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In memoriam Prof. Dr. med. Thomas Pasch, F.R.C.A.

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DGAInfo 464 Aus den Verbänden

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© Anästh Intensivmed 2015;464 Aktiv Druck & Verlag GmbH wuchses. Neben Klinik und Forschung en- gagierte er sich – wie schon während seiner Erlanger Zeit – in der akademischen Lehre und in der ärztlichen Weiter- und Fortbil- dung. Er teilte sein profundes Wissen ohne

„professorales Gehabe“ mit einem feinen Humor und hat zahlreiche Studenten und junge Ärzte nachhaltig geprägt.

Bereits während seiner Zürcher Zeit und vermehrt noch nach seiner Emeritierung 2006 beschäftigte er sich mit der Ge- schichte seines Fachgebietes. Als Gutach- ter war er neben anderen wissenschaft- lichen anästhesiologischen Zeitschriften auch für die A&I tätig. Wir danken ihm für die wertvollen Dienste. Sein Einsatz in nationalen und europäischen Anästhe- sieorganisationen wurde bereits erwähnt.

Besonders am Herzen lag ihm das von der European Academy of Anaesthesiology 1984 gestartete Europäische Diplom, das heutige European Diploma in Anaesthe- siology and Intensive Care. Als letzter Prä- sident der Akademie führte er diese 2005 in die neu gegründete European Society of Anaesthesiology, die seither alle Aufgaben der Vorgängerorganisationen gebündelt weiterführt. Er erfuhr zahlreiche Ehrun- gen. Nach seiner Emeritierung zog Thomas Pasch wieder nach Erlangen, war seinen Enkelkindern ein liebevoller Großvater, engagierte sich in seiner „Heimat“fakultät, widmete sich der fränkischen Literatur und – als spätes Hobby – der Imkerei.

Lieber Thomas, wir danken Dir auch im Namen der deutschen Anästhesistinnen und Anästhesisten für Deine von Herzen kommende Freundschaft und Deinen be- währten kollegialen Rat.

Requiescas in pace!

Am 20. Juni d.J. verstarb in Erlangen nach schwerer, tapfer getragener Krankheit Herr Prof. Dr. med. Thomas Pasch. Herr Prof.

Pasch war emeritierter Lehrstuhlinhaber für Anästhesiologie an der Universität Zürich, ehemaliger Ärztlicher Direktor des Univer- sitätsspitals Zürich, Präsident der Schwei- zerischen Gesellschaft für Anästhesiologie und Reanimation, letzter Präsident der Eu- ropäischen Akademie für Anästhesiologie und Präsident der Europäischen Gesell- schaft für Anästhesiologie. Die deutsche, Schweizer und europäische Anästhesiolo- gie nehmen Abschied von einer nachhaltig engagierten, wahrhaft europäischen Per- sönlichkeit und einem allseits geschätzten Kollegen und lieben Freund.

Geboren wurde Thomas Pasch am 1. März 1941 im thüringischen Eisenberg, wo er während der Kriegsjahre und in den er- sten Nachkriegsjahren aufwuchs. Im April 1953, also wenige Monate vor dem Volks- aufstand am 17. Juni, floh die Familie aus der DDR und fand eine neue Heimat in Osnabrück. Mit seinem herausragenden Abitur, das er 1961 dort ablegte, konnte er sich beim Cusanus-Werk erfolgreich um ein Stipendium bewerben und studierte Humanmedizin an den Universitäten Münster und Erlangen-Nürnberg. Bereits als Student galt sein besonderes Interesse physiologischen Fragestellungen. Daher wandte er sich folgerichtig nach medizini- schem Staatsexamen und Promotion 1969 der wissen schaftlichen Weiterqualifikation am Physiologischen Institut zu. Nach nur fünf Jahren habilitierte sich Thomas Pasch mit seiner Arbeit „Die Bestimmung des Eingangswiderstandes arterieller Teilge- biete aus transkutan registrierten Druck- und Strompulsen“ und erhielt die Venia legendi für das Fach Physiologie.

Nach seiner erfolgreichen Qualifizierung als physiologischer Forscher suchte Tho- mas Pasch eine neue Herausforderung. Er wollte seine „theoretischen“ Kenntnisse und Erkenntnisse in praktisches ärztliches Handeln umsetzen. Er fand das gewünschte Betätigungsfeld am damaligen Institut für Anaesthesiologie in Erlangen bei Prof.

Erich Rügheimer, dem die wissenschaft- liche Durchdringung und Begründung für das ärztliche Handeln im Operationssaal und auf der Intensivstation stets besonders am Herzen lag. Thomas Pasch durchlief die Weiterbildung zum Anästhesisten wie je- der andere Assistenzarzt, erhielt 1978 die Facharztanerkennung und wurde im Au- gust d. J. zum klinischen Oberarzt ernannt.

Die Erweiterung der Lehrbefugnis auf das Gebiet der Anästhesiologie wurde ihm im Februar 1979 zugesprochen. Die Verlei- hung der Bezeichnung „außerplanmäßiger Professor“ erfolgte 1980.

In den folgenden Jahren bis zu seiner Be- rufung im Jahr 1987 auf den Lehrstuhl für Anästhesiologie an der Universität Zürich in der Nachfolge von Prof. Georg Hossli vertiefte er als Oberarzt seine souveräne Beherrschung des Fachgebietes in allen klinischen Einsatzfacetten und bewährte sich im Rahmen der Geschäftsführung des Erlanger Anästhesieinstituts. Seine For- schungsschwerpunkte in dieser Zeit waren das nichtinvasive hämodynamische Moni- toring und die kontrollierte Hypotension zur Operation.

Als Ordinarius in Zürich gelang Thomas Pasch eine zukunftsorientierte Weiter- entwicklung seines Instituts am Univer- sitätsspital sowohl bei den klinischen Versorgungsaufgaben, als auch durch die Initiierung neuer Forschungsfelder und als Mentor des forschungsinteressierten Nach-

In memoriam Prof. Dr. med. Thomas Pasch, F.R.C.A.

Prof. Dr. med. Thea Koch Prof. Dr. med. Dr. h.c. Hugo Van Aken

Präsidentin der DGAI Generalsekretär der DGAI

Prof. Dr. med. Dr. h.c. Jürgen Schüttler Ordinarius für Anästhesiologie, Universität Erlangen-Nürnberg

Gesamtschriftleiter A&I

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