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Schweizerische Ärztezeitung

Bollettino dei medici svizzeri Bulletin des médecins suisses

Offizielles Organ der FMH und der FMH Services www.saez.ch Organe officiel de la FMH et de FMH Services www.bullmed.ch Bollettino ufficiale della FMH e del FMH Services

Editores Medicorum Helveticorum

Editorial 499

Verletzung der Menschenwürde in ärztlichen Behandlungen

SAMW 504

Die Bedeutung des Neuroenhancements in der ärztlichen Praxis

Tribüne 527

Die Arzt-Patienten-Beziehung: von zentraler Bedeutung, aber nicht im luftleeren Raum

Begegnung mit dem Kantonsarzt Markus Betschart 533

«Ich bin Dienstleister für andere Ärzte»

«Zu guter Letzt» von Jean Martin 540

Vom Alter und von den «fabelhaften Alten»

13 14

27. 3. 2013

(2)

I N H A LT

FMH

Editorial

499 Verletzung der Menschenwürde in ärztlichen Behandlungen –

Rechte für Patienten und Unterstützung für Kollegen

Christine Romann Nachrufe

501 In memoriam Andreas Emilio Beck Marie-Anne Stettbacher

502 Personalien

Weitere Organisationen und Institutionen

504 Die Bedeutung des Neuroenhancements SAMW in der ärztlichen Praxis

Regula Ott, Nikola Biller-Andorno

Vorgestellt werden Ergebnisse der Studie «Bedeutung des Neuroenhancements für praktizierende ÄrztInnen im Bereich Psychiatrie und Psychotherapie sowie im Be- reich der Hausarztmedizin». Diese Untersuchung zielte darauf ab, Erfahrungen und Einstellungen von Ärzten, die in ihrer Praxis mit der Nachfrage nach Neuroenhan- cement-Produkten konfrontiert werden, besser zu ver- stehen.

Stiftung für Patientensicherheit

507 Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen Anna Mascherek, Paula Bezzola,

David Schwappach

«progress! Sichere Chirurgie», so nennt sich das Pilotpro- jekt, das die Stiftung für Patientensicherheit im Rahmen der nationalen Qualitätsstrategie des Bundes lanciert. Sie will damit die erfolgreiche Implementierung der Check- liste im Spital fördern.

Corporate Health Convention

510 Miteinander und aneinander wachsen Serkan Yildiz

Briefe / Mitteilungen

512 Briefe an die SÄZ 513 Facharztprüfungen /

Mitteilungen

FMH Services

514 Seminare / Séminaires / Seminari 2013 FMH Services

517 Stellen und Praxen

Tribüne

Standpunkt

527 Von zentraler Bedeutung, aber nicht im luftleeren Raum Paul Hoff

Der stellvertretende Leiter der psychiatrischen Universi- tätsklinik Zürich beleuchtet die Arzt-Patienten-Beziehung:

Was charakterisiert sie, welchen Anforderungen muss sie genügen und welche Bedeutung hat sie für den Krank- heits- bzw. Gesundungsprozess?

Thema

530 Mit neuen Publikationsstandards auf der Höhe der Zeit

SÄZ-Verlagsleitung

Die Entwicklungen im IT-Bereich gehen auch im Verlags- wesen rasant voran: Nach dem Redaktionssystem Wood- Wing hat die Schweizerische Ärztezeitung jetzt auch Med-X-Change eingeführt, eine Publikationssoftware, mit deren Hilfe Texte noch leserfreundlicher gestaltet werden können.

532 Spectrum

Horizonte

Begegnung mit …

533 «Ich bin Dienstleister für andere Ärzte»

Daniel Lüthi

Mit 55 fragte sich Markus Betschart, ob er noch zehn Jahre lang weiter auf der Intensivstation arbeiten will.

Seine Antwort lautete Nein. Er wurde Kantonsarzt von St. Gallen. Nun bewältigt er einen bunten Strauss ver- schiedenster Tätigkeiten, von denen er Daniel Lüthi berichtete. Auch davon, wie er einem Arzt die Berufs- ausübungsbewilligung entziehen musste, dieser aber vergnügt weiterpraktizierte. Nicht folgenlos.

(3)

I N H A LT

Horizonte

Buchbesprechungen

536 Stationäre Eltern-Kind-Behandlung Hélène Beutler

Ein interdisziplinärer Leitfaden, der die Wurzeln der Eltern-Kind-Beziehung beschreibt und verschiedene theo retische Ansätze vorstellt. Die Rezensentin stuft den Leitfaden ein als gute Anregung für den klinischen Alltag und für die Entwicklung innovativer Projekte.

536 «Ich bin zuversichtlich,

wir erobern bald die Psychiatrie»

Peter Marko

Diese Zuversicht wird geäussert in einem Brief- wechsel zwischen Sigmund Freud (links) und Eugen Bleuler in den Jahren 1904 bis 1937. Der Rezensent lässt wissen, dass er das Buch mit Genuss und Gewinn las.

537 Impfen, bis der Arzt kommt Andreas Bau

Das Buch mit diesem Titel wird vor dem Hintergrund der heutigen Impfsituation als «aktuell, realistisch und ideo- logiefrei» beurteilt.

537 Fallwind Erhard Taverna

Geschichten von Hans Leu, einem pensionierten Chef- arzt, dem Erhard Taverna grosses Erzähltalent attestiert.

Schaufenster 539 Infinità

Sergio Marengo

Einige Zeilen über die Unendlichkeit.

Redaktion

Dr. med. et lic. phil. Bruno Kesseli (Chefredaktor)

Dr. med. Werner Bauer PD Dr. med. Jean Martin Anna Sax, lic. oec. publ., MHA Dr. med. Jürg Schlup (FMH) Prof. Dr. med. Hans Stalder Dr. med. Erhard Taverna

lic. phil. Jacqueline Wettstein (FMH) Redaktion Ethik

PD Dr. theol. Christina Aus der Au Prof. Dr. med. Lazare Benaroyo Dr. phil., dipl. biol. Rouven Porz Redaktion Medizingeschichte

Prof. Dr. med. et lic. phil. Iris Ritzmann PD Dr. rer. soc. Eberhard Wolff Redaktion Ökonomie Anna Sax, lic. oec. publ., MHA Redaktion Recht

Fürsprecher Hanspeter Kuhn (FMH) Managing Editor

Annette Eichholtz M.A.

Redaktionssekretariat Elisa Jaun Redaktion und Verlag

EMH Schweizerischer Ärzteverlag AG Farnsburgerstrasse 8, 4132 Muttenz Tel. 061 467 85 55, Fax 061 467 85 56 E-Mail: redaktion.saez@emh.ch Internet: www.saez.ch, www.emh.ch Herausgeber

FMH, Verbindung der Schweizer Ärztinnen und Ärzte, Elfenstrasse 18, Postfach 170, 3000 Bern 15 Tel. 031 359 11 11, Fax 031 359 11 12 E-Mail: info@fmh.ch

Internet: www.fmh.ch Herstellung Schwabe AG, Muttenz Marketing EMH Dr. Karin Würz

Leiterin Marketing und Kommunikation Tel. 061 467 85 49, Fax 061 467 85 56 E-Mail: kwuerz@emh.ch

Inserate Werbung Dr. Karin Würz Leitung Anzeigenverkauf

Tel. 061 467 85 49, Fax 061 467 85 56 E-Mail: kwuerz@emh.ch

«Stellenmarkt/Immobilien/Diverses»

Matteo Domeniconi, Inserateannahme Stellenmarkt

Tel. 061 467 85 55, Fax 061 467 85 56 E-Mail: stellenmarkt@emh.ch

«Stellenvermittlung»

FMH Consulting Services Stellenvermittlung Postfach 246, 6208 Oberkirch Tel. 041 925 00 77, Fax 041 921 05 86 E-Mail: mail@fmhjob.ch

Internet: www.fmhjob.ch Abonnemente FMH-Mitglieder

FMH Verbindung der Schweizer Ärztinnen und Ärzte Elfenstrasse 18, 3000 Bern 15 Tel. 031 359 11 11, Fax 031 359 11 12

EMH Abonnemente

EMH Schweizerischer Ärzteverlag AG Abonnemente, Postfach, 4010 Basel Tel. 061 467 85 75, Fax 061 467 85 76 E-Mail: abo@emh.ch

Jahresabonnement: CHF 320.–, zuzüglich Porto

© 2013 by EMH Schweizerischer Ärzteverlag AG, Basel. Alle Rechte vor- behalten. Nachdruck, elektronische Wiedergabe und Übersetzung, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages gestattet.

Erscheint jeden Mittwoch ISSN 0036-7486

ISSN 1424-4004 (Elektronische Ausg.)

I M P R E S S U M

Zu guter Letzt

540 Vom Alter und von den

«fabelhaften Alten»

Jean Martin

«Das Schlimme, wenn man alt ist, ist, dass man meint, man sei jung geblieben», meinte André Comte-Sponville am «Fachkongress Altern». Auch andere Redner trugen Wahres und Überlegenswertes zum Altern bei. Aber wir sind ja alle noch jung …

Anna

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E d i t o r i a l

F M H

Editores Medicorum Helveticorum Schweizerische Ärztezeitung | Bulletin des médecins suisses | Bollettino dei medici svizzeri | 2013;94: 13/14

499

Mehr Rechte für betroffene Patientinnen und Patienten – mehr Hilfe für gefährdete Ärzte und Ärztinnen – Nulltoleranz bei sexuellen Übergriffen: So lässt sich in Kurzform die Stra- tegie in Bezug auf sexuelle Übergriffe in ärztlichen Be- handlungen auf den Punkt bringen, welche die Ärzte- kammerdelegierten Ende Ap- ril berät.

Auf den ersten Blick mag es befremden, dass das Thema er- neut auf der Agenda des ärztlichen Parlaments steht. Aber ein so heikles Thema benötigt einfach Zeit für Diskussionen, bis eine solide Mehrheit für eine tragfähige Lösung gefunden ist!

Die Ärztekammerdelegierten haben an ihrer letzten Sit- zung bereits einen wichtigen Entscheid gefällt: Bisher galt die Bestimmung, dass das Standesverfahren sistiert oder aufgeho- ben werden kann, wenn wegen dem gleichen Sachverhalt ein Verfahren bei einer staatlichen Behörde oder einem staatli- chen Gericht hängig ist. Neu muss die Standeskommission bei einer Klage «wegen Verletzung der Menschenwürde oder wegen Missbrauchs eines sich aus der ärztlichen Tätigkeit er- gebenden Abhängigkeitsverhältnisses» umgehend ein erstes Gespräch mit den Betroffenen führen. Dieser Antrag wurde ohne Gegenstimmen angenommen – ein Zeichen dafür, dass die Delegierten die betroffenen Patienten und Patientinnen ernst nehmen. Der noch nicht zur Abstimmung gelangte An- trag, Patientinnen und Patienten auch im Verfahren selber mehr Rechte zuzugestehen, geht konsequent in die gleiche Richtung und ist nun wohl am 25. April auch abstimmungs- reif.

Mit diesem Entscheid hat die Ärztekammer auch das

«sich aus der ärztlichen Tätigkeit ergebende Abhängigkeits- verhältnis» bestätigt. Prof. Dr. med. Dr. phil. Paul Hoff, stell- vertretender Klinikleiter der psychiatrischen Universitätskli- nik Zürich, macht in dieser Ausgabe der Schweizerischen Ärz- tezeitung auf Seite 527 Überlegungen zu diesem Thema: Was charakterisiert die Arzt-Patienten-Beziehung, welchen Anfor- derungen muss sie genügen und welche Bedeutung hat sie im ganzen Krankheits- bzw. Gesundungsprozess der Patientin-

nen und Patienten? Auf diesem Hintergrund erklärt sich, wie gravierend sexuelle Übergriffe bzw. jede Verletzung der Men- schenwürde und jeglicher Missbrauch des Abhängigkeitsver- hältnisses sind!

Das Schweizerische Institut für ärztliche Weiter- und Fort- bildung SIWF hat seinen Lernzielkatalog deshalb entspre- chend erweitert: «Der Facharzt ist fähig, […] auf die Befriedi- gung von Eigeninteressen, insbesondere auf jegliche Form sexueller Kontakte zu dem ihm anvertrauten Patienten zu ver-

zichten […] Der Facharzt ist sich der Abhängigkeitssituation seiner Patienten bewusst und nützt diese Machtposition nicht aus, um eigne Interessen durchzusetzen […] er enthält sich insbesondere jeder Form jeglicher sexueller Kontakte.» Inter- nationale Erfahrungen zeigen, dass sich mit vertretbarem Auf- wand die nötige Sensibilisierung der Ärztinnen und Ärzte er- reichen lässt [1]. Allerdings wissen wir aus der internatio- nalen Literatur, dass eine grosse Mehrheit der Ärzte und Ärztinnen, die ihre Machtposition missbrauchen, dies wie- derholt tun. Hier zeigt die Erfahrung, dass auch aufwendige Trainingsprogramme keinen Erfolg haben, bzw. schon daran scheitern, dass die betroffenen Täter die Anforderungen des Programms nicht erfüllen.

Wer Hilfe sucht, soll diese auch finden! Für diejenigen, die mit Hilfsangeboten erreichbar sind, bietet sich ReMed (www.

swiss-remed.ch) an, das Unterstützungsnetzwerk für Ärztin- nen und Ärzte. Auch Ärztinnen und Ärzte sind in schwierigen Lebenssituationen vulnerabel – nicht nur Patienten.

Es braucht Massnahmen auf verschiedenen Gebieten, von der Thematisierung in der Weiterbildung bis zu mehr Rechten für Patientinnen und Patienten im Standesverfahren, von einer guten Zusammenarbeit mit den Aufsichtsbehörden bis zu Richtlinien in den verschiedenen Fachgesellschaften. Der Schutz von Patientinnen und Patienten und schliesslich auch der Schutz von Kolleginnen und Kollegen sollten uns diese Anstrengungen wert sein.

Dr. med. Christine Romann, Mitglied des Zentralvorstandes der FMH, Verantwortliche Ressort Gesundheitsförderung und Prävention

1 Council for Healthcare Regulatory Excellence. Learning about sexual boundaries between healthcare professionals and patients: a report on education and training. London; 2008.

Verletzung der Menschenwürde in ärztlichen Behandlungen – Rechte für Patienten

und Unterstützung für Kollegen

Die Ärztekammer diskutiert im April, ob Patienten auch im Verfahren selber mehr Rechte erhalten.

Die 200 Delegierten sprachen sich im Jahr 2012

klar für die persönliche Anhörung von Patientinnen

und Patienten aus, auch wenn bereits ein anderes

Verfahren im Gange ist.

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Editores Medicorum Helveticorum

501

N a c h r u f e

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Schweizerische Ärztezeitung | Bulletin des médecins suisses | Bollettino dei medici svizzeri | 2013;94: 13/14

In memoriam Andreas Emilio Beck

Aus einer Juristenfamilie stammend, besuchte An- dreas Beck das Gymnasium in Bern, absolvierte dort sein Medizinstudium und schloss 1966 mit dem Staatsexamen ab. Kurz danach gründete er eine Fa- milie, aus der drei Kinder stammen. Er bildete sich zielstrebig an ver schiedenen Spitälern in der Schweiz weiter und erwarb den Facharzttitel in Chir- urgie. 1972 wurde er zum Chefarzt-Stellvertreter an der chirurgischen Abteilung des damaligen Bezirks- spitales Grosshöchstetten nominiert. 1978 promo- vierte er über Orthopädische Chirurgie und eröff- nete seine Privatpraxis in Bern. Als Leitender Arzt war er an der chirurgischen Abteilung der Klinik Beau-Site operativ tätig.

Andreas Beck setzte sich mit grossem Engage- ment auch für den Sanitätsdienst ein. 1989 wurde er zum Oberst befördert und hatte während vier Jahren das Amt eines Territorialarztes inne.

Glückliche Umstände und sein Freund Dr. med.

Hannes Hodel führten zur Begegnung mit der noch unbekannten Neuraltherapie, die ihn faszinierte und zu seinem Lebensinhalt wurde. Er erlebte, dass mit Neuraltherapie die Chirurgie oft überflüssig war, und er widmete sich uneingeschränkt dieser neuen Diszi- plin mit ihren unkonventionellen Denkansätzen.

Animiert von seinen Lehrern und Freunden Franz Hopfer, Otto Bergsmann und Peter Dosch widmete er immer mehr Zeit für die Ausbildung junger Kol- legen in Neuraltherapie. In unzähligen Kursen hat er sich für die Anliegen und die fortschrittliche Be- handlungsart nach Huneke eingesetzt. Als Organisa- tor und Leiter führte er 15 Wochenkurse in Sils Maria durch, hielt Vorträge an Kongressen im In- und Aus- land (u. a. in Los Angeles und Cambridge) bestritt Präsentationen bei Krankenkassen und Versicherun- gen und auch vor Laienpublikum. Mit Publikationen sorgte er für die Verbreitung der Neuraltherapie. Da- bei scheute er auch die oft skeptischen Fragen der Presse nicht und argumentierte hier mit klugem, manchmal bissigem Scharfsinn.

1986 gründete er die Schweizerische Gesell - schaft für Neuraltherapie (Regulationstherapie) nach Huneke, die er über 23 Jahre präsidierte und zu deren Ehrenpräsidenten er im Jahre 2009 ernannt wurde.

Zusammen mit Ex-Nationalrat Hafner führte er die Volksinitiative zur Schaffung eines Lehrstuhles für Komplementärmedizin an der Medizinischen Fakul- tät der Universität Bern durch. Nach Annahme der Kampagne entstand 1995 an der Universität Bern das weltweit erste Ordinariat für Komplementärmedizin:

KIKOM (Kollegiale Instanz für Komplementärmedi- zin). Von den vier komplementärmedizinischen Fach- gebieten führte Andreas Beck während sechs Jahren

die Dozentur für Neuraltherapie und wurde Ende 2001 altershalber emeritiert. Neben der Neuralthe- rapie setzte er sich standespolitisch für die Akzeptanz der Komplementärmedizin ein. Er war Gründungs- mitglied der SAGEM (Schweiz. Ärztegesellschaft f.

Erfahrungsmedizin) und stand ihr von 1995 bis 2002 als Präsident vor. Als Mitbegründer der UNION (Union schweizerischer komplementärmedizini- scher Ärztegesellschaften), als Mitglied der ELK (Eidg.

Leistungskommission) und ab 1989 als Vizepräsident des ECPM (European council of doctors for plurality in medicine) in Brüssel hat er seine Aktivitäten un- entwegt entfaltet. Im Initiativkomitee zur Volksini- tiative «Ja zur Komplementärmedizin» setzte er sich als Delegierter ein und kämpfte unermüdlich.

All seine Bemühungen hatten schliesslich zur Folge, dass die Neuraltherapie durch die FMH aner- kannt wurde und seither die Zusatzbezeichnung

«Neuraltherapeut» geführt werden kann. Beck wird als kämpferischer Arzt in die Medizingeschichte ein- gehen; es ist sein Verdienst, dass die Neuraltherapie in der Schweiz bekannt und allgemein akzeptiert ist.

«Er war ein Vorkämpfer für die Neuraltherapie und für die Komplementärmedizin», sagt die Dako- med (Dachverband für Komplementärmedizin). «Sein politisches Engagement hat im Kanton Bern zu einem Verfassungsartikel und zur Schaffung der KIKOM ge- führt. Er hat vermutlich damit einen wichtigen Samen gestreut und das Fundament erschaffen, da- mit ein nationaler Verfassungsartikel möglich wurde.

Danke.»

Für seine Verdienste um die Komplementär- medizin wurden ihm etliche Ehrungen zuteil, so durfte er 1993 die Huneke-Medaille entgegenneh- men, 1997 wurde er Ehrenmitglied der Belgischen Ge- sellschaft für Neuraltherapie, 1998 Ehrenmitglied der Schweiz. Gesellschaft für ganzheitliche Zahnmedizin, 1998 Ehrenpräsident der Portugiesischen Neuralthe- rapiegesellschaft, 2002 Ehrenpräsident der Schweiz.

Ärztegesellschaft für Erfahrungsmedizin und 2007 Ehrenmitglied der Deutschen Ärzte-Gesellschaft für Akupunktur und Neuraltherapie.

Wir danken ihm für seinen unermüdlichen, kämpferischen, kompromisslosen und uneigennützi- gen Einsatz für die Komplementärmedizin und im Be- sonderen für die Hingabe an seine Patienten, die er mit Liebe, Respekt und Sorgfalt betreute.

Andreas Beck hinterlässt eine grosse Lücke. Wir haben in ihm ein grosses Vorbild, einen Meister und Lehrer verloren.

Dr. med. dent. Marie-Anne Stettbacher und die Freunde von Andreas Dr. med. Andreas Beck

(26.12.1936–15.11.2012)

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F M H

Personalien

Ärztegesellschaft des Kantons Bern Ärztlicher Bezirksverein Bern Regio Zur Aufnahme als ordentliche Mitglieder ha- ben sich angemeldet:

Thomas Johannes Wehrle, Facharzt für Allge- meine Innere Medizin FMH, Tilia Pflegezentrum Wittigkofen, Jupiterstrasse 65, 3000 Bern 15 Annette Ringger, Fachärztin für Chirurgie FMH, Effingerstrasse 45, 3008 Bern

Felix Stickel, Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie, Klinik Beau-Site, Schänzli- halde 11, 3000 Bern 25

Einsprachen gegen diese Vorhaben müssen in- nerhalb 14 Tagen seit dieser Veröffentlichung schriftlich und begründet beim Präsidenten des Ärztlichen Bezirksvereins Bern Regio einge- reicht werden. Nach Ablauf der Einsprachefrist entscheidet der Vorstand über die Aufnahme der Gesuche und über die allfälligen Einspra- chen.

Ärztegesellschaft des Kantons Schwyz

Zur Aufnahme in die Ärztegesellschaft des Kan- tons Schwyz haben sich angemeldet:

Christian Mischer-Mika, Facharzt für Allgemeine Innere Medizin, Oberarzt Spital Schwyz. Ab Juli 2013 Praxisnachfolger von Georg Schuler in Schwyz.

Thomas Zweig, Facharzt für Orthopädische Chirurgie und Traumatologie des Bewegungs- apparates, Oberarzt Spital Schwyz. Ab Septem- ber 2013 Tell-Klinik in 6438 Ibach.

Einsprachen gegen diese Aufnahmen richten Sie schriftlich innert 20 Tagen an Dr. med.

Hugo Brunner, Dorfstrasse 14, 6417 Sattel.

Todesfälle / Décès / Decessi Herbert Karl Beutler (1927), † 4.3.2013, Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe, 3013 Bern

Andreas Ackermann (1961), † 22.2.2013, Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie und –psychotherapie, 3007 Bern

Ursula Del Notaro-Stauffenegger (1927),

† 22.2.2013,

Specialista in oftalmologia, 6678 Giumaglio

Praxiseröffnung /

Nouveaux cabinets médicaux / Nuovi studi medici

BE

Christian Anton Giger Tobler,

Facharzt für Neurochirurgie, Laupenstrasse 6, 3008 Bern

ZH

Alexander A. Navarini,

Facharzt für Dermatologie und Venerologie, Zederstrasse 14, 8032 Zürich

Franziskos Xepapadakos,

Facharzt für Neurologie, Neurozentrum Bellevue, Theaterstrasse 8, 8001 Zürich Neziha Cengic,

Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe, Heliosstrasse 29, 8032 Zürich

Gesellschaft der Ärztinnen und Ärzte des Kantons Solothurn Zur Aufnahme als ordentliche Mitglieder per 7.3.2013 haben sich angemeldet:

Daniel Bielinski, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Bielstr. 109, 4500 Solothurn Zeno Dolezal, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Kirchgasse 17, 4600 Olten Christian Forster, Facharzt für Nephrologie und AIM, Kantonsspital Olten, Baslerstr. 150, 4600 Olten

Matthias Froh, Facharzt für Gastroenterologie und AIM, Kantonsspital Olten, Baslerstr. 150, 4600 Olten

Sarah Grossenbacher, Fachärztin für Gynäkolo- gie und Geburtshilfe, Medgate Health Center Solothurn, Luzernstr. 5–11, 4500 Solothurn Heinz Hürzeler, Facharzt für Allgemeine Innere Medizin, Medgate Health Center Solothurn, Luzernstr. 5–11, 4500 Solothurn

René Imbach, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Werkhofstr. 2, 4500 Solothurn Christian Imboden, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychiatrische Dienste, Weissensteinstr. 102, 4503 Solothurn

Silvia Killer Hürzeler, Fachärztin für Allgemeine Innere Medizin, Medgate Health Center Solo- thurn, Luzernstr. 5–11, 4500 Solothurn Markus Linnemann, Widligasse 14, 4552 Deren- dingen

Beat Ramseier, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Gruppenpraxis Weststadt, Bielstr. 109, 4500 Solothurn

Roger Schmid, Facharzt für Chirurgie, Bürger- spital Solothurn, Schöngrünstr. 42, 4500 Solo- thurn

Dusica Simic, Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie, Gruppenpraxis Weststadt, Bielstr. 109, 4500 Solothurn

Nebojsa Stevanovic, Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe, Kantonsspital Olten, Basler- str. 150, 4600 Olten

Einsprachen gegen diese Aufnahmen sind mit Begründung innert 10 Tagen seit Publikation beim Co-Präsidenten der Gesellschaft der Ärz- tinnen und Ärzte des Kantons Solothurn ein- zureichen.

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Schweizerische Ärztezeitung | Bulletin des médecins suisses | Bollettino dei medici svizzeri | 2013;94: 13/14

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Editores Medicorum Helveticorum

P e r s o n a l i e n

F M H

Ärztegesellschaft Thurgau

Zum Eintritt in die Ärztegesellschaft Thurgau haben sich gemeldet:

Sebastian Bader, Facharzt für Orthopädie, Romans horn

Joachim Sticherling, Praktischer Arzt, Facharzt für Chirurgie, Weinfelden

Ralph Lutz Wagner, Facharzt für Ophthalmolo- gie, Romanshorn

Einsprachen gegen die Aufnahmen sind inner- halb von 10 Tagen seit der Publikation beim unterzeichneten Sekretariat schriftlich zu erhe- ben.

La Société Médicale du Valais / Walliser Ärzteverband

Se sont annoncés comme candidats à l’admis- sion à la Société Médicale du Valais:

Zum Eintritt in den Walliser Ärzteverband haben sich angemeldet:

Membres ordinaires / Ordentliche Mitglieder:

Sabine Adams, 1975, Fachärztin für Dermatolo- gie und Venerologie, Sion

Nathalie Bugeaud, 1969, Médecin praticien, Sierre Stefano Carlino, 1964, Médecin praticien, Mon- they

Patrice Carroz, 1976, Spécialiste en cardiologie Rachel Cirafici, 1975, Médecin spécialiste en gynécologie-obstétrique, y compris opératoire, Martigny

Frédéric Golay, 1972, Spécialiste en psychiatrie et psychothérapie, Monthey

Jonas Grape, 1976, Facharzt für Dermatologie und Venerologie, Sitten

Laurent Jacob, 1956, Médecin praticien, Sierre Ferdinand Krappel, 1961, Facharzt für Orthopä- dische Chirurgie und Traumatologie des Bewe- gungsapparates, Brig

Catherine Liberek, 1970, Spécialiste en gynécolo- gie et obstétrique

Christophe Liberek, 1969, Spécialiste en psychia- trie et psychothérapie

Brigitte Michielsen, 1963, Spécialiste en ophtal- mologie, Sion

Zwonko Mir, 1950, Facharzt für Neurologie, Leukerbad

Christian Pirovino, 1978, Facharzt für ORL/

NHO, Brig

Sitthided Reymond, 1974, Médecin spécialiste en neurologie, Sion

Dominique Russo-Le-Bras, 1971, Médecin prati- cien, Lens

Michael Stellberg, 1960, Praktischer Arzt, Mörel Nathalie Véronique Trächsel, 1966, Médecin spé- cialiste en psychiatrie et psychothérapie Jean-Marc Vuissoz, 1971, Médecin spécialiste en pédiatrie, Martigny

Membres extraordinaires / Ausserordentliche Mitglieder:

Jérôme Bovet, 1955, Spécialiste en ophtalmolo- gie et chirurgie ophtalmologique, Sion Auguste Chiou, 1966, Spécialiste en ophtalmo- logie et chirurgie ophtalmologique, Sion Hassan Sadri, 1966, Spécialiste en chirurgie, Zermatt

Nicolas Vasey, 1971, Spécialiste en anesthésiolo- gie

Membres associés / Assoziierte Mitglieder:

Christophe Bonvin, 1973, Médecin spécialiste en neurologie, Sion

Khalid Seghrouchni, 1969, Spécialiste en chirur- gie orthopédique et traumatologie de l’appareil locomoteur, Martigny et Sion

Philippe Zermatten, 1966, Spécialiste en chirur- gie orthopédique et traumatologie de l’appareil locomoteur, Sion

Ernennungen / Nominations Universität Basel SNF

Förderungsprofessuren

Der Forschungsrat des Schweizerischen Natio- nalfonds (SNF) erteilte vier Forschenden, wel- che die Universität Basel als Gastuniversität wählten, eine Zusprache. Davon treten gleich zwei Forschende ihre Förderungsprofessur am Departement Biomedizin an:

Dr. Lukas Jeker (Jg. 1975) wird das Projekt «The Role of microRNAs in Immune Regulation»

realisieren. Jeker war nach seinem Medizin- studium an der Universität Basel als Assistenz- arzt in Davos, Liestal und Basel tätig. Nach mehrjährigen Forschungsaufenthalten in Paris, Baltimore, Basel und San Francisco setzt er seine Forschungstätigkeit nun in Basel fort.

Das zweite Projekt wird von Dr. Mike Recher (Jg. 1975) durchgeführt und trägt den Titel

«Analysis of RAG-dependent immunodefi- ciency and autoimmunity». Er hat sein Medi- zinstudium in Basel absolviert und klinische und Forschungserfahrung in Basel, Zürich und Boston gesammelt.

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Editores Medicorum Helveticorum

504

S A M W

W E I T E R E O R G A N I S AT I O N E N U N D I N S T I T U T I O N E N

Schweizerische Ärztezeitung | Bulletin des médecins suisses | Bollettino dei medici svizzeri | 2013;94: 13/14

Die Bedeutung des Neuroenhancements in der ärztlichen Praxis

Neuroenhancement (NE) – im Sinne einer Verbesse­

rung kognitiver und emotionaler Fähigkeiten beim gesunden Menschen mittels medikamentöser Sub­

stanzen – ist ein intensiv erörtertes Thema in der Me­

dizinethik [2–6]*. Dabei stehen sich einerseits der Re­

spekt vor der Autonomie derjenigen, die NE­Pro­

dukte verwenden möchten, und andererseits die Bedenken bezüglich gesundheitlicher Risiken und problematischer gesellschaftlicher Entwicklungen (etwa in Form eines übersteigerten Leistungsdrucks mit zunehmender Entsolidarisierung) gegenüber.

Zugleich gibt es nur wenige empirische Daten zu (potentiellen) Nutzerinnen und Nutzern [7–11] und noch weniger zu den (potentiellen) Versorgern [5, 12, 13]. Zumindest bei verschreibungspflichtigen Präpa­

raten spielen Ärztinnen und Ärzte eine Schlüsselrolle.

Daher ist von besonderer Relevanz, dass ihre Wahr­

nehmungen und Perspektiven in die gesellschaftliche Debatte Eingang finden.

Die NEpA-Studie

Die Studie «Die Bedeutung des Neuroenhancements für praktizierende ÄrztInnen im Bereich Psychiatrie und Psychotherapie sowie im Bereich der Hausarzt­

medizin» (NEpA) zielt darauf ab, die Erfahrungen und Einstellungen von Ärzten, die in ihrer Praxis – de facto oder zumindest potentiell – mit der Nach­

frage nach Neuroenhancement­Produkten konfron­

tiert werden, besser zu verstehen [1]. Zu diesem Zweck wurden in der deutschsprachigen sowie der französischsprachigen Schweiz je 800 Fragebögen versandt, wovon 393 Fragebögen returniert wurden (Rücklaufquote 24,7 %). Für die Auswertung konnten 379 Fragebögen verwendet werden (23,9 %).

Das Sample bestand aus 180 Frauen (47,9 %) und 196 Männern (52,1 %; nTotal = 376 aufgrund von feh­

lenden Werten). Das durchschnittliche Alter betrug 48 Jahre, mit einer Streuung von 32 bis 69 Jahren.

208 Personen hatten einen Facharzttitel in «Psychia­

trie und Psychotherapie», 116 Personen einen sol­

chen in «Allgemeinmedizin», 65 Personen in «Inne­

rer Medizin», und je zwei Personen hatten einen an­

deren Facharzttitel bzw. keinen Titel. 19 Personen hatten zwei Titel (nTotal = 374).

Bekanntheit der Begriffe «Neuroenhance- ment» und «Hirndoping»

Auf die Frage «Ist Ihnen der Begriff Neuroenhance­

ment bekannt?», antwortete eine Mehrheit der Ant­

wortenden (68,9 %, nTotal = 376) mit «Nein». 53,6 %

der Teilnehmenden (nTotal = 371) kannten hingegen den Begriff «Hirndoping».

Konzept von Krankheit und Behandlung Bei der Frage, aufgrund welcher Kriterien die Ärztin­

nen und Ärzte einer Störung Krankheitswert zumes­

sen würden, wurde das Kriterium «subjektiver Lei­

densdruck» am häufigsten gewählt (83,6 %), gefolgt von «negative Auswirkungen auf alltägliche Arbeits­

fähigkeit» (76,5 %) (Tab. 1).

Gefragt, welche Aussage ihnen persönlich am ehesten entspreche, wenn ein Patient nach Medika­

menten fragt, für die keine Indikation gestellt wer­

den kann, wählte die Mehrheit der Antwortenden die Aussage: «Grundsätzlich verschreibe ich nichts ohne Indikation. Ist der Leidensdruck aber gross und besteht beim Patienten der Wunsch, nichts unver­

sucht zu lassen, so kann es sein, dass ich auch etwas ohne klare Indikation verschreibe. Dies hängt jedoch Regula Otta,

Nikola Biller-Andornob a M. Sc., Ph. D., Doktorandin

am Institut für Biomedizini­

sche Ethik, Universität Zürich b Prof. Dr. med. Dr. phil.,

Direktorin des Instituts für Biomedizinische Ethik, Universität Zürich

* Die Literaturangaben finden sich unter www.saez.ch

→ Aktuelle Nunmmer oder

→ Archiv → 2013 → 13/14.

Korrespondenz:

Schweizerische Akademie der Medizinischen

Wissenschaften (SAMW) Petersplatz 13

CH­4051 Basel mail[at]samw.ch

«Human Enhancement» bezeichnet medizini- sche oder biotechnologische Interventionen, de- ren Zielsetzung nicht primär therapeutischer oder präventiver Art, sondern eine «Verbesse- rung» nichtpathologischer Merkmale ist. Eine Arbeitsgruppe der Akademien der Medizini- schen Wissenschaften (SAMW) und der Geistes- und Sozialwissenschaften (SAGW) hat die ethi- schen Fragen des Enhancements vertieft unter- sucht und ihre Analysen und Empfehlungen in der Broschüre «Medizin für Gesunde?» (www.

akademien-schweiz.ch → Projekte und Themen) veröffentlicht. In loser Folge erscheinen in der SÄZ Auszüge aus dem Bericht. Die hier vorge- stellte NEpA-Studie wurde im Auftrag der Ar- beitsgruppe und mit deren Unterstützung durch- geführt. Die Studie im Volltext erschien in Swiss Medical Weekly [1]*.

Mitglieder der Arbeitsgruppe

Prof. Dr. med. Dr. phil. Nikola Biller-Andorno (Vorsitz) Prof. Dr. med. Anne-Françoise Allaz

Dr. phil. Gaia Barazzetti (bis 2010) lic. ès lettres Nadja Birbaumer, SAGW PhD Susanne Brauer, NEK-CNE Prof. Dr. med. Jürg Kesselring Prof. Dr. med. lic. phil. Iris Ritzmann Dr. phil. Simone Romagnoli

Dr. biol. Adrian Rüegsegger, TA-SWISS lic. iur. Michelle Salathé, MAE, SAMW PD Dr. theol. Markus Zimmermann-Acklin

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von der Substanz, Kontraindikationen und uner­

wünschten Wirkungen ab» (67,0 %, n = 250; nTotal = 373). 28,4 % der Ärzte (n = 106) antworteten mit:

«Wenn ich keine Indikation stellen kann, verschreibe ich auch nichts». Nur 4,6 % (n = 17) wählten die Ant­

wort: «Ich kläre den Patienten über allfällige Risiken des gewünschten Präparates auf und wenn er es dann immer noch möchte, so soll er es halt mal aus­

probieren.» Bei 71,6 % der Studienteilnehmer besteht

also eine prinzipielle Offenheit für die Verschrei­

bung von Neuroenhancern.

Die Fallbeispiele

Den Studienteilnehmenden wurden vier Fallbeispiele vorgestellt. Das erste handelt von einem Studenten, der vor den letzten und entscheidenden beiden Prü­

fungen steht; er bittet seinen Arzt für den «Schluss­

spurt» um ein Medikament, das sein Schlafbedürfnis etwas reduziert, um die verbleibende Zeit noch mög­

lichst gut nutzen zu können.

Das zweite Fallbeispiel handelt von einer allein­

erziehenden Frau zweier schulpflichtiger Kinder, die seit ein paar Wochen auch ihre terminal erkrankte Mutter zu Hause pflegt und mittlerweile ziemlich müde ist. Sie bittet ihren Arzt in dieser Situation um ein «Aufputschmittel».

Das dritte Fallbeispiel bezieht sich auf eine 24­jährige Frau, die sich als sehr schüchtern bezeich­

net und im Umgang mit Männern recht unsicher ist und ihre Hemmungen loswerden möchte. Sie wünscht sich von ihrem Arzt ein Mittel, das ihre ängstliche Verkrampftheit günstig beeinflusse.

Das vierte und letzte Fallbeispiel handelt von einem renommierten Wissenschafter, der soeben von einer Kongressreise zurückgekehrt ist. Er leidet unter einem Jetlag und wünscht deshalb eine Ver­

schreibung von Modafinil, da er so bald wie möglich wieder voll leistungsfähig sein muss.

Nach der Beschreibung des jeweiligen Fallbei­

spiels folgten Fragen zur Reaktion der Ärztinnen und Ärzte in der geschilderten Situation, den möglichen Substanzen, die (falls überhaupt) verschrieben wer­

den würden, und ob die Ärzte mit solchen Anfragen bereits konfrontiert wurden. Die Reaktionen auf die geschilderten vier Situationen sind in Tabelle 2 dar­

gestellt.

Die Daten zeigen, dass die Antwort «Ich würde ein Medikament verschreiben» zwar von der Mehr­

heit der Teilnehmenden in allen vier Fällen abgelehnt wurde. Trotzdem würden etwa ein Drittel (32,7 %) der schüchternen Frau ein Rezept aushändigen und etwa ein Viertel der Ärzte der alleinerziehenden Mutter (25,6 %).

Die Antworten auf die Frage, ob die Ärztinnen und Ärzte entsprechende Anfragen bereits selbst er­

lebt haben, sind in Tabelle 3 dargestellt. Fallbeispiel 1 und 3 sind etwa der Hälfte der Teilnehmenden aus der eigenen Praxis bekannt. Etwas weniger Personen (42 %) kannten das zweite Fallbeispiel aus eigener Anschauung und noch weniger (20 %) jenes des be­

rühmten Wissenschafters. Die Anfragen sind aller­

dings nicht sehr häufig, sondern werden mehrheit­

lich mit «1–2 Mal jährlich» angegeben.

Persönliche Einstellung

Eine grosse Zahl der teilnehmenden Ärztinnen und Ärzte konnte sich nicht entscheiden, ob sie für oder gegen eine prinzipielle Ablehnung von NE sind Tabelle 1

Frage: Wenn Sie bestimmen müssen, ob eine Störung mit Krankheitswert vorliegt oder nicht, welche der folgenden Kriterien sind für Sie ausschlaggebend (Mehrfachantworten möglich):

Ja, n ( %) Nein, n ( %) Manchmal,

n ( %) Total (n) Der subjektive

Leidensdruck 317 (83,6) 8 (2,1) 50 (13,2) 375 Die Zuordenbarkeit

gemäss einem anerkann- ten Klassifikationssystem (Bsp. ICD oder DSM)

165 (43,5) 93 (24,5) 100 (26,4) 358

Insbesondere in der somatischen Medizin die Objektivierbarkeit mittels labormedizinischer bzw.

bildgebender Verfahren

165 (43,5) 70 (18,5) 117 (30,9) 352

Negative Auswirkungen auf alltägliche Arbeits- fähigkeit

290 (76,5) 11 (2,9) 65 (17,2) 366

Tabelle 2

Was würden Sie in der geschilderten Situation tun?

Verschreibung

( %) Nur falls keine ther. Alternativen ( %)

Keine Verschrei-

bung ( %) Überweisung ( %)

Student 49 (15,3) 180 (54,4) 161 (49,2) 24 (7,8)

Alleinerz. Mutter 83 (25,6) 176 (52,9) 137 (41,4) 14 (4,5) Schüchterne Frau 107 (32,7) 244 (70,1) 88 (26,8) 19 (6,1) Wissenschaftler 54 (16,5) 52 (16,1) 193 (54,1) 35 (10,7)

Tabelle 3

Kennen Sie entsprechende Anfragen aus Ihrer Praxis?

Ja, n ( %) Nein, n ( %) nTotal p-Wert Fallbeispiel 1: Student 200 (53,5) 174 (46,5) 374 .179 Fallbeispiel 2:

Alleinerziehende Mutter 156 (42,0) 215 (58,0) 371 .002**

Fallbeispiel 3:

Schüchterne Frau 180 (52,9) 160 (47,1) 340 .278 Fallbeispiel 4:

Wissenschaftler 75 (21,7) 270 (78,3) 345 .000***

Der p-Wert des X2–Tests ist in der letzten Spalte angegeben.

* (p < 0,05); ** (p < 0,01); *** (p < 0,001). Wenn die Werte signifikant unterschiedlich sind (p < 0,05), dann ist der höhere Wert in fettgedruckten Zahlen.

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(41,1 %, n Total = 353). Die Mehrheit hingegen stimmte der Aussage zu, dass es bei NE auf die Situation an­

kommt und sie nicht grundsätzlich «nein» sagen würden (49,0 %, nTotal = 349). Nur eine Minderheit würde einem Konsumentenmodell zustimmen, bei dem die medizinische Entscheidung zum Verschrei­

ben eines Präparats auf dem Wunsch des Patienten basiert (9,6 %, nTotal = 344).

Um zu eruieren, wovon eine allfällige Verschrei­

bung in den Fallbeispielen beeinflusst wurde, wur­

den den Ärzten sechs verschiedene Aussagen präsen­

tiert. Diese Aussagen stammten aus Interviews mit klinisch tätigen Ärztinnen und Ärzten und bezogen sich auf 1) den subjektiven Leidensdruck, 2) die zeitli­

che Begrenzung einer Einnahme, 3) die Verhinderung von Schlimmerem, 4) die Unverschuldung der eige­

nen Situation, 5) die Wichtigkeit und den Wert des Wunsches für eine Verbesserung und 6) die sichtba­

ren Anstrengungen, es aus eigener Kraft versucht zu haben. Für die Mehrzahl der befragten Ärztinnen und Ärzte waren die ersten drei Aussagen zum subjektiven Leidensdruck, zur zeitlichen Begrenzung einer Ein­

nahme und zur Verhinderung von Schlimmerem re­

levant (Werte zwischen 75 % und 88 %, bei den ande­

ren drei Aussagen zwischen 26 % und 47 %).

Am Ende des Fragebogens wurden die Ärzte ge­

beten, drei Aussagen zu bewerten. Die Mehrheit stimmte der Aussage «Jeder Arzt, jede Ärztin sollte selber entscheiden, ob er NE praktizieren möchte oder nicht» zu (30,0 % ziemlich richtig resp. 24,5 % völlig richtig, nTotal = 367). Eine weitere Aussage lau­

tete «Neuroenhancement­Praktiken sind eine Reali­

tät. Da dies nun mal so ist, sollten sie zum Wohle des Anfragenden Teil der ärztlichen Tätigkeit werden. So kann die Beurteilung und Überwachung von Risiken und Nebenwirkungen gewährleistet werden.» Hier war sich etwa ein Viertel unsicher (23,4 %), die ver­

bleibenden Teilnehmenden stimmten zu etwa glei­

chen Teilen zu (39,4 %) bzw. lehnten diese Aussage ab (37,2 %). Eine dritte Aussage schliesslich postulierte, dass das Arztbild Schaden nehme und das Vertrauen der Patienten in ihre Ärzte sinke, wenn diese sich im­

mer mehr von der eigentlichen Krankheitsbehand­

lung wegbewegten; dies fand die Mehrheit der Studi­

enteilnehmer (64,6 %) zutreffend.

Gruppenanalysen bezüglich Sprache (Franzö­

sisch/Deutsch) und Geschlecht zeigten, dass franzö­

sischsprachige Teilnehmende häufiger den subjekti­

ven Leidensdruck als Kriterium für das Vorliegen ei­

ner krankhaften Störung wählten (p = 0,012) und dass der Aussage zur Erosion des Vertrauens der Pa­

tienten in ihre Ärzte Frauen häufiger zustimmten als Männer (p = 0,011).

Limitationen der Studie

Angesichts der Rücklaufquote von rund 25 % stellt sich die Frage nach möglichen Verzerrungen. So ist denkbar, dass vornehmlich diejenigen Ärzte/­innen die Umfrage ausgefüllt haben, die eine prononciert kritische oder liberale Haltung gegenüber NE haben.

Dagegen spricht, dass sich die gefundenen Daten dieser Studie mit früheren, in anderen Ländern durchgeführten Studien decken [z. B. 5]. Verzerrun­

gen bezüglich sozial erwünschter Antworten sind auch eher unwahrscheinlich; nicht nur aufgrund der mehrfach betonten Anonymität, sondern auch, weil durchaus ethisch wie juristisch bedenkliche Antwor­

ten gegeben wurden (z. B. das Verschreiben ohne Vorliegen einer Indikation).

Fazit

Die NEpA­Studie zeigt, dass die befragten Ärztinnen und Ärzte NE mehrheitlich zurückhaltend gegen­

überstehen, doch diese nicht grundsätzlich ableh­

nen. Die Entscheidung hängt vielmehr von den Al­

ternativen, den erwarteten Auswirkungen des Lei­

dens, der Sicherheit des Medikamentes und der Präferenz der anfragenden Person ab. Objektive Kri­

terien zur Krankheit sind eher zweitrangig. Je krank­

heitsnäher die Situation (vgl. etwa das Fallbeispiel der schüchternen jungen Frau), desto wahrscheinli­

cher ist dabei die Bereitschaft zur Verschreibung ei­

nes Medikamentes.

Erstaunlicherweise waren die Begriffe «Neuro­

enhancement» und «Hirndoping» vielfach unbe­

kannt. Dennoch werden die befragten Ärzte, wie sich gezeigt hat, in der Praxis durchaus mit entsprechen­

den Anfragen konfrontiert. Dieser Befund sowie die Heterogenität der Antworten zu verschiedenen mo­

ralischen Aussagen zum NE zeigen, dass Ärzte ver­

mutlich von einer vertieften ethischen Debatte pro­

fitieren würden. Eine solche Debatte könnte dazu führen, dass Unsicherheiten und Ambivalenzen bei ethischen Fragen zu NE reflektiert und persönliche sowie die standesrechtlichen Positionen geklärt wer­

den könnten.

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Umsetzung von Patient Safety Strategies in der Schweiz

Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen

Um die erfolgreiche Implementierung der Checkliste im Spital zu fördern, hat die Stiftung für Patientensicherheit im Rahmen der nationalen Qualitätsstrategie des Bundes das Pilotprogramm «progress! Sichere Chirurgie» lanciert.

Das Thema Patientensicherheit ist spätestens seit dem Bericht «To Err is Human» [1] der Institutes of Medicine im Jahr 2000 im öffentlichen, wissenschaft- lichen und professionellen Diskurs fest etabliert.

Viele Anstrengungen und Kampagnen sind in der Praxis durch- und eingeführt worden, und auch die Wissenschaft hat sich mit der Erforschung wirk- samer Strategien und Interventionen beschäftigt [2].

In einem aktuellen Artikel in den Annals of Internal Medicine haben führende Wissenschaftler aus dem Bereich der Patientensicherheit eine systematische Evaluation aktuell bestehender Strategien zur Verbes- serung der Patientensicherheit vorgenommen [3].

Basierend auf der Bewertung von vorhandener empi- rischer Evidenz für die Wirksamkeit und die Umsetz- barkeit der Intervention, erstellte die Expertengruppe um Paul Shekelle eine Liste mit den Top-10-Strategien für mehr Patientensicherheit. Diese zehn werden von den Wissenschaftlern als unbedingt empfehlenswert für die Implementierung im Betrieb eingestuft [3]. In dem Artikel wird deutlich, dass Massnahmen bekannt und gute Interventionen entwickelt worden sind, die einen erheblichen Effekt auf die Sicherheit der Patienten und die Vermeidung unerwünschter Er- eignisse haben. Grossangelegte Interventionen, die durch wissenschaftliche Evaluation begleitet wurden, finden sich im Versorgungsalltag bereits wieder, so zum Beispiel Massnahmen zur Förderung der Hände- hygiene [4]. Manche Interventionen haben sogar Ein- gang in nationale Empfehlungen gefunden. So gilt die Verwendung der chirurgischen Checkliste der WHO in England seit 2009 und in Frankreich seit 2010 als nationaler Standard für Gesundheitseinrichtungen [5, 6].

Neben diesen erfreulichen Entwicklungen weisen die Autoren der Studie jedoch auch kritisch darauf hin, dass die Umsetzung vor Ort trotz allem oft nicht komplikationslos und vor allem nicht konsequent erfolgt. Die Diskrepanz zwischen dem, was möglich wäre, und dem, was tatsächlich umgesetzt wird, ist gross. Bereits an anderer Stelle haben Schwappach und Conen darauf hingewiesen und mögliche Ur- sachen benannt [7]. Oftmals werden selbst vergleichs- weise einfache und kostengünstige Massnahmen wie beispielsweise die Händehygiene und die chirurgische Checkliste weder flächendeckend noch konsequent

angewandt. Die Umsetzung solcher Interventionen verlangt das Engagement ganzer Organisationen. Des- wegen geschieht sie meist zu langsam und zu unvoll- ständig [7]. Nationale wie internationale Bestrebun- gen können diesen Prozess bestärken [8]. Auch die Verhaltensänderung jeder einzelnen Person spielt eine wichtige Rolle bei der vollständigen und dauer- haften Umsetzung. Mangelndes Wissen oder geringes Problembewusstsein sind oftmals Hinderungsgründe [7]. Vor allem aber wird Engagement für Patienten- sicherheit noch von zu vielen Fachpersonen als etwas

«Zusätzliches» verstanden, das nicht Kernbestandteil der klinischen Tätigkeit ist. Ein prominentes Beispiel für die Diskrepanz zwischen wissenschaftlicher Evi- denz und flächendeckender, vollständiger Umset- zung in der Praxis ist der Einsatz der chirurgischen Checkliste.

WHO-Checkliste als wichtige Sicherheits- massnahme

Seit der weltweiten Lancierung der chirurgischen Checkliste der WHO 2009 ist ihre Wirksamkeit als Instrument zur Förderung der Patientensicherheit in verschiedenen Settings vielfach gezeigt worden [9, 10]. Mit der systematischen Anwendung der chirur- gischen Checkliste lassen sich unerwünschte Ereig- nisse verhindern oder rechtzeitig auffangen. Die chir urgische Checkliste erhöht die Patientensicher- heit, indem sie die konsequente Einhaltung von Standards fördert (z. B. Markierung der Operations- stelle, rechtzeitige Antibiotikaprophylaxe) und in- dem sie die hierarchiebedingt gehemmte Kommuni- kation im interprofessionellen Team verbessert [11–

13]. Die Wirksamkeit der Checkliste zur Förderung der Pa tientensicherheit ist evident, und die Imple- mentierung somit unbedingt empfehlenswert (siehe auch [3]). Jedoch zeigen neuere Studien, dass auch bei einer so substantiell wirksamen und vergleichs- weise einfachen Intervention die Vorgabe zur An- wendung in den Spitälern allein nicht ausreicht, um die Pa tientensicherheit massgeblich zu verbessern [14, 15]. Die Checkliste ist nur wirksam, wenn sie im- mer und zu 100 % richtig angewendet wird. Patien- ten können von der Checkliste nicht profitieren, wenn diese nur bei einigen Patienten, nur in Teilen oder falsch eingesetzt wird.

Anna Mascherek a, Paula Bezzola b, David Schwappach c a Wissenschaftliche Mitarbei-

terin Stiftung für Patienten- sicherheit

b Stv. Geschäftsführerin Stiftung für Patienten- sicherheit

c Wissenschaftlicher Leiter Stiftung für Patienten- sicherheit

Korrespondenz:

Paula Bezzola

Stiftung für Patientensicherheit Asylstrasse 77

CH-8032 Zürich Tel. 043 244 14 80 Fax 043 244 14 81

info[at]patientensicherheit.ch

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In einem systematischen Literaturreview zei - gen Borchard und andere [11], dass wesentliche Er- folgsfaktoren für die Wirksamkeit der chirurgischen Checkliste eine hohe Compliance, gute Kommunika- tion im Team und die Anpassung der Checkliste an die Gegebenheiten des spezifischen Spitals sind. Nur dann lassen sich signifikante Verbesserungen im kli- nischen Outcome nachweisen.

Ursachen für die nicht korrekte oder unvollstän- dige Anwendung der Checkliste sind oftmals Zeit- druck und die klinische Routine. Weitere Aspekte, die die richtige Anwendung und damit die Wirksam- keit der Checkliste verhindern, sind mangelndes Wis-

sen über das «Wie» und «Warum» bei den Beteiligten, sowie Schwierigkeiten in der Teamkommunikation und hierarchiebedingte Hindernisse [13, 14]. Aber auch mangelndes Problembewusstsein, bezogen auf die Notwendigkeit, spezifische und ganz allgemeine Massnahmen zur Verbesserung der Patientensicher- heit einzuführen, kann hinderlich sein [7]. Hinzu kommt, dass die Anwendung der Checkliste nicht nur von einzelnen Personen abhängt, sondern systema- tisch und systemisch auch von Führungspersonen als Sicherheitsstandard im OP-Alltag verankert wer- den muss. Zusätzlich muss die Checkliste an lokale Gegebenheiten angepasst werden. Nur so kann die Checkliste langfristig und nachhaltig als elementare Sicherheitsmassnahme etabliert und zur Selbstver- ständlichkeit werden.

Realität in Schweizer Betrieben

Die Frage nach dem Stand der konkreten Implemen- tierung und deren Erfolg stellt sich auch konkret für die Schweiz. Im Dezember 2012 hat deswegen die Stif- tung für Patientensicherheit eine Studie zu Anwen- dung, zum Wissen und zu Einstellungen gegenüber chirurgischen Checklisten durchgeführt. Ungefähr 6000 Chirurgen, Anästhesisten und leitendes OP-Per- sonal und Anästhesiepflege wurden schweizweit be- fragt. Die Antworten der knapp 1400 Teilnehmenden zeigen, was bereits erreicht wurde, machen aber auch den Optimierungsbedarf deutlich.

So nutzt nur jede dritte Fachperson alle drei Teile der WHO-Checkliste. Checks vor («Sign In») und nach der Operation («Sign Out») werden oft vernachlässigt.

Die meisten Personen (60 Prozent der Ärzte, 80 Pro- zent des OP-Personals und der Anästhesiepflege) ar- beiten nur mit dem Mittelteil («Team Time Out»). Das heisst, dass selbst in Betrieben, in denen die Check- liste eingesetzt wird, oft keine vollständige Umset- zung der empfohlenen Intervention stattfindet, was eine reduzierte Wirksamkeit zur Folge hat [11, 12, 14, 15]. Aus der Befragung wird auch deutlich, dass die Wissensvermittlung in vielen Betrieben zu kurz ge- kommen ist, auch wenn die allgemeine Wahrneh- mung der Checkliste als wichtiges Tool für die Patien- tensicherheit bei der Mehrheit etabliert ist. So erach- ten 90 Prozent der Fachpersonen die chirurgische Checkliste als wichtiges Instrument zur Förderung der Patientensicherheit. Und die überwiegende Mehr- heit (87 Prozent) der Fachpersonen möchte, dass die WHO-Checkliste angewendet wird, falls sie selber operiert würden. Trotzdem konnte nur eine von vier Fachpersonen über 80 Prozent der Wissensfragen des Fragebogens zur WHO-Checkliste richtig beantwor-

ten. Ein weiterer wichtiger Punkt, bei dem auch in der Schweiz Optimierungsbedarf besteht, ist die systemi- sche, gesamtbetriebliche Unterstützung und Förde- rung der Checkliste. Insgesamt haben 6 von 10 Perso- nen das Gefühl, keinen Einfluss auf die Entscheidung zu haben, ob die Checkliste verwendet wird. Hier wird deutlich, dass die Anwendung von Checklisten eine gesamtbetriebliche Aufgabe darstellt, die von Einzel- personen weder im positiven noch im negativen Sinn entschieden werden kann.

Nationales Pilotprogramm der Stiftung für Patientensicherheit

Um die empirisch abgesicherten Wirkfaktoren für eine erfolgreiche Implementierung der Checkliste im Spital spezifisch zu fördern und dadurch deren

Oft findet keine vollständige Umsetzung der empfohlenen Intervention statt, was eine reduzierte Wirksamkeit zur Folge hat.

Wichtige Erfolgsfaktoren für die Wirksamkeit der chirurgischen Checkliste: hohe Compliance, gute Kommunikation im Team, Anpassung an spezifische Gegebenheiten des Spitals.

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korrekte und flächendeckende Anwendung in der Schweiz weiter voranzutreiben, hat die Stiftung für Patientensicherheit im Rahmen der nationalen Qua- litätsstrategie des Bundes ein nationales Pilotpro- gramm «progress! Sichere Chirurgie» lanciert. Ziel des Programms ist die ausnahmslose und korrekte An- wendung der Checkliste, um so die Zahl der uner- wünschten Ereignisse in der invasiven Medizin zu senken. Teil des Programms ist ein zweijähriges Ver- tiefungsprogramm mit Pilotbetrieben, das sich an Betriebe mit interprofessionellen Projektteams (Chir urgie, Anästhesie, OP-Pflege, QM und Kliniklei- tung) richtet, die zielorientiert, in gemeinschaftli- chem Vorgehen, Verbesserungen bei der korrekten Anwendung der Checkliste erreichen wollen (Details siehe Kasten). Die Vernetzung, die Wissensvermitt- lung und die Erhöhung der Compliance werden kon- kret unterstützt. Einen zentralen Punkt des Pilotpro- gramms stellt zudem die wissenschaftlich fundierte Evaluation der wichtigsten Prozesse für eine erfolg- reiche Implementierung der Checkliste dar. Die Wis- sensvermittlung, das Sicherheitsklima, Häufigkeit und Qualität der Anwendung, werden im Rahmen von «progress! Sichere Chirurgie» zu mehreren Zeit- punkten evaluiert. Die vorhandenen Ressourcen sol- len so auf die Verbesserung derjenigen Prozesse ver- wendet werden, die für die erfolgreiche Implemen- tierung und damit für die Wirksamkeit der Checkliste ausschlaggebend sind. Durch die gezielte Unterstützung und Begleitung der Betriebe soll er- reicht werden, dass nach Abschluss des Programms die Checkliste konsequent und richtig eingeführt ist und somit ein weiterer Schritt in Richtung mehr Pa- tientensicherheit und weniger unerwünschte Ereig- nisse getan worden ist.

Literatur

1 Institute of Medicine. To err is human. Building a safer health system. Washington, DC: National Academy Press; 2000.

2 Shekelle P, Wachter R, Pronovost P, Schoelles K, McDonald KM, Dy S, et al. Making Health Care Safer II:

An updated critical analysis of the evidence for patient safety practices. Comparative Effectiveness Review No.

211. Rockville, MD; 2013. Report No.: AHRQ Publica- tion No. 13-E001-EF.

3 Shekelle PG, Pronovost PJ, Wachter RM, McDonald KM, Schoelles K, Dy SM, et al. The Top Patient Safety Strategies That Can Be Encouraged for Adoption Now.

Ann Intern Med 2013 Mar 5;158(5_Part_2):365–8.

4 Sax H, Allegranzi B, Uckay I, Larson E, Boyce J, Pittet D.

«My five moments for hand hygiene»: a user-centred design approach to understand, train, monitor and report hand hygiene. The Journal of hospital infection 2007 Sep;67(1):9–21.

5 National Health Service. WHO Surgical Safety Checklist. www nrls npsa nhs uk/resources/

?EntryId45=59860 2009 September 20 (cited 2013 Mar 8).

6 Haute Autorité de Santé. Pour une meilleure utilisation de la check-list sécurité du patient au bloc opératoire.

www has-sante fr/portail/jcms/c_1173830/pour-une- meilleure-utilisation-de-la-check-list-securite-du- patient-au-bloc-operatoire 2013 (cited 2013 Mar 8).

7 Schwappach DL, Conen D. Patient safety – who cares?

Swiss Med Weekly. 2012; Jul 16;142:w13634.

8 Pronovost P, Needham D, Berenholtz S, Sinopoli D, Chu H, Cosgrove S, et al. An Intervention to Decrease Catheter-Related Bloodstream Infections in the ICU.

N Engl J Med. 2006; Dec 28;355(26):2725–32.

9 Haynes AB, Weiser TG, Berry WR, Lipsitz SR, Breizat AH, Dellinger EP, et al. A Surgical Safety Checklist to Reduce Morbidity and Mortality in a Global Population.

N Engl J Med. 2009; Jan 14;NEJMsa0810119.

10 World Health Organization. Checklist implementa- tion manual 2009, Safe surgery saves lives.

www.who.int/patientsafety/safesurgery/tools_

resources/en/index html 2009 (cited 2013 Mar 8).

11 Borchard A, Schwappach DLB, Barbir A, Bezzola PA Systematic Review of the Effectiveness, Compliance, and Critical Factors for Implementation of Safety Checklists in Surgery. Ann Surg. 2012;256(6):925–33.

12 van Klei WA, Hoff RG, van Aarnhem EE, Simmer- macher RK, Regli LP, Kappen TH, et al. Effects of the introduction of the WHO «Surgical Safety Checklist»

on in-hospital mortality: a cohort study. Ann Surg.

2012; Jan;255(1):44–9.

13 Fourcade A, Blache JL, Grenier C, Bourgain JL, Minvielle E. Barriers to staff adoption of a surgical safety checklist. BMJ Qual Saf. 2012; Mar;21(3):191–7.

14 Vats A, Vincent CA, Nagpal K, Davies RW, Darzi A, Moorthy K. Practical challenges of introducing WHO surgical checklist: UK pilot experience. BMJ. 2010;

Jan 13;340(jan13_2):b5433.

15 Bliss LA, Ross-Richardson CB, Sanzari LJ, Shapiro DS, Lukianoff AE, Bernstein BA, et al. Thirty-Day Outcomes Support Implementation of a Surgical Safety Checklist.

J Am Coll Surg. 2012;Dec;215(6):766-76.

Vertiefungsprojekt «progress! Sichere Chirurgie» der Stiftung für Patientensicherheit

Das Pilotprogramm läuft unter dem Slogan «Operation Sichere Chirurgie – Profis checken!».

Die Grundlagen wurden in enger Kooperation mit zahlreichen Experten aus dem Schweizer Ge- sundheitswesen und den Fachgesellschaften der fmCh sowie den Berufsverbänden des OP-Perso- nals und der Anästhesiepflege erarbeitet. Das Programm wurde von der Stiftung für Patienten- sicherheit entwickelt und wird von ihr um- gesetzt. Es ist gleichzeitig Bestandteil der Qua- litätsstrategie des Bundes im schweizerischen Ge- sundheitswesen und wird massgeblich vom Bundesamt für Gesundheit BAG finanziert.

Inhalt liche Basis bildet die Schrift «Operation Si- chere Chirurgie», Stiftung für Patientensicherheit (ISBN 3-905803-09-7).

Kontakt: Stiftung für Patientensicherheit, Paula Bezzola, MPH, Tel. 043 244 14 80, bezzola[at]

patientensicherheit.ch

Interessierte Betriebe können sich bis 3. Juni 2013 anmelden auf www.patientensicherheit.ch

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Miteinander und aneinander wachsen

Wie können Führungskräfte mit ihren Mitarbeitern anspruchsvolle Aufgaben bewältigen, ohne sich selbst und andere dabei zu verschleissen?

Auf den ersten Blick mag es überraschend sein, wenn ein Arzt sich mit dem Thema Unternehmensführung beschäftigt. Der Mediziner und Master of Public Health Dr. Walter Kromm1 arbeitet und forscht seit vielen Jahren an der «Nahtstelle» zwischen Gesundheit und Unternehmensführung. Die For- schungsergebnisse von Dr. Kromm zeigen, dass sich gesunde und leistungsfähige Menschen von ihren gesundheitlich belasteten und demotivierten Kolle- gen deutlich darin unterscheiden, wie sie die Unter- nehmenskultur in ihrem Betrieb beschreiben. Als

«Hauptverantwortlichen» für den Gesundheitszu- stand der im Unternehmen agierenden Leistungsträ- ger identifiziert Dr. Kromm die Qualität der Führung.

Unternehmen sollten deshalb die Perspektive wechseln: Es geht nicht in erster Linie darum, etwas

«Gesundes» zu unternehmen oder sich mit Kranken- statistiken zu befassen. Entscheidend sei die «Quali- tät der Anwesenheit» der Mitarbeiter und der Grad der Widerstandsfähigkeit gegen potentiell gesund- heitsgefährdende Einflüsse. Gesundheit im Unter- nehmen hat also weniger mit Sport-, Ernährungs- und Abnehmprogrammen als mit Führung zu tun!

Die Unternehmensleitung muss sich deshalb der Frage widmen, wie Führungskräfte mit ihren Mit- arbeitern anspruchsvolle Aufgaben bewältigen, ohne sich selbst und andere dabei zu verschleissen.

Um das herauszufinden, hat Dr. Kromm mehrere Studien initiiert. Im Rahmen des Forums Leadership and Health bei der Schweizer UBS wurden die ersten Forschungsergebnisse vorgestellt. An dem Forum wirkten mehr als 120 Wissenschaftler und Füh- rungskräfte aus Deutschland und der Schweiz mit.

Ist es ungesund, beruflich ambitioniert zu sein und viel zu arbeiten?

Lange Zeit hielt sich der Glaube, dass chronischer Stress hauptsächlich aus zu hohen Anforderungen resultiert. Die Definition der «Managerkrankheit»

besagt, dass in erster Linie von einem hohen «work­

load», also hoher Arbeitsbelastung, hoher Verant- wortung für Mitarbeiter und hohem Erfolgsdruck ein Risiko für die Gesundheit ausgeht.

Die Ergebnisse der Studien von Walter Kromm widersprechen jedoch dieser Annahme: Führungs- kräfte erleben zwar einen deutlich höheren «work­

load» als die Allgemeinbevölkerung, allerdings füh- ren diese höheren Anforderungen nicht, wie lange angenommen, automatisch auch zu mehr körper- lichen und psychovegetativen Beschwerden. Viel- mehr hängt das Fehlen von psychosozialen Schutz- faktoren mit dem Auftreten von gesundheitlichen Beschwerden zusammen. Leistungsorientierte Men- schen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen leiden vermehrt unter chronischem Stress aufgrund eines Mangels an Bedürfnisbefriedigung.

Welche Bedürfnisse werden am stärksten frustriert?

– Bedürfnis nach Anerkennung, Achtung und Wertschätzung (Selbstwerterhöhung);

– Bedürfnis nach Sicherheit und verlässlichen, tragfähigen Beziehungen (Bindungsbedürfnis);

– Bedürfnis nach Entfaltung und Gestaltungslust (Wachstumsbedürfnis);

– Bedürfnis nach Erholung, Entspannung, Zeit und Musse.

All diese Bedürfnisse sind evolutionär angelegt und nicht verhandelbar. Ihre Befriedigung ist elementar, um gesund bleiben zu können. Sie lassen sich auf Dauer durch materielle oder berufliche Erfolgserleb- nisse nicht ausgleichen. Bei der neuesten Studie «Der ideale Chef» wurden die Studienteilnehmer gebeten, sich vorzustellen, welche Bedürfnisse ein idealer Chef ihnen gegenüber befriedigen würde. Das onto-

genetisch früheste und neurobiologisch am tiefsten verankerte Bedürfnis nach stabilen, verlässlichen und ermutigenden Beziehungen wurde dabei am häufigsten genannt.

Einer der wichtigsten Erkenntnisse von Kromms Forschungsprojekten ist, dass nicht die beruflichen und privaten Anforderungen per se, sondern das Ausmass der Frustration der oben erwähnten Bedürf- nisse den grössten Einfluss auf die Gesundheit und Serkan Yildiz,

unter Mitwirkung von Walter Kromm

1 Walter Kromm hat das Buch

«Unternehmensressource Gesundheit» herausgegeben.

Weitere Einzelheiten unter:

www.walter-kromm.de

Korrespondenz:

Serkan Yildiz Speakers Excellence Adlerstraße 41 D-70199 Stuttgart Tel. 0049 711 758 58 478 serkan.yildiz[at]

speakers-excellence.de

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