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Archiv "Bus Odyssey" (05.07.2002)

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Nach ihrem Standardwerk

„Biologen unter Hitler“

(1992) beschäftigt sich die Autorin, Privatdozentin am Institut für Genetik zu Köln und Gastdozentin an der Ben-Gurion University for the Negev in Beer Sheva, Is- rael, nunmehr mit den Che- mikern und Biochemikern in der NS-Zeit. Ihre Aufmerk- samkeit gilt der Vertreibung der jüdischen Wissenschaft- ler, dem Verhalten der nicht-

jüdischen Kollegen und den Auswirkungen des National- sozialismus auf die For- schung.

In einem Kapitel be- schreibt Deichmann die Kon- taktversuche der emigrierten jüdischen Wissenschaftler mit so geachteten Forschern wie Otto Hahn oder Max von Laue. Diese verharrten je- doch in Abwehr und Selbst- verteidigung. Ihre Unfähig- keit, die Demütigung der Ver- folgten zu begreifen, ging so weit, dass Laue dem Emi- granten Otto Meyerhof (des- sen Freunde und Verwandte im KZ gestorben waren) schreiben konnte, unter der

amerikanischen Besatzung seien die entlassenen Wissen- schaftler der Münchener Uni- versität schlimmer dran „als die von Hitler Hinausgewor- fenen“.

Dank gebührt Deichmann für ihr Kapitel über Primor Levi. Der italienische Chemi- ker hatte das KZ Auschwitz- Monowitz der IG Farben überlebt und in seinem Buch

„Das periodische System“

den Leiter des Labors in Monowitz als menschlich beschrieben. 1967 nahm Levi mit dem Mann, nun im Hauptlaboratorium der BASF in Ludwigshafen be- schäftigt, Kontakt auf. Der Chemiker Ferdinand Meyer antwortete Levi: „Was die IG anbelangt, so möchte ich annehmen, dass das Werk Auschwitz, das zwei Jahre nach dem Vernichtungslager errichtet wurde, eher den Sinn hatte, den Juden zu hel- fen und diese über die schreckliche Zeit hinüberzu- retten.“

Ute Deichmann hat die NS-Vergangenheit der Biolo- gen wie der Chemiker aufge- arbeitet. Eine Ausnahme in der mitunter noch immer üb- lichen Rechtfertigungslitera-

tur. Ernst Klee

Gourmet-Führer

Kritisches und Lobendes

Gault Millau Deutschland 2002.

Der Reiseführer für Genießer, Hrsg.: Johannes Heyne, Manfred Kohnke, Wilhelm Heyne Verlag GmbH & Co.KG, München, 2002, 897 Seiten + Kartenanhang, flexi- bel gebunden, 30 A

Unter den gängigen Restau- rant- und Gourmetführern sticht die neueste Auflage des Bestsellers „Gault Millau“

positiv hervor. 1 369 Restau- rants wurden von Tester-Pro- fis neu getestet, ausführlich dargestellt und teils lobend, teils kritisch kommentiert und Insider-Hinweise für Ga- stronomie-Fans angefügt. Es gibt 359 Hotelempfehlungen, die das Angebot von Restau- rants der oberen und der Spit- zenklasse ergänzen. Die Zahl der besser bewerteten Re- staurants hat sich vergrößert, viele renommierte Restau- rants konnten ihren Platz ver- teidigen. Eines der am höch- sten bewerteten Restaurants

ist das Restaurant Heinz Winkler in Kirchplatz, das 19 Punkte oder fünf Bestecke er- reichte. Ebenso hoch bewer- tet wurde das Jacob Restau- rant in Hamburg-Blankenese und als Meisterkoch Thomas Martin in Wort und Bild prä- sentiert.

Die Besonderheiten und Trends in den Restaurants werden manchmal über- schwenglich, manch- mal auch kritikaster- haft registriert. Die Werturteile werden mit Punkten ausge- drückt, wie im fran- zösischen Schulsy- stem bis maximal 20 Punkte, die aber kein Restaurant erreicht.

Den Testern scheint auch kein Detail entgangen zu sein.

Beispiel: Restaurant und Hotel „Zur Krone“ in Herx- heim-Hayna, Süd- pfalz: Chefkoch und Miteigentümer Karl Emil Kunz, der es verstanden hat, das

breite Repertoire der pfälzi- schen Kochkunst mit interna- tionalen Gerichten zu verbin- den, und es nicht scheut, kuli- narische Ausflüge nach China und Indien zu wagen, um Neukonzeptionen auf den Tisch zu bringen. Harald Clade

Fotografien

Stadtmenschen

Tom Wood: Bus Odyssey. Deutsch/

Englisch. Hatje Cantz Verlag, Ost- fildern-Ruit, 2001, 120 Seiten, 91 Abbildungen, 59 farbig, 23,5 × 23,5 cm, gebunden, 29,80 A

Tom Wood nimmt den Be- trachter mit auf eine Fahrt durch Liverpool. Über zwei Jahrzehnte hinweg hat er auf Busfahrten durch die Stadt das Material für diesen Bild- band zusammengetragen. Sein Blick richtet sich auf die Men- schen im Bus und entlang der Wegstrecke. Die Fotografien wirken ungekünstelt, so als wären sie tatsächlich aus der Situation heraus entstanden.

Sie strahlen eine bemerkens- werte Dynamik und Intensität aus – auch dann, wenn sich der Blick auf die suburbane Tri- stesse Liverpools weitet. Mit- unter erfahren die Bilder durch Spiegelungen oder Un- schärfe eine gewisse Ästheti- sierung, doch stets sind es die Menschen seiner Heimat- stadt, die bei Woods „Bus Odyssey“ im Mittelpunkt ste-

hen. Thomas Gerst

B Ü C H E R

Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 99½½½½Heft 27½½½½5. Juli 2002 AA1885

Wissenschaftsgeschichte

Aufarbeitung

Ute Deichmann: Flüchten, Mitmachen, Vergessen. Chemiker und Biochemiker in der NS-Zeit. Wiley-VCH Verlag, Weinheim, 2001, 596 Seiten, 34,90 A

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