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76 (1),S.178–1811988BibTEX: ¨OsterreichischeZeitschriftf¨urVermessungswesenundPhotogrammetrie ¨OsterreichischeDonaukraftwerke-AG,Vermessungsabteilung,Postfach58,3370Ybbs HelmutSteinbauer Geod¨atischeArbeitenzumBauundBetriebvonHochwasserabflußmodellen

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Aktie "76 (1),S.178–1811988BibTEX: ¨OsterreichischeZeitschriftf¨urVermessungswesenundPhotogrammetrie ¨OsterreichischeDonaukraftwerke-AG,Vermessungsabteilung,Postfach58,3370Ybbs HelmutSteinbauer Geod¨atischeArbeitenzumBauundBetriebvonHochwasserabflußmodellen"

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Geod ¨atische Arbeiten zum Bau und Betrieb von Hochwasserabflußmodellen

Helmut Steinbauer

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Osterreichische Donaukraftwerke-AG, Vermessungsabteilung, Postfach 58, 3370 ¨ Ybbs

Osterreichische Zeitschrift f ¨ur Vermessungswesen und Photogrammetrie ¨ 76 (1), S.

178–181 1988

BibTEX:

@ARTICLE{Steinbauer_VGI_198829,

Title = {Geod{\"a}tische Arbeiten zum Bau und Betrieb von Hochwasserabflu{\ss}

modellen},

Author = {Steinbauer, Helmut},

Journal = {{\"O}sterreichische Zeitschrift f{\"u}r Vermessungswesen und Photogrammetrie},

Pages = {178--181}, Number = {1},

Year = {1988}, Volume = {76}

}

(2)

178 ÖZfVuPh 76. Jahrgang/1 988/Heft 1

Geodätische Arbeiten zum Bau und Betrieb von Hochwasserab­

flußmodellen

Von Helmut Steinbauer

Zur Beurteilung der Strömungsverhältnisse im Stromschlauch der Donau sowie den bei großen Hochwässern durchströmten Augebieten und zur Klärung anderer hydraulischer Pro­

bleme wurde von den Sachverständigen der Obersten Wasserrechts-Behörde die Ausfüh­

rung von Modellversuchen gefordert. Diese Freimodelle werden im Modellgelände beim Kraft­

werk Ybbs - Persenbeug im Maßstab 1 :200 mit 4facher Überhöhung (d. h. Höhen 1 :50) ausge­

führt.

Die flächenmäßige Ausdehnung dieser Modelle beträgt max. 230 x 50 m für eine Stau­

stufe. Zur Absteckung der für den Modellbau notwendigen rund 2.500 koordinativ bestimmten Punkte wurde eine präzise Kleinst-Triangulierung mit einer Lagegenauigkeit von +!- 1 -2 mm ausgeführt. Insgesamt wurden ca. 30 Beobachtungspfeiler stabilisiert, deren Fundament aus einem Würfel mit 1 ,5 m Seitenlänge besteht. Die Pfeiler selbst sind mit einer Zwangszentrie­

rungsausrüstung versehen. Die Richtungsbeobachtungen erfolgten mit dem Präzisions­

Theodolit WILD T3 und speziellen Zieltafeln in 2 - 3 vollen Sätzen. Zwei Seiten wurden als Ba­

sen verwendet und mit dem Präzi9ionsentfernungsmeßgerät Tellurometer MA 1 00 bestimmt.

Die Koordinaten der Pfeiler wurden sogleich im jeweiligen Landessystem des ge­

wünschten Modellbereiches (M 31 °, M 34°) und zwar im Maßstab 1 :200 berechnet.

Jeder Pfeiler wurde mit einem horizontal versetzten Höhenbolzen aus nichtrostendem Stahl versehen, mittels Präzisionsnivellement wurden die Höhen im Maßstab 1 :50 bestimmt und auf den für das jeweilige Kraftwerk maßgebenden mittleren Horizont bezogen.

Die oben erwähnten 2.500 Detailpunkte bezeichnen die Anfangs-, Knick- und Endpunk­

te der im 1 00-Meter-Abstand aufgenommenen Geländequerprofile an beiden Ufern der Do­

nau, die im Stromschlauch durch Stromgrundaufnahmen ergänzt wurden. Weiters markieren

Abb. 1

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sie charakteristische Punkte der im Abstand von etwa 500 m geführten Talprofile, die bis zu den Katastrophen-Hochwassergrenzen ausgedehnt wurden, sowie Punkte der Quer- und Längsprofile der größeren Nebenflüsse und Altarmsysteme.

Zusätzlich wurde noch ein Netz von Hochwassermarken, Wasserspiegelbeobach­

tungsbrunnen und Pegeln abgesteckt. Alle diese Detailpunkte werden von drei günstig liegen­

den Pfeilern mittels Vorwärtsschnitt auf die Stahlbetonplatte, die als Auflage für den Modellbau dient, übertragen.

Die hiezu notwendigen umfangreichen Berechnungen wurden von unserer EDV-Abtei­

lung erarbeitet.

In den oben erwähnten Punkten auf der Stahlbetonplatte, werden Bohrungen (Durch­

messer 6 mm) niedergebracht und in diese 6

mm

dicke Stahlröhrchen eingeschlagen (Abb. 1 ).

Die einzelnen Querprofile werden mit Stahlstiften und plangehobelten Holzleisten, de­

ren Oberfläche als Vergleichsebene verwendet wird, im vorgeschriebenen Maßstab 1 :50/200

„genagelt", wobei in den Anfangs- und Endpunkten der Profile nur eine Bohrung (Durchmes­

.ser 6 mm) angebracht wird. Mit Hilfe dieser Bohrungen wird das „Querprofil" auf die entspre­

chenden Stahlröhrchen in der Stahlbetonplatte aufgeschoben , die Oberkante der Holzleiste auf die vorgegebene Höhe einnivelliert und anschließend diese fix untermauert (Abb. 2).

Abb. 2

So entsteht ein Geländemodell, dessen Oberfläche von den Oberkanten der Stahlstifte gebildet wird. Nach Einbringung von Kies bis ca. 5 cm unterhalb der späteren Geländeoberflä­

che wird an Hand von Lage- und Höhenplänen 1 : 1 000 sowie der Orthophotokarten 1 :5000 die Modelloberfläche in Beton hergestellt (Abb. 3, 4).

Die Auwaldflächen werden mit Holzwolle, die in Zementmilch getaucht wird, auf die Mo­

dellfläche aufgebracht. Nun beginnt die Eichung des Urzustandes des Modells auf Grund auf­

gezeichneter Wasserspiegelhöhen von Hochwasserereignissen jüngeren Datums (z. B. Kata­

strophenhochwasser 1 954), wobei durch zusätzliche Anbringung von Rauhigkeitselementen (Baustahlgitter, Stacheldrahtrollen für Donau und Nebenarme; Kies und Sandkörner für land­

wirtschaftlich genutzte Flächen) eine möglichst gute Anpassung der Wasserspiegelhöhen im

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180

Modell mit den seinerzeit in der Na­

tureingemessenen Koten des Ver­

gleichshochwassers angestrebt wird (Genauigkeit ca. +!- 1 0-20 cm in der Natur). Die Messung der Wasser­

spiegelkoten im Modell erfolgt nivelli­

tisch mit Spitzenmaßstäben, teils di­

rekt im Modell, teils nach dem Prinzip der kommunizierenden Gefäße mit­

tels eingebauter Wasserspiegelbe­

obachtungsbrunnen, die mit Schlauchleitungen in seitlich vom Modell liegenden Pegelhäusern zu­

sammengefaßt werden.

Nach Abschluß der Eichung des Naturzustandes eines Mo­

dells,wird von uns das vorgesehene Projekt der gesamten Kraftwerksan­

lage koordinativ auf die Modellober­

fläche übertragen und anschließend eingebaut (Abb. 5).

Nun können die von der Was­

serrechts-Behörde vorgeschriebe-

ÖZfVuPh 76. Jahrgang/1 988/Heft 1

nen Versuche durchgeführt werden, Abb. 3

mit dem Ziel, etwaige Verschlechte- rungen des Hochwasserabflusses

durch Abänderung des Projektes zu vermeiden. Für diese ca. 1 -2 Jahre (Meßzeit März-No­

vember) dauernden Versuchsreihen sind eine Vielzahl präziser Nivellements erforderlich. Vor Einwinterung des Freimodells werden von uns zur Feststellung eventueller Deformationen der Modelloberfläche durch Frosteinwir­

kung etwa 1 50 - 200 ungefähr gleich­

mäßig über den gesamten Bereich verteilt liegenden Kunststoffplätt­

chen aufgeklebt und mittels Präzi­

sionsnivellement eingemessen. Die im darauffolgenden Frühjahr durch­

geführten Kontrollmessungen haben bei den bisher errichteten 5 Freimo­

dellen nur geringfügige, größtenteils im Bereich der Meßgenauigkeit lie­

gende, höhenmäßige Änderungen der Modelloberfläche ergeben, so­

daß die Modellversuche ohne bauli­

che Verbesserung im Folgejahr wei­

tergeführt werden konnten.

Zur Klärung von Detailfragen (Einleitungsbauwerke, Strömungs­

erscheinungen, Kalkbildungen im unmittelbaren Kraftwerksbereich) werden auch unverzerrte Modelle im

Maßstab 1 : 100 bis 1 :40 errichtet. Abb. 4

(5)

Abb. 5

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