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24. Vortrag (8.5.2007

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Christus und das menschliche Ich

© Wolfgang Peter 2006-2007 72

24. Vortrag

(8.5.2007)

Der christliche Einweihungsweg – Teil 2 Die Vorbereitung

Die ausgedehnte Meditation über die ersten fünf Sätze des Prologs des Johannesevangeliums geht dem Einweihungsweg voran:

1 Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort. 2 Dasselbe war im Anfang bei Gott. 3 Alle Dinge sind durch dasselbe gemacht, und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist.

4 In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. 5 Und das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat's nicht ergriffen. (Joh 1,1)

Dabei hat man sich den Meditationsinhalt möglichst bildhaft vorzustellen. Beispielsweise sollten die ersten beiden Sätze des Prologs so meditiert werden, dass man sich das Bild einer gewaltig großen Kugel aufbaut, innerhalb der alle Substanz in solcher Bewegung ist, dass sie sich formt und gestaltet nach der sinnvollen Bedeutung des sie durchklingenden «göttlichen Wortes». (Lit.: GA 267, S 266) Vier Tugenden muss man zuvor erwerben, um den christlichen Einweihungsweg gehen zu können:

1. Einfalt

2. Kein Wohlgefallen an den religiösen Übungen

3. Der Verzicht, irgendetwas seiner eigenen Tüchtigkeit zuzuschreiben 4. Ergebenheit in das Schicksal.

"Vier Dinge sind entschieden notwendig, damit überhaupt der christliche Joga möglich sein kann.

Das erste ist die Einfalt. Dies ist eine christliche Tugend. Man muß sich klarwerden, daß man im Leben in mannigfaltiger Weise solche Erfahrungen macht, durch die man seine Unbefangenheit verliert. Fast jeder Mensch ist befangen. Die einzigen unbefangenen Antworten auf Fragen sind die der Kinder. Aber sie sind auch töricht dabei, weil die Kinder noch nichts wissen. Man muß aber lernen, weise zu sein und unbefangen, kindhaft unbefangen mit der Erfahrung. Das nennt man im Christentum die Einfalt.

Die zweite Tugend, die man sich erwerben muß, besteht darin, daß man als christlicher Mystiker das abstreifen muß, was viele Menschen haben, nämlich das innere Wohlgefühl an religiösen Übungen. Man muß nicht mehr aus Eigenbefriedigung sich den Übungen hingeben, sondern weil es der Übungsweg erfordert. Alles Wohlgefühl an religiösen Übungen muß schweigen.

Die dritte Tugend ist noch schwieriger. Sie besteht darin, daß man absolut darauf verzichtet, irgend etwas seiner eigenen Tüchtigkeit zuzuschreiben. Man muß dagegen lernen, alles der göttlichen Kraft zuzuschreiben, dem Verdienste Gottes, der durch uns wirkt. Ohne das kann man nicht christlicher Mystiker werden.

Als vierte Tugend muß man die geduldige Ergebenheit in das erreichen, was den Menschen auch immer treffen mag. Alles Sorgen und Fürchten muß man ablegen, allem gegenüber gewappnet sein, dem Besten und dem Schlechtesten gegenüber.

Wenn man solche Tugenden nicht bis zu einem gewissen Grade ausgebildet hat, kann man nicht hoffen, christlicher Mystiker zu werden. Diese Vorbereitung befähigt, die sieben Stufen des christlichen mystischen Weges durchzumachen. (Lit.: GA 97, S 23)

Die 7 Stufen des christlichen Schulungswegs

Der christliche Einweihungsweg umfasst sieben Stufen, in deren jede man sich wochen- oder monatelang einleben muss, ehe man zur nächsten weiterschreiten kann. Wesentlich ist, dass man die Erlebnisse und namentlich die Leiden des Christus dabei immer intensiver in seinem Gefühlsleben nachzuerleben sucht, bis man sich selbst in der Imagination in der entsprechenden Situation sieht und äußerlich durch psychosomatische Rückwirkung des innerlich Erlebten auf den Körper auch äußere körperliche Symptome auftreten, die bis zur Stigmatisierung führen können.

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Christus und das menschliche Ich

© Wolfgang Peter 2006-2007 73

Die ersten drei Stufen des christlichen Schulungswegs

1.

Fußwaschung - man entwickelt umfassende Dankbarkeit gegenüber den Naturreichen, die unter einem stehen. Alles Höhere verdankt sein Dasein dem niedrigen: die Pflanze dem Stein, das Tier der Pflanze, der höhere Mensch dem niedrigen. Schließlich entfaltet sich die Vision der Fußwaschung und die Füße fühlen sich wie von Wasser umspült.

2. Geißelung - man entwickelt ein Gefühl der Duldsamkeit: Ich will in Geduld aufrecht ertragen alle Schmerzen und Leiden des Lebens; allmählich schaut man die Vision der Geißelung und spürt am ganzen Körper brennenden, juckenden Schmerz.

3. Dornenkrönung - man entwickelt Starkmut und lernt ertragen, wie einem selbst das Heiligste mit Spott und Hohn übergossen wird; in der Vision sieht man sich selbst mit der Dornenkrone und empfinden einen stechenden äußeren Schmerz am Kopf.

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