation zum
Gleichgewicht ist i.a. nicht als Kurve im Phasenraum darstellbar.
Differenziale von Zustandsgrößen sind vollständig
Für Zustandsgrößen (z.B. Freie Energie) gilt
!
1
dF =
!
2
dF oder
"
dF = 0 T
V
F = F ( T, V ) N = const.
dF =
! ∂F
∂T
"
V
dT +
! ∂F
∂V
"
T
dV = a dT + b dV
∂a
∂V = ∂b
∂T = ∂2F
∂V ∂T
Übung
Vom System geleistete Arbeit
δ W = P dV mechanische Arbeit
δ W = M d " B "
δ W = − Hd " M "
magnetische Arbeit
δ W - kein vollst¨ andiges Di ff erential
Es gibt keine Zustandsgr¨ oße W
0 Hauptsatz
Es gibt eine intensive Zustandsgröße "Temperatur", so dass Systeme, die miteinander im Gleichgewicht sind, denselben Wert der Temperatur haben.
Konzept der Temperatur
Definiert durch Carnot-Prozess
Erster Hauptsatz
dU = δ Q − δ W + µ dN
Energiesatz, Äquivalenz von Arbeit und Wärme
δ Q - kein vollst¨ andiges Di ff erential Es gibt keine Zustandsgr¨ oße Q
Wärme ist eine Form von Energie
Zweiter Hauptsatz
Äquivalent: Für jedes thermodynamische System existiert eine (extensive) Zustandsgröße Entropie S. Die Entropie eines
abgeschlossenen Systems nimmt nie ab. Im thermodynamischen Gleichgewicht nimmt die Entropie S ihren Maximalwert
an.
Es gibt keine thermodynamische Zustandsänderung, deren einzige Wirkung darin besteht, da
(i) eine Wärmemenge einem Wärmespeicher entzogen und vollständig in Arbeit umgesetzt wird.
(ii) eine Wärmemenge einem kälteren Wärmespeicher entzogen und an einen wärmeren Wärmespeicher
abgegeben wird.
Wir definieren Entropie später
Dritter Hauptsatz
Eine Konsequenz des 3. Hauptsatzes ist, dass der absolute Nullpunkt nicht in einer endlichen Zahl von reversiblen Prozessen erreicht werden kann.
T lim → 0
S ( T ) = 0
Carnot-Prozess
Der folgende reversible Kreisprozess wird durchlaufen:
1. Das System ist in thermischem Kontakt mit dem Reservoir T2. Bei einem isothermen Prozess (hier Expansion des Gases) fließt die Wärme Q2 ins System.
2. Das System wird thermisch isoliert. Während eines adiabatischen Prozesses (hier weitere Expansion) sinkt die Temperatur von T2 nach T1.
3. Das System ist in thermischem Kontakt mit dem Reservoir T1. Bei einem isothermen Prozess (hier Kompression des Gases) fließt die Wärme Q1 aus dem System.
4. Das System wird thermisch isoliert. Während eines adiabatischen Prozesses (hier weitere Kompression) steigt die Temperatur von T1 nach T2.
Carnot-Prozess beim idealen Gas
U = 3
2 N k
BT P V = N k
BT
f¨ur 2 und 4 gilt
δQ = 0 → dU = −δW = −P dV f¨ur 1 und 3 gilt
T = const. → P V = const.
Carnot-Prozess: Wirkungsgrad
!
dU = 0
dU = δ Q − δ W
Zustandsgröße
∆ W = Q
1+ Q
2= | Q
2| − | Q
1| ∆ W =
!
P dV
Wirkungsgrad
η ≡ ∆ W
| Q
2| = 1 − | Q
1|
| Q
2|
Carnot-Theorem
∆ W = Q
1+ Q
2= | Q
2| − | Q
1|
Wirkungsgrad
η ≡ ∆ W
| Q
2| = 1 − | Q
1|
| Q
2|
Bei vorgegebenen Temperaturen T
2und T
1hat
keine Maschine einen höheren Wirkungsgrad als die Carnot-Maschine.
Beweis: Wenn es so eine Maschine gäbe, könnten wir damit die Carnot-Maschine als Wärmepumpe betreiben. Dies würde bedeuten, dass ohne Zufuhr äußerer Arbeit Wärme von der tieferen Temperatur T1 zur höheren T2 fließt.
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Theoretische Physik F
Statistische Physik
Dozent: Alexander Shnirman
Institut für Theorie der Kondensierten Materie
Mi 11:30-13:00, Lehmann Raum 022, Geb 30.22 Fr 09:45-11:15, Lehmann Raum 022, Geb 30.22
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Kelvin-Temperatur-Skala
Alle Carnot-Maschinen mit gleichen T>, T<
haben den gleichen Wirkungsgrad η(T>, T<)
1 − η(To, Tm) = Q43 Q12
= f(To, Tm)
Q43 = −Q34
1 − η(Tm, Tn) = Q65
Q43 = f(Tm, Tn)
1 − η(To, Tn) = Q65
Q12
= f(To, Tn)
f (T
o, T
n) = f (T
o, T
m) · f (T
m, T
n)
Wir wählen f ( T
>, T
<) = T
<T
>= |Q
<|
| Q
>|
Konsistent mit P V = N kBTEntropie
Zustandsgröße Entropie
für Carnot-Prozess gilt
Q
1T
1+ Q
2T
2= 0
Q1 = −|Q1| < 0für beliebige reversible Kreisprozesse gilt
! δ Q
T = 0
dS = δ Q T
!
!
!
revers.Entropie
Carnot-Prozess
dS = δ Q T
!
!
!
revers.Irreversible Prozesse
für Carnot-Prozess gilt
Q
1T
1+ Q
2T
2= 0
Q1 = −|Q1| < 0! δQ
T = 0
Für reversible Prozesse Für irreversible Prozesse
! δQ
T < 0 Der Wirkungsgrad ist schlechter
Irreversible Prozesse
! δQ
T = 0
Für reversible Prozesse
Für irreversible Prozesse
! δQ
T < 0
S(A) − S(B) =
B
!
A
δQ T
"
"
"
revers.
dS ≥
δ Q
Im allgemeinen gilt T
Für abgeschlossene Systeme gilt
dS = δ Q T
!
!
!
revers .dS ≥ 0
Die Entropie S ist im Gleichgewicht maximal
Beispiel
U = 3
2 N k
BT
T = const. → dU = 0
P V = N k
BT
dU = δ Q − P dV = 0
dS = δQ
T = P
T dV = N kB dV V
∆SGas = N kB ln V2 V1
∆ S
Gas+ ∆ S
Reservoir= 0
Beispiel
U = 3
2 N k
BT P V = N k
BT
∆SGas = N kB ln V2 V1
∆ U = 0 , ∆ Q = 0 , ∆ W = 0 T = const.
∆ S
Reservoir= 0
δ Q = T dS
dU = δ Q − P dV + µdN
dS = 1
T dU + P
T dV − µ
T dN
S = S ( U, V, N )
1
T = ∂ S
∂ U
!
!
!
V,NP
T = ∂ S
∂ V
!
!
!
U,Nµ
T = − ∂ S
∂ N
!
!
!
U,VFundamentale Relation der Thermodynamik
δ Q < T dS
revers. irrevers.
dS > 1
T dU + P
T dV − µ
T dN
F¨ ur gegebene U, V, N ist S maximal im Gleichgewicht
dS = 1
T dU + P
T dV −
µ
T dN
Fundamentale Relation der Thermodynamik
S ( λ U, λ V, λ N ) = λ S ( U, V, N )
d
dλ (λS) = S = d
dλ S(λU, λV, λN) λ=→1 ∂S
∂U U + ∂S
∂V V + ∂S
∂N N
ST = U + P V − µN
Euler-Gleichung
dS = 1
T dU + P
T dV −
µ
T dN
Fundamentale Relation der Thermodynamik
ST = U + P V − µN
Euler-Gleichung
SdT − V dP + N dµ = 0
Gibbs-Duhem-Relation
Thermodynamische Potentiale
dU = T dS − P dV + µdN
U = U ( S, V, N )
T = ∂ U
∂ S
!
!
!
V,NP = −
∂ U
∂ V
!
!
!
S,Nµ = ∂ U
∂ N
!
!
!
S,VInnere Energie
Maxwell Relationen, z.B:
dU < T dS − P dV + µdN
∂T
∂V
!
!
!S,N
= −∂P
∂S
!
!
!V,N
∂T
∂N
!
!
!S,V
= ∂µ
∂S
!
!
!V,N
F¨ ur gegebene S, V, N ist U minimal im Gleichgewicht
Thermodynamische Potentiale
(Helmholtzsche) Freie Energie
dF = −SdT − P dV + µdN
S = − ∂ F
∂ T
!
!
!
V,NP = − ∂ F
∂ V
!
!
!
T ,Nµ = ∂ F
∂ N
!
!
!
T ,VF = F ( T, V, N )
dF < − SdT − P dV + µdN
F¨ ur gegebene T, V, N ist F minimal im Gleichgewicht
F = U − T S = − P V + µN
Thermodynamische Potentiale
Enthalpie
H = U + P V
dH = T dS + V dP + µdN
H = H ( S, P, N )
T = ∂ H
∂ S
!
!
!
P,NV = ∂ H
∂ P
!
!
!
S,Nµ = ∂ H
∂ N
!
!
!
S,VThermodynamische Potentiale
(Gibbssche) Freie Enthalpie
G = H − T S = U + P V − T S dG = −SdT + V dP + µdN
S = − ∂ G
∂ T
!
!
!
P,NV = ∂ G
∂ P
!
!
!
T ,Nµ = ∂ G
∂ N
!
!
!
T,VG = G ( T, P, N )
Thermodynamische Potentiale
Großkanonisches Potential
d Ω = −SdT − P dV − N dµ
Ω = Ω ( T, V, µ )
S = − ∂ Ω
∂ T
!
!
!
V,µP = − ∂ Ω
∂ V
!
!
!
T,µN = −
∂ Ω
∂ µ
!
!
!
T,VΩ = F − µN = U − T S − µN = − P V
F¨ ur gegebene T, V, µ ist Ω minimal im Gleichgewicht
Sommer-Semester 2009
Theoretische Physik F Statistische Physik
Dozent: Alexander Shnirman
Institut für Theorie der Kondensierten Materie
Mi 11:30-13:00, Lehmann Raum 022, Geb 30.22 Fr 09:45-11:15, Lehmann Raum 022, Geb 30.22
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Ω = Ω ( T, V, µ )
Großes Potential
Freie Enthalpie G = G ( T, P, N ) Enthalpie H = H ( S, P, N ) Freie Energie F = F ( T, V, N )
Wiederholung: Thermodynamische Potentiale U = U ( S, V, N )
Innere Energie
Response-Funktionen (lineare Antwort)
Wärmekapazität
δ Q = CdT = T dS
C
x≡ T
! ∂ S
∂ T
"
x
x = V oder P
f¨ ur V = const. gilt S = −
∂ F
∂ T
!
!
!
V,NC
V≡ − T
! ∂
2F
∂ T
2"
V,N
f¨ ur P = const. gilt S = −
∂ G
∂ T
!
!
!
P,NC
P≡ − T
! ∂
2G
∂ T
2"
P,N
Andere Wärmekapazitäten: (siehe Blatt 2, Aufg.3) C
M, C
BResponse-Funktionen (lineare Antwort)
Kompressibilität
κ
y≡ − 1 V
! ∂V
∂P
"
y
y = T oder S
κT ≡ − 1 V
!∂V
∂P
"
T
= 1 n
! ∂n
∂P
"
T
= − 1 V
!∂2G
∂P 2
"
T
! " ! "
κS ≡ − 1 V
!∂V
∂P
"
S
= − 1 V
!∂2H
∂P 2
"
S
mit n = N
V und N = const.
Response-Funktionen (lineare Antwort)
Thermische Ausdehnung
α ≡
1 V
! ∂V
∂T
"
P
= 1 V
! ∂
∂ T
! ∂ G
∂ P
"
T
"
P
Magnetische Response-Funktionen
χ
T/S=
! ∂ M
∂ B
"
T,S
Suszeptibilität
Temperaturkoeffizient der Magnetisierung
α
B=
! ∂ M
∂ T
"
B
Relationen zwischen den Response-Funktionen
C
P− C
V= T V α
2κ
T≥ 0
Beispiel: Ideales Gas: α =
T1, κ
T=
P1, C
P− C
V= N k
B' (
C
B− C
M= T V α
2Bχ
T≥ 0
C
BC
M= χ
Tχ
Ssiehe Übungen !
Stabilität
!!!!!!!!!!!
I J
!
Wir betrachten 2 Teilsysteme A, B getrennt durch eine thermisch leitende, bewegliche, durchlässige Wand.
U = U
A+ U
B= const .
V = V
A+ V
B= const . N = N
A+ N
B= const . S = S
A+ S
BT
A= T
BP
A= P
Bµ
A= µ
BDer Austausch einer extensiven Variable zwischen 2 Teilsystemen führt dazu, dass im Gleichgewicht die konjugierte Variable in beiden Teilsystemen angeglichen ist.
Gleichgewicht
S maximal
dS = 0
“1.Ordnung”:
Konsequenz:
dS = 0
“2.Ordnung”:
d
(2)S = 1 2
!
i=A,B
∂
2S
i∂U
2i
( dU
i)
2= −
1 2 T
2!
i=A,B
∂T
i∂U
i( dU
i)
2d (2) S < 0
C
V=
! ∂ U
∂ T
"
V,N
≥ 0
⇒ 0 ≤
! ∂ U
∂ T
"
V,N
= − T
! ∂
2F
∂ T
2"
2!()!
3
(
! --!67.-.!.7,.! 30,?>7+,!@+,!
analog folgt z.B.: und κ
T /S≥ 0 C
X≥ 0
Mischungsentropie und Gibb’sches Paradoxon
S ( U, V, N ) = N S
0+ N k ln
! V N
"
U N
#
f2$
Entropie eines idealen Gases
! ∂S
∂V
"
U,N
= P
T ⇒ P V = N kT
Beweis:
! ∂S
∂U
"
V,N
= 1
T ⇒ U = f
2 N kT
Mischungsentropie und Gibb’sches Paradoxon
!!!!!
% %
J "
E EE
EE E
E
E E E E
E
E E
E
E E E
E
E E
E
+ +
+ +
+ + +
+
+ +
+ +
+
+ +
+ + +
+ +
!
Betrachten wir zwei verschiedene Gase mit . Vor dem Entfernen der Trennwand sind die Volumina
und , danach ist es .
N1, N2V
1V
2V = V
1+ V
2Expansionsentropie
∆ S
i= N
ik ln V
V
i, i = 1 , 2
Mischungsentropie
∆ S = ∆ S
1+ ∆ S
2> 0
Mischungsentropie
∆ S = ∆ S
1+ ∆ S
2> 0
Nun enthalten und dasselbe Gas (ununterscheidbare Teilchen !!!) V
1V
2Gleichgewählte Anfangsbedingungen:
V
1N
1= V
2N
2= V
N , U
1N
1= U
2N
2= U N
∆S = S ( nach ) − S ( vor )
= S ( U, V, N ) − S ( U
1, V
1, N
1) − S ( U
2, V
2, N
2) = 0
Gibb’sches Paradoxon
Wahrscheinlichkeitstheorie
Stochastische Variable (diskret oder kontinuierlich) Zugehörige Wahrscheinlichkeitsverteilung ρ
X
erfüllt
Positivität und Norm.
ρ
i≥ 0, ρ(x) ≥ 0 !
i
ρ
i= 1 ,
"
dxρ ( x ) = 1
Mittelwert: ! X " = !
i
x
iρ
ioder
"
dxxρ ( x )
n -tes Moment: ! X
n" = !
i
x
niρ
ioder
"
dxx
nρ ( x )
Standardabweichung: σ = !
! X
2" − ! X "
2Varianz: σ
2Wahrscheinlichkeitstheorie 2
Binomial-Verteilung
-
!
!"!#
!"$
!"$#
!"%
!"%#
!"&
! % ' ( ) $!
!7-;
!!!!$&-JH&0)^W%E?%&),-4!QTE![!6!S]9!(!6!SX_!
ρ
N( n ) = N !
n !( N − n )! p
nq
N−n!N
n=0
ρN(n) = (p + q)N = 1
! n " =
!
Nn=0
nρ
N( n ) = pN
σ
N= !
! n
2" − ! n "
2= !
N pq
`TE!4EJY%![!4&)?!-/X -, + !0!SX [ =!>
Wahrscheinlichkeitstheorie 3
Gauß-Verteilung
ρN (n) = 1
√2πσN exp
!
−1 2
(n − #n$)2 σN2
"
aus Binomial-Verteilung für große N, pN, qN
! n " = pN
σ
2= N pq
n kontinuierlich !!!
Wahrscheinlichkeitstheorie 4
Poisson-Verteilung
, B,C
!
!"!#
!"$
!"$#
!"%
!"%#
!"&
! % ' ( ) $!
5
!!!!!!!!!!!!!!!!M:233:,8L)%$)26/,7!<=%!&!G!"!
ρ
N( n ) = a
ne
−an !
!N
n=0
ρN (n) = 1
! n " = a σ
N= !
! n
2" − ! n "
2= !
! n " = √ a
aus Binomial-Verteilung für so dass N → ∞ , p → 0 a = N p
Wahrscheinlichkeitstheorie 5
Gauß-Verteilung für mehrere Variablen
ρ(x1, . . . , xN ) =
√det A
(2π)N/2 exp
− 1 2
N
#
i,j=1
(xi − ai)Aij(xj − aj)
ξ
i= x
i− a
iA symm., positiv definit
! x
n" = a
nSommer-Semester 2009
Theoretische Physik F Statistische Physik
Dozent: Alexander Shnirman
Institut für Theorie der Kondensierten Materie
Mi 11:30-13:00, Lehmann Raum 022, Geb 30.22 Fr 09:45-11:15, Lehmann Raum 022, Geb 30.22
http://www-tkm.physik.uni-karlsruhe.de/lehre/theoF.SS09/
Wiederholung: Stabilität
!!!!!!!!!!!
I J
!
Wir betrachten 2 Teilsysteme A, B getrennt durch eine thermisch leitende, bewegliche, durchlässige Wand.
U = U
A+ U
B= const .
V = V
A+ V
B= const . N = N
A+ N
B= const .
S = S
A+ S
BT
A= T
BP
A= P
Bµ
A= µ
BDer Austausch einer extensiven Variable zwischen 2 Teilsystemen führt dazu, dass im Gleichgewicht die konjugierte Variable in beiden Teilsystemen angeglichen ist.
Gleichgewicht
S maximal dS = 0
dS = 1
T dU + P
T dV − µ
T dN
Konjugierte Variable
T
P µ
S V
N
Intensiv Extensiv
dF = − SdT − P dV + µdN
Stabilität: Thermischer Kontakt mit Reservoir
!!!!!!!!!!!
I J
!
Wir betrachten 2 Teilsysteme A, B getrennt durch eine thermisch leitende, bewegliche, durchlässige Wand im Kontakt mit thermischem Reservoir.
V = V
A+ V
B= const . N = N
A+ N
B= const .
P
A= P
Bµ
A= µ
BGleichgewicht
T
T
A= T
B= T
S = SA + SB U = UA + UB
F = F
A+ F
BF minimal dF = 0
F = U − T S
dF = − SdT − P dV + µdN
“2.Ordnung”:
d
(2)F > 0
Kompressibilität κ
T= − 1
V
! ∂ V
∂ P
"
T
> 0
dF = − SdT − P dV + µdN
d(2)F = −
!∂P
∂V
"
T ,N
dV 2 + . . .
! ∂ P
∂ V
"
T ,N
< 0
F ist minimal
van-der-Waals-Gas
!
P + N
2V
2a
"
( V − N b ) = N k
BT
Zustandsgleichung: wird mikroskopisch hergeleitet
Instabilität
Idee: Phasentrennung
!!!!!!!!!!!
I J
!
T T
A= T
B= T
P
A= P
Bµ
A= µ
BF = F A + F B
V = VA + VB N = NA + NB
P = P ( T, µ )
Ω = F − µN = U − T S − µN = − P V
Ω = Ω ( T, V, µ ) = − V P ( T, µ )
Euler-Gleichung
Intensive Variable sind nicht unabhängig
P
A(T, µ
A) = P
B(T, µ
B)
µ A = µ B
P = const. im gemischtem Zustand
Maxwell-Konstruktion
Übung
µN = F + P V Euler-Gleichung
F ( V ) = F ( V
0) −
!
VV0
P dV
dF = − SdT − P dV + µdN
Statistische Mechanik
• Klassische S.M. (etwas problematisch)
• Quantenmechanische S.M. (einfacher und
klar)
Wiederholung:
Wahrscheinlichkeitstheorie
Stochastische Variable (diskret oder kontinuierlich) Zugehörige Wahrscheinlichkeitsverteilung ρ
X
erfüllt
Positivität und Norm.
ρ
i≥ 0 , ρ ( x ) ≥ 0 !
i
ρ
i= 1 ,
"
dxρ ( x ) = 1
Mittelwert: ! X " = !
i
x
iρ
ioder
"
dxxρ ( x )
n -tes Moment: ! X
n" = !
i
x
niρ
ioder
"
dxx
nρ ( x )
Standardabweichung: σ =
! ! X
2" − ! X "
2Varianz: σ
2Binomial-Verteilung
-
!
!"!#
!"$
!"$#
!"%
!"%#
!"&
! % ' ( ) $!
!7-;
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ρ
N( n ) = N !
n!(N − n)! p
nq
N−nρN(n) = 1
√2πσN exp
!
−1 2
(n − #n$)2 σN2
"
Gauß-Verteilung
ρN (n) = ane−a n!
Poisson-Verteilung
, B,C
!
!"!#
!"$
!"$#
!"%
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5
!!!!!!!!!!!!!!!!M:233:,8L)%$)26/,7!<=%!&!G!"!
ρ(x1, . . . , xN) =
√detA
(2π)N/2 exp
− 1 2
N
#
i,j=1
(xi − ai)Aij(xj − aj)
Klassische Mechanik von N Teilchen
x = ( p, q ) = ( p
1, . . . , p
3N, q
1, . . . , q
3N)
Zustand von N Teilchen beschrieben durch 3N Koordinaten und 3N Impulse
6 N -dimensionaler Phasenraum Γ
Hamilton-Funktion H ( p, q )
Bewegungsgleichungen p ˙
j= − ∂ H
∂ q
j, q ˙
j= ∂ H
∂ p
j˙
x = ( ˙ p , q ˙ ) - eindeutliche Funktion von x = ( p , q )
Trajektorien x ( t ) kreuzen sich nie
Erhaltungsgrößen
E = H ( p, q ) = const.
Energie
Gesamtimpuls
Gesamtdrehimpuls Möglicherweise
P
totL
tot6 N − 1 - dimensionale Oberfl¨ ache
Gibbs-Ensemble (Gesamtheit)
Gibbs-Verteilung
Wahrscheinlichkeitsdichte im Phasenraum
ρ ( x , t )
dx ≡ C
Nd
3Np d
3Nq
dx und ρ - dimensionsloss
CN = 1
(2π!)3N Quantenmechanisch
!
dx ρ( x ) = 1
Mittelwert einer physikalischen Größe
O ¯ =
!
dx O ( x ) ρ ( x )
Zeitentwicklung
ρ ( x , t )
entwickelt sich wie eine strömende Flüssigkeitd
dt ρ ( x , t ) = ∂
∂ t ρ ( x , t ) + ˙ x · ∇ ρ ( x , t ) = 0
d dt
!
V0
dx ρ(x, t) =
!
V0
dx ∂
∂t ρ(x, t)
einerseits
anderseits dtd
!
V0
dx ρ(x, t) = −
!
S0
dS · x˙ ρ(x, t) = −
!
V0
dx ∇ · [ ˙xρ(x, t)]
V0 beliebig → ∂
∂t ρ(x, t) = −∇ · [ ˙xρ(x, t)]
aus der Hamilton-
Gleichungen folgt ∇ · x˙ =
3N
!
j=1
" ∂
∂qj q˙j + ∂
∂pj p˙j
#
=
3N
!
j=1
" ∂
∂qj
∂H
∂pj − ∂
∂pj
∂H
∂qj
#
= 0
d
dt ρ( x , t ) = 0
inkompressible FlüssigkeitLiouville-Gleichung
d
dt ρ ( x , t ) = ∂
∂ t ρ ( x , t ) + ˙ x · ∇ ρ ( x , t ) = 0
Liouville-Operator
x˙ · ∇A =
3N
!
j=1
"
˙
qj ∂A
∂qj + ˙pj ∂A
∂pj
#
=
3N
!
j=1
" ∂H
∂pj
∂A
∂qj − ∂H
∂qj
∂A
∂pj
#
= {H, A}
i ∂
∂ t ρ = − i x ˙ · ∇ ρ = − i { H, ρ } = ˆ L ρ
LA ˆ ≡ − i { H, A }
Stationäre Lösung der Liouville-Gleichung
i ∂
∂ t ρ ( H ( x )) = 0 Übung
i ∂
∂ t ρ = − i { H, ρ } = ˆ Lρ
Definitionen
6N dimensionales Volumen im Phasenraum Γ mit H(x) < E wird mit Ω(E) bezeichnet
Oberfl¨ache von Ω(E) wird mit Σ(E) bezeichnet
Ω ( E ) =
!
dxθ ( E − H ( x ))
Σ ( E ) = d Ω ( E )
dE =
!
dx δ ( E − H ( x ))
Σ(E)dE - ”Zahl” der Zust¨ande mit Energie E < H(x) < E + dE
quantenmechanisch besser definiert
Fundamentales Postulat der
klassischen statistischen Mechanik (mikrokanonisches Ensemble)
ρ ( x )
eq=
Σ(E1)dEf¨ ur E < H ( x ) < E + dE ρ ( x )
eq= 0 sonst
O ¯
E= 1
Σ (E )dE
!
E<H<E+dE
dx O ( x )
Mittelwert einer physikalischen Größe
Ergoden-Hypothese
O ¯
E= 1
Σ (E )dE
!
E<H<E+dE
dx O( x )
O ¯
T= lim
T →∞
1 T
!
T0
dt O ( x ( t ))
O ¯ E = ¯ O T
Sommer-Semester 2009
Theoretische Physik F Statistische Physik
Dozent: Alexander Shnirman
Institut für Theorie der Kondensierten Materie
Mi 11:30-13:00, Lehmann Raum 022, Geb 30.22 Fr 09:45-11:15, Lehmann Raum 022, Geb 30.22
http://www-tkm.physik.uni-karlsruhe.de/lehre/theoF.SS09/
Quantenstatistik
(Hilbert-Raum-Statisik)
1)Elemente des Hilbert-Raums | Ψ ! | Ψ ( t )! = e
−i
! Ht
| Ψ (0)!
Reine Zustände
2)Stationäre Zustände H | Ψ
n! = E
n| Ψ
n!
| Ψ
n( t )! = e
− !i Ent| Ψ
n!
3)Basis | Ψ ! = !
n
c
n| Ψ
n!
| Ψ ! = !
j
c
j| j ! z.B.
! j | j
′" = δ
j,j′orthonormierte Basis
!
j
| j !" j | = 1 vollständige Basis
!O" = !Ψ|O|Ψ" = !
j,j′
c∗jcj′!j|O|j′"
Reine Zustände
Schrödinger vs. Heisenberg Bild
| Ψ
S( t )! = e
− !i H t| Ψ
S(0)!
O
S= const.
| Ψ
H! = | Ψ
S(0)! = const.
O
H( t ) = e
!i H tO
Se
− !i H t− i ! ∂
∂ t O
H( t ) = [ H, O
H( t )]
! O ( t )" = ! Ψ
S( t )| O
S| Ψ
S( t )" = ! Ψ
H| O
H( t )| Ψ
H"
Observable
Gemischte Zustände
Quantenmechanische Gibbs-Gesamtheit
Wahrscheinlichkeit W
α, dass das System im Zustand | Ψ
α! ist
nicht unbedingt orthonormal
| Ψ
α!
! O " = !
α
W
α! Ψ
α| O | Ψ
α" = Tr(ρ O )
ρ ≡ !
α
W
α| Ψ
α"# Ψ
α| Dichtematrix = Zustandsoperator
|Ψα! =
!
j
cαj|j!
ρ = !
α,j,j′
W
αc
jc
∗j′| j !" j
′| = !
j,j′
| j ! ρ
j,j′" j
′|
ρ
j,j′= !
α
W
αc
j
c
∗j′
Wα > 0 , !
α
Wα = 1
Dichtematrix
ρ ≡ !
α
W
α| Ψ
α"# Ψ
α| ρ = !
α,j,j′
W
αc
jc
∗j′| j !" j
′| = !
j,j′
| j ! ρ
j,j′" j
′|
ρ
j,j′= !
α
W
αc
j
c
∗j′
Eigenschaften: Hermitisch
Tr ρ = 1
Positiv definit
! Ψ |ρ| Ψ " ≥ 0 ∀ | Ψ "
ρ
jj′= ρ
∗j′j, ρ = ρ
†Dichtematrix
ρ = ρ †
nicht unbedingt orthonormal
| Ψ
α! ρ ≡ !
α
W
α| Ψ
α"# Ψ
α|
Es existiert eine orthonormale Basis in der die Dichtematrix diagonal ist
ρ ≡ !
µ
W
µ| µ "# µ |
Schwankungen
!O
2" − !O "
2= Tr( ρO
2) − (Tr ρO )
2Enthält sowohl quantenmechanische als auch statistische Schwankungen
ρ
2= ρ reiner Zustand
ρ
2! = ρ gemischter Zustand
Zeitentwicklung
i! ∂
∂ t | Ψ ! = H | Ψ !
i! ∂∂t [|Ψ!"Ψ|] = H|Ψ!"Ψ| −| Ψ!"Ψ|H
von Neumann- Gleichung = quantenmechanische Liouville-Gleichung
i ! ∂
∂ t ρ = [ H, ρ ] i ∂
∂ t ρ = − i { H, ρ }
klassisch
−i{H, . . . } → 1
! [H, . . . ]
−i! ∂
∂tOH(t) = [H, OH(t)]
vergleich mit
Fundamentales Postulat
Mikrokanonisches Ensemble
i ! ∂
∂ t ρ = [ H, ρ ] stationäre Lösung ρ
st= ρ ( H )
H | Ψ
n! = E
n| Ψ
n!
W
n= ρ
nn= const. f¨ ur E < E
n< E + dE W
n= ρ
nn= 0 sonst
ρ ≡ !
n
W
n| Ψ
n"# Ψ
n|
Sommer-Semester 2009
Theoretische Physik F Statistische Physik
Dozent: Alexander Shnirman
Institut für Theorie der Kondensierten Materie
Mi 11:30-13:00, Lehmann Raum 022, Geb 30.22 Fr 09:45-11:15, Lehmann Raum 022, Geb 30.22
http://www-tkm.physik.uni-karlsruhe.de/lehre/theoF.SS09/
Wiederholung:
Fundamentales Postulat der
klassischen statistischen Mechanik (mikrokanonisches Ensemble)
ρ ( x )
eq=
Σ(E1)dEf¨ ur E < H ( x ) < E + dE ρ ( x )
eq= 0 sonst
O ¯
E= 1
Σ ( E ) dE
!
E<H<E+dE
dx O ( x )
Mittelwert einer physikalischen Größe
Stationäre Lösung der Liouville-Gleichung
i ∂
∂ t ρ ( H ( x )) = 0
Mikrokanonisches Ensemble
i ∂
∂ t ρ = − i { H, ρ }
Wiederholung:
Fundamentales Postulat in der Quantenstatistik Mikrokanonisches Ensemble
i ! ∂
∂ t ρ = [ H, ρ ] stationäre Lösung ρ
st= ρ ( H )
H | Ψ
n! = E
n| Ψ
n!
W
n= ρ
nn= const. f¨ ur E < E
n< E + dE W
n= ρ
nn= 0 sonst
ρ ≡ !
n