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Archiv "Verstorben" (28.08.1980)

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Aufsätze • Notizen PERSONALIA

Verstorben

Prof. Dr. med. Manfred Pflanz, Di- rektor des Instituts für Epidemiolo- gie und Sozialmedizin an der Medi- zinischen Hochschule Hannover, verstarb am 27. Juli im Alter von 57 Jahren.

Pflanz, am 23. September 1923 in Berlin geboren, befaßte sich schon als junger Arzt mit psychologisch-

Manfred Pflanz Foto: privat

soziologischen Betrachtungsweisen des Krankwerdens, des Krankseins und des Gesundens. 1955 ist er von Thure von Üxkuell an die Poliklinik Gießen berufen worden, wo er 1963 die Abteilung für Medizinische Stati- stik, Dokumentation und Epidemio- logie einrichtete. 1966 ist er auf den Lehrstuhl für Sozialmedizin an der Universität Gießen berufen worden.

1967 folgte Prof. Pflanz einem Ruf der Medizinischen Hochschule Han- nover und übernahm hier gleichfalls den Lehrstuhl für Epidemiologie und Sozialmedizin sowie das Amt eines Direktors am gleichnamigen Institut, das im Ärztehaus Hannover zunächst sein erstes Domizil fand.

Das wissenschaftliche Interesse an der Soziologie des Gesundheitswe- sens, des Gesundheitsverhaltens der Bevölkerung und der Epidemio- logie der Krankheiten ließen Pflanz zu einem der Initiatoren der Akade- mie für Sozialmedizin Hannover e. V. werden, die unter Mitwirkung der Ärztekammer Niedersachsen und der Kassenärztlichen Vereini-

gung Niedersachsen 1969 in Hanno- ver ins Leben gerufen wurde.

Ohne den unermüdlichen Einsatz von Prof. Pflanz wäre in der Bundes- republik der Abstand zu anderen, sozialmedizinische Forschung be- treibenden Ländern wie England, Schweden und die USA noch grö- ßer. Sozialmedizin war für den Ver- storbenen niemals das Privileg einer kleinen exklusiven Gruppe von Hochschulwissenschaftlern, son- dern vorrangig angewandte Medizin für alle Angehörigen der Heil- und Heilhilfsberufe.

Noch Anfang des Jahres beteiligte sich Prof. Pflanz an einer Umfrage des Wissenschaftlichen Instituts der Ortskrankenkassen (WId0), darin nahm er Stellung zur gesundheitli- chen Situation in der Bundesrepu- blik.

Seine Warnung vor einem weiteren ungezielten Ausbau des Gesund- heitswesens und den damit verbun- denen Kosten sowie sogar mögli- chen gesundheitlichen Gefahren, wie sie durch unnötige Behandlun- gen und Operationen entstehen, ha- ben in der gesundheitspolitisch in- teressierten Öffentlichkeit beein- druckt. Prof. Pflanz forderte ein noch stärkeres Engagement der Ver- antwortlichen bei der Bekämpfung der Säuglings-, Kleinkinder- und Müttersterblichkeit, der Verbesse- rung der Unfall- und Notfallrettungs- dienste, der pflegerischen Betreu- ung der chronisch Kranken und Al- ten, der Früherkennung chronischer Krankheiten, eine intensive Rehabili- tation, Verbesserung der Versor- gung psychisch Kranker sowie in der Herz- und Gefäßchirurgie und bei der Behandlung des Bluthoch- druckes.

Prof. Pflanz war Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Sozial- medizin, Mitglied des Bundesge- sundheitsrates und seit 1974 Mit- glied der internationalen soziologi- schen Gesellschaft der Weltgesund- heitsorganisation. Bis Ende 1978 war er Mitglied des Wissenschaftli- chen Beirates der Bundesärztekam- mer. DÄ-N

PREISE

Verleihung

Arthur-Weber-Preis 1980 — Diesen Wissenschaftspreis erhielten anläß- lich des Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Kreislaufforschung in Bad Nauheim die Professoren Dr.

med. H. D. Bolte und Dr. med. B.

Lüderitz, beide Medizinische Klinik der Universität München, Klinikum Großhadern. Ihre Forschungsarbei- ten über den lonentransport im Herzmuskel führte zu neuen Er- kenntnissen in der Entstehung und in der Behandlung von Erkrankun- gen der Muskulatur des Herzens.

„Die klinische Pharmakologie der herzwirksamen Glykoside erhielt durch ihre Analysen an den Zell- membranen richtunggebende Im- pulse", heißt es in der Laudatio. EB

Ausschreibungen

Preis der Stadt Bad Kissingen 1982

— Dieser vom Stadtrat Bad Kissingen gestiftete Preis (Dotation: 5000 DM) wird alle zwei Jahre zur Förderung der balneologischen Forschung ver- liehen. Die wissenschaftliche Arbeit muß ein Thema beinhalten, das die Einsicht in die Wirkprinzipien bal- neotherapeutischer Verfahren mit modernen Untersuchungsmethoden vertieft. Unveröffentlichte Arbeiten sind in fünffacher Ausfertigung bis zum 1. Januar 1982 einzureichen an:

Stadt Bad Kissingen, Rathaus, Post- fach 22 60, 8730 Bad Kissingen. EB Forschungspreis für Gastroentero- logie — Die Gastroenterologische Ar- beitsgemeinschaft in Nordrhein- Westfalen schreibt zum ersten Mal diesen Forschungspreis für eine kli- nische oder experimentelle wissen- schaftliche Arbeit auf dem Gebiet der Gastroenterologie aus. Bewer- ber, die in NRW tätig und nicht älter als 35 Jahre sind, können ihre Arbei- ten bis zum 1. Oktober 1980 einrei- chen an Prof. Dr. med. Gheorghiu, Medizinische Universitätsklinik, Jo- seph-Stelzmann-Straße 19, 5000 Köln 41. EB

2086 Heft 35 vom 28. August 1980 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Referenzen

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